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EXTRA<br />

Nachhaltig<br />

investieren<br />

GRÜNE RENDITEN MIT GUTEM GEWISSEN<br />

In Kooperation <strong>mit</strong>: Commerz Real, Infinus, Nature Capital, Lacuna


2<br />

DAS INVESTMENT EXTRA 2013 | Nachhaltigkeit | EDITORIAL<br />

Grüne Rendite<br />

FOTO: KIRSTEN NIJHOF<br />

Markus Deselaers, Chefredakteur<br />

Son<strong>de</strong>rpublikationen DAS INVESTMENT<br />

Mittlerweile ist für mehr als je<strong>de</strong>n zweiten Deutschen das Thema Nachhaltigkeit<br />

bei <strong>de</strong>r Kapitalanlage wichtig. Das ist das Ergebnis einer<br />

Umfrage, die vor Kurzem TNS Infratest im Auftrag von Axa Investment<br />

Managers durchgeführt hat. Demnach sind vor allem Haushalte <strong>mit</strong> einem<br />

höheren monatlichen Nettoeinkommen beson<strong>de</strong>rs an <strong>de</strong>r Möglichkeit<br />

interessiert, nachhaltig zu investieren.<br />

Allerdings offenbaren sich auch große Wissens<strong>de</strong>fizite. Einer von drei<br />

Befragten gibt an, keine geeigneten Anlageinstrumente zu kennen. Ein<br />

Grund: in Beratungsgesprächen bleiben nachhaltige Finanzprodukte oft<br />

ausgeklammert. Denn vielfach herrscht im Vertrieb die Meinung vor,<br />

dass ökologische und soziale Schwerpunkte <strong>mit</strong> Einbußen bei <strong>de</strong>r Rendite<br />

einhergehen. Dabei beweisen Studien regelmäßig das Gegenteil. Etwa<br />

die <strong>de</strong>s Centers for Corporate Responsibility and Sustainability <strong>de</strong>r<br />

Universität Zürich, die belegen, dass nachhaltige Fonds und Immobilien<br />

mehr als konkurrenzfähig <strong>mit</strong> konventionellen Produkten sind.<br />

Hier zu etwas mehr Klarheit beizutragen und aktuelle Produktlösungen<br />

vorzustellen, hat sich dieses DAS INVESTMENT EXTRA zur Aufgabe gemacht.<br />

Wir wünschen Ihnen eine gewinnbringen<strong>de</strong> Lektüre.<br />

Impressum<br />

Fonds & Friends Verlagsgesellschaft mbH,<br />

Goldbekplatz 3,<br />

22303 Hamburg<br />

www.dasinvestment.com,<br />

Telefon: +49 (40) 40 19 99-50,<br />

Telefax: +49 (40) 40 19 99-60,<br />

E-Mail: info@dasinvestment.com<br />

Peter Ehlers, Gerd Bennewirtz<br />

Peter Ehlers, Gerd Bennewirtz<br />

Markus Deselaers<br />

Imke Lessentin<br />

Oliver Lepold, Christopher Nachtweh<br />

Claudia Kampeter<br />

Arnd Schuppius<br />

hausgemacht. grafik & <strong>de</strong>sign, Hamburg<br />

Dierichs Druck + Media, GmbH & Co KG, Kassel<br />

Fotolia<br />

Diese DAS INVESTMENT-Son<strong>de</strong>rveröffentlichung ist eine kostenlose<br />

Verlagsbeilage <strong>de</strong>s Magazins DAS INVESTMENT April 2013.<br />

Den Artikeln, Empfehlungen und Tabellen liegen Informationen zugrun<strong>de</strong>,<br />

die die Redaktion für verlässlich hält. Die Garantie für die Richtigkeit<br />

kann die Redaktion nicht übernehmen. Diese Broschüre dient <strong>de</strong>r Information<br />

und ist keine Auffor<strong>de</strong>rung zum Kauf o<strong>de</strong>r Verkauf von Geldanlagen.<br />

© 2013 für alle Beiträge und Statistiken bei <strong>de</strong>r Fonds & Friends Verlagsgesellschaft<br />

mbH. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in Online-Dienste<br />

und Internet sowie Vervielfäl tigungen auf Datenträger wie CD, DVD etc. nur<br />

nach vorheriger schrift licher Zustimmung <strong>de</strong>s Verlags.


DAS INVESTMENT EXTRA 2013 | Nachhaltigkeit | INHALT<br />

3<br />

Inhalt<br />

FOTO: GETTY IMAGES<br />

4 Gewinne <strong>mit</strong> Grünanlagen<br />

Theorie und Praxis: Viele Deutsche wollen<br />

nachhaltig investieren, vielfach fehlt ihnen<br />

aber noch <strong>de</strong>r Durchblick<br />

6<br />

„Enormer Energiehunger“<br />

Claudia Kemfert, DIW, über erneuerbare<br />

Energien, <strong>grüne</strong> Finanzprodukte und<br />

Nachhaltigkeit als Wirtschaftsfaktor<br />

8<br />

Strom aus Licht<br />

Beteiligungsangebot von Commerz Real:<br />

in Bran<strong>de</strong>nburg steht die zweitgrößte<br />

Solaranlage <strong>de</strong>r Republik<br />

FOTO: PHOTOCASE<br />

10<br />

Fruchtbarer Bo<strong>de</strong>n<br />

Das neue Emissionshaus Nature Capital setzt<br />

auf die steigen<strong>de</strong> Nachfrage nach Getrei<strong>de</strong>,<br />

Silomais, Kartoffeln & Co.<br />

12 Frischer Wind in Bayerns Nor<strong>de</strong>n<br />

Lacuna nutzt <strong>de</strong>n <strong>de</strong>zentralen Ausbau <strong>de</strong>r<br />

Win<strong>de</strong>nergie im Sü<strong>de</strong>n Deutschlands –<br />

Fondsanleger können <strong>mit</strong> dabei sein<br />

14 Mo<strong>de</strong>rn, ökologisch, energieeffizient<br />

Öko-Wohnanlage in Dres<strong>de</strong>n: ecoConsort<br />

finanziert <strong>grüne</strong> Zielinvestments und bietet<br />

<strong>de</strong>n Einstieg über Laufzeitprodukte


4<br />

DAS INVESTMENT EXTRA 2013 | Nachhaltigkeit | MARKT & TRENDS<br />

Tomaten aus Öko-Anbau: Während viele Deutsche beim Konsum auf Nachhaltigkeit Wert legen,<br />

fehlt bei <strong>grüne</strong>n Finanzprodukten oftmals noch <strong>de</strong>r Durchblick<br />

