Rezensionen - Rainer Hampp Verlag
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<strong>Rezensionen</strong> (ZfP 3/96) 271<br />
Ralf D. Brinkmann: Mitarbeiter-<br />
Coaching. Der Vorgesetzte als Coach<br />
seiner Mitarbeiter<br />
Arbeitshefte Führungspsychologie, Band 22<br />
Sauer, Heidelberg 1994, 106 S., DM 22.-<br />
Manche Autoren und <strong>Verlag</strong>e sind sich für<br />
nichts zu schade. Ein markantes Beispiel ist das<br />
von Brinkmann verfaßte Buch „Mitarbeiter-<br />
Coaching“. Bereits wenn er den Leserkreis undifferenziert<br />
als „Vorgesetzte“ festlegt, offenbart<br />
der Autor seine Tendenz, das Spezifische<br />
des Coaching-Konzeptes zu ignorieren: Weder<br />
ist jeder Vorgesetzte automatisch Coach, noch<br />
ist jede Führungstätigkeit automatisch Coaching.<br />
Zielsetzung des Buches ist, daß es „Vorgesetzten<br />
ein Ratgeber ist, Coaching-Kompetenz zu<br />
entwickeln und ihnen Orientierung beim Mitarbeiter-Coaching<br />
gibt“ (Seite 5). Dazu werden<br />
in den 106 Seiten eine Vielzahl von Themen<br />
angesprochen: Nach einer Einführung wird im<br />
2. Kapitel Coaching definiert und vom Sponsoring<br />
und Mentoring abgegrenzt. Das 3. Kapitel<br />
positioniert die Rolle des Coachs zwischen<br />
ganzheitlich Führendem, Personalentwickler<br />
und Personalpfleger. Im 4. Kapitel werden<br />
Voraussetzungen für einen effektiven Coaching-Prozeß<br />
genannt: Umfeld des Coaching-<br />
Gespräches, Coaching-Fähigkeit, kommunikative<br />
Fähigkeit und Problemlösefähigkeit der<br />
Führungskraft sowie transaktionsanalytische<br />
Aspekte. Der Ablauf des Mitarbeiter-<br />
Coachings in sechs Phasen wird im 5. Kapitel<br />
dargestellt. Situative Coaching-Stile referiert<br />
das 6. Kapitel. Die Aspekte des Team-<br />
Coachings (7. Kapitel) sowie weitere Coaching-Techniken<br />
(8. Kapitel) gehen ethischen<br />
Betrachtungen des Coachings durch die Führungskraft<br />
(9. Kapitel) voraus. Das 10. Kapitel<br />
zeigt einige Grenzen des Coachings auf, bevor<br />
das 11. Kapitel abschließend die Verankerung<br />
des Mitarbeiter-Coachings in der Führungskultur<br />
berücksichtigt.<br />
Damit kann die beabsichtigte Zielsetzung nur<br />
bezüglich der „Orientierung beim Mitarbeiter-<br />
Coaching“ erreicht werden. Coaching-<br />
Kompetenz zu entwickeln wird anhand dieses<br />
Buches jedoch ein schwieriges Unterfangen.<br />
Die sehr breite Definition des Coaching-<br />
Begriffes als eine „reguläre Führungsfunktion“<br />
(Seite 10) nährt den Verdacht, daß hier Führungs-Allgemeinwissen<br />
durch den anlockenden<br />
Begriff Coaching an die Führungskraft gebracht<br />
werden soll.<br />
Dies bestätigt sich nachfolgend beispielsweise<br />
dann, wenn grundlegende, thematisch breit gestreute<br />
Wissenselemente wie die Transaktionsanalyse<br />
(Seite 55-60) oder Führungstheorien<br />
(Hersey/Blanchard, Seite 69-71) erklärt werden<br />
und deren praktischer Nutzen für Führungssituationen<br />
zwar erkennbar wird, aber eben nicht<br />
spezifisch auf Coaching-Situationen angewendet<br />
wird. Wenn in den Kapiteln 8 bis 11 (insgesamt<br />
nur 12 Seiten) nochmals eine Fülle von<br />
Detailaspekten angeschnitten wird, wirkt dies<br />
beliebig und läßt mehr Fragen offen, als beantwortet<br />
werden. Auch die angebotenen<br />
Übungen dienen eher der Sensibilisierung der<br />
Führungskräfte auf Problembereiche im allgemeinen<br />
Führungskontext als dem Erwerb konkreter<br />
Coaching-Techniken. Daher erscheint<br />
die Bezeichnung „Arbeitsheft“ in dieser Hinsicht<br />
übertrieben.<br />
Die vom Rezensenten empfundene Oberflächlichkeit<br />
des Buches liegt ganz zentral im verwendeten<br />
Coaching-Begriff begründet. Daß<br />
Vorgesetzte Führungsfunktionen im Unternehmen<br />
wahrnehmen müssen, versteht sich von<br />
selbst. Doch differenziert der Autor nicht zwischen<br />
diesen Führungsaufgaben, die im Unternehmen<br />
durchaus endlich einmal gut erfüllt<br />
werden sollten, und Coaching-Aufgaben, die<br />
darin bestehen können, als neutraler Gesprächspartner,<br />
der eben keine Anweisungen<br />
gibt und Ziele vereinbart, Mitarbeiter individuell<br />
zu betreuen und beraten, um deren Leistungsfähigkeit<br />
und -bereitschaft zu bewahren<br />
und erhöhen.<br />
Warum sollen Führungskräfte überhaupt Mitarbeiter<br />
coachen, wenn es im Unternehmen<br />
kein Anreizsystem gibt, das Führungsqualität<br />
belohnt? Die durchaus konsequente Einbindung<br />
der individuellen Personalentwicklung in<br />
eine systematische Organisationsentwicklung<br />
wird von Brinkmann angedeutet, aber nicht
272 <strong>Rezensionen</strong> (ZfP 3/96)<br />
konkretisiert. Somit könnte das Buch leicht den<br />
gegenteiligen Effekt hervorrufen, daß nämlich<br />
Coaching in der Form eines weniger aufgabenorientierten<br />
Führungsstils lediglich als Alibi für<br />
Entscheidungs- und Leistungsschwäche im Unternehmen<br />
herhalten muß.<br />
Offen bleibt weiterhin die Frage, wer die obersten<br />
Führungsebenen coacht. Obwohl angesprochen<br />
wird, daß ein Coach auch bestimmte persönliche<br />
Voraussetzungen aufweisen muß,<br />
bleibt unklar, wie eine Selbstentwicklung des<br />
Coachs geschieht und wie ein Vorgesetzter ein<br />
kritisches Selbstbild erwirbt. Gefährliche Konsequenzen<br />
ergeben sich auch dann, wenn ein<br />
Do-it-yourself-Coach auf Grundlage dieses<br />
Buches Team-Coaching-Prozesse gemäß Kapitel<br />
7 initiiert und mit den gruppendynamischen<br />
Reaktionen nicht umgehen kann.<br />
Die verwendete Literatur ist mit 24 Quellen<br />
nicht sehr breit und auch nicht besonders aktuell<br />
und bietet eher eine Auswahl einiger Standardquellen.<br />
Zudem hätte man sich gerade für<br />
ein Arbeitsheft ein Stichwortverzeichnis gewünscht.<br />
Obwohl haltbar kartoniert, in einwandfreiem<br />
Deutsch verfaßt und mit DM 22,-<br />
durchaus erschwinglich, erscheint eine Empfehlung<br />
dieses Buches für Praktiker nicht angebracht.<br />
Die Alternative, sich auf Schulungen<br />
Kompetenzen zum Mitarbeiter-Coaching zu<br />
erwerben und anhand personalwirtschaftlicher<br />
Zeitschriften zu vertiefen, führt zwar ebenfalls<br />
zu thematischen Ausschnitten, aber im Gegensatz<br />
zum vorliegenden Buch von Brinkmann zu<br />
konkreteren. Wer allerdings führungsbezogenes<br />
Grundwissen benötigt, ist mit allgemeinen<br />
Personalmanagement-Büchern besser bedient.<br />
Zudem muß er sich nicht über frauendiskriminierende<br />
Cartoons (Seite 22, Seite 66) ärgern!<br />
Saarbrücken, April 1996 Volker Stein *<br />
