Lernzettel Nr. 5 - guennet.de
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POLITICS<br />
<strong>Lernzettel</strong> <strong>Nr</strong>. 5<br />
- Frie<strong>de</strong>nsbegriffe:<br />
o Formeller Frie<strong>de</strong>n (Hobbes)<br />
• Frie<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r Ordnung und Sicherheit anstrebt<br />
• Thomas Hobbes Warum grün<strong>de</strong>n Menschen Staaten?<br />
o<br />
<br />
<br />
<br />
Vernunft <strong>de</strong>s Menschen leitet ihn dazu aus <strong>de</strong>m Naturzustand zu<br />
wechseln (Naturzustand = Kampf gegen alle)<br />
Menschen verpflichten sich zu unkündbaren Vertrag, <strong>de</strong>r das<br />
Zusammenleben regelt<br />
Autoritäre Schlichtung von Streitigkeiten<br />
Laut Hobbes: dauerhafte militärische Abschreckung als<br />
Frie<strong>de</strong>nsmittel<br />
• Frie<strong>de</strong>n = Zustand <strong>de</strong>s Nicht-Krieges<br />
• Konservativer Frie<strong>de</strong>n ( Erhaltung <strong>de</strong>s Status quo)<br />
• Insgesamt als Drohfrie<strong>de</strong>n bezeichnet und somit als schneller Frie<strong>de</strong>n<br />
<br />
<br />
17.Jh.<br />
Pessimistisches Weltbild<br />
Staat muss Gewaltmonopol haben, um Kampf „aller gegen aller“ in<br />
<strong>de</strong>n Griff zu bekommen<br />
Materieller Frie<strong>de</strong>n (Immanuel Kant)<br />
• Inhaltlich gestalteter Frie<strong>de</strong>n<br />
• Immanuel Kant<br />
Menschen haben Wahl zwischen Frie<strong>de</strong>nsordnung (kein Misstrauen<br />
mehr) o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Verlust jeglicher Frie<strong>de</strong>nshoffnung<br />
• Für <strong>de</strong>n dauerhaften Frie<strong>de</strong>n ist somit wichtig:<br />
<br />
Republikanische Verfassung gekennzeichnet durch:<br />
o Volkssouveränität (Das Volk steht einzig und allein über <strong>de</strong>r<br />
Verfassung)<br />
o Repräsentation (Han<strong>de</strong>ln einzelner Personen für mehrere)<br />
o Gewaltenteilung (Legislative, Judikative, Exekutive)<br />
Völkerbund<br />
o Keine Einmischung in innere Aufgaben eines Staates<br />
o Unterwerfung unter <strong>de</strong>m Weltbürgertum<br />
o Kooperativ – kollektiver Frie<strong>de</strong>n<br />
• Insgesamt als positiver Frie<strong>de</strong>n zu verstehen<br />
<br />
Aufklärung ist <strong>de</strong>r Ausweg <strong>de</strong>r Menschen aus seiner selbst<br />
verschul<strong>de</strong>ten Unmündigkeit<br />
Frie<strong>de</strong>n in Freiheit (Kant) vs. Frie<strong>de</strong>n durch Unterdrückung (Hobbes)<br />
- Immanuel Kants Entwicklung <strong>de</strong>s Weltbürgertums:<br />
o 1. Bürger kommen zum Streit wird durch Gericht gelöst<br />
o 2. Staaten kommen zum Streit wird durch Krieg gelöst<br />
• Dies ist laut Kant <strong>de</strong>r falsche Schritt zur Konfliktlösung; DESHALN:<br />
• Völkerbund muss kreiert wer<strong>de</strong>n (Oberhäupter von mehreren Staaten),<br />
<strong>de</strong>r das Ziel verfolgt, letztendlich eine Weltrepublik zu grün<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>r sich<br />
alle Menschen <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> als Bürger und Einwohner von dieser fühlen<br />
© Stefan Pielsticker und Hendrik-Jörn Günther<br />
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<strong>Lernzettel</strong> <strong>Nr</strong>. 5<br />
POLITICS<br />
- Zivilisation<br />
o Menschlicher Kulturkreis, <strong>de</strong>r unterschiedliche Schichten beinhaltet<br />
o Zivilisation entsteht durch die verbesserte Lebensweise, die beispielsweise durch<br />