Gewinne <strong>mit</strong><br />

Grünanlagen<br />

Nachhaltigkeit wird für Anleger immer wichtiger.<br />

Sie wollen nicht nur nachhaltige Renditen, son<strong>de</strong>rn auch<br />

sozial, ethisch und ökologisch vertretbare Konzepte.<br />

Bei <strong>de</strong>r Umsetzung tun sich viele aber noch schwer<br />

➔| Grüner Strom, Bio-Produkte, zertifiziertes<br />

Holz: Nachhaltiges Han<strong>de</strong>ln bestimmt<br />

<strong>de</strong>n Alltag von immer mehr<br />

Verbrauchern. Auch bei <strong>de</strong>r Geldanlage<br />

nimmt die Be<strong>de</strong>utung zu – zumin<strong>de</strong>st in<br />

<strong>de</strong>r Theorie. Immer mehr Investoren sind<br />

soziale, ethische und ökologische Aspekte<br />

bei <strong>de</strong>r Geldanlage wichtig, ergibt eine aktuelle<br />

Studie von Axa Investment Managers<br />

und TNS Infratest (siehe Grafik).<br />

Vor allem für erfahrene Anleger (70<br />

Prozent), für Besserverdiener <strong>mit</strong> einem<br />

Haushaltseinkommen von mehr als 3.000<br />

Euro (65 Prozent) und für jüngere Deutsche<br />

(64 Prozent) ist das Thema wichtig.<br />

Ihr Interesse an nachhaltigen Kapitalanlagen<br />

ist im Vergleich zum Vorjahr sogar<br />

<strong>de</strong>utlich gestiegen. Immer mehr Geld<br />

fließt in nachhaltige Finanzprodukte <strong>de</strong>nnoch<br />

nicht. Insgesamt investieren <strong>de</strong>utsche<br />

institutionelle Investoren und Privatanleger<br />

gera<strong>de</strong> 1,2 Prozent ihres Kapitals<br />

nachhaltig, ergeben Daten <strong>de</strong>s Forums<br />

Nachhaltige Geldanlagen. Zum Vergleich:<br />

In Frankreich sind es 40 Prozent.<br />

Dafür gibt es Grün<strong>de</strong>: In <strong>de</strong>r Befragung<br />

gibt mehr als ein Drittel an, nachhaltig investieren<br />

zu wollen, aber keine geeigneten<br />

Produkte zu kennen. Zu<strong>de</strong>m glauben<br />

39 Prozent <strong>de</strong>r Befragten, Nachhaltigkeit<br />

gehe zulasten <strong>de</strong>r Rendite.<br />

Nachhaltigkeit schlägt Aktienin<strong>de</strong>x<br />

Doch ist das Gegenteil <strong>de</strong>r Fall, wie zahlreiche<br />

Studien belegen. So lag die Rendite<br />

<strong>de</strong>r unter Nachhaltigkeitsaspekten positiv<br />

bewerteten Unternehmen laut <strong>de</strong>r<br />

Rating-Agentur Oekom Research zwischen<br />

2004 und 2011 um mehr als 15 Prozent<br />

über <strong>de</strong>r <strong>de</strong>s MSCI World.<br />

Doch für Anleger ist allzu häufig nicht<br />

klar, was es heißt, Unternehmen unter<br />

Nachhaltigkeitsaspekten positiv zu bewerten.<br />

Gera<strong>de</strong> im Bereich von Invest-


5<br />

mentfonds bleibt das Thema Nachhaltigkeit<br />

daher wenig greifbar. Eine Vielzahl<br />

unterschiedlicher Ansätze und Kriterien<br />

verlangt Anlegern und ihren Beratern eine<br />

eingehen<strong>de</strong> Beschäftigung <strong>mit</strong> <strong>de</strong>m<br />

Thema ab.Viele Berater scheuen in<strong>de</strong>s diesen<br />

hohen Aufwand, da er zumin<strong>de</strong>st auf<br />

FOTO: GETTY IMAGES<br />

<strong>mit</strong>tlere Sicht keine höheren Vergütungen<br />

verspricht. Zu<strong>de</strong>m bleibt die konkrete<br />

Nachfrage noch begrenzt, wie eine Umfrage<br />

<strong>de</strong>r Verbraucherzentrale Nordrhein-<br />

Westfalen unter mehr als 300 Kreditinstituten<br />

ergibt.<br />

Zwar bieten knapp drei Viertel auch<br />

nachhaltige Kapitalanlagen an. Der überwiegen<strong>de</strong><br />

Teil <strong>de</strong>r Kreditinstitute (58 Prozent)<br />

nimmt aber „so gut wie keine Nachfrage“<br />

wahr. Lediglich 7 Prozent berichten<br />

von „täglicher Nachfrage“ – allesamt<br />

Banken, die ohnehin auf ethische, soziale<br />

und ökologische Geldanlagen spezialisiert<br />

sind und eine entsprechen<strong>de</strong> Kundschaft<br />

haben. Fazit <strong>de</strong>r Verbraucherzentrale:<br />

„Nachhaltige Geldanlagen haben<br />

2012 keinen entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Sprung<br />

nach vorne gemacht.“<br />

An<strong>de</strong>rs sieht es bei geschlossenen<br />

Fonds aus. Insbeson<strong>de</strong>re bei Neue-Energien-Fonds<br />

ist <strong>de</strong>r Nachhaltigkeitsaspekt<br />

klar erkennbar: Anleger investieren in<br />

konkrete Anlagen, die eine berechenbare<br />

Menge Strom liefern und so zur Reduktion<br />

<strong>de</strong>s CO 2 -Ausstoßes beitragen. Hinzu<br />

kommt bei soli<strong>de</strong> kalkulierten Fonds eine<br />

nachhaltige Rendite, die durch langfristige<br />

staatliche För<strong>de</strong>rung gesichert ist.<br />

Wenig erstaunlich ist da, dass sich geschlossene<br />

Energiefonds, die fast ausschließlich<br />

in erneuerbare Energien<br />

inves tieren, auch in Zeiten <strong>de</strong>s Platzie-<br />

rungseinbruchs relativ konstanter Nachfrage<br />

erfreuen können. Während geschlossene<br />

Fonds laut <strong>de</strong>m Branchenverband<br />

VGF 2012 rund 23 Prozent weniger<br />

Anlegerkapital eingesammelt haben als<br />

im Vorjahr, kommen Energiefonds auf<br />

ein Plus von 18 Prozent. Ihr Anteil am Gesamtmarkt<br />

ist auch im Zehnjahresvergleich<br />

<strong>de</strong>utlich gestiegen.<br />

Wind und Solar bei Fonds gleichauf<br />

Das jüngste Plus ist dabei vor allem Windkraftfonds<br />

zu verdanken: Im zweiten<br />

Halbjahr 2012 hat sich das e<strong>mit</strong>tierte Eigenkapital<br />

im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

versiebenfacht. Innerhalb <strong>de</strong>s<br />

Energiesegments liegt Windkraft nun <strong>mit</strong><br />

einem Anteil von 33 Prozent gleichauf<br />

<strong>mit</strong> Solarenergie.<br />

Doch auch in an<strong>de</strong>ren Segmenten <strong>de</strong>r<br />

Beteiligungsbranche nimmt die Be<strong>de</strong>utung<br />

von Nachhaltigkeit zu: Bei geschlossenen<br />

Immobilienfonds überwiegen <strong>mit</strong>tlerweile<br />

Neubauten <strong>mit</strong> Green-Building-<br />

Zertifikat; Anbieter von Holz- und Waldfonds<br />

stehen für die nachhaltige Bewirtschaftung<br />

von Wäl<strong>de</strong>rn ein, und die Anbieter<br />

von Agrarfonds bekennen sich<br />

mehrheitlich zu schonen<strong>de</strong>m Umgang<br />

<strong>mit</strong> <strong>de</strong>n Ressourcen und zur Einhaltung<br />

sozialer Standards. Anleger haben also die<br />

Auswahl nicht nur am Bio-Regal o<strong>de</strong>r<br />

beim Möbelkauf. | CHRISTOPHER NACHTWEH<br />

Nachhaltigkeit: Wichtig, aber teuer?<br />

Umfrage: Deutschen Privatanlegern ist Nachhaltigkeit wichtig. Sie fürchten aber niedrigere<br />

Renditen und haben Schwierigkkeiten, die richtigen Produkte zu fin<strong>de</strong>n<br />

Quelle: Axa Investment Managers, Stand Januar 2013<br />

„Der Aspekt Nachhaltigkeit spielt<br />

bei meiner Anlageentscheidung eine<br />

wichtige Rolle.“<br />

7 %<br />

„Nachhaltige Investments be<strong>de</strong>uten<br />

gleichzeitig auch weniger Rendite.“<br />

17 %<br />

„Ich wür<strong>de</strong> gerne nachhaltig investieren,<br />

mir sind allerdings keine geeigneten<br />

Anlageprodukte bekannt.“<br />

8 %<br />

36 %<br />

57 %<br />

44 %<br />

41 %<br />

57 %<br />

35 %<br />

trifft voll und ganz zu /<br />

trifft eher zu<br />

trifft eher nicht zu /<br />

trifft überhaupt nicht zu<br />

weiß nicht /<br />

keine Angabe


6<br />

DAS INVESTMENT EXTRA 2013 | Nachhaltigkeit | INTERVIEW<br />

„Der Energiehunger<br />

ist enorm“<br />

DIW-Expertin Claudia Kemfert über die Perspektiven für nachhaltiges Investieren<br />

‘| DAS INVESTMENT: Ob in Re<strong>de</strong>n von<br />

Politikern, in Unternehmensdarstellungen<br />

o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Werbung: Im Zweifel ist<br />

alles nachhaltig, weil das gut klingt. Ist<br />

<strong>de</strong>r Begriff nicht ziemlich entwertet?<br />

Claudia Kemfert: Nachhaltigkeit wird in<br />

<strong>de</strong>r Tat <strong>mit</strong>tlerweile für alles und je<strong>de</strong>s verwen<strong>de</strong>t,<br />

selbst die Finanzkrise ist <strong>mit</strong>tlerweile<br />

nachhaltig. Dies ist zwar scha<strong>de</strong>,<br />

aber <strong>de</strong>nnoch kann <strong>de</strong>r Begriff in Verbindung<br />

