PDF-Ausgabe - G´sund Online

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04.01.2014 Aufrufe

Erscheinungsort Graz. Verlagspostamt 8010 Graz/P.B.B. 02Z033793M – Postentgelt bar bezahlt Erfolgreicher Einsatz des Grazer Gamma-Knife auf Seite 24. Nr. 50 Juni 2006 KAGes www.kages.at

Erscheinungsort Graz. Verlagspostamt 8010 Graz/P.B.B. 02Z033793M – Postentgelt bar bezahlt<br />

Erfolgreicher Einsatz des<br />

Grazer Gamma-Knife<br />

auf Seite 24.<br />

Nr. 50 Juni 2006<br />

KAGes<br />

www.kages.at


Inhalt Juni 2006<br />

AKTUELLES<br />

4 MAHNMAHL. Gedenkfeier in LSF Graz<br />

5 KAGES-VORSTAND. Zwischenbilanz<br />

6 REGIONALKONFERENZEN. Im Blickpunkt<br />

MENSCHEN HELFEN MENSCHEN<br />

11 SOZIALPROJEKT. LSF Graz<br />

13 MOZART. Steirische Spuren<br />

PERSONALENTWICKLUNG<br />

14 TELEARBEIT. Erste Erfahrungen<br />

16 MOBBING. Erste Hilfestellungen<br />

18 AIGNER-ROLLETT. Erinnerungen<br />

19 STEUERTIPPS. Hubner & Allitsch<br />

20 DOKUMENTATIONSASSISTENT. Studienreise<br />

GESUNDHEIT & FORSCHUNG<br />

24 NEUROCHIRURGIE. Gamma-Knife<br />

26 HNO-KLINIK. Interdisziplinäre Betreuung<br />

27 ÄRZTEBANK. Anlegertipp<br />

30 AUENBRUGGER. Grazer Mediziner<br />

31 LKH STOLZALPE. Spondylolyse<br />

34 SODBRENNEN. Neue Volkskrankheit<br />

35 KRANKENHAUSINFEKTION. Qualitätskontrolle<br />

36 ALPHA-1. Genetischer Defekt<br />

QUALITÄTSMANAGEMENT<br />

38 GEDENKSTÄTTE. Totgeborene Kinder<br />

41 KONFERENZ. Gesundheitsfördernde Krankenhäuser<br />

42 STORYTELLING. Buchauszug<br />

INFRASTRUKTUR & TECHNIK<br />

43 GRAZ. Neues Hörsaalzentrum<br />

44 VOITSBERG. AG/REM-Station<br />

45 SCHWANBERG. Männerstation<br />

46 FÜRSTENFELD. Funktionstrakt<br />

47 MÜRZZUSCHLAG. Umweltmanagementsystem<br />

ORGANISATION & KOMMUNIKATION<br />

50 SAP BW. Datendrehscheibe<br />

51 HOTLINE. openMEDOCS<br />

52 FÜRSTENFELD. Medika-Infoportal<br />

54 openMEDOCS. Erfolgreiche Einführung<br />

PANORAMA<br />

58 AUSSICHTSWARTEN. Blick ins Land<br />

61 GASTINGER. In Graz geboren<br />

62 GRAZ. Bunte Hausfassaden<br />

63 KunstKulturTipp. Volker Wohlgemuth<br />

Titelseite-Foto:<br />

Gamma-Knife/Kollimatorhelm, von Dipl.-Ing. Clemens Keil<br />

Menschen helfen Menschen<br />

6–9<br />

26<br />

ROCHE.<br />

27<br />

32–33<br />

62<br />

REGIONALKONFERENZEN.<br />

GRAZER HAUSFASSADEN.<br />

Impressum<br />

Medieninhaber und Verleger<br />

Stmk. Krankenanstaltengesellschaft m.b.H.<br />

A-8010 Graz, Stiftingtalstraße 4-6<br />

Herausgeber<br />

Krankenanstaltenpersonalamt,<br />

A-8010 Graz, Stiftingtalstraße 4-6,<br />

DVR 0468533<br />

Geschäftsführung & Redaktionelle<br />

Leitung<br />

Dr. Reinhard Sudy<br />

Redaktionsteam<br />

Susanne Gasteiner, Hedi Grager,<br />

Mag. Katharina Kainz, Wolfgang Meditz,<br />

Mag. Helmut Meinhart, Peter Neumeister,<br />

Reingard Ragger,<br />

Petra Ritz, Ing. Klaus-Dieter Schaupp,<br />

DI Friedrich Zopf<br />

Redaktionssekretariat,<br />

Marketing & Werbung<br />

Hedi Grager, Organisationsabteilung.<br />

vox: 0316/ 340-51 21,<br />

fax: 0316/ 340-52 21,<br />

E-Mail: gsund@kages.at.<br />

Internet<br />

www.gsund.net, www.kages.at<br />

Produktion<br />

KLIPP Zeitschriften GmbH Nfg & Co KG,<br />

Graz, www.klippmagazin.at<br />

Fotos<br />

KAGes-Archiv, Hedi Grager, Albert Hütter,<br />

Helmut Meinhart, Heinz A. Pachernegg,<br />

Klaus Schaupp, Reinhard Sudy<br />

Druck<br />

Leykam Universitätsbuchdruckerei GesmbH,<br />

8054 Graz, Ankerstraße 4<br />

Auflage<br />

21.000 Exemplare, Gedruckt auf umweltfreundlichem<br />

Papier.<br />

Erscheinungsweise<br />

4 x jährlich<br />

Offenlegung nach § 25 Mediengesetz<br />

G’sund dient der umfassenden Information<br />

der Mitarbeiter der KAGes über das gesamte<br />

Unternehmen. Durch die Zusendung von<br />

G’sund an alle Mitarbeiter wird dem Recht<br />

auf Information gemäß § 7a EKUG bzw. § 15f<br />

MSchG entsprochen. Trotz sorgfältiger Bearbeitung<br />

in Wort und Bild kann für die Richtigkeit<br />

keine Gewähr übernommen werden. Mit<br />

Verfassernamen gekennzeichnete Beiträge<br />

geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers<br />

und der Redaktion wieder.<br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit<br />

