Zukunft der Sorge- und Versorgungsarbeit
Zukunft der Sorge- und Versorgungsarbeit Zukunft der Sorge- und Versorgungsarbeit
Zukunft der Sorge- und Versorgungsarbeit Input von Mascha Madörin
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- Seite 4 und 5: Neue Entwicklungen der Debatte Einl
- Seite 6 und 7: Die Wirtschaft und die «andere Wir
- Seite 8 und 9: Die Wirtschaft und die «andere Wir
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- Seite 12 und 13: Die drei Fragen 3 Fragen zur “and
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- Seite 20 und 21: Makroökonomische Aspekte der unbez
- Seite 22 und 23: Makroökonomie und Arbeitsbelastung
- Seite 24 und 25: Makroökonomie und Arbeitsbelastung
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- Seite 28 und 29: Makroökonomie und niedrige Löhne
- Seite 30 und 31: Makroökonomie und niedrige Löhne
- Seite 32 und 33: Makroökonomie und niedrige Löhne
- Seite 34 und 35: Feministische Wirtschaftspolitik An
- Seite 36 und 37: Monetarisierung Monetarisierung der
- Seite 38 und 39: Monetarisierung • Ca. 25% der unb
- Seite 40 und 41: Monetarisierung Die unbezahlte Sorg
- Seite 42: Danke fürs Zuhören! Berlin 10.2.2
<strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> <strong>Sorge</strong>- <strong>und</strong><br />
<strong>Versorgungsarbeit</strong><br />
Input von<br />
Mascha Madörin
Einleitung<br />
<strong>Sorge</strong>- <strong>und</strong> Versorgungswirtschaft ist<br />
ein zentrales Thema für die<br />
feministischen Wirtschaftstheorien,<br />
ABER: verschiedene theoretische<br />
Hintergründe, Ansätze <strong>und</strong><br />
Fragestellungen.<br />
Berlin 10.2.2010 Input Mascha Madörin 2
Die Wirtschaft <strong>und</strong><br />
die «an<strong>der</strong>e Wirtschaft»<br />
Verschiedene Konzepte/Ansätze<br />
• Die “an<strong>der</strong>e Wirtschaft”<br />
• Social Provisioning<br />
• <strong>Sorge</strong>- <strong>und</strong> Versorgungswirtschaft<br />
• Lebensweltökonomie<br />
• Subsistenzwirtschaft<br />
• Care Ökonomie<br />
Berlin 10.2.2010 Input Mascha Madörin 3
Neue Entwicklungen <strong>der</strong> Debatte<br />
Einleitung<br />
1. Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise 1980er<br />
Jahre: Beginn einer neuen Debatte<br />
2. Heute verfügbar: viel mehr Studien<br />
<strong>und</strong> Daten<br />
Berlin 10.2.2010 Input Mascha Madörin 4
Einleitung<br />
“EnGENDERing macroeconomics”:<br />
eine weitgehend uneingelöste<br />
For<strong>der</strong>ung<br />
Berlin 10.2.2010 Input Mascha Madörin 5
Die Wirtschaft <strong>und</strong><br />
die «an<strong>der</strong>e Wirtschaft»<br />
4500<br />
4000<br />
3500<br />
3000<br />
2500<br />
2000<br />
1500<br />
1000<br />
Arbeit Männer<br />
Arbeit Frauen<br />
Millionen St<strong>und</strong>en, Schweiz 2004<br />
500<br />
0<br />
1 Landwirtschaft<br />
2 Industrie/Bau<br />
3 Div. Dienstleistungen<br />
4 Personenbez. Dienstl.<br />
5 UNBEZ Hausarbeit<br />
6 UNBEZ Betreu'g/Pflege<br />
7 UNBEZ Informell<br />
8 UNBEZ Institution.<br />
Berlin 10.2.2010 Input Mascha Madörin 6
Die Wirtschaft <strong>und</strong><br />
die «an<strong>der</strong>e Wirtschaft»<br />
Grössenordnung <strong>der</strong> „an<strong>der</strong>en Arbeit“<br />
Anteil an Erwerbsarbeit in <strong>der</strong> Schweiz:<br />
Frauen 50% Männer 20%<br />
Anteil an <strong>der</strong> gesamten Arbeit:<br />
Frauen über 80% Männer 50%<br />
Berlin 10.2.2010 Input Mascha Madörin 7
Die Wirtschaft <strong>und</strong><br />
die «an<strong>der</strong>e Wirtschaft»<br />
An<strong>der</strong>e ökonomische Zusammenhänge<br />
• Primär auf Menschen bezogen - nicht auf<br />
