Schwarzfahrer - Gymnasium-Wanne
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Als der Kontrolleur, der den Wendepunkt des Films einleitet, zu Fahrkartenkontrolle zusteigt,<br />
startet der Farbige seinen „Rachezug“. Er schnappt sich den Fahrschein der älteren Dame<br />
und isst ihn auf. Diese schaut den Farbigen zum ersten Mal richtig an und ist starr vor<br />
Schreck. Der Farbige sieht ruhig vor sich hin. Als einziger reagiert wieder nur der kleine<br />
Junge, indem er seine Mutter mit den Worten: „Mama, Mama guck mal!“ auf das Geschehen<br />
hinweist. Jedoch reagiert sie nicht, obwohl sie es auch gesehen hat. Als der Schaffner nun<br />
die älteren Dame auffordert ihren Fahrschein zu zeigen, ringt sie um Fassung. Das einzige<br />
was sie sagen kann, ist: „Der Neger hier hat ihn eben aufgefressen!“ Der Schaffner hält dies<br />
für eine „blöde“ Ausrede und fordert sie auf die Bahn zu verlassen. Die ältere Dame kann<br />
nur noch fassungslos: „Aber die haben das doch alle gesehen!“, sagen.<br />
Der Film endet damit, dass die Straßenbahn einfach ohne die ältere Dame weiter fährt, als<br />
wäre gar nichts geschehen.<br />
Besonderheiten der Filmgestalltung<br />
Im Film gibt es keine „Special Effects“, wie in Filmen, die man aus Kinos oder aus dem<br />
Fernsehen kennt, trotzdem sind einige interessante Aspekte zur Licht-, Farb- und Musikgestaltung<br />
und zur Kameraführung zu erkennen.<br />
Licht- und Farbgestaltung<br />
Obwohl man die Möglichkeit hatte, den Film in Farbe zu drehen, wurden ausschließlich<br />
schwarz und weiß benutzt. Dies ist unserer Meinung nach beabsichtigt worden, um den<br />
Betrachter ganz auf das Thema „schwarz und weiß“ zu fixieren. Der Zuschauer soll sich so<br />
ganz allein auf die Diskriminierung konzentrieren und nicht durch mögliche Farbeffekte vom<br />
eigentlichen Thema abgelenkt werden.<br />
Das Licht wird in den verschiedenen Sequenzen mal heller und dann wieder dunkler. Dies<br />
ist ganz von der Stimmung abhängig, die in der jeweiligen Szene herrscht. Beispielsweise<br />
wird das Licht in der Straßenbahnszene, in der die Gesichter der Passagiere in Nahaufnahme<br />
gezeigt werden, sehr dunkel, Dies lässt darauf schließen, dass die Stimmung sehr<br />
„gereizt“ ist, weil kurz zuvor der „Farbige“ von der alten Dame beleidigt wurde.<br />
Auffällig ist auch, dass die Gesichter der Straßenbahnpassagiere oft zur einen Hälfte im<br />
Licht und zur anderen im Schatten der hinein scheinenden Sonne stehen. Dies könnte<br />
unserer Ansicht nach ausdrücken, dass sich in den Gesichten widerspiegelt, dass alle gleich<br />
sind, das heißt dass sie sowohl eine "schwarze" wie auch "weiße" Seite haben.