Werner Nienhüser - Rainer Hampp Verlag

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06.01.2014 Aufrufe

Werner Nienhüser Probleme der Anwendung von Theorien für personalwirtschaftliche Gestaltungsmaßnahmen Deskriptoren: Abwesenheit, Akzeptanz, Anforderungsprofil, Assessment Center, Attribution, Handlung, Karriere, Personalplanung, Personalpolitik, Praxis, Theoretische Grundlagen, Weiterbildung Der vorliegende Beitrag behandelt die Frage: Wie kann man praktische Aussagen (Sozialtechnologien) aus Theorien, vor allen aus verhaltenswissenschaftlichen Theorien, gewinnen, und welche Probleme ergeben sich dabei? Verschiedene Vorschläge zur Entwicklung von praktischen Aussagen werden anhand von Beispielen aus dem Personalwesen erläutert und kritisiert. Dabei zeigt sich, daß die weitverbreitete Vorstellung der tautologischen Transformation von Theorien in praktische Aussagen kaum haltbar ist. Um die Mängel der bisherigen Vorschläge zu beheben, wird ein eigenes Entwicklungsschema vorgestellt, das, als Heuristik, dazu dienen soll, theoretisch fundierte, praktische Aussagen zu generieren. Anschließend wird diskutiert, nach welchen Kriterien theoretische Aussagen für praktische Zwecke zu beurteilen sind, welche Wertungsprobleme sich ergeben und wie man Handlungsskizzen entwickeln kann. Abschließend werden einige Konsequenzen für die Personalwirtschaftslehre aufgezeigt. 1. Problemstellung Die Betriebswirtschaftslehre soll nach gängiger Auffassung nicht nur ein theoretisches, sondern auch ein pragmatisches Wissenschaftsziel verfolgen und Gestaltungsaussagen entwickeln. Dabei wird angenommen, beide Ziele könnten gemeinsam erreicht werden, indem man aus realtheoretischen Aussagen technologische, d.h. praktische Aussagen gewinnt (vgl. z.B. Kosiol 1964, S. 734ff.; Wild 1967; Schanz 1976; Witte 1981): Wissenschaftliche Theorien machen Aussagen über Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge und können deshalb nicht nur zur Beschreibung, Erklärung und Prognose, sondern ebenso zur Gestaltung, d.h. Hervorbringung oder Vermeidung bestimmter Sachverhalte verwendet werden. Diese Position wird auch in bezug auf die Personalwirtschaftslehre vertreten (vgl. z.B. Ende 1982; Töpfer 1987). Allerdings gibt es Hinweise dafür, daß diese Art von Verbindung zwischen Theorie und Praxis bisher kaum realisiert worden ist. Staehle/Karg (1981) kritisieren auf der Grundlage einer Analyse von 14 zwischen 1973 und 1979 erschienenen Lehrbüchern des Personalwesens, daß sich zwar erhebliche Unterschiede in der Terminologie, den theoretischen Ansätzen und Wertorientierungen zeigen, bei den behandelten personalwirtschaftlichen Instrumenten (Personalplanung, -beschaffung, - motivation usw.) jedoch kaum Unterschiede bestehen. Theoretische Konzepte bleiben zumindest in den Lehrbüchern ohne praktische Folgen für die Methodenkonzipierung (Staehle/Karg 1981, S. 85; ebenso Ende 1982, S. 5). Möglicherweise besteht ein Grund für diese Kluft zwischen Theorien einerseits und Instrumenten andererseits darin, daß in der Personalwirtschaftslehre, aber auch in anderen Bereichen der Betriebswirtschaftslehre und in anderen Sozialwissenschaften wenig geklärt ist, wie man praktische Aussagen auf theoretischer Grundlage entwickeln kann, welche Probleme hierbei entstehen und wie diese Probleme gelöst werden können. Mit dieser Problematik beschäftigt sich der vorliegende Aufsatz. Eine häufig vertretene Position hinsichtlich der Gewinnung praktischer Aussagen kann durch den Satz "Nichts ist praktischer als eine relevante und informative Theorie" (Albert 1975a, S. 57) charakterisiert werden.

<strong>Werner</strong> <strong>Nienhüser</strong><br />

Probleme der Anwendung von Theorien für personalwirtschaftliche<br />

Gestaltungsmaßnahmen<br />

Deskriptoren: Abwesenheit, Akzeptanz, Anforderungsprofil, Assessment<br />

Center, Attribution, Handlung, Karriere, Personalplanung,<br />

Personalpolitik, Praxis, Theoretische Grundlagen, Weiterbildung<br />

Der vorliegende Beitrag behandelt die Frage: Wie kann man praktische<br />

Aussagen (Sozialtechnologien) aus Theorien, vor allen aus<br />

verhaltenswissenschaftlichen Theorien, gewinnen, und welche Probleme<br />

ergeben sich dabei? Verschiedene Vorschläge zur Entwicklung von<br />

praktischen Aussagen werden anhand von Beispielen aus dem Personalwesen<br />

erläutert und kritisiert. Dabei zeigt sich, daß die weitverbreitete<br />

Vorstellung der tautologischen Transformation von Theorien in praktische<br />

Aussagen kaum haltbar ist. Um die Mängel der bisherigen Vorschläge zu<br />

beheben, wird ein eigenes Entwicklungsschema vorgestellt, das, als<br />

Heuristik, dazu dienen soll, theoretisch fundierte, praktische Aussagen<br />

zu generieren. Anschließend wird diskutiert, nach welchen Kriterien<br />

theoretische Aussagen für praktische Zwecke zu beurteilen sind, welche<br />

Wertungsprobleme sich ergeben und wie man Handlungsskizzen entwickeln<br />

kann. Abschließend werden einige Konsequenzen für die<br />

Personalwirtschaftslehre aufgezeigt.<br />

1. Problemstellung<br />

Die Betriebswirtschaftslehre soll nach gängiger Auffassung nicht nur ein<br />

theoretisches, sondern auch ein pragmatisches Wissenschaftsziel verfolgen<br />

und Gestaltungsaussagen entwickeln. Dabei wird angenommen, beide Ziele<br />

könnten gemeinsam erreicht werden, indem man aus realtheoretischen<br />

Aussagen technologische, d.h. praktische Aussagen gewinnt (vgl. z.B.<br />

Kosiol 1964, S. 734ff.; Wild 1967; Schanz 1976; Witte 1981): Wissenschaftliche<br />

Theorien machen Aussagen über Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge<br />

und können deshalb nicht nur zur Beschreibung, Erklärung und Prognose,<br />

sondern ebenso zur Gestaltung, d.h. Hervorbringung oder Vermeidung<br />

bestimmter Sachverhalte verwendet werden. Diese Position wird auch in<br />

bezug auf die Personalwirtschaftslehre vertreten (vgl. z.B. Ende 1982;<br />

Töpfer 1987). Allerdings gibt es Hinweise dafür, daß diese Art von<br />

Verbindung zwischen Theorie und Praxis bisher kaum realisiert worden ist.<br />

Staehle/Karg (1981) kritisieren auf der Grundlage einer Analyse von 14<br />

zwischen 1973 und 1979 erschienenen Lehrbüchern des Personalwesens, daß<br />

sich zwar erhebliche Unterschiede in der Terminologie, den theoretischen<br />

Ansätzen und Wertorientierungen zeigen, bei den behandelten<br />

personalwirtschaftlichen Instrumenten (Personalplanung, -beschaffung, -<br />

motivation usw.) jedoch kaum Unterschiede bestehen. Theoretische Konzepte<br />

bleiben zumindest in den Lehrbüchern ohne praktische Folgen für die<br />

Methodenkonzipierung (Staehle/Karg 1981, S. 85; ebenso Ende 1982, S. 5).<br />

Möglicherweise besteht ein Grund für diese Kluft zwischen Theorien<br />

einerseits und Instrumenten andererseits darin, daß in der Personalwirtschaftslehre,<br />

aber auch in anderen Bereichen der Betriebswirtschaftslehre<br />

und in anderen Sozialwissenschaften wenig geklärt ist,<br />

wie man praktische Aussagen auf theoretischer Grundlage entwickeln kann,<br />

welche Probleme hierbei entstehen und wie diese Probleme gelöst werden<br />

können. Mit dieser Problematik beschäftigt sich der vorliegende Aufsatz.<br />

Eine häufig vertretene Position hinsichtlich der Gewinnung praktischer<br />

Aussagen kann durch den Satz "Nichts ist praktischer als eine relevante<br />

und informative Theorie" (Albert 1975a, S. 57) charakterisiert werden.


