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Prof. Dr. Dr. h.c. Friedrich Fürstenberg zum 65. Geburtstag

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Industrielle Beziehungen, 2. Jg., Heft 2, 1995_________________________________________________________211<br />

Dieter Münk *<br />

<strong>Friedrich</strong> <strong>Fürstenberg</strong>s Beiträge zur empirischen Erforschung der Arbeitsbeziehungen<br />

Von Anbeginn war die Beschäftigung mit den sozialen Aspekten wirtschaftlichen und<br />

wirtschaftenden Handelns und damit auch mit der menschlichen Arbeit als einem wesentlichen<br />

Bestimmungsgrund für die soziale Lebenswelt der Menschen ein beständiger Nukleus<br />

in der Forschungstätigkeit <strong>Friedrich</strong> <strong>Fürstenberg</strong>s. <strong>Fürstenberg</strong>s wissenschaftlicher Blick auf<br />

die sozialen Dimensionen arbeits- und wirtschaftsorientierten Handelns wurde geformt von<br />

dem Schmoller-Schüler Carl Brinkmann, welcher seinem jungen Doktoranden trotz der<br />

wirtschaftswissenschaftlichen Ausrichtung des Lehrstuhls zu Beginn der 50er Jahre die<br />

Möglichkeit bot, ein arbeitsweltbezogenes Thema aus soziologischer Sicht zu untersuchen<br />

und mit der Dissertation über "Die soziale Integration im industriellen Großbetrieb" (1953)<br />

promoviert zu werden.<br />

Das von der Schule der Historischen Nationalökonomie geprägte Studium der Volkswirtschaftslehre<br />

sowie die Forschungsaufenthalte in den USA und Großbritannien zeitigten<br />

im Anschluß an die Promotion erste Ergebnisse, welche den sachlichen und theoretischen<br />

Rahmen von <strong>Fürstenberg</strong>s Arbeitsgebieten in diesen Jahren markierten: Im Jahre 1954 publizierte<br />

er zunächst einen zentralen methodologisch und theoretisch orientierten Aufsatz<br />

über "Empirische Sozialforschung im Industriebetrieb" und 1958 die Untersuchung über<br />

"Probleme der Lohnstruktur" - ein Thema, welches zu diesem Zeitpunkt insbesondere durch<br />

die Berücksichtigung der sozial- und kulturwissenschaftlichen Aspekte wissenschaftliches<br />

Neuland war.<br />

Offensichtlich noch ganz unter dem Eindruck des Neuanfangs in Deutschland stehend<br />

- die Pionierleistungen, die gerade in Deutschland und Österreich vor 1933 erbracht worden<br />

waren, wurden ja vor allem im damaligen Mekka der Soziologie, in den USA, im Kontext<br />

der Human-Relations-Forschung empirisch ausgefeilt - formulierte <strong>Fürstenberg</strong> seinen programmatischen<br />

Ansatz für eine theoretische und zugleich prononciert empirisch orientierte,<br />

betriebsbezogene Arbeitssoziologie.<br />

Den empirischen Ansatz der Arbeitssoziologie kennenzulernen hatte <strong>Fürstenberg</strong> Gelegenheit<br />

an der Cornell University in Ithaca/New York, die ihm 1953 als Fulbright-<br />

Stipendiat einen Forschungsaufenthalt gewährte. Hier sammelte er im Rahmen der Human-<br />

Relations-Research-Group, einem jungen und engagierten Forscherteam unter der Leitung<br />

von William F. Whyte, nicht nur wertvolle Erfahrungen, sondern auch umfangreiches Material,<br />

welches nach der Rückkehr in Deutschland die weitere Forschungstätigkeit nachhaltig<br />

prägte. Dies war neben der empirischen betriebssoziologischen Untersuchung über die sozialen<br />

Folgen des innerbetrieblichen Führungswechsels (1956) vor allem das zentrale Thema<br />

der sozialen Wirkung von Lohnanreizsystemen, eine kritische Auseinandersetzung mit dem<br />

*<br />

<strong>Dr</strong>. Dieter Münk, 1962, wiss. Assistent am Institut für Berufspädagogik der Universität Karlsruhe<br />

