Lernzettel zur Globalisierung - guennet.de
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<strong>Lernzettel</strong> 3<br />
POLITICS<br />
1. Elemente <strong>de</strong>r <strong>Globalisierung</strong><br />
- Unter <strong>Globalisierung</strong> versteht man eine zunehmen<strong>de</strong> internationale Verflechtung<br />
verschie<strong>de</strong>ner Bereiche, geför<strong>de</strong>rt durch die Digitale Revolution und politische<br />
Entscheidungen <strong>zur</strong> Liberalisierung <strong>de</strong>s Welthan<strong>de</strong>ls<br />
- <strong>Globalisierung</strong> fin<strong>de</strong>t in mehreren Dimensionen statt:<br />
o <strong>Globalisierung</strong> von Finanzen und Kapitalbesitz<br />
• Deregulierung <strong>de</strong>r Finanzmärkte, also die kontrollierte Rücknahme<br />
staatlicher Eingriffe in wirtschaftliche Prozesse<br />
• Das Kapital kann auf <strong>de</strong>r ganzen Welt durch globale Standards<br />
verschoben und an<strong>de</strong>rswertig angelegt wer<strong>de</strong>n<br />
• Fusionen nehmen zu, da große Unternehmen viele kleine Unternehmen<br />
aufkaufen um <strong>de</strong>ren Positionen auf neuen Märkten zu sichern<br />
• Viele Leute können es sich leisten, Aktien von ausländischen<br />
Unternehmen zu kaufen, sodass Firmenanteile auf <strong>de</strong>r ganzen Welt<br />
verstreut sind<br />
• <strong>Globalisierung</strong> prägte <strong>de</strong>n Begriff Sharehol<strong>de</strong>r-Value-Prinzip:<br />
o<br />
o<br />
Die Bewertung <strong>de</strong>s Unternehmens wird anhand <strong>de</strong>s freien Cashflows<br />
beurteilt und ist somit durch <strong>de</strong>n Marktwert <strong>de</strong>s<br />
Eigenkapitals <strong>de</strong>finiert und drückt somit <strong>de</strong>n Unternehmenswert<br />
und <strong>de</strong>n davon abhängigen Wert <strong>de</strong>r Anteile aus.<br />
<strong>Globalisierung</strong> <strong>de</strong>r Märkte und Marktstrategien<br />
• Die Geschäftsabläufe müssen weltweit in großen Unternehmen<br />
vereinheitlicht wer<strong>de</strong>n um Kommunikation zu gewährleisten<br />
• Outsourcing: Interne Operationen wie Forschung und Entwicklung<br />
wer<strong>de</strong>n vom Quellland ins Ausland verlagert um komparativ günstigere<br />
Entwicklungskosten zu erhalten<br />
• Zulieferungen für Großprojekte sind nicht mehr standortgebun<strong>de</strong>n<br />
son<strong>de</strong>rn die Komponenten können weltweit produziert und transportiert<br />
wer<strong>de</strong>n (Bsp: A380)<br />
<strong>Globalisierung</strong> von Technologie, Forschung und Entwicklung<br />
• SCHLÜSSELFAKTOR: Technologie ist einer <strong>de</strong>r Hauptgrün<strong>de</strong> für<br />
<strong>Globalisierung</strong> und die damit verbun<strong>de</strong>ne Vereinfachung <strong>de</strong>r<br />
Telekommunikation trägt grundlegend <strong>zur</strong> <strong>Globalisierung</strong> bei<br />
• Netzwerke innerhalb von Firmen aber auch Austauschplattformen<br />
unterhalb von Firmen sind drastisch vereinfacht und aufgebaut wor<strong>de</strong>n<br />
• Toyotisierung: Die Entwicklung von maschineller Fertigung ermöglichte<br />
eine 24/7 Produktion und somit eine zeitunabhängige Bearbeitung von<br />
Aufträgen<br />
• lean production:<br />
<br />
<br />
früher: Verringerung <strong>de</strong>r Produktionstiefe, also die Verlagerung<br />
<strong>de</strong>r Endproduktionsschritte aufs In- und Ausland, sowie ein<br />
Wechsel <strong>de</strong>r Arbeitsstätten für die Arbeitnehmer (Abwechslung)<br />