genauer Quellenangabe und Übermittlung<br />

eines Belegexemplares erlaubt.<br />

G’sund behält sich das Recht vor, die veröffentlichten<br />

Beiträge (inkl. Tabellen und Abbildungen)<br />

auf CD-ROM und ins Internet zu<br />

übertragen und zu verbreiten.<br />

Die G’sund-Redaktion ist grundsätzlich um einen<br />

geschlechtergerechten Sprachgebrauch<br />

bemüht. Im Interesse einer guten Lesbarkeit<br />

verzichten wir aber weitestgehend auf<br />

Schreibweisen wie z. B. MitarbeiterInnen oder<br />

Patienten/Innen und auf gehäufte Doppelnennungen.<br />

Wir bitten daher um Verständnis,<br />

wenn dies zu geschlechtsabstrahierenden und<br />

neutralen Formulierungen, manchmal auch zu<br />

verallgemeinernden weiblichen oder männlichen<br />

Personenbezeichnungen führt.<br />

Juni 2006<br />

KAGes<br />

www.kages.at


4<br />

AKTUELLES<br />

Mahnmal für Euthanasieopfer<br />

Gedenkfeier in der Landesnervenklinik Sigmund Freud<br />

Energie für<br />

die Seele<br />

Urlaub im Kloster und Tage<br />

der Stille<br />

Zwei informative<br />

Broschüren über<br />

interessante<br />

Erholungsformen.<br />

Foto: Peter Melbinger<br />

Bundespräsident Dr. Heinz Fischer bei seiner<br />

Gedenkrede. Rechts im Bild das Mahnmal von<br />

Univ.Prof.Dipl.Arch. János Koppándy.<br />

Der Künstler Univ.Prof.Dipl.Arch. János<br />

Koppándy hat in der Nähe der einstigen<br />

Verladestation einen kleinen Platz mit einem<br />

kontraststarken Mahnmal aus dunklem und<br />

hellem Stein geschaffen. Symbolhaft ist auch<br />

der Blick von den beiden Bänken. Von einer<br />

sieht man in das Gelände der heutigen LSF<br />

Graz, zu den Ausbildungsstätten und zur Kirche.<br />

Von der anderen Bank sieht man durch<br />

Erinnerungsplakette am Mahnmal.<br />

eine Baumreihe zur ehemaligen Verladestation,<br />

vor der heute eine „Blut-Buche“ gepflanzt<br />

ist. Damit wird dauerhaft und bildhaft der Opfer<br />

der Nazi-Euthanasie in Graz gedacht.<br />

Im Rahmen eines feierlichen Gedenkaktes<br />

sprach Bundespräsident Dr. Heinz Fischer<br />

und als sichtbares Zeichen der Versöhnung<br />

gab es ein gemeinsames christlich-jüdisches<br />

Gebet.<br />

■<br />

Foto: Sudy<br />

Ein Veranstaltungskalender<br />

des Canisiuswerks<br />

gibt einen Überblick<br />

über das vielfältige und<br />

gut geordnete Angebot<br />

der österreichischen Ordensgemeinschaften.<br />

Dieses<br />

reicht von Bibelwanderungen<br />

und Einkehrtagen<br />

bis zum Mitleben und<br />

zur Begegnung im Kloster,<br />

Reisen zu religiösen Stätten<br />

und Wallfahrten.<br />

Ein Begleitheft dazu informiert speziell über<br />

die Möglichkeiten, einen Urlaub im Kloster<br />

zu verbringen und andere Formen der Erholung<br />

und Selbstfindung.<br />

■<br />

Kontakt:<br />

Canisiuswerk<br />

Stephansplatz 6, 1010 Wien<br />

Tel. 01/512 51 07-14<br />

office@canisius.at<br />

www.canisius.at<br />

Menschenwürde bis zuletzt<br />

EU-Symposium und 3. Steirischer Hospiz- und Palliativtag<br />

Mit dieser Veranstaltung anlässlich der<br />

österreichischen EU-Präsidentschaft im<br />

Tagungszentrum Nord des Messecenters<br />

Graz erfolgt der Start einer EU-Diskussion<br />

über ethische Grundsätze<br />

und strukturelle Rahmenbedingungen.<br />

Eingebettet<br />

in den gleichzeitig stattfindenden<br />

3. Steirischen Hospiz-<br />

und Palliativtag soll<br />

die Thematik Hospizarbeit<br />

und Palliativmedizin gefördert<br />

und den nachfolgenden<br />

EU-Präsidentschaften<br />

Finnland und Deutschland<br />

ein nachhaltiger Impuls gegeben werden. Es<br />

besteht dabei die Möglichkeit, sich aus erster<br />

Hand über Hilfestellungen durch Hospizarbeit<br />

und Palliativmedizin zu informieren.<br />

Messecenter Graz, Tagungszentrum Nord<br />

Samstag 24. Juni 2006, 9.00 – 17.30 Uhr<br />

Eintritt frei<br />

Anmeldung: Koordination Palliativbetreuung<br />

Steiermark<br />

palliativbetreuung@kages.at<br />

Tel. 43 (0) 316/340-5839<br />

■<br />

Juni 2006<br />

Menschen helfen Menschen


AKTUELLES 5<br />

Liebe<br />

Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter!<br />