(TH). Veröffentlichungen zur historischen Stadtsoziologie, Berufssoziologie, Berufsbildungspolitik<br />

in der EU.<br />

Eine ausführliche Bibiliographie <strong>Friedrich</strong> <strong>Fürstenberg</strong>s siehe: Dieter Münk, Der Beitrag<br />

<strong>Friedrich</strong> <strong>Fürstenberg</strong>s zur empirischen Arbeitsforschung, in: Clemens Heidack, Hrsg., Arbeitsstrukturen<br />

im Umbruch, München und Mering 1995, 342 S., DM 48.-.


212_________________________________________________________Industrielle Beziehungen, 2. Jg., Heft 2, 1995<br />

Taylorismus. Ihm galt schon <strong>Fürstenberg</strong>s Beitrag zu dem viel beachteten, 1955 von William<br />

F. Whyte herausgegebenen Gemeinschaftswerk "Money and Motivation", das auf Betreiben<br />

<strong>Fürstenberg</strong>s im Jahre 1958 auch in deutscher Fassung publiziert wurde. Bereits ein<br />

Jahr später erschien die von dem zwischen 1952-1954 ebenfalls in der erwähnten Human-<br />

Relations-Research-Group tätigen Peter Atteslander herausgegebene Aufsatzsammlung<br />

"Konflikt und Kooperation im Industriebetrieb", worin <strong>Fürstenberg</strong> - wie zuvor <strong>zum</strong> gleichen<br />

Thema in der Kölner Zeitschrift für Soziologie (1955b) - einen Aufsatz über "Die soziale<br />

Wirkungsweise gesamtbetrieblicher Anreiz-Pläne" sowie eine Studie über den "soziale(n)<br />

Strukturwandel in einer Planungsabteilung" veröffentlichte.<br />

Im gleichen Band erschien ein weiterer Beitrag <strong>Fürstenberg</strong>s, der bereits die Human-<br />

Relations-Perspektive der Arbeitssoziologie relativierte und durch eine Soziologie der industriellen<br />

Arbeitsbeziehungen ergänzte: Die Auseinandersetzung mit der Rolle des Betriebsrates<br />

(1958b, 1959b) verweist indirekt auf einen weiteren, in das Jahr 1956/57 zurückreichenden<br />

Forschungsaufenthalt an der Universität Birmingham und an der London School<br />

of Economics, in dessen Verlauf und Folge <strong>Fürstenberg</strong> sich vor dem Hintergrund seiner<br />

wirtschaftswissenschaftlichen Studien mit einer empirisch orientierten Soziologie der industriellen<br />

Arbeitsbeziehungen beschäftigte. In diese Phase gehört beispielsweise die Fallstudie<br />

über "Joint consultation" in der zivilen Lufttransport-Industrie (1959) ebenso wie die Analyse<br />

der Etablierung rationaler Lohnstrukturen im englischen Bergbau.<br />

Insbesondere das Interesse an Struktur und Funktion von Lohnunterschieden vor dem<br />

Hintergrund der Versuche, die Arbeitswelt zweckrational zu gestalten, fand schließlich Eingang<br />

in das 1958 in Tübingen publizierte Werk über "Probleme der Lohnstruktur". Diese<br />

Analyse verweist einerseits durch das hier deutlich erkennbare und dezidierte Bestreben,<br />

zweckrationale Strukturen in der Arbeitswelt herauszuarbeiten, in Themenstellung und Herangehensweise<br />

erkennbar auf die von Carl Brinkmann geprägte Perspektive des Volkswirtes;<br />

andererseits aber ging <strong>Fürstenberg</strong> ebenso eindeutig über eine rein wirtschaftswissenschaftliche<br />

Analyse hinaus und plädierte mit zwei zentralen Argumenten für eine entschieden<br />

soziologische Forschungsperspektive: Erstens betonte er vor dem Hintergrund einer bis<br />

dahin vor allem anhand abstrakter Modellvorstellungen geführten Diskussion die hohe Bedeutung<br />

der "empirisch nachweisbaren Tatsachen" (1958,3), und zweitens formulierte der<br />

