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DIE ENTSTEHUNG Der Buddhismus ist aus dem Hinduismus ...

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<strong>DIE</strong> <strong>ENTSTEHUNG</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Buddhismus</strong> <strong>ist</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Hinduismus</strong> entstanden.<br />

Die religiöse Welt, die Buddha vorfand, war geprägt von<br />

‣ <strong>dem</strong> Gedanken, dass die Welt sich in einem ewigen Zyklus dreht, sie also ohne Anfang und Ende <strong>ist</strong><br />

( = Samsara).<br />

‣ der Vorstellung, dass auch der Mensch sich in einem ewigen Kreislauf von Leben und Sterben<br />

befindet und er immer wieder geboren wird.<br />

‣ <strong>dem</strong> Erlösungsgedanken: der Mensch kommt <strong>aus</strong> der Wiedergeburtskette nur her<strong>aus</strong> durch gute<br />

Taten ( = Karma), Erkenntnis / Meditation und Hingabe / Liebe.<br />

‣ der Idee des Kastenwesens: jeder Mensch gehört von Geburt an einer Kaste an (Priester /<br />

Brahmanen; Adlige / Kshatriyas; Bauern und Handwerker / Vaishyas; Arbeiter / Shudras. Daneben<br />

gibt es die Kastenlosen, die Ausgestoßenen / Parias.<br />

‣ <strong>dem</strong> Glauben an Gott bzw. viele Götter (Indra, Agni, Vishnu, Shiva, Brahma …), die aber auch <strong>dem</strong><br />

Kreislauf des Werdens und Vergehens unterworfen sind.<br />

DER BEGRÜNDER<br />

560 v. Chr. wurde Siddharta* Gautama als Sohn eines nordindischen Fürsten geboren. Seine Mutter<br />

starb sehr früh. Er wuchs im Luxus auf und sein Vater versuchte ihn von allem Leid fern zu halten, das<br />

sich außerhalb des Palastes befand.<br />

545 v. Chr. heiratete er und wurde Vater. Doch nach der Begegnung mit einem Greis, einem Kranken,<br />

einem Leichnam und einem Wandermönch geriet er in eine große Lebenskrise. Fragen nach der<br />

Erlösung des Menschen und <strong>dem</strong> Leid in der Welt taten sich vor ihm auf. Mit 29 Jahren verlässt er seine<br />

Familie und beginnt ein strenges asketisches Leben.<br />

525 v. Chr. hatte er unter einem Baum (Bodhi – Baum) eine Erleuchtung. Ab diesem Zeitpunkt beendet<br />

er die Askese und nennt sich Buddha ( = der Erleuchtete ). <strong>Der</strong> <strong>Buddhismus</strong> war entstanden.<br />

Es schlossen sich Wanderjahre an, in denen er Jünger um sich sammelte, die ihm folgten. Die Lehre des<br />

<strong>Buddhismus</strong> entwickelte sich. Mit achtzig Jahren starb er an einer Lebensmittelvergiftung.<br />

*Siddharta = er wird sein Ziel erreichen und Vollkommenheit gewinnen<br />

„Darum, Ananda, seid (von nun ab) euch selbst eine Insel, euch selbst eine<br />

Zuflucht, sucht keine andere Zuflucht; nehmt die Lehre als Insel, die Lehre<br />

als Zuflucht, nehmt keine andere Zuflucht.“<br />

<strong>DIE</strong> LEHRE<br />

Das Rad <strong>ist</strong> das Symbol des <strong>Buddhismus</strong>, weil es an das Rad der Lehre oder das Rad des Lebens erinnert. Es<br />

verdeutlicht die wesentlichen Aspekte des <strong>Buddhismus</strong>:<br />

‣ <strong>Der</strong> Mensch <strong>ist</strong> im Diesseits verhaftet, in<strong>dem</strong> er von Unwissenheit, Gier und Zorn geprägt <strong>ist</strong>.<br />

‣ <strong>Der</strong> Mensch muss versuchen, den ewigen Kreislauf von Geburt und Sterben ( = Samsara ) zu<br />

durchbrechen; die guten Taten ( = Karma ) spielen dabei eine wichtige Rolle.<br />

‣ Erst wenn er die vier edlen Wahrheiten erkennt, kann er den Kreislauf beenden:<br />

1. Alles Leben <strong>ist</strong> Leiden.<br />

2. Das Leiden kommt von der Lebensgier des Menschen.<br />

3. Meditation führt <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Kreislauf der Wiedergeburten her<strong>aus</strong>.<br />

4. Das Leid wird durch das Beschreiten des achtfachen Pfades<br />

(rechte/s Ansicht, Wollen, Reden, Handeln, Leben, Anstrengung,<br />

Achtsamkeit, Meditation) vernichtet.<br />

‣ Dann gelangt der Mensch ins Nirvana ( = Verwehen, Verlöschen ),<br />

einem Zustand der Seligkeit.<br />

Symbol des <strong>Buddhismus</strong>:<br />

Rad der Lehre


BUDDHISTISCHE RICHTUNGEN<br />

Hinayana (kleines Fahrzeug), andere Bezeichnung Theravada (= Lehre der Alten)<br />

Weg für Mönche, die nach strenger Ordnung in Klöstern leben. Ziel <strong>ist</strong> Heil durch Askese, Überwindung<br />

der Welt, ein Buddha (Erlöster) zu werden. Findet sich hauptsächlich auf Sri Lanka, in Mayanmar<br />

und Thailand, deshalb auch südlicher <strong>Buddhismus</strong> genannt.<br />

Mahayana (großes Fahrzeug):<br />

Diese buddh<strong>ist</strong>. Richtung <strong>ist</strong> offener als der Hinayana. Sie bietet vielen Menschen Platz, <strong>ist</strong> anschaulicher<br />

und prachtvoller. Man versucht in der Welt ein reines Leben zu führen durch selbstlosen Einsatz<br />

für andere. Ziel <strong>ist</strong> Heil durch Gnade, Veränderung der Welt. Wird auch nördlicher <strong>Buddhismus</strong><br />

genannt, weil diese Richtung vornehmlich in Nordindien, Japan und China vertreten <strong>ist</strong>.<br />