Der Gegensatz von theoretischer und praktischer Betriebswirtschaftslehre,<br />

der lange Zeit die Diskussion beherrscht hat, ist aus dieser Sicht ein<br />

"Scheinproblem" (Raffée 1974, S. 68). Eine zentrale Annahme dieser<br />

Position besteht darin, daß die theoretischen Aussagen, die in Form von<br />

Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen formuliert sind, für praktische Zwecke<br />

tautologisch in Aussagen über Ziel-Mittel-Zusammenhänge transformiert<br />

werden können. Mit tautologisch ist gemeint, daß keine zusätzlichen<br />

Informationen bei der Umformung nötig sind. Theorien können sozusagen<br />

unmittelbar angewendet werden. Eine wesentliche These dieses Aufsatzes<br />

widerspricht dieser Auffassung: Theoretische Aussagen können durch eine<br />

tautologische Umformung nicht in praktische Aussagen überführt werden,<br />

und Theorien sind daher eben nicht unmittelbar anwendbar. Vielmehr sind<br />

mit der Entwicklung von Technologien eine ganze Reihe von Problemen<br />

verbunden, die in der Betriebswirtschaftslehre im allgemeinen und der<br />

Personalwirtschaftslehre im besonderen bisher kaum Gegenstand der Analyse<br />

gewesen sind. Es ist auch wenig zur Kenntnis genommen (oder<br />

berücksichtigt) worden, daß es ganz unterschiedliche Ansichten darüber<br />

gibt, wie eine Transformation von Theorien in praktische Aussagen vor<br />

sich gehen kann.<br />

Im folgenden sollen daher zunächst in Kapitel 2 die verschiedenen<br />

Vorschläge zur Entwicklung von praktisch anwendbaren Aussagen dargestellt<br />

und kritisiert werden. Auf dieser Grundlage wird ein eigener<br />

Entwicklungsvorschlag skizziert. Um der unvermeidlichen Blässe<br />

methodologischer Ausführungen etwas Farbe zu geben, wird hierfür ein<br />

Beispiel aus dem Bereich der Weiterbildungsmotivations-Forschung herangezogen.<br />

In Kapitel 3 werden dann wichtige Probleme der Umsetzung dieses<br />

Vorschlags zur Gewinnung von praktischen Aussagen diskutiert. Schließlich<br />

wird in Kapitel 4 auf einige Konsequenzen besonders für die<br />

Personalwirtschaftslehre eingegangen.<br />

2. Vorschläge zur Entwicklung von praktisch anwendbaren Aussagen<br />

Zunächst ist zu klären, was überhaupt unter einer praktisch anwendbaren<br />

Aussage verstanden werden soll. Folgende Definition wird zugrunde gelegt:<br />

Eine Aussage ist dann praktisch anwendbar, wenn sie eine Antwort auf die<br />

"Wie-möglich-Frage" (Brocke 1978) gibt, indem sie Mittel zur Erreichung<br />

des Ziels nennt (Eichner 1974, S. 2). Daß praktische Aussagen normativen<br />

Charakter aufweisen, ist daher weder notwendig noch hinreichend, aber<br />

auch nicht von vornherein schädlich. Wenn solche Aussagen auf Theorien<br />

basieren, werden sie häufig als Technologien bezeichnet (vgl. z.B.<br />

Radnitzky 1981, S. 66 f.; Kroeber-Riel 1984, S. 31). Allerdings gibt es<br />

verschiedene Ansätze, Technologien zu entwickeln, und - damit<br />

zusammenhängend - verschiedene Formen technologischer Aussagen. Meistens<br />

wird auf die Arbeiten von Popper (1965b; 1972), Albert (1960; 1964) und<br />

Bunge (1966; 1967) Bezug genommen. Deshalb soll zunächst auf die in<br />

diesen Arbeiten entwickelten Gedanken näher eingegangen werden, um zu<br />

untersuchen, welche Vorschläge zur Entwicklung von Technologien jeweils<br />

gemacht werden, welche Unterschiede zwischen diesen Vorschlägen bestehen<br />

und ob sie tatsächlich Antworten auf die "Wie-möglich-Frage" erlauben.<br />

2.1 Die tautologische Transformation von Theorien in Technologien<br />

Diese Möglichkeit wird vor allem durch Popper (z.B. 1965b; 1972) und im<br />

Anschluß daran von Albert (z.B. 1960; 1964) vertreten:<br />

"Eine Theorie wird ... durch tautologische Transformation in ihre<br />

`technologische` Form überführt, aus einer Menge nomologischer Hypothesen<br />

wird eine Aussagenmenge über menschliche Handlungsmöglichkeiten in bezug<br />

auf bestimmte Ziele." (Albert 1960, S. 213).


Diese derart charakterisierte Sichtweise ist auch in der Betriebswirtschaftslehre<br />

stark rezipiert worden (vgl. etwa Wöhe, 1959, S. 109;<br />

Kosiol 1964, S. 749; Raffée 1974, S. 68; Wild 1974; Schanz 1975; Kühn<br />

1978; Chmielewicz 1979, S. 182; Kroeber-Riel 1984, S. 31).<br />

Ein Beispiel für eine tautologische Transformation stammt von Raffée<br />

(1974, S. 68):<br />

Die theoretische Aussage H<br />

"Wenn in einem Markt mit nur wenigen Anbietern... `Nicht-Preis-Wettbewerb`...<br />

anstelle eines Preiswettbewerbs betrieben wird, erzielt man<br />

einen höheren Gewinn als durch Preiswettbewerb" (Raffée 1974, S. 68)<br />

wird umgeformt in die technologische Aussage T<br />

"Wenn Unternehmer als Oligopolisten einen möglichst hohen Gewinn erzielen<br />

wollen, dann müssen sie statt des Preiswettbewerbs sich der Instrumente<br />

des Nicht-Preiswettbewerbs bedienen" (Raffée 1974, S. 68).<br />

Bevor einige grundsätzliche Einwände gegen den Vorschlag der<br />

tautologischen Transformation behandelt werden, ist zu klären, ob die<br />

Beziehung zwischen den beiden Aussagen H und T wie behauptet<br />

tautologischer Art ist. (Von dem Problem, daß in T nur unter bestimmten<br />

Bedingungen von "müssen" die Rede sein darf, soll hier abgesehen werden.)<br />

Man kann zwar sagen, daß der logische Gehalt beider Sätze gleich ist.<br />

Insofern handelt es sich um eine tautologische Transformation, und die<br />

Aussage T kann auch als praktisch charakterisiert werden. Einwände gegen<br />

die Möglichkeit, durch eine tautologische Transformation aus Theorien<br />

praktische Aussagen zu gewinnen, sind damit aber keineswegs ausgeräumt.<br />

Denn bei der Aussage H handelt es sich nicht um eine theoretische Aussage<br />

bzw. um keine theoretische Aussage mit einem hohen Allgemeinheitsgrad.<br />

Nach den Ausführungen von Popper und Albert sollen aber theoretische<br />

Aussagen mit hohem Allgemeinheitsgrad die Grundlage für Technologien<br />

bilden. Wenn man allgemeine Theorien als Ausgangspunkt für Technologien<br />

verwenden will, stellen sich folgende Probleme, die die Möglichkeit, per<br />

tautologischer Transformation praktische Aussagen zu gewinnen, behindern.<br />

(1) Durch eine tautologische Transformation kann man keine praktischen<br />

Aussagen gewinnen, denn Theorien weisen keinen unmittelbaren<br />

Handlungsbezug auf (Schmid 1972, S. 186; Eichner 1974; Schneider 1978;<br />

Brocke 1978; 1979; Lukesch 1979, S. 336). In theoretischen Aussagen ist<br />

in der Regel nicht die Rede von Zielen, sondern in ihnen sind<br />

Bedingungszusammenhänge ohne Rücksicht auf menschliche Handlungsabsichten<br />

formuliert. In technologischen Aussagen wird dagegen von Zielen<br />

gesprochen (Prim/Tilmann, 1983, S. 105f.). Auch Mittel zur Zielerrichung<br />

werden häufig nicht genannt, d.h. theoretische Aussagen beziehen sich<br />

u.U. nicht direkt auf menschliche Handlungsmöglichkeiten. Aussagen wie<br />

"Je stärker die kognitive Dissonanz ist, um so stärker ist die Tendenz<br />

zur Reduktion kognitiver Dissonanz" (Irle 1975, S. 315) oder "Wenn auf<br />

eine Reaktion R ein positiver Verstärker V folgt, tritt die Reaktion R in<br />

Zukunft häufiger auf als andere Reaktionen", zeigen auch bzw. gerade<br />

durch eine tautologische Umformung keine Handlungsmöglichkeiten auf und<br />

beziehen sich nicht auf Ziele, sondern es sind zusätzliche Informationen<br />

und Umformungen nötig. Damit ist zwar nicht ausgeschlossen, theoretische<br />

Aussagen tautologisch umzuformen - nur beziehen sich derart gewonnene<br />

Aussagen u.U. nicht oder nur wenig auf menschliche Handlungsabsichten und<br />

-möglichkeiten, und sie sind insofern nicht praktisch.


