Lernzettel 6 zu Redoxreaktionen, OC - guennet.de
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CHEM<br />
Redoxreaktion / Redoxreihe <strong>de</strong>r Metalle<br />
Was versteht man unter einer Oxidation?<br />
<strong>Lernzettel</strong> <strong>zu</strong> Redoxrekationen, <strong>OC</strong><br />
Unter einer Oxidation versteht man Elektronenabgabe. Diese fin<strong>de</strong>t an <strong>de</strong>r Ano<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
galvanischen Zelle statt. Bei <strong>de</strong>r Oxidation wird die Oxidationszahl <strong>de</strong>s jeweiligen Stoffes erhöht.<br />
Was versteht man unter einer Reduktion?<br />
Unter einer Reduktion versteht man Elektronenaufnahme. Diese fin<strong>de</strong>t an <strong>de</strong>r Katho<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
galvanischen Zelle statt. Bei <strong>de</strong>r Reduktion wird die Oxidationszahl verringert.<br />
Was versteht man folglich unter einer Redoxreaktion?<br />
Unter einer Redoxreaktion versteht man eine Elektronenübertragungsreaktion, bei <strong>de</strong>r sowohl<br />
oxidiert, wie auch reduziert wird.<br />
Stöchiometrie in einer Redoxreaktion<br />
- Für eine Galvanische Zelle ist es wichtig <strong>zu</strong> wissen, was eine Redoxreaktion ist und wie sie<br />
ausgeglichen wer<strong>de</strong>n kann.<br />
- Bsp: Gleichen Sie folgen<strong>de</strong> Reaktionsgleichung aus.<br />
H 3 O + + MnO − 4 + Fe 2+ → Mn 2+ + Fe 3+<br />
o Bei Befolgung <strong>de</strong>r Oxidationszahlregeln muss man <strong>zu</strong>erst die OZ verteilen um auf die<br />
Reduzierten, bzw. Oxidierten Elemente <strong>zu</strong> schließen:<br />
o<br />
+I −II +VII −II +II +II<br />
+ + →<br />
H 3 O + MnO − 4 Fe 2+ Mn 2+<br />
REDUKTION Mn<br />
+III<br />
+ Fe 3+<br />
OXIDATION Fe<br />
o Das Mangan wird reduziert, weil es Elektronen aufnimmt, was man an <strong>de</strong>r<br />
Vermin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Oxidationszahl sehen kann<br />
o Das Eisen wur<strong>de</strong> oxidiert, weil es Elektronen abgibt und somit eine kleinere OZ erhält.<br />
- Nun schreibt man die Reduktionsgleichung und Oxidationsgleichung in s.g. Halbreaktionen<br />
ab:<br />
o Oxidation: Fe 2+ → Fe 3+<br />
o Reduktion: MnO − 4 → Mn 2+<br />
- Wie man feststellt, sind die Reaktionsgleichungen nicht ausgeglichen. Allgemein kann man<br />
folgen<strong>de</strong> Regeln verwen<strong>de</strong>n:<br />
o Die Elemente auf bei<strong>de</strong>n Seiten ausgleichen (abgesehen von O und H), wenn nötig mit<br />
Koeffizienten<br />
o Je<strong>de</strong>s O mit einem H 2 O auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite ausgleichen<br />
o Nun die Zahl vor <strong>de</strong>m H 2 O mit 2 multiplizieren, und <strong>de</strong>mentsprechend Hydronium-<br />
Ionen (H 3 O + ) auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite hin<strong>zu</strong>fügen.<br />
©Stefan Pielsticker und Hendrik-Jörn Günther<br />
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CHEM<br />
<strong>Lernzettel</strong> <strong>zu</strong> Redoxrekationen, <strong>OC</strong><br />
o Die Zahl, die nun vor <strong>de</strong>n Hydronium-Ionen stehen, addiert man nun noch <strong>zu</strong> <strong>de</strong>n<br />
Wasser-Molekülen<br />
o Nun nur noch die Elektronen ausgleichen<br />
- Somit ergibt sich:<br />
o Oxidation: Fe 2+ → Fe 3+ + e −<br />
o Reduktion: MnO − 4 + 8H 3 O + + 5e − → Mn 2+ + 12H 2 O<br />
- Nun muss man nur noch die Elektronen in bei<strong>de</strong>n Gleichungen gleichstellen, in<strong>de</strong>m man die<br />
obere Gleichung mit 5 multipliziert. Man erhält:<br />
o Oxidation: 5Fe 2+ → 5Fe 3+ + 5e −<br />
o Reduktion: MnO − 4 + 8H 3 O + + 5e − → Mn 2+ + 12H 2 O<br />
- Nun kann man die Reaktionen in einer Redoxreaktion aufschreiben und erhält:<br />
o 5Fe 2+ + MnO − 4 + 8H 3 O + + 5e − → 5Fe 3+ + 5e − + Mn 2+ + 12H 2 O<br />
o Die 5 Elektronen auf bei<strong>de</strong>n Seiten lassen sich wegkürzen und man erhält als<br />
En<strong>de</strong>rgebnis:<br />
o 5Fe 2+ + MnO − 4 + 8H 3 O + → 5Fe 3+ + Mn 2+ + 12H 2 O<br />
Standardpotentiale / rechnen mit Standardpotentialen<br />
Aufbau und Funktion <strong>de</strong>r Standard-Wasserstoff-Halbzelle<br />
- Das Potential einer Wasserstoff-Halbzelle ist <strong>de</strong>finitionsgemäß 0.<br />
- Ein Platinblech taucht man in eine saure Lösung mit einer Hydronium-Ionen von 1 mol*l -1 .<br />
Das Blech wird nun unter STP mit Wasserstoff umspült. Die Platin-Elektro<strong>de</strong> hat die<br />
Eigenschaft, Wasserstoff an ihrer Oberfläche <strong>zu</strong> adsorbieren, was sie auch tut. Die<br />
Platinelektro<strong>de</strong> wird nun versuchen, ein elektrochemisches Equilibrium (Gleichgewicht)<br />
zwischen adsorbierten Wasserstoff-Molekülen und hydratisierten Wasserstoff-Ionen<br />
her<strong>zu</strong>stellen.<br />
- Der Elektronenaustausch fin<strong>de</strong>t an <strong>de</strong>r Elektronenoberfläche statt, wodurch die Platin-<br />
Elektro<strong>de</strong> ein bestimmtes Potential erhält<br />
- Somit gilt für die allgemeine Bestimmung von Standard-Elektronenpotentialen die Redox-<br />
Schreibweise: (Donator//Akzeptor)<br />
Me /Me z+ (c = 1 Mol L )//H+ (c = 1 Mol L )/H 2<br />
- Somit ist die Wasserstoff-Halbzelle die Akzeptorzelle.<br />
Wie wer<strong>de</strong>n Elektro<strong>de</strong>npotentiale gemessen?<br />
- Um die Standar<strong>de</strong>lektro<strong>de</strong>npotentiale eines Stoffes <strong>zu</strong> messen, muss man einen international<br />
anerkannten Vergleichswert haben. Man hat sich da<strong>zu</strong> entschlossen die Standard Hydrogen<br />
Elektro<strong>de</strong> (SHE) auch Wasserstoffelektro<strong>de</strong> als 0-Zelle an<strong>zu</strong>erkennen. Die Wasserstoff-Platin-<br />
Zelle hat die kleinste messbare Spannung und man hat <strong>de</strong>shalb diese Elektro<strong>de</strong> als<br />
Standardvergleichselektro<strong>de</strong> benützt.<br />
- Man hat die Elektro<strong>de</strong>npotentiale als Tabelle in einer s.g. Spannungsreihe aufgeführt. Je<br />
negativer das Element ist, <strong>de</strong>sto lieber will das Element seine Elektronen abgeben (Bsp:<br />
Lithium mit -3.04 V ist ein sehr gutes Reduktionsmittel, weil es gerne die Elektronen abgibt<br />
und somit selbst Oxidiert wird.)<br />
©Stefan Pielsticker und Hendrik-Jörn Günther<br />
2
CHEM<br />
<strong>Lernzettel</strong> <strong>zu</strong> Redoxrekationen, <strong>OC</strong><br />
- Je größer <strong>de</strong>r Wert ist, <strong>de</strong>sto lieber will ein Stoff Elektronen aufnehmen und dient somit als<br />
Oxidationsmittel<br />