* Dipl.-Kfm. Volker Stein, Jg. 1966, wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am Lehrstuhl für<br />
Betriebswirtschaftslehre, insb. Organisation,<br />
Personal- und Informationsmanagement,<br />
Universität des Saarlandes.<br />
Hermann Simon, Kai Wiltinger, Karl-<br />
Heinz Sebastian, Georg Tacke<br />
Effektives Personalmarketing. Strategien-Instrumente-Fallstudien<br />
Gabler <strong>Verlag</strong>, Wiesbaden 1995, 264 S., DM 98.-<br />
Der Begriff des Personalmarketings ist noch<br />
relativ jung und stützt sich auf die Grundüberlegungen<br />
des Marketings, relevante Zielgruppen<br />
zu identifizieren und hinsichtlich ihrer<br />
Anforderungen und Erwartungen zu analysieren.<br />
Nach einem einleitenden Kapitel, in dem<br />
die Ziele des Personalmarketings und die bestehenden<br />
Defizite dargestellt werden, gehen<br />
die Autoren auf die Analyse des Arbeitsmarktes<br />
(Kap. 2) ein. Im Mittelpunkt steht dabei,<br />
wie im übrigen auch im Rest des Buches, der<br />
Führungsnachwuchs. Im Anschluß daran<br />
(Kap. 3) setzten sich die Autoren mit den Anforderungen<br />
an den Führungsnachwuchs auseinander.<br />
Hier wird nicht nur die elementare<br />
Bedeutung der, von der jeweiligen Zielgruppe,<br />
gestellten Anforderungen an das Unternehmen<br />
hervorgehoben, sondern es werden<br />
auch sehr anschaulich Wege zur Messung<br />
dieser Anforderungen gegeben. Darüber hinaus<br />
dokumentieren die Autoren sehr deutlich<br />
welche meßtheoretischen Schwierigkeiten mit<br />
der Erfassung derartiger Konstrukte verbunden<br />
sind. So wird gezeigt, daß die Validität<br />
von früheren Untersuchungen als nicht gesichert<br />
angesehen werden kann, da „die Wichtigkeit<br />
der Anforderungsmerkmale „Einkommen“<br />
und „Aufstiegs- und Karrierechancen“<br />
in bisherigen Personalmarketingstudien,<br />
die auf der direkten Fragetechnik beruhten,<br />
zu niedrig eingeschätzt wurde“ (S. 80). Äußerst<br />
positiv fällt auf, daß der Leser unmittelbar<br />
an die praktischen Implikationen der empirischen<br />
Ergebnisse herangeführt wird. Nach<br />
der Darstellung der Anforderungen werden<br />
deren Repräsentanten vorgestellt und gegeneinander<br />
abgegrenzt. Hier differenzieren die<br />
Autoren zum einem nach den Anforderungen<br />
des kaufmännischem und technischen Führungsnachwuchses<br />
sowie nach der Gruppe der<br />
„High Potentials“. Hierunter werden diejenigen<br />
Führungsnachwuchskräfte zusammenge-
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faßt, „die durch ihre Aktivitäten während des<br />
Studiums bewiesen haben, daß sie für eine<br />
spätere Karriere geeignet sind“ (S. 89). Im<br />
anschließenden Kapitel 4 wird der Einfluß<br />
des Personalimages, der Attraktivität des Unternehmens<br />
und der Präferenz des Bewerbers<br />
auf den Bewerbungsprozeß dargestellt. Das<br />
Personalimage hat einen direkten Einfluß auf<br />
die Attraktivität des Unternehmens für einen<br />
potentiellen Bewerber, und es steuert darüber<br />
hinaus die Präferenz für ein bestimmtes Unternehmen.<br />
Die strategische Bedeutung des<br />
Personalimages für den Entscheidungsprozeß<br />
von Bewerbern wird dadurch unterstrichen,<br />
daß der Führungsnachwuchs aus einem affektiv<br />
dominierten Gesamtbild der Unternehmung<br />
auf wichtige Anforderungsmerkmale<br />
wie „Arbeitsklima“ oder „Anspruchsniveau“<br />
der Tätigkeit rückschließt (S. 108). Es wirkt<br />
gewissermaßen als Wahrnehmungsfilter. Im<br />
weiteren Verlauf wird die Messung der drei<br />
Konstrukte „Personalimage“, „Attraktivität“<br />
und „Präferenz“, anhand von empirischen<br />
Untersuchungen vorgestellt. Nach der Darstellung<br />
der grundlegende Elemente des Personalmarketings<br />
geht das Kapitel 5, das mit<br />
25% den umfangreichsten Teil des Buches<br />
einnimmt, auf die Gestaltungsparameter des<br />
Personalmarketings ein. Diese unterteilen die<br />
Autoren in eine strategische und eine taktische<br />
Aktionsebene. Die strategische Aktionsebene<br />
umfaßt die „Arbeitsmarktsegmentierung,<br />
Zielgruppenauswahl und (Re-<br />
)positionierung des Personalimages zur<br />
Schaffung von Wettbewerbsvorteilen“ (S.<br />
149). Die taktische Aktionsebene beinhaltet<br />
die „Gestaltung der Leistungs-, Kommunikations-<br />
und Entgeltpolitk“ (S. 149). Neben der<br />
Darstellung von konkreten Vorgehensweisen,<br />
die quasi als Leitfaden für die Umsetzung eines<br />
Personalmarketings dienen, wird immer<br />
wieder betont, daß das Personalmarketing<br />
nicht als isolierte Maßnahme zu sehen ist,<br />
sondern „untrennbar mit der Unternehmensorganisation,<br />
der Unternehmenskultur und<br />
dem Führungsstil des Managements verknüpft<br />
ist“ (S. 163). Die Konzeption des Personalmarketings<br />
beschränkt sich nicht ausschließlich<br />
auf Großunternehmen, sondern bietet<br />
auch Gestaltungspotential für den Mittelstand.<br />
Die spezifischen Wettbewerbsvorteile von<br />
Mittelständlern im Personalmarketing werden<br />
gegen Ende des Kapitels 5 aufgezeigt. Das<br />
abschließende Kapitel 6 zeigt die Umsetzung<br />
von Personalmarketing-Konzeptionen anhand<br />
ausgewählter Fallstudien (Commerzbank,<br />
Hewlett-Packard, Procter & Gamble, Malerwerkstätten<br />
Heinrich Schmid).<br />
Die Autoren wählen eine konsequent Marketing-orientierte<br />
Sichtweise, die sich zwar in<br />
einigen Punkte von der klassischen Personalwirtschaft<br />
unterscheidet, dafür jedoch neue<br />
Impulse und die Chance enthält, Anregungen<br />
in traditionelle Vorgehensweisen aufzunehmen.<br />
Hervorzuheben ist die hochwertige visuelle<br />
Aufbereitung in 110 Grafiken und 15<br />
Tabellen. Kritisch muß angemerkt werden,<br />
daß die Integration des Personalmarketings<br />
innerhalb des Personalmanagements und eine<br />
deutlichere Definition der Schnittstellen zu<br />
den übrigen Aufgabenfeldern hätte stärker<br />
hervorgehoben werden können. Abschließend<br />
bleibt festzuhalten, daß es sich bei dem vorliegenden<br />
Buch um einen gediegenen Leitfaden<br />
für das Personalmarketing handelt, der<br />
sowohl Praktikern wie auch Studenten und<br />
Dozenten uneingeschränkt empfohlen werden<br />
kann.<br />
Mainz, 15.5.1996 Volker Wiemann *<br />
Claus Steinle, Heike Bruch, Dieter Lawa<br />
(Hg.)<br />
Management in Mittel- und Osteuropa<br />
Edition Blickbuch Wirtschaft, Frankfurt a. Main,<br />
1996, 328 S., DM 38.-<br />
Das von Claus Steinle, Heike Bruch und Dieter<br />
Lawa herausgegebene Buch beinhaltet eine<br />
sehr anspruchsvolle Zielstellung. Mit the-<br />
* Dipl.-Kfm. Volker Wiemann, Universität<br />
Mannheim, Lehrstuhl für ABWL und Organisation.