Der vermeintliche Ausweg, theoretische Aussagen bereits mit Handlungsbezug<br />

zu formulieren, wie dies etwa die Ausführungen von Witte<br />

(1981; 1985) nahelegen, ist u.a. deshalb problematisch, da hiermit ein<br />

Verzicht auf einen hohen Allgemeinheitsgrad von Theorien verbunden wäre.<br />

(2) Bei dem Verfahren der tautologischen Transformation in Anlehnung an<br />

Popper und Albert ist nicht das Problem der Idealisierung von<br />

wissenschaftlichen Theorien berücksichtigt (vgl. Westmeyer 1979, S.<br />

145f.; Herrmann 1979, S. 218f.; Krapp/Heiland 1986, S. 60f.). Mit<br />

Idealisierung ist gemeint, daß theoretische Aussagenzusammenhänge bewußt<br />

von bestimmten Realitätsaspekten abstrahieren (vgl. auch Bunge 1967, S.<br />

388). Insofern sind sie unvollständig: Phänomene werden nicht nur von den<br />

in der Theorie angegebenen Einflüssen bestimmt, sondern es kommen noch<br />

andere Faktoren hinzu. Z.B. hängen Einstellungsveränderungen nicht allein<br />

von Zuständen kognitiver Dissonanz ab (Gadenne 1984, S. 51). Dies ist ein<br />

auch in den Naturwissenschaften bekanntes Problem; z.B. bezieht sich das<br />

Fallgesetz auf ein Vakuum, das real, d.h. in der Anwendungssituation<br />

nicht gegeben ist. Eine Anwendung im strengen Sinne ist daher nur in<br />

künstlichen Situationen, z.B. im Labor möglich. Der Praktiker kann<br />

zumindest nicht ohne weiteres voraussetzen, daß es ausreichend ist, nur<br />

die Maßnahmen durchzuführen, die aufgrund von Theorien bzw. aus ihnen<br />

gewonnenen Aussagen zu ergreifen sind. Dieses Problem müßte bei der<br />

Ableitung praktischer Aussagen berücksichtigt werden.<br />

Zusammenfassend kann man sagen, daß der Vorschlag der direkten<br />

tautologischen Transformation nicht ohne weiteres aufrechterhalten werden<br />

kann. Es ergeben sich Probleme, da Gesetzesaussagen nicht direkt in<br />

handlungsrelevante Aussagen transformiert werden können. Damit stellt<br />

sich aber auch gleichzeitig die Frage, wie die genannten Aspekte bei der<br />

Entwicklung von Technologien berücksichtigt werden können. Ein<br />

Ansatzpunkt zur Problemlösung findet sich in dem Vorschlag von Mario<br />

Bunge, dessen Sichtweise nachfolgend dargestellt werden soll.<br />

2.2 Die nicht-tautologische Transformation von Theorien in<br />

technologische Regeln<br />

Bunge betrachtet die technologische Wissenschaft, die sich mit der<br />

Gewinnung praktischer Aussagen befassen soll, als eigenständiges<br />

Forschungsgebiet (Bunge 1966; 1967; 1985, S. 219-241). Denn praktische<br />

Aussagen sind seiner Ansicht nach mit deskriptiv-explikativen Aussagen<br />

weder identisch noch aus diesen unmittelbar zu gewinnen. Ein zentraler<br />

Punkt bei Bunge ist, daß die technologische Wissenschaft begründete oder<br />

fundierte Handlungsregeln (grounded rules) entwickeln sollte.<br />

"A rule is grounded if and only if it is based on a set of law formulas<br />

capable of accounting for its effectiveness." (Bunge 1967, S. 132 f.; im<br />

Original teilweise kursiv, d.V.).<br />

"Angewandte Wissenschaft", die nicht theoretisch fundiert ist, lehnt<br />

Bunge rigoros ab. Er geht soweit, daß er die Entwicklung etwa von<br />

Methoden der Personalauswahl ohne ausreichende wissenschaftliche<br />

Fundierung verbieten will (Bunge 1974, S. 38). Allerdings geht Bunge m.E.<br />

mit dieser Rigorosität einen Schritt zu weit. Auf das Problem, daß nicht<br />

jegliches Handeln vollständig theoretisch fundiert werden kann, wird noch<br />

einzugehen sein.<br />

Wie gewinnt man nun solche praktischen Aussagen oder technologischen<br />

Regeln (technological rules), wie sie Bunge nennt, und was unterscheidet<br />

das Ableitungsverfahren und die Art der Aussagen von dem Vorschlag der<br />

tautologischen Transformation?


Bunge (1967, S. 133 f.) unterscheidet zwischen 1. nomologischen Aussagen,<br />

2. nomopragmatischen Aussagen und 3. technologischen Regeln ("rules").<br />

Das Beispiel von Bunge (1967, S. 133f.) für die drei Aussagearten und<br />

ihre Beziehungen zueinander stammt aus der Physik, hier soll das Beispiel<br />

von Westmeyer (1976, S. 18) aus der Sozialwissenschaft in leicht<br />

abgewandelter Form verwendet werden. (Die Verwendung der<br />

behavioristischen Theoriebasis sollte nicht mit einer Präferenz des<br />

Verfassers für diese Theorie identifiziert werden, sie bietet sich nur<br />

wegen ihrer Einfachheit zur Verdeutlichung der Argumentation an; vgl. zu<br />

den Hypothesen z.B. Opp 1972.)<br />

1. Nomologische Aussage: Wenn auf eine Reaktion ein positiver<br />

Verstärker folgt, erhöht sich die Auftrittswahrscheinlichkeit dieser<br />

Reaktion.<br />

2. Nomopragmatische Aussage: Wenn jemand für sein Verhalten gelobt<br />

wird, erhöht sich die Auftrittswahrscheinlichkeit dieses Verhaltens.<br />

3. Technologische Regeln: (a) Um ein bestimmtes Verhalten einer Person<br />

zu fördern, sollte diese Person für dieses Verhalten gelobt werden. (b)<br />

Um ein bestimmtes Verhalten einer Person zu verhindern, sollte diese<br />

Person für dieses Verhalten nicht gelobt werden.<br />

Man "leitet" also aus den nomologischen nomopragmatische Aussagen ab und<br />

aus diesen wiederum die Regeln. Die Gesetzesaussagen und die<br />

nomopragmatischen Aussagen haben die Form "Wenn A, dann B", die Regeln<br />

dagegen die Form "Um B zu erreichen, kann man Mittel A einsetzen" bzw.<br />

"Um B zu vermeiden, sollte man A nicht einsetzen" (kurz: B per A bzw.<br />

Nicht-B per Nicht-A).<br />

Die Aussagearten unterscheiden sich hinsichtlich des Bezugs auf<br />

menschliche Handlungen. Nomologische Aussagen enthalten häufig keinen<br />

Hinweis auf menschliche Handlungen, im Gegensatz zu nomopragmatischen. In<br />

dem o.a. Beispiel einer nomologischen Aussage ist der Bezug zu<br />

menschlichen Handlungen direkt nicht gegeben, denn die Wenn-Komponente<br />

enthält die Teilaussage "Wenn auf eine Reaktion ein positiver Verstärker<br />

folgt,...". Der Bezug zu menschlichen Aktivitäten wird erst in der nomopragmatischen<br />

Aussage hergestellt. Allerdings ist dies nicht ganz<br />

problemlos, denn man benötigt zusätzliche Hypothesen, um von der Aussage<br />

"Wenn auf eine Reaktion ein positiver Verstärker folgt, erhöht sich die<br />

Auftrittswahrscheinlichkeit dieser Reaktion" zu der Aussage "Wenn jemand<br />

für sein Verhalten gelobt wird, erhöht sich die Auftrittswahrscheinlickeit<br />

dieses Verhaltens" zu kommen. In dem o.a. Beispiel<br />

wurde die Zusatzhypothese "Lob wirkt als ein positiver Verstärker"<br />

eingeführt. Das bedeutet auch, daß die Geltung der nomologischen Aussage<br />

nicht die Geltung der nomopragmatischen Aussage garantiert (Bunge 1967,<br />

S. 132ff.; Westmeyer 1976, S. 18), denn die Zusatzhypothese muß ebenfalls<br />

wahr sein. Um ein nicht-fiktives Beispiel zu nennen: McClelland/Winter<br />

(1971) führen in ihren Programm zur Erhöhung der Leistungsmotivation<br />

folgende Hypothese an: Je vollständiger eine Person das kognitive<br />

Netzwerk entwickelt, aus dem ein Motiv besteht, desto stärker wird das<br />

Motiv (S. 48). Die Je-Komponente wird manipuliert, indem man die betreffenden<br />

