Deutsch Lernzettel 1 - guennet.de
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GERMAN<br />
Funktionen <strong>de</strong>r Literaturkritik<br />
<strong>Deutsch</strong> <strong>Lernzettel</strong> 1<br />
- Informieren<strong>de</strong> Orientierungsfunktion<br />
o LK soll einen Überblick über unüberschaubere Neuerscheinungen geben<br />
- Selektionsfuntkion<br />
o LK gibt Kaufentscheidungshilfen auf Grund von Bewertungen<br />
o LK rezensiert nur rezensionswürdi<strong>de</strong> Bücher<br />
- Didaktisch-vermitteln<strong>de</strong> Funktion<br />
o Gibt Additive zum besseren Verständnis <strong>de</strong>s Buches<br />
o Vermittelt Wissen, Vorkenntnisse, Charaktereigenschaften zum Verständnis<br />
- Didaktisch-sanktionieren<strong>de</strong> Funktion<br />
o Aufweisung von qualitativen Schwächen für Autoren und Verlage um zukünftige<br />
Ausgaben zu verbessern<br />
- Reflexions- und kommunikationsstimulieren<strong>de</strong>n Funktion<br />
o LK soll / möchte zum Diskutieren über Bücher anregen<br />
- Unterhaltungsfunktion<br />
o Meistens im Feuilleton<br />
o Soll Literatur zur Unterhaltung herausstellen<br />
Literaturkritische Rollenverständnisse <strong>de</strong>s Rezensenten<br />
- Richter<br />
o Spricht Urteil über Literatur; entschei<strong>de</strong>t zwischen lesenswert und unlesenswert<br />
- Erzieher<br />
o Literaturkritiker will Vernunft- und regelwidrigen Geschmacks <strong>de</strong>s Publikums<br />
verbessern<br />
- Anwalt<br />
o<br />
Überlässt <strong>de</strong>n Lesern das letzte Urteil und gibt vll. Seine eigene Meinung ab, ohne<br />
dabei zu sagen, ob ein Text für alle gut o<strong>de</strong>r schlecht sei<br />
- Diener und Freund <strong>de</strong>s Autors<br />
o Gibt sich <strong>de</strong>m Autor hin und lobt sein Buch, oft schon als Werbung zu interpretieren,<br />
in<strong>de</strong>m er meistens das Buch aus seinem kulturhistorischen Zusammenhang, in <strong>de</strong>m<br />
es entstan<strong>de</strong>n ist, lobt<br />
Argumente zur Anlegung von Wertmaßstäben<br />
- Wirkungsbezogene Argumente<br />
o Persönlicher Eindruck dominiert die Argumentation<br />
o Sagt nur aus, wie ein Text empfun<strong>de</strong>n ist, begrün<strong>de</strong>t dies aber nicht.<br />
• Z.B.: „Der Text ist in schöner, ansehnlicher Sprache verfasst“<br />
- Objektbezogene Argumente<br />
o Weisen auf textmerkmale / Form hin<br />
o Sprach, Stilmittel, verwendung von Beispielen, Spannungsaufbau<br />
o Sollen subjektbezogene Argumente stützen<br />
• Z.B.: „Der text ist ins chöner, ansehlicher Sprache verfasst, da er eine kurze<br />
Syntax verwen<strong>de</strong>t, <strong>de</strong>ssen kurzen Sätze es ermöglichen, einen<br />
Spannungsaufbau zu erzeugen <strong>de</strong>ssen Auswirkung das Leseempfin<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s<br />
Rezipienten wie<strong>de</strong>rspiegelt.“<br />
© 2006 Stefan Pielsticker und Hendrik-Jörn Günther<br />
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<strong>Deutsch</strong> <strong>Lernzettel</strong> 1<br />
GERMAN<br />
Analyse <strong>de</strong>r Literaturkritik [Rezensionsanalyse]<br />
Unterscheidung <strong>de</strong>r Rezension in folgen<strong>de</strong> Untertypen:<br />
- Kurzbesprechung<br />
o Kurze Tips zu Büchern, meistens auf wenig Platz beschränkt<br />
- Sammelbesprechungen<br />
o Rezensionen mehrerer Bücher gleichzeitig und <strong>de</strong>r Vergleich <strong>de</strong>r Bücher<br />
untereinan<strong>de</strong>r<br />
- Problemorientierte Rezension<br />
o Nehmen ein sozialen o<strong>de</strong>r politisches Problem zum Anlass, <strong>de</strong>ssen Beurteilung und<br />
Anwendung weit über das Buch hinausreichen<br />
- Klassische Rezension<br />
o Enthält i.d.R:<br />
• Biographische Informationen zum Autor<br />
• Vorangegangene Werke<br />
• Bisherige Einschätzungen <strong>de</strong>s Autors<br />
• Vergleiche mit an<strong>de</strong>ren Werken an<strong>de</strong>ren Autoren<br />
• Informationen zum Inhalt, Thema, Aufbau, Sprache, Intention <strong>de</strong>s Buches<br />
• Bewertung <strong>de</strong>s Buches<br />
• Selbstreflexive Aussagem über das Problem<br />
Rezensionsanalyseansätze:<br />
- Welcher Texttypus liegt vor (s.o.)<br />
- Charakteristische Bestandteile (Informationen zum Autor, Inhalt, Form etc.)<br />
- Medialer Kontext (wo ist es erschienen?)<br />
- Adressaten kreis (welches Publikum, an wen richtet sich die Rezension eher)<br />
- Funktion (informierend, didaktisch-vermittelnd , sanktionieren<strong>de</strong> (s.o.))<br />
- Rollenverständnis <strong>de</strong>s Kritikers (Anwalt, Freund, Richter, u.s.w… . (s.o))<br />
- Angewandte rhetorische Figuren und Mittel (sachlich, informierend,… .; Provokation,<br />
Übertreibung, Schreibstil)<br />
- Welche Wertungen treten heraus (obkekt o<strong>de</strong>r wirkungsbezogene Argumente)<br />
- Welche Wertmaßstäbe (Schön, Angemessenheit, ezc.) nicht unbedingt erfor<strong>de</strong>rlich<br />
- Literaturhistorischer Hintergrund (welchen Hintergrund hat <strong>de</strong>r Autor <strong>de</strong>r Rezension, <strong>de</strong>s<br />
Buches, die Debatte im Buch, etc) nicht unbedingt erfor<strong>de</strong>rlich<br />
© 2006 Stefan Pielsticker und Hendrik-Jörn Günther<br />
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