Autor sein Unbehagen an einer eindimensionalen und realitätsfernen ökonomischen Analyse,<br />

welche die Vielfalt der Beeinflussungsfaktoren - und das waren vor allem auch soziale<br />

Beeinflussungsfaktoren - zugunsten des ceteris-paribus-Dogmas ignorierte und damit die<br />

lebensweltlichen Bezüge eliminierte.<br />

Sowohl die Arbeitssoziologie als auch der empirische Zugang waren gerade in<br />

Deutschland aufgrund der Jahre der Naziherrschaft weitgehend verschüttet oder ideologisch<br />

verformt. In der bundesdeutschen Diaspora der empirischen Arbeitssoziologie gab es zunächst<br />

kaum Wirkungsmöglichkeiten. So mußte <strong>Fürstenberg</strong> seine wissenschaftlichen Interessen<br />

dort verfolgen (nämlich zuerst in den Vereinigten Staaten und dann im Vereinigten<br />

Königreich), wo er (auch und gerade als Lernender) ein ungleich besseres Forschungsfeld<br />

erhoffen durfte als im Süddeutschen, wo er zu dieser Zeit als wissenschaftlicher Assistent in<br />

Tübingen (Leibniz-Kolleg und Institut für christliche Gesellschaftslehre) mit seinen Forschungsschwerpunkten<br />

ein wissenschaftlicher Einzelkämpfer zu werden drohte.<br />

So stellt sich auch die internationale Orientierung <strong>Fürstenberg</strong>s nicht nur als ein aus<br />

dem Arbeitsfeld sich sachlich konsequent ergebendes Resultat dar, sondern sie kennzeichnet<br />

den arbeitenden und forschenden Menschen. Er hat berufliche Zwänge immer wieder zu


Industrielle Beziehungen, 2. Jg., Heft 2, 1995_________________________________________________________213<br />

wissenschaftlichen Forschungsprogrammen umgeformt und scheinbar abseitige Aktivitäten<br />

in eine stimmige Weiterentwicklung eigener Ansätze integriert. Er nutzte die Chance, die<br />

sich ihm 1961 durch eine Anstellung als Geschäftsführer des Forschungsinstituts für Genossenschaftswesen<br />

an der Universität Erlangen-Nürnberg eröffnete, um sich im Jahre 1962<br />

doch noch an der dortigen philosophischen Fakultät mit einer Arbeit über "Das Aufstiegsproblem<br />

in der modernen Gesellschaft" zu habilitieren.<br />

Mit einem ersten Forschungsaufenthalt in Ostasien wurde der Grundstein gelegt für<br />

die auch sozialkulturell orientierten Studien <strong>Fürstenberg</strong>s in der japanischen Arbeitswelt,<br />

die ihn auf allen weiteren Stationen seiner Laufbahn noch bis in die neueste Zeit begleiteten.<br />

Dies dokumentiert die intensive Beschäftigung mit Managementstrukturen in der japanischen<br />

Großindustrie (1972), mit Fragen der deutschen Wirtschaftskooperation in Japan<br />

(1978), dem japanischen System der beruflichen Aus- und Weiterbildung (1986) sowie gegenwärtig<br />

im Rahmen eines Forschungsverbundes die Untersuchung der Beziehungen zwischen<br />

dem Bildungs- und dem Beschäftigungssystem in Japan hinsichtlich ihrer Steuerung<br />

und Abstimmung.<br />

Die zweite sehr umfangreiche Forschungsarbeit, die in ihrer Genese in die Schaffensphase<br />

an der Clausthaler TU zurückreicht, war die - wie sich allerdings erst ex-post herausstellen<br />

sollte - wegen ihres Individualisierungsbefunds von der zeitgenössischen Soziologen-Zunft<br />

ganz zu unrecht heftig kritisierte empirisch-vergleichende Studie über "Die Soziallage<br />

der Chemiearbeiter" (1969a).<br />

An der Johannes-Kepler-Universität Linz schließlich gelang es dem Wahlösterreicher -<br />

trotz vielfältiger wissenschaftlicher Aktivitäten und erheblicher verwaltungstechnischer Belastungen<br />