heute: geprägt durch japanische Produktionsweise, die versucht,<br />
bis ins kleinste Detail überflüssige produktionsschritte zu<br />
umgehen und somit eine intelligente Organisation und<br />
Einsetzung <strong>de</strong>r Arbeitskräfte mit sich bringt, neu: sim.eng: Die<br />
© Hendrik-Jörn Günther und Stefan Pielsticker<br />
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<strong>Lernzettel</strong> 3<br />
POLITICS<br />
gleichzeitige Produktion und Entwicklung von<br />
Zulieferunternehmen an neunen Produktion mit <strong>de</strong>m<br />
Mutterkonzern und keine serielle Entwicklung<br />
o<br />
o<br />
<strong>Globalisierung</strong> von Lebensformen und Konsummustern sowie <strong>de</strong>s Kulturlebens<br />
• Transfer von Lebensweisen und Denkstrukturen auf an<strong>de</strong>re u.U. min<strong>de</strong>r<br />
adaptionsbereite Kulturen: Die <strong>Globalisierung</strong> för<strong>de</strong>rt die Übermittlung<br />
einer Kultur und Denkweise auf an<strong>de</strong>re Kulturkreise (z.B. Cola,<br />
Hollywood und <strong>de</strong>ren internationaler Vermarktung bringen u.U. US-<br />
Amerikanische Lebens- und Denkweisen mit sich)<br />
• Das Konsumverhalten wird angeglichen,da sich die Produkte auf <strong>de</strong>r<br />
ganzen Welt ähneln, wer<strong>de</strong>n die Produkte nach und nach in allen<br />
Län<strong>de</strong>rn erreichbar, was sich wie<strong>de</strong>rum wi<strong>de</strong>r in einem Transfer <strong>de</strong>r<br />
Kulturen auswirkt Hyperkulturalität; Lee-Hansen-Thesis, 1-2-3-Outrule<br />
• Medien spielen eine größere Rolle, als je zuvor, da diese lit. „Aus aller<br />
Welt“ berichten und somit ein relativ großes Druckmittel sind<br />
• GATT-Regeln wer<strong>de</strong>n auf Kulturaustausch angewandt:<br />
<br />
<br />
General Agreement on Tariffs and Tra<strong>de</strong>: Ziel ist es, <strong>de</strong>n<br />
Lebensstandard zu erhöhen unter <strong>de</strong>n 23 Mitgliedsstaaten,<br />
in<strong>de</strong>m die Han<strong>de</strong>ls- und Wirtschaftsbeziehungen un<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n<br />
Vertragsparteien vereinfacht und vergrünstigt wird<br />
Abbau von Zöllen und Auflösung <strong>de</strong>r Diskriminierung im<br />
internationalen Han<strong>de</strong>l<br />
Heute: WTO: World Tra<strong>de</strong> Organisation<br />
<strong>Globalisierung</strong> von Regulierungsmöglichkeiten und politischer Steuerung<br />
• Die Rolle von nationalen Regierungen soll reduziert wer<strong>de</strong>n (auf<br />
Wirtschaftssektoren), um <strong>Globalisierung</strong> und Kommunikation zu för<strong>de</strong>rn<br />
und zu vereinfachen<br />
• Die Schaffung von Insitutionen <strong>zur</strong> globalen Steuerung<br />
<br />
UNO (Sicherung <strong>de</strong>s Weltfrie<strong>de</strong>ns, Einhaltung von<br />
Völkerrechten), ILO (Durchsetzung internationaler Arbeits- und<br />
Sozialnormen), FAO(Food and Agriculture Org. <strong>zur</strong> Sicherung <strong>de</strong>r<br />
Versorgung), UNEP(Lehrt <strong>de</strong>n Umgang mit <strong>de</strong>r Natur (United<br />
Nations Env. Prog.), Weltbank(soll die wirtschaftliche<br />
Entwicklung von min<strong>de</strong>r entwickelten Län<strong>de</strong>rn för<strong>de</strong>rn),<br />
IWF(Internationale Währungsfond dient als<br />
Überwachungsinstrument <strong>de</strong>r Geldpolitik und <strong>zur</strong> Sicherung <strong>de</strong>r<br />
Zusammenarbeit in <strong>de</strong>r Währungspolitik), WTO (Liberalisierung<br />