Übergangsbudget für 2006<br />

Mit dem Beschluss des Stmk. Landtages<br />

über den Landeshaushalt für 2006 wurde<br />

auch der Gesellschafterzuschuss für die KA-<br />

Ges festgelegt. Nach dem erklärten Willen<br />

der Regierungsparteien soll 2006 ein Übergangsjahr<br />

darstellen und ist erst für die Jahre<br />

2007 bis 2010 wiederum ein Vier-Jahresvertrag<br />

für die Finanzierung der KAGes vorgesehen.<br />

Der Zuschuss des Landes für 2006 wird in<br />

Form eines Landesdarlehens in Höhe von<br />

302 Mio. Euro aufgebracht. Dieser Betrag<br />

liegt deutlich unter den für 2005 zur Verfügung<br />

gestellten Landesmitteln. Damit können<br />

der laufende Betrieb und dringend notwendige<br />

Investitionen abgedeckt werden.<br />

Weitere Investitionen sollen durch innovative<br />

Finanzierungsmodelle ermöglicht werden,<br />

wobei interne Einsparungsmaßnahmen – Organisationsoptimierungen,<br />

Nutzen von Synergien<br />

– zur Mitfinanzierung dieser notwendig<br />

sind.<br />

Neues Dienst- und<br />

Besoldungsrecht für Ärzte<br />

Ärztekammer, die Gewerkschaft Öffentlicher<br />

Dienst und der Vorstand einigten sich, nach<br />

eineinhalb Jahren Verhandlungen, auf eine<br />

umfassende Reform des Dienst- und Besoldungsrechtes<br />

für KAGes-Ärzte. (Für die Bundesärzte<br />

im LKH Univ.-Klinikum Graz wurde<br />

ein zusätzliches Sozialpaket ausverhandelt,<br />

das noch gesondert vorgestellt wird.)<br />

Die Eckpunkte der Reform sind eine zeitgemäße<br />

und zukunftsorientierte Arbeitszeitregelung,<br />

verbunden mit einer insgesamt<br />

deutlichen – ca. 10%igen – Erhöhung der<br />

Bezahlung unserer Ärzte. Die Ziele einer<br />

höheren Patientenorientierung bei geringeren<br />

Einsatzzeiten der Ärzte, verbunden mit<br />

der Möglichkeit einer besseren Ressourcenauslastung,<br />

konnten damit erreicht werden.<br />

Neue Organisations- und Dienstplanmodelle<br />

– insbesondere im Klinikum Graz –<br />

sind Grundvoraussetzung für eine bestmögliche<br />

Nutzung/Umsetzung der neuen Potentiale<br />

daraus. Angestrebt wird eine Umsetzung<br />

mit 1. Oktober 2006.<br />

Von links: Vorstandsdirektor Ernst Hecke und Vorstandsdirektor Dipl.-Ing.<br />

Christian Kehrer.<br />

Altersaufstieg<br />

für leitende Ärzte<br />

Gleichzeitig mit dem Inkrafttreten der Dienstund<br />

Besoldungsrechtsnovelle wird bei den<br />

Arzthonoraren auch ein Altersaufstieg für Klinikvorstände,<br />

klinische Abteilungsleiter, Primarärzte<br />

und Departmentleiter eingeführt<br />

werden. Der Altersaufstieg beträgt alle drei<br />

Jahre zwei Gebührenpunkte, bei Departmentleiter<br />

einen Punkt und ist mit 12 bzw. 6 Punkten<br />

beschränkt.<br />

Neue zukunftsweisende<br />

medizinische Leistungsangebote<br />

Im LKH Fürstenfeld wurde der neue Funktionstrakt<br />

mit dem Tageschirurgischen Zentrum<br />

für die gesamte Oststeiermark in Betrieb genommen.<br />

Ein wichtiges und zukunftsweisendes<br />

Pilotprojekt für die Steiermark und ganz Österreich.<br />

Die „Chirurgiereform“ wurde damit am<br />

Standort Fürstenfeld mit den Inhalten „elektive<br />

minimalinvasive Chirurgie“, „Tagesklinik“ sowie<br />

einer „24 Stunden Akutambulanz“ umgesetzt.<br />

Im LKH Voitsberg wurde eine neu adaptierte<br />

20-Betten-Station mit dem medizinischen Leistungsangebot<br />

für „Akutgeriatrie und Remobilisation“<br />

in Betrieb genommen. Damit hat auch<br />

die Weststeiermark ein modernes und maßgeschneidertes<br />

Angebot insbesondere für „Ältere<br />

Menschen“ bei Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems,<br />

Schlaganfällen, Erkrankungen<br />

des Bewegungsapparates oder nach orthopädisch-chirurgischen<br />

Eingriffen.<br />

Neue Heimstätte für Ausund<br />

Weiterbildung<br />

Im LKH Univ.-Klinikum Graz wurde das neue<br />

Hörsaalzentrum in Betrieb genommen. Die<br />

hochwertige funktionale Architektur und die<br />

topmoderne Ausstattung bieten ideale Lehrund<br />

Lernvoraussetzungen für Lehrende und Studierende<br />

der MUG.<br />

Ernst Hecke<br />

KAGes<br />

www.kages.at<br />

Projekt openMEDOCS<br />

erfolgreich abgeschlossen<br />