274 <strong>Rezensionen</strong> (ZfP 3/96)<br />
matisch systematisierten Aufsätzen sollen<br />
Handlungshinweise bzw. -anregungen für ein<br />
wirtschaftliches Engagement in den mittelund<br />
osteuropäischen Staaten gegeben werden<br />
(vgl. Claus Steinle/Dieter Lawa, S. 25). Um<br />
diesem Anspruch gerecht zu werden, wurden<br />
im Buch die Beiträge unterschiedlicher Autoren,<br />
vom Wissenschaftler bis zum Praktiker,<br />
berücksichtigt - eine „Komposition“ theorieorientierter<br />
und empirisch beleuchteter Beiträge<br />
(vgl. Claus Steinle/Dieter Lawa, S. 5).<br />
Dem Leser bietet sich unter dem Titel „Management<br />
in Mittel- und Osteuropa“ somit ein<br />
breiter Themenbereich an, der sich von der<br />
Kennzeichnung des landesspezifischen Managements<br />
im betrachteten geographischen<br />
Raum bis zur Darstellung von Chancen und<br />
Risiken des interkulturellen Managements unter<br />
den Transformationsbedingungen erstreckt.<br />
Das landesspezifische Management<br />
wird dabei nicht nur unter dem Aspekt der<br />
unterschiedlichen Ausprägung von Kulturdimensionen<br />
(vgl. Hofstede 1991) betrachtet,<br />
sondern unter dem Einfluß der aktuellen ökonomischen<br />
und politischen Bedingungen beschrieben.<br />
Das interkulturelle Management<br />
wird auf der Basis makrokultureller Faktoren<br />
(ähnlich wie das Schichtmodell von Dülfer<br />
1992) diskutiert, erweitert um ergänzende<br />
fünf Elementgruppen („fremd“-kulturelle Anforderungen,<br />
Persönlichkeitsmerkmale von<br />
Managern, Unternehmenspolitik, kulturspezifischer<br />
Managementprozeß und Managementeffektivität).<br />
Dabei fließen Besonderheiten,<br />
die aus dem Verlauf des Transformationsprozesses<br />
resultieren (vgl. Bieszcz-Kaiser<br />
u.a. 1994) mit in die Betrachtungen ein. Den<br />
einzelnen Beiträgen vorangestellt, ist eine<br />
Einführung von Claus Steinle und Dieter Lawa,<br />
in der der Gesamtrahmen der Ausführungen<br />
anschaulich dargestellt und die Beiträge<br />
entsprechend eingeordnet werden.<br />
Die Beiträge von Wladimir Gutnik/Andrej<br />
Yudanov und Gerhard Brendel/Hans Bruder<br />
decken den Schwerpunkt mittel- und osteuropäische<br />
Umfeldgegebenheiten - Implikationen<br />
für das Management ab. Gutnik und Yudanov<br />
argumentieren dabei aus russischer Sicht.<br />
Zum einen erfolgt eine ausführliche Beschreibung<br />
der Situation Rußlands, aus denen<br />
die Auswirkungen auf die Transformation des<br />
Managements abgeleitet werden. Zum anderen<br />
wird das russische Management unter<br />
planwirtschaftlichen und marktwirtschaftlichen<br />
Bedingungen gekennzeichnet, und es<br />
werden Problemfelder privatisierter Unternehmen<br />
herausgearbeitet. Gerhard Brendel<br />
und Hans Bruder betrachten in ihrem Beitrag<br />
den Stand der Transformation sowie volkswirtschaftlichen<br />
Eckdaten der Visegradländer.<br />
Sie kennzeichnen dabei unternehmerische<br />
Tätigkeiten und ein entsprechendes Management<br />
als eine zweifellos lohnenswerte<br />
und perspektivreiche Aufgabe (S. 95).<br />
Mit den Möglichkeiten und Grenzen der<br />
Übertragung von Management-Know-how<br />
beschäftigen sich die Beiträge von Lothar<br />
Bayer, Bernd Eggers/Martin Eickhoff/Leonid<br />
Dimant, Wilhelm Eberwein/Jochen Tholen<br />
sowie Michael Schlese/Florian Schramm. Lothar<br />
Bayer arbeitet die Notwendigkeit kulturgerechter<br />
Managementkonzepte heraus, die<br />
den Transformationsbedingungen entsprechen<br />
und weder „den alten Leiter“ verkörpern noch<br />
ein Management allein auf westlichen Erklärungsansätzen<br />
gründen (S. 118). Bernd Eggers/Martin<br />
Eickhoff/Leonid Dimant erörtern<br />
unternehmerische Chancen in den Ländern<br />
der GUS auf der Grundlage verschiedenere<br />
Erfolgsfaktorenkonzepte, wobei eine länderspezifische<br />
Betrachtung nicht näher verfolgt<br />
wird. Die Autoren selbst fordern aber: „Eine<br />
kritische Untersuchung muß ... die spezifischen<br />
Umfeldgrößen ermitteln, unter deren<br />
Einfluß die wirtschaftliche Betätigung erfolgt“<br />
(S. 139). Die Ergebnisse von 40 qualitativen<br />
Interviews mit Betriebsdirektoren und<br />
stellvertretenden Direktoren russischer Unternehmen<br />
bilden die empirische Basis des Beitrages<br />
von Wilhelm Eberwein und Jochen<br />
Tholen zur Beschreibung von Zukunftserwartungen<br />
und Entwicklungstendenzen russischer<br />
Manager. Aus einer Typologie von Managern<br />
bezeichnen sie den „Markt-Manager“, der<br />
grundsätzlich reformorientiert ist, allerdings<br />
einen manchesterliberalen Kapitalismus eben-
<strong>Rezensionen</strong> (ZfP 3/96) 275<br />
so wie die staatlich gelenkte Marktwirtschaft<br />
ablehnt (S. 156), als am ehesten für die Zukunft<br />
Rußlands geeignet. Ebenfalls empirisch<br />
fundiert ist der Artikel von Michael Schlese<br />
und Florian Schramm. In elf Ländern Osteuropas<br />
wurden Befragungen zur Arbeitseinstellung<br />
durchgeführt. Die Erkenntnisse wurden<br />
anschließend aus personalpolitischer Perspektive<br />
diskutiert.<br />
Den Schwerpunkt Managementtransfer für<br />
Mittel- und Osteuropa bilden die Beiträge<br />
von Markus Herlinghaus/Manfred Stolzenburg,<br />
Peter Theiner, Friedhelm Meißner/ Alexander<br />
Lissansky und Thomas Kühn. Ergebnisse<br />
eines Beratungsprojektes für die AO<br />
Svetlana St. Petersburg werden von von Markus<br />
Herlinghaus und Manfred Stolzenburg als<br />
Fallstudie wiedergegeben. Dieser Beitrag ermöglicht<br />
es, sehr detaillierte Einblicke in die<br />
Situation eines bekannten russischen Unternehmens<br />
zu gewinnen. Gleichzeitig geben die<br />
Autoren gezielte praktische Ratschläge zur<br />
Kooperation mit russischen Großunternehmen.<br />
Peter Theiner stellt sich der Thematik<br />
des Know-how-Transfers für Manager aus<br />
Sicht der Deutschen Management Akademie<br />
Niedersachsen. Die angebotenen Weiterbildungsprogramme<br />
bedürfen der Anpassung an<br />
die entsprechenden Bedingungen, d.h., daß<br />
Erfahrungen und Erwartungen der Partner zu<br />
respektieren sind (S. 218). Der gleichen Thematik<br />
jedoch aus Sicht russischer und deutscher<br />
Spezialisten widmet sich der Artikel<br />
von Friedhelm Meißner und Alexander Lissansky.<br />
Die kritsche Betrachtung von Management-Know-how-Transfer<br />
zeigte, daß die<br />
von den deutschen Anbietern offerierten Programme<br />
meist angebotsorientiert und nicht<br />
nachfrageorientiert sind (S. 231). Erfahrungen<br />
und Probleme der praktischen Zusammenarbeit<br />
von deutschen und russischen kleinen<br />
und mittleren Unternehmen, die in einer Projektarbeit<br />
gesammelt werden konnten, vermittelt<br />
der Beitrag von Thomas Kühn.<br />
Managementpraxis in Mittel- und Osteuropa<br />
ist der Schwerpunkt der Beiträge von Hennings<br />
Straubel, Albert Jugel und Bernd<br />
Schwarz. Hennings Straubel berichtet über<br />
die Erfahrungen bei der Gestaltung eines<br />
deutsch-tschechischen Joint-Ventures in Form<br />
eines persönlichen Erlebnisberichtes. Fast<br />
„hautnah“ kann man die Entwicklung dieses<br />
Projektes miterleben. Ganz anders der Artikel<br />
von Albert Jugel. Hier wird das Finanzierungsproblem<br />
bei der Erschließung osteuropäischer<br />
Märkte diskutiert. Die Erläuterung<br />
möglicher Finanzierungsformen (Cash, Barter,<br />
Rücklieferung und Produktionsverlagerung,<br />
indirekte Finanzierung, Joint-Venture-<br />
Finanzierung und Fördermittel) ist als eine<br />
wertvolle Hilfe für alle zu sehen, die sich diese<br />
Märkte erschließen wollen. Der Beitrag<br />
von Bernd Schwarz beschreibt mit der Übernahme<br />
eines polnischen Produktionsbetriebes<br />
einen anderen Weg der Internationalisierung<br />
und seine Auswirkungen auf das Managment.<br />
Mit Sicherheit sind die Ergebnisse dieses Intergrationsprozesses<br />
nicht 1:1 übertragbar,<br />
wie der Autor auch selbst resümiert (S. 295),<br />
wertvolle Hinweise und Anregungen für andere<br />
Vorhaben können jedoch gewonnen<br />
werden.<br />
In ihrer Schlußbemerkung fassen Claus Steinle<br />
und Heike Bruch zusammen, daß trotz der<br />
differenzierten Ausprägungsformen der Managementprozesse<br />
in Mittel- und Osteuropa<br />
sich einige markante Gemeinsamkeiten identifizieren<br />
lassen. Bedeutsam ist die Erkenntnis<br />
einer tendenziell wechselseitigen Veränderungs-<br />
und Lernnotwendigkeit in Managementdenken<br />
und -handeln (S. 299). Nicht der<br />
einseitige Transfers, sondern eine Vorstellung<br />
von interaktiver Transformation und Transfer<br />
scheint das Management in Mittel- und Osteuropa<br />
zukünftig zu bestimmen. (S. 319)<br />
Diesem Gedanken kann man als Leser des<br />
Buches durchaus gut folgen. Insgesamt liegt<br />
mit diesem Werk tatsächlich eine interessante<br />
