Umgang mit Hausaufgaben - Gymnasium-Walldorf
Umgang mit Hausaufgaben - Gymnasium-Walldorf
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Evaluation: <strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> <strong>Hausaufgaben</strong> in Klasse 8 (Schuljahr 2011/12)<br />
1. Beschreibung und Zielsetzung<br />
Es ist allgemein bekannt, dass bei Schülerinnen und Schülern <strong>Hausaufgaben</strong> unbeliebt sind, da<br />
Sie einen Teil ihrer Freizeit nach Unterrichtsende <strong>mit</strong> der Anfertigung derselben verbringen<br />
müssen. Ihre Eltern beklagen wiederholt, dass die Belastung ihrer Kinder durch <strong>Hausaufgaben</strong> zu<br />
groß ist. Im Kollegium ist die Rede davon, dass die Kontrolle der <strong>Hausaufgaben</strong> oft deshalb anstrengend<br />
ist, weil ein Teil der Klassen häufig keine <strong>Hausaufgaben</strong> angefertigt hat oder die Aufgaben<br />
nur unzulänglich erledigt hat.<br />
Diese Evaluation hat es sich zum Ziel gesetzt, durch gezielte Fragen ein klares Bild von den beteiligten<br />
Personengruppen zu gewinnen, um mögliche Verbesserungen in Angriff nehmen zu<br />
können.<br />
Die Umfrage wurde exemplarisch in Klassenstufe 8 durchgeführt, da sich in der Mittelstufe erfahrungsgemäß<br />
die Probleme <strong>mit</strong> <strong>Hausaufgaben</strong> häufen. Befragt wurden alle Schülerinnen und<br />
Schüler der achten Klassen sowie deren Eltern. Alle Kolleginnen und Kollegen, die in den achten<br />
Klassen unterrichten (auch die Referendare im zweiten Ausbildungsabschnitt) nahmen ebenfalls<br />
an der Evaluation teil. Die Klassen haben die Fragen online im Computerraum bearbeitet, Eltern<br />
und Lehrer erhielten eine Codenummer und konnten die Umfrage von zu Hause aus online an der<br />
Umfrage teilnehmen. Insgesamt haben 135 Schülerinnen und Schüler, 62 Eltern und 42<br />
Kolleginnen und Kollegen einen Online-Fragebogen beantwortet.<br />
2. Erkenntnisse und Konsequenzen<br />
a) Erkenntnisse<br />
Die Auswertung der Online-Umfrage ergab, dass es neben einer Bestätigung von gewissen<br />
Problemen auch eine Reihe von nicht unbedingt zu erwartenden positiven Erkenntnissen erzielt<br />
wurden. Über die Hälfte der Schülerinnen und Schüler (60%) und 77% der Eltern sind der Meinung,<br />
dass <strong>Hausaufgaben</strong> keine Belastung oder nur selten eine Belastung darstellen.<br />
Auch wenn sich in Bezug auf den zeitlichen Umfang, der für die Bearbeitung der <strong>Hausaufgaben</strong><br />
aufgebracht wird, der Wunsch-Zustand (31-60 Minuten bei 55% der Schülerinnen und Schüler)<br />
vom Ist-Zustand abweicht (31-60 Minuten nur noch bei 42 % der Schülerinnen und Schüler und<br />
über diesen Zeitumfang bei fast 42%) so ist dies doch ein Ergebnis, das zeigt, dass ein großer Teil<br />
der Schülerinnen und Schüler <strong>mit</strong> dem zeitlichen Umfang zurecht kommt. Noch positiver ist das<br />
Ergebnis bei der Einschätzung der Eltern.<br />
<strong>Hausaufgaben</strong> werden im Unterricht kontrolliert und besprochen, was von den Kolleginnen und<br />
Kollegen angegeben wird und von den Schülerinnen und Schülern weitestgehend bestätigt wird.<br />
Die Kolleginnen und Kollegen geben weniger <strong>Hausaufgaben</strong> in Neben- als in Hauptfächern auf,<br />
was ebenfalls von den Schülerinnen und Schülern bestätigt wird.<br />
Problematisch ist allerdings, dass allgemein nur knapp über die Hälfte der Schülerinnen und<br />
Schüler <strong>Hausaufgaben</strong> als sinnvolle Ergänzung des Unterrichts ansieht (55%), was im Kontrast zur<br />
Meinung ihrer Eltern steht (93%). Im Gegensatz zu den Kolleginnen und Kollegen wird von den<br />
Schülerinnen und Schülern nicht wahrgenommen, dass <strong>Hausaufgaben</strong> der Wiederholung und<br />
Vertiefung des Unterrichts dienen.<br />
Die negative Wahrnehmung des Sinns von <strong>Hausaufgaben</strong> wird in den Klassen wahrscheinlich<br />
noch dadurch verstärkt, dass die Schülerinnen und Schüler zu 56% angeben, dass es in ihren<br />
Klassen Gruppen gibt, die das Erledigen von <strong>Hausaufgaben</strong> ablehnen.<br />
Bedenklich ist zudem, dass die Schülerinnen und Schüler zu 56% beklagen, dass die Belastung<br />
<strong>mit</strong> <strong>Hausaufgaben</strong> besonders an Tagen <strong>mit</strong> Nach<strong>mit</strong>tagsunterricht wächst. Das steht im Kontrast<br />
zur Meinung der Kolleginnen und Kollegen, die zu großer Mehrheit (95%) angeben, dass sie den<br />
Umfang der <strong>Hausaufgaben</strong> unter Berücksichtigung des Nach<strong>mit</strong>tagsunterrichts festlegen.<br />
b) Konsequenzen<br />
Die Auswertung der Umfrage zeigt, dass es wichtig ist, den Sinn und die Bedeutung von <strong>Hausaufgaben</strong><br />
in den Klassen zu thematisieren. Den Schüler muss verdeutlicht werden, dass die Be-
arbeitung von <strong>Hausaufgaben</strong> auch dem Zweck dient, individuelle Schwächen aber auch Stärken<br />
zu erkennen, das heißt, sie müssen den Wert der eigenständigen Erarbeitung erkennen.<br />
Daneben ist aber auch wichtig, dass <strong>Hausaufgaben</strong> nur dann gestellt werden, wenn sie den Unterricht<br />
sinnvoll ergänzen. Es soll auch immer wieder Stunden geben, besonders in den Nebenfächern,<br />
in denen keine <strong>Hausaufgaben</strong> verteilt werden. Es muss auch beachtet werden, dass an<br />
Tagen <strong>mit</strong> Nach<strong>mit</strong>tagsunterricht keine schriftlichen <strong>Hausaufgaben</strong> aufgegeben werden dürfen.<br />
Wenn <strong>Hausaufgaben</strong> gestellt werden, sollte gewährleistet sein, dass die Schüler genügend Zeit<br />
haben diese zu notieren und Fragen dazu zu stellen.