- Aus diesem „Verlangen“ zweier Stoffe, Elektronen ab<strong>zu</strong>geben und auf<strong>zu</strong>nehmen lässt sich<br />
das Elektro<strong>de</strong>npotential bestimmen.<br />
- Beispiel <strong>zu</strong>r Errechnung <strong>de</strong>r Redoxpotentiale:<br />
o Zink-Lithium-Halbzelle.<br />
o 1. Aufschreiben und feststellen <strong>de</strong>r Elektro<strong>de</strong>npotentiale:<br />
• Zink: Zn 2+ + 2e − ↔ Zn | − 0,76V<br />
• Lithium: Li + + e − ↔ Li | − 3,04V<br />
• Lithium ist <strong>de</strong>r Donator; Zink <strong>de</strong>r Akzeptor<br />
o 2. Aufschreiben <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Stoffe in Donator // Akzeptor Schreibweise<br />
• Li /Li + //Zn 2+ /Zn<br />
o 3. Aufschreiben <strong>de</strong>r daraus <strong>zu</strong> schließen<strong>de</strong>n Reaktionen und ausgleichen <strong>de</strong>r e - :<br />
• Oxidaion: 2Li ↔ 2Li + + 2e − | − 3,04V<br />
• Reduktion: Zn 2+ + 2e − ↔ Zn | − 0,76V<br />
• Redox: : 2Li+Zn 2+ ↔ 2Li + + Zn<br />
o 4. Berechnung <strong>de</strong>s Redoxpotentials mit:<br />
• ∆E° = E° AKZEPTOR − E° DONATOR<br />
• ∆E° = E° Zink − E° Litium<br />
• ∆E° = −0,76V − −3,04V<br />
• ∆E° = 2,28 V<br />
- Der errechnete Wert ist als Spannung über ein Voltmeter <strong>zu</strong> messen<br />
Galvanische Zelle<br />
Was ist eine Galvanische Zelle?<br />
- Eine Galvanische Zelle ist ein Gerät, das aus chemischer Energie elektrische Energie formen<br />
kann.<br />
- In <strong>de</strong>r Zelle fin<strong>de</strong>t eine spontane Reaktion statt, die einen Elektronenaustausch mit sich zieht.<br />
©Stefan Pielsticker und Hendrik-Jörn Günther<br />
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CHEM<br />
<strong>Lernzettel</strong> <strong>zu</strong> Redoxrekationen, <strong>OC</strong><br />
Wie ist eine Galvanische Zelle aufgebaut?<br />
Diaphragma<br />
- Es muss unbedingt beachtet wer<strong>de</strong>n, dass die bei<strong>de</strong>n Elektronen in einer Elektrolyt-Lösung<br />
stehen.<br />
Welche Reaktion läuft in einer Galvanischen Zelle ab?<br />
- Allgemein lässt sich sagen, dass die Galvanische Zelle auf einer Redox-Reaktion beruht. Eine<br />
Redox-Reaktion ist eine Reaktion bei <strong>de</strong>r sowohl oxidiert, wie auch reduziert wird.<br />
- Oxidieren heißt Elektronenabgabe und fin<strong>de</strong>t an <strong>de</strong>r Ano<strong>de</strong> statt; Erhöhung <strong>de</strong>r<br />
Oxidationszahl<br />
- Reduzieren heißt Elektronenaufnahme und fin<strong>de</strong>t an <strong>de</strong>r Katho<strong>de</strong> statt; Vermin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />
Oxidationszahl<br />
- Oxidationsmittel: Die Substanz, die Elektronen aufnimmt selbst reduziert wird<br />
- Reduktionsmittel: Eine Substanz, dass das Potential hat, eine an<strong>de</strong>re Substanz <strong>zu</strong> reduzieren<br />
und wird somit selbst oxidiert<br />
- Bestimmung <strong>de</strong>r reduzierten und oxidierten Elemente mit Hilfe <strong>de</strong>r Oxidationszahlen.<br />
Was ist eine elektrochemische Doppelschicht<br />
- Eine Ladungsschicht, die sich zwischen Elektro<strong>de</strong> und Elektrolyt bil<strong>de</strong>t.<br />
- An <strong>de</strong>r äußeren Schicht <strong>de</strong>s Metalls befin<strong>de</strong>n sich Elektronen, die frei wer<strong>de</strong>n, wenn sich<br />
positive Metall-Ionen ablösen<br />
- Gleichzeitig wer<strong>de</strong>n diese positiven Ionen und die an<strong>de</strong>ren positiven Teilchen <strong>de</strong>r Elektrolyt-<br />
Lösung wie<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>n Elektronen angezogen, sodass sie sich an <strong>de</strong>r Grenze <strong>zu</strong>m Metall<br />
anlagern<br />
©Stefan Pielsticker und Hendrik-Jörn Günther<br />
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CHEM<br />
<strong>Lernzettel</strong> <strong>zu</strong> Redoxrekationen, <strong>OC</strong><br />
- Ist die elektrochemische Doppelschicht dick genug, können sich keine Metall-Ionen mehr<br />
lösen und die Reaktion stoppt<br />
Wie hängen <strong>Redoxreaktionen</strong> mit Galvanischen Zellen <strong>zu</strong>sammen?<br />
- In einer Galvanischen Zelle fin<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>n Elektro<strong>de</strong>n auch Reduktion und Oxidation statt.<br />
- An <strong>de</strong>r Ano<strong>de</strong> wird Oxidiert, also Elektronen abgegeben. Deshalb wird diese Elektro<strong>de</strong> auch<br />
häufig als Minuspol bezeichnet. Bei diesem Prozess wollen die Atome <strong>de</strong>r Ano<strong>de</strong> Ionen<br />
bil<strong>de</strong>n und lösen sich somit in <strong>de</strong>r Elektrolyt-Lösung und geben ihre Elektronen durch die<br />
Ano<strong>de</strong> ab.<br />
- Dieses passiert auch nur, weil die Ionen in <strong>de</strong>r Elektrolyt-Lösung auf <strong>de</strong>r Katho<strong>de</strong>n-Seite sich<br />
gerne <strong>zu</strong> ihrem elementaren Zustand begeben wollen und somit Elektronen benötigen um<br />
dies <strong>zu</strong> erreichen. Diese Elektronen bekommen sie von <strong>de</strong>r Ano<strong>de</strong>. Aus diesem Grun<strong>de</strong><br />
fin<strong>de</strong>t an <strong>de</strong>r Katho<strong>de</strong> Reduktion statt, also Elektronenaufnahme!<br />
- Da die bei<strong>de</strong>n Elektro<strong>de</strong>n durch z.B. ein Kabel verbun<strong>de</strong>n sind, kann man ein Messgerät<br />
einbin<strong>de</strong>n. Beim Einbau eines Spannungsmessgerätes kann man das Potential dieser Zelle<br />
messen.<br />
- Als Potential versteht man zwischen <strong>de</strong>n Elektro<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Halbzellen einer Galvanische<br />
Zelle die Potentialdifferenz, also eine messbare Spannung. [Es drückt also vereinfacht nichts<br />
an<strong>de</strong>res aus, als das Verlangen eines Stoffes <strong>de</strong>m an<strong>de</strong>ren Stoff gegenüber Elektronen<br />
ab<strong>zu</strong>geben o<strong>de</strong>r auf<strong>zu</strong>nehmen]<br />
Konzentrationszellen<br />
1. Die Nernst-Gleichung<br />
- Mit Hilfe <strong>de</strong>r Nernst-Gleichung kann man das Standard-Potential eines Daniell-Elements<br />
(Zn/Zn 2+ //CU 2+ /Cu) ausrechnen, wobei bei bei<strong>de</strong>n Halbzellen das gleiche Elektro<strong>de</strong>nmaterial<br />
und die gleiche Metallsalzlösung benützt; mit <strong>de</strong>m Unterschied, dass eine <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n<br />
Salzlösungen weniger konzentriert ist.<br />
- Die Nernst-Gleichung lautet:<br />
o U = E Me 0,059V c Me z+<br />
Me z+<br />
+ ∗ log<br />
z<br />
1 Mol , wobei z die Anzahl <strong>de</strong>r Ionenladung darstellt.<br />