Mischung von Beiträgen aus unterschiedlichen<br />
Betrachtungsrichtungen vor, die eindrucksvoll<br />
die Besonderheiten, Risiken und<br />
Chancen von Managementaktivitäten in Mittel-<br />
und Osteuropa aufzeigen. Den Herausgebern<br />
ist es sehr gut gelungen, ein für eine<br />
breite Leserschaft verständliches Werk mit<br />
einem hohen Grad aktueller Bezüge zusam-
276 <strong>Rezensionen</strong> (ZfP 3/96)<br />
menzustellen und damit verschiedenen Ansprüchen<br />
gerecht zu werden.<br />
Formal ist das Buch sehr übersichtlich gestaltet,<br />
wobei nur unerheblich kleine Fehler (z.B.<br />
verschiedene Schreibweise des Autors Wladimir<br />
Gutnik) auftraten. Abgerundet wird das<br />
Gesamtbild durch eine ausführliche Autorendarstellung.<br />
Literatur<br />
Bieszcz-Kaiser, A./Lungwitz, R.-E./Preusche,<br />
E.: Transformation - Privatisierung - Akteure:<br />
Wandel von Eigentum und Arbeit in<br />
Mittel- und Osteuropa, München u.a. 1994<br />
Dülfer, E.: Internationales Management in unterschiedlichen<br />
Kulturbereichen, München<br />
u.a. 1992<br />
Hofstede, G.: Cultures and organizations: software<br />
of the mind, London u.a. 1991<br />
Dresden, 12.7.96 Manuela Dunkel *<br />
Edward P. Lazear<br />
Personnel Economics<br />
MIT Press, Cambridge, Ma. 1995, 170 S.; $ 27,50<br />
Um die Bedeutung und den Inhalt von Lazears<br />
Buch hinreichend würdigen zu können,<br />
muß man das Umfeld und die Vorgeschichte<br />
kennen, aus denen es entstanden ist. Diesseits<br />
wie jenseits des Atlantiks versucht seit mehr<br />
als einer Dekade eine wachsende Minderheit<br />
von Autoren, den Bereich des Personalwesens<br />
stärker (mikro-)ökonomischen Perspektiven<br />
zu öffnen und die vormalige Dominanz soziologischer,<br />
psychologischer und rechtlicher<br />
Aspekte in Lehre und Forschung zu beseitigen.<br />
Während im deutschen Sprachraum diese<br />
* Dipl.-Ing.-oec. Manuela Dunkel, Jg. 1964,<br />
wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl<br />
für Betriebswirtschaftslehre, insb.<br />
Personalwirtschaft, Fakultät Wirtschaftswissenschaften,<br />
Technische Universität<br />
Dresden.<br />
Entwicklung hauptsächlich von ökonomisch<br />
aufgeschlossenen Betriebswirten vorangetrieben<br />
wird, sind die meisten angelsächsischen<br />
Protagonisten des neuen Ansatzes in der Regel<br />
Volkswirte, die an Business Schools den<br />
Bereich „Labor Economics“ vertreten. Lazear,<br />
aufgrund seiner vielbeachteten Publikationen<br />
in renommierten Zeitschriften wie<br />
American Economic Review oder Journal of<br />
Political Economy einer der international bekanntesten<br />
Arbeits(markt-) ökonomen, dürfte<br />
mit Sicherheit der programmatisch engagierteste<br />
Vertreter dieser Gruppe sein. Zum einen<br />
betont er nicht nur die Stärken des ökonomischen<br />
Ansatzes, sondern kritisiert verstärkt<br />
konkurrierende Betrachtungsweisen anderer<br />
Disziplinen, und zum anderen hat er mit dem<br />
Begriff der „Personnel Economics“ der neuen<br />
organisationsökonomischen Forschungsrichtung<br />
eine Überschrift gegeben, die prägnant<br />
zwischen den beiden Bereichsnamen „Personnel<br />
Management“ für die bisherige Betrachtungsweise<br />
des Faktors Arbeit auf betrieblicher<br />
und „Labor Economics“ auf marktbzw.<br />
makroökonomischer Ebene steht.<br />
Die Swedish Economics Association gab Lazear<br />
im Rahmen der Wicksell Lectures 1993<br />
ein Forum, den neuen Ansatz in weiten Bereichen<br />
zur Diskussion zu stellen. Mit der<br />
letztlich 1995 erfolgten Veröffentlichung der<br />
Vorlesungsreihe hätte zudem die Chance bestanden,<br />
der gelungenen Begriffsbildung ein<br />
wirklich grundlegendes Buch folgen zu lassen,<br />
das mangels einschlägiger Konkurrenz<br />
vielleicht zu einer „Bibel“ organisationsökonomischer<br />
Personalwirtschaftslehre avanciert<br />
wäre: Noch 1994 stellte eine bemerkenswerte<br />
Sammelrezension 1 hinsichtlich US-amerikanischer<br />
Lehrbücher fest, daß „im engeren<br />
Sinne organisationsökonomische Behandlun-<br />
1 Sadowski D. et al., Weitere 10 Jahre Personalwirtschaftslehren.<br />
In: Die Betriebswirtschaft,<br />
54. Jg., 1994, S. 397-410. Die Terminologie<br />
„organisationsökonomisch“ vs.<br />
„marktökonomisch“ wurde zur Vermeidung<br />
von Mißverständnissen in Anlehnung<br />
an diese Rezension gewählt.
<strong>Rezensionen</strong> (ZfP 3/96) 277<br />
gen der Personalwirtschaftslehre in Unternehmen<br />
als Monographien nicht vorliegen“<br />
(S. 398), während keines der in ihr untersuchten<br />
deutschen Bücher überhaupt eine ökonomische<br />
Grundausrichtung aufwies (S. 401).<br />
Da die Zeitspanne zwischen den Vorlesungen<br />
und der Publikation die Entstehung eines solchen<br />
Standardwerks durchaus ermöglicht hätte,<br />
ist im folgenden vor allem zu klären, inwieweit<br />
die letztlich entstandene „expanded<br />
version“ von Lazears Wicksell-Vorlesungen,<br />
die in Aufbau und Inhalt vor allem an seinen<br />
eigenen Veröffentlichungen ausgerichtet sind,<br />
die in Anbetracht der geschilderten Umstände<br />
verständlicherweise hohen Erwartungen erfüllen.<br />
Zwischen der Einleitung, die neben eher üblichen<br />
Teilen originelle Ausführungen zum<br />
normativen oder/und positiven Charakter<br />
wirtschaftswissenschaftlicher Forschung hat,<br />
und den Schlußbemerkungen finden sich neun<br />
Kapitel, in denen jeweils ein Bereich personalwirtschaftlicher<br />
Fragestellungen erörtert<br />
wird.<br />
Die erste Hälfte des mit 156 Textseiten ohnehin<br />
nicht gerade umfänglichen Werks wird<br />
dabei für Entlohnungsfragen verwendet.<br />
Während Lazear in Kapitel 2 der Frage „Fixed<br />
or Variable Pay?“ vor allem im Sinne von<br />
Stück- oder Zeitlöhnen nachgeht, wird in Kapitel<br />
3 („Relative Compensation“) zum ersten<br />
Mal im Rahmen des Buchs ausführlich auf<br />
die Tournament-Theorie eingegangen, die für<br />
Lazear ein wesentliches Instrument zur organisationsökonomischen<br />
Untersuchung von<br />
Beschäftigungsverhältnissen ist. In beiden<br />
Bereichen erweisen sich Informationsprobleme<br />
als ein wesentlicher Punkt für die Gestaltung<br />
geeigneter Entlohnungsschemata. Kapitel<br />
4 beschäftigt sich mit langfristigen Anreizen<br />
durch gemessen an der Produktivitätsentwicklung<br />
übersteile Alters-Verdienst-<br />
Profile sowie dem Wert betrieblicher Pensionsanwartschaften<br />
in diesem Zusammenhang<br />
- also den Gebieten, in denen Lazears Arbeiten<br />
die 80er Jahre zu einer „turbulenten Dekade“<br />
2 machten. Im Bereich „Team Compensation“<br />
(Kapitel 5) werden zunächst Trittbrettfahrerprobleme<br />
erörtert, bevor Anreize<br />
durch die Ausgabe von Aktien oder Optionen<br />
an Manager untersucht werden. Letztere setzen<br />
zwar schlüssig die Argumentation zu ersteren<br />
fort, erscheinen ansonsten aber zum<br />
Thema „Gruppenentlohnung“ eher deplaziert<br />
(eine naheliegende Übernahme der Ergebnisse<br />
in Kapitel 2 hätte die Lecture „Team Compensation“<br />
wohl zu sehr verkürzt). Kapitel 6<br />
beschreibt schließlich unter der Überschrift<br />
„Other Issues in Compensation“ in unterschiedlich<br />
geraffter Form nichtmonetäre Entlohnungsbestandteile,<br />
Diskriminierungsfragen<br />
im Zusammenhang mit der U.S.-<br />
amerikanischen Comparable Worth-Debatte,<br />
die Frage nach Zulagen für gute oder Abschlägen<br />
für schlechte Leistungen, makroökonomische<br />
Aspekte in bezug auf Effizienzlohn-<br />
und Insider-Outsider-Theorien, Reputationseffekte<br />
sowie die Bedeutung der Entlohnung<br />
für Arbeitsplatzwechsel.<br />
Für die folgenden Kapitel des Buchs läßt sich<br />
inhaltlich kein gemeinsamer Nenner finden.<br />
Den aus Sicht des Rezensenten wichtigsten<br />
Abschnitt stellt Kapitel 7 - „The Job“ - dar.<br />
Hier propagiert Lazear, wiederum ausgehend<br />
von eigenen Vorarbeiten, eine stärkere Hinwendung<br />
zur für die betriebliche Personalwirtschaft<br />
wesentliche Arbeitsnachfrageseite<br />
und kritisiert damit, teils explizit, teils implizit,<br />
die traditionelle Neoklassik sowie modernere<br />
mikroökonomische Konzepte, die weitgehend<br />
das Arbeitsangebot in seiner Bedeutung<br />
für Beschäftigungsverhältnisse betonen.<br />
Dies bedeutet natürlich nicht, daß er die mikroökonomische<br />
Perspektive in diesem Bereich<br />
aufgibt, im Gegenteil: Einige der in den Entlohnungskapiteln<br />
betrachteten Gebiete (z.B.<br />
Anreize, Arbeitsplatzwechsel) sowie andere<br />
Bereiche wie Einstiegsarbeitsplätze in innerbetriebliche<br />
Karriereleitern und Matching-<br />
2 Vgl. Hutchens R.M.; Seniority, Wages and<br />
Productivity: A Turbulent Decade. In:<br />
Journal of Economic Perspectives, Vol. 3,<br />
1989, S.49-64.