Technik und Wissenschaft herbeigeführt wird<br />
o Innerhalb <strong>de</strong>r Zivilisation können durch die Weiterentwicklung und die Anpassung<br />
die sozialen Schranken überwun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
o Unzivilisiert ist Gleichzusetzen mit Barbarei, also Menschen die im Naturzustand<br />
ohne Gesetze und Regelungen untereinan<strong>de</strong>r leben.<br />
o Zivilisation wird geprägt und ausgebaut durch Han<strong>de</strong>l und Dienstleistungen <strong>de</strong>r<br />
einzelnen Zivilisationsmitglie<strong>de</strong>r untereinan<strong>de</strong>r und eine geplante<br />
Arbeitsteilung(Bürokratie)<br />
o Die Zivilisation wird gesteuert durch Institutionen und Verträge<br />
o Kollektive Schutzeinrichtungen kümmern sich um die Sicherheit und <strong>de</strong>n Schutz <strong>de</strong>r<br />
Bürger<br />
o Es entsteht eine Städtekultur die Institutionen für Sicherheit und Schutz <strong>de</strong>r Bürger<br />
beinhaltet<br />
Gewaltmonopol<br />
Rechtsstaatlichkeit<br />
Inter<strong>de</strong>pen<strong>de</strong>nz<br />
und<br />
Affektkontrolle<br />
Demokratische<br />
Prinzipien<br />
Soziale<br />
Gerechtigkeit<br />
Konfliktkultur<br />
- Zivilisatorische Hexagon<br />
o Entprivatisierung von Gewalt<br />
• Bildung eines legitimen, staatlichen Gewaltmonopols<br />
• Bürger sind <strong>de</strong>m Monopol untergeordnet; Entwaffnung <strong>de</strong>r Bürger<br />
• Bricht das Gewaltmonopol zusammen, so leitet dies zu<br />
bürgerkriegsähnlichen Situationen<br />
o Kontrolle <strong>de</strong>s Gewaltmonopols + Bildung von Rechtsstaatlichkeit<br />
• Gewaltmonopol muss von Rechtsstaatlichkeit (öffentliche Gewalt ist im<br />
Ganzen und auf Dauer an objektive Wert- und Rechtsordnung (also Gesetze,<br />
Verordnungen etc.) gebun<strong>de</strong>n) begleitet wer<strong>de</strong>n, da sonst eine Diktatur<br />
entsteht<br />
© Stefan Pielsticker und Hendrik-Jörn Günther<br />
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POLITICS<br />
<strong>Lernzettel</strong> <strong>Nr</strong>. 5<br />
• Öffentlich <strong>de</strong>mokratische Kontrolle als Voraussetzung für friedliche<br />
Konfliktlösung<br />
• Interessens- und I<strong>de</strong>ntitätskonflikte treten bei Rechtsstaat auf;<br />
Interessenskonflikte seien dabei normal; I<strong>de</strong>ntitätskonflikte treten seltener<br />
auf<br />
• Rechtsstaatlichkeit treten auf bei GG; Art.20 = Rechtsstaatlichkeit<br />
o Inter<strong>de</strong>pen<strong>de</strong>nz und Affektkontrolle<br />
• Punkt 1+2 for<strong>de</strong>rt eine Kontrolle von Affekteri (Handlung, die aus einer<br />
unkontrollierten Situation entsteht)<br />
• Selbstkontrolle för<strong>de</strong>rt „großartig angelegte Verflechtungen“ Ökonomien<br />
• Affektenkontrolle ist Grundlage für Aggressionserkennungen und<br />
Gewaltverzicht und setzt Toleranz und Kompromissfähigkeit voraus kann<br />
aber nur aus Selbstdisziplin entstehen (Affektkontrolle = Selbstkontrolle)<br />
• Autonomiestreben von Gruppen wird dadurch eingeschränkt/ korrigiert<br />
• Dies ist lei<strong>de</strong>r auch mit Bürokratie verbun<strong>de</strong>n<br />
o Demokratische Beteiligung<br />
• In mo<strong>de</strong>rnen Gesellschaften müssen Interessen diskutierbar und<br />
artikulationsfähig sein<br />
• Je offener und flexibler das rechtsstaatliche System ist, <strong>de</strong>sto<br />
belastungsfähiger wird das System bei größeren Interferenzen in <strong>de</strong>r<br />