<strong>mit</strong> Information und Transparenz<br />

geeignet sein. Aber nur wenn klar ist, was<br />

genau da<strong>mit</strong> gemeint ist und dies <strong>mit</strong> entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Qualitätskriterien ergänzt<br />

und untermauert wird, kann man ihn<br />

auch weiterhin nutzen.<br />

Als Wirtschaftsfaktor ist Nachhaltigkeit<br />

aber wohl nicht wegzudiskutieren.<br />

Kemfert: Wenn man darunter die Märkte<br />

<strong>de</strong>r nachhaltigen Energie und Mobilität<br />

versteht, kann man durchaus positive<br />

Entwicklungen ausmachen, insbeson<strong>de</strong>re<br />

auch durch die Energiewen<strong>de</strong> in Deutschland.<br />

Energieeffiziente Produkte und Materialien,<br />

Kraftwerksbau o<strong>de</strong>r auch nachhaltige<br />

Mobilität spielen aber auch in vielen<br />

an<strong>de</strong>ren Län<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Welt eine immer<br />

be<strong>de</strong>utsamere Rolle. Die Kosten für fossile<br />

Energien steigen unaufhörlich, <strong>de</strong>r Umweltschutz<br />

wird immer be<strong>de</strong>utsamer. Daher<br />

nehmen die Investitionen in Nachhaltigkeitsmärkte<br />

immer weiter zu.<br />

Wo sehen Sie <strong>de</strong>nn noch Nachholbedarf?<br />

Kemfert: Insbeson<strong>de</strong>re bei <strong>de</strong>r Mobilität.<br />

Wenn man sich anschaut, welche Autos<br />

weltweit verkauft wer<strong>de</strong>n, sind dies zwar<br />

effiziente Fahrzeuge, aber vielfach auch<br />

schwere, hoch motorisierte Fahrzeuge.<br />

Wir benötigen dringend Alternativen<br />

zum herkömmlichen Verbrennungsmotor<br />

und alternative Kraftstoffe.<br />

Viele Schwellenlän<strong>de</strong>r setzen allerdings<br />

eher auf konventionelle Energiegewinnung.<br />

Wenn wir uns <strong>de</strong>ren Wachstumsraten<br />

anschauen – ist das Agieren pro<br />

Umwelt in <strong>de</strong>n alten Industrienationen<br />

nur ein Tropfen auf <strong>de</strong>n heißen Stein?<br />

Kemfert: Das glaube ich nicht, <strong>de</strong>nn die<br />

Entwicklungen in vielen Emerging Markets<br />

sind nicht nachhaltig. Früher o<strong>de</strong>r<br />

später wird <strong>de</strong>r enorme Energiehunger zu<br />

vertretbaren Preisen <strong>mit</strong> rein konventionellen<br />

Energieformen nicht mehr zu stillen<br />

sein. Dann sind Alternativen gefragt<br />

– und in diese sollte man schon heute<br />

dringend investieren.<br />

Der Staat för<strong>de</strong>rt <strong>grüne</strong> Technologien unter<br />

an<strong>de</strong>rem über das Erneuerbare-Energien-Gesetz.<br />

Die Politik <strong>de</strong>r Subventionierung,<br />

bekannt durch die Son<strong>de</strong>r-Afa<br />

Ost o<strong>de</strong>r durch die Steuervorteile für die<br />

Schiffsbranche, wird aber auch kritisiert,<br />

da dies zu Marktverzerrungen führe.<br />

Kemfert: Jegliche Energieversorgung wur<strong>de</strong><br />

schon immer subventioniert. Denken<br />

Sie etwa an Subventionen für die Atomenergie<br />

o<strong>de</strong>r auch die vielen staatlichen<br />

Eingriffe in die fossile Energiewirtschaft<br />

in vielen Län<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Welt. Den angeblich<br />

freien Energiemarkt gibt es nur in <strong>de</strong>r<br />

Theorie. Neue Technologien benötigen<br />

eine Anschubfinanzierung, bis sie sich<br />

selbst am Markt behaupten. Die Branche<br />

<strong>de</strong>r erneuerbaren Energien ist eine Erfolgsbranche,<br />

die Kosten sinken unaufhörlich.<br />

So<strong>mit</strong> ist es eine Subventionierung<br />

auf Zeit, und <strong>de</strong>r Markt wird sich<br />

selbst entwickeln.<br />

Welche Chancen geben Sie <strong>de</strong>m Thema<br />

Nachhaltigkeit bei Finanzprodukten?<br />

Kemfert: Ich sehe große Potenziale, wenn<br />

man das Angebot ausbaut und entsprechend<br />

bewirbt und vermarktet. Die expansive<br />

Geldpolitik und die Finanzkrise<br />

führen dazu, dass sich immer mehr Anleger<br />

nach stabilen Anlageformen sehnen.<br />

Unterschätzen die großen Anbieter diesen<br />

Ansatz noch, bei <strong>de</strong>m es ja auch stark<br />

um Altersvorsorge geht?<br />

Kemfert: Ich <strong>de</strong>nke schon, da man neuen<br />

Märkten noch immer hohe Risiken zuordnet.<br />

Dabei han<strong>de</strong>lt es sich um die entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Zukunftsbranchen, die gera<strong>de</strong><br />

auf Langfristigkeit ausgelegt sind.<br />

Wür<strong>de</strong>n Sie in diesem Zusammenhang eine<br />

„<strong>grüne</strong> Quote“ etwa für Fonds o<strong>de</strong>r<br />

Versicherungen für sinnvoll halten?<br />

Kemfert: Ich halte eine solche Quote auf<br />

je<strong>de</strong>n Fall für sinnvoll, vor allem, da wie<br />

gesagt die Energiewen<strong>de</strong> nicht nur in<br />

Deutschland, son<strong>de</strong>rn in vielen an<strong>de</strong>ren<br />

Län<strong>de</strong>rn stabile Investitionen benötigt.<br />

Daher ist es so wichtig, dass man ausreichend<br />

Kapital gewinnt. Und Fonds und<br />

Versicherungen sind wichtig zur Finanzierung<br />

dieser Zukunftsmärkte.<br />

Wie konsequent nachhaltig agieren Sie<br />

selbst bei <strong>de</strong>r Kapitalanlage?<br />

Kemfert: Sehr konsequent, und dies<br />

schon immer, seit ich über beschei<strong>de</strong>ne<br />

Mittel für Kapitalanlagen verfüge. |<br />

DAS GESPRÄCH FÜHRTE MARKUS DESELAERS


7<br />

Claudia Kemfert …<br />

… leitet die Abteilung Energie, Verkehr<br />

und Umwelt am Deutschen Institut für<br />

Wirtschaftsforschung (DIW)<br />

… ist promovierte Wirtschaftswissenschaftlerin<br />

und Professorin<br />

für Energieökonomie und Nachhaltigkeit<br />

an <strong>de</strong>r Hertie School<br />

of Governance, Berlin<br />

… ist Mitglied <strong>de</strong>s Club of Rome<br />

und wur<strong>de</strong> 2011 <strong>mit</strong> <strong>de</strong>m B.A.U.M.-<br />

Umweltpreis in <strong>de</strong>r Kategorie<br />

Wissenschaft ausgezeichnet


Ehemalige Militärbrache:<br />

Solaranlage <strong>mit</strong> 1,5 Millionen<br />

Modulen in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>s<br />

bran<strong>de</strong>nburgischen Templin<br />

Strom aus Licht<br />

In Bran<strong>de</strong>nburg steht die zweitgrößte Solaranlage <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik.<br />

Sie wird Strom für 34.000 Vier-Personen-Haushalte liefern. Anleger können sich über<br />

<strong>de</strong>n CFB-Fonds 180 <strong>de</strong>s Düsseldorfer Emissionshauses Commerz Real beteiligen<br />

➔| Noch im Frühjahr 2012 sah es hier<br />

ganz an<strong>de</strong>rs aus. 25 verfallene Russen-Kasernen,<br />

220.000 Tonnen Abfälle einer<br />

ehemaligen Müll<strong>de</strong>ponie, dazu militärische<br />

Altlasten. Heute steht auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>s ehemaligen Militärflughafens<br />

nahe <strong>de</strong>m bran<strong>de</strong>nburgischen Templin<br />

rund 75 Kilometer nördlich von Berlin die<br />

zweitgrößte Solaranlage Deutschlands.<br />

Weltweit gibt es <strong>de</strong>rzeit nur fünf Anlagen,<br />

die mehr Strom erzeugen können.<br />

In nur drei Monaten hat <strong>de</strong>r auf Freiflächen-<br />

und Dachanlagen spezialisierte<br />

Weltmarktführer BELECTRIC über 1,5<br />

Millionen Solarmodule von First Solar aus<br />

Frankfurt/O<strong>de</strong>r montiert und die Militärbrache<br />

in eine glitzern<strong>de</strong> Landschaft verwan<strong>de</strong>lt.<br />