Die KAGes konnte im Frühjahr 2006, als erster<br />

großer Spitalsträger Österreichs, ein einheitliches<br />

EDV-System für die gesamte Patientenadministration<br />

und für die medizinisch und pflegerische<br />

Dokumentation flächendeckend in Betrieb<br />

nehmen.<br />

Nunmehr kann in allen Spitälern der KAGes die<br />

komplette Dokumentation – einschließlich aller<br />

relevanten Daten aus Voraufenthalten in unseren<br />

Spitälern – abgerufen werden.<br />

Das neue System ermöglicht auch eine rasche<br />

und sichere elektronische Übermittlung von<br />

Arztbriefen an niedergelassene Ärzte. Von den<br />

obersteirischen KAGes-Spitälern sind bereits<br />

mehr als 400 Ärzte an dieses System angeschlossen.<br />

Ein besonderer Dank gebührt dem gesamten<br />

Team und allen Mitarbeitern, die diesen Erfolg<br />

ermöglicht haben, konnte das Projekt doch<br />

deutlich unter den veranschlagten Kosten abgerechnet<br />

werden.<br />

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, gemeinsam<br />

werden wir auch weiterhin die anstehenden<br />

Herausforderungen – auch mit knapperen<br />

finanziellen Mitteln – bewältigen. Unser<br />

Unternehmen gehört in Europa zu den besten in<br />

unserer Branche und ist mittlerweile auch regional<br />

gut vernetzt.<br />

„Menschen helfen Menschen“ bleibt unser<br />

Motto – unsere Mitarbeiter sind unser wertvollstes<br />

Kapital und die optimale Versorgung<br />

unserer Patienten hat oberste Priorität.<br />

Nutzen Sie bitte die kommenden Sommermonate<br />

um Kraft zu tanken und nehmen Sie sich<br />

auch Zeit für Ihre Familie, Freunde und sich<br />

selbst.<br />

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen bereits<br />

heute einen schönen und erholsamen Sommerurlaub.<br />

■<br />

Dipl.-Ing. Christian Kehrer<br />

Menschen helfen Menschen<br />

Juni 2006


6<br />

AKTUELLES<br />

Vorsitzender der Regionalkonferenz<br />

Nord-West, Ärztlicher Direktor Prim.<br />

Univ.-Prof. Dr. Reinhard Graf:<br />

„Allein die bisher kurzen<br />

Erfahrungen haben<br />

zu krankenhausübergreifenden<br />

Kooperationen<br />

geführt.<br />

Ich erwarte mir eine<br />

optimale Nutzung der<br />

personellen und finanziellen<br />

Ressourcen durch Know-how-Transfer<br />

und gegenseitige Unterstützung bei gemeinsamen<br />

Projekten, verbesserte Detailabstimmung<br />

des medizinischen Angebotes durch<br />

Schwerpunktbildung und Spezialisierung zum<br />

Wohle der Patienten. Die Einbeziehung der<br />

Regionalkonferenzen als Fachgremium bei<br />

regionalen gesundheitspolitischen Entscheidungen<br />

wäre wünschenswert.“<br />

Region<br />

Region<br />

Nord-West<br />

Nord-West<br />

Mit großem Elan und Schwung haben die Regionalkonferenzen<br />

ihre Arbeit aufgenommen. Die ersten<br />

vorliegenden Ergebnisse stimmen dabei sehr<br />

zuversichtlich, dass dieser eingeschlagene Weg der<br />

stärkeren Regionalisierung gut und richtig ist. Wir<br />

haben wichtige Entscheidungsträger zu den<br />

Regionalkonferenzen befragt und wollten von ihnen<br />

wissen, welche Hoffnungen und Erwartungen sie an<br />

diese neue regionale Einrichtung knüpfen.<br />

Im Blickpunkt:<br />

Regionalko<br />

Vorsitzender der Regionalkonferenz<br />

Süd-West, Betriebsdirektor<br />

Bernhard Haas, MAS:<br />

„Ich erwarte mir von<br />

der Regionalkonferenz<br />

ein besseres<br />

Verstehen der Krankenhäuser<br />

der Region<br />

untereinander. Das<br />

wiederum ist die Voraussetzung<br />

für funktionierende<br />

Abstimmungen<br />

und für das Zustandekommen gelebter<br />

Kooperationen. Nur damit werden<br />

die anstehenden Herausforderungen bewältigbar<br />

sein.“<br />

Region Süd-West<br />

Region Süd-West<br />

Juni 2006<br />

Menschen helfen Menschen


AKTUELLES 7<br />

Region Nord-Ost<br />

Region Nord-Ost<br />

Vorsitzender der Regionalkonferenz<br />

Nord-Ost, Betriebsdirektor<br />

Herbert Kaplans:<br />

„Mit der Einführung<br />

der Regionalkonferenzen<br />

verbinde ich die<br />

Erwartung, dass das<br />

Verständnis für die<br />

Notwendigkeit einer<br />

anstaltsübergreifenden<br />