Tantrayana oder Vajrayana (diamantenes Fahrzeug):<br />

Diese Richtung hat sich <strong>aus</strong> einer Mischung von <strong>Buddhismus</strong> und volkstümlichen Anschauungen<br />

entwickelt. Es gibt eine hierarchische Ordnung. Hier lehren Lamas/Gurus (an der Spitze steht der Dalai<br />

Lama) Übungen (Yoga = Körperübungen, Mantras = heilige Formeln, Mudras = Gebärden, Mandalas =<br />

Meditationskreise), durch die die Erleuchtung erreicht werden kann. Typisch <strong>ist</strong> hier auch der Glaube an<br />

Dämonen und viele Götter (im Unterschied zu allen anderen Richtungen, die nicht von der Ex<strong>ist</strong>enz<br />

eines Gottes <strong>aus</strong>gehen). Wird auch Lamaismus, tibetischer <strong>Buddhismus</strong> oder auch volkstümlicher<br />

<strong>Buddhismus</strong> genannt. Verbreitet <strong>ist</strong> er in Tibet, China und Japan.<br />

Zen-<strong>Buddhismus</strong><br />

Es gibt seit 1150 zwei Richtungen: Bei der Caodong-Schule besitzt der Mensch Erleuchtung von<br />

Geburt an. Wichtig <strong>ist</strong> das unbewegliche Sitzen (z.B. im Lotussitz) als Meditationsübung. Angelerntes<br />

Wissen wird als nutzloser Ballast angesehen. Bei der Linjii-Schule stehen aggressive Attacken und<br />

Beschimpfungen im Vordergrund. Die Erleuchtung soll durch selbstentstandene Einsicht blitzartig zum<br />

Durchbruch kommen. Mit Rätselfragen, auf die es keine Antwort gibt, versucht man den ständigen<br />

Strom an inneren Vorstellungen zur Erschöpfung zu bringen. Bei beiden <strong>ist</strong> das Ziel das<br />

Selbstvergessen, der Zustand der Erleuchtung und des Glückgefühls. Den Zen-<strong>Buddhismus</strong> fand man<br />

früher hauptsächlich in Japan und China. Da er heute auch in westlichen Ländern zu finden <strong>ist</strong>, wird er<br />

auch westlicher <strong>Buddhismus</strong> genannt.<br />

VERGLEICH BUDDHISMUS – CHRISTENTUM<br />

Ebenso wie im Chr<strong>ist</strong>entum um Jesus, ranken sich im <strong>Buddhismus</strong> viele Legenden um Buddha.<br />

Einiges lässt sich durch<strong>aus</strong> vergleichen:<br />

Empfängnis<br />

Geburt<br />

Entscheidende<br />

Wende<br />

Jesus<br />

<strong>Der</strong> heilige Ge<strong>ist</strong> kommt über Maria und<br />

verkündet die Geburt des Messias.<br />

Es wird verkündet, dass Jesus geboren <strong>ist</strong>,<br />

der das Heil der Welt <strong>ist</strong> und Frieden bringt.<br />

<strong>Der</strong> Heilige Ge<strong>ist</strong> kommt bei der Taufe über<br />

Jesus; er widersteht anschließend den drei<br />

Versuchungen des Teufels und beginnt dann<br />

zu wirken.<br />

Buddha<br />

Seine Mutter hat bei seiner Empfängnis die<br />

Vision von einem weißen Elefanten mit<br />

Lotusblüten.<br />

Bei Siddhartas Geburt wird <strong>aus</strong>gerufen, dass<br />

er Gerechtigkeit, Frieden und Heil bringt.<br />

Siddharta widersteht den drei Versuchungen<br />

des Teufels und wird ein Erleuchteter.<br />

Deutliche Unterschiede zwischen <strong>Buddhismus</strong> und Chr<strong>ist</strong>entum:<br />

Gottesbild<br />

Erlösung<br />

Leben und<br />

Tod<br />

Chr<strong>ist</strong>entum<br />

kennt einen Gott: der Schöpfer, Vater und<br />

Retter <strong>ist</strong>.<br />

Jesus <strong>ist</strong> der Sohn Gottes, der in die Welt<br />

kam, um die Menschen zu erlösen. Erlösung<br />

geschieht durch die Gnade Gottes, <strong>ist</strong> ein<br />

Geschenk Gottes.<br />

<strong>Der</strong> Chr<strong>ist</strong> verdankt sein „einmaliges“ Leben<br />

Gott und hofft nach seinem Tod auf ein<br />

Weiterleben.<br />

<strong>Buddhismus</strong><br />

kennt entweder keinen Gott o. viele Götter,<br />

die aber wie die Menschen <strong>dem</strong> Kreislauf<br />

der Vergänglichkeit unterworfen sind (siehe<br />

verschiedene buddh<strong>ist</strong>. Richtungen)<br />

<strong>Der</strong> Mensch erlöst sich durch eigenes Bemühen<br />

durch Vernichtung seiner Wünsche<br />

und das Beschreiten des achtfachen Pfades.<br />

<strong>Der</strong> Buddh<strong>ist</strong> geht vom ewigen Kreislauf<br />

von Geburt und Sterben <strong>aus</strong>. Sein Ziel <strong>ist</strong><br />

das Aussteigen <strong>aus</strong> diesem Kreislauf.

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