den anonymen Markt<br />
• Arbeits- <strong>und</strong> Austauschverhältnisse<br />
• Zentral für Lebensstandard/Wohlfahrt<br />
• Zeitökonomie <strong>und</strong> Arbeitsproduktivität<br />
• Kaufkraftlogik <strong>und</strong> Rolle des Staates<br />
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Die Wirtschaft <strong>und</strong><br />
die «an<strong>der</strong>e Wirtschaft»<br />
• “An<strong>der</strong>e” meso- <strong>und</strong> makroökonomische<br />
Logik<br />
• entscheidend für die Geschlechterverhältnisse<br />
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Drei Fragen<br />
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Die drei Fragen<br />
Einwände<br />
• Begriff “<strong>Sorge</strong>arbeit”<br />
• In den Fragen vorausgesetzte<br />
Zusammenhänge<br />
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Die drei Fragen<br />
3 Fragen zur “an<strong>der</strong>en Wirtschaft”<br />
1) Soziale Arbeitsteilung, Einkommens<strong>und</strong><br />
Geschlechterverhältnisse aus<br />
makro/mesoökonomischer Sicht<br />
2) Monetarisierung<br />
3) Feministische Politik bezüglich <strong>der</strong> Care<br />
Ökonomie <strong>und</strong> das Problem <strong>der</strong><br />
Emanzipation<br />
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Makroökonomische Aspekte<br />
<strong>der</strong> unbezahlten Arbeit<br />
Bei <strong>der</strong> unbezahlten <strong>Sorge</strong>- <strong>und</strong><br />
<strong>Versorgungsarbeit</strong> handelt es sich<br />
um SEHR viel, sowohl im Vergleich<br />
zur “Wirtschaft” (64% des BIP) als<br />
auch zu öffentlichen Leistungen.<br />
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Makroökonomische Aspekte<br />
<strong>der</strong> unbezahlten Arbeit<br />
• R<strong>und</strong> 90% <strong>der</strong> unbezahlten Arbeit<br />
wird in Haushalten verrichtet<br />
• r<strong>und</strong> 5% in informellen Netzwerken<br />
• r<strong>und</strong> 5% in Institutionen (Parteien,<br />
Sport, Vereine, Kirchen Gemeinden,<br />
Altersheimen etc.)<br />
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Makroökonomische Aspekte<br />
<strong>der</strong> unbezahlten Arbeit<br />
In keiner Wirtschaftsbranche wird<br />
so viel gearbeitet<br />
wie in den Haushalten.<br />
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Makroökonomische Aspekte<br />
<strong>der</strong> unbezahlten Arbeit<br />
Haushalte sind, was den Aufwand<br />
an Arbeit anbelangt, die<br />
wichtigsten “Produktionsorte”<br />
<strong>der</strong> <strong>Sorge</strong>- <strong>und</strong><br />
Versorgungsökonomie.<br />
Berlin 10.2.2010 Input Mascha Madörin 16
Makroökonomische Aspekte<br />
<strong>der</strong> unbezahlten Arbeit<br />
Makroökonomische Aspekte <strong>der</strong> unbezahlten Arbeit, 2004<br />
300000<br />
250000<br />
200000<br />
150000<br />
100000<br />
50000<br />
0<br />
Endkonsum HH<br />
Wert unbezahlte<br />
Arbeit für HH<br />
Öffentl.<br />
Ausgaben<br />
Bildung, Freizeit<br />
Ges<strong>und</strong>heit<br />
Vergleich: Wert<br />
Hausarbeit für<br />
Personen ab 15<br />
Vergleich: Wert<br />
unbez. Betr.Arb.<br />
Kin<strong>der</strong>/Kranke<br />
Vergleich: Wert<br />
unbez. Arbeit in<br />
Institutionen<br />
Vergleich:<br />
Öffentl.<br />
Ausgaben Total<br />
In Millionen Franken 2004<br />
Berlin 10.2.2010 Input Mascha Madörin 17
Makroökonomische Aspekte<br />
<strong>der</strong> unbezahlten Arbeit<br />
Beispiel (2004)<br />
Wert des Mahlzeiten Zubereiten (im eigenen<br />
Haushalt):<br />
45 Mrd. Franken<br />
Kauf von Nahrungsmitteln <strong>und</strong><br />
alkoholfreien Getränken durch HH:<br />