und in den Aufgaben<br />

abgestimmten Organisation öffentlicher<br />

Krankenanstaltspflege gefördert wird. Eine<br />

strukturierte Zusammenarbeit von Krankenhäusern<br />

innerhalb einer Region bietet auch<br />

die Chance aus vorhandenem Know-how<br />

wechselweise zu profitieren und Synergien<br />

zum gemeinsamen Vorteil zu nutzen. Nicht<br />

zuletzt ist die Einführung von Regionalkonferenzen<br />

ein Weg der Weiterentwicklung<br />

der Organisation unseres Unternehmens,<br />

ohne bewährte Strukturen in den Krankenanstalten<br />

aufzulösen.“<br />

nferenzen<br />

Region Süd-Ost<br />

Region Süd-Ost<br />

Vorsitzender der Regionalkonferenz<br />

Süd-Ost, Ärztlicher Direktor Prim. Univ.-<br />

Doz. Dr. Hannes Hofmann:<br />

„Die Steiermark hat eines<br />

der besten Gesundheitssysteme<br />

der Welt.<br />

Durch die weitere Dezentralisierung<br />

in Regionen<br />

wird das exzellente<br />

Wissen und die<br />

Erfahrung der KAGeseigenen<br />

Mitarbeiter in<br />

Synergie verwendet und zum weiteren Vorteil<br />

für die uns anvertrauten Patienten genutzt.<br />

Viele externe Beraterfirmen wären froh über<br />

dieses Know-how in ihren eigenen Firmen. Es<br />

liegt nun an dem Willen und der Kraft jedes<br />

einzelnen Mitgliedes der Regionalkonferenzen,<br />

welche weitere positive Entwicklung in den<br />

Regionen möglich sein wird. Auch Umsetzungen<br />

von Korrekturen und Änderungen im Gesundheitswesen<br />

werden Maßstab für die Effizienz<br />

der Regionen sein. In unserer Region<br />

werden vor allem im Jahr 2006 viele wesentliche<br />

Fragen zu beantworten sein. Dieser Herausforderung<br />

werden wir uns gerne stellen. Einen<br />

wesentlichen Beitrag werden alle Regionalkonferenzen<br />

zur Verbesserung der Schnittstellen<br />

zwischen Niedergelassenem Bereich<br />

und Krankenhaus leisten können.“ ■<br />

Menschen helfen Menschen<br />

Juni 2006


8<br />

AKTUELLES<br />

KAGes auf<br />

Vier Regionalkonferenzen sorgen für<br />

KAGes-Regionen<br />

Ein Netzwerk entsteht<br />

Mit der Bestellung der Vorsitzenden, ihrer<br />

Stellvertreter und der Regionalausschüsse<br />

nimmt eine „sanfte regionale Ausrichtung“<br />

Gestalt an. „KAGes-neu“ wird Gegenwart.<br />

Mit der Einrichtung von vier Regionalkonferenzen<br />

für die Regionen Nord-Ost,<br />

Nord-West, Süd-Ost und Süd-West der Steiermark<br />

verbessert sich künftig die Zusammenarbeit<br />

und Vernetzung der KAGes-<br />

Spitäler untereinander.<br />

Ziele und Aufgaben<br />

Ziel der Regionalkonferenzen ist die verstärkte<br />

und auch systematisch organisierte<br />

LKH-übergreifende Zusammenarbeit im Rahmen<br />

der Leitlinien, der strategischen Vorgaben<br />

und der Richtlinien. Die Umsetzung und<br />

Feinadaptierung der medizinischen Strukturund<br />

Angebotsplanung zählt ebenso zu den<br />

Aufgaben wie beispielsweise eine gemeinsame<br />

Ressourcenoptimierung. Unberührt davon<br />

bleiben die bisherigen Aufgaben, Kompetenzen<br />

und Verantwortlichkeiten der jeweiligen<br />

Anstaltsleitungen.<br />

Spielregeln und Mitglieder<br />

Jede Regionalkonferenz verfügt über eine<br />

Geschäftsordnung, die sowohl die Zusammenarbeit<br />

in der Region als auch mit dem<br />

Vorstand der KAGes regelt. Der Regionalkonferenz<br />

gehören sämtliche Mitglieder der<br />

Anstaltsleitungen sowie jeweils ein Vertreter<br />

jedes Betriebsratskörpers je Krankenanstalt<br />

an. Als unterstützendes Gremium für<br />

den Vorsitzenden der Regionalkonferenz fungiert<br />

der Regionalausschuss.<br />

■<br />

Mehr dazu:<br />

www.kages.at ➠AKTUELLES<br />

(Archiv 2005: 21.12.2005)<br />

Region Nord-Ost<br />

Diese umfasst die Spitäler LKH Bruck a.d.<br />

Mur, LKH Leoben-Eisenerz sowie LKH Mürzzuschlag-Mariazell.<br />

Zum Vorsitzenden der Regionalkonferenz<br />

Nord-Ost wurde Betriebsdirektor Dipl. KH-<br />

Bw. Herbert Kaplans (LKH Leoben-Eisenerz)<br />

bestellt. Als Stellvertreter steht ihm Ärztl.<br />

Direktor Prim. Dr. Erich Schaflinger (LKH<br />

Mürzzuschlag-Mariazell) zur Seite.<br />

Dem Regionalausschuss gehören der Vorsitzende<br />