L<br />
o Als Kurzform: 0,059V c(Oxidations albzel le)<br />
∗ log<br />
z c(Reduktions albzelle )<br />
2. Die Konzentrationszelle<br />
- Unter <strong>de</strong>r Konzentrationszelle versteht man eine galvanische Zelle, die auf zwei gleichen<br />
Halbzellen beruht, mit <strong>de</strong>m einzigen Unterschied, dass die Konzentration <strong>de</strong>s Elektrolyten in<br />
einer <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Halbzellen geringer ist als die Konzentration <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />
- Die Elektro<strong>de</strong>n bestehen aus <strong>de</strong>m selben Material und die Elektrolytlösungen sind i<strong>de</strong>ntisch<br />
im Hinblick auf die Ionenart<br />
- Da die bei<strong>de</strong>n Halbzellen ihre Konzentration ausgleichen wollen, entsteht eine messbare<br />
Spannung<br />
- Unter einer Konzentrationszelle versteht man aber auch, wenn man die Elektro<strong>de</strong> eine<br />
Lösung mit Ionen <strong>de</strong>r Elektro<strong>de</strong> gibt (Bsp: Cu-Elektro<strong>de</strong> mit Cu-Lösung und Zn-Elektro<strong>de</strong> mit<br />
Zn-Lösung)<br />
- Da sich beim Stromfluss die Konzentrationen ausgleichen, wer<strong>de</strong>n sich in <strong>de</strong>r Halbzelle mit<br />
<strong>de</strong>r geringeren Elektrolytkonzentration die Atome <strong>de</strong>r Elektro<strong>de</strong> lösen. Dabei verlieren diese<br />
©Stefan Pielsticker und Hendrik-Jörn Günther<br />
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CHEM<br />
<strong>Lernzettel</strong> <strong>zu</strong> Redoxrekationen, <strong>OC</strong><br />
Elektronen, wer<strong>de</strong>n also Oxidiert und die Elektro<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r geringeren Konzentration wird<br />
somit <strong>zu</strong>r Ano<strong>de</strong><br />
- Die Elektro<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r höheren Konzentration wird <strong>zu</strong>r Katho<strong>de</strong>, da an dieser reduziert wird<br />
Anwendung in <strong>de</strong>r Technik (galvanische Zellen)<br />
a) Brennstoffzelle<br />
Entladung<br />
Oxidation: 2H 2 + 4H 2 0 → H 3 O + + 4e −<br />
Reduktion: O 2 + 4H 3 O + + 4e − → 6H 2 0<br />
Redoxreaktion: : 2H 2 + O 2<br />
Vorteile:<br />
- Leicht<br />
- Effizient<br />
- Zuverlässig<br />
- Leise<br />
- Gute Luftqualität<br />
Nachteile:<br />
Entladung<br />
→<br />
← 2 H 2 O<br />
Aufladung<br />
- Hohe Kosten<br />
- Geringe Reichweite bei Autos mit Brennstoffzellenmotor<br />
Anwendungsgebiet:<br />
- Raumfahrt<br />
- Autos<br />
- Stationärer Betrieb<br />
- Häufig mit Photovoltaik-Zellen gekoppelt<br />
b) Zink-Luft-Batterie<br />
Entladung<br />
Oxidation: Zn → Zn 2+ + 2e −<br />
Reduktion: : O 2 + 2 H 2 O + 4e − → 4OH −<br />
Redoxreaktion: Zn + O 2 + 2 H 2 O<br />
Vorteile:<br />
- Preiswert<br />
- Umweltfreundlich<br />
- Geringe Selbstentladung<br />
- Gute Lagerbarkeit<br />
Nachteile:<br />
Entladung<br />
→ 2 Zn(OH) 2<br />
- Zink ist selten in <strong>de</strong>r Natur relativ teuer<br />
©Stefan Pielsticker und Hendrik-Jörn Günther<br />
6
CHEM<br />
Anwendungsgebiet:<br />
<strong>Lernzettel</strong> <strong>zu</strong> Redoxrekationen, <strong>OC</strong><br />
- Hörgeräte<br />
- Taschenrechner<br />
- Digitaluhren<br />
- Wei<strong>de</strong>zäune<br />
- Baustellenbeleuchtungen<br />
c) Alkali-Mangan-Batterie<br />
Entladung<br />
Oxidation: Zn → Zn 2+ + 2e −<br />
Reduktion: 2MnO 2 + 2H + + 2e − → 2MnOOH<br />
Redoxreaktion: : Zn + 2MnO 2 + 2H +<br />
Entladung<br />
→ Zn 2+ + 2MnOOH<br />
Vorteile:<br />
- Spannungsrehabilisierung nach gewisser Ruhephase<br />
Nachteile:<br />
- großer Spannungsabfall innerhalb von kurzer Zeit<br />
- Es kann <strong>zu</strong>r Tiefenentladung kommen<br />
Anwendungsgebiete:<br />
- MP3-Player<br />
- Digitalkameras<br />
- Fernbedienung<br />
- Taschenrechner<br />
Was versteht man unter einem Akkumulator?<br />
Ein Akkumulator ist ein elektrochemisches System, welches das Prinzip <strong>de</strong>r galvanischen Zelle <strong>zu</strong>r<br />
Energiegewinnung und das <strong>de</strong>r Elektrolyse <strong>zu</strong>m Wie<strong>de</strong>raufla<strong>de</strong>n verwen<strong>de</strong>t. Die chemischen<br />
Reaktionen sind also reversibel.<br />
1. Welche Vorgänge spielen sich beim La<strong>de</strong>vorgang, welche beim Entla<strong>de</strong>vorgang <strong>de</strong>s Blei-<br />
Akkumulators ab?<br />
Im gela<strong>de</strong>nen Zustand besteht <strong>de</strong>r positive Pol aus Blei(IV) Oxid PbO 2 und <strong>de</strong>r negative Pol aus Blei<br />
Pb. Als Elektrolyt-Lösung wird eine 20-40%ige, Schwefelsäure (H 2 SO 4 ) verwen<strong>de</strong>t.<br />
Bei <strong>de</strong>r Entladung läuft folgen<strong>de</strong> Reaktion ab:<br />
Pluspol: PbO 2 + SO 4 2− + 4H 3 O + + 2e − → PbSO 4 + 6H 2 O<br />
Minuspol: Pb + SO 4 2− → PbSO 4 + 2e −<br />
Gesamtreaktion: Pb + PbO 2 + 2H 2 SO 4 → 2PbSO 4 + 2H 2 O<br />
©Stefan Pielsticker und Hendrik-Jörn Günther<br />
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CHEM<br />
<strong>Lernzettel</strong> <strong>zu</strong> Redoxrekationen, <strong>OC</strong><br />
Es sei <strong>zu</strong> beachten, dass im entla<strong>de</strong>nen Zustand bei<strong>de</strong> Pole aus PbSO 4 bestehen.<br />
Bei <strong>de</strong>r Aufladung sind die obigen Gleichungen um<strong>zu</strong>drehen:<br />
Gesamtreaktion: 2PbSO 4 + 2H 2 O → Pb + PbO 2 + 2H 2 SO 4<br />
Dabei sei <strong>zu</strong> beachten, dass man beim Aufla<strong>de</strong>n eine Spannung anlegen muss,<br />
entgegengesetzt <strong>de</strong>r Stromflussrichtung bei <strong>de</strong>r galvanischen Zelle.<br />
2. Die drei untersuchten Akkumulatoren:<br />
Nickel-Cadmium-Akkumulator<br />
Entladung:<br />
Oxidation: Cd + 2OH − → Cd(OH) 2 + 2e −<br />
Reduktion: 2NiO OH + 2H 2 O + 2e − → 2Ni(OH) 2 + 2OH −<br />
Redoxreaktion: 2NiO OH + 2H 2 O + Cd<br />
Entladung<br />
→<br />
← Cd(OH) 2 + 2Ni(OH) 2 + 2OH −<br />
Aufladung<br />
Vorteile<br />
- Beson<strong>de</strong>rs belastbar und betriebssicher<br />
- Können hohe Ströme aufgrund <strong>de</strong>s<br />
geringen Innenwi<strong>de</strong>rstan<strong>de</strong>s liefern<br />
Nachteile<br />
- Nickel gilt als allergieauslösend<br />
- Cadmium ist giftig und in <strong>de</strong>r EU<br />
verboten<br />
- Großer Memory Effekt<br />
- Kann bei Überhit<strong>zu</strong>ng / Überladung<br />
gasen<br />
Anwendungsgebiete:<br />
- Mo<strong>de</strong>llbau, Mobiltelefone, Camcor<strong>de</strong>r, USV<br />
Reaktionsgleichung bei <strong>de</strong>r Gasung:<br />