Aufgeteilt auf acht einzelne Anlagen,<br />

liefern sie in <strong>de</strong>r Spitze gut 128 Megawatt<br />

(MW). Die Stromproduktion <strong>de</strong>ckt<br />

<strong>de</strong>n Bedarf einer <strong>mit</strong>telgroßen Stadt wie<br />

Würzburg o<strong>de</strong>r Bremerhaven und ersetzt<br />

da<strong>mit</strong> rund ein Zehntel <strong>de</strong>r Nennleistung<br />

<strong>de</strong>s Atomkraftwerks Biblis A.<br />

Noch vor drei Jahren hatten die größten<br />

Anlagen eine nur halb so große Kapazität.<br />

„Hier wird klar, dass die Energiewen<strong>de</strong><br />

tatsächlich stattfin<strong>de</strong>t und die Solarenergie<br />

über solche Freiflächenanlagen einen<br />

erheblichen Beitrag zum Erreichen<br />

<strong>de</strong>r ehrgeizigen Ziele leistet“, sagt Rolf-<br />

Dieter Müller, Geschäftsführer <strong>de</strong>r Commerz<br />

Real Fonds Beteiligungsgesellschaft.<br />

Planbarkeit durch Ertragsprognosen<br />

Tatsächlich wächst <strong>de</strong>r Beitrag <strong>de</strong>r Sonne<br />

zur Energiegewinnung so schnell wie<br />

sonst keine alternative Stromquelle: Der<br />

Anteil von Solarenergie am Gesamtstromangebot<br />

hat sich 2012 auf 5,3 Prozent nahezu<br />

verdoppelt. Ein nicht geringer Anteil<br />

dieses Wachstums ist rund 7.500 Privatanlegern<br />

zu verdanken, die über geschlossene<br />

Fonds <strong>de</strong>r CFB mehrere Solarparks<br />

finanziert haben.<br />

Jetzt können sich weitere Investoren<br />

über <strong>de</strong>n CFB-Fonds 180 von Commerz<br />

Real an <strong>de</strong>r bran<strong>de</strong>nburgischen Großanlage<br />

beteiligen. Eine Investition ist dabei<br />

gleich im doppelten Sinn nachhaltig, erläutert<br />

Müller: „Im weiteren Sinn knüpft<br />

sich an Nachhaltigkeit die Erwartung eines<br />

langfristig erfolgreichen Engagements,<br />

im engeren Sinn steht sie vor allem<br />

für eine Investition im Einklang <strong>mit</strong><br />

<strong>de</strong>n heutigen Ansprüchen an umweltgerechtes<br />

und sozialverantwortliches Wirtschaften.<br />

Solarfonds wer<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Ausprägungen<br />

bestens gerecht.“<br />

Durch verlässliche Ertragsprognosen<br />

<strong>de</strong>s Fraunhofer Instituts und gesetzlich<br />

festgelegte Einspeisevergütungen schaffen<br />

sie Planbarkeit <strong>de</strong>r Erträge. Im Fall <strong>de</strong>s<br />

CFB-Fonds 180 gilt das auch, wenn Umweltminister<br />

Peter Altmaier sich <strong>mit</strong> seinen<br />

Plänen durchsetzen sollte, die För<strong>de</strong>rung<br />

von Neuanlagen einzufrieren o<strong>de</strong>r<br />

von Bestandsanlagen trotz Bestandsschutz<br />

einen „einmaligen, geringen Beitrag“<br />

zu for<strong>de</strong>rn. Denn in <strong>de</strong>r konservativen<br />

Ertragskalkulation <strong>de</strong>s Fonds wur<strong>de</strong>n<br />

Sicherheitsabschläge für unvorhergesehe-


DAS INVESTMENT EXTRA 2013 | Nachhaltigkeit | SOLARFONDS<br />

9<br />

ne Belastungen in ausreichen<strong>de</strong>r Höhe<br />

vorgenommen. Ohnehin geht <strong>de</strong>r Trend<br />

zu Anlagen, die sich unabhängig von politischer<br />

För<strong>de</strong>rung rechnen. So plant<br />

Commerz-Real-Partner BELECTRIC in naher<br />

Zukunft Solarkraftwerke in Bayern,<br />

die ohne För<strong>de</strong>rung auskommen sollen.<br />

Umweltgerecht sind Solar-Fonds in je<strong>de</strong>m<br />

Fall: Die acht Kraftwerke <strong>de</strong>s CFB-<br />

Fonds 180 vermei<strong>de</strong>n jährlich 70.000<br />

Tonnen Kohlendioxid (CO 2 ). An<strong>de</strong>rs ausgedrückt:<br />

Mit einer Anlagesumme von<br />

10.000 Euro neutralisieren Anleger eine<br />

jährliche Fahrleistung von über 75.000<br />

Kilometern eines Mittelklassewagens.<br />

„Das unterstreicht die Berechtigung <strong>de</strong>s<br />

geschlossenen Fonds als nachhaltiges<br />

Sachinvestment“, sagt Müller.<br />

Ein Sachinvestment, für das Commerz<br />

Real eine entsprechen<strong>de</strong> Erfahrung vorweisen<br />

kann. Insgesamt 48 Solarprojekte<br />

hat das Emissionshaus in Form unternehmerischer<br />

Beteiligungen als Publikumsfonds<br />

auf <strong>de</strong>n Markt gebracht. Bislang <strong>mit</strong><br />

großem Erfolg: „Alle 40 bereits im Betrieb<br />

befindlichen Solarkraftwerke liegen in ih-<br />

Sonnenschein bringt immer mehr<br />

Solarstromproduktion in Deutschland: Das Plus gegenüber 2011 liegt im<br />

Vorjahresvergleich bei mehr als 45 Prozent. Gegenüber 2010 waren es 2012 sogar<br />

rund 140 Prozent mehr Strom, <strong>de</strong>r aus Sonnenlicht produziert wur<strong>de</strong><br />

4500<br />

4000<br />

3500<br />

3000<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

in Millionen kWh<br />

Jan.<br />

rer Performance über Plan“, erklärt Müller.<br />

Für <strong>de</strong>n CFB-Fonds 180 ist eine Laufzeit<br />

von zehn Jahren geplant. Die Ausschüttungen<br />

sind <strong>mit</strong> 7,5 bis 8,0 Prozent<br />

jährlich kalkuliert, dazu kommt <strong>de</strong>r geplante<br />

Verkaufserlös in Höhe von rund<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />

91,4 Prozent nach zehn Jahren. Daraus ergibt<br />

sich ein Gesamt<strong>mit</strong>telrückfluss von<br />

165,8 Prozent. Das Fondsvolumen beträgt<br />

rund 202 Millionen Euro, davon sind<br />

rund 49 Millionen Euro zu platzieren<strong>de</strong>s<br />

Eigenkapital. | CHRISTOPHER NACHTWEH<br />

Quelle: BSW-Solar, ÜNB, EEX<br />

„Es gilt Vertrauensschutz“<br />

Commerz-Real-Fonds-Geschäftsführer Rolf-Dieter Müller<br />

über das Vorhaben <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sumweltministers Peter Altmaier,<br />

<strong>de</strong>n Strompreisanstieg durch eine geringere Einspeisegebühr für<br />

alternativ erzeugte Energie zu bremsen<br />

DAS INVESTMENT: Wie bewerten Sie die jüngsten Pläne <strong>de</strong>s<br />

Umweltministers zur Strompreissicherung?<br />

Rolf-Dieter Müller: Der Vorstoß, <strong>de</strong>r nicht einmal <strong>mit</strong> <strong>de</strong>m eigenen<br />

Ministerium abgestimmt war, ist im Hinblick auf die<br />

geplante Energiewen<strong>de</strong> kontraproduktiv. Er trägt zur Verunsicherung<br />

von Investoren bei, die sich bei zukünftigen Projekten<br />

im Bereich <strong>de</strong>r erneuerbaren Energien engagieren wollen.<br />

Steht Altmaier <strong>mit</strong> seiner Sicht ziemlich allein da?<br />

Müller: Ja. Bei <strong>de</strong>r Diskussion <strong>mit</strong> <strong>de</strong>n Umweltministern <strong>de</strong>r<br />

Län<strong>de</strong>r hat sich klar gezeigt, dass es zu <strong>de</strong>n Vorschlägen nur<br />

eine minimale Zustimmung geben wird und dass <strong>de</strong>r Bestandsschutz<br />

für Altanlagen unangetastet bleibt.<br />

Was be<strong>de</strong>utet das für Ihre Planung?<br />

Müller: Bestands- und Vertrauensschutz bei Zusagen aus <strong>de</strong>m<br />

Erneuerbare-Energien-Gesetz sind die rechtliche und da<strong>mit</strong><br />

auch die wirtschaftliche Basis für <strong>de</strong>n bisherigen und auch zukünftigen<br />

Erfolg <strong>de</strong>r Energiewen<strong>de</strong>. Die Solaranlagen <strong>de</strong>s neuen<br />

CFB-Fonds sind seit September 2012 in Betrieb. Da<strong>mit</strong> besteht<br />

die gesetzliche Verpflichtung für eine Vergütung in Höhe<br />

von 15,95 Cent pro Kilowattstun<strong>de</strong> eingespeisten Stroms.