Gesellschaft<br />
o Soziale Gerechtigkeit<br />
• Aktive Politik <strong>de</strong>r Chancen – und Verteilungsgerechtigkeit ist unerlässlich<br />
• Materielle Anreicherung <strong>de</strong>r Rechtsstaatlichkeit ist Bedingung <strong>de</strong>r<br />
Lebensfähigkeit <strong>de</strong>r rechtsstaatlichen Ordnung innerer Frie<strong>de</strong>n<br />
o Konstruktive politische Konfliktkultur<br />
• Gibt es in einer zerklüfteten Gesellschaft faire Chancen (siehe vorheriger<br />
Punkt), so wird die Bereitschaft zur produktiven Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit<br />
Konflikten gestärkt und sogar zur selbstverständlichen Politik<br />
• Materielle Leistung (s. soziale Gerechtigkeit) ist eine wichtige Brücke<br />
zwischen <strong>de</strong>n Bürgern + <strong>de</strong>m Rechtsstaat<br />
- Gewalten-Dreieck<br />
o Mo<strong>de</strong>ll von Johann Galtung, dass die Beziehungen unterschiedlicher Formen von<br />
Gewalt und <strong>de</strong>ren Beziehung zueinan<strong>de</strong>r darstellen soll<br />
o Direkte Gewalt<br />
• Gewalt in einer Aktion/Ereignis<br />
• Akteur, <strong>de</strong>r Folgen <strong>de</strong>r Gewalteinwirkung beabsichtigt<br />
• Zeigt sich nach außen<br />
o Strukturelle Gewalt<br />
• Gewalt in einem Prozess mit mehr o<strong>de</strong>r weniger stark ausgeprägten<br />
Anzeichen<br />
• Nicht personal bezogen, son<strong>de</strong>r auf Volksgruppen, Gesellschaftsgruppen<br />
bezogen<br />
• Bleibt eher im verborgenen<br />
© Stefan Pielsticker und Hendrik-Jörn Günther<br />
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POLITICS<br />
<strong>Lernzettel</strong> <strong>Nr</strong>. 5<br />
o Kulturelle Gewalt<br />
• Gewalt in einem Zustand, <strong>de</strong>r selbst über Jahre kaum verän<strong>de</strong>rbar ist<br />
• Fest verankert in Religion, Sprache, Kunst, Wissenschaft, Medien, I<strong>de</strong>ologie<br />
• Immer im verborgenen<br />
o Gewaltdreieck ist frei drehbar<br />
o Wenn Direkte Gewalt und Strukturelle Gewalt die Basis bil<strong>de</strong>n, kann kulturelle<br />
Gewalt als Legitimation für bei<strong>de</strong> gesehen wer<strong>de</strong>n<br />
o Steht es auf <strong>de</strong>r Spitze mit Direkte Gewalt nach unten, so kann es auf die Ursachen<br />
<strong>de</strong>uten, dass Direkte Gewalt aus Struktureller und kultureller Gewalt begrün<strong>de</strong>t ist.<br />
o Gewaltschichtenmo<strong>de</strong>ll als Erweiterung<br />
• Auf <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n befin<strong>de</strong>t sich die Kulturelle Gewalt, als Nährbo<strong>de</strong>n für die<br />
an<strong>de</strong>ren Gewalten, die uns in unseren Grundsätzen lehrt und erzieht und uns<br />
zu einem bestimmten Verhalten anstachelt<br />
• Darüber befin<strong>de</strong>t sich die Strukturelle Gewalt, die Ausbeutung,<br />
Unterdrückung und Diskriminierung beinhalten<br />
• An <strong>de</strong>r Spitze steht die Direkte Gewalt, die in Form von Grausamkeiten<br />
geprägt wird, wenn wir uns von <strong>de</strong>r Strukturellen Gewalt und <strong>de</strong>ren Folgen<br />
befreien wollen<br />
o Je<strong>de</strong>r Punkt <strong>de</strong>s Gewalten-Dreiecks kann als Beginn einer Gewaltentwicklung dienen,<br />
es muss nicht immer die kulturelle Gewalt sein<br />
o Beispiels weise haben sich die Vorurteile gegenüber Afrikaner aus <strong>de</strong>r Sklaverei<br />
entwickelt, welch sich erst durch die Gefangennahme, also <strong>de</strong>r direkten Gewalt<br />
entwickelt.<br />
- Gorbatschow-Politik<br />