28 Mrd. Franken<br />
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Makroökonomische Aspekte<br />
<strong>der</strong> unbezahlten Arbeit<br />
Schweiz:<br />
Wert <strong>der</strong> unbezahlten Betreuungs-<br />
Arbeit (Kin<strong>der</strong>, Kranke) <strong>der</strong> Frauen<br />
allein entspricht dem 4.5fachen aller<br />
Steuern von Unternehmen.<br />
Berlin 10.2.2010 Input Mascha Madörin 19
Makroökonomische Aspekte<br />
<strong>der</strong> unbezahlten Arbeit<br />
Lebensstandard hängt u.a. ab von:<br />
1. Kaufkraft des verfügbaren Einkommens<br />
2. verfügbaren Zeit für unbezahlte Arbeit<br />
(Normalarbeitszeit)<br />
3. Kosten von Schuldendiensten/<br />
Versicherungen (Finanzialisierung d. HH)<br />
4. Leistungen des Staates<br />
5. Freizeit<br />
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Makroökonomische Aspekte<br />
<strong>der</strong> unbezahlten Arbeit<br />
Haushalte sind eine wichtige “Pufferzone”<br />
eine Art “end of pipe” <strong>der</strong><br />
Wirtschaftspolitik <strong>und</strong> <strong>der</strong> wirtschaftlichen<br />
Entwicklungen, aber auch ein wichtiger<br />
Stimulus-Faktor für die<br />
Wirtschaftsentwicklung <strong>und</strong><br />
Beschäftigung.<br />
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Makroökonomie <strong>und</strong> Arbeitsbelastung<br />
in Haushalten<br />
Arbeit im eigenen Haushalt Erwerbsarbeit<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
St<strong>und</strong>en pro Woche<br />
10<br />
0<br />
F Alleinlebend<br />
F Paarh ohne Kind<br />
F Paarhh Kind 0-6J<br />
F Paarhh Kind 7-14 J<br />
F Alleinerz. Kind 0-6 J<br />
F Alleinerz. Kind 7-14 J<br />
M Alleinlebend<br />
M Paarh ohne Kind<br />
M Paarhh Kind 0-6J<br />
M Paarhh Kind 7-14 J<br />
M Alleinerz. Kind 0-6 J<br />
M Alleinerz. Kind 7-14 J<br />
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Makroökonomie <strong>und</strong><br />
Arbeitsbelastung in Haushalten<br />
Schweiz: Paarhaushalte<br />
• Sehr hohe Arbeitsbelastung für Haushalte mit<br />
Kin<strong>der</strong>n - aber für Frauen <strong>und</strong> Männer etwa<br />
gleich.<br />
• Sowohl Aufwand für Erwerbsarbeit als auch<br />
unbezahlte Arbeit variiert je nach Alter <strong>der</strong><br />
Kin<strong>der</strong>.<br />
• Sehr grosse Gen<strong>der</strong> Asymmetrie zwischen den<br />
Geschlechtern, was Zusammensetzung <strong>der</strong> Arbeit<br />
anbelangt.<br />
Berlin 10.2.2010 Input Mascha Madörin 23
Makroökonomie <strong>und</strong><br />
Arbeitsbelastung in Haushalten<br />
Schweiz - Gen<strong>der</strong>-Asymmetrie<br />
Lange Normalarbeitszeiten kombiniert mit:<br />
• Gen<strong>der</strong> gap bei den Löhnen<br />
• Hohe Kosten <strong>der</strong> <strong>Sorge</strong>- <strong>und</strong><br />
haushaltsnahen Dienstleistungen<br />
(fehlende staatliche Unterstützung)<br />
• Steuer- <strong>und</strong> Pensionskassensystem<br />
• Niedrige Arbeitslosigkeit<br />
Berlin 10.2.2010 Input Mascha Madörin 24
Makroökonomie<br />
<strong>und</strong> niedrige Löhne<br />
Niedrige Löhne in Wirtschaftsbranchen <strong>der</strong><br />
Care Ökonomie<br />
Historische Gründe, ABER zunehmend<br />
ökonomische Gründe:<br />
• Lokal geb<strong>und</strong>en (Robert B. Reich)<br />
• Cost disease (W. Baumol/Susan Donath)<br />
• Hierarchisierung durch Taylorisierung<br />
Berlin 10.2.2010 Input Mascha Madörin 25
Makroökonomie<br />
<strong>und</strong> niedrige Löhne<br />
Man kann immer schneller Autos<br />
produzieren,<br />
aber nicht schneller pflegen<br />
o<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> aufziehen.