<strong>de</strong>s internationalen Han<strong>de</strong>ls), OECD(Organisation for Economic<br />
Co-Operation and Development, als Instrument <strong>zur</strong> Fö<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>r internationalen Zusammenarbeit in <strong>de</strong>n Bereichen<br />
Wirtschaft, Beschäftigung und Energie sowie Forschung und<br />
Entwicklung)<br />
© Hendrik-Jörn Günther und Stefan Pielsticker<br />
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POLITICS<br />
o<br />
o<br />
o<br />
o<br />
<strong>Globalisierung</strong> als politische Einigung <strong>de</strong>r Welt<br />
• Staatenzentrierte Analyse <strong>de</strong>r Integration <strong>de</strong>r Weltgesellschaften, also<br />
die Überwachung <strong>de</strong>s Zusammenlebens mehrerer Kulturen durch <strong>de</strong>n<br />
Staat<br />
<strong>Globalisierung</strong> von Wahrnehmungen und <strong>de</strong>s Bewusstsein<br />
• Das Ziel dieses Elementes besteht darin, dass die Welt näher<br />
zusammenrücken soll und sich als Weltbürgertum ansehen soll, um eine<br />
bessere Welt zu schaffen<br />
<strong>Globalisierung</strong> <strong>de</strong>r Umweltprobleme<br />
• Staaten erkennen langsam, dass die Umwelt durch die Emission von<br />
Schadstoffen und Ähnlichem massiv die er<strong>de</strong> verän<strong>de</strong>rt und tunsich<br />
<strong>de</strong>shalb zusammen um eben dies zu vermei<strong>de</strong>n<br />
• KYOTO, UNEP sollen die Beachtung <strong>de</strong>r Umwelt för<strong>de</strong>rn. EU-Staaten<br />
müssen sich an s.g. Umweltgesetze halten<br />
<strong>Globalisierung</strong> als För<strong>de</strong>rmittel <strong>de</strong>r Regionalisierung<br />
• <strong>Globalisierung</strong> för<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>n Druck auf einzelne Län<strong>de</strong>r, da diese unter<br />
Konkurrenzkampf stehen (s. Standortfaktoren)<br />
• Es bil<strong>de</strong>n sich Vereinigung <strong>zur</strong> Schaffund von Freihan<strong>de</strong>lszonen: EU,<br />
NAFTA, APEC, ASEAN, Mercosur, CARICOM, GCC und AU<br />
2. <strong>Globalisierung</strong> als Prozess mit Eigendynamik<br />
- Nach dieser Theorie gibt es zwei Ursachen für die <strong>Globalisierung</strong>:<br />
o Wirtschaft und Mo<strong>de</strong>rnisierungsprozess<br />
• gestattet durch technologischen Fortschritt, Entwicklung <strong>de</strong>r<br />
Gesellschaften, Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Produktionsverhältnisse, Internationale<br />
Arbeitsteilung Entsteht durch eigene Vortriebskraft, da Unternehmen<br />
mehr Geld einnehmen wollen und Völker durch vereinfachte<br />
Kommunikationswege näher zusammenrücken<br />
o Politik<br />
• Politik schafft beste Voraussetzungen und Rahmenbedingungen<br />
aufgrund von Deregulierung<br />
- bei<strong>de</strong> Prozesse besitzen Eigendynamik, sind also selbst fortschreiten<strong>de</strong> Prozesse.<br />
Wenn die also einmal angestoßen sind, hören sie nicht mehr auf. Dabei sind letztendlich<br />
die Ursachen irrelevant<br />
© Hendrik-Jörn Günther und Stefan Pielsticker<br />
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POLITICS<br />
3. Standortfaktoren für Deutschland<br />
<strong>Lernzettel</strong> 3<br />
Vorteile<br />
Hohes Bildungsniveau:<br />
Schulsystem, Universitäten<br />
Know-How<br />
Gute Infrastruktur:<br />
Straßensysteme(Autobahnen),<br />
Wasserstraßen,<br />
Telekommunikation,<br />
Energieanbindung<br />