und dessen Stellvertreter, die Pflegedirektorin<br />

DGKS Hildegard Ruhdorfer (LKH<br />

Bruck a.d. Mur) und der Betriebsdirektor<br />

Dipl.-KH-Bw. Nikolaus Koller (LKH Bruck a.d.<br />

Mur) an.<br />

Region Nord-West<br />

Zu ihr gehören die Spitäler LKH Bad Aussee,<br />

LKH Judenburg-Knittelfeld, LKH Rottenmann<br />

sowie LKH Stolzalpe.<br />

Zum Vorsitzenden der Regionalkonferenz<br />

Nord-West wurde Ärztl. Direktor Univ.-Prof.<br />

Dr. Reinhard Graf (LKH Stolzalpe) bestellt.<br />

Als Stellvertreter steht ihm Betriebsdirektor<br />

Walter Hetzel (LKH Judenburg-Knittelfeld)<br />

zur Seite.<br />

Dem Regionalausschuss gehören der Vorsitzende<br />

und dessen Stellvertreter, die Pflegedirektorin<br />

DGKS Rosa Lemmerer (LKH Bad<br />

Aussee) und die Pflegedirektorin DGKS Ilse<br />

Löb (LKH Rottenmann) an.<br />

Region Süd-Ost<br />

Zu ihr gehören die Spitäler LKH Bad Radkersburg,<br />

LKH Feldbach, LKH Fürstenfeld,<br />

LKH Hartberg sowie LKH Weiz.<br />

Zum Vorsitzenden der Regionalkonferenz<br />

Süd-Ost wurde Ärztl. Direktor Prim.<br />

Univ.Doz. Dr. Hannes Hofmann (LKH Feldbach)<br />

bestellt. Als Stellvertreter steht ihm<br />

Betriebsdirektor Dipl. KH-Bw Ernst Fartek<br />

(LKH Weiz) zur Seite.<br />

Dem Regionalausschuss gehören der Vorsitzende<br />

und dessen Stellvertreter, der Betriebsdirektor<br />

Dipl. KH-Bw. Walter Eder-<br />

Halbedl (LKH Fürstenfeld), die Pflegedirektorin<br />

DGKS Brigitte Hahn (LKH Hartberg) und<br />

der Ärztl. Direktor Prim. Dr. Bernhard Zirm<br />

(LKH Bad Radkersburg) an.<br />

Region Süd-West<br />

Diese umfasst die Spitäler LKH Hörgas-Enzenbach,<br />

LKH Graz West, Landesnervenklinik<br />

Sigmund Freud, LKH Voitsberg, LKH<br />

Deutschlandsberg, LKH Wagna sowie Landespflegeheim<br />

Schwanberg.<br />

Zum Vorsitzenden der Regionalkonferenz<br />

Süd-West wurde Betriebsdirektor Dipl. KH-<br />

Bw. Bernhard Haas, MAS (LSF Graz) bestellt.<br />

Als Stellvertreter steht ihm Ärztl. Direktor<br />

Prim. Dr. Bernhard Bauer (LKH Hörgas-Enzenbach)<br />

zur Seite.<br />

Dem Regionalausschuss gehören der Vorsitzende<br />

und dessen Stellvertreter, die Betriebsdirektorin<br />

Dipl. KH-Bw. Caroline Buchmann-Hirschmann,<br />

MAS (LKH Wagna), Betriebsdirektor<br />

Dipl. KH-Bw Siegfried Fortmüller<br />

(LKH Graz West), die Pflegedirektorin<br />

DGKS Dorothea Konrath (LKH Voitsberg),<br />

Betriebsdirektor Dipl. KH-Bw. Franz Lienhart,<br />

MAS (LKH Deutschlandsberg) sowie<br />

der Ärztl. Direktor Dr. Klaus Theil (LPH<br />

Schwanberg) an.<br />

■<br />

www.regionalkonferenzen.kages.at<br />

Juni 2006<br />

Menschen helfen Menschen


AKTUELLES 9<br />

regionaler Spur<br />

eine noch bessere Vernetzung der steirischen LKHs<br />

KAGes-<br />

Vorstandsdirektor<br />

Ernst Hecke.<br />

„Die Regionalkonferenzen stellen<br />

eine Verbreiterung der Gestaltung<br />

des Spitalsangebotes<br />

dar. Einerseits werden die Einzelinteressen<br />

einer Berufsgruppe,<br />

jene eines Krankenhauses<br />

auf die Interessen der Region<br />

und des gesamten Unternehmens<br />

verstärkt abgestimmt, andererseits<br />

werden Schwächen<br />

abgebaut, Stärken ausgebaut<br />

und das Dienstleistungsdenken<br />

gestärkt.<br />

Aufgabe der Regionalkonferenzen<br />

wird es sein, das lokale Angebot unter dem regionalen<br />

Blickwinkel weiterzuentwickeln, Chancen für die einzelnen<br />

Standorte auch im Bereich neuer Geschäftsfelder auf<br />

dem Gesundheitsmarkt zu erblicken und wahrzunehmen.<br />

Im Mittelpunkt der Bestrebungen der Regionalkonferenzen<br />

müssen die PatientInnen, aber auch die Zufriedenheit der<br />

MitarbeiterInnen stehen.“<br />

KAGes-<br />

Vorstandsdirektor<br />

Dipl.-Ing. Christian<br />

Kehrer.<br />

„Die Einrichtung von Regionalkonferenzen<br />

ist ein weiterer<br />

wichtiger Schritt der KAGes-<br />

Restrukturierung in Richtung<br />

weitere Dezentralisierung,<br />

verbunden mit einem Verständnis<br />

der regionalen Angebotsoptimierung,<br />

unter bestmöglicher<br />

Nutzung vorhandener<br />

regionaler Ressourcen.<br />

Kompetenzen bündeln, Ressourcen<br />