278 <strong>Rezensionen</strong> (ZfP 3/96)<br />
Aspekte werden konsequent ökonomisch modelliert.<br />
Gerade in diesem Vorgehen wird<br />
deutlich, wie personalwirtschaftliche Praxis<br />
und moderne Arbeits(markt)ökonomie voneinander<br />
lernen können.<br />
Kapitel 8 beschäftigt sich mit Bewertungsfragen.<br />
Während bei der Stellenbewertung vor<br />
allem das in den U.S.A. erfolgreiche „Market<br />
Pricing“ ohne direkten Rekurs auf diesen Begriff<br />
kritisch hinterfragt wird, sind hinsichtlich<br />
der Ausführungen zur Leistungsbewertung<br />
insbesondere die Verbindung zu Entlohnungsfragen<br />
aus den ersten Kapiteln sowie<br />
für Praktiker eine abschließende Aufstellung<br />
von vier Basisregeln interessant.<br />
Institutionen im Sinne von Beschränkungen<br />
individueller Handlungsräume außerhalb des<br />
Preissystems bilden den Gegenstand von Kapitel<br />
9. Hier werden in schneller Abfolge<br />
Phänomene wie die Garantie längerfristiger<br />
Beschäftigung, Falschinformationen der Arbeitnehmer<br />
durch die Arbeitgeber, Up-or-<br />
Out-Systeme sowie rechtliche Vorgaben für<br />
den Arbeitsmarkt relativ kurz angesprochen,<br />
ein Vorgehen, das in Kapitel 10 („Extensions“)<br />
in ähnlicher Weise fortgesetzt wird<br />
und dort in einer nochmaligen Beschleunigung<br />
der Durchlaufgeschwindigkeit mit 11<br />
„Additional Areas for Investigation“ endet.<br />
Wegen der Wichtigkeit der hier angeführten<br />
Themen erscheint ihre Behandlung in den<br />
meisten Fällen unzureichend, und dies führt<br />
zur Frage nach der Erfüllung der eingangs beschriebenen<br />
Erwartungen zurück.<br />
Es mag sein, daß diese und andere interessante<br />
Gebiete zu den weißen Flecken auf der<br />
noch jungen Karte der Personnel Economics<br />
gehören. Gerade ein derart begabter Wissenschaftler<br />
wie Lazear hätte aber zumindest die<br />
„Claims“ so weit abstecken können, daß auch<br />
die noch wenig erforschten Bereiche in das<br />
System des neuen Forschungsansatz hinreichend<br />
integriert wären. Die vorhandenen<br />
Querverweise zu kapitelübergreifenden Zusammenhängen<br />
sind gemeinsam mit den „einrahmenden“<br />
Anfangs- und Schlußkapiteln ein<br />
guter Einstieg, doch sie reichen für diese Integration<br />
bei weitem nicht aus. Neue Beiträge<br />
finden sich lediglich ansatzweise unter den<br />
„Extensions“, wobei bis auf das Modell zweiperiodiger<br />
Turniere jeweils bereits literarische<br />
Vorlagen, z.T. als Working Papers, existieren.<br />
Anstelle der von vielen nach der Vorankündigung<br />
erhofften Mischung aus Lehrbuch und<br />
Forschungsmonographie bleiben somit „nur“<br />
Lecture Notes, die ihre trotz bisheriger und<br />
noch folgender Kritik letztendlich positive<br />
Beurteilung vor allem den von Lazear so geschätzten<br />
relativen Vergleichen verdanken.<br />
Der bereits erwähnte Mangel an einschlägiger<br />
Konkurrenz macht die inclusive Literaturverzeichnis<br />
und Index 170 Seiten Ausführungen<br />
bei allen weißen Flecken noch zum aktuell<br />
besten (Kurz-) Überblick organisationsökonomisch<br />
orientierter Personalwirtschaft, obwohl<br />
Lazear dies gemäß dem Vorwort eigentlich<br />
nicht beabsichtigte: „In this book, I do<br />
not purport to summarize the entire field.“<br />
Dennoch erscheinen die (zum Teil äußerst)<br />
positiven Kommentare international renommierter<br />
Ökonomen, die auf dem Einschlagrücken<br />
zu Lazears Buch abgedruckt sind, nicht<br />
nur in Anbetracht dessen, was er hätte leisten<br />
können, überzogen.<br />
Wenn man nämlich seinem bescheidenen Ziel<br />
folgend wesentliche Forschungsergebnisse<br />
auf einem gegenüber den Originalarbeiten<br />
mathematisch reduzierten Anspruchsniveau<br />
als Lecture Notes auch für Studenten nachvollziehbar<br />
präsentieren will, sollte man im<br />
Hinblick auf die Modellierung mehr Sorgfalt<br />
walten lassen als in der vorliegenden Arbeit.<br />
Dies gilt sowohl für die mathematischen Darstellungen<br />
als auch die veranschaulichenden<br />
Beispiele. Bei ersteren findet sich eine Reihe<br />
von Unsauberkeiten und Fehlern (eine Liste<br />
mit „Fundstellen“ des Rezensenten liegt dem<br />
<strong>Rainer</strong> <strong>Hampp</strong> <strong>Verlag</strong> vor), die es vielen interessierten<br />
Studenten verleiden werden, die<br />
mathematischen Darstellungen nachzuvollziehen<br />
- eine besonders ärgerliche Abschreckung;<br />
denn keiner der Mängel schränkt die<br />
von Lazear jeweils proklammierten Ergebnisse<br />
ein. Bei der Konstruktion von letzteren<br />
muß sich ein anerkannter Virtuose wie er fragen<br />
lassen, ob der gewünschte Effekt nicht
<strong>Rezensionen</strong> (ZfP 3/96) 279<br />
auch ohne völlig unplausible Nebenwirkungen<br />
erzeugt werden könnte. Hier sei nur auf<br />
das Optionsbeispiel der Seiten 55 f. verwiesen:<br />
Allein für die Entlohnung des CEO müßten<br />
40% des Grundkapitals der betreffenden<br />
Gesellschaft optioniert werden - man muß<br />
kein Experte in moderner Kapitalmarkttheorie<br />
sein, um die Problematik solcher Verhältnisse<br />
zu erkennen. Daß beide Defekte nicht nur<br />
neutrale oder wohlwollende Leser verprellen,<br />
sondern auch Gegnern der neuen Sichtweise<br />
Munition dafür liefern, die wissenschaftliche<br />
Diskussion auf irrelevante Nebenkriegsschauplätze<br />
zu verlagern, ist ein weiterer negativer<br />
Aspekt eines Buchs, das laut einem<br />
der abgedruckten Kommentare „klar und<br />
sorgfältig geschrieben“ ist (J.P. Rebitzer;<br />
Übersetzung L.K.).<br />
Die finale Frage nach einer Kaufempfehlung<br />
für das rezensierte Buch ist unter diesen Vorgaben<br />
nicht leicht zu beantworten. Für Lehrende<br />
und partiell auch für Forschende auf<br />
dem Gebiet der Personalwirtschaft wie der<br />
Arbeits(markt)ökonomie ist „Personnel Economics“<br />
sicher ein „Muß“; und sei es für<br />
manche unter ihnen nur, um in kompakter<br />
Form Tuchfühlung mit einem immer stärker<br />
aufkommenden Leitbild aufzunehmen. Für<br />
Personalpraktiker und Studenten, Lazears besondere<br />
Zielgruppe, wird der Nutzen durch<br />
die beschriebenen Defizite eingeschränkt,<br />
doch es bleibt bei Unterdrückung technischer<br />
Details auch ihnen die Möglichkeit, sich in<br />
kurzer Zeit einen akzeptablen Überblick über<br />
eine noch nicht alltägliche Sichtweise zu verschaffen.<br />
Der u.a. durch die Leinenbindung<br />
bedingte relativ hohe Preis pro Druckseite<br />
(insbesondere bei Bezug über den deutschen<br />
Buchhandel) wird „Personnel Economics“ allerdings<br />
unter erheblichen Konkurrenzdruck<br />
indirekter Substitute setzen: Für ein paar<br />
Mark mehr erhält man z.B. mit Milgrom/Roberts:<br />
“Economics, Organization and Management“<br />
ein exzellentes Lehrbuch dieser<br />
Denkrichtung, dessen personalwirtschaftliche<br />
Kapitel relativ leicht auch außerhalb des<br />
(ebenfalls äußerst lesenswerten) Gesamtkontexts<br />
rezipiert werden können, und schließlich<br />
werden gerade weniger gut betuchte Studiosi<br />
auf die „Kopierlösung“ zurückgreifen. Gerade<br />
bei einem so ökonomisch konzipierten Buch<br />
hätte man daran stärker denken sollen.<br />
Würzburg, Juni 1996 Leonhard Knoll *<br />
Bettina Hollstein<br />
Wirtschaftsethik und Umwelt: Deutsche<br />
und französische Ansätze im Vergleich.<br />
Wiesbaden<br />
Deutscher Universtitäts-<strong>Verlag</strong>, Leverkusen 1995.<br />
XII + 248 S., DM 98.-<br />
Angesichts der zunehmenden Bedrohungen<br />
der Lebensgrundlagen, die als Nebenfolge der<br />
industriellen Zivilisation vor allem in den Industrieländern<br />
seit Beginn der siebziger Jahre<br />
einen immer breiteren Raum im gesellschaftlichen<br />
Bewußtsein gewonnen haben, hat sich<br />
die Diskussion um die Legitimität wirtschaftlichen<br />
Handelns intensiviert. Ausgangspunkt<br />
dieser Diskussion ist die Erkenntnis, daß das -<br />
mit Luhmann gesprochen - autopoietische<br />
Subsystem „Wirtschaft“ durch Beanspruchung<br />
der ökologischen Umwelt als Rohstofflieferant<br />
sowie Aufnahmemedium nicht erwünschter<br />
Nebenprodukte und nicht mehr genutzter<br />
Produkte als der zentrale soziale Ort<br />
der Umweltzerstörung anzusehen ist. Diese<br />
unerwünschten Begleiterscheinungen wirtschaftlichen<br />
Handelns werfen unmittelbar die<br />
Frage nach den Normen, Werten und Zielen<br />
auf, denen dieses gesellschaftliche Subsystem<br />
gehorcht und darüber hinaus gehorchen soll.<br />
Die Frage nach der Moral ökonomischer Aktivitäten<br />
vor dem Hintergrund der ökologischen<br />
Herausforderung hat auf der wissenschaftlichen<br />
Ebene zu einer extensiven Auseinandersetzung<br />
mit ethischen Grundlagen<br />
* Dr. Leonhard Knoll, Jg. 1963, wiss. Mitarbeiter<br />
am Lehrstuhl BWL IV, Universität<br />
Würzburg; Arbeitsschwerpunkte: Unternehmenskontrolle,<br />
Personal- und Organisationsökonomie.