- nicht nur, diese umfangreiche Studie abzuschließen und eine empirische Analyse<br />

der "Anwendung des Betriebsverfassungsgesetzes im Hause Siemens" (1969b) durchzuführen,<br />

sondern auch - in seiner Eigenschaft als Direktor der Soziologischen Abteilung des<br />

Österreichischen Instituts für Arbeitsmarktpolitik - eine Vielzahl empirischer arbeits-, vor<br />

allem aber berufssoziologisch orientierter Studien mit teilweise arbeitsmarktpolitischem Beratungscharakter<br />

anzuregen und zu leiten.<br />

Betrachtet man die Vielfalt der wissenschaftlichen Aktivitäten <strong>Friedrich</strong> <strong>Fürstenberg</strong>s,<br />

der 80er Jahre, so zeichnen sich bei den empirischen arbeitsweltbezogenen Arbeiten deutlich<br />

zwei Schwerpunkte ab: Zum einen ist dies der umfangreiche thematische Komplex der<br />

Entwicklung der Arbeitsstrukturen bei fortschreitender Rationalisierung. Zu nennen sind<br />

vor allem die zeitlich in die erste Hälfte der 80er Jahre zurückreichende umfangreiche empirische<br />

Untersuchung über die sozialen Folgen der Wechselschichtarbeit und die im Kontext<br />

eines OECD-Projektes erstellte empirische Analyse der "Qualification Aspects of Robotisation"<br />

(1984, 1987a), in welcher bereits der neue Schwerpunkt der industriesoziologisch<br />

orientierten Qualifikationsforschung deutlich wurde. Diese Orientierung verfolgte <strong>Fürstenberg</strong><br />

darüber hinaus nicht allein mit Blick auf die Bundesrepublik Deutschland - etwa am<br />

Beispiel des Volkswagenwerkes, dessen Untersuchung die wesentliche empirische Grundlage<br />

der oben erwähnten OECD-Studie war. Vielmehr beobachtete er den gesamten Problemkomplex<br />

immer auch aus der Perspektive des interkulturell interessierten Soziologen mit<br />

zu diesem Zeitpunkt bereits langjährigen intensiven Forschungskontakten zur japanischen<br />

Arbeitswelt (vgl. 1986).<br />

Der zweite Forschungsschwerpunkt, der in der Bochumer Zeit zu voller Entfaltung<br />

kam, war das gesamte Gebiet der industriellen Arbeitsbeziehungen. Im Bereich dreier Bran-


214_________________________________________________________Industrielle Beziehungen, 2. Jg., Heft 2, 1995<br />

chen führte er 1987-1988 Untersuchungen über die Strukturen kooperativer Tarifpolitik<br />

durch (1988).<br />

<strong>Fürstenberg</strong>s Aktivitäten auf dem Gebiet der industriellen Arbeitsbeziehungen sind<br />

von einer in hohem Maße internationalen Orientierung geprägt, was sich nicht zuletzt auch<br />

in der Präsidentschaft der IIRA von 1983-1986 zeigt. So liegen aus dieser Phase national<br />

vielfältig gemischte Themen seiner vorwiegend englischsprachigen Aufsätze und eine diese<br />

Artikel zusammenfassende Buchveröffentlichung "Structure and Strategy in Industrial Relations"<br />

(1991f) vor.<br />

<strong>Fürstenberg</strong> zögerte nie, als Soziologe nach Antworten auf brennende Fragen der Gegenwart<br />

zu suchen. So erstellte er das (einzige) soziologische Gutachten für die Reform des<br />

österreichischen Arbeitsverfassungsgesetzes und ein Gutachten für die mit Reformvorschlägen<br />

für die australischen Arbeitsbeziehungen beauftragte Hancock Commission. Aus seinen<br />

vielfältigen Aktivitäten im Zusammenhang mit einer Förderung der Humanisierung des Arbeitslebens<br />

sei nur das Gutachten für die Kommission für wirtschaftlichen und sozialen<br />

Wandel erwähnt: "Konzeption einer interdisziplinär organisierten Arbeitswissenschaft"<br />

