Acetylen
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Sicherheitsdatenblatt<br />
gem. Verordnung (EG) 1907/2006<br />
Ausstellungsdatum: 15.04.1994<br />
<strong>Acetylen</strong><br />
Überarbeitet: 01.11.2011<br />
Seite 2 von 5<br />
4 Erste-Hilfe-Maßnahmen<br />
Beschreibung der Erste-Hilfe-Maßnahmen:<br />
Beschmutzte Kleidung sofort ausziehen. Helfer auf Selbstschutz achten. Arzt konsultieren.<br />
Nach Einatmen:<br />
Den Betroffenen an die frische Luft bringen, warm halten, ausruhen lassen. Bei Atemnot Sauerstofftherapie.<br />
Bei Atemstillstand Beatmung Mund-zu-Nase, Mund-zu-Mund oder mit Gerät. Ärztliche Behandlung notwendig.<br />
Nach Hautkontakt:<br />
Betroffene Hautflächen sorgfältig mit Wasser und Seife waschen.<br />
Nach Augenkontakt:<br />
Nach Kontakt mit höheren Gaskonzentrationen oder Lösungen: Auge unter Schutz des unverletzten Auges 10 Minuten unter<br />
fließendem Wasser bei weitgespreizten Lidern spülen. Für ärztliche Behandlung sorgen.<br />
Nach Verschlucken:<br />
Verschlucken wird nicht als möglicher Expositionsweg angesehen (Gas).<br />
Hinweise für den Arzt:<br />
Bei Bewusstlosigkeit auf Atemfunktion achten, notwendigenfalls Intubation und künstliche Beatmung.<br />
Analeptika sind kontraindiziert. Herz-Kreislauf-Kontrolle. Weitere Behandlung symptomatisch.<br />
Nach Inhalation von verunreinigtem (technischen) <strong>Acetylen</strong> ehestmöglich ein Kortikoid-haltiges Dosier-Aerosol (z. B. Ventolair)<br />
zur Lungenödemprophylaxe tief einatmen lassen.<br />
5 Maßnahmen zur Brandbekämpfung<br />
Geeignete Löschmittel:<br />
Löschpulver, Kohlendioxid (beides mit Gasdüse einsetzen), Wassersprühstrahl.<br />
Ungeeignete Löschmittel:<br />
Wasservollstrahl.<br />
Besondere Gefährdungen durch den Stoff, seine Verbrennungsprodukte oder entstehende Gase:<br />
Verbrennungsprodukte: Kohlenmonoxid bei unvollständiger Verbrennung.<br />
Hinweise für eine beginnende <strong>Acetylen</strong>zersetzung sind Erwärmung der Flasche ohne äußere Einwirkung sowie unnormaler<br />
Geruch und Ruß im austretenden Gas: Maßnahmen: Ventil sofort schließen und Behälter aus geschützter Position intensiv bis<br />
zum Erreichen einer normalen Temperatur mit Wasser kühlen.<br />
Besondere Schutzausrüstung bei der Brandbekämpfung:<br />
Umgebungsluftunabhängiges Atemschutzgerät (Isoliergerät) verwenden.<br />
Zusätzliche Hinweise:<br />
Behälter, wenn möglich, aus der Gefahrenzone bringen bzw. mit Sprühwasser kühlen. Berstgefahr bei Feuer oder<br />
Hitzeeinwirkung. Nur löschen, wenn der Gasstrom zu unterbrechen ist. Spontane, explosionsartige Wiederentzündung ist<br />
möglich. Explosionsgefahr durch Gasansammlung und Rückzündung.<br />
6 Maßnahmen bei unbeabsichtigter Freisetzung<br />
Personenbezogene Vorsichtsmaßnahmen:<br />
Im Freien:<br />
• Gebiet räumen.<br />
• Persönliche Schutzausrüstung gemäß Nr. 8 benutzen.<br />
In Räumen und bei unklaren Verhältnissen:<br />
• Bei Austritt von größeren Produktmengen zum Betreten des Bereiches Schutzmaßnahmen nach Nr. 8 anwenden und<br />
umgebungsluftunabhängiges Atemschutzgerät benutzen.<br />
• Für Belüftung sorgen. Versuchen, den Gasaustritt zu stoppen. Zündquellen beseitigen.<br />
Umweltschutzmaßnahmen:<br />
Versuchen, das Ausströmen des Gases zu unterbinden. Flächenmäßige Ausdehnung verhindern (z. B. durch Eindämmen).<br />
Nicht in den Untergrund / Erdreich / Kanalisation / Oberflächenwasser / Grundwasser gelangen lassen.<br />
Verfahren zur Reinigung:<br />
Undichte Flaschen unter Absaugung stellen oder ins Freie bringen. Inhalt langsam in die Atmosphäre ablassen, oder, wenn<br />
möglich, kontrolliert abbrennen. Ausgetretene Flüssigkeit mit flüssigkeitsbindendem Material (z. B. Aktivkohle, Kalk, Sand,<br />
Kieselgur) aufnehmen. Das aufgenommene Material vorschriftsmäßig entsorgen. Betroffenes Areal mit viel Wasser reinigen.<br />
7 Handhabung und Lagerung<br />
Handhabung:<br />
- Hinweise zum sicheren Umgang:<br />
Alle Arbeitsverfahren sind grundsätzlich so zu gestalten, dass folgendes ausgeschlossen ist:<br />
Einatmen des Stoffes, Hautkontakt, Augenkontakt. Ist das Austreten des Stoffes nicht zu verhindern, ist dieser an der<br />
Austrittsstelle gefahrlos abzusaugen. Kontakt mit heißen Oberflächen vermeiden. Regelmäßige Dichtheitskontrolle<br />
erforderlich. Druckgefäße gegen Umfallen sichern. Beim Transport Schutzkappen fest aufschrauben.<br />
- Technische Maßnahmen:<br />
Produkt nur in geschlossenem System umfüllen und handhaben. Kann durch Wärmeeinwirkung ein gefährlicher Druck<br />
entstehen, so sind geeignete Sicherheitseinrichtungen vorzusehen.<br />
Vor dem Einleiten von Gas Ausrüstung luftfrei spülen. Rückströmung in den Gasbehälter verhindern.