o Glasnost<br />
• Mehr Transparenz in <strong>de</strong>n Regierungsangelgenheiten <strong>de</strong>r russischen<br />
Regierung gegenüber <strong>de</strong>r Bevölkerung<br />
o Meinungsfreiheit<br />
o Perestroika<br />
• Umbau <strong>de</strong>s politischen und wirtschaftlichen Systems<br />
- Low Intensity Conflict<br />
o Der ewige Frie<strong>de</strong>n nach Immanuel Kant gilt als älteste Wunschvorstellung <strong>de</strong>s<br />
Menschen. Allerdings wird erst seit En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 1. Weltkrieges über eine aktive<br />
Frie<strong>de</strong>nspolitik diskutiert.<br />
o Allerdings gibt es keine ein<strong>de</strong>utige Definition von Krieg und Frie<strong>de</strong>n. Den Bereich<br />
dazwischen bezeichnet man als Grauzone. Dabei ist Frie<strong>de</strong>n ein Zustand <strong>de</strong>s Nicht-<br />
Krieges und Krieg die rechtliche Form bewaffneter Konfliktlösung.<br />
• Die Grauzone stellt insofern eine Schwierigkeit dar, da es keine ein<strong>de</strong>utige<br />
Definition gibt. (Kalter Krieg, Nah-Ost Konflikt etc.)<br />
o Der Low Intensity Conflict (LIC) bezeichnet <strong>de</strong>n Zustand dieser Grauzone relativ<br />
<strong>de</strong>utlich. Beson<strong>de</strong>rs wichtig wur<strong>de</strong> er nach En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s kalten Krieges, da <strong>de</strong>r Krieg<br />
nicht mehr auf Nationalstaatenebene ausgeführt wird, son<strong>de</strong>rn eine Privatisierung<br />
<strong>de</strong>r Gewalt stattgefun<strong>de</strong>n hat.<br />
• LIC wird nicht (nur) von Nationalstaaten geführt, son<strong>de</strong>rn auch von religiösen<br />
Gemeinschaften, Volksgruppen, Parteien etc.<br />
© Stefan Pielsticker und Hendrik-Jörn Günther<br />
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POLITICS<br />
<strong>Lernzettel</strong> <strong>Nr</strong>. 5<br />
• In <strong>de</strong>r Praxis be<strong>de</strong>utet dies, dass regulär- nationale Streitkräfte gegen<br />
Guerillas, Terroristen o<strong>de</strong>r Zivilisten kämpfen<br />
• Ein weiteres Merkmal <strong>de</strong>s LIC ist, dass das staatliche Gewaltmonopol<br />
durchbrochen wird, sowie <strong>de</strong>r Fakt, dass politische, wirtschaftliche und<br />
materielle (Warenlieferungen etc.) Unterstützung aus <strong>de</strong>m Ausland erfolgt<br />
• Der LIC wird außer<strong>de</strong>m zu einer globalen Angelegenheit, da Medien aus<br />
diesen lokalen Gebieten berichten<br />
• Es existiert kein offizieller Kriegszustand, obwohl Kampfhandlungen<br />
stattfin<strong>de</strong>n<br />
• Es han<strong>de</strong>lt sich dann um einen Krieg, wenn eine Gruppe bereit ist, eine<br />
an<strong>de</strong>re zu töten (nach Creveld, <strong>de</strong>m Erfin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s LIC und israelischer<br />
Militärhistoriker)<br />
• Charakteristisch für LIC-führen<strong>de</strong> Gruppen ist, dass sie in <strong>de</strong>r Lage sind,<br />
mo<strong>de</strong>rne Technik einzusetzen und zu<strong>de</strong>m bereit sind, für ihre Religion /<br />
Glauben / Gruppeninteresse zu sterben (<strong>de</strong>utliche Unterscheidung zu<br />
nationalen Streitkräften)<br />
• Des Weiteren leben Mitglie<strong>de</strong>r von radikalen Gruppen, die einen LIC führen<br />
zumeist ver<strong>de</strong>ckt im Ausland, um dort zu lernen und treten dann in<br />
Erscheinung, wenn ihre Gruppe dies verlangt.<br />
o Guerillas sind Gruppen, die die Taktiken eines Kleinkrieges verfolgen und konkrete<br />