Personen Geschichten zu Bildern des Thematischen Apperzeptions-<br />

Test (TAT) schreiben und diese selbst inhaltsanalytisch auswerten läßt.<br />

Hier muß offensichtlich eine zusätzliche Hypothese gelten, nämlich: Das<br />

Schreiben von Geschichten und deren Auswertung nach dem TAT entwickelt<br />

das kognitive Netzwerk.<br />

Die Beziehung zwischen Gesetzesaussagen bzw. nomopragmatischen Aussagen<br />

und den Regeln ist nach Bunge (1967, S. 135) nicht logischer, sondern<br />

pragmatischer Art, d.h. die Regeln können nicht ohne weiteres logisch


abgeleitet werden. Die pragmatische Beziehung ist gekennzeichnet durch<br />

die Meta-Regel: Wenn "A ----> B" eine Gesetzesaussage ist, dann versuche<br />

die Regel "B per A" oder, je nach Ziel, "Nicht-B per Nicht-A" (vgl.<br />

Herrmann 1979, S. 218). Man muß vor allem deswegen "versuchen" und nicht<br />

"anwenden" sagen, weil sich Gesetzesaussagen, wie bereits erwähnt, auf<br />

ein sehr idealisiertes Modell eines konkreten Systems beziehen. Es mag<br />

sein, daß die Modellbedingungen bei der Anwendung nicht vorliegen und die<br />

Regel deshalb ineffektiv ist. Deshalb kann man einerseits nicht<br />

ausschließen, daß eine Theorie wahr sein kann und dennoch die auf ihr<br />

basierenden Regeln ineffektiv sind, z.B. weil die Zusatzhypothesen falsch<br />

sind. Andererseits können Regeln, die auf falschen Theorien basieren,<br />

sehr wohl erfolgreich sein, denn auch falsche Theorien weisen häufig ein<br />

"Fünkchen Wahrheit" auf (Bunge 1967, S. 126; Eichner 1974, S. 137f.), und<br />

auch "ungenaue" und deshalb strenggenommen falsche Theorien können als<br />

Basis für Regeln dienen, die für praktische Zwecke durchaus ausreichen<br />

(Bunge 1967, S. 126f; Popper 1965a, S. 233; Albert 1975b, S. 83; Eichner<br />

1974, S. 135f.; Schanz, 1975, S. 101; Radnitzky 1981, S. 67f.). Außerdem<br />

kann eine Regel, die zur Zeit durch eine falsche Theorie "fundiert" ist,<br />

sehr wohl durch eine wahre, u.U. noch unbekannte Theorie fundierbar sein<br />

(Lenk/Ropohl 1976, S. 129).<br />

Der Vorschlag von Bunge unterscheidet sich in mehrfacher Hinsicht von den<br />

vorangegangenen: Er handhabt das Problem der tautologischen<br />

Transformation, indem er keine logische, sondern eine pragmatische<br />

Beziehung zwischen den Aussagearten konstatiert. Das<br />

Handlungsbezugsproblem ist durch Einführung der nomopragmatischen<br />

Aussagen reduziert. Auch das Idealisierungsproblem wird von Bunge mit<br />

einbezogen; die Lösung dieses Problems wird als eine ganz spezifische<br />

Aufgabe der technologischen Wissenschaft angesehen.<br />

Brocke (1978) hat sowohl gegen Poppers und Alberts Ansätze als auch gegen<br />

den Vorschlag von Bunge Einwände erhoben und ein eigenes Konzept<br />

entwickelt. Die Kritik und sein Konzept sollen nachfolgend dargestellt<br />

werden.<br />

2.3 Die Entwicklung technologischer Prognosen<br />

Brocke (1978, S. 72-79) kritisiert einerseits an Bunge, daß er auf eine<br />

logisch-systematische Ableitung zugunsten einer pragmatischen Beziehung<br />

verzichtet. Eine korrekte Prüfung der Ableitungszusammenhänge sei<br />

hierdurch erschwert. Anderseits sieht er aber auch das logisch korrekte<br />

Modell der tautologischen Transformation als problematisch an, da es<br />

keine Antwort auf die Wie-Möglich-Frage gibt, d.h. keine praktische<br />

Aussage liefert. Die Antwort auf die Frage: Wie ist es möglich, die<br />

Teilnahmebereitschaft an Weiterbildungsveranstaltungen zu stärken? müßte<br />

nach dem Modell der tautologischen Transformation ("...eine Art Umkehrung<br />

des fundamentalen Erklärungsschemas..", Popper 1972, S. 52) folgendermaßen<br />

gesucht werden:<br />

Dieses Argument, so Brocke (1979, S. 8f.), sei aber die Prognose eines<br />

faktisch eintretenden Ereignisses. Auch wenn man die Zeitindices der<br />

Randbedingung ändere in: "...wird belohnt werden", prognostiziere man ein<br />

singuläres Ereignis und erhalte keine Antwort auf die Wie-möglich-Frage.


Von Brocke (1978; 1979) und Herrmann (1979, S. 232) ist ein weiterer<br />

Kritikpunkt an den bisherigen Konzeptionen geäußert worden: Wie kann man<br />

in den Aussagenableitungen logisch-systematisch berücksichtigen, daß in<br />

realen Situationen nicht alle Randbedingungen manipulierbar sind, d.h.<br />

als Mittel benutzt werden können, die aber dennoch vorliegen müssen, um<br />

die Technologie anwenden zu können? Auf diesen Aspekt ist Brocke (1978;<br />

1979) ausführlich eingegangen. Er entwickelt eine "technologische<br />

Prognose", die solche nicht manipulierbaren Randbedingungen mit enthält.<br />

Die Form soll ebenfalls an einem Beispiel (in Anlehnung an Brocke 1979,<br />

S. 12; vgl. zu der Hypothese inhaltlich auch Weber 1985) verdeutlicht<br />

werden.<br />

Angenommen, die Randbedingung, daß a aufstiegsorientiert ist, läßt sich<br />

in der Situation nicht verändern. Sie muß aber dennoch in die Hypothese<br />

mit aufgenommen werden, um eine adäquate technologische Prognose<br />

erstellen zu können, die darüber informiert, welche<br />

Handlungsmöglichkeiten in der Situation gegeben sind.<br />

Denkbar wäre auch eine andere technologische Prognose: Es könnte sein,<br />

daß der Teil der Hypothese "Verknüpfung der Teilnahme an<br />

Weiterbildungsmaßnahmen mit Aufstieg" bereits realisiert ist, aber diese<br />

Verbindung nicht wahrgenommen wird. Dann müßte die technologische<br />

Prognose lauten: "Wenn für a die Verbindung von Teilnahme an der<br />

Weiterbildungsmaßnahme x und Aufstieg transparent gemacht wird, wird sich<br />

bei a die Bereitschaft erhöhen, an dieser Maßnahme x teilzunehmen."<br />

Sowohl Brockes als auch Bunges Vorschlag haben jeweils bestimmte Vorzüge,<br />

die man miteinander zu verbinden versuchen sollte. Ausgangspunkt einer<br />

solchen Verbindung ist, daß es in der Personalwirtschaftslehre - wie in<br />

anderen angewandten oder technologischen Wissenschaften - nicht nur um<br />

Fragen danach handelt, zu wissen, was man immer und überall tun kann. Bei<br />

praktischen Problemen stellt sich vielmehr häufig die Frage, was man hier<br />

und jetzt tun kann.<br />

Brockes technologische Prognosen sind erstens vorteilhaft, da ihre<br />

Geltung raum-zeitlich beschränkt, d.h. auf ganz konkrete Situationen<br />

bezogen ist, während Bunge hinsichtlich seiner technologischen Regeln<br />

über solche Beschränkungen nichts aussagt. Zweitens wird in Brockes<br />

Vorschlag berücksichtigt, daß nicht alle Randbedingungen manipulierbar<br />

sind. Bunges Regeln haben gegenüber Brockes Prognosen den Vorteil, daß<br />

sie als Handlungsregeln formuliert sind und den praktischen Wert besser<br />

erkennen lassen.<br />

Es ist zu fragen, ob nicht die verschiedenen Konzeptionen so miteinander<br />

verbunden werden können, daß die Entwicklung praktisch anwendbarer<br />

Handlungsregeln möglich ist, die raum-zeitlich spezifiziert sind.


2.4 Versuch einer Synthese<br />

Es soll nun versucht werden, die Vorschläge von Bunge (1966; 1967) und<br />

Brocke (1978; 1979) miteinander zu verbinden. Eine solche Synthese könnte<br />

folgende Schritte bei der Entwicklung von handlungsrelevanten Aussagen<br />

umfassen, die in bezug auf das Weiterbildungsbeispiel so aussehen:<br />

Entwicklungsschema für technologische Regeln - am Beispiel der<br />

Erhöhung/Aufrechterhaltung von Weiterbildungsbereitschaft


Diese Ableitung sei kurz erläutert: Wenn man ein bestimmtes Ziel (in<br />

diesem Fall die Erhöhung bzw. Beibehaltung der Teilnahmewahrscheinlichkeit<br />

an Weiterbildungsveranstaltungen) hat, dann muß<br />

(besser: kann) man versuchen, aus einer Theorie technologische Regeln zu<br />

entwickeln. (Wenn fundierte Technologien vorhanden sind, erübrigt sich<br />

natürlich das Entwicklungsproblem.) Steht eine Theorie zur Verfügung,<br />

helfen die entsprechenden nomologischen Aussagen jedoch zunächst noch<br />

nicht viel weiter, um zu einer Antwort auf die "Wie-möglich-Frage" zu<br />

kommen. Vielmehr sind folgende Schritte vorzunehmen:<br />

Zunächst erfolgt eine pragmatische Relativierung der theoretischen<br />

Aussage: eine Einschränkung der Menge der Reaktionen auf die Teilnahme an<br />

Weiterbildungsmaßnahmen und der Menge der Verstärker auf Aufstieg.<br />

Weiterhin wird die Personengruppe auf diejenigen eingeengt, die bisher<br />

nicht an Weiterbildungsmaßnahmen teilgenommen haben. (Es wäre auch<br />

möglich, Personen einzubeziehen, die "zu wenig" teilnehmen.) Dieser erste<br />

Schritt ist nötig, um die abstrakte theoretische Aussage - ähnlich wie<br />

bei empirischen Überprüfungen - für bestimmte Anwendungsbereiche zu<br />

konkretisieren.<br />

In einem zweiten Schritt wird die so gewonnene nomopragmatische Aussage<br />

um eine Zusatzhypothese ergänzt. Diese zusätzliche Aussage ist<br />

erforderlich, denn wenn die nomopragmatische Aussage Geltung haben soll,<br />

muß die Information über die Verbindung zwischen Aufstieg und<br />

Weiterbildungsverhalten von den betreffenden Personen nicht nur<br />

wahrgenommen, sondern Aufstieg muß auch positiv bewertet werden<br />

(Mitchell/ Biglan 1975, S. 209). Man müßte möglicherweise noch andere<br />

Zusatzhypothesen hinzufügen: Z.B. ist es wichtig zu wissen, daß die<br />

betreffende Person nicht andere Mittel für ihren Aufstieg sieht, die sie<br />

möglicherweise der Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen vorzieht.<br />