Bei <strong>de</strong>r Überladung eines NiCd-Akkus kommt es <strong>zu</strong>r Zerset<strong>zu</strong>ngsspannung, bei <strong>de</strong>r die Anzihungskräft<br />
zwischen <strong>de</strong>n Elektronen und <strong>de</strong>r Anionen und Kationen im Elektrolyten so groß wird, dass es <strong>zu</strong>r<br />
Zerset<strong>zu</strong>ng <strong>de</strong>s Elektrolyten kommt.<br />
Negative Elektro<strong>de</strong>: 4H 2 O + 4e − → 2H 2 + 4OH −<br />
Positive Elektro<strong>de</strong>: 4OH − → 2H 2 O + O 2 + 4e −<br />
Gesamtreaktion: 2H 2 O → 2H 2 + O 2<br />
Nickel-Metallhydrid-Akkumulator<br />
Entladung:<br />
Oxidation: 2Me − H + 2OH − → 2Me + 2H 2 O + 2e −<br />
Reduktion: 2NiOOH + 2H 2 O + 2e − → 2Ni(OH) 2 + 2OH −<br />
©Stefan Pielsticker und Hendrik-Jörn Günther<br />
8
CHEM<br />
<strong>Lernzettel</strong> <strong>zu</strong> Redoxrekationen, <strong>OC</strong><br />
Entladung<br />
Redoxreaktion: 2Me − H + 2NiOOH<br />
→<br />
← 2Me + 2Ni(OH) 2<br />
Aufladung<br />
Vorteile<br />
- Lange Lebensdauer<br />
- Schnella<strong>de</strong>fähig<br />
- Hohe Belastbarkeit<br />
- Umweltfreundlich<br />
Nachteile<br />
- Nickel gilt als allergieauslösend<br />
- Großer Memory-Effekt<br />
- Hohe Selbstentladung (z.B. durch<br />
Nebenreaktionen in <strong>de</strong>n Elektro<strong>de</strong>n;<br />
Kurzschlüsse in <strong>de</strong>n Batterien)<br />
Anwendungsgebiete:<br />
- Hybrid-Autos, Spielzeuge, Kameras, USV<br />
Lithium-Ionen-Akkumulator<br />
Entladung:<br />
Oxidation: Grapit 2− ∗ 2Li + → Grapit + 2Li + + 2e −<br />
Reduktion: MnO 2 + 2Li + + 2e − → Li 2 MnO 2<br />
Redoxreaktion: Grapit 2− ∗ 2Li + + MnO 2<br />
Entladung<br />
→<br />
← Graphit + Li 2 MnO 2<br />
Aufladung<br />
Vorteile<br />
- Hohhe Leistungsdichte<br />
- Sehr hohe Spannung<br />
- Keine giftigen Bestandteile<br />
Nachteile<br />
- Hohe Wärmeentwicklung<br />
- Teuer (Lithium, hermetische<br />
Abkapslung)<br />
- Hohe Selbstentladung (s.o.)<br />
- Schlechte Leistung bei niedriger<br />
Temperatur (Elektrolyt wird starrer)<br />
Anwendungsgebiete:<br />
- Handys, Camcor<strong>de</strong>rs, Digitalkameras, Laptops<br />
©Stefan Pielsticker und Hendrik-Jörn Günther<br />
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<strong>Lernzettel</strong> <strong>zu</strong> Redoxrekationen, <strong>OC</strong><br />
CHEM<br />
Korrosionsschutz und Elektrolyse<br />
1. Was versteht man unter einer Elektrolyse?<br />
Unter <strong>de</strong>r Elektrolyse versteht man das Aufspalten einer chemischen Verbindung mit Hilfe von<br />
elektrischem Strom in ihre Elemente. Die Spannung, die dabei angelegt wer<strong>de</strong>n muss ergibt sich aus<br />
<strong>de</strong>m Redoxpotential <strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>n Ausgangsstoffen resultieren<strong>de</strong>n galvanischen Zelle sowie aus einem<br />
Überpotential, welches benötigt wird, um die Elektrolyse <strong>zu</strong> starten. Bei <strong>de</strong>r Elektrolyse entsteht<br />
auch gleichzeitig ein galvanisches Element, das <strong>de</strong>r Elektrolyse entgegenstrebt: Dieses versteht man<br />
auch als Polarisationsspannung.<br />
Um eine Elektrolyse durchführen <strong>zu</strong> können, so wird an <strong>de</strong>n – Pol (Ano<strong>de</strong>) <strong>de</strong>r galvanischen Zelle <strong>de</strong>r<br />
Pluspol angelegt und an <strong>de</strong>n + Pol (Katho<strong>de</strong>) <strong>de</strong>r galvanischen Zelle <strong>de</strong>r Minuspol angelegt. Die Ano<strong>de</strong><br />
wird somit in <strong>de</strong>r Elektrolyse <strong>zu</strong>r Katho<strong>de</strong> und die Katho<strong>de</strong> <strong>zu</strong>r Ano<strong>de</strong>. Das Oxidations-<br />
Reduktionsverständnis än<strong>de</strong>rt sich jedoch nicht. An <strong>de</strong>r Katho<strong>de</strong> wird nach wie vor reduziert und an<br />
<strong>de</strong>r Ano<strong>de</strong> oxidiert.<br />
2. Was versteht man unter aktiven / passiven Korrosionsschutz?<br />
- Passiver Korrosionsschutz:<br />
o Über<strong>zu</strong>g eines Werkstoffes mit Lack, Gummi etc. aber auch galvanotechnische<br />
Deckschichten (Vergoldung, Versilberung,…)<br />
o Beim passiven Korrosionsschutz muss die das Metall abdichten<strong>de</strong> material komplett<br />
dicht sein, damit keine Lokalelemente entstehen<br />
- Aktiver Korrosionsschutz:<br />
o Aufbringung von unedleren Schichten auf ein Metall (siehe Opferano<strong>de</strong>)<br />
o Kathodischer Korrosionsschutz: Fremdstrom dient als Ano<strong>de</strong>, um einen unedleren<br />
Stoff <strong>zu</strong> „simulieren“. Somit gibt es kein verschleiß material, da die Ano<strong>de</strong> und <strong>de</strong>r<br />
Gegenpol mittels Fremdspannung geschützt wer<strong>de</strong>n,<br />
3. Was versteht man unter einer Opferano<strong>de</strong><br />
- Eine Opferano<strong>de</strong> besteht meistens aus einem unedlen Metall, welches oxidiert wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Sie wird meistens bei Schiffen eingesetzt, da sich das Metall <strong>de</strong>r Schiffshaut nicht auflösen<br />
soll / korrodieren soll, wird ein im Vergleich <strong>zu</strong>m Schiffsmetall unedleres Metall aufgesetzt.<br />
- Nach <strong>de</strong>r elektrochemischen Spannungsreihe muss dieses ein niedrigeres Potential besitzen,<br />
als das <strong>de</strong>r Schiffshaut. Nur dann oxidiert dieses<br />
- Es liegt also ein Lokalelement Opferano<strong>de</strong>//Schiffmetall vor. Die Opferano<strong>de</strong> wird also<br />
oxidiert, da dann Elektronen an das Schiffmetall abgegeben wer<strong>de</strong>n und gleichzeitig<br />
Opferano<strong>de</strong>nmaterial in Ionenform in Wasser übergeht. Dadurch können sich keine<br />
Metallionen <strong>de</strong>r Schiffwand lösen und das Schiff bleibt heile *freu*<br />
- Opferano<strong>de</strong>n sollten beim Schiffbau regelmäßig gewechselt wer<strong>de</strong>n.<br />
Energie in <strong>de</strong>r Organischen Chemie<br />
- Berechnung <strong>de</strong>r molaren Standardreaktionsenthalpien aus Tabellendaten<br />
o Allgemein lässt sich die molare Standardreaktionsenthalpie von Reaktionen<br />
folgen<strong>de</strong>rmaßen berechnen:<br />
©Stefan Pielsticker und Hendrik-Jörn Günther<br />
10
CHEM<br />
<strong>Lernzettel</strong> <strong>zu</strong> Redoxrekationen, <strong>OC</strong><br />
Reaktionsgleicung: v a AB + v b CD → v c AC + v d BD<br />
∆ R H m ∅ = ∑(∆ R H m ∅ (PRODUKTE)) − ∑(∆ R H m ∅ (EDUKTE))<br />
∆ R H m ∅ = ∆ f H m ∅ v c AC + ∆ f H m ∅ v d BD − [∆ f H m ∅ v a AB + ∆ f H m ∅ v b CD ]<br />
o<br />
o<br />
o<br />
o<br />
Wichtig ist <strong>de</strong>r Satz von Hess: Die Enthalpieän<strong>de</strong>rung eines Gesamtprozesses ist die<br />