280 <strong>Rezensionen</strong> (ZfP 3/96)<br />
wirtschaftlichen Handelns, kurz: Wirtschaftsethik,<br />
geführt. Dabei ist zu beobachten, daß -<br />
je nach soziokulturellen Besonderheiten des<br />
jeweiligen nationalen Kontextes - die Diskussion<br />
unterschiedliche Schwerpunkte aufweist.<br />
So initiierten in den USA vor allem Korruptions-<br />
und Insiderskandale die Frage nach der<br />
Moral wirtschaftlichen Handelns mit dem Ergebnis,<br />
daß die Diskussion dort schwerpunktmäßig<br />
auf die Unternehmensebene<br />
(„business ethics“) focussiert, während im<br />
deutschen Sprachraum die wissenschaftliche<br />
Auseinandersetzung mit Wirtschaftsethik vor<br />
allem durch die Umweltzerstörung einen wesentlichen<br />
Anstoß erfuhr. Exakt vor diesen<br />
Hintergrund ist das Thema der vorliegenden<br />
Arbeit von Bettina Hollstein einzuordnen, die<br />
1994 vom Fachbereich Wirtschaftswissenschaften<br />
der Johannes-Gutenberg-Universität<br />
Mainz als Dissertation angenommen worden<br />
war.<br />
Auch in Frankreich hat sich in den letzten<br />
zwanzig Jahren Wirtschaftsethik als Forschungsgebiet<br />
etabliert. Dies geschah ebenfalls<br />
im Zuge bestimmter nationaler Besonderheiten<br />
und zeitigte im Ergebnis eine Reihe<br />
von Ansätzen, die sich - nicht zuletzt auch<br />
aufgrund von Sprachbarrieren - im Vergleich<br />
zu Vorschlägen aus dem deutschen und angloamerikanischen<br />
Sprachraum teilweise sehr<br />
eigenständig präsentieren. Frau Hollstein hat<br />
es sich zur Aufgabe gemacht, diese französischen<br />
Ansätze zur Wirtschaftsethik aufzuarbeiten<br />
(u.a. auch im Rahmen eines Forschungsaufenthalts<br />
an der Sorbonne) und diese<br />
der Diskussion im deutschen Sprachraum<br />
gegenüberzustellen. Dabei erweist sich allerdings<br />
die Formulierung „Deutsche Ansätze“<br />
im Titel als etwas unglücklich, da einerseits<br />
weite Teile der Arbeit sich mit Vorschlägen<br />
der St. Gallener Schule befassen, die allenfalls<br />
als deutschsprachig zu bezeichnen sind,<br />
andererseits die diskutierten Ansätze keineswegs<br />
das mittlerweile recht breite Spektrum<br />
der deutschsprachigen Befassung mit Wirtschaftsethik<br />
repräsentieren.<br />
Im Vorlauf der eigentlichen Untersuchung<br />
grenzt Frau Hollstein den Objektbereich ihrer<br />
Arbeit ab und definiert grundlegende Begriffe<br />
(Kapitel 1). Allerdings erscheint es vorstellbar,<br />
daß die Begriffsbestimmung von „Wirtschaftsethik“<br />
nicht jedem Leser unmittelbar<br />
einleuchtet. Denn ausgehend von dem eher<br />
steilen Verständnis von Homann (S. 5), wird<br />
schließlich eine eher weiche Definition in Anlehung<br />
an Ulrich gewählt (S. 8), ohne daß eine<br />
begrifflich scharfe Abgrenzung des Gegenstandsbereiches<br />
erfolgt. Dieses Unbehagen<br />
begleitet den Leser durch das gesamte<br />
Buch hindurch.<br />
Darauf aufbauend erfolgt eine grundlegende<br />
Einordnung des Untersuchungsgegenstandes<br />
(Kapitel 2), wobei in diesem Teil die den von<br />
der Autorin berücksichtigten deutsch- und<br />
französischsprachigen Ansätzen gemeinsamen<br />
Inhalte aufgearbeitet werden. Insgesamt<br />
werden vier Aspekte als wesentlich betrachtet:<br />
Die Änderung naturwissenschaftlicher Paradigmen,<br />
welche im Ergebnis die Relevanz<br />
der Systemtheorie begründet, die Entwicklung<br />
des Umweltbegriffs und der Umweltökonomie<br />
in den Wirtschaftswissenschaften,<br />
der Utilitarismus als normative Grundlage der<br />
Wirtschaftswissenschaften sowie schließlich<br />
normative Begründungsversuche für den<br />
Umweltschutz. Mit dieser durchaus originellen<br />
Auswahl gelingt es, die folgenden Überlegungen<br />
auf eine solide sachliche Basis zu<br />
stellen.<br />
Im Kern ihrer Untersuchung wendet sich die<br />
Autorin dann der wirtschaftsethischen Diskussion<br />
in Frankreich zu (Kapitel 3). Sinnvollerweise<br />
erfolgt zunächst eine Darstellung<br />
der öffentlichen Auseinandersetzung mit<br />
Wertefragen, speziell unter Umweltaspekten<br />
in Frankreich. Dabei wird eindrucksvoll herausgearbeitet,<br />
daß Ausgangspunkte ethischer<br />
Überlegungen dort vor allem - im Anschluß<br />
an die in Frankreich weitaus extensiver geführten<br />
öffentlichen philosophischen Debatten<br />
über die großen Ideologien wie z.B. den<br />
Marxismus in den sechziger und siebziger<br />
Jahren - die Stichworte „Antirassismus“ und<br />
„Katastrophenhilfe“ den Anstoß für wirtschaftsethische<br />
Überlegungen lieferten. Gut<br />
nachvollziehbar schildert die Autorin, wie
<strong>Rezensionen</strong> (ZfP 3/96) 281<br />
erst allmählich im Rahmen der Diskussion um<br />
die Kernenergie eine ökologische Bewegung<br />
entstand, die sich allerdings im Vergleich zu<br />
Deutschland als weitaus kleiner und zersplitterter<br />
darstellt.<br />
Hieran schließt sich die Darstellung und kritische<br />
Erörterung wesentlicher Beiträge zur<br />
Wirtschaftsethik in Frankreich an. Zunächst<br />
werden die sogenannten „Umweltökonomischen<br />
Ansätze“ erörtert, wobei der Schwerpunkt<br />
der Darstellung der „Multidimensionale<br />
Ansatz“ von Passet bildet. Als nächstes findet<br />
sich die Diskussion des „Anti-Utilitarismus'„<br />
als einer gerade für Frankreich typischen<br />
Denkrichtung in den Wirtschaftswissenschaften.<br />
Die Ausführungen münden in der Darstellung<br />
und Kritik des Paradigmas der „Gabe“,<br />
ein allein in der französischen Diskussion<br />
zu findendes, radikal mit dem Utilitarismus<br />
brechendes Konzept menschlichen und<br />
ökonomischen Handelns. Schließlich diskutiert<br />
die Autorin als dritte Kategorie von Ansätzen<br />
Vorschläge aus theologischer, genauer<br />
eigentlich: katholischer Sicht, da speziell die<br />
Kirchen in Frankreich als Schrittmacher in<br />
der Diskussion über Ethik in der Wirtschaft<br />
eine bedeutende Rolle spielen. Das Kapitel<br />
erfährt eine Abrundung mit einem Exkurs<br />
über wirtschaftsethische Überlegungen deutscher<br />
Theologen.<br />
Insgesamt liefert dieser Teil der Arbeit einen<br />
überaus bereichernden Einblick in die französische<br />
wissenschaftliche Diskussion über<br />
Wirtschaftsethik. Dabei besteht der Wert vor<br />
allem in der Aufarbeitung einer breiten Literaturbasis.<br />
Allerdings werden die Kriterien<br />
der Analyse nicht immer deutlich gemacht, so<br />
daß die Darstellung nicht in allen Fällen<br />
nachvollziehbar erscheint. So bleibt beim Leser<br />
mitunter die Frage nach dem spezifisch<br />
„Wirtschaftsethischen“ in den verschiedenen<br />
Ansätzen offen, wozu auch das unscharfe Begriffsverständnis<br />
von Wirschaftsethik der Autorin<br />
selbst beiträgt. Ferner hätte ein stärkeres<br />
Loslösen von den Originalquellen und ein eigenständigerer<br />
Argumentationsgang die Lesbarkeit<br />
und Eingängigkeit der Darstellungen<br />
sicherlich erhöht.<br />
Letztgenannte Vorbehalte müssen auch dem<br />
Kapitel 4 entgegengebracht werden, in dem<br />
die Situation in Deutschland diskutiert wird.<br />
Analog zu den vorhergehenden Ausführungen<br />
erfolgt zunächst eine Beschreibung der öffentlichen<br />
Diskussion in Deutschland, an die<br />
sich die Darstellung der wissenschaftlichen<br />
Ansätze anschließt, welche sich auf die Erörterung<br />
der Ökonomischen Theorie der Ethik<br />