politische For<strong>de</strong>rungen haben<br />
o Terroristen setzen vor allem auf psychologische Wirkung eines Schreckens (9/11)<br />
o Ausgezeichnet sind LIC-führen<strong>de</strong> Gruppen zu<strong>de</strong>m durch wirtschaftliche<br />
Unabhängigkeit, meistens auf ein konkretes Gebiet bezogene militärische Einsätze<br />
und versuchen, einen Staat zu illegalen militärischen Aktionen zu verleiten<br />
- UN<br />
o Gegrün<strong>de</strong>t nach <strong>de</strong>n Haager Frie<strong>de</strong>nskonferenzen und im Völkerbund (nach <strong>de</strong>m<br />
1.WK) und hat sich zum Ziel gesetzt, <strong>de</strong>n Frie<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>r Welt dauerhaft zu sichern<br />
o Nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Völkerbund gescheitert ist, setzten sich Churchill und Roosevelt für die<br />
Gründung <strong>de</strong>r UN ein und entwickelten die (Antlantik) Charta, die Prinzipien, auf<br />
<strong>de</strong>nen die UN immer noch beruht<br />
o Nach mehreren Diskussionsrun<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong> schließlich 1945 auf er Konferenz von Jalta<br />
die UN in San Francisco gegrün<strong>de</strong>t. Zu <strong>de</strong>n hauptverantwortlichen Mächten zählten.<br />
China, Russland (damals Sowjetunion), USA, Frankreich und UK<br />
o UN ist eine Gemeinschaft von Staaten, die auf ihre Souveränität bestehen<br />
o Die UN hat Büros in Wien, Nairobi, Genf, New York und Den Haag. Die Gebäu<strong>de</strong> an<br />
sich befin<strong>de</strong>n sich aber nicht in <strong>de</strong>m Land son<strong>de</strong>rn gehören zu internationalem<br />
Territorium und NICHT zu <strong>de</strong>m Staat, in <strong>de</strong>m sich das Gebäu<strong>de</strong> befin<strong>de</strong>t.<br />
o Derzeit gibt es 192 Mitglie<strong>de</strong>r (D seit 1973); es gab 51 Gründungsstaaten<br />
o Die Finanzierung <strong>de</strong>r UN beruht auf drei Grundsätzen: Pflichtbeiträgen,<br />
Pflichtbeitragsumlagen und Beitragsleistungen<br />
• Pflichtbeträge: Je<strong>de</strong>r Staat muss einen Pflichtbeitrag abzahlen, <strong>de</strong>r sich<br />
anhand <strong>de</strong>s Bruttosozialproduktes eines Staates orientiert. Dabei gilt<br />
allerdings, dass ein Staat min<strong>de</strong>stens 0,001% und nicht mehr als 25% <strong>de</strong>s<br />
Haushaltes tragen darf. (USA trägt 25% <strong>de</strong>s Haushaltes)<br />
© Stefan Pielsticker und Hendrik-Jörn Günther<br />
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POLITICS<br />
<strong>Lernzettel</strong> <strong>Nr</strong>. 5<br />
• Pflichtbeitragsumlagen: Gehören zu <strong>de</strong>n Pflichtbeiträgen allerdings darf das<br />
eingezahlte Geld nur für Frie<strong>de</strong>nsoperationen verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
• Beitragsleistungen: freiwillige Basis; Dienen <strong>de</strong>r Finanzierung <strong>de</strong>r UN Spezialund<br />
Nebenorganen<br />
o DIE UN besitzt insgesamt 6 Hauptorgane (eigentlich nur noch 5):<br />
• Generalversammlung<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Je<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r 192 Mitglie<strong>de</strong>r hat eine Stimme<br />
Zusammengesetzt aus <strong>de</strong>n Staats und Regierungschefs <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r<br />
keine <strong>de</strong>mokratische Legitimation durch Wahlen<br />
Kontrolle <strong>de</strong>s Haushalts<br />