Summe <strong>de</strong>r Enthalpieän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r einzelnen Prozesse. In an<strong>de</strong>ren Worten ist die<br />
Energie die während einer Reaktion absorbiert o<strong>de</strong>r abgegeben wur<strong>de</strong> unabhängig<br />
von <strong>de</strong>r Anzahl <strong>de</strong>r Reaktionen um das gewünschte Produkt <strong>zu</strong> erreichen.<br />
Demnach können chemische Reaktionen so manipuliert wer<strong>de</strong>n, dass man wie bei<br />
math. Algebra die Standardbildungsenthalpie eines Stoffes ausrechen kann, ohne<br />
diesen erst experimentell erzeugen <strong>zu</strong> müssen.<br />
Bsp: Es soll die Standardbildungsenthalpie von Pentan errechnet wer<strong>de</strong>n.<br />
• C+O 2 CO 2 ∆ R H ∅ m = − 393,5kJ<br />
mol<br />
• H 2 + 1 O 2<br />
2H 2 O ∆ R H ∅ m = − 285,8kJ<br />
mol<br />
• C 5 H 12 + 8 O 2 5 CO 2 + 6H 2 O ∆ R H m ∅ = −<br />
3535 ,6kJ<br />
Um nun die Standardbildungsenthalpie von Pentan <strong>zu</strong> errechnen dreht man die letzt<br />
Reaktionsgleichung um:<br />
• 5 CO 2 + 6H 2 O C 5 H 12 + 8 O 2 ∆ R H m ∅ = +<br />
mol<br />
3535 ,6kJ<br />
mol<br />
; Die Energie wird positiv!!!<br />
• Außer<strong>de</strong>m muss man die Teilreaktionsgleichungen ausgleichen, sodass die<br />
Anzahl <strong>de</strong>r CO2 und H2O gleich ist:<br />
• 5C+5O 2 5CO 2 ∆ R H ∅ m = − 393,5kJ<br />
∗ 5<br />
mol<br />
• 6H 2 + 3 O 2 6H 2 O ∆ R H ∅ m = − 285,8kJ<br />
∗ 6<br />
mol<br />
Nun schreibt man alles<strong>zu</strong>sammen auf und kürzt (links und rechts muss gleich<br />
sein); außer<strong>de</strong>m ausgleichen:<br />
5C+5O 2 +6 H 2 + 3 O 2 +5 CO 2 + 6H 2 O 5CO 2 + 6H 2 O + C 5 H 12 + 8 O 2<br />
Bleibt übrig:<br />
5C + 6H 2 C 5 H 12 ; 5*(− 393,5kJ<br />
mol<br />
)+6*(− 285,8kJ<br />
)+<br />
mol<br />
3535 ,6kJ<br />
mol<br />
=− 145,7,6kJ<br />
mol<br />
(auch hier müssen die jeweiligen Energien mit <strong>de</strong>n Koeffizienten <strong>de</strong>r Reaktion<br />
multipliziert wer<strong>de</strong>n)<br />
o<br />
Ist die errechnete Reaktionsenthalpie negativ, so ist die Reaktion exotherm. Ist die<br />
errechnete Reaktionsenthalpie positiv, so ist die Reaktion endotherm.<br />
Nomenklatur<br />
- Homologe Reihe <strong>de</strong>r Alkane, Alkene, Alkine, Alkohole, Al<strong>de</strong>hy<strong>de</strong> und Carbonsäuren<br />
o Unter einer homologen Reihe versteht man eine Reihe von Stoffen, die sich durch<br />
eine allgemeine Summenformel darstellen lassen und bei <strong>de</strong>r ein Stoff dieser Reihe<br />
aus <strong>de</strong>m vorherigen Stoff durch Hin<strong>zu</strong>fügen eines weiteren Kettenglie<strong>de</strong>s gebil<strong>de</strong>t<br />
wird.<br />
o Alkane: C n H 2n+2<br />
©Stefan Pielsticker und Hendrik-Jörn Günther<br />
11
CHEM<br />
o<br />
o<br />
o<br />
<strong>Lernzettel</strong> <strong>zu</strong> Redoxrekationen, <strong>OC</strong><br />
Alkene: Besitzen im Gegensatz <strong>zu</strong> <strong>de</strong>n Alkanen eine o<strong>de</strong>r mehrere C-C-<br />
Doppelbindungen. Dadurch kommt eine geringere Anzahl an gebun<strong>de</strong>nen<br />
Wasserstoffatomen <strong>zu</strong>stan<strong>de</strong><br />
Alkine: Besitzen C-C-Dreifachbindungen, sodass pro Bindung 4 Wasserstoffatome<br />
weniger auftreten als bei einem gleich langen Alkan.<br />
Alkohole besitzen eine Hydroxylgruppe (-OH) anstelle eines Wasserstoffes an einem<br />
C-Atom. Endung auf –ol.<br />
o<br />
Al<strong>de</strong>hy<strong>de</strong> sind chemische Verbindungen, die als funktionelle Grupp eine<br />
Carbonylgruppe (-CHO) besitzen. Die von <strong>de</strong>n Alkanen abgeleitete Reihe <strong>de</strong>r<br />
Al<strong>de</strong>hy<strong>de</strong> bil<strong>de</strong>t die homologe Reihe <strong>de</strong>r Alkanale. Erste Oxidationsstufe primärer<br />
Alkohole. Endung auf –al.<br />
o Ketone beinhalten als funktionelle Gruppe eine Keto-Gruppe (>C=O). Endung auf –<br />
on. Oxidationsprodukt sekundärer Alkohole<br />
o<br />
Carbonsäuren beinhalten die Carboxylgruppe (-COOH). Zweite Oxidationsstufe<br />
primärer Alkohole, erste Oxidationsstufe <strong>de</strong>r Al<strong>de</strong>hy<strong>de</strong>. Endung auf –säure.<br />
- Benennung von organischen Verbindungen<br />
o Unter <strong>de</strong>r Nomenklatur von Organischen Elementen versteht man die IUPAC-<br />
Schreibweise <strong>zu</strong>r Nennung organischer Verbindungen, also Kohlen-Wasserstoffe.<br />
o Die Benennung erfolgt für ein Stammsystem sowie für Substituenten<br />
o Prinzipiell wird unterschie<strong>de</strong>n in 3 Gruppen:<br />
o Alkane, Alkene und Alkine<br />
• Alkane: besitzen in <strong>de</strong>r gesamten Kette nur Einfachbindungen zwischen <strong>de</strong>n<br />
Kohlenstoff-Atomen gesättigte Kohlenstoffe, da es nur Einfachbindungen<br />
gibt<br />
• Alkene: besitzen sowohl Doppel- wie auch Einfachbindungen zwischen <strong>de</strong>n<br />
C-Atomen. Wenn es nur eine Doppelbindung ist, han<strong>de</strong>lt es sich schon um<br />
Alkene ungesättigte Kohlenstoffe<br />
• Alkine: besitzen sowohl Einfach-, Doppel- und Dreifachbindungen zwischen<br />
<strong>de</strong>n C-Atomen ungesättigte Kohlenstoffe<br />
©Stefan Pielsticker und Hendrik-Jörn Günther<br />
12
CHEM<br />
o<br />
<strong>Lernzettel</strong> <strong>zu</strong> Redoxrekationen, <strong>OC</strong><br />
Um eine Benennung eines Kohlenwasserstoffes vor<strong>zu</strong>nehmen geht man im Prinzip<br />
folgen<strong>de</strong>rmaßen vor. Wir gehen hier von einem Beispiel aus, um expurgativ <strong>zu</strong><br />
benennen:<br />
• Zunächst einmal schaut man, welche Bindungsarten vorkommen und gibt<br />
<strong>de</strong>m Molekül somit schon mal einen Rahmen. In diesem Beispiel gibt es eine<br />
Dreifachbindung. Es han<strong>de</strong>lt sich also um ein Alkin, hat also die Endung –in.<br />
• Dann zählt man an einer Kohlenwasserstoff-Kette die Anzahl <strong>de</strong>r Kohlenstoff-<br />
Atome. Dabei muss man jedoch beachten, dass immer die längste Kette<br />
gezählt wird und eventuelle Seitenketten später benannt wer<strong>de</strong>n. Hier eine<br />
kleine Tabelle für die jeweiligen Namen <strong>zu</strong> <strong>de</strong>n Atomanzahlen:<br />
Anzahl <strong>de</strong>r Name<br />
Kohlenstoffe<br />
1 Meth-<br />
2 Eth-<br />
3 Prop-<br />
4 But-<br />
5 Pent-<br />
6 Hex-<br />
7 Hept-<br />
8 Oct-<br />
9 Non-<br />
10 Dec-<br />
Bei unserem Beispiel han<strong>de</strong>lt es sich also um eine Kette mit 7 Kohlenstoff-<br />
Atomen. Somit muss es sich schon mal um ein Heptin han<strong>de</strong>ln.<br />