(1975a). Und bereits kurz nach dem Fall der Mauer setzte sich <strong>Fürstenberg</strong> mit den Problemen<br />

der "Einführung der Marktwirtschaft" als "sozialkuturelles Entwicklungsprojekt"<br />

(1991a) auseinander und verfolgte aus arbeits- und wirtschaftsoziologischer Sicht den von<br />

zahlreichen sozialstrukturellen Friktionen begleiteten Prozeß der Wiedervereinigung<br />

Deutschlands kontinuierlich (1991a, 1991b, 1991c, 1992a). Wie gerade in seinen noch nicht<br />

abgeschlossenen Untersuchungen der betrieblichen Transformationsprozesse in Polen und<br />

Bulgarien deutlich wird, hat sich <strong>Fürstenberg</strong> immer wieder um eine sozialwissenschaftliche<br />

Synthese durch Integration arbeitswirtschaftlicher, arbeits- und betriebssoziologischer sowie<br />

kultursoziologischer Erkenntnisse bemüht. Hier wie auch in dem Gesamtwerk von <strong>Friedrich</strong><br />

<strong>Fürstenberg</strong> ging es dem Jubilar in erster Linien darum, die Probleme des arbeitenden Menschen<br />

im Kontext der gesamten Lebenswelt zu thematisieren und rational begründeten Lösungen<br />

zugänglich zu machen, um auf diesem Weg seinen Beitrag zur humanen Gestaltung<br />

der Arbeitswelt zu leisten.<br />

Veröffentlichungen von <strong>Friedrich</strong> <strong>Fürstenberg</strong> zur empirischen Arbeitssoziologie (Auswahl)<br />

(1953 ) Die soziale Integration im industriellen Großbetrieb (eine betriebssoziologische Untersuchung).<br />

Diss., Tübingen<br />

(1953/54) Empirische Sozialforschung im Industriebetrieb. Versuch einer Grundlegung. In: Kölner<br />

Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 3/4, Ks. 587-605<br />

(1955 a) (Mitautor): Money and Motivation (Hrsg. von W.F. Whyte), New York; zugleich Herausgeber<br />

der deutschen Ausgabe: Lohn und Leistung. Köln/Opladen 1958<br />

(1955 b) Die soziale Funktion der Leistungsanreize im Industriebetrieb. In: Kölner Zeitschrift für<br />

Soziologie und Sozialpsychologie, 7, S. 558-573<br />

(1956) Der Führungswechsel im Industriebetrieb und seine sozialen Auswirkungen. Ergebnisse<br />

einer Untersuchung. In: Zentralblatt für Arbeitswissenschaft, 10, S. 17-19<br />

(1958 a) Probleme der Lohnstruktur. Die wirtschaftliche und soziale Bedeutung der Lohnunterschiede.<br />

Tübingen<br />

(1958 b) Der Betriebsrat. Strukturanalyse einer Grenzinstitution. In: Kölner Zeitschrift für Soziologie<br />

und Sozialpsychologie 10, S. 418-429<br />

(1959 a) Die soziale Wirkung gesamtbetrieblicher Anreiz-Pläne. In: Atteslander, Peter (Hrsg.):<br />

Konflikt und Kooperation im Industriebetrieb. Probleme der betrieblichen Sozialforschung<br />

in internationaler Sicht. Köln/Opladen, S. 108-126


Industrielle Beziehungen, 2. Jg., Heft 2, 1995_________________________________________________________215<br />

(1959 b) Der Betriebsrat im Spannungsfeld der industriellen Arbeitsbeziehungen - Verhältnisse<br />

in Deutschland. In: Atteslander, Peter (Hrsg.): Konflikt und Kooperation im Industriebetrieb.<br />