10<br />

DAS INVESTMENT EXTRA 2013 | Nachhaltigkeit | ACKERLAND<br />

Fruchtbarer Bo<strong>de</strong>n<br />

Das neue Hamburger Emissionshaus Nature Capital setzt auf nachhaltige Anlagen.<br />

Den Auftakt macht ein geschlossener Agrarlandfonds für Anleger, die langfristigen Werterhalt<br />

höher schätzen als ein sportliches Chance-Risiko-Verhältnis<br />

➔| Etwa 13 Prozent <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen<br />

Staatsgebiets sind zugebaut <strong>mit</strong> Städten,<br />

Siedlungen und Infrastruktur. Den Rest<br />

be<strong>de</strong>cken Wasser, Wäl<strong>de</strong>r und landwirtschaftliche<br />

Flächen. Im Mittelpunkt steht<br />

<strong>de</strong>r Ackerbau: Auf knapp 12 Millionen<br />

Quadratkilometern – ein Drittel <strong>de</strong>r Fläche<br />

Deutschlands – wachsen Getrei<strong>de</strong>, Silomais,<br />

Kartoffeln & Co.<br />

Doch für Ackerland interessieren sich<br />

nicht nur Bauern. Seit einigen Jahren<br />

steht es auch bei Investoren hoch im Kurs.<br />

Ihre Argumente: das Bevölkerungswachstum,<br />

die sich än<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Ernährungsgewohnheiten<br />

und <strong>de</strong>r Einsatz von Agrarprodukten<br />

zur Energiegewinnung.<br />

Nahrung für die Welt<br />

Schon heute leben auf <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> über 7 Milliar<strong>de</strong>n<br />

Menschen. Bis 2050 sollen es laut<br />

Schätzungen <strong>de</strong>r Vereinten Nationen<br />

über 9 Milliar<strong>de</strong>n sein. Seit 1960 hat sich<br />

die Ackerfläche pro Kopf bereits fast halbiert<br />

und wird auch künftig weiter sinken.<br />

Denn in Relation zum Bevölkerungsanstieg<br />

entstehen nur wenig neue Fel<strong>de</strong>r.<br />

Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation<br />

<strong>de</strong>r Vereinten Nationen<br />

(FAO) prognostiziert bis 2050 gegenüber<br />

2007 einen Zuwachs von weniger als 5<br />

Prozent. Die steigen<strong>de</strong> Nachfrage nach<br />

Viele Menschen, wenig Fel<strong>de</strong>r<br />

Das weltweite Angebot an Ackerfläche wird nach Prognose <strong>de</strong>r Ernährungs- und<br />

Landwirtschaftsorganisation <strong>de</strong>r Vereinten Nationen (FAO) in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n<br />

Jahrzehnten nur wenig zunehmen, <strong>de</strong>utlich stärker wächst die Bevölkerung.<br />

So<strong>mit</strong> wird die Größe fruchtbarer Fläche pro Kopf weiter sinken<br />

Ackerfläche pro Kopf in Hektar<br />

0,70<br />

0,60<br />

0,50<br />

0,40<br />

0,30<br />

0,20<br />

0,10<br />

0,00<br />

1960<br />

1970<br />

1980<br />

1990<br />

Nahrung muss vor allem über Produktivitätssteigerungen<br />

kommen. Nicht nur das<br />

Mehr an Menschen treibt die Nachfrage.<br />

Hinzu kommt <strong>de</strong>r zunehmen<strong>de</strong> Verzehr<br />

von Fleisch, <strong>de</strong>ssen Produktion wie<strong>de</strong>rum<br />

2000<br />

2010<br />

Schwellen-/Entwicklungslän<strong>de</strong>r<br />

Welt<br />

Industrielän<strong>de</strong>r<br />

2020<br />

2030<br />

2040<br />

2050<br />

große Mengen Getrei<strong>de</strong> erfor<strong>de</strong>rt. Zu<strong>de</strong>m<br />

rückt ein hoher Ölpreis Agrarprodukte<br />

auch ins Visier <strong>de</strong>r Energiewirtschaft.<br />

Ackerland gilt als wertvolle Ressource,<br />

auch in Deutschland klettern die Preise<br />

<strong>de</strong>utlich (siehe Grafik rechte Seite). 2011<br />

wur<strong>de</strong>n pro Hektar im Schnitt bereits<br />

knapp 13.500 Euro bezahlt – gegenüber<br />

2007 ein Anstieg um fast 50 Prozent. Auffallend<br />

ist die Aufholjagd im Osten. Die<br />

Bo<strong>de</strong>npreise variieren stark von Region zu<br />

Quelle: FAO, Bruinsma


11<br />

Das Experten-Team von Nature Capital (von links): Dominik Prinz zu Löwenstein,<br />

Wolfgang Wetzel, Victoria von Korff-Ercklentz und Moritz von Mecklenburg<br />

Region. In Bayern und Nordrhein-Westfalen<br />

kostete <strong>de</strong>r Hektar 2011 über 30.000<br />

Euro, in Sachsen weniger als 6.000 Euro.<br />

„Die Preise in Ost und West nähern sich<br />

an“, berichtet Wolfgang Wetzel, Geschäftsführer<br />

und Inhaber von Nature Capital.<br />

Seit 2007 haben sich laut <strong>de</strong>m Statistischen<br />

Bun<strong>de</strong>samt in <strong>de</strong>n östlichen<br />

Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn die Preise mehr als verdoppelt,<br />

im Westen sind sie „nur“ um 25<br />

Prozent gestiegen.<br />

Die Bo<strong>de</strong>nverwertungs- und -verwaltungs<br />

GmbH (BVVG), die im Bun<strong>de</strong>sauftrag<br />

ost<strong>de</strong>utsche Flächen privatisiert,<br />

kommt teilweise sogar auf noch höhere<br />

Zahlen als das Statistische Bun<strong>de</strong>samt.<br />

Wetzel sieht daher vor allem in <strong>de</strong>n neuen<br />

Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn großes Potenzial. Dort<br />

liegt entsprechend <strong>de</strong>r Schwerpunkt <strong>de</strong>s<br />

Agrarlandfonds von Nature Capital.<br />

Kompetenz gesichert<br />

Das Hamburger Emissionshaus hat sich<br />

auf nachhaltige Investments spezialisiert:<br />

Erneuerbare Energien, Land- und Forstwirtschaft<br />

stehen im Fokus. Wetzel hat<br />

hier bereits Erfahrungen gesammelt. Er ist<br />

seit 1998 im Bereich <strong>de</strong>r regenerativen<br />

Energien aktiv.<br />

Vor über sechs Jahren baute Wetzel <strong>de</strong>n<br />

Bereich New Energy für Nordcapital auf<br />

und leitete ihn als Geschäftsführer. Nach<strong>de</strong>m<br />

sich Nordcapital kürzlich aus <strong>de</strong>m<br />

Emissionsgeschäft zurückzog, hat Wetzel<br />

sein eigenes Unternehmen gegrün<strong>de</strong>t<br />

und sein Team <strong>mit</strong>genommen.<br />

Sein erstes größeres Projekt ist die Natcap<br />

Landwirtschaftliche Verwaltung. Diese<br />

Gesellschaft baut ein Portfolio aus <strong>de</strong>utschen<br />

Agrarflächen auf. „Flächen in Osteuropa,<br />

etwa in Polen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Baltikum,<br />