• Nun zählt man die Elektronenbindungen durch:<br />
Dabei zählt man sowohl von links (schwarz), wie auch von rechts die<br />
Elektronenbindungen durch. Für welche Zählart man sich letztendlich<br />
entschei<strong>de</strong>t, hängt davon ab, dass man am En<strong>de</strong> eine möglichst kleine<br />
Summe an Koeffizienten erhalten sollte. In diesem Falle ist es offensichtlich<br />
von rechts <strong>zu</strong> zählen, da sich bereits die erste Doppelbindung ganz rechts<br />
befin<strong>de</strong>t.<br />
In IUPAC-Schreibweise sieht das dann unter Einbeziehung unserer<br />
Vorherigen Erkenntnisse so aus:<br />
1,3,5-Heptin<br />
Man schreibt also die Stelle <strong>de</strong>r Doppel und Dreifachbindungen mit<br />
Kommata getrennt auf.<br />
©Stefan Pielsticker und Hendrik-Jörn Günther<br />
13
CHEM<br />
<strong>Lernzettel</strong> <strong>zu</strong> Redoxrekationen, <strong>OC</strong><br />
• Lei<strong>de</strong>r wars das noch nicht! Es geht weiter: Wir müssen Doppel- und<br />
Dreifachbindungen getrennt voneinan<strong>de</strong>r ausweisen. Das schaut dann so<br />
aus:<br />
Hepta-1,5-di-en-3-in<br />
Dies ist dann <strong>de</strong>r letztendliche Name <strong>de</strong>s Moleküls. Man erkennt:<br />
1. Zuerst kommt die Anzahl <strong>de</strong>r Kohlenstoff-Atome: Hepta<br />
2. Die Stellen <strong>de</strong>r Doppelbindungen, gefolgt durch ein di, da wir zwei<br />
Doppelbindungen haben und ein –en, welches aussagt, dass es sich bei<br />
diesen Bei<strong>de</strong>n Bin<strong>de</strong>ungen um Doppelbindungen han<strong>de</strong>lt.<br />
3. Es folgt die 3 als Stelle <strong>de</strong>r Dreifachbinung, eigentlich gefolgt durch ein<br />
mono (nur einmal vorkommen<strong>de</strong>n Bindungstypen zählt man nicht auf,<br />
<strong>de</strong>swegen entfällt es) und ein –in, welches signalisiert, dass es sich an<br />
<strong>de</strong>r 3. Bindung um eine Dreifachbindung han<strong>de</strong>lt.<br />
Die Vorsilben für –an, -en und –in, die die Anzahl <strong>de</strong>r Bindungsart angeben<br />
lautet folgen<strong>de</strong>rmaßen:<br />
Anzahl <strong>de</strong>r Vorsilbe:<br />
Bindungen<br />
1 Mono-<br />
2 di-<br />
3 Tri-<br />
4 Tetra-<br />
5 Penta-<br />
6 Hexa-<br />
7 Hepta-<br />
8 Octa-<br />
9 nona<br />
o<br />
Hier sind noch einige Beispiele:<br />
©Stefan Pielsticker und Hendrik-Jörn Günther<br />
14
CHEM<br />
<strong>Lernzettel</strong> <strong>zu</strong> Redoxrekationen, <strong>OC</strong><br />
- Oxidation von Alkoholen<br />
o Bei Alkoholen unterschei<strong>de</strong>t man <strong>zu</strong>sätzlich, wie viele weitere Kohlenstoffatome sich<br />
an <strong>de</strong>n Kohlenstoff-Atom befin<strong>de</strong>n, an <strong>de</strong>m sich die Hydroxyl-Gruppe befin<strong>de</strong>t.<br />
o<br />
Oxidationskette<br />
n-Alkan<br />
prim. C-Atom<br />
n-Alkan<br />
sek. C-Atom<br />
i-Alkan<br />
tert.C-Atom<br />
1. OXIDATIONSSCHRITT<br />
Primärer Alkohol Sekundärer Alkohol Tertiärer Alkohol<br />
2. OXIDATIONSSCHRITT<br />
Alkanal (Al<strong>de</strong>hyd)<br />
Alkanol (Keton)<br />
3. OXIDATIONSSCHRITT<br />
Alkansäure (Carbonsäure)<br />
o<br />
Der letzte Schritt kann nicht weiter oxidiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Weitere funktionelle Gruppen sind:<br />
• Radikale:<br />
• Carbonsäure:<br />
• Carbonsäureester (-carboxylat):<br />
• Amine: (Amino-):<br />
©Stefan Pielsticker und Hendrik-Jörn Günther<br />
15
CHEM<br />
• Ether (-ether):<br />
<strong>Lernzettel</strong> <strong>zu</strong> Redoxrekationen, <strong>OC</strong><br />
• Ester (-ester):<br />
- Zwischenmolekulare Wechselwirkungen und ihre Auswirkungen auf Stoffeigenschaften<br />
o Allgemein lässt sich sagen, dass je höher die molare Masse, <strong>de</strong>sto höher ist die<br />
Elektronendichte und <strong>de</strong>sto höher ist <strong>de</strong>r Sie<strong>de</strong>punkt<br />
o Je stärker die Bindungskräfte, <strong>de</strong>sto höher <strong>de</strong>r Sie<strong>de</strong>punkt, da dieser erst<br />
überwun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n muss<br />
• Es gilt: Dispersionskräfte
CHEM<br />
Reaktionsmechanismen<br />
<strong>Lernzettel</strong> <strong>zu</strong> Redoxrekationen, <strong>OC</strong><br />
- Radikalische Substitution<br />
o Die radikalische Substitution ist die Reaktion von Halogenen mit gesättigten<br />
Kohlenwasserstoffen und sie erfolgt in 3 Schritten:<br />
• Kettenstartreaktion: Ein Halogenmolekül wird homolytisch (Licht, Druck etc)<br />
gespalten in zwei Radikale (Atom mit ungepaartem Elektron)<br />
X 2 → 2X ∙<br />
• Es folgt <strong>de</strong>r Schritt <strong>de</strong>r Kettenreation:<br />
X ∙ +R − H → X − H + R ∙ ; Das Halogenradikal greift die<br />
Kohlenwasserstoffkette R-H an und es entsteht ein Alkylradikal.<br />
Dieses greift nun ein weiteres Halogenmolekül an, spaltet es<br />
chemisch und es bin<strong>de</strong>t sich mit <strong>de</strong>m entstan<strong>de</strong>nen Halogenatom.<br />
Außer<strong>de</strong>m entsteht ein weiteres Halogenradikal, welches erneut<br />
einen gesättigten Kohlenwasserstoff angreift und die Kettenreaktion<br />
beginnt erneut<br />
R ∙ +X 2 → R − X + X ∙<br />
• Es folgt letztendlich <strong>de</strong>r Schritt <strong>de</strong>r Kettenabbruchreaktion, die auftritt, wenn<br />
zwei Radikale aufeinan<strong>de</strong>r treffen:<br />
R ∙ +X ∙→ R − X o<strong>de</strong>r R ∙ +R ∙→ R − R o<strong>de</strong>r 2 ∗ X ∙→ X 2<br />
- Nukleophile Substitution<br />
o Ein Nukleophil, also ein negatives Teilchen, welches von positiven Atomkernen<br />
angezogen wird, ist Ausgangspunkt von diesem wichtigem Reaktionstypus. Es ist ein<br />
Elektronenpaardonator, also eine Lewis-Base. Bei dieser Reaktion wird ein<br />
Heteroatom vom Typ R-X (X=elektronenanziehen<strong>de</strong>s Heteroatom =kein C,H-Atom)<br />
von diesem Nukleophil ersetzt<br />
- Elektrophile Substitution<br />
o Ein Elektrophil ist ein positiv gela<strong>de</strong>nes Teilchen, welches Elektronen anzieht, also<br />
kationisch (Lewis-Säure). Bei <strong>de</strong>r Elektrophilen Substitution wird ein Atom o<strong>de</strong>r eine<br />
Atomgruppe gegen dieses Teilchen getauscht. Beson<strong>de</strong>rs häufig bei <strong>de</strong>r Elektrophilen<br />
aromatischen Substitution, bei <strong>de</strong>r durch frei-<strong>de</strong>lokalisierte Elektronenpaare die<br />
Elektronen für ein Elektrophil relativ leicht <strong>zu</strong>gänglich sind.<br />
- Elektrophile Addition<br />
o Bei diesem Reaktionsmechanismus reagieren ungesättigte Kohlenwasserstoffe mit<br />
Wasser (Hydratisierung), Halogenen (Halogenierung), etc verbun<strong>de</strong>n.<br />