Makroökonomie<br />
<strong>und</strong> niedrige Löhne<br />
William Baumol/ Susan Donath<br />
• technischer Fortschritt - weniger<br />
Industriearbeitsplätze<br />
• Anteil von Arbeitsplätzen in<br />
arbeitsintensiven Bereichen nimmt zu<br />
• höhere Staatsausgaben (Beschäftigung in<br />
wichtigen Care Sektoren)<br />
• Wirtschaftswachstum verlangsamt sich -<br />
aber trotzdem mehr Wohlfahrt<br />
• Lohndruck auf Bereiche wie Gastgewerbe<br />
Detailhandel etc.<br />
Berlin 10.2.2010 Input Mascha Madörin 27
Makroökonomie<br />
<strong>und</strong> niedrige Löhne<br />
Das Auseinan<strong>der</strong>driften <strong>der</strong><br />
Arbeitsproduktivitäten wirft neue Fragen zu<br />
ökonomischen Zusammenhängen auf,<br />
beispielsweise betreffend Kaufkraft <strong>und</strong><br />
Beschäftigung. Diese werden bis jetzt kaum<br />
thematisiert <strong>und</strong> betreffen die “an<strong>der</strong>e<br />
Wirtschaft” sehr stark.
Makroökonomie<br />
<strong>und</strong> niedrige Löhne<br />
Arbeitsplätze Schweiz 1991-2007 (VZÄ)<br />
Industrie/Bauwirtschaft - 19.6% (-237 600)<br />
Immob./Dienstleistungen Unternehmen<br />
+ 51.2% (+134 100)<br />
Öfftl. Verwaltung/ Unterrichtswesen/<br />
Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Sozialwesen<br />
+ 31.5% (+160 500)<br />
Männer -126 000 Frauen +99 000<br />
Berlin 10.2.2010 Input Mascha Madörin 29
Makroökonomie<br />
<strong>und</strong> niedrige Löhne<br />
Relatives Lohnniveau in den<br />
Wirtschaftsbereichen <strong>der</strong> Care Ökonomie<br />
ist wichtig für Kaufkraft:<br />
In Deutschland verglichen zu Industrie tief.<br />
Berlin 10.2.2010 Input Mascha Madörin 30
Makroökonomie<br />
<strong>und</strong> niedrige Löhne<br />
• Frauen sind überproportional stark in<br />
Bereichen personenbezogener<br />
Dienstleistungen erwerbstätig.<br />
• Diese Sektoren werden immer wichtiger<br />
für die Beschäftigung.<br />
• Fragen <strong>der</strong> Geschlechtergerechtigkeit<br />
hängen wesentlich von<br />
Arbeitsbedingungen in diesen Sektoren<br />
ab.<br />
Berlin 10.2.2010 Input Mascha Madörin 31
Makroökonomie<br />
<strong>und</strong> niedrige Löhne<br />
Wie denken wir uns<br />
die politische Ökonomie<br />
<strong>der</strong> personenbezogenen<br />
Dienstleistungen für alle<br />
im Unterschied zur Autoproduktion<br />
für alle?<br />
Berlin 10.2.2010 Input Mascha Madörin 32
Feministische Wirtschaftspolitik<br />
Anerkennung:<br />
- Verstehen, Miteinbezug in<br />
wirtschaftspolitische Überlegungen <strong>der</strong><br />
ökonomischen Bedeutung <strong>der</strong> bezahlten<br />
<strong>und</strong> unbezahlten <strong>Sorge</strong>- <strong>und</strong><br />
Versorgungswirtschaft<br />
- Kampf um gute Arbeitsbedingungen in<br />
den bezahlten Bereichen dieser Sektoren.<br />
Berlin 10.2.2010 Input Mascha Madörin 33
Feministische Wirtschaftspolitik<br />
Anerkennung:<br />
- Verschiedene Aspekte des<br />
Lebensstandards <strong>und</strong> <strong>der</strong> Prekarisierung<br />
<strong>der</strong> Lebensverhältnisse genauer<br />
analysieren.<br />
- Personenbezogene Dienstleistungen:<br />
Viele Fragen, welche die damit<br />
verb<strong>und</strong>enen Macht-, Ausbeutungsverhältnisse<br />
<strong>und</strong> Hierarchien betreffen<br />