Abstimmen über Resolutionen gegen an<strong>de</strong>re Län<strong>de</strong>r, solange diese<br />
nicht vom Sicherheitsrat befasst wer<strong>de</strong>n.<br />
Entscheidungen, die die Generalversammlung über ein Land<br />
beschließt sind für dieses nicht bin<strong>de</strong>nd<br />
Die Arbeit <strong>de</strong>r Generalversammlung ist in Kommites und<br />
Arbeitsgruppen unterteilt<br />
• Sicherheitsrat<br />
<br />
<br />
<br />
Mächtigste Organ <strong>de</strong>r UN; setzt sich aus 5 ständigen (USA, CHINA,<br />
RUSSLAND, UK, FRANKREICH) und zehn nichtsändigen Mitglie<strong>de</strong>rn<br />
zusammen, die alle zwei Jahre wechseln.<br />
Die 5 Hauptmächte besitzen ein erweitertes Vetorecht, sodass eine<br />
Macht nur von diesem Gebrauch machen muss, um eine Resolution<br />
nicht zu verabschie<strong>de</strong>n<br />
Kann als einziges Organ <strong>de</strong>r UN Entscheidungen mit<br />
Bindungswirkungen (die Mitgliedsstaaten müssen sich daran halten)<br />
aussprechen<br />
o Streitparteien müssen Verhandlungen führen und <strong>de</strong>r<br />
Sicherheitsrat for<strong>de</strong>rt dazu auf; Streitparteien müssen<br />
Untersuchungen, Vermittlungen und Vergleiche akzeptieren<br />
o Sicherheitsrat kann je<strong>de</strong> Streitigkeit daraufhin überprüfen,<br />
ob <strong>de</strong>r Weltfrie<strong>de</strong>n nicht mehr gewährleistet wird<br />
o Sicherheitsrat kann (um seine Meinung bei Nichtbeachtung<br />
durchzusetzen) Unterbrechungen <strong>de</strong>r<br />
Wirtschaftsbeziehungen; Eisenbahn,- See- und Luftverkehr;<br />
Post und Telegraphenverbindungen; diplomatische<br />
Beziehungen unterbin<strong>de</strong>n lassen<br />
o Hält <strong>de</strong>r Sicherheitsrat diese Maßnahmen für unzulänglich,<br />
so kann er unter Einsatz von Luft-, See und Landstreitkräften<br />
erfor<strong>de</strong>rliche Maßnahmen durchsetzen<br />
o Alle Mitglie<strong>de</strong>r verpflichten sich zur Wahrung <strong>de</strong>s<br />
Weltfrie<strong>de</strong>ns; müssen Beistand und Durchmarschrecht<br />
ableisten<br />
o Die Maßnahmen wer<strong>de</strong>n von allen o<strong>de</strong>r einigen Mitglie<strong>de</strong>rn<br />
<strong>de</strong>s Sicherheitsrates beschlossen<br />
© Stefan Pielsticker und Hendrik-Jörn Günther<br />
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POLITICS<br />
<br />
o<br />
<strong>Lernzettel</strong> <strong>Nr</strong>. 5<br />
Im Falle eines bewaffneten Angriffs an ein UN-Mitglied, darf<br />
sich dieses Land selbst verteidigen bis <strong>de</strong>r Sicherheitsrat<br />
entsprechen<strong>de</strong> Gegenmaßnahmen eingeleitet hat<br />
Beson<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>r Einsatz von Streitkräften spielt eine große Rolle bei<br />
Frie<strong>de</strong>nsmissionen<br />
o Je<strong>de</strong>s Mitglied <strong>de</strong>r UN ist dazu verpflichtet, <strong>de</strong>m<br />
Sicherheitsrat auf Ersuchen Streitkräfte zur Verfügung zu<br />
stellen.<br />
o Die Frie<strong>de</strong>nssicherung (peacekeeping) spielt dabei eine sehr<br />
wichtige Rolle, verwirklicht von UN-Blauhelmen<br />
o Seit ca. 1992 än<strong>de</strong>rte sich die Qualität <strong>de</strong>r Einsätze, da die<br />
UN zunehmend mit Bürgerkriegen, Vertreibungen und<br />
Menschenrechtsverletzungen konfrontiert wur<strong>de</strong>.<br />
o Diese neue Situation, die in <strong>de</strong>n betroffenen Staaten soziale<br />
und wirtschaftliche Strukturen zerstörte konnte nur durch<br />
erhöhten Waffeneinsatz <strong>de</strong>r Blauhelme geregelt wer<strong>de</strong>n.<br />