o Im ersten Schritt wird ein Alken o<strong>de</strong>r Alkin durch die hohe Elektronendichte <strong>de</strong>r<br />
Doppelbindung bzw. Dreifachbindung polarisiert und heterolytisch, also in zwei<br />
meta-Ionen gespalten. Das angreifen<strong>de</strong> Molekül greift <strong>de</strong>shalb an <strong>de</strong>r Doppelbindung<br />
an elektrophil. Dabei entstehen ein Anion und ein Kation. Das Kation (ehemalige<br />
Alken o<strong>de</strong>r Alkin) bleibt in diesem und bin<strong>de</strong>t sich im zweiten Schritt mit <strong>de</strong>m<br />
©Stefan Pielsticker und Hendrik-Jörn Günther<br />
17
<strong>Lernzettel</strong> <strong>zu</strong> Redoxrekationen, <strong>OC</strong><br />
CHEM<br />
Standardreaktionen<br />
Substituenten, das Anion kann, da es negativ gela<strong>de</strong>n ist einen s.g. nucleophilen<br />
Rückseitenangriff durchführen, auf Basis einer nukleophilen Substitution.<br />
- Veresterung<br />
o Bei einer Veresterung paart sich ein Alkohol mit einer Säure <strong>zu</strong> einem Ester. Da es<br />
sich um eine Kon<strong>de</strong>nsatinsreaktion han<strong>de</strong>lt wird immer Wasser abgespalten.<br />
o Zunächst wird die Carbonsäure protoniert:<br />
o<br />
Das durch die Protonierung entstan<strong>de</strong>ne Carbeniumion wird von einem freien<br />
Elektronenpaar <strong>de</strong>s Alkohols angegriffen (nukleophiler Angriff)<br />
o<br />
Anschließend erfolgt die Abspaltung von Wasser und die Deprotonierung:<br />
Die funkionelle Gruppe R-COO-R zeichnet die Ester aus.<br />
- Verseifung<br />
o Die Verseifung macht sich Ester <strong>zu</strong>m Nutze und führt eine hydrolytische Spaltung<br />
durch, mit Hilfe einer Lauge. Dafür greift <strong>zu</strong>nächst das Laugen-typische Hydroxid-Ion<br />
an <strong>de</strong>m Ester an<br />
©Stefan Pielsticker und Hendrik-Jörn Günther<br />
18
CHEM<br />
o<br />
<strong>Lernzettel</strong> <strong>zu</strong> Redoxrekationen, <strong>OC</strong><br />
Dem entstan<strong>de</strong>nen Ion wird durch Abspaltung eines Alkoholat-Ions wie<strong>de</strong>r eine<br />
Carbonsäure erstellt<br />
o<br />
Nun folgt <strong>de</strong>r irreversible Schritt, <strong>de</strong>r die Verseifung ausmacht: Der<br />
Protonenübergang von <strong>de</strong>r Carbonsäure <strong>zu</strong>m Alkoholat-Ion:<br />
Bei <strong>de</strong>r Verseifung entstehen als Produkte immer Alkohol und das entsprechen<strong>de</strong><br />
Salz <strong>de</strong>r Säure.<br />
- Cracken<br />
o Unter <strong>de</strong>m Reaktionsmechanismus <strong>de</strong>s Crackens versteht man das spalten von<br />
langen Kohlenwasserstoffe in kürzere Kohlenwassestoffe. Bei diesem Vorgang<br />
unterschei<strong>de</strong>t man in zwei Hauptkategorien zwischen:<br />
• Thermisches Cracken wird benutzt, um sie<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Alkane unter hohen Druck<br />
<strong>zu</strong> brechen, da sie in starke Schwingungen geraten sind.<br />
<br />
<br />
Steam Cracken: langkettige Alkane wer<strong>de</strong>n unter Zugabe von<br />
Wasserdampf in kurzkettige Alkene gespalten.<br />
Visbreaking: dieses Verfahren dient <strong>de</strong>r Verringerung <strong>de</strong>s<br />
dickflüssigen Rückbestan<strong>de</strong>s aus <strong>de</strong>m Steamcracken, in<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r<br />
Rückbestand lange bei ca. 400°C im Behälter verweilt. Durch<br />
schnelles Abkühlen entstehen dabei kurzkettige Alkane<br />
Delayed Coocking: dieses Verfahren wird angewandt um selbst die<br />
teerähnlichen Rückstän<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>m Steam Cracking <strong>zu</strong> verarbeiten.<br />
Da<strong>zu</strong> wird dieses Material in einem Hochofen bei 30bar und 500°C<br />
erhitzt und ein heißes Gas wird in <strong>de</strong>n Öfen nah oben getrieben, wo<br />
es abgesaugt wer<strong>de</strong>n kann<br />
• Katalytisches Cracken<br />
<br />
<br />
Fluid Catalytic Cracken: Bei diesem Verahren wird ein schweres<br />
Vakuum<strong>de</strong>stillat in einer Raffinerie <strong>zu</strong> Gasen, Flüssiggasen und<br />
Kerosin verarbeitet. Die Spaltung erfolgt bei 450°C. Dabei entsteht<br />
sehr viel Koks, welches <strong>de</strong>r Katalysation dient. Bei diesem Prozess<br />
wer<strong>de</strong>n n-Alkane produziert.<br />
Hydrockracken: Koksbildung wird vermie<strong>de</strong>n, da Wasserstoff<br />
hin<strong>zu</strong>gefügt wird. Unter 350°C und ca 70-80bar wird das<br />
Vakuum<strong>de</strong>stillat <strong>zu</strong> n-Alkanen und iso-Alkanen umgeformt. Vorteil:<br />
sehr schnell; Nachteil: teuer<br />
©Stefan Pielsticker und Hendrik-Jörn Günther<br />
19
CHEM<br />
Kunststoffe<br />
<strong>Lernzettel</strong> <strong>zu</strong> Redoxrekationen, <strong>OC</strong><br />
- Kunststofftypen und Aufbau und Eigenschaften von diesen<br />
o Thermoplast<br />
• Kunststoffe, die durch Erwärmung in <strong>de</strong>n Flüssigen Zustand übergehen und<br />
dann beliebig verformt wer<strong>de</strong>n können. Bei Abkühlung nehmen sie wie<strong>de</strong>r<br />
eine feste Form an.<br />
• Der Vorrang ist reversibel, kann also unendlich oft wie<strong>de</strong>rholt wer<strong>de</strong>n,<br />
solange eine Temperatur von 250°C nicht überschritten wird thermische<br />
Zerset<strong>zu</strong>ng<br />
• Aufgebaut aus langkettigen Kohlewasserstoffen, ohne o<strong>de</strong>r nur sehr wenigen<br />
Verzweigungen. Intermolekulare Kräfte sind VAN <strong>de</strong>r WAALS-Bindungen<br />
• Verarbeitung im Spritzgießverfahren und Druckluft, z.B. <strong>zu</strong>r PET-<br />
Flaschenherstellung<br />
• Struktur:<br />
o<br />
Duroplast<br />
• Kunststoffe, die nach ihrer Aushärtung nicht wie<strong>de</strong>r verformt wer<strong>de</strong>n<br />
können (Nur noch mechanische Verarbeitung)<br />
• Bei Erwärmung, gehen duroplastische Kunststoffe kaputt, da ihre<br />
Schmelztemperatur über <strong>de</strong>r Zerset<strong>zu</strong>ngstemperatut liegt<br />
• Aufgebaut aus engmaschig vernetzten Polymeren, die über<br />
Elektronenpaarbindungen miteinan<strong>de</strong>r verbun<strong>de</strong>n sind.<br />
• Herstellung oft durch Polykon<strong>de</strong>nsation<br />
• Struktur:<br />
o<br />
Elastomere<br />
• Kunststoffe, die sich unter Druck o<strong>de</strong>r Zug verformen lassen, dann jedoch<br />
wie<strong>de</strong>r in ihre ursprüngliche Form <strong>zu</strong>rückformen.<br />
• Aufgebaut aus langkettigen Polymeren, die an einigen Stellen über<br />
Elektronenpaarbindungen verbun<strong>de</strong>n sind. (jedoch nicht so engmaschig wie<br />