werden kaum diskutiert.<br />
Berlin 10.2.2010 Input Mascha Madörin 34
Makroökonomie <strong>und</strong> niedrige Löhne<br />
Ges<strong>und</strong>heitswesen als “strategischer Ort:<br />
• Arbeitsbedingungen <strong>und</strong> -Organisation<br />
• Recht auf gute Pflege (für PflegerInnen <strong>und</strong><br />
Gepflegte)<br />
• Nebeneinan<strong>der</strong> von bezahlter <strong>und</strong> unbezahlter<br />
Arbeit<br />
• Abhängigkeits- <strong>und</strong> Machtfrage: Wie steht es mit<br />
<strong>der</strong> freien Wahl?<br />
• “Touch intensive” Arbeit als Herausfor<strong>der</strong>ung für<br />
das Denken über Care.<br />
Berlin 10.2.2010 Input Mascha Madörin 35
Monetarisierung<br />
Monetarisierung <strong>der</strong> unbezahlten Arbeit -<br />
ein paar Überlegungen<br />
Berlin 10.2.2010 Input Mascha Madörin 36
Monetarisierung<br />
Ca. 70% <strong>der</strong> unbezahlten Arbeit ist<br />
Hausarbeit für arbeitsfähige Personen ab 15<br />
Jahren<br />
• Je aufwändiger die Erwerbsarbeit, desto<br />
höher <strong>der</strong> Bedarf an Angeboten von<br />
haushaltsnahen Dienstleistungen.<br />
• Gefahr von “working poor”-<br />
Arbeitsbedingungen im Bereich<br />
haushaltsnaher Dienstleistungen.<br />
Berlin 10.2.2010 Input Mascha Madörin 37
Monetarisierung<br />
• Ca. 25% <strong>der</strong> unbezahlten Arbeit ist Care<br />
Arbeit für Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong><br />
betreuungsbedürftige Erwachsene, die<br />
diese Arbeit nicht selbst tun können.<br />
• Sehr hohe zeitliche Belastungen einer<br />
Min<strong>der</strong>heit in Haushalten mit Kin<strong>der</strong>n <strong>und</strong><br />
mit Kranken. Diese unbezahlte Care Arbeit<br />
wird zu mindestens 70% von Frauen<br />
gemacht.<br />
Berlin 10.2.2010 Input Mascha Madörin 38
Monetarisierung<br />
• Entlastung nur durch öffentlich finanzierte<br />
bezahlte Arbeit möglich, weil es sonst<br />
nicht bezahlt werden kann.<br />
• Sozial- <strong>und</strong> gleichstellungspolitisch<br />
wichtig.<br />
• Frage des Schutzes <strong>der</strong> Interessen <strong>und</strong><br />
Menschenwürde <strong>der</strong> Betreuten zentral.<br />
• Ebenso Frage <strong>der</strong> Arbeitsbedingungen<br />
zentral (Migrationsgesetze).<br />
Berlin 10.2.2010 Input Mascha Madörin 39
Monetarisierung<br />
Die unbezahlte <strong>Sorge</strong>- <strong>und</strong><br />
Versorgungswirtschaft ist sehr gross <strong>und</strong><br />
umfasst sehr viele Tätigkeiten<br />
Die Wirtschaftsgeschichte, das Ausmass<br />
<strong>der</strong> Monetarisierung, <strong>der</strong> Ausbeutung <strong>und</strong><br />
Globalisierung sind je nach Tätigkeit sehr<br />
verschieden.<br />
Berlin 10.2.2010 Input Mascha Madörin 40
Monetarisierung<br />
2'500<br />
2'000<br />
1'500<br />
1'000<br />
500<br />
Männer<br />
Frauen<br />
Millionen St<strong>und</strong>en im Jahr 2004<br />
-<br />
Essen/Geschirr<br />
Putzen/Waschen<br />
Einkaufen<br />
Übr. Hausarbeiten<br />
Babies<br />
Kin<strong>der</strong> betreuen<br />
Erwachsene betreuen<br />
Institution. Freiwill.arb.<br />
Informelle Freiw.arb<br />
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Danke fürs Zuhören!<br />
Berlin 10.2.2010 Input Mascha Madörin 42