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NEISSE-ECHO - Guben

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Nr. 9/2013<br />

- 7 -<br />

<strong>Guben</strong><br />

Aus Cottbus wurde uns von<br />

befreundeter Seite zwischen<br />

1/2 und 3/4 8 Uhr die telephonische<br />

Meldung gemacht, daß<br />

das Luftschiff um 7 Uhr 30 Min.<br />

die Stadt Cottbus in rascher<br />

Fahrt passiert habe und in der<br />

Richtung <strong>Guben</strong> weiter gefahren<br />

sei. Ehe nun die Einwohnerschaft<br />

in geeigneter Weise<br />

in Kenntnis gesetzt werden<br />

konnte, wurde der Luftkreuzer<br />

am Horizont zwischen Kaltenborn<br />

und Sprucke sichtbar und<br />

steuerte bei mäßiger Höhe in<br />

schneller Fahrt auf <strong>Guben</strong> zu.<br />

Nachdem es die ersten Häuser<br />

unter sich hatte, verlangsamte<br />

das stolze Luftschiff das<br />

Fahrttempo und fuhr in majestätischer<br />

Ruhe über die Stadt<br />

dahin. Hinter dem Turm der<br />

Stadt- und Hauptkirche machte<br />

es eine Drehung nach links<br />

im rechten Winkel und fuhr<br />

nordöstlich in der Richtung<br />

Fürstenberg davon. Leider hat<br />

nur ein Teil der Einwohnerschaft<br />

das Luftfahrzeug, das<br />

deutlich in allen Teilen erkennbar<br />

war, und dessen Propeller<br />

laut und sichtbar surrten, zu<br />

sehen bekommen. Es wäre<br />

dankbar anerkannt worden,<br />

wenn die Stadt vorher Nachricht<br />

von dem Eintreffen eines<br />

Luftkreuzers erhalten hätte.<br />

Ueber den Verlauf der Fahrt<br />

haben wir folgende Telegramme<br />

erhalten: Berlin, 30. Mai.<br />

Das Luftschiff Schütte-Lanz 1<br />

stieg heute früh zwischen 6-7<br />

Uhr unter Führung des Hauptmanns<br />

Zech zu einer Fahrt<br />

über Lübben, Cottbus, <strong>Guben</strong>,<br />

Frankfurt a. O., Berlin auf. Cottbus,<br />

30. Mai. Das Luftschiff<br />

S.L. 1 stattete heute vormittag<br />

um 7 Uhr 30 Min. unserer Stadt<br />

einen unerwarteten Besuch<br />

ab. Es bewegte sich in etwa<br />

150 Meter Höhe, sodaß das<br />

Fahrzeug deutlich zu erkennen<br />

war. An der Spitze konnte man<br />

die in fetter Schrift gehaltenen<br />

Buchstaben S. L. 1 deutlich<br />

erkennen. In wenigen Minuten<br />

war das Luftschiff, das sich in<br />

westlicher Richtung bewegte,<br />

den Blicken der Zuschauer<br />

entschwunden. Wellmitz, 30.<br />

Mai. Um 8 Uhr 19 Min ist hier<br />

das Luftschiff S. L. 1 gesichtet<br />

worden. Fürstenberg a. O., 30.<br />

Mai. Gegen 1/2 9 traf hier der<br />

Luftkreuzer S. L. 1 ein und fuhr,<br />

nachdem er unsere Stadt überflogen<br />

hatte, in der Richtung<br />

nach Frankfurt a. O. weiter.<br />

Berlin, 30. Mai. Das Luftschiff<br />

S. L. 1 ist gegen 10 Uhr von<br />

seiner Fahrt zurückgekehrt. Es<br />

stand während derselben dauernd<br />

mit der Luftschiffhalle in<br />

Lichtenberg in Verbindung.<br />

1. Juni 1913<br />

Das Schwimmen als Unterrichtsgegenstand<br />

wird an den<br />

hiesigen Volksschulen eingeführt.<br />

Der Unterricht soll in den<br />

Nachmittagsstunden von 2 - 7<br />

Uhr von den Lehrern der betreffenden<br />

Schulen in einer gegenwärtig<br />

im Bau befindlichen<br />

Schwimmanstalt in der Oberneiße<br />

unweit Krölls-Brauerei<br />

erteilt werden. Er soll 10 Unterrichtswochen<br />

mit drei wöchentlichen<br />

Unterrichtsstunden<br />

umfassen. Die Einführung<br />

dieses Unterrichtsgegenstandes<br />

soll in diesem Jahre zunächst<br />

fakultativ erfolgen und<br />

sich auf die 3. Knabenklassen<br />

beschränken, um im nächsten<br />

Sommer obligatorisch durchgeführt<br />

zu werden. Da die neue<br />

Schwimmanstalt fast fertiggestellt<br />

ist, kann in den nächsten<br />

Tagen mit dem Unterricht begonnen<br />

werden.<br />

4. Juni 1913<br />

Sanitätswache und Rettungsdienst.<br />

In der Stadtverordneten-<br />

Versammlung vom 19. März<br />

wurde die Errichtung einer Sanitätswache<br />

beschlossen und<br />

die Mittel zur Errichtung mit<br />

290,75 M und für die dauernde<br />

Unterhaltung mit 1360 M pro<br />

Jahr bewilligt. Die Vorbereitungen<br />

zu dieser sozialen Einrichtung<br />

sind jetzt beendet und<br />

mit dem 1. Juni ist der Betrieb<br />

der Sanitätswache und des<br />

Rettungsdienstes der Krieger-<br />

Sanitätskolonne vom Roten<br />

Kreuz aufgenommen worden.<br />

Die Wache ist im städtischen<br />

Krankenhause untergebracht<br />

und steht unter Aufsicht des<br />

Vorstandes der Sanitätskolonne<br />

(Vorsitzender Herr Dr. Brauner).<br />

Der Zweck dieser Einrichtung<br />

ist, wie schon früher mitgeteilt<br />

wurde, bei Unfällen, plötzlichen<br />

Erkrankungen, sowie bei Katastrophen<br />

innerhalb der Stadt die<br />

erste Hilfe zu leisten und den<br />

Transport von Verletzten und<br />

Erkrankten in die Krankenhäuser<br />

bezw. In Privatwohnungen<br />

auszuführen…<br />

Daß die Sanitätswache mit<br />

Verbandsstoffen, Instrumenten,<br />

Schienen usw. sowie mit<br />

einem Sauerstoffapparat ausgerüstet<br />

ist, soll nicht unerwähnt<br />

bleiben. Die vorzügliche<br />

Organisation der Wache läßt<br />

somit erkennen, daß es sich<br />

um eine Einrichtung handelt,<br />

die einem wirklich allgemeinen<br />

Bedürfnis entsprach.<br />

4. Juni 1913 6. Juni 1913<br />

Vom neuen Eichgesetz. Am<br />

1. Oktober tritt bekanntlich<br />

für alle Bierseidel und Becher<br />

das neue Eichgesetz in Kraft;<br />

es sei daher nochmals darauf<br />

hingewiesen, daß, ehe Strafen<br />

und Konfiszierung der Gläser<br />

eintreten, kein Glas verworfen<br />

zu braucht, wohl aber nach<br />

gesetzlicher Vorschrift geeicht<br />

sein muß und zwar sollen 2<br />

Zentimeter Schaumrand bleiben,<br />

welche bis zu 4 Zentimeter<br />

aber zulässig sind.<br />

9. Juni 1913

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