optimal nutzen, Synergien<br />

suchen und Schnittstellen<br />

– nach innen und außen –<br />

optimieren steht dabei im Mittelpunkt<br />

unserer Aktivitäten.<br />

Ich erwarte mir dazu seitens der Regionalkonferenzen ein<br />

selbständiges und eigenverantwortliches Vorgehen, verbunden<br />

mit einer partnerschaftlichen Abstimmung unter den<br />

Häusern mit dem Ziel, den Patientennutzen und die Mitarbeiterzufriedenheit<br />

weiter zu erhöhen.<br />

Die Kommunikation mit allen Beteiligten und eine abgestimmte<br />

positive Öffentlichkeitsarbeit – nach innen und<br />

außen – ist dabei eine Selbstverständlichkeit. Kompetenzen<br />

und professionelles Handeln aufzeigen und Vertrauen aufbauen<br />

und festigen ist dabei wichtig.“<br />

(interim.) Finanzdirektor<br />

Mag. Dr.<br />

Edgar Starz.<br />

„Die Regionalkonferenzen sind<br />

ein wichtiger Schritt zur Vereinfachung<br />

der komplexen Entscheidungsstrukturen<br />

in der<br />

KAGes, wenn sie nach Ausweitung<br />

ihrer Kompetenzen<br />

diejenigen Entscheidungen,<br />

die sinnvollerweise vor Ort zu<br />

fällen sind, verbindlich für die<br />

Betroffenen regeln. Die Regionalkonferenzen<br />

sollen Sprachrohr<br />

der regionalen Interessen<br />

sein und diese gegenüber den<br />

Organen der KAGes vertreten.<br />

Ihr Erfolg und ihre Akzeptanz<br />

wird letztlich davon abhängen, dass ihre Lobbyingtätigkeit<br />

auch die Interessen des Gesamtunternehmens mitbedenkt.“<br />

„Mit den Regionalkonferenzen<br />

ergeben sich Chancen und<br />

Risken:<br />

Bei allen Themen, bei denen<br />

Versorgungsaufgaben standortübergreifend<br />

organisiert und koordiniert<br />

oder medizinische Angebote/Leistungen<br />

in der Region<br />

zentriert werden sollen, kann die<br />

Umsetzung in die Verantwortung<br />

der Regionalorgane gelegt<br />

(Interim.)<br />

Medizinischer werden: Kapazitätsausgleich bei<br />

Spitzenbelastungen (Verfügbarkeit<br />

von Intensivkapazitäten),<br />

Direktor Mag. Dr.<br />

August Gomsi.<br />

Angebot bestimmter Schwerpunkte<br />

(AG/R), Synergien bei<br />

Unterstützungsleistungen (Labor, Radiologie), Angebot einer regionalen<br />

Tagesklinik, Aktivitäten im Qualitätsmanagement und<br />

medizinischen Controlling (Arzneimittelkommission) u.a.<br />

Andererseits können die Regionalorgane bei notwendigen Veränderungen<br />

strukturbewahrend agieren. Wohlgemeinte Solidarisierungseffekte,<br />

„Nachbarschaftshilfen“, wechselseitige Abhängigkeiten<br />

können sich an übergeordneten Gesamtinteressen<br />

ausrichten. Insbesondere wenn Letzteres im Widerspruch zu lokalen<br />

Positionierungen steht, sind Entscheidungen von zentralen<br />

Stellen, aus genügender Entfernung, leichter durchzusetzen.<br />

Es wird unsere gemeinsame Aufgabe sein, eine Entwicklung zu<br />

fördern, die lokale und Gesamtinteressen unter einen Hut bringt.“<br />

Personaldirektor<br />

HR Dr. Johann<br />

Thanner.<br />

„Ich erwarte mir, dass die Regionalkonferenzen<br />

die Zusammenarbeit<br />

im Personalbereich<br />

fördern und intensivieren. Diese<br />

Zusammenarbeit könnte beispielsweise<br />

darin bestehen,<br />

dass bestimmte Positionen und<br />

Funktionen nicht mehr für jedes<br />

Krankenhaus, sondern nur mehr<br />

für die Region vorgesehen werden.<br />

Ein weiteres Zusammenarbeitsfeld<br />

bietet sich durch einen<br />

kurzfristigen Personalaustausch<br />

bzw. durch Aushilfe in Ausnahmesituationen<br />

(Überlastung der<br />

Spitäler, unerwartete Personalausfälle etc.) an.“<br />

Technischer Direktor<br />

Dipl.-Ing. Walter<br />

Raiger.<br />

„Im Bereich der Instandhaltung<br />

erwartet sich die Technische<br />

Direktion Synergien zwischen<br />

den Häusern. Wir werden<br />

Kooperationen fördern,<br />

um durch einheitliche Standards<br />

und Richtlinien Einsparungen<br />

zu erzielen.“ ■<br />

Menschen helfen Menschen<br />

Juni 2006


10<br />

MENSCHEN HELFEN MENSCHEN<br />

Foto: Frankl<br />

Hilfe zur Selbsthilfe<br />

Land Steiermark unterstützt Entwicklungszusammenarbeit<br />

Künstler besuchen Kranke<br />

Das Podium gastierte in Enzenbach<br />