Probleme der betrieblichen Sozialforschung in internationaler Sicht.<br />

Köln/Opladen, S. 227-235<br />

(1959 c) Sozialer Strukturwandel in einer Planungsabteilung. In: Atteslander, Peter (Hrsg.): Konflikt<br />

und Kooperation im Industriebetrieb. Probleme der betrieblichen Sozialforschung<br />

in internationaler Sicht. Köln/Opladen, S. 95-107<br />

(1959 d) The Dynamics of Joint-Consultation. Joint Consultation in the Civil Air Transport Industry.<br />

In: British Journal of Sociology, 10, S. 204-212<br />

(1961) Die betriebliche Sozialstruktur. In: A. Mayer und B. Herwig (Hrsg.), Handbuch der<br />

Psychologie 9, Göttingen, S. 433-453<br />

(1962) Das Aufstiegsproblem in der modernen Gesellschaft. Stuttgart<br />

(1969 a) Die Soziallage der Chemiearbeiter. Industriesoziologische Untersuchungen in rationalisierten<br />

und automatisierten Chemiebetrieben (unter Mitarbeit von Siegfried Bahlo, Günther<br />

Bormann, Heinz Gronau, Renate Gronau und Volker Trost). Neuwied<br />

(1969 b) Ergebnisbericht der Untersuchung "Die Anwendung des Betriebsverfassungsgesetzes<br />

im Hause Siemens" (unter Mitarbeit von O. Donnenberg und V. Trost). Linz<br />

(1970 a) Die Machtstruktur der industriellen Arbeitsbeziehungen. In: Zeitschrift für die gesamte<br />

Staatswissenschaft 126. S. 309-323<br />

(1972) Japanische Unternehmensführung. Management-Strukturen in der japanischen Industrie.<br />

Zürich<br />

(1975) Konzeption einer interdisziplinär organisierten Arbeitswissenschaft. Göttingen<br />

(1978) Wirtschaftskooperation in Japan aus sozialorganisatorischer Sicht. Ergebnisse einer<br />

empirischen Untersuchung. In: Die Betriebswirtschaft, 38, 2, S. 245-263<br />

(1984 a) Mit Steininger, Siegfried: Qualification Aspects of Robotisations. Report of an empirical<br />

study for the OECD (Project: The Development and Utilisation of Human Resources<br />

in the Context of Technological Change and Industrial Restructuring). Bochum<br />

(1984 b) Qualifikationsänderungen bei Robotereinsatz. In: Berufsbildung in Wissenschaft und<br />

Praxis, 13, S. 170-174<br />

(1986) Ausbildungssysteme in der japanischen Großindustrie. In: Die Betriebswirtschaft 1, S.<br />

5-20<br />

(1987 a) Qualifikationsänderungen nach Einsatz von Industrierobotern - Untersuchungsergebnisse<br />

aus dem VW-Karosserierohbau Hannover. In: Meyer-Dohm, Peter/Schütze, H.G.<br />

(Hrsg.): Technischer Wandel und Qualifizierung: Die neue Synthese. Frankfurt/New<br />

York<br />

(1987 b) Recent Trends in Collective Bargaining in the Federal Republic of Germany. In: Windmuller,<br />

J.P. (Hrsg.): Collective Bargaining in industrial market economies: A reappraisal.<br />

Genf, S. 209-224<br />

(1988) Kooperative Tarifpolitik. In: Gamillscheg, F./Rüthers, B./Stahlhacke, E. (Hrsg.): Sozialpartnerschaft<br />

in der Bewährung. München, S. 119-131<br />

(1989) Industrial Relations in Japan - Organizational Patterns and Development Trends. In:<br />

Klenner, W. (ed.): Trends of Economic Development in East Asia. Heidelberg, S. 275-<br />

286<br />

(1991 a) Die Einführung der Marktwirtschaft - ein sozialkulturelles Entwicklungsprojekt. In:<br />

Henkel, H.A. (Hrsg.): Symposium '90: Markt und Kultur. Regensburg, S. 9-24<br />

(1991 b) Strukturpolitik oder Steuerungsmechanik. Voraussetzung einer Sozialordnung des Einigungsprozesses.<br />

In: Arbeit und Sozialpolitik, 45, S. 4-9<br />

(1991 c) Vorstellung, Konzeptionen und Erfahrungen von Unternehmen und Verbänden zur Reorganisation<br />

von Betrieben in den neuen Bundesländern. In: <strong>Friedrich</strong>-Ebert-Stiftung<br />