In einem dritten Schritt gewinnt man aus der nomopragmatischen Aussage 2<br />

unter Hinzufügung der Randbedingungen deduktiv eine technologische<br />

Prognose. Ebenso wie die vorhergehenden Aussagen müssen auch die<br />

Randbedingungen gültig sein. Dabei ist u.U. ein erheblicher<br />

diagnostischer Aufwand erforderlich, etwa bei der Bestimmung der<br />

Aufstiegsorientierung.<br />

In einem vierten Schritt wird die technologische Prognose explizit um<br />

Ziele ergänzt. Da technologische Regeln Ziele beinhalten, von denen in<br />

der technologischen Prognose nicht die Rede ist, benötigt man die<br />

Unterstellung von Zielen, um schließlich zu den Regeln zu gelangen. Man<br />

kann die Frage stellen, warum erst im vierten Schritt von Zielen die Rede<br />

ist - ohne ein Ziel oder Problem sucht kein Praktiker (und auch kein<br />

Theoretiker) nach Theorien und leitet, u.U. sehr aufwendig, Technologien<br />

ab. Dies ist richtig; jeder Problemlösungsprozeß ist zielgeleitet.<br />

Natürlich fungieren bereits bei der Auswahl der theoretischen Aussagen<br />

Ziele als Selektionskriterium, allerdings stehen sie außerhalb des<br />

Aussagensystems (d.h. sie sind Bestandteil der Metasprache), während sie<br />

nun in das technologische System (die Objektsprache) eingehen (Stählin<br />

1973).<br />

Diese Entwicklungsschritte sollten nur als Beispiel verstanden werden und<br />

nicht als tatsächliche Ableitung einer Sozialtechnologie. Hierzu sind<br />

nicht nur mehrere Theorien erforderlich, sondern man wird nähere<br />

Konkretisierungen der Anwendungsbedingungen und mehr zusätzliche<br />

Hypothesen benötigen (vgl. zu einer realen Technologie z.B.<br />

McClelland/Winter 1971). Das Problem, ob ein derartiges, erweitertes<br />

Aussagensystem überhaupt noch beherrschbar ist, wird noch behandelt.<br />

Zunächst ging es nur darum, den grundsätzlichen Gedanken zu erläutern -


die Ansätze zur Entwicklung von Technologien von Brocke und Bunge zu<br />

verbinden.<br />

Der wichtigste Unterschied der Synthese zu den anderen Vorschlägen<br />

besteht darin, daß technologische Regeln entwickelt werden, die im<br />

Gegensatz zu Bunges Regeln raum-zeitlich relativiert sind. Die<br />

Relativierung erfolgt durch die Einbeziehung singulärer Aussagen über die<br />

Randbedingungen. Der "Praktiker" hat hierdurch den Vorteil, daß er<br />

konkrete, raum-zeitlich zugespitzte Lösungsmöglichkeiten für sein<br />

spezielles Problem entwickeln kann. M.E. ist daher die hier entwickelte<br />

Version in dem Sinne vorteilhafter, daß die jeweils vorliegenden<br />

Bedingungen der Entscheidungssituation berücksichtigt werden können.<br />

Damit steht ein erster Bezugsrahmen zur Entwicklung von praktisch<br />

anwendbaren Aussagen zur Verfügung, der dazu dienen kann, aus<br />

theoretischen Aussagen Informationen für die praktische Gestaltung zu<br />

gewinnen.<br />

Nachfolgend sollen einige Probleme diskutiert werden, die mit einem<br />

solchen Ansatz der Entwicklung von anwendbaren Aussagen verbunden sind.<br />

Es stellt sich erstens die Frage, nach welchen Kriterien Theorien für<br />

praktische Zwecke auszuwählen sind. Kann man dieselben Kriterien<br />

verwenden, die man bei der Auswahl von Theorien für Erklärungszwecke<br />

heranzieht? Zweitens soll überlegt werden, ob und in welcher Weise<br />

Wertungsprobleme bei der Technologieentwicklung eine Rolle spielen.<br />

Schließlich sollen drittens einige Ausführungen zur Entwicklung von<br />

Handlungsskizzen in der betrieblichen Praxis gemacht werden.<br />

3. Ausgewählte Probleme der Technologieentwicklung<br />

3.1 Das Problem der Theorieauswahl<br />

(Der Auswahl von Theorien geht natürlich ein Suchprozeß voran, dessen<br />

Probleme hier nicht behandelt werden sollen.) Wenn man aus der Theorie<br />

praktische Aussagen ermitteln will, steht man erstens vor dem Problem,<br />

daß möglicherweise eine ganze Reihe von Theorien vorhanden sind, die man<br />

für personalwirtschaftliche Zwecke - z.B. die Erhöhung der<br />

Teilnahmebereitschaft an Weiterbildungsveranstaltungen - einsetzen<br />

könnte: die gesamte Bandbreite an Motivationstheorien, Theorien der<br />

Informationsverarbeitung, Lerntheorien, kognitive Theorien usw. Nach<br />

welchen Gesichtspunkten soll man sich entscheiden? Außerdem benötigt man<br />

u.U. nicht nur eine, sondern eine ganze Reihe von Theorien (Chmielewicz<br />

1979, S. 203). Und selbst wenn man sich für eine Theorie entschieden<br />

hätte, könnte man aus diesen Aussagen nicht nur eine, sondern eine ganze<br />

Reihe inhaltlich verschiedener Technologien entwickeln. So läßt z.B.<br />

selbst eine "einfache" Lerntheorie unter dem Begriff "Belohnung" eine<br />

ganze Palette von Mitteln zu, z.B. "Lob", materielle Belohnungen,<br />

symbolische Werte usw. (vgl. z.B. Kreitner 1982, S. 16). Die Befürworter<br />

einer theoriebasierten Technologieentwicklung haben diese<br />

Selektionsprobleme gesehen (Albert 1975b, S. 82). Allerdings gibt es nur<br />

wenig Vorschläge, wie dieses Selektionsproblem zu lösen ist (vgl. zu<br />

Aspekten dieses Problems Gouldner 1957; Opp 1967; 1972;<br />

Kirsch/Bamberger/Gabele/Klein 1973; Stählin 1973; Eichner 1974; Brocke<br />

1978; 1979; Reiß 1978).<br />

Man kann im wesentlichen zwischen zwei Gruppen von Kriterien<br />

unterscheiden, die für die Auswahl von Theorien einerseits und für die<br />

Auswahl von Technologien andererseits herangezogen werden: Der<br />

Einfachheit halber sollen diese beiden Gruppen als pragmatische Kriterien<br />

und wissenschaftliche Kriterien bezeichnet werden.