Qualitätssiegel: Ma<strong>de</strong> in<br />
Germany Image<br />
Freizeitwert: Lebensstandard,<br />
öffentliche Einrichtungen<br />
Geografische Lage: Zentrum<br />
Europas geringe<br />
Transportwege<br />
Absatzmarkt: HoheKaufkraft<br />
Demokratische Ordnung:<br />
gelten<strong>de</strong>s Rechtssystem,<br />
soziale Absicherung<br />
Subventionen: Staatliche<br />
Geldmittel,<br />
Nachteile<br />
Hohe Lohnkosten +<br />
Lohnebenkosten<br />
(Versicherungen,<br />
Arbeitslosenschutz)<br />
Höhere Steuern als in an<strong>de</strong>ren<br />
Län<strong>de</strong>rn<br />
Höhe Gelän<strong>de</strong>preise, Mieten<br />
Konkurrenz, Existenz von<br />
weiteren Unternehmen einer<br />
Sparte<br />
Umweltauflagen:<br />
Abgasrichtwerte<br />
Garantieleistungen: Zeitliche<br />
GewährleistungenLangjährige<br />
Planung<br />
Gewerkschaften: Druckmittel<br />
wie Streik<br />
Urlaubsanspruch,<br />
Feiertagegeringe Arbeitszeit<br />
Steuererleichterungen<br />
Währung : geringe Inflation ,<br />
Zugang zum<br />
Kapitalmarkt(Kredite)<br />
Trotz <strong>de</strong>r großen Anzahl an positiven Faktoren wan<strong>de</strong>rn viele Firmen aus Deutschland ab. Dies liegt<br />
vor allem an <strong>de</strong>n hohen Lohn- , bzw. Lohnebenkosten. Diese sind in an<strong>de</strong>ren Län<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>utlich<br />
geringer, sodass dort für weniger Geld mehr produziert wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Theorien für die Abwan<strong>de</strong>rung von Firmen aus Deutschland:<br />
a. <strong>Globalisierung</strong> als Problem für die Abwan<strong>de</strong>rung von Unternehmen<br />
- Standortwettbewerb<br />
- Deutschland kann nicht mit an<strong>de</strong>ren Län<strong>de</strong>rn konkurrieren, da hier Arbeit zu euer ist, bzw.<br />
die Produkttät zu gering ist. Außer<strong>de</strong>m gibt es viele soziale Absicherungszwänge<br />
- Ziel: Arbeitskosten senken<br />
- Wen die Arbeitskosten nicht gesenkt wer<strong>de</strong>n können, muss die teure Menschenarbeit durch<br />
Maschinen ersetzt wer<strong>de</strong>n<br />
- Arbeitslosenanstieg<br />
- Keine Berücksichtigung <strong>de</strong>r spezifischen Standortfaktoren, wie Rechtsicherheit,<br />
Zukunftsorientierung, …<br />
© Hendrik-Jörn Günther und Stefan Pielsticker<br />
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b. Gegenpositionen zu dieser These<br />
- Hohe Lohnkosten sind kein negativer Faktor für eine Standort<br />
- Hoher Lohn bewirkt: Motivation, soziale Stabilität, Preis-Leistungs-Differenz<br />
- Humankapital ist Standortfaktor Nr. 1<br />
- Investitionen in Bildung und Forschung<br />
- Lohnsenkung führt zu Standortsimageverlust<br />
- Konzentration auf Forschung Profit aus Monopolprodukten nach <strong>de</strong>r Markteinfürung<br />
- Produktivität durch neue Entwicklungen im Vergleich zum Handarbeitssektor verbessern<br />
c. Kostensenkungstheorie<br />
- Innere Stabilität <strong>de</strong>r EU wird als fest vorausgesetzt<br />
- Geringer Außenhan<strong>de</strong>l<br />
- Bei Kürzung <strong>de</strong>r Lohnkosten kann zwar die Produktivität kurzzeitig gesteigert wer<strong>de</strong>n, und<br />
somit die Einnahmen aus Exportgütern erhöht wer<strong>de</strong>n, jedoch geht bei geringerem Lohn die<br />
Binnennachfrage <strong>zur</strong>ück.<br />
- Somit ist <strong>de</strong>r Verlust innerhalb <strong>de</strong>r EU größer, als <strong>de</strong>r Gewinn, <strong>de</strong>r nach außen erzielt wer<strong>de</strong>n<br />