(Hrsg.): Industriebetriebe an der Schwelle zur Marktwirtschaft. Bonn, S. 52-65


216_________________________________________________________Industrielle Beziehungen, 2. Jg., Heft 2, 1995<br />

(1991 d) Structure and Strategy in Industrial Relations. Bulletin of Comparative Labour Relations<br />

No 21 (Special Issue). Deventer<br />

(1992) Qualifizierungsstrategien für den Einigungsprozeß, In: Arbeit und Sozialpolitik, 46, S.<br />

58-62<br />

(1993) Managementkultur. In: H.-D. Ganter und G. Schienstock (Hrsg.), Management aus soziologischer<br />

Sicht, Wiesbaden. S. 133-146.<br />

________________________________________________________________________________<br />

<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Dr</strong>. h.c. <strong>Friedrich</strong> <strong>Fürstenberg</strong> <strong>zum</strong> <strong>65.</strong> <strong>Geburtstag</strong><br />

Unter den vielfältigen Beiträgen <strong>Friedrich</strong> <strong>Fürstenberg</strong>s <strong>zum</strong> Verständnis der modernen<br />

Industriegesellschaften nehmen seine Arbeiten zur betrieblichen Arbeits- und Sozialpolitik,<br />

zu den Beziehungen von Arbeitgebern und Gewerkschaften einen besonderen Rang<br />

ein. Sensibilisiert durch eigene praktische Erfahrungen und dank einer großen Gabe zur feinen<br />

Beobachtung kultureller Unterschiede, dienen seine unorthodoxen Analysen der wirtschaftssoziologischen<br />

Freilegung der Fundamente von Arbeitsorganisationen und deren<br />

Humanisierung.<br />

Als Präsident der Österreichischen Forschungsgesellschaft für Arbeitsbeziehungen, als<br />

langjähriges Mitglied der Deutschen Sektion und schließlich als Präsident der International<br />

Industrial Relations Association hat <strong>Friedrich</strong> <strong>Fürstenberg</strong> Entscheidendes zur Herausbildung<br />

des Forschungsgebietes „Arbeitsbeziehungen“ im deutschsprachigen Bereich geleistet.<br />

Für seine wohlwollende Unterstützung bei der Herausgabe der neuen Zeitschrift „Industrielle<br />

Beziehungen. Zeitschrift für Arbeit, Organisation und Management“ sagen wir<br />

<strong>Friedrich</strong> <strong>Fürstenberg</strong> Dank und wünschen ihm auch in Zukunft große Schaffenskraft.<br />

Für die German Industrial Relations Association<br />

<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. Dieter Sadowski


Industrielle Beziehungen, 2. Jg., Heft 2, 1995_________________________________________________________217<br />

Festschrift für <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Dr</strong>. h.c. <strong>Friedrich</strong> <strong>Fürstenberg</strong><br />

Clemens Heidack (Hg.)<br />

Arbeitsstrukturen im Umbruch. Festschrift für <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Dr</strong>. h.c. <strong>Friedrich</strong><br />

<strong>Fürstenberg</strong><br />

ISBN 3-87988-125-1, Rainer Hampp Verlag, München und Mering 1995, 342 S., DM 48.-<br />

Arbeitsstrukturen im Umbruch ist ein aktuelles und dramatisches Thema, das<br />

fast alle persönlich betrifft. Von besonderem Interesse werden Entwicklungen bei uns<br />

in Deutschland, in Europa, in den USA und spezielle Hinweise von Japanexperten für<br />

den Betriebs- und Verwaltungspraktiker sein. Aktuelle Themen zu Motivation, Qualifikation<br />

und Qualität, Arbeitsbeziehungen und Arbeitsdiziplin sind von bedeutenden<br />

Autoren aus aller Welt geschrieben worden. Für die Sozial- und Wirtschaftswissenschaft<br />

bringen die Artikel aktuelle wissenschaftliche Aussagen aus Forschungsprojekten<br />

und kritische Auseinandersetzung mit modernen Ansätzen der Unternehmens-,<br />

Arbeits- oder Lernkultur sowie mit Lean-Management und der Verlagerung von Lebensperspektiven.<br />