(1) Pragmatische Kriterien: Als erstes ist ein naheliegendes Kriterium,<br />

die Zielrelevanz, zu nennen. Hiermit ist gemeint, daß solche Theorien für<br />

praktische Zwecke ausgewählt werden, die in der Dann-Komponente die Ziele<br />

des Anwenders enthalten (Gouldner 1957; Opp 1967, S. 398). Allerdings<br />

sollte bereits in den vorangegangenen Ausführungen deutlich geworden<br />

sein, daß ein solcherart expliziertes Auswahlkriterium nicht sinnvoll<br />

ist: Gerade allgemeine, zur Erklärung vieler Sachverhalte geeignete<br />

Theorien sind meist so formuliert, daß sich ihre Ausdrücke nicht direkt<br />

auf die Realität beziehen, sondern als Idealisierungen realer Systeme<br />

anzusehen sind (Bunge 1967, S. 388). Deshalb sind sie nicht unmittelbar<br />

für Gestaltungszwecke brauchbar (Popper 1972, S. 52; Westmeyer 1979, S.<br />

149 f.; Chmielewicz 1979, S. 200), sondern müssen, wie etwa in dem vom<br />

Verfasser gemachten Vorschlag, transformiert werden, um auf Ziele eines<br />

Anwenders bezogen werden zu können.<br />

Ähnliche Probleme wie in der Beziehung zwischen Dann-Komponente und<br />

Zielen ergeben sich bei der Relation zwischen Wenn-Komponente und<br />

menschlichen Mitteln. In Analogie zur Zielrelevanz kann man von<br />

Mittelrelevanz sprechen. Opp (1967; 1972) bezeichnet die Mittelrelevanz<br />

als Kriterium des praktischen Informationsgehalts. Demnach soll man<br />

theoretische Aussagen danach auswählen, ob sie in der Wenn-Komponente<br />

Informationen über Aktivitäten enthalten, deren Ausführung die angestrebte<br />

Wirkung erzeugt (Opp 1972, S. 260). Auch hier gilt das<br />

Idealisierungsproblem und daneben folgende Schwierigkeit: Nach diesem<br />

Kriterium auf den ersten Blick unbrauchbare Aussagen können sehr wohl<br />

indirekt brauchbar sein. Wenn eine Aussage 1 keine Mittelangaben enthält,<br />

ist sie nicht unbrauchbar, sondern man kann versuchen, eine<br />

technologische Prognose 2 zu entwickeln, unter deren Dann-Komponente die<br />

Mittel der Wenn-Komponente der Aussage 1 subsumierbar sind (Opp 1967, S.<br />

408). Brocke (1978, S. 155) nennt dies die Bildung von technologischen<br />

Ketten.<br />

Damit wird deutlich, daß pragmatische Kriterien nicht direkt zur Auswahl<br />

von Theorien für Gestaltungszwecke verwendet werden sollten. Vielmehr<br />

können sie auf die aus Theorien abgeleiteten Aussagen angewendet werden.<br />

Dies gilt auch für Kriterien, die bei Gestaltungsproblemen sonst noch<br />

genannt werden: Kostengünstigkeit (Gouldner 1957, S. 101f.), die<br />

erforderliche Informationsverarbeitungskapazität (Stählin 1973, S. 107),<br />

die insgesamt benötigten Ressourcen (Kirsch/Bamberger/Gabele/Klein 1973,<br />

S. 455ff.), aber auch die möglichen Nebenwirkungen (Gouldner 1957, S. 99-<br />

102) und die Menge der Probleme, die eine Technologie lösen kann<br />

(Kirsch/Bamberger/Gabele/Klein 1973, S. 455ff.). Diese Kriterien können<br />

eher für die Entwicklung und Auswahl von Regeln, aber weniger für die<br />

Auswahl von Theorien selbst herangezogen werden. Indirekt spielen die<br />

Kriterien für die Auswahl natürlich eine Rolle. Eine Theoriemenge x, aus<br />

der nur Regeln gewonnen werden könnten, die kaum Ziel- und Mittelbezug<br />

aufweisen, kostspielig sind, große Informationsbearbeitungskapazität<br />

erfordern und Nebenwirkungsprobleme aufweisen, wird man sicher niedriger<br />

bewerten als eine Theoriemenge y, aus der hinsichtlich der aufgeführten<br />

Kriterien bessere Regeln entwickelbar sind.<br />

(2) Wissenschaftliche Kriterien: Ganz abgesehen davon, daß eine alleinige<br />

Heranziehung pragmatischer Kriterien für den wissenschaftlichen<br />

Fortschritt hinderlich wäre (Jehle 1973), sind auch für praktische Zwecke<br />

"wissenschaftliche" Kriterien sinnvoll. So sollte man nichtbewährte<br />

Theorien nicht heranziehen, die Entwicklung der technologischen Regeln<br />

sollte den Anforderungen der Logik genügen (Stählin 1973, S. 104), und<br />

die Gesetzmäßigkeiten sollten allgemein sein und empirischen Gehalt<br />

aufweisen (Popper 1973, S. 83ff.; Albert 1964, S. 25f.) Dabei ist zu


eachten, daß die Forderung der Allgemeinheit für die Vordersätze der<br />

Ableitung praktischer Aussagen gilt, d.h. für die Gesetzesaussagen, und<br />

nicht für die technologischen Regeln - ihr Allgemeinheitsgrad kann gering<br />

sein, um sich auf Hier-und-Jetzt-Probleme beziehen zu können (Stählin<br />

1973, S. 29-31). Auch das Bewährungskriterium im Sinne von Wahrheitsnähe<br />

(vgl. Pähler 1986) gilt nicht für technologische Regeln. Die Regel "B per<br />

A" kann nur mehr oder weniger effektiv sein, nicht aber wahr oder falsch.<br />

Die Aussage "Die Regel ' B per A' ist effektiv" ist dagegen empirisch<br />

prüfbar und insofern Gegenstand des Bewährungskriteriums.<br />

Zusammenfassend kann man sagen, daß die pragmatischen Kriterien eher zur<br />

Technologieauswahl, die wissenschaftlichen Kriterien eher zur<br />

Theorieauswahl geeignet sind. Bei praktischen Problemen geht es aber um<br />

beide Auswahlprobleme, denn man muß aus mehreren Theorien wählen und kann<br />

auf der Grundlage dieser Aussagen wiederum verschiedene Technologien<br />

entwickeln. Man wird daher sinnvollerweise beide Kriteriengruppen<br />

heranziehen. Es zeigt sich hieran, daß Kriterien, wie sie in der Wissenschaft<br />

- auch hier allerdings nicht unumstritten - zur Beurteilung der<br />

Güte von Theorien verwendet werden, auch unter praktischen, d.h.<br />

Gestaltungsaspekten eine wichtige Rolle spielen. Der Dualismus von<br />

pragmatischen Kriterien einerseits für Gestaltungsprobleme und<br />

wissenschaftlichen Kriterien für Erklärungs- und Prognoseprobleme<br />

andererseits, läßt sich methodologisch nur schwer aufrechterhalten.<br />

Hieraus ergibt sich ein Argument dafür, daß sich eine<br />

instrumentalistische Position, die Theorien nur oder überwiegend nach<br />

ihrem "praktischen Wert" d.h. dem Wert für die Gestaltung in Unternehmen<br />

auswählen will (Mattessich 1969; Ulrich 1985, S. 10ff.) kaum halten läßt.<br />

3.2 Das Wertungsproblem<br />

Es ist umstritten, ob technologische Aussagen wertenden Charakter haben<br />

(sollen) oder nicht. Vertreter der einen Position - vor allem des<br />

kritischen Rationalismus - fordern und halten es für möglich,<br />

Technologien im Aussagenzusammenhang wertfrei zu formulieren (vgl. z.B.<br />

Albert 1960; Schanz 1975; Abel 1978; Chmielewicz 1979). Nach dieser<br />

Position informieren auch Technologien lediglich über<br />

Handlungsmöglichkeiten und schreiben keine Handlungen vor, d.h. zeichnen<br />

sie nicht wertmäßig aus. Ziele und Mittel werden nicht normativ, sondern<br />

hypothetisch unterstellt. Die wertmäßige Ambivalenz von Technologien im<br />

jeweiligen Anwendungszusammenhang kommt in einem Zitat von Albert zum<br />

Ausdruck:<br />

"Eine Technologie der Revolution ist nicht nur für Revolutionäre, sondern<br />

gerade auch für ihre Gegner interessant." (Albert 1965, S. 193).<br />

Vertreter einer anderen Position fordern, daß eine praktische<br />

Wissenschaft normierend Gestaltungsempfehlungen formulieren müsse (vgl.<br />

z.B. für die Betriebswirtschaftslehre Steinmann/Böhm/Braun/<br />

Gerum/Schreyögg 1976). (Die wissenschaftstheoretischen Vorstellungen, auf<br />

denen diese Forderung jeweils beruht, sind dabei sehr unterschiedlich. Da<br />

sie alle zu ähnlichen Ergebnissen führen, können diese hier außer acht<br />

gelassen werden.)<br />

Aus der Vielschichtigkeit des Wertungsproblems seien hier nur zwei<br />

besonders wichtige Aspekte herausgegriffen: Zum einen sind Technologien<br />

nicht neutral - unabhängig davon, ob sie im Aussagenzusammenhang<br />

Werturteile enthalten oder nicht; sie sind vielmehr für bestimmte reale<br />

oder hypothetische Ziele konstruiert und im Gegensatz zu allgemeinen<br />

Theorien nicht für gegensätzliche Zwecke nutzbar. Zum anderen können für


Beratungszwecke durchaus normative Aussagen verwendet werden, ohne daß<br />

man den Gedanken der Wertfreiheit opfern müßte.<br />

(1) Bei der Konstruktion von Technologien fungieren Ziele als<br />

Auswahlkriterium. Insofern sind Wertungen zu treffen. Allerdings sind<br />

diese Werturteile nicht Bestandteil des technologischen Systems. Die<br />

Technologie kann durchaus wertfrei sein. Damit ist sie aber nicht<br />

neutral. Gerade wenn man davon ausgeht, daß eine tautologische Transformation<br />

von Theorien nicht zu praktischen Aussagen führt, sondern daß<br />

zusätzliche, spezielle Informationen nötig sind und die Technologien für<br />

einen - im Vergleich zu Theorien - engen Anwendungsbereich und bestimmte<br />

Ziele konstruiert werden müssen, können praktische Aussagen nicht neutral<br />

sein (Bunge 1967, S. 132; Kirsch 1977, S. 297). Während aus Theorien<br />

(zumindest grundsätzlich) Technologien zur Erzeugung eines Sachverhalts A<br />

und seines Gegenteils Nicht-A gewonnen werden können, lassen sich aus<br />

fertigen Technologien keine Aussagen zur Verhinderung des in ihnen angestrebten<br />

Zustandes ableiten. Allerdings gilt die Neutralität auch nicht<br />

für alle Theorien. So kritisiert Türk (1981, S. 6f.) die<br />

"Technologizität" bestimmter Führungstheorien: Sie seien bereits für<br />

bestimmte praktische Anwendungsprobleme zugeschnitten. Man kann annehmen,<br />

daß allenfalls die (schwer abgrenzbaren) Theorien der Grundlagenwissenschaft<br />