o Des Weiteren muss die Frie<strong>de</strong>nsmission um zivile,<br />
polizeiliche und administrative Funktionen erweitert wer<strong>de</strong>n<br />
Frie<strong>de</strong>nskonsolodierung (peacebuilding)<br />
Seit mehr als 10 Jahren ist außer<strong>de</strong>m eine Diskussion im Gange, ob<br />
<strong>de</strong>r Sicherheitsrat um weitere ständige Mitglie<strong>de</strong>r erweitert wird.<br />
Deutschland erhofft sich einen ständigen Sitz ; Für die Erweiterung<br />
wäre eine 2/3 Mehrheit <strong>de</strong>r Vollversammlung notwendig<br />
• Sekretariat<br />
<br />
<br />
Administrationsfunktion mit Büro in New-York, Genf, Nairobi und<br />
Wien<br />
Organisation von Konferenzen <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Organe, Planung <strong>de</strong>s<br />
Haushaltspans, Verfassen von Studien und Berichten zu <strong>de</strong>n<br />
aktuellen Themen <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Organe<br />
Der Generalsekretär hat eine repräsentative Funktion, da er häufig in<br />
<strong>de</strong>n Medien, usw. auftritt. Er gilt daher auch als Kopf <strong>de</strong>r UN. Derzeit<br />
Ban Ki-Moon (Südkorea), davor Kofi Annan<br />
• Wirschafts- und Sozialrat (Economic and Social Council: ECOSOC)<br />
<br />
<br />
Hauptaufgabe ist die interne Koordination <strong>de</strong>r UN-<br />
Spezialorganisationen<br />
Hat 54 Mitglie<strong>de</strong>r. Ziel: Hebung <strong>de</strong>s allgemeinen Lebensstandards,<br />
För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Menschenrechte und Organisation <strong>de</strong>r 30<br />
Unterorganisationen<br />
Je<strong>de</strong>s Jahr wer<strong>de</strong>n 1/3 <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>rneu gewählt; die meisten Sitze<br />
haben Entwicklungslän<strong>de</strong>r<br />
• Treuhandrat (seit 1994 nicht mehr vorhan<strong>de</strong>n)<br />
<br />
Diente <strong>de</strong>r Verwaltung <strong>de</strong>r kolonialen Besetzungsgebiete von<br />
Deutschland und Japan, Am 01.10.1994 wur<strong>de</strong> das letzte<br />
Treuhandgebiet (Palau) in die Unabhängigkeit gelassen und ist seit<br />
<strong>de</strong>m nicht mehr einberufen wor<strong>de</strong>n. Er bestand aus <strong>de</strong>n fünf<br />
Vetomächten es Sicherheitsrates<br />
© Stefan Pielsticker und Hendrik-Jörn Günther<br />
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<strong>Lernzettel</strong> <strong>Nr</strong>. 5<br />
POLITICS<br />
• Internationale Gerichtshof<br />
<br />
<br />
<br />
Sitz in Den Haag; Parteien vor <strong>de</strong>m IGH können nur Staaten sein<br />
Je<strong>de</strong>r Mitgliedsstaat <strong>de</strong>r UN darf <strong>de</strong>n IGH anrufen und die<br />
Entscheidungen sind für bei<strong>de</strong> Vertragspartner bin<strong>de</strong>nd<br />
Es gibt 15 Richter, die von <strong>de</strong>r Generalversammlung und <strong>de</strong>m<br />
Sicherheitsrat gewählt wer<strong>de</strong>n auf 9 Jahre. Es wird darauf geachtet,<br />
dass die Richter aus allen 5 Weltregionen zusammengestellt wer<strong>de</strong>n<br />
und NIE aus <strong>de</strong>mselben Land kommen. Die Richter vertreten bei<br />
Rechtssprechung nicht ein Land SONDERN müssen vollkommen<br />
unabhängig urteilen. Alle 3 Jahre wer<strong>de</strong>n 1/3 <strong>de</strong>r Richter neu<br />
gewählt. Wie<strong>de</strong>rwahl ist möglich<br />
© Stefan Pielsticker und Hendrik-Jörn Günther<br />
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