wer<strong>de</strong>n beigemischt. Hier sind die Kaufpreise<br />

noch sehr niedrig und das Wertschöpfungspotenzial<br />

groß“, sagt Wetzel.<br />

Das nötige Kapital dazu soll <strong>de</strong>r geschlossene<br />

Fonds Natcap Agrar liefern. Neben<br />

diesem Produkt für private Anleger plant<br />

Wetzel, auch über an<strong>de</strong>re Vehikel wie Private<br />

Placements o<strong>de</strong>r eine Luxemburger<br />

Sicav-SIF für institutionelle Investoren<br />

<strong>de</strong>r Besitzgesellschaft Kapital zuzuführen.<br />

„Die für <strong>de</strong>n Fonds notwendigen Flächen<br />

sind gesichert. Ein Agrarbetrieb <strong>mit</strong><br />

100 Hektar Eigenland ist bereits im Initialportfolio“,<br />

erklärt Wetzel. Für <strong>de</strong>n Natcap<br />

Agrar will er <strong>mit</strong>hilfe von Banken und<br />

freien Vertriebspartnern rund 30 Millionen<br />

Euro bei Anlegern einsammeln.<br />

Auf einen Fremdkapitalhebel verzichtet<br />

<strong>de</strong>r Fonds. Und wer auf schnelles<br />

Teurer Acker:<br />

Der Osten holt auf<br />

Seit <strong>de</strong>m Jahr 2007 ziehen<br />

die Preise für Ackerland<br />

in Deutschland <strong>de</strong>utlich an<br />

– insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>n östlichen<br />

Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn<br />

Quelle: Statistisches Bun<strong>de</strong>samt<br />

25.000<br />

20.000<br />

.<br />

15000<br />

10.000<br />

5.000<br />

0<br />

2002<br />

Geld durch Bo<strong>de</strong>nspekulation hofft, ist<br />

beim Natcap Agrar falsch. „Langfristiger<br />

Werterhalt vor risikobehafteter kurzfristiger<br />

Rendite“, heißt Wetzels Devise. Die<br />

Agrarflächen wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Regel für<br />

zwölf Jahre plus Verlängerungsoption an<br />

Landwirte verpachtet.<br />

Die jährlichen Pachteinnahmen liegen<br />

bei rund 2 bis 4 Prozent <strong>de</strong>s Kaufpreises.<br />

Entsprechend mo<strong>de</strong>rat fällt die prognostizierte<br />

Ausschüttung aus, etwa 3 Prozent<br />

sind geplant. Eine Zusatzrendite soll aber<br />

<strong>de</strong>r Wertzuwachs <strong>de</strong>r Flächen bringen.<br />

„Wir wollen nicht <strong>mit</strong> hohen Renditen<br />

locken, son<strong>de</strong>rn haben uns <strong>de</strong>n Themen<br />

Werterhalt und Sicherheit verschrieben“,<br />

sagt Wetzel. | SABINE GROTH<br />

2003<br />

Früheres Bun<strong>de</strong>sgebiet<br />

Deutschland gesamt<br />

Neue Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r<br />

Kaufwert für landwirtschaftliche<br />

Flächen in Euro pro<br />

Hektar<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

20.503<br />

13.493<br />

8.838<br />

FOTO: PHOTOCASE<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

FOTO: JOHANNES ARLT


12 DAS INVESTMENT EXTRA 2013 | Nachhaltigkeit | WINDKRAFTFONDS Lacuna-Windpark bei<br />

Frischer Wind<br />

in Bayerns Nor<strong>de</strong>n<br />

Windkraft leistet einen wichtigen<br />

Beitrag zur Energiewen<strong>de</strong>. Vor allem im<br />

Sü<strong>de</strong>n Deutschlands gibt es noch<br />

enormes Potenzial – auch für Anleger,<br />

die auf Nachhaltigkeit setzen<br />

Hof in Oberfranken<br />

➔| 23.030 Win<strong>de</strong>nergieanlagen stehen<br />

in Deutschland. Vor allem im Nor<strong>de</strong>n<br />

und Osten liefern sie große Mengen Energie.<br />

Der Anteil <strong>de</strong>r Stromeinspeisung aus<br />

Win<strong>de</strong>nergie ist auf heute 45 Terawatt pro<br />

Stun<strong>de</strong> angestiegen – mehr als acht Prozent<br />

<strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Bruttoverbrauchs.<br />

Es könnte noch viel mehr sein. Wür<strong>de</strong>n<br />

2 Prozent <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Landfläche<br />

für Win<strong>de</strong>nergie genutzt, ließen sich da<strong>mit</strong><br />

rund 65 Prozent <strong>de</strong>s Stromverbrauchs<br />

<strong>de</strong>cken, ergibt eine Studie <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverbands<br />

Win<strong>de</strong>nergie. Beson<strong>de</strong>res Potenzial<br />

bescheinigt er dabei auch Län<strong>de</strong>rn, die<br />

bislang noch wenig im Fokus von Inves -<br />

toren stan<strong>de</strong>n und über eine entsprechend<br />

geringe Anzahl von Windkraftanlagen<br />

verfügen (siehe Grafik rechte Seite).<br />

So ist <strong>de</strong>r Studie zufolge Bayern, wo <strong>mit</strong><br />

<strong>de</strong>rzeit 554 Anlagen nur rund ein Zehntel<br />

so viele Windrä<strong>de</strong>r wie in Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />

stehen, einer <strong>de</strong>r attraktivsten Binnenstandorte<br />

Deutschlands. Aufgrund<br />

<strong>de</strong>r Größe <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s bietet Bayern die<br />

größten nutzbaren Flächen für Win<strong>de</strong>nergie<br />

und das <strong>mit</strong> 41 Gigawatt größte Energiepotenzial<br />

aller Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r.<br />

„Dieses Flächenpotenzial kann Bayern<br />

aufgrund seiner günstigen klimatischen<br />

Bedingungen gut umsetzen“, weiß Ingo


13<br />

Grabowsky, Vertriebsdirektor <strong>de</strong>r Regensburger<br />

Lacuna AG. „So herrschen laut<br />

bayerischem Windatlas in <strong>de</strong>r Region Hof<br />

durchschnittliche Windgeschwindigkeiten<br />

von 4,0 bis 7,5 Meter in <strong>de</strong>r Sekun<strong>de</strong>.“<br />

Das sei zwar weniger als an <strong>de</strong>n nord<strong>de</strong>utschen<br />

Küsten, aber auch nach Angaben<br />

<strong>de</strong>s Deutschen Wetterdienstes ausreichend<br />

für <strong>de</strong>n wirtschaftlichen Betrieb<br />

von Windkraftanlagen.<br />

Für einen Ausbau <strong>de</strong>r Win<strong>de</strong>nergie<br />

fernab <strong>de</strong>r Küsten spricht aber nicht nur<br />

das Wind- und Flächenpotenzial. Ebenso<br />

entschei<strong>de</strong>nd ist die lokale Versorgung<br />

<strong>de</strong>r Industrieregionen in Bayern und Ba<strong>de</strong>n-Württemberg.<br />

Denn <strong>de</strong>r Ausbau leis -<br />

tungsfähiger Stromnetze, vor allem <strong>de</strong>r<br />

dreier Trassen von Nord nach Süd, ist ins<br />

Stocken geraten. Grabowsky: „Von <strong>de</strong>n<br />

geplanten 2800 Kilometern Höchstspannungsleitungen<br />

wur<strong>de</strong>n erst 214 Kilometer<br />

gebaut, nur 11 davon sind in Betrieb.“<br />

Weil das Netz fehlt, kann <strong>de</strong>r von<br />

Windanlagen im Nor<strong>de</strong>n und Osten produzierte<br />

Strom nicht dahin transportiert<br />

wer<strong>de</strong>n, wo er gebraucht wür<strong>de</strong>. Statt<strong>de</strong>ssen<br />

wer<strong>de</strong>n Windparks in windreichen<br />

Zeiten immer häufiger abgeschaltet: Die<br />

Windrä<strong>de</strong>r stehen still, weil kein Netz zur<br />

Verfügung steht. Rund 400 Gigawattstun<strong>de</strong>n<br />

Strom gingen einer Studie <strong>de</strong>s Beratungsunternehmens<br />

Ecofys zufolge 2011<br />

verloren. Etwa 116.000 Haushalte hätten<br />

<strong>mit</strong> <strong>de</strong>m nicht eingespeisten Strom für ein<br />