kann.<br />
d. Soziale Gerechtigkeit<br />
- Bekämpfung <strong>de</strong>r Arbeitslosigkeit<br />
- Schaffung von Arbeitsplätzen Selbstversorgung ( keine Entgegennahme von staatlichen<br />
Leistungen)<br />
- Leistung muss sich lohnen<br />
- Zu stake soziale Berücksichtigung Vernachlässigung <strong>de</strong>s Marktes<br />
- Viele Geldmittel (hohe Steuern, Abgaben) wer<strong>de</strong>n umverteilt, beispielsweise in unrentable<br />
Betriebe, usw.<br />
- Sozialer Wohlstand soll durch Eigenverantwortung geregelt wer<strong>de</strong>n.<br />
- Keine komplette Abhängigkeit vom Staat<br />
- Direkte Verteilung <strong>de</strong>r Geldmittel auf die arbeiten<strong>de</strong> Bevölkerung<br />
e. Qualifikationsstandard<br />
- Industrialisierung (Einsatz von Maschinen) benötigt weniger Arbeitskräfte mit geringem<br />
Bildungsstandard<br />
- Arbeitsintensive Prozesse wer<strong>de</strong>n ins Ausland verlagert, wo kostengünstiger produziert<br />
wer<strong>de</strong>n kann.<br />
- Konzentration von hohem Humankapital Entwicklung und Forschung neuer Möglichkeiten<br />
- Dabei wer<strong>de</strong>n mehr gering qualifizierte Arbeitskräfte ersetzt als Hochqualifizierte<br />
- Verschlechterung <strong>de</strong>r Einkommensverhältnisse bei <strong>de</strong>n Geringqualifizierten<br />
- Nur eine verbesserte Bildungspolitik kann dafür sorgen, dass mehr Hochqualifizierte<br />
Arbeitskräfte <strong>zur</strong> Verfügung stehen und somit die Differenz zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Gruppen<br />
schließen<br />
- Verbesserte Erstausbildung Vorbereitung auf die erhöhte Nachfrage an spezifischen<br />
Qualifikation im späteren Beruf<br />
- Lebenslanges Lernen <strong>de</strong>r Arbeitnehmer , Zweitqualifikation<br />
© Hendrik-Jörn Günther und Stefan Pielsticker<br />
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POLITICS<br />
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- Deutschland schnei<strong>de</strong>t in <strong>de</strong>n Bereichen, in <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Staat <strong>de</strong>n größten Einfluss hat, im<br />
Vergleich zu an<strong>de</strong>ren Län<strong>de</strong>rn relativ schlecht ab Konsequenzen sind heuzutage<br />
Schulreformen und beispielsweise Eliteunis<br />
- In <strong>de</strong>r Ebene <strong>de</strong>r Betriebe hingegen zeichnet sich in Deutschland ein positiver Trend ab<br />
f. Kaufkrafttheorie <strong>de</strong>s Lohns<br />
- Wenn man <strong>de</strong>n Beschäftigten einen höheren lon ausschütten wür<strong>de</strong>, so wür<strong>de</strong>n diese über<br />
ein höheres Einkommen verfügen<br />
- Das wie<strong>de</strong>rum erhöht die Kaufkraft <strong>de</strong>r Arbeitnehmer<br />
- Mit steige<strong>de</strong>r Kaufkraft steigt auch die Nachfrage an bestimmten Gütern, die sich die Leute<br />
jetzt kaufen möchten<br />
- Die Wirtschaft will darauf mit einem höheren Angebot solcher Güter reagieren<br />
- Dazu muss die Produktion erhöht wer<strong>de</strong>n.<br />
- Eine höhere Produktion ist gleichzusetzen mit höheren Gewinnen <strong>de</strong>r Unternehmen.<br />
- Somit ist <strong>de</strong>r Kreis geschlossen, <strong>de</strong>n die Unternehmen mit einer Loherhöhung begonnen<br />
haben. Das Geld, das sie nämlich dort „investiert“ haben, haben sie nun wie<strong>de</strong>r erhalten.<br />
- Dieser Kreislauf funktioniert jedoch nur dann, wenn es sich um einen wirklich geschlossenen<br />