(Homann et al.) und der Diskurs-Ethik (St.<br />
Gallener Schule) beschränkt. Die Ausführungen<br />
sind umfassend, stehen jedoch im Kontext<br />
der Arbeit unverbunden neben den französischen<br />
Ansätzen. Dies ergibt sich zum einen<br />
aus dem Objektbereich, da die Diskussion<br />
im deutschsprachigen Raum in der Tat völlig<br />
andere Schwerpunkte setzt. Zum anderen<br />
liegt dies jedoch auch an der von der Autorin<br />
getroffenen Auswahl, die im französischsprachigen<br />
Bereich weitaus breiter recherchiert<br />
als im deutschsprachigen. So ergibt sich<br />
durchaus ein Pendant zum „Multidimensionalen<br />
Ansatz“, wenn man sich in<br />
Deutschland die Vorschläge aus soziologischer<br />
Sicht z.B. von Sieferle und Luhmann<br />
vor Augen führt. Auch erweist es sich hier als<br />
unbefriedigend, daß die Autorin den Aspekt<br />
der theologischen Auseinandersetzung mit<br />
Wirtschaftsethik in Deutschland weitgehend<br />
unterdrückt und allenfalls als Anhängsel in<br />
einem Exkurs anspricht, nicht jedoch eine<br />
analoge Berücksichtigung im Kapitel 4 der<br />
Arbeit (Darstellung der Situation in Deutschland)<br />
vornimmt. Offensichtlich ist der Autorin<br />
die extensiv geführte Diskussion aus theologischer<br />
Sicht in Deutschland weitgehend<br />
entgangen. Dies betrifft nicht allein die von<br />
ihr angeführten - aber dennoch reichlich lückenhaft<br />
dargestellten - Vorschläge katholischer<br />
Theologen, sondern vor allem die umfassenden<br />
Forschungsergebnisse evangelischer<br />
und evangelikaler Wissenschaftler im<br />
deutschen Sprachraum.<br />
Diese Asymmetrie in der Darstellung des Objektbereichs<br />
schlägt sich schließlich auch in<br />
dem relativ knapp (15 Seiten) ausgefallenen<br />
„Vergleich der französischen und deutschen<br />
Ansätze“ - eigentlich das Hauptthema der Ar-
282 <strong>Rezensionen</strong> (ZfP 3/96)<br />
beit - nieder (Kapitel 5). Die Ausführungen<br />
münden in der Aufzählung sowohl zahlreicher<br />
Unterschiede beider Betrachtungsfelder<br />
als auch in der Charakterisierung wesentlicher<br />
Gemeinsamkeiten. Solche Gemeinsamkeiten<br />
finden sich nach dem Urteil der Autorin erstens<br />
im Verständnis des Begriffs der „Person“<br />
sowie zweitens in der in beiden Sprachräumen<br />
anerkannten Relevanz von diskursiven<br />
und dialogischen Verfahren.<br />
Ungeachtet der genannten Vorbehalte stellt<br />
die vorliegende Arbeit zweifellos einen wichtigen<br />
Beitrag zur Befruchtung der wirtschaftsethischen<br />
Diskussion dar, weil sie den ersten<br />
umfassenden Zugang zu diesem Objektbereich<br />
im französischen Sprachraum eröffnet.<br />
Lesenswert ist das Buch dabei sowohl wegen<br />
des systematisierenden Überblicks über den<br />
französischen State-of-the-Art als auch - und<br />
vor allem - wegen des durch die ausführliche<br />
Quellenarbeit von Frau Hollstein ermöglichten<br />
Zugangs zu einer breiten Literaturbasis in<br />
französischer Sprache.<br />
Düsseldorf, 26.2.1996 Dirk Matten *<br />
* Dipl.-Kfm. Dirk Matten, Jahrgang 1965, ist<br />
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl<br />
für Betriebswirtschaftslehre, insbes.<br />
Produktionswirtschaft und Umweltökonomie<br />
an der Heinrich-Heine-Universität<br />
Düsseldorf. Dort, sowie an der European<br />
Association for Environmental Management<br />
Education (EAEME), Varese, und der<br />
European Business School (EBS), Prag,<br />
lehrt er Umweltmanagement. Seine Forschungsgebiete<br />
sind ökologische Unternehmensrisiken,<br />
Sustainable Development,<br />
Unternehmensethik sowie die Relevanz soziologischer<br />
Forschung für das betriebliche<br />
Umweltmanagement. Seine jüngste Veröffentlichung:<br />
Environmental Risk Management<br />
in Commercial Enterprises. In: The<br />
Geneva Papers on Risk and Insurance, Vol.<br />
21, No. 80, July 1996, 23 S.<br />
Wolfgang Gast<br />
Arbeitsrecht 2000. Welches Recht<br />
brauchen Unternehmen?<br />
Luchterhand, Neuwied 1995, 126 S., DM 38.-<br />
Wolfgang Gast hat im vorliegenden Buch<br />
sieben zwischen 1986 und 1993 veröffentlichte<br />
Einzelbeiträge zum Arbeitsrecht überarbeitet<br />
und einleitend kommentiert. Als Protagonist<br />
des Arbeitsrechts will Gast Korrekturen<br />
vorschlagen für ein Arbeitsrecht, das unter<br />
der andauernden Krise der Beschäftigung<br />
Zermürbungseffekten ausgesetzt ist und zunehmend<br />
unter Legitimierungsdruck geraten<br />
ist (vgl. S.V). Im Mittelpunkt steht dabei die<br />
Frage, welche Funktion dem Arbeitsrecht zukommen<br />
sollte und welche rechtspolitische<br />
und -philosophische Weiterentwicklung des<br />
Arbeitsrechts erstebenswert sei.<br />
Im ersten Kapitel - mit dem Titel: „Perspektiven<br />
beim Blick auf das Arbeitsrecht“ - widmet<br />
sich der Autor den auf dem Arbeitsmarkt<br />
herrschenden hierarchischen Strukturen und<br />
zeigt auf, daß die typischen Arbeitsverträge<br />
entsprechend ihrer Leistungsinhalte den Arbeitnehmer<br />
bei der Erstellung seiner Arbeit in<br />
ein persönliches Abhängigkeitsverhältnis versetzen.<br />
Vielfach wird dabei die begrüßenswerte<br />
Kritik des Autors an dem durch den<br />
Arbeitsvertrag verursachten Persönlichkeitsverlust<br />
des Arbeitnehmers deutlich. Es wird<br />
herausgearbeitet, daß das geltende Arbeitsrecht<br />
die einseitige Interessendurchsetzung im<br />
arbeitsteilig-marktwirtschaftlichen Produktionsprozeß<br />
ausschließen sollte. Als äußerst erstrebenswertes<br />
Idealbild hebt Gast den Interessenausgleich<br />
gemäß dem gegenseitigen<br />
Vertrag unter chancengleichen Partnern hervor.<br />
Jeder Vertragspartner - der Arbeitgeber<br />
und der Arbeitnehmer - soll in die Lage versetzt<br />
werden, selbst zu entscheiden, welches<br />
Vertragsergebnis ausreichend zur Befriedigung<br />
seiner Bedürfnisse ist und somit eine<br />
persönliche Nutzensteigerung darstellt. Gast<br />
besteht in diesem Zusammenhang darauf, daß<br />
„Arbeitsrecht als Vertragsrecht“ verstanden<br />
den Zielpunkt des deutschen Arbeitsrechts<br />
darstellt und daß „Arbeitsrecht als Schutz-
<strong>Rezensionen</strong> (ZfP 3/96) 283<br />
recht“ verstanden den Arbeitnehmer in die<br />
persönliche Abhängigkeit stößt. Insofern<br />
schließt er die Möglichkeit aus, daß der<br />
Schutz und die Teilnahme (Gast bevorzugt<br />
Teilhabe) des Arbeitnehmers durch das momentane<br />
Arbeitsrecht gewährleistet werden<br />
kann. Er arbeitet hierzu gründlich aus, daß<br />
das Arbeitsrecht als Schutzrecht verstanden<br />
zwingend Chancenungleichheit voraussetzt<br />
und somit immanent die Herrschaftsmacht<br />
des Arbeitgebers fixiert.<br />
Das zweite Kapitel „Arbeitsrecht und Abhängigkeit“<br />
widmet sich größtenteils den Herrschaftsstrukturen<br />
des sozialmarktwirtschaftlich<br />
organisierten Arbeitsmarktes. Dabei legt<br />
Gast dar, daß das geltende Arbeitsrecht - mit<br />
dem zugrundeliegenden Schutzrechtsgedanken<br />
- den Arbeitnehmer vor möglichen negativen<br />
Konsequenzen am Arbeitsplatz bewahrt,<br />
ohne ihn jedoch aus seiner durch Chancenungleichheit<br />
geprägten Lage zu befreien.<br />
Nach seiner Fassung sollte das Arbeitsrecht<br />
den Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf die<br />
gleiche Stufe stellen, wozu er zum Erstaunen<br />
die Abhängigkeiten des Arbeitgebers vom<br />