Jahr <strong>mit</strong> Energie versorgt wer<strong>de</strong>n können.<br />

Dezentraler Ausbau ist gefragt<br />

Ein zügiger Ausbau ist wegen hoher Kos -<br />

ten und Protesten von Bürgern in<strong>de</strong>s unwahrscheinlich.<br />

„Eine Möglichkeit zur<br />

Kostensenkung sehen Experten im <strong>de</strong>zentralen<br />

Ausbau erneuerbarer Energien, um<br />

so die Kapazitäten vor Ort zu erhöhen und<br />

<strong>de</strong>n Bedarf nach Fernübertragung zu reduzieren“,<br />

so Grabowsky.<br />

In Bayern hat dies bereits begonnen.<br />

Mit einem Zubau von 188 Megawatt aus<br />

76 Anlagen kommt das Bun<strong>de</strong>sland 2012<br />

immerhin auf <strong>de</strong>n sechsten Platz und<br />

knapp 8 Prozent <strong>de</strong>r gesamten neu installierten<br />

Leistung. Einen nicht geringen Anteil<br />

daran hat ein Projekt in <strong>de</strong>r Region<br />

<strong>de</strong>s fränkischen Hof, das Lacuna bis 2014<br />

zum größten zusammenhängen<strong>de</strong>n<br />

Windpark Bayerns ausbauen will.<br />

In fünf Teilabschnitten sollen 24<br />

Windkraftanlagen <strong>mit</strong> einer Gesamtleis -<br />

tung von über 60 Megawatt entstehen.<br />

Ein eigenes Umspannwerk sorgt für die<br />

Einspeisung <strong>de</strong>s produzierten Stroms.<br />

„Bereits seit Januar 2012 produzieren die<br />

als Private Placements konzipierten Anlagen<br />

von Trogen 1 erneuerbaren Strom“,<br />

erklärt Grabowsky.<br />

Mittlerweile ist auch <strong>de</strong>r zweite Abschnitt,<br />

<strong>de</strong>r Lacuna Windpark Feilitzsch,<br />

<strong>mit</strong> vier Windrä<strong>de</strong>rn in Betrieb; das dritte<br />

Projekt, Trogen 2, soll im Herbst ans<br />

Netz gehen. An bei<strong>de</strong>n können sich Anleger<br />

beteiligen, wobei sich <strong>de</strong>r Lacuna<br />

Windpark Trogen 2 als Bürgerwindpark<br />

vor allem an regionale Anleger richtet.<br />

Die Fonds sollen 20 Jahre laufen.<br />

Bei allen Windparks setzt Lacuna auf<br />

die im Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />

(EEG) vorgesehene Möglichkeit <strong>de</strong>r Direktvermarktung:<br />

Fällt <strong>de</strong>r am freien<br />

Markt gezahlte Strompreis höher aus als<br />

Produzierter Windstrom im Vergleich<br />

Ba<strong>de</strong>n-Württemberg<br />

Quelle: Bun<strong>de</strong>sverband Win<strong>de</strong>nergie, Stand En<strong>de</strong> 2012<br />

die EEG-Vergütung, kann <strong>de</strong>r Strom zum<br />

höheren Preis veräußert wer<strong>de</strong>n. Bei einem<br />

niedrigeren Strompreis darf <strong>de</strong>r Betreiber<br />

in <strong>de</strong>n EEG-Tarif zurückkehren.<br />

Zusätzliche Ertragsquellen<br />

Dass Direktvermarktung einen <strong>de</strong>utlichen<br />

Mehrwert bieten kann, zeigt <strong>de</strong>r bereits<br />

seit gut einem Jahr ans Netz angeschlossenen<br />

Windpark Trogen 1: Die Erlöse<br />

<strong>de</strong>r Anlage lagen 2012 etwa 5 Prozent<br />

über <strong>de</strong>m EEG-Tarif. In <strong>de</strong>r Ertragsprognose<br />

wer<strong>de</strong>n diese höheren Erträge jedoch<br />

nicht berücksichtigt. Grabowsky: „Unser<br />

Anliegen war es, Investoren eine konservative<br />

Kalkulation auf Basis <strong>de</strong>r Min<strong>de</strong>steinnahmen<br />

<strong>de</strong>s im EEG für 20 Jahre festgesetzten<br />

Einspeisetarifs zu bieten, sodass<br />

zusätzliche Ertragsquellen als das wahrgenommen<br />

wer<strong>de</strong>n, was sie sind – eine<br />

Chance, die Rendite zu erhöhen.“<br />

Eine weitere Chance, Rentabilität <strong>mit</strong><br />

Nachhaltigkeit zu verbin<strong>de</strong>n, können Anleger<br />

in Kürze wahrnehmen: Derzeit bereitet<br />

Lacuna das Beteiligungsangebot für<br />

das vierte Projekt <strong>de</strong>s fränkischen Windparks<br />

vor. Der Vertriebsstart ist noch im<br />

Frühjahr geplant. | CHRISTOPHER NACHTWEH<br />

Windrä<strong>de</strong>r drehen sich vor allem in Nord- und Ost<strong>de</strong>utschland. In Ba<strong>de</strong>n-Württemberg und<br />

Bayern dagegen wird noch vergleichsweise wenig Strom aus Wind gewonnen – obwohl <strong>de</strong>r<br />

Energiebedarf dort beson<strong>de</strong>rs hoch ist und die Voraussetzungen günstig sind<br />

kumulierte Leistung bestehen<strong>de</strong>r<br />

Windkraftanlagen in Megawatt<br />

8000<br />

7000<br />

6000<br />

5000<br />

4000<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

0<br />

Bayern<br />

Bran<strong>de</strong>nburg<br />

Hessen<br />

Meckenburg-Vorpommern<br />

Nie<strong>de</strong>rsachsen<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Saarland<br />

Sachsen<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Schleswig-Holstein<br />

Thüringen


14<br />

DAS INVESTMENT EXTRA 2013 | Nachhaltigkeit | ECOCONSORT AG<br />

Mo<strong>de</strong>rn, effizient,<br />

ökologisch<br />

Die ecoConsort AG setzt als Emissionshaus für Nachhaltigkeit auf eine breite Produktpalette<br />

<strong>mit</strong> innovativen <strong>grüne</strong>n Zielinvestments. Neuestes Projekt ist eine ökologische Wohnanlage<br />

für Stu<strong>de</strong>nten in Dres<strong>de</strong>n<br />

ecoConsort-Immobilie: Green Building in Dres<strong>de</strong>n <strong>mit</strong> Fertigstellung Oktober 2013<br />

➔| Rund 63 Milliar<strong>de</strong>n Euro waren 2012<br />

laut <strong>de</strong>m Fachverband Forum Nachhaltige<br />

Geldanlagen (FNG) in Deutschland in<br />

nachhaltige Geldanlagen investiert. Das<br />

klingt zunächst viel: Doch es sind gera<strong>de</strong><br />

mal 1,2 Prozent Anteil am Gesamtmarkt.<br />

Das Potenzial ist so<strong>mit</strong> groß – und immer<br />

mehr Bun<strong>de</strong>sbürgern liegt das Thema<br />

Nachhaltigkeit bei <strong>de</strong>r Geldanlage am<br />

Herzen (siehe Grafik rechte Seite).<br />

Das gilt insbeson<strong>de</strong>re für Investments<br />

in nachhaltige Substanzwerte: So sind etwa<br />

bei geschlossenen Fonds neben Solarund<br />

Windkraftanlagen nachhaltige Immobilien,<br />

sogenannte Green Buildings,<br />

zum Standard gewor<strong>de</strong>n.<br />

Diesen Trend nutzt die ecoConsort AG<br />

<strong>mit</strong> <strong>de</strong>r Entwicklung von banken- und<br />

börsenunabhängigen Finanzprodukten,<br />

die auf ökologische und ethische Werte<br />

ausgerichtet sind. Zum Portfolio gehören<br />

<strong>mit</strong> <strong>de</strong>m ecoConsort Fund ein vermögensverwalten<strong>de</strong>r<br />

Multi-Asset-Fonds sowie<br />

verschie<strong>de</strong>ne Festzinsprodukte in<br />

Form von Or<strong>de</strong>rschuldverschreibungen.<br />

Das Emissionshaus ist zu<strong>de</strong>m auf <strong>grüne</strong><br />

Immobilien und innovative Projekte <strong>mit</strong><br />

ökologischer Nachhaltigkeit spezialisiert.<br />

Neben <strong>de</strong>r Beteiligung an landwirtschaftlichen<br />

Anbauflächen für Kiriholz<br />

und Investitionen in schwedische Anlagen<br />

zur Energiegewinnung <strong>mit</strong> Holz entwickelt<br />

ecoConsort <strong>de</strong>shalb aktuell ein<br />

Immobilienprojekt: Auf <strong>de</strong>m Campus <strong>de</strong>r<br />

Technischen Universität Dres<strong>de</strong>n entsteht<br />

ein Green Building <strong>mit</strong> 145 Wohn-


15<br />

„Doppelter Mehrwert“<br />

Jürgen Klein, Vertriebsvorstand <strong>de</strong>r ecoConsort AG,<br />

über die Chancen von <strong>grüne</strong>n Kapitalanlagen<br />

DAS INVESTMENT: Welche Produkte im Nachhaltigkeitsbereich<br />

wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeit von Beratern nachgefragt?<br />