Kreislauf han<strong>de</strong>lt. Es dürfen also keine Güter importiert, bzw. exportiert wer<strong>de</strong>n. Zu<strong>de</strong>m ist<br />
davon auszugehen, dass das erworbene Geld sofort wie<strong>de</strong>r investiert wird, und nicht gespart<br />
wird und es müsste berücksichtigt wer<strong>de</strong>n, dass es in diesem Prinzip keine Inflation geben<br />
dürfte, was jedoch bei steigen<strong>de</strong>r Nachfrage <strong>de</strong>r Fall wäre. Außer<strong>de</strong>m müssten alle<br />
Unternehmen so <strong>de</strong>nken wür<strong>de</strong>, da sonst die Mehreinnahmen <strong>de</strong>r Arbeitnehmer zu an<strong>de</strong>ren<br />
Firmen abfließen wür<strong>de</strong>n.<br />
HANDELSTHEORIEN:<br />
g. Absolute Kostenvorteile nach Adam Smith<br />
- Nach dieser Theorie solle sich je<strong>de</strong>n Land auf folgen<strong>de</strong> Kernpunkte konzentrieren:<br />
o Nur die Güter sollen importiert wer<strong>de</strong>n, die man im eigenen Land nicht<br />
produzieren kann<br />
o Exportiert wer<strong>de</strong>n sollen nationale Überschüsse<br />
o Sind die Produktionskosten für ein Gut in einem Land geringer als in einem<br />
an<strong>de</strong>ren (sofern die Transportkosten geringer als dieser Kostenunterschied ist),<br />
so sollten diese Län<strong>de</strong>r han<strong>de</strong>ln. Dadurch wird das Wohlstandsniveau <strong>de</strong>r<br />
Han<strong>de</strong>lspartner verbessert<br />
o Diese Theorie dient als Grundlange für die klassische Außenhan<strong>de</strong>lstheorie<br />
o<br />
h. Komparativer Kostenvorteil nach Ricardo 1806<br />
- Vorteilhaftigkeit <strong>de</strong>s Han<strong>de</strong>lns hängt nicht ab von <strong>de</strong>n absoluten Produktionskosten,<br />
son<strong>de</strong>rn von <strong>de</strong>n relativen Kosten <strong>de</strong>r produzierten Güter zueinan<strong>de</strong>r<br />
- Han<strong>de</strong>ln ist dann vorteilhaft, wenn ein Land für ein produziertes Gut auf weniger<br />
Einheiten eines an<strong>de</strong>ren Gutes verzichten muss, als das an<strong>de</strong>re Land<br />
- Je<strong>de</strong>s Land sollte sich auf das Gut spezialisieren, dass es relativ komparativ günstiger<br />
produzieren kann um Gewinn zu machen<br />
- Dieses Theorem sitzt allerdings voraus, dass das Kapital o<strong>de</strong>r die Arbeitskraft nicht<br />
verschiebbar ist, sonst wür<strong>de</strong>n die Kapitaleigentümer lediglich in das Land mit <strong>de</strong>n z.B.<br />
© Hendrik-Jörn Günther und Stefan Pielsticker<br />
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POLITICS<br />
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niedrigsten Arbeits- und Produktionskosten ziehen um <strong>de</strong>n absoluten Kostenvorteil<br />
auszunutzen. Das Theorem ist somit gesehen nur partiell heute noch anwendbar<br />
- Somit stützt sich seine Theorie auf <strong>de</strong>n Gedanken, dass <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>l zwischen zwei<br />
Län<strong>de</strong>rn sich auch noch dann lohnt, wenn ein Land alle Güter günstiger produziert als ein<br />
an<strong>de</strong>res. Bsp:<br />
- A-Land produziert 10 Tuch ODER 100 Wein pro Stun<strong>de</strong><br />
- B-Land produziert 1 Tuch ODER 50 Wein pro Stun<strong>de</strong><br />
- Die absoluten Kosten belaufen sich somit auf 0,1 / Tuch und 0,01 / Wein für A und auf 1 /<br />
Tuch und 0,02 / Wein für B<br />
- Laut Ricardo solle sich B jetzt auf Wein spezialisieren, da es diesen günstiger als Tuch<br />
herstellen kann.<br />
