06.01.2014 Aufrufe

Zur Erfassbarkeit von Personalinvestitionen im internen

Zur Erfassbarkeit von Personalinvestitionen im internen

Zur Erfassbarkeit von Personalinvestitionen im internen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

40 Fischer: <strong>Zur</strong> <strong>Erfassbarkeit</strong> <strong>von</strong> <strong>Personalinvestitionen</strong> <strong>im</strong> <strong>internen</strong> Rechnungswesen (ZfP 1/99)<br />

Vordergrund. Unter „Humanvermögen“ wurde und wird häufig verstanden: die Zielerreichungsbeiträge<br />

der „... <strong>von</strong> den Mitarbeitern zu erwartenden und der Unternehmung<br />

zur Verfügung gestellten Leistungspotential[e]“ (Bösch 1979, 34). Bei den Humanvermögenswerten<br />

handelte es sich um Entscheidungswerte, die die Wertdifferenz zwischen<br />

einem Zustand des Entscheidungsfeldes mit und ohne Humanvermögen als einen spezifischen<br />

Handlungsgegenstand bzw. mit und ohne Durchführung hierauf gerichteter Aktionen<br />

angeben. Sie lassen sich ganz generell nur in Kenntnis des jeweiligen spezifischen<br />

Entscheidungsfeldes und der Zielfunktion(en) des Entscheidungssubjektes ermitteln.<br />

5 Eine maßgebliche Ursache für die Stagnation des Human-Resource-Accounting in<br />

Bezug auf sein ursprüngliches Anliegen ist darin zu sehen, dass alle Verfahren zur Ertragswertermittlung<br />

entweder an <strong>Zur</strong>echnungsproblemen scheitern oder/und Mindestanforderungen<br />

an Objektivität, Zuverlässigkeit und Validität nicht genügen. Auch die bilanzielle<br />

Aufgliederung des Humanvermögens nach einzelnen Personen, Arbeitsgruppen<br />

oder Abteilungen, die ebenfalls als ursprüngliche Idee <strong>im</strong> Rahmen des Human-<br />

Resource-Accounting verwirklicht werden sollte, hat wegen der Fiktion einer <strong>Zur</strong>echenbarkeit<br />

<strong>von</strong> Zielbeiträgen auf einzelne Produktionsfaktoren keine ausreichend fundierte<br />

Aussagekraft. Darüber hinaus ist es schwierig oder unmöglich, die zur Erreichung<br />

der selbstgesetzten Forschungsziele notwendigen Angaben <strong>von</strong> Mess- und Bewertungsvorschriften<br />

unabhängig <strong>von</strong> konkreten Messzwecken, situativen Bedingungen und<br />

Zielfunktionen anzugeben, weil jeweils eine unterschiedliche Vorgehensweise mit unterschiedlichem<br />

Instrumentarium erforderlich ist. Dies scheint anfangs nicht ausreichend<br />

bedacht worden zu sein, da die relevanten Rechnungszwecke und Anwendungssituationen<br />

zum Großteil ungenügend und teilweise gar nicht in den einzelnen Ansätzen<br />

zum Human-Resource-Accounting präzisiert worden sind, <strong>von</strong> einer detaillierten und<br />

umfassenden Angabe und Erläuterung <strong>von</strong> Mess- und Bewertungsvorschriften ganz zu<br />

schweigen. (<strong>Zur</strong> grundlegenden Kritik am Human-Resource-Accounting vgl. z.B. Fischer-<br />

Winkelmann/Hohl 1982; Kontner 1980, 52-102 u. 113f.; Schoenfeld 1974; Winckler<br />

1991, 173; Dawson 1988, 31; Eichenberger 1992, 208-215).<br />

Einige wenige Arbeiten (z.B. Conrads u.a. 1982), die sehr konkrete Zielsetzungen,<br />

Messverfahren, -instrumente und -bedingungen zur Wertermittlung <strong>von</strong> Humanvermögen<br />

bzw. dessen Veränderungen angeben, stellen nur für die jeweils vorliegenden speziellen<br />

Entscheidungssituationen (häufig singulärer Art) mit den genau definierten Arbeitstätigkeiten<br />

und Arbeitsbedingungen nach Maßgabe der jeweils exakt best<strong>im</strong>mten<br />

Zielfunktion adäquate Problemlösungen dar. Das Human-Resource-Accounting als ein<br />

ganzheitliches Bewertungskonzept, welches neben das traditionelle Rechnungswesen<br />

treten oder dieses wesentlich erweitern sollte, ist daher inzwischen wissenschaftlich bedeutungslos<br />

und praktisch irrelevant geworden. Es ist durch eine partielle zweckspezifische<br />

Wertermittlung in Bezug auf einzelne Aspekte des Humanpotentials abgelöst worden.<br />

Zum Teil werden Ansätze zu einer Humanvermögensrechnung in einzelne Perso-<br />

5<br />

Da<strong>von</strong> zu unterscheiden sind Konventionalwerte, deren Zustandekommen auf der Anwendung<br />

<strong>von</strong> Wertzuordnungsregeln beruht, die <strong>von</strong> verschiedenen Akteuren bzw. verschiedenen<br />

Interessengruppen vereinbart worden sind.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!