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Rezensionen - Rainer Hampp Verlag

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<strong>Rezensionen</strong> (ZfP 3/96) 275<br />

so wie die staatlich gelenkte Marktwirtschaft<br />

ablehnt (S. 156), als am ehesten für die Zukunft<br />

Rußlands geeignet. Ebenfalls empirisch<br />

fundiert ist der Artikel von Michael Schlese<br />

und Florian Schramm. In elf Ländern Osteuropas<br />

wurden Befragungen zur Arbeitseinstellung<br />

durchgeführt. Die Erkenntnisse wurden<br />

anschließend aus personalpolitischer Perspektive<br />

diskutiert.<br />

Den Schwerpunkt Managementtransfer für<br />

Mittel- und Osteuropa bilden die Beiträge<br />

von Markus Herlinghaus/Manfred Stolzenburg,<br />

Peter Theiner, Friedhelm Meißner/ Alexander<br />

Lissansky und Thomas Kühn. Ergebnisse<br />

eines Beratungsprojektes für die AO<br />

Svetlana St. Petersburg werden von von Markus<br />

Herlinghaus und Manfred Stolzenburg als<br />

Fallstudie wiedergegeben. Dieser Beitrag ermöglicht<br />

es, sehr detaillierte Einblicke in die<br />

Situation eines bekannten russischen Unternehmens<br />

zu gewinnen. Gleichzeitig geben die<br />

Autoren gezielte praktische Ratschläge zur<br />

Kooperation mit russischen Großunternehmen.<br />

Peter Theiner stellt sich der Thematik<br />

des Know-how-Transfers für Manager aus<br />

Sicht der Deutschen Management Akademie<br />

Niedersachsen. Die angebotenen Weiterbildungsprogramme<br />

bedürfen der Anpassung an<br />

die entsprechenden Bedingungen, d.h., daß<br />

Erfahrungen und Erwartungen der Partner zu<br />

respektieren sind (S. 218). Der gleichen Thematik<br />

jedoch aus Sicht russischer und deutscher<br />

Spezialisten widmet sich der Artikel<br />

von Friedhelm Meißner und Alexander Lissansky.<br />

Die kritsche Betrachtung von Management-Know-how-Transfer<br />

zeigte, daß die<br />

von den deutschen Anbietern offerierten Programme<br />

meist angebotsorientiert und nicht<br />

nachfrageorientiert sind (S. 231). Erfahrungen<br />

und Probleme der praktischen Zusammenarbeit<br />

von deutschen und russischen kleinen<br />

und mittleren Unternehmen, die in einer Projektarbeit<br />

gesammelt werden konnten, vermittelt<br />

der Beitrag von Thomas Kühn.<br />

Managementpraxis in Mittel- und Osteuropa<br />

ist der Schwerpunkt der Beiträge von Hennings<br />

Straubel, Albert Jugel und Bernd<br />

Schwarz. Hennings Straubel berichtet über<br />

die Erfahrungen bei der Gestaltung eines<br />

deutsch-tschechischen Joint-Ventures in Form<br />

eines persönlichen Erlebnisberichtes. Fast<br />

„hautnah“ kann man die Entwicklung dieses<br />

Projektes miterleben. Ganz anders der Artikel<br />

von Albert Jugel. Hier wird das Finanzierungsproblem<br />

bei der Erschließung osteuropäischer<br />

Märkte diskutiert. Die Erläuterung<br />

möglicher Finanzierungsformen (Cash, Barter,<br />

Rücklieferung und Produktionsverlagerung,<br />

indirekte Finanzierung, Joint-Venture-<br />

Finanzierung und Fördermittel) ist als eine<br />

wertvolle Hilfe für alle zu sehen, die sich diese<br />

Märkte erschließen wollen. Der Beitrag<br />

von Bernd Schwarz beschreibt mit der Übernahme<br />

eines polnischen Produktionsbetriebes<br />

einen anderen Weg der Internationalisierung<br />

und seine Auswirkungen auf das Managment.<br />

Mit Sicherheit sind die Ergebnisse dieses Intergrationsprozesses<br />

nicht 1:1 übertragbar,<br />

wie der Autor auch selbst resümiert (S. 295),<br />

wertvolle Hinweise und Anregungen für andere<br />

Vorhaben können jedoch gewonnen<br />

werden.<br />

In ihrer Schlußbemerkung fassen Claus Steinle<br />

und Heike Bruch zusammen, daß trotz der<br />

differenzierten Ausprägungsformen der Managementprozesse<br />

in Mittel- und Osteuropa<br />

sich einige markante Gemeinsamkeiten identifizieren<br />

lassen. Bedeutsam ist die Erkenntnis<br />

einer tendenziell wechselseitigen Veränderungs-<br />

und Lernnotwendigkeit in Managementdenken<br />

und -handeln (S. 299). Nicht der<br />

einseitige Transfers, sondern eine Vorstellung<br />

von interaktiver Transformation und Transfer<br />

scheint das Management in Mittel- und Osteuropa<br />

zukünftig zu bestimmen. (S. 319)<br />

Diesem Gedanken kann man als Leser des<br />

Buches durchaus gut folgen. Insgesamt liegt<br />

mit diesem Werk tatsächlich eine interessante<br />

Mischung von Beiträgen aus unterschiedlichen<br />

Betrachtungsrichtungen vor, die eindrucksvoll<br />

die Besonderheiten, Risiken und<br />

Chancen von Managementaktivitäten in Mittel-<br />

und Osteuropa aufzeigen. Den Herausgebern<br />

ist es sehr gut gelungen, ein für eine<br />

breite Leserschaft verständliches Werk mit<br />

einem hohen Grad aktueller Bezüge zusam-

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