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Dudo von Eckardstein Wie Manager und Betriebsräte bei der ...

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<strong>von</strong> <strong>Eckardstein</strong>: Entwicklung <strong>und</strong> Einführung betrieblicher Entlohnungssysteme (ZfP 2/97) 123<br />

sungen in das Repertoire kollektivvertraglicher Regelungen aufgenommen werden<br />

(B<strong>und</strong>esmann-Jansen/Frerichs 1995, S. 94 ff.).<br />

5.2 Leistungen <strong>und</strong> Risiken des Expertenmodells<br />

Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> vergleichsweise starken Methodenorientierung, die wir als typisch<br />

für dieses Verhandlungssystem bezeichnet haben, trägt dieses Modell zu einer „Versachlichung“<br />

betrieblicher Verteilungskonflikte <strong>bei</strong>. Dadurch lassen sich politische Fragen,<br />

die um die Steuerung <strong>von</strong> Effizienz bzw. um Verteilungsinteresssen kreisen, auf<br />

eine fachliche Ebene transportieren <strong>und</strong> sich aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Autorität <strong>der</strong> Experten entscheiden.<br />

Deren fachliche Kompetenz erscheint im übrigen auch als nützlich, um möglicherweise<br />

noch nicht voll ausgereifte Entlohnungssysteme, <strong>der</strong>en Anwendung unerwartete<br />

Schwierigkeiten bereiten könnte, zu vermeiden. Freilich bewirkt die Betrauung<br />

<strong>der</strong> Experten <strong>bei</strong><strong>der</strong> Seiten auch eine gewisse disziplinäre Eigenständigkeit <strong>der</strong> betrieblichen<br />

Lohngestaltung.<br />

Auf diese Weise führt die betriebliche Lohngestaltung ein Eigenleben <strong>und</strong> ist mit<br />

<strong>der</strong> ansonsten verfolgten Personalstrategie schwer abzustimmen. Im übrigen beruht dieses<br />

Verhandlungssystem auf <strong>der</strong> Verfügbarkeit spezialisierter Experten. Diese werden<br />

sich in kleineren <strong>und</strong> mittleren Betrieben kaum finden, so daß die praktische Bedeutung<br />

dieses Kooperationsmuster allenfalls für große Unternehmen gegeben ist, wo wir es<br />

konstatiert haben. Im Zusammenhang mit <strong>der</strong> häufig behaupteten Starrheit des ar<strong>bei</strong>tswirtschaftlichen<br />

Methodenapparats ist im übrigen zu fragen, wie weit <strong>der</strong> Methodenf<strong>und</strong>us,<br />

auf den sich die Experten stützen <strong>und</strong> auf dessen Anwendung ihre berufliche<br />

Sozialisation <strong>und</strong> ihre Identität oftmals beruhen, in <strong>der</strong> Lage ist, die Verän<strong>der</strong>ungen in<br />

den Produktionsverfahren aufzugreifen. Damit im Zusammenhang steht auch die Überlegung,<br />

daß <strong>der</strong> ar<strong>bei</strong>tswirtschaftliche Methodenapparat im wesentlichen inhaltlich bestimmt<br />

ist, aber für die Gestaltung des Prozesses <strong>und</strong> <strong>der</strong> Akzeptanz <strong>von</strong> Verän<strong>der</strong>ungen<br />

kaum Instrumente enthält. Für die überbetriebliche Ebene ist <strong>von</strong> <strong>der</strong> Mitar<strong>bei</strong>t verschiedener<br />

Experten in kollektiven Gremien ein höheres Maß an Elaboriertheit für die<br />

kollektiven Regelungen zu erwarten. Darüber hinaus för<strong>der</strong>t die Zusammenar<strong>bei</strong>t <strong>von</strong><br />

Experten <strong>der</strong> <strong>bei</strong>den Seiten sicherlich auch das wechselseitige Verständnis. Jedoch können<br />

wir nicht einschätzen, welche Bedeutung diesen Auswirkungen im Gesamtzusammenhang<br />

kollektiver Politik zukommt, zumal die Betonung des methodischen Apparates<br />

auch die Anpassungsgeschwindigkeit kollektiver Regelungen beeinträchtigen <strong>und</strong><br />

Erstarrungstendenzen för<strong>der</strong>n könnte. Gleichfalls ist zu fragen, ob die Betonung <strong>der</strong><br />

Methoden auch die Vielfalt <strong>von</strong> Lösungsmöglichkeiten verringert, die für unterschiedliche<br />

Teilbetriebe großer Unternehmen sinnvoll sein könnte.<br />

5.3 Leistungen <strong>und</strong> Risiken des Zwei-Parteien-Modells<br />

Die Leistungen dieses Kooperationsmuster ergeben sich quasi aus einer spiegelbildlichen<br />

Betrachtung des Co-Managements: Das Zwei-Parteien-System als Abbild <strong>der</strong><br />

kollektiven Verhandlungssysteme trägt dazu <strong>bei</strong>, die kollektiven Vereinbarungen auf

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