- Betrachtet man jetzt die Menge Tuch /Wein, auf die verzichtet wer<strong>de</strong>n muss um eine<br />
Einheit Tuch/Wein zu produzieren, so gilt:<br />
B Muss auf 0,02 Tuch verzichten um 1 Wein mehr zu produzieren BESSER<br />
A Mus auf 0,1 Tuch verzichten um 1 Wein zu produzieren SCHLECHTER<br />
B Muss auf 1 Wein verzichten um 0,02 Tuch mehr zu produzieren SCHLECHTER<br />
A Muss auf 0,01 Wein verzichten um 0,1 Tuch herzustellen BESSER<br />
Wie sich aus <strong>de</strong>m Vergleich schließen lässt, sollte A Tuch produzieren, da es mehr Tuch<br />
schafft als B und B auf Wein, da es dies günstiger produzieren kann. Insgesamt gesehen<br />
erhält man nun mehr Wein und mehr Tuch als zuvor.<br />
Vor- und Nachteile <strong>de</strong>r Komperativen Kostenvorteile<br />
Vorteile<br />
Ein Land kann sich auf das Gut, welches es selber<br />
am günstigsten produzieren kann, spezialisieren<br />
Auf bei<strong>de</strong> Län<strong>de</strong>r betrachtet, kann die selbe<br />
Menge an Waren zu einem geringeren Preis<br />
produziert wer<strong>de</strong>n<br />
Internationale Arbeitsteilung<br />
Nachteile<br />
Kaptal ist nicht verschiebbar<br />
Arbeitskräfte sind an das Land gebun<strong>de</strong>n<br />
Es wer<strong>de</strong>n nur die reinen Güter verschoben(auch<br />
keine Berücksichtigung <strong>de</strong>r Transportkosten)<br />
Abhängigkeit <strong>de</strong>r Staaten voneinan<strong>de</strong>r<br />
Lieferengpässe im Kriegsfall<br />
Solidartät untereinan<strong>de</strong>r friedliches<br />
Zusammenleben<br />
Somit kann das Mo<strong>de</strong>ll von Ricardo nur sehr begrenzt auf unser heutiges Bild <strong>de</strong>s Han<strong>de</strong>ls<br />
übertragen wer<strong>de</strong>n, da die Unternehmen immer nach <strong>de</strong>n absoluten Kostenvorteilen suchen, um<br />
dort ihre Produktion zu installieren.<br />
i. Faktor-Proportionen-Theorie (Ohlin/Heckscher)<br />
- Ein Produkt wird immer dort entwickelt, o<strong>de</strong>r produziert, wo die günstigsten Faktoren für<br />
dieses Produkt vorhan<strong>de</strong>n sind. So wird ein Produkt mit hohem Kapitalanteil in Län<strong>de</strong>rn mit<br />
hohem Kapitalgehalt entwickelt, ein Produkt mit hohem Arbeitsaufwand in einem Land mit<br />
vielen Arbeitskräften.<br />
j. Produktlebenszyklustheorie nach Hirsch<br />
- Weiterentwicklung <strong>de</strong>s Fakrtor-Proportionen-Theorems<br />
- Dieses Theorem geht davon aus, dass ein Produkt 3 Lebensphasen durchläuft:<br />
o Innovationsphase<br />
© Hendrik-Jörn Günther und Stefan Pielsticker<br />
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POLITICS<br />
<strong>Lernzettel</strong> 3<br />
• Einführung: Unternehmen hat Werbung gemacht und das Produkt<br />
entwickelt, en<strong>de</strong>t mit break-even<br />
o Variationsphase<br />
• Wachstum: erste Gewinne, die das Produkt einbringt, en<strong>de</strong>t wenn<br />
wachstumskurve von progressiv auf <strong>de</strong>gressiv<br />
• Reifephase: längste Phase; das Produkt wird in an<strong>de</strong>ren Variationen au<br />
<strong>de</strong>n Markt gebracht um <strong>de</strong>n MeToo-Produkten vorzubeugen und<br />
monopolähnliche Stellung zu bewahren, erhaltungsmarketing<br />
o Sättigungsphase<br />
• Kein Marktwachstum mehr, Kun<strong>de</strong>ngewinn nur noch duch<br />
Modifikationen; en<strong>de</strong>t, wenn Umsatzerlöse und Deckungsleitgrenze<br />
wie<strong>de</strong>r unterschritten; keine Gewinne können mehr erzielt wer<strong>de</strong>n<br />