neutral sind, während z.B. speziellere Führungstheorien, die<br />

der angewandten Wissenschaft zuzurechnen sind, Gefahr laufen, parteilich<br />

zu sein (parteilich zugunsten der "Führer").<br />

Eine Lösung der Nicht-Neutralitätsproblematik liegt m.E. darin, daß die<br />

Wissenschaft Technologien (re)konstruiert und kritisiert. Dies setzt<br />

allerdings eine stärkere Beschäftigung mit formulierten bzw. realisierten<br />

Methoden und Instrumenten des Personalwesens voraus.<br />

(2) Für Beratungszwecke kann es m.E. durchaus sinnvoll sein, präskriptive<br />

Aussagen zu formulieren, um den Aufforderungscharakter hervorzuheben.<br />

Selbst Albert (1965, S. 193) - als Vertreter der Wertfreiheit im<br />

Aussagenzusammenhang von Theorien - hat explizit hierauf hingewiesen.<br />

M.E. kann man durchaus einerseits die Wertfreiheit im<br />

Aussagenzusammenhang von Theorien und Technologien beibehalten,<br />

andererseits aber aus Technologien, zusammen mit Normen, normative<br />

Gestaltungsaussagen entwickeln.<br />

Ein Beispiel für die Ableitung normativer Aussagen könnte folgendermaßen<br />

lauten. Aus Prämisse 1 (technologische Regel): "Um Ziel Z zu erzeugen,<br />

kann man Mittel M anwenden", Prämisse 2: "Z sollte angestrebt werden,<br />

weil Z wertvoll ist" und Prämisse 3: "M sollte ergriffen werden, weil M<br />

wertvoll - oder nicht schädlich - ist", ergibt sich die Konklusion "Z<br />

sollte durch M erzeugt werden". Prämisse 3 ist deshalb erforderlich, weil<br />

man durch eine positive Auszeichnung nur des Ziels Z und nicht des<br />

Mittels M die ethisch problematische Argumentation "Der Zweck heiligt die<br />

Mittel" verfolgen würde (zur Kritik in bezug auf die praktisch-normative<br />

Betriebswirtschaftslehre vgl. Glaeser 1970; Fischer-Winkelmann 1971, S.<br />

137; Schanz, 1975, S. 120ff.; Berger 1977, S. 128-168). Es sind vielmehr<br />

bei der Anwendung Wertungen über alle Bestandteile von Technologien zu<br />

treffen (vgl. Myrdal 1965; Chmielewicz 1979, S. 213; zu einem<br />

entsprechenden Wertkalkül Bunge 1973; kritisch Knapp 1974).<br />

Neben den beiden vorangehenden Aspekten werden auch Probleme diskutiert,<br />

die durch den Begriff des "technologischen Imperativs" (Lem 1982) oder<br />

die Aussage "Das Gekonnte ist das Gesollte" (vgl. Anders 1984, S. 17;<br />

ähnlich Rapp 1971, S. 184; Lenk 1984), charakterisiert werden können. Die<br />

Kritik bezieht sich darauf, daß auch wertfrei formulierte Aussagen


durchaus motivierend und verhaltensnormierend wirken können (so auch<br />

Albert 1965, S. 185). Ein Ansatzpunkt zur Lösung ergibt sich daraus, daß<br />

man untersucht, ob das jeweils "Gekonnte = Gesollte" das einzig<br />

"Gekonnte" ist.<br />

Halten wir fest: Die Wertungs- bzw. Parteilichkeitsprobleme können<br />

behandelt werden, indem man nach Alternativen sucht und die bestehenden<br />

Lösungen kritisiert. Für eine Gestaltung der Praxis, die nicht nur einer<br />

technologisch halbierten Rationalität folgen soll, ist somit die<br />

Konstruktion von Lösungen erforderlich, aber mindestens ebenso wichtig<br />

ist Kritik (Albert 1975c, S. 120f.). Allerdings sind die Möglichkeiten<br />

zur Kritik auch institutionell zu sichern.<br />

3.3 Handlungsskizzen als Weg zwischen totaler Rationalität und<br />

Inkrementalismus<br />

Wer eine stärkere Anwendung von wissenschaftlichen Erkenntnissen für<br />

praktische Zwecke anstrebt, muß sich mit den Möglichkeiten und Grenzen<br />

der Verwissenschaftlichung der Praxis auseinandersetzen.<br />

(1) Technologische Aussagen können nicht über jeden Handlungsschritt zur<br />

Erreichung eines Zieles informieren. Der Vorschlag zur Entwicklung von<br />

Technologien ist ebenso wie das deduktiv-nomologische Schema der<br />

Erklärung als Idealmodell aufzufassen (vgl. Stegmüller 1974, S. 105), von<br />

dem Abweichungen in der Realität vorkommen: So werden erstens Ziele und<br />

Mittel kaum immer völlig quantifizierbar sein, sondern sie werden<br />

wenigstens zum Teil in qualitativen Ausdrücken formuliert werden müssen.<br />

Außerdem können zweitens nicht alle Ziele, Mittel und deren Folgen<br />

theoretisch fundiert werden, da man zum einen nicht immer brauchbare<br />

Theorien zur Verfügung hat und zum anderen derartige, vollständige<br />

Technologien wegen ihres Umfangs und ihrer Komplexität kaum praktikabel<br />

wären. Zu lange technologische Ketten, in denen für Ziele bestimmte<br />

Mittel und für die Herstellung dieser Mittel wiederum andere Mittel<br />

angegeben werden, sind u.U. nicht oder schwer handhabbar (Stählin 1973;<br />

Brocke 1978; Bunge 1983, S. 14). Schließlich werden drittens für<br />

Gestaltungsprobleme, z.B. für die Konzipierung einer<br />

Weiterbildungsmaßnahme, theoretische Kenntnisse wichtig, aber nicht<br />

ausreichend sein. Lücken müssen z.T. durch empirische Verallgemeinerungen<br />

oder Alltagshypothesen ausgefüllt werden (Köhler 1976).<br />

(2) Eine weitere Begrenzung der Verwissenschaftlichung liegt darin, daß<br />

man praktische Probleme häufig unter Zeitdruck lösen muß: In einem<br />

Mitarbeitergespräch ist von einem Vorgesetzten kaum zu erwarten, daß er<br />

sein Verhalten (sein Mittel) vollständig theoretisch fundiert. Die<br />

Konsequenz kann allerdings nicht sein, zu meinen, daß Theorien in solchen<br />

Fällen nichts helfen - vielmehr muß der Sachverhalt des Zeitdrucks z.B.<br />

in Schulungskursen zum Mitarbeitergespräch technologisch berücksichtigt<br />

werden, indem die Folgen bestimmten spontanen Verhaltens aufgezeigt<br />

werden usw.<br />

(3) Weitere Grenzen der Technologieentwicklung ergeben sich schließlich<br />

aus der beschränkten Rationalität menschlichen Handelns (Tenbruck 1972;<br />

March 1978): Nicht alles ist planbar, da man nicht alles wissen kann; die<br />

Grenzen der menschlichen Möglichkeiten, bedingt auch durch die<br />

Unzugänglichkeit des eigenen Wollens im Unterbewußtsein und geringe<br />

Informationsverarbeitungskapazitäten, stecken den Rahmen für eine<br />

technologische Wissenschaft ab.<br />

Die Konsequenz aus diesen Problemen ist nun aber nicht, einer Position<br />

des "muddling through" (Lindblom 1959) oder Inkrementalismus das Wort zu


eden, bei der die Planung und Konstruktion von Technologien nahezu<br />

ausgeschlossen ist. Analog zu Erklärungsskizzen (Stegmüller 1974, S. 111)<br />

bietet sich an, Handlungsskizzen zu entwerfen (Martin 1983; 1984).<br />

Handlungsskizzen können als eine Art "Drehbuch" angesehen werden (Helmer<br />

1971, S. 300f.), in dem nicht sämtliche Schritte genau angegeben sind,<br />

sondern vieles von den Akteuren vor Ort interpretiert und ausgefüllt<br />

werden muß.<br />

Die Rolle des Wissenschaftlers ist in diesem Zusammenhang auch mit der<br />

eines Kundschafters verglichen worden: Er wird auch nicht eine einzige<br />

Route in allen Details vorschlagen, sondern ein komplexes Abbild des<br />

Gebiets mit Informationen über Unwegsamkeiten und mögliche Wege<br />

ausarbeiten (Herrmann 1979).<br />

Eine Abgrenzung von Pseudo-Handlungsskizzen, die nur scheinbar auf<br />

wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen, ist nicht leicht -ähnliche<br />