beim Duroplasten)<br />
©Stefan Pielsticker und Hendrik-Jörn Günther<br />
20
CHEM<br />
<strong>Lernzettel</strong> <strong>zu</strong> Redoxrekationen, <strong>OC</strong><br />
• Bei tiefer Temperatur sind Elastomere eher starr und sprö<strong>de</strong>, da sie für die<br />
Aus<strong>de</strong>hnung thermische Energie benötigen.<br />
• Bei Wärme<strong>zu</strong>fuhr nimmt ihr Dehnungsvermögen <strong>zu</strong>, solange die<br />
Zerset<strong>zu</strong>ngstemperatur nicht überschritten wird.<br />
• Struktur:<br />
- Reaktionstypen<br />
o Radikalische Polymerisation<br />
• Als Ausgangsstoff dient eine C=C-Doppelbindung an bei<strong>de</strong>n En<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s<br />
Monomers.<br />
• Damit die Reaktion jedoch beginnt, muss ein Radikal vorliegen.<br />
• Dann wird die C=C-Doppelbindung aufgespalten.<br />
• Es entsteht eine C-C-Einfachbindung und zwei freie Elektronen. Eins <strong>de</strong>r<br />
freien Elektronen kann nun noch eine Verbindung <strong>zu</strong> einem weiteren<br />
Monomer aufbauen.<br />
• An diesem wird ebenfalls eine Doppelbindung aufgespalten, sodass zwei<br />
Elektronen frei wer<strong>de</strong>n. Eins bil<strong>de</strong>t die C-C-Einfachbindung <strong>zu</strong>m an<strong>de</strong>ren<br />
Monomer, das an<strong>de</strong>re sorgt als Radikal für die Fortführung <strong>de</strong>r Reaktion.<br />
• So können langkettige Polymere entstehen, die auf Polymerisate genannt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
• Bei <strong>de</strong>r Polymerisation entstehen vor allem langlkettige Thermoplaste<br />
• Reaktionsgleichung:<br />
o<br />
Polykon<strong>de</strong>nsation<br />
• Ausgangsstoffe sind Monomere mit zwei funktionellen Gruppen, geeignet<br />
sind:<br />
<br />
<br />
<br />
Hydroxlgruppen<br />
Carboxylgruppe<br />
Aminogruppen<br />
©Stefan Pielsticker und Hendrik-Jörn Günther<br />
21
CHEM<br />
<strong>Lernzettel</strong> <strong>zu</strong> Redoxrekationen, <strong>OC</strong><br />
• Die Monomere reagieren an <strong>de</strong>n funktionellen Gruppen unter Abspaltung<br />
eines kleinen Moleküls, z.B. Wasser<br />
• Zunächst bil<strong>de</strong>n sich Dimere, dann Polykon<strong>de</strong>nsate<br />
• Bei <strong>de</strong>r Polykon<strong>de</strong>nsation entstehen aus bifunktionellen Monomeren<br />
(Monomere mit zwei funktionellen Gruppen) thermoplastische Kunstoffe,<br />
bei trifunktinellen Monomeren(Monomer mit drei funktionellen Gruppen)<br />
hingegen duroplastische Kunststoffe.<br />
• Reaktionsgleichung:<br />
o<br />
Polyaddition<br />
• Ähnlich wie bei <strong>de</strong>r Polykon<strong>de</strong>nsation sind Monomere mit Funktionellen<br />
Gruppen notwendig.<br />
• Jedoch braucht man für die Addition funktionelle Gruppen mit<br />
Doppelbindungen, die dann aufgelöst wer<strong>de</strong>n können, sodass eine<br />
Verbindung zwischen bei<strong>de</strong>n entsteht<br />
• Es wer<strong>de</strong>n jedoch we<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Stoffe frei (Polykon<strong>de</strong>nsation) noch wird ein<br />
Radikal als Start benötigt(Polymerisation)<br />
• Bei <strong>de</strong>r Polyaddition entstehen aus bifunktionellen Monomeren (Monomere<br />
mit zwei funktionellen Gruppen) thermoplastische Kunstoffe, bei<br />
trifunktinellen Monomeren(Monomer mit drei funktionellen Gruppen)<br />
hingegen duroplastische Kunststoffe<br />
• Die Polymere wer<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>r Polyaddition auch Polyaddukte genannt<br />
• Reaktionsgleichung:<br />
©Stefan Pielsticker und Hendrik-Jörn Günther<br />
22
CHEM<br />
<strong>Lernzettel</strong> <strong>zu</strong> Redoxrekationen, <strong>OC</strong><br />
- Copolymerisation<br />
o Die Copolymerisation läuft genauso wie die Polymerisation ab<br />
o Der einzige Unterschied besteht darin, dass nicht immer die selben Monomere<br />
aneinan<strong>de</strong>r polymerisiert wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn unterschiedliche Monomere<br />
o Damit ist es möglich <strong>de</strong>m Kunststoff bestimmt Eigenschaften <strong>zu</strong> geben<br />
- Verwertung von Kunststoffen<br />
o Upcycling<br />
• Nicht mehr benötigte Kunststoffe wer<strong>de</strong>n, thermisch, bzw. chemisch soweit<br />
bearbeitet, dass sie danach einen höheren Qualitätsgrad besitzen, also z.B.<br />
längere Ketten<br />
o Recycling<br />
• Werkstoffliche Verwendung<br />
<br />
<br />
Aus <strong>de</strong>n Sekundärrohstoffen können durch Schmelzverfahren und<br />
neues Gießen wie<strong>de</strong>r neue Kunststoffprodukte hergestellt wer<strong>de</strong>n<br />
Vorausset<strong>zu</strong>ng ist ein thermoplastischer Kunststoff<br />
Beson<strong>de</strong>rs gut eigen sich sortenreine Kunststoffe<br />
Mischkunststoffe können zerkleinert und nur in kleinen Mengen <strong>de</strong>r<br />
normalen Produktion <strong>zu</strong>gemengt wer<strong>de</strong>n und führen <strong>zu</strong><br />
min<strong>de</strong>rwertigen Kunststoffen (Downcycling)<br />
• Rohstofflich Verwertung<br />
<br />
Die Makromoleküle <strong>de</strong>s Kunstsoffst wer<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>r in Monomre<br />
aufgespalten und können dann in <strong>de</strong>n bereits bekannte Verfahren<br />
wie<strong>de</strong>r <strong>zu</strong>sammengefügt wer<strong>de</strong>n<br />
Dieser Vorgang ist jedoch sehr aufwendig und teuer<br />
o Downcycling<br />
• Nicht mehr benötigte Kunststoffe wer<strong>de</strong>n, thermisch, mechanisch o<strong>de</strong>r<br />
chemisch soweit bearbeitet, dass sie danach einen geringeren Qualitätsgrad<br />
besitzen, also z.B. kürzere Ketten<br />
o Thermische Verwertung<br />
• Als letzte Möglichkeit besteht noch die Verbrennung, wobei die entstehen<strong>de</strong><br />
Wärme genutzt und beispielsweise in elektrische Energie umgewan<strong>de</strong>lt<br />
wer<strong>de</strong>n kann<br />
• Dies setzt jedoch eine gute Filterung <strong>de</strong>r Abgase voraus, da giftige Gase<br />
entstehen<br />
- Grün<strong>de</strong> für die Herstellung<br />
o Geringeres Gewicht als Metall und Keramiken<br />
o Höhere Bruchsicherheit als Gas und Keramik<br />
o Chemische Beständigkeit gegenüber anorganischen Verbindungen, jedoch stark<br />
zersetzend bei organischen Lösemitteln<br />
o Geringe Verarbeitungstemperaturen Konstruktion räumlich komplizierter Teile<br />
o Farbigkeit<br />
o Geringe Wärmeleitfähigkeit Wärmedämmung, Isolation<br />
o Eine elektrische Leitfähigkeit Isolation von Kabeln<br />
o Günstige Herstellung<br />
©Stefan Pielsticker und Hendrik-Jörn Günther<br />
23