Rezensionen - Rainer Hampp Verlag
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276 <strong>Rezensionen</strong> (ZfP 3/96)<br />
menzustellen und damit verschiedenen Ansprüchen<br />
gerecht zu werden.<br />
Formal ist das Buch sehr übersichtlich gestaltet,<br />
wobei nur unerheblich kleine Fehler (z.B.<br />
verschiedene Schreibweise des Autors Wladimir<br />
Gutnik) auftraten. Abgerundet wird das<br />
Gesamtbild durch eine ausführliche Autorendarstellung.<br />
Literatur<br />
Bieszcz-Kaiser, A./Lungwitz, R.-E./Preusche,<br />
E.: Transformation - Privatisierung - Akteure:<br />
Wandel von Eigentum und Arbeit in<br />
Mittel- und Osteuropa, München u.a. 1994<br />
Dülfer, E.: Internationales Management in unterschiedlichen<br />
Kulturbereichen, München<br />
u.a. 1992<br />
Hofstede, G.: Cultures and organizations: software<br />
of the mind, London u.a. 1991<br />
Dresden, 12.7.96 Manuela Dunkel *<br />
Edward P. Lazear<br />
Personnel Economics<br />
MIT Press, Cambridge, Ma. 1995, 170 S.; $ 27,50<br />
Um die Bedeutung und den Inhalt von Lazears<br />
Buch hinreichend würdigen zu können,<br />
muß man das Umfeld und die Vorgeschichte<br />
kennen, aus denen es entstanden ist. Diesseits<br />
wie jenseits des Atlantiks versucht seit mehr<br />
als einer Dekade eine wachsende Minderheit<br />
von Autoren, den Bereich des Personalwesens<br />
stärker (mikro-)ökonomischen Perspektiven<br />
zu öffnen und die vormalige Dominanz soziologischer,<br />
psychologischer und rechtlicher<br />
Aspekte in Lehre und Forschung zu beseitigen.<br />
Während im deutschen Sprachraum diese<br />
* Dipl.-Ing.-oec. Manuela Dunkel, Jg. 1964,<br />
wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl<br />
für Betriebswirtschaftslehre, insb.<br />
Personalwirtschaft, Fakultät Wirtschaftswissenschaften,<br />
Technische Universität<br />
Dresden.<br />
Entwicklung hauptsächlich von ökonomisch<br />
aufgeschlossenen Betriebswirten vorangetrieben<br />
wird, sind die meisten angelsächsischen<br />
Protagonisten des neuen Ansatzes in der Regel<br />
Volkswirte, die an Business Schools den<br />
Bereich „Labor Economics“ vertreten. Lazear,<br />
aufgrund seiner vielbeachteten Publikationen<br />
in renommierten Zeitschriften wie<br />
American Economic Review oder Journal of<br />
Political Economy einer der international bekanntesten<br />
Arbeits(markt-) ökonomen, dürfte<br />
mit Sicherheit der programmatisch engagierteste<br />
Vertreter dieser Gruppe sein. Zum einen<br />
betont er nicht nur die Stärken des ökonomischen<br />
Ansatzes, sondern kritisiert verstärkt<br />
konkurrierende Betrachtungsweisen anderer<br />
Disziplinen, und zum anderen hat er mit dem<br />
Begriff der „Personnel Economics“ der neuen<br />
organisationsökonomischen Forschungsrichtung<br />
eine Überschrift gegeben, die prägnant<br />
zwischen den beiden Bereichsnamen „Personnel<br />
Management“ für die bisherige Betrachtungsweise<br />
des Faktors Arbeit auf betrieblicher<br />
und „Labor Economics“ auf marktbzw.<br />
makroökonomischer Ebene steht.<br />
Die Swedish Economics Association gab Lazear<br />
im Rahmen der Wicksell Lectures 1993<br />
ein Forum, den neuen Ansatz in weiten Bereichen<br />
zur Diskussion zu stellen. Mit der<br />
letztlich 1995 erfolgten Veröffentlichung der<br />
Vorlesungsreihe hätte zudem die Chance bestanden,<br />
der gelungenen Begriffsbildung ein<br />
wirklich grundlegendes Buch folgen zu lassen,<br />
das mangels einschlägiger Konkurrenz<br />
vielleicht zu einer „Bibel“ organisationsökonomischer<br />
Personalwirtschaftslehre avanciert<br />
wäre: Noch 1994 stellte eine bemerkenswerte<br />
Sammelrezension 1 hinsichtlich US-amerikanischer<br />
Lehrbücher fest, daß „im engeren<br />
Sinne organisationsökonomische Behandlun-<br />
1 Sadowski D. et al., Weitere 10 Jahre Personalwirtschaftslehren.<br />
In: Die Betriebswirtschaft,<br />
54. Jg., 1994, S. 397-410. Die Terminologie<br />
„organisationsökonomisch“ vs.<br />
„marktökonomisch“ wurde zur Vermeidung<br />
von Mißverständnissen in Anlehnung<br />
an diese Rezension gewählt.