Aus dem MIT in Boston/Mass. hat der derzeitige Präsident der IIRA <strong>Prof</strong>. Thomas<br />

A. Kochan seinem ehemaligen Kollegen <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Dr</strong> h.c. <strong>Friedrich</strong> <strong>Fürstenberg</strong><br />

eine Grußadresse geschickt; denn Herrn <strong>Fürstenberg</strong> ist dieses Werk als Festschrift<br />

<strong>zum</strong> <strong>65.</strong> <strong>Geburtstag</strong> gewidmet. Sein vorbildliches, wissenschaftlich erfolgreiches und<br />

international orientiertes sowie von der Praxis anerkanntes Schaffen hat eine internationale<br />

Autorenschaft mit einer interessanten Artikelreihe gewürdigt:<br />

Vorwort 7<br />

Thomas A. Kochan<br />

Greeting Address 9<br />

Entwicklungstendenzen der Arbeitsorganisation<br />

Klaus J. Zink<br />

Die Entwicklungen der Arbeitsstrukturen im soziotechnischen Wandel.<br />

Ein Überblick 11<br />

Ludger Pries<br />

Die Gestaltung der Arbeitsorganisation zwischen Strategie und Ideologie 29<br />

Aleksy Pocztowski<br />

Der Einfluß marktwirtschaflicher Strukturen auf die Arbeitsorganisation.<br />

Forschungsergebnisse aus Polen 41<br />

Greg J. Bamber, David E. Simmons<br />

Changing Approaches to Work Organisation 55<br />

Motivation und Qualifikation


218_________________________________________________________Industrielle Beziehungen, 2. Jg., Heft 2, 1995<br />

Walter Neubauer<br />

Bedingungen der Arbeitsmotivation: Forschungstrends und Befunde 73<br />

Clemens Heidack<br />

Qualifikation und Qualität - Effektivität der kooperativen Selbstqualifikation<br />

als geistig-soziale Wertschöpfung 87<br />

Walter H. Schusser<br />

Mitarbeiter - Unternehmen im Unternehmen 125<br />

Qualifikationsstrategien<br />

<strong>Friedrich</strong>-J. Kador<br />

Voraussetzungen und Chancen einer modernen Personalentwicklungspolitik 133<br />

Peter Pawlowski, Jens Bäumer<br />

Konzepte betrieblicher Weiterbildungsstrategien 145<br />

Walter Georg<br />

Lean-Produktion, Unternehmenskultur und berufliche Bildung 163<br />

Ulrich Teichler<br />

Hochschule und Beruf - Internationale Tendenzen und Beispiele 179<br />

Arbeitsbeziehungen<br />

Hansjörg Weitbrecht<br />

Entwicklungstendenzen betrieblicher Arbeitsbeziehungen in Deutschland 197<br />

Berndt Keller<br />

International vergleichende Arbeitsbeziehungen: USA - Deutschland 209<br />

Tiziano Treu<br />

Human Resource Policy and Industrial Relations: The Italian Experience 235<br />

Eckhard J. Dittrich<br />

Arbeitsbeziehungen im Wandel: Bulgarien, Polen, Ungarn und die<br />

Tschechische Republik im Vergleich 257<br />

Arbeitswelt - Lebenswelt<br />

Günter Endruweit<br />

Wie steht es mit der Arbeitsdisziplin? 275<br />

Ditmar Brock, A. Backert, B. Lechner<br />

Unternehmenskultur, Arbeitskultur, Alltagskultur 295<br />

Irene Raehlmann<br />

Die Abstimmung von Erwerbsarbeit und Haushaltsführung -<br />

Entlastungsstrategien und Verhaltensmuster 311<br />

*<br />

Dieter Münk<br />

<strong>Friedrich</strong> <strong>Fürstenberg</strong>s Beitrag zur empirischen Arbeitsforschung 323<br />

Autorenverzeichnis 341

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