• Degenerationsphase: Markt schrumpft, Produktreklamationen<br />
• Nachlaufphase: Garantieansprüche usw.<br />
- Darstellung in BCG-Diagrammen <strong>zur</strong> anschaulichen Ver<strong>de</strong>utlichung <strong>de</strong>r Ergebnisse<br />
- Es wird unterstellt, dass <strong>de</strong>r Export von Produkten von <strong>de</strong>r Produktlebenszykluskurve<br />
abhängig ist<br />
k. Klassische Außenhan<strong>de</strong>lstheorie<br />
- Es gibt zwei wesentlich Motive für <strong>de</strong>n internationalen Han<strong>de</strong>l:<br />
o Aus unterschiedlichen Grün<strong>de</strong>n können Güter in einem Land nicht hergestellt<br />
wer<strong>de</strong>n (Natur, Arbeit, Wissen, Kapital fehlen) Län<strong>de</strong>r könnten auf dieses<br />
fehlen<strong>de</strong> Gut verzichten o<strong>de</strong>r es importieren. Bei fehlerhaften Einsetzung <strong>de</strong>r<br />
Produktionsfaktoren könnten politische Ansätze von Nöten sein um<br />
Planungs<strong>de</strong>fizite in er Zukunft zu umgehen<br />
o Überversorgung von Rohstoffen kann zum Außenhan<strong>de</strong>l führen. Dabei ist <strong>de</strong>r<br />
Export als Vent for surplus (Ventil für Überschüsse) zu sehen, um Gewinn zu<br />
machen (Agrarprodutkte usw). Dabei sollte darauf geachtet wer<strong>de</strong>n, dass sich ein<br />
Land nicht auf wenige Exportgüter spezialisiert, da das Land dann gezwungen<br />
sein könnte, die Güter weit unter <strong>de</strong>m Marktwert zu verkaufen, da es zu viel<br />
davon besitzt.<br />
o Somit stellen Kosten und Preisvorteile einen weiteren Grund für <strong>de</strong>n<br />
internationalen Han<strong>de</strong>l dar, da Produkte im Ausland billiger produziert wer<strong>de</strong>n<br />
können (u.U.) Kostenunterschie<strong>de</strong> ergeben sich aufgrund <strong>de</strong>r gegebenen<br />
Produktionsfaktoren in einem Land:<br />
• Umwelt/Bo<strong>de</strong>n: Qualität <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nschätze, Klima, Energiequellen<br />
• Arbeitskraft / Wissen: Arbeitskraftpotenzial,<br />
Kommunikationsmöglichkeiten<br />
• Kapitalausstattung: technischer stand <strong>de</strong>r Produktionsanlagen,<br />
Investitionsmöglichkeiten und – Bedingungen in einem Land<br />
l. Produktivtät<br />
- Der Begriff Produktivität kann unterschiedlich aufgefasst wer<strong>de</strong>n.<br />
- Zu Anfang stand <strong>de</strong>r Begriff vor allem für einen sparsamen Einsatz von Ressourcen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n<br />
geringen Zeitaufwand mit hohem finanziellen Gegenwert<br />
- In <strong>de</strong>r heutigen Wirtschaft ist dies auf Ertrag<br />
Aufwand<br />
reduziert wor<strong>de</strong>n.<br />
© Hendrik-Jörn Günther und Stefan Pielsticker<br />
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<strong>Lernzettel</strong> 3<br />
- Das Ziel ist es, <strong>de</strong>n Ertrag immer höher zu schrauben, und gleichzeitig <strong>de</strong>n Aufwand durch<br />
Senkung <strong>de</strong>r Lohnkosten o<strong>de</strong>r durch Arbeitskraftminimierung (Humankapital<br />
Maschinen)zu verringern<br />
- Erhöhung <strong>de</strong>r Produktionsmengen<br />
- Kaum Rücksicht auf Rohstoffverbrauch/Energie<br />
- Bildung von Gegenpositionen (Ausbildung von Humankapital, schützen von natürlichen<br />
Ressourcen)<br />
- Einbeziehung von ökologischen und sozialen Aspekten in <strong>de</strong>n Produktionsprozess<br />
© Hendrik-Jörn Günther und Stefan Pielsticker<br />
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