Schwierigkeiten stellen sich beim Erklärungsproblem (Stegmüller 1974, S.<br />

111, S. 348-352). Minimalanforderungen an Handlungsskizzen bestehen<br />

darin, daß erstens Fundierungen durch theoretische Aussagen prinzipiell<br />

möglich sind und zweitens angegeben wird, wie Lücken in bezug auf<br />

mangelnde theoretische Fundierung und unzureichende Ziel- und<br />

Mittelangabe zu füllen sind. Nur so ist eine rationale Kritik von<br />

Handlungsskizzen möglich.<br />

4. Einige Konsequenzen für die Personalwirtschaftslehre<br />

Es stellt sich abschließend die Frage, welche Konsequenzen aus den<br />

Ausführungen zu ziehen sind. Dabei können an dieser Stelle nur einige<br />

Gesichtspunkte behandelt werden. Z.B. wird außer acht gelassen, welche<br />

Folgen sich hinsichtlich der Verbindung einzelner Theorien in<br />

technologischen Aussagensystemen ergeben, wie das Problem der<br />

Nebenwirkungen gelöst oder reduziert werden kann, wie die von<br />

Technologien Betroffenen auf die Technologiekonstruktion Einfluß nehmen<br />

können usw. Hier sollen nur drei eng miteinander zusammenhängende Aspekte<br />

herausgegriffen und einige Konsequenzen für die Personalwirtschaftslehre<br />

und -praxis aufgezeigt werden: Erstens ist die Entwicklung von<br />

Technologien weit mehr als eine rein tautologische Transformation<br />

theoretischen Wissens, woraus sich für die Personalwirtschaftslehre eine<br />

eigenständige Forschungsaufgabe ergibt. Zweitens ist nicht nur die<br />

Entwicklung von Lösungen für die Praxis, sondern auch Kritik an der<br />

Praxis erforderlich. Drittens ist zu zeigen, wie ein derartiges<br />

personalwirtschaftliches Programm beginnen könnte: bei der Ausbildung der<br />

Studenten. Diese Punkte werden nachfolgend erläutert.<br />

(1) Es gibt, so wurde gezeigt, eine Reihe von Argumenten dafür, daß das<br />

Modell der tautologischen Transformation, - entgegen weitverbreiteter<br />

Ansicht - nicht als geeignete Grundlage für die Entwicklung von<br />

praktischen Aussagen fungieren kann. Vielmehr ist ein Verfahren<br />

vorzuziehen, daß nicht-tautologisch transformiert, indem es unter<br />

Hinzuziehung und Prüfung verschiedener zusätzlicher Hypothesen<br />

technologische Prognosen und unter Einbeziehung von hypothetischen Zielen<br />

technologische Regeln entwickelt. (Dabei ist zu beachten, daß der Entwurf<br />

von Technologien neue, bisher weitgehend ungeklärte Fragen hinsichtlich<br />

der Wertungsproblematik aufwirft. Die Hinzuziehung ethischer Theorien<br />

könnte hier nützlich sein (Martin 1987, Teil 4).)<br />

Wichtig auch für die Personalwirtschaftslehre ist, daß offenbar das<br />

pragmatische und das theoretische Wissenschaftsziel nicht (bildlich<br />

gesprochen) zwei Seiten derselben Medaille sind. Dem theoretischen Ziel<br />

dienende Grundlagenforschung kann nicht zugleich unmittelbar dem<br />

pragmatischen Ziel dienen, denn es sind eine Reihe von Übersetzungs- oder


Transformationsschritten mit u.U. einer Vielzahl von Zusatzhypothesen<br />

nötig, um zu praktisch anwendbaren Aussagen zu kommen. Das Problem der<br />

Distanz zwischen theoretischen und praktisch-technologischen Aussagen ist<br />

in Analogie zur Distanz zwischen theoretischen und empirisch prüfbaren<br />

Aussagen zu sehen. Das Verhältnis von Theorie zur Praxis ist auf der<br />

Aussagenebene kein unproblematisches "Anwendungsverhältnis", bei dem<br />

praktisch anwendbare Aussagen als Deduktionsergebnis aus bereits fertigen<br />

wissenschaftlichen Theoriebeständen folgen (Herrmann 1979, S. 220).<br />

Eine Personalwirtschaftslehre, die dem Dilemma "theorielose Praxis oder<br />

unpraktische Theorieentwicklung" (in Anlehnung an Gaugler 1977, S. 42)<br />

entgehen will, müßte m.E. an der Schnittstelle zwischen angewandter<br />

Forschung und technologischer Forschung ansetzen. Eine solche<br />

Wissenschaft wendet einerseits allgemeine Theorien, z.B. Motivations-,<br />

Emotions- oder Wahrnehmungstheorien, auf personalwirtschaftliche Fragen<br />

an und formuliert speziellere Hypothesen zur Erklärung und Prognose, was<br />

u.U. zur Weiterentwicklung allgemeiner Theorien beitragen kann.<br />

Andererseits sind diese spezielleren theoretischen (oder nomologischen)<br />

Aussagen in technologische Prognosen und Regeln zu transformieren. Das<br />

zuvor skizzierte Transformationsschema kann hierfür als Bezugsrahmen<br />

fungieren, auf dessen Grundlage Handlungsskizzen entworfen werden können,<br />

die wenigstens in ihren wichtigsten Bestandteilen theoretisch fundiert<br />

sind.<br />

Allerdings sollten nicht nur spezielle, auf bestimmte Probleme<br />

zugeschnittene Technologien (konkrete oder K-Technologien; vgl. Bretzke<br />

1980, S. 194ff.) entwickelt werden. Die Lieferung praktischer Aussagen<br />

für jedes spezielle Problem wäre gleichzusetzen mit der<br />

Unternehmensberatung im engeren Sinne, die schon aus Kapazitätsgründen<br />

der Hochschulen unmöglich (Wunderer 1985, S. 261) oder nur in<br />

Einzelfällen zu realisieren ist. Sinnvoll ist daneben die Konstruktion<br />

von technologischen Aussagensystemen, die für größere Raum-Zeit-Klassen<br />

anwendbar sind (allgemeine oder A-Technologien). A-Technologien könnten<br />

zusammen mit Theoriebeständen und Kenntnissen über die Randbedingungen in<br />

der Anwendungspraxis den Kern einer technologisch orientierten<br />

Personalwirtschaftslehre bilden. Für konkrete Anwendungsfälle müssen die<br />

A-Technologien angepaßt werden, es sind Prototypen zu entwickeln und<br />

Probeläufe durchzuführen. Dies kann die Wissenschaft nur in<br />

Zusammenarbeit mit Personalpraktikern leisten.<br />

Um ein Beispiel aus der Absentismusforschung zur Verdeutlichung zu<br />

verwenden: Wenn man die Absentismusrate mit Hilfe von Selbstmanagement-<br />

Methoden, die man den Arbeitnehmern vermitteln will, senken möchte, wäre<br />

in einem ersten Schritt ein allgemeines Erklärungsmodell der<br />

Verhaltensselbstregulation zu entwickeln oder zu übernehmen (vgl. zu<br />

einem solchen Modell Kanfer 1977). Auf der Grundlage dieses Modells ist<br />

eine A-Technologie zu konzipieren, d.h. eine Methode, die bereits auf das<br />

Absentismusproblem bezogen ist, allerdings noch nicht für spezielle<br />

Randbedingungen konkretisiert ist. Bereits in diesem Stadium könnten<br />

Praktikabilitäts- und Effizienz-Tests im Labor oder im Feld durchgeführt<br />

werden. Anschließend sind Anpassungsarbeiten notwendig, z.B. mag es<br />

erforderlich sein, den Zeitplan bei der Vermittlung der Selbstmanagement-<br />

Methode auf bestimmte Unternehmenserfordernisse zuzuschneiden, es sind<br />

die Bildungsvoraussetzungen der Teilnehmer und die Gruppenzusammensetzung<br />

zu beachten usw. (vgl. zu einer derartigen K-Technologie Frayne/Latham<br />

1987).<br />

(2) Allerdings sollte die Personalwirtschaftslehre sich nicht nur dem<br />

Entwurf von neuen, theoriegestützten Technologien zuwenden, sondern auch<br />

bestehende Lösungen der Kritik unterziehen. Die Methoden, die in der


Praxis angewendet werden, sind auf ihre Funktionsweisen, ihre<br />

Voraussetzungen und Nebenwirkungen kritisch zu untersuchen und auf die<br />

Möglichkeit einer theoretischen Fundierung zu prüfen. Dabei ergibt sich<br />

evtl., daß Alltagstheorien, die bestimmten Methoden zugrunde liegen,<br />

nicht als ausreichende Fundierung dienen können, wissenschaftliche<br />

Fundierungen u.U. nicht möglich sind und der "Erfolg" von Methoden in<br />

solchen Fällen gänzlich anders erklärt und bewertet werden muß. Um ein<br />

Beispiel aus der Personalauswahl zu nennen: Hinsichtlich des Erfolgs des<br />

Assessment Centers wird vermutet, daß nicht der Kandidat mit denjenigen<br />

Eigenschaften, die seinen späteren Erfolg ausmachen, ausgewählt wird. Der<br />

Kandidat ist vielmehr später erfolgreich, weil ihm aufgrund seines guten<br />

Abschneidens im Assessment Center Erfolgseigenschaften zugeschrieben<br />

werden und nicht aus dem Grund, daß er tatsächlich über<br />

Erfolgseigenschaften verfügt (self-fullfilling prophecy) (Neuberger 1985,<br />

S. 188-190).<br />

Eine Personalwirtschaftslehre, die Kritik mit Konstruktion von Lösungen<br />

produktiv verbindet, hätte die Aufgabe, durch Konfrontation subjektiver<br />

(d.h. nicht systematisch intersubjektiv geprüfter) Theorien mit<br />

objektiven (d.h. systematisch intersubjektiv geprüften) Theorien einen<br />

Beitrag zum Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis zu leisten. Da<br />

subjektive "Technologien", d.h. auf der Grundlage subjektiver Theorien<br />

entworfene Ziel-Mittel-Aussagen, das Handeln leiten, kann eine<br />

Veränderung der Realität bei den handlungsleitenden und -rechtfertigenden<br />

Kognitionen der Akteure ansetzen (Heckhausen 1976; Groeben 1979; Kieser<br />

1982).<br />

(3) Ein solches Programm einer Personalwirtschaftslehre (das an dieser<br />

Stelle nur skizzenhaft angedeutet werden kann) läßt sich allerdings nicht<br />

schlagartig realisieren. Ein erster Ansatzpunkt liegt m.E. in der<br />

Ausbildung der Studenten in diesem Fach. Aus ihnen rekrutieren sich die<br />

zukünftigen Wissenschaftler und Unternehmenspraktiker. In der Lehre<br />

müßten folgende Punkte beachtet werden (vgl. auch das "Anforderungsprofil<br />

für die Hochschulausbildung im Bereich der Personalwirtschaft" von der<br />

Schmalenbach-Gesellschaft; Fachkommission 1984):<br />

(a) Es ist die die Anwendung abstrakter Theorien auf konkrete<br />

Gestaltungsprobleme zu vermitteln und zu üben. Dazu ist es erforderlich,<br />

daß in der Lehre (und in den Lehrbüchern) nicht mehr wie bisher häufig<br />

üblich zunächst theoretische Grundlagen und dann - von der Theorie<br />

weitgehend losgelöst - die personalwirtschaftlichen Instrumente behandelt<br />

werden. Vielmehr sind auf - vor allem, aber nicht nur -<br />

verhaltenstheoretischer Grundlage Instrumente für verschiedene<br />

Anwendungssituationen zu entwerfen und bestehende Methoden auf ihre<br />

Wirkungsweise zu analysieren.<br />

(b) Dies erfordert eine Beschäftigung mit methodologischen Fragen.<br />

Allerdings ist hier immer soweit wie möglich der Anwendungsbezug<br />

herzustellen. Um nur ein Beispiel zu nennen: Unterschiedliche<br />

Wahrheitstheorien sind durchaus auch für Gestaltungsprobleme relevant:<br />

Reicht es etwa aus, eine Methode danach zu beurteilen, daß sie funktioniert<br />

oder ist es erforderlich, die dahinterliegenden<br />

Wirkungsmechanismen bzw. theoretischen Zusammenhänge zu kennen und nach<br />

bestimmten Kriterien zu bewerten?<br />

(c) Schließlich sind verstärkt Kenntnisse der empirischen Sozialforschung<br />

wichtig. Wie bereits erwähnt, hängt das Funktionieren bestimmter<br />

Technologien häufig davon ab, daß spezielle Anwendungsbedingungen<br />

vorliegen. So ist es in dem oben angeführten Weiterbildungsbeispiel<br />

erforderlich, daß die potentiellen Teilnehmer aufstiegsorientiert sind<br />

und den Zusammenhang zwischen der Teilnahme an Bildungsmaßnahmen und


späterem Aufstieg wahrnehmen. Um festzustellen, ob diese Randbedingungen<br />

vorliegen, kann erforderlich sein, selbst z.B. Befragungen u.ä.<br />

durchzuführen bzw. Ergebnisse von Erhebungen von externen Forschern zu<br />

beurteilen. All dies setzt Kenntnisse und eine gewisse Übung auf diesem<br />

Gebiet voraus.<br />

Offen bleibt natürlich die Frage der Akzeptanz einer solchen Wissenschaft<br />

und derartig ausgebildeter Absolventen bei den relevanten Entscheidern in<br />

den Unternehmen. Aber die "Akzeptanzproblematik", die sonst nur in bezug<br />

auf die untere Hierarchieebene thematisiert wird, könnte und sollte<br />

selbst Gegenstand personal- und betriebswirtschaftlicher Forschung<br />

werden. Ergebnis einer solchen Forschung könnte der Entwurf von<br />

theoretisch fundierten Meta-Technologien sein, d.h. von Technologien zur<br />

Implementation von Technologien in Organisationen.<br />

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