Arbeitsnehmer als seinem Erfüllunggehilfen<br />
herausarbeitet. Die Erklärungen bzgl. der<br />
„persönlichen Abhängigkeit“ des Arbeitnehmers<br />
vom Arbeitgeber - wobei hier eine exakte<br />
Begriffsdefinition vermißt wird - müßten<br />
konsequenterweise, um einer holistischen Betrachtung<br />
zu genügen, um die entgegengesetzten<br />
Abhängigkeiten erweitert werden.<br />
Kritisch ist zudem anzumerken, daß der Arbeitsmarkt<br />
nicht in die Analyse einbezogen<br />
wird. Erweitert man die Analyse um den Arbeitsmarkt<br />
- als fiktiven Ort von Arbeitsangebot<br />
und -nachfrage - so lassen sich differenziertere<br />
Ergebnisse aufzeigen. Unter der<br />
Voraussetzung des realitätsnahen Überhangs<br />
an Arbeitsangebot läßt sich erkennen, daß auf<br />
Seiten der Nachfrager ein Machtzugewinn<br />
entsteht. Die Arbeitgeber - verstanden als Arbeitsnachfrager<br />
- werden in die Lage versetzt,<br />
die Arbeitnehmer gegeneinander auszuspielen<br />
und insofern bspw. Löhne, Mitspracherechte<br />
oder die allgemeinen Arbeitsbedingungen<br />
sukzessive herabzusetzten.<br />
Das dritte Kapitel „Memories of Manchester“<br />
gibt einen historischen Überblick der gewachsenen<br />
arbeitsrechtlichen Grundlagen und<br />
Grundsätze. Dabei geht Gast speziell auf arbeitsrechtliche<br />
Begriffe bzw. Redewendungen<br />
ein und versucht, ihre Entstehungs- und Definitionsweise<br />
aufzuzeigen.<br />
In den folgenden vier Kapiteln kommt es<br />
nicht selten vor, daß Gast seine bereits aufgezeigten<br />
Erkenntnisse wiederholt. Eine wichtige<br />
Weiterentwicklung besteht im vierten Teil<br />
- „Arbeitsrecht und herrschaftsfreie Sozialordnung“<br />
- darin, daß Gast die Privatautonomie<br />
als wesentlichen Bestandteil unserer Gesellschaftsordnung<br />
ausweist und daraus abgeleitet<br />
ein Instrumentarium zur Aufhebung der<br />
potentiellen Herrschaftsausübung fordert. Als<br />
Instrument, das dieser Forderung gerecht<br />
wird, sieht er das kollektive Arbeitsrecht an.<br />
Es wird aufgezeigt, daß privatautonome Modelle<br />
ihrer Definition gemäß nur funktionstüchtig<br />
sind, solange sie herrschaftsfrei gehalten<br />
werden und daß zwischen der gewünschten<br />
und der geforderten Herrschaftsfreiheit<br />
des Arbeitsrechts starke Diskrepanzen auftreten.<br />
In diesem Zusammenhang hat Gast den<br />
Begriff und den Inhalt von Herrschaft ausführlich<br />
aufgeschlüsselt. Dem Hauptkritikpunkt<br />
vertraglicher Vereinbarungen - nur individuelle<br />
und nicht multipersonale Sachverhalte<br />
zu regeln - begegnet Gast mit dem Institut<br />
des Kollektivvertrags. Damit untrennbar<br />
verbunden ist eine „Kollektivierung“ von individuellen<br />
Interessen, womit es zur erneuten<br />
Infragestellung von vertraglichen Vereinbarungen<br />
als besten Lösungsweg kommt.<br />
Das Kapitel „Gedanken zum gerechten Arbeitsentgelt“<br />
ist den Dimensionen leistungsgerechter<br />
Entlohnung von Arbeitnehmern<br />
gewidmet. Gast verweist in diesem Zusammenhang<br />
darauf, daß es der deutsche Sozialstaat<br />
als eine seiner Hauptaufgaben ansieht,<br />
finanzielle Defizite „Sozialschwacher“ durch<br />
aufwendige Umverteilungsprozesse auszugleichen.<br />
Überfällig sei daher „ein makroökonomisches<br />
System, in welchem Menschen<br />
direkt verdienen können, was sie ohnehin bekommen“<br />
(S.X). Diese durchaus verständli-
284 <strong>Rezensionen</strong> (ZfP 3/96)<br />
che Feststellung bleibt aber abstrakter Natur<br />
und findet keine realitätsnahe Umsetzung.<br />
In dem folgendem Kapitel „Arbeitsrecht und<br />
Eigentum“ wird der Zusammenhang zwischen<br />
der Eigentumsordnung und dem Arbeitsrecht<br />
diskutiert. Gast zeigt auf, daß die Abhängigkeit<br />
des Nichtbesitzers dem Eigentümer ein<br />
zwar nicht zwingendes, jedoch aber faktisches<br />
Herrschaftspotential zur Verfügung<br />
stellt. Er leitet demgemäß daraus ein Direktions-<br />
und Bestimmungsrecht seitens des Arbeitgebers<br />
gegenüber dem Arbeitnehmer ab.<br />
Das letzte Kapitel „Die Vollendung des Arbeitsrechts“<br />
widmet sich dem juristischen<br />
Stand des Arbeitsrechts, wobei Gast dieses als<br />
„werdendes Recht“ bezeichnet und auf Weiterentwicklungsmöglichkeiten<br />
eingeht. Im ersten<br />
Abschnitt erfolgt ein historischer Abriß,<br />
gefolgt von der Darstellung der konservativen<br />
und weitverbreitetsten Arbeitsrechtsauffassung,<br />
wobei Gast auf den Vertreter A. Nikisch<br />
intensiver eingeht. In diesem Rahmen<br />
wird die interessante Frage aufgeworfen, ob<br />
nicht der Dialektik „weniger wäre mehr“ zu<br />
folgen ist (bspw. weniger Kündigungsschutz<br />
würde mehr Arbeitsplätze mit sich bringen),<br />
ohne daß diese im folgenden näher untersucht<br />
wird. Ein wesentlicher Teil dieses Kapitels<br />
wird erneut der Problematik des Vertragsrechts<br />
und dessen Voraussetzungen gewidmet.<br />
Gast zeigt auf, daß die Wahl von Arbeitnehmervertretern<br />
immer mit individuellen Interessenverlusten<br />
einhergeht. Je größer die<br />
Zahl der Arbeitnehmer ist, die durch einen<br />
Vertreter repräsentiert werden, um so geringer<br />
ist die Motivation des Einzelnen, seine<br />
persönlichen Interessen zu offenbaren, weil<br />
die Umsetzungsmöglichkeiten sinken.<br />
Insgesamt gesehen, setzt Gast in dem Buch<br />
viele kritische Akzente und unterbreitet unkonventionelle<br />
Vorschläge. Dabei werden allerdings<br />
auch die Grenzen einer Sammelveröffentlichung<br />
deutlich. Die Vorschläge bleiben<br />
bruchstückhaft und weisen darüber hinaus<br />
einen ganz großen Nachteil auf: es mangelt<br />
an einer ökonomischen Analyse des<br />
Rechts.<br />
Das Arbeitsrecht als Vertragsrecht zu begreifen<br />
und Partizipationsregelungen als Instrument<br />
zur Chancengleichheit zu verstehen besticht<br />
auf den ersten juristischen Blick. Erst<br />
der zweite ökonomische Blick, der sich auf<br />
die Marktmacht des einzelnen Arbeitnehmers<br />
vor allem in Krisen der Beschäftigung richtet,<br />
zeigt die Defitzite des Ansatzes auf.<br />
Marktbedingte Machtasymmetrien sind durch<br />
nichts auszugleichen und würden zu Vertragskonditionen<br />
führen, wie wir sie aus amerikanischen<br />
Verhältnissen kennen. Dies kann<br />
nicht das Arbeitsrecht für unsere Arbeitswelt<br />
2000 sein. Dieses künftige Arbeitsrecht hat<br />
zum Hauptgegenstand, wie kollektiver Arbeitnehmerschutz<br />
(also Arbeitnehmerschutzrecht)<br />
bei weitgehender Dezentralisierung<br />
(unternehmerischer Entscheidungen) und Flexibilisierung<br />
der Arbeitsbedingungen noch<br />
möglich ist. Die Unternehmen brauchen doch<br />
wohl eher ein Arbeitsrecht, das diesen ökonomischen<br />
Herausforderungen gerecht wird.<br />
Bamberg, 6.5.1996 Walter A. Oechsler *<br />
* Walter A. Oechsler, Jg. 1947, Inhaber des<br />
Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre,<br />
insbes. Personalwirtschaft der Otto-Friedrich<br />
Universität Bamberg.<br />
Arbeitsschwerpunkte: Human Resource<br />
Management, Organisationslehre und internationale<br />
Mitbestimmungsforschung.<br />
Ökonomische Ansätze zu einem „neuen<br />
Arbeitsrecht für eine neue Arbeitswelt“<br />
sind zusammengefaßt in dem Beitrag in:<br />
Junker/Oechsler/Steckhan/Wank, Die Zukunft<br />
der Arbeitswelt - Flexibilisierung von<br />
Arbeitsbedingungen, Münster 1995.