Jürgen Klein: Wir setzen auf eine breite Produktpalette im<br />

Nachhaltigkeitssegment. Neben Festzinsprodukten ist <strong>de</strong>rzeit<br />

vor allem die annuitätische Variante <strong>mit</strong> monatlicher Auszahlung<br />

aufgrund ihrer Kombinationsmöglichkeiten etwa bei<br />

Immobilienfinanzierungen gefragt.<br />

Und auf Rendite muss man nicht verzichten.<br />

Klein: Keinesfalls. Studien bei Aktien nachhaltig wirtschaften<strong>de</strong>r<br />

Unternehmen haben gezeigt, dass diese sozialen Mehrwert<br />

schaffen und gleichzeitig auch bei ihren Anlegern für<br />

überdurchschnittliche Renditen sorgen – ein doppelter Mehrwert.<br />

Diese Unternehmen sind in <strong>de</strong>r Regel langfristig strategisch<br />

ausgerichtet und haben innovativere Produkte.<br />

Viele Anleger <strong>de</strong>nken in diesen Tagen aber eher kurzfristig.<br />

Klein: Man kann aber auch <strong>mit</strong> kurzen bis <strong>mit</strong>tleren Laufzeiten<br />

nachhaltig und <strong>mit</strong> planbaren Renditen investieren. Or-<br />

<strong>de</strong>rschuldverschreibungen sind seit 2011 auch in einer speziellen<br />

Nachhaltigkeitsvariante erhältlich. Die Min<strong>de</strong>stlaufzeiten<br />

bewegen sich zwischen 90 Tagen und fünf Jahren. Bei<br />

einer Min<strong>de</strong>stanlage von 2.500 beziehungsweise 5.000 Euro<br />

beträgt <strong>de</strong>r Zinssatz <strong>de</strong>rzeit zwischen 5,25 und 7,0 Prozent.<br />

Wie begrenzen Sie die Risiken?<br />

Klein: Bei Laufzeitprodukten greifen wir auf die langjährige<br />

Expertise unseres Mutterhauses PROSAVUS zurück. Deren Namens-Genussrechte<br />

haben durchschnittlich 10,4 Prozent Verzinsung<br />

in <strong>de</strong>n letzten sechs Jahren erzielt. Die breite Streuung<br />

<strong>mit</strong> Immobilien in Spitzenlagen, wachstumsstarken Beteiligungen<br />

und fondsgebun<strong>de</strong>nen Policen ist auch Herzstück<br />

<strong>de</strong>r Anleihen <strong>de</strong>r ecoConsort AG.<br />

einheiten nach neuesten ökologischen<br />

Standards. „So verbin<strong>de</strong>n wir <strong>de</strong>n gesellschaftlichen<br />

Mehrwert einer Investition<br />

in eine führen<strong>de</strong> Bildungseinrichtung <strong>mit</strong><br />

<strong>de</strong>n Vorteilen <strong>de</strong>s ökologischen und energieeffizienten<br />

Bauens“, betont ecoConsort-Vertriebsvorstand<br />

Jürgen Klein.<br />

Investieren am „Exzellenz“-Standort<br />

Die TU Dres<strong>de</strong>n <strong>mit</strong> 35.000 Stu<strong>de</strong>nten<br />

zählt zu <strong>de</strong>n elf <strong>de</strong>utschen „Exzellenz-<br />

Universitäten“ und gilt als erfolgreichste<br />

Hochschule <strong>de</strong>r neuen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r. Das<br />

neue Green Building in Dres<strong>de</strong>n entspricht<br />

mo<strong>de</strong>rnsten Energieeinsparstandards,<br />

<strong>de</strong>nn die Gebäu<strong>de</strong>teile erfüllen die<br />

strenge KfW-70-Norm <strong>de</strong>r Kreditanstalt<br />

für Wie<strong>de</strong>raufbau (KfW). Das heißt, <strong>de</strong>r<br />

Primärenergiebedarf beträgt lediglich 70<br />

Prozent <strong>de</strong>s Richtwerts <strong>de</strong>r Energieeinsparverordnung<br />

aus <strong>de</strong>m Jahr 2009.<br />

Die Beheizung und Brauchwassererwärmung<br />

erfolgt über Fernwärme, Photovoltaikzellen<br />

auf <strong>de</strong>m Dach sorgen für Zusatzstrom.<br />

Auch an eine La<strong>de</strong>station für<br />

Elektroautos ist gedacht. Klein: „Das Investitionsvolumen<br />

<strong>de</strong>r ecoConsort liegt<br />

bei 10 Millionen Euro. Die Apartments<br />

wer<strong>de</strong>n über die TU Dres<strong>de</strong>n zu einem<br />

Quadratmeterpreis von voraussichtlich<br />

12 Euro vermietet, was zu einer Mietrendite<br />

für das Eigenkapital von mehr als 10<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

2005<br />

Quelle: Forum Nachhaltige Geldanlagen<br />

Prozent führt.“ Anleger können sich an<br />

Unternehmensanleihen <strong>de</strong>r ecoConsort<br />

in Form von Or<strong>de</strong>rschuldverschreibungen<br />

ab <strong>de</strong>r Min<strong>de</strong>stsumme 2.500 respektive<br />

5.000 Euro beteiligen. | OLIVER LEPOLD<br />

Nachhaltige Anlagen können zulegen<br />

Mit Ausnahme von 2008 wuchs <strong>de</strong>r nachhaltige Anlagemarkt in Deutschland<br />

konstant. Seit 2005 hat sich das Volumen nachhaltiger Publikumsfonds und<br />

Mandate mehr als vervierfacht<br />

in Mrd. Euro<br />

5 6 11,1 7,7 12,9 16,9 21,6<br />

Sonstige Finanzprodukte 2<br />

Mandate<br />

Publikumsfonds 1<br />

1,8<br />

0,2<br />

6,6 10,7<br />

1,1<br />

0,9<br />

5<br />

4,7<br />

2,4 2,8<br />

1,7 2,1 4,3 2,8 5,9 5,8 9,9<br />

2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

0,4<br />

1) Publikumsfonds enthalten ab 2010 separat erhobene geschlossene Fonds<br />

2) Seit 2011 wer<strong>de</strong>n sonstige Finanzprodukte nicht mehr geson<strong>de</strong>rt erhoben<br />

0,4<br />

11,7


ÖKOWORLD GROWING MARKETS 2.0<br />

DER FONDS FÜR ZUKUNFTSFÄHIGE<br />

WACHSTUMSDYNAMIK IN NEUEN MÄRKTEN<br />

RUND 9% * PERFORMANCE<br />

SEIT AUFLAGE<br />

AM 17. SEPTEMBER 2012<br />

Anteilsklasse C, WKN: A1J 0HV<br />

ISIN: LU08 0034 6016<br />

Anteilsklasse D, WKN: A1J 0HW<br />

ISIN: LU08 0034 6289<br />

*Stand: 27. Februar 2013<br />

SETZEN SIE MIT UNS<br />

AUF DIE GENERATION 2.0!<br />

„Aus unserer Sicht sind die Gewinner <strong>de</strong>r<br />

zweiten Wachstumswelle in <strong>de</strong>n Emerging<br />

Markets hauptsächlich bei <strong>de</strong>n Unternehmen<br />

zu fin<strong>de</strong>n, die <strong>de</strong>n Fokus auf die Binnenkonjunktur<br />

gerichtet haben.<br />

Darüber hinaus erachten wir lösungsorientierte<br />

Unternehmen aus vielversprechen<strong>de</strong>n<br />

Wachstumsbranchen als beson<strong>de</strong>rs attraktiv!“<br />

Alexan<strong>de</strong>r Mozer<br />

Mitglied <strong>de</strong>r Geschäftsleitung und<br />

Head of Portfoliomanagement <strong>de</strong>r ÖKOWORLD LUX S. A.<br />

Gerne informieren wir Sie persönlich.<br />

Bitte sprechen Sie uns an!<br />

ÖKOWORLD LUX S. A. Repräsentanz GmbH<br />

ProACTIV-Platz 3, 40721 Hil<strong>de</strong>n/Düsseldorf<br />

Telefon: 0 21 03-28 41-0<br />

E-Mail: info@oekoworld.com<br />

www.oekoworld.com

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