Seit über 40 Jahren bemüht sich das Podium,<br />

kranken Menschen durch Musik, Gesang<br />

und Literatur Freude zu vermitteln. In<br />

der Reihe „Die blaue Blume“ traten Künstler<br />

wie Wolfgang Müller-Lorenz, die Familie<br />

Pfeilstöcker, Hermine Zimmermann, Prof. Erwin<br />

Riegler und die Schuhplattlergruppe-TV-<br />

Von links: Die neue<br />

Beiratsvorsitzende Mag.<br />

Elisabeth Freiberger,<br />

Landeshauptmann Mag. Franz<br />

Voves und der scheidende<br />

Vorsitzende Dr. Ernst Burger.<br />

Bruck ehrenamtlich auf und unterhielten die<br />

Patienten.<br />

Die Wohltätigkeitsaktion des Jahres 2006<br />

fand nach dem LKH Hörgas-Enzenbach auch<br />

im Krankenhaus Elisabethinen, im Grazer Unfallkrankenhaus<br />

und LKH Graz West sowie<br />

im LKH Bruck a.d. Mur statt.<br />

■<br />

Zur Erhöhung des steirischen<br />

Beitrages für Entwicklungszusammenarbeit<br />

soll der Budgetansatz bis<br />

2010 jedes Jahr um 10 Prozent<br />

erhöht werden, bis er<br />

450.000 Euro beträgt. Des<br />

Weiteren haben sich die<br />

Steiermärkische Landesregierung<br />

und der Steiermärkische<br />

Landtag in einstimmigen<br />

Beschlüssen zur Unterstützung<br />

des „Global Marshall-Planes“<br />

bekannt.<br />

Fair-Trade-Tag<br />

Beim neuerlichen Fair-Trade-Tag des Landes<br />

Steiermark werden die steirischen NGOs<br />

(Non Governmental Organizations) und Initiativen<br />

ihre Projekte präsentieren.<br />

Beirat als Beratungsorgan<br />

Anfang März dieses Jahres hat sich der Beirat<br />

für Entwicklungszusammenarbeit neu<br />

konstituiert. Dieser wurde als Beratungsorgan<br />

der Steiermärkischen Landesregierung in<br />

Fragen der Entwicklungszusammenarbeit vor<br />

25 Jahren, am 2. Februar 1981, ins Leben gerufen.<br />

Er besteht aus 24 ehrenamtlich tätigen<br />

Mitgliedern, von denen die meisten NGOs<br />

angehören.<br />

Quelle: Presse-Information des<br />

Landespressedienstes vom 3. März 2006<br />

Der Künstler Wolfgang Müller-Lorenz, ehemals<br />

Grazer Oper, bei einer seiner<br />

temperamentvollen Darbietungen.<br />

■<br />

reinhard.sudy@kages.at<br />

Erfolg mit Hartberger Kalender<br />

Mit dem Erlös des Kalenderprojektes konnte ein Bilirubin-Check-Gerät für die<br />

Geburtenabteilung gekauft werden<br />

Einen großen Erfolg verzeichnete das von<br />

den LKH-Mitarbeitern Dietmar König,<br />

Maria Grassl, Josefine Mundl und Christian<br />

Jambrovic initiierte Kalender-Projekt im LKH<br />

Hartberg. Mit dem Erlös konnte ein modernes<br />

Bilirubin-Check-Gerät für die unblutige<br />

Bilirubinmessung für die Geburtenabteilung<br />

im Wert von 5.300 Euro erworben werden.<br />

Möglich wurde der Ankauf des Gerätes mit<br />

Hilfe zahlreicher Sponsoren, die das erste<br />

Kalenderprojekt des LKH Hartberg großzügig<br />

unterstützt haben.<br />

Prim.Dr. Kurt Resetarits, Betriebsdirektor<br />

Klaus Dietrich,<br />

Pflegedirektorin Brigitte Hahn,<br />

Oberhebamme Lydia Wiltschnigg<br />

und Stationsschwester Josefine<br />

Wilfling dankten im Rahmen<br />

einer kleinen Feier allen<br />

Sponsoren und präsentierten<br />

das neue Gerät. Auf Grund des<br />

großen Erfolges soll das Kalenderprojekt<br />

im kommenden Jahr<br />

fortgesetzt werden. ■<br />

Mitarbeiter des LKH Hartberg und Sponsoren freuten sich<br />

gemeinsam über das Kalenderprojekt zum Wohle der<br />

Neugeborenen.<br />

Juni 2006<br />

Menschen helfen Menschen


MENSCHEN HELFEN MENSCHEN 11<br />

Sozialprojekt unterstützt LSF Graz<br />

Neue Betreuungsmöglichkeiten für Patienten<br />

„Farbe fürs Leben“<br />

Unter diesem Titel hat es sich<br />

der erste gemischte Rotaryclub<br />

in Graz bei seiner Gründung 2004<br />

zum Ziel gesetzt, die soziale Situation von jugendlichen<br />

und erwachsenen Psychiatriepatienten<br />

der Landesnervenklinik Siegmund<br />

Freud Graz zu verbessern. Mit der Übergabe<br />

des Aktivitäts- und Freizeitraumes wurde das<br />

zweite Jahresprogramm dieses Sozialprojektes<br />

gestartet.<br />

Therapiegarten<br />

Mit einem Therapiegarten für Patienten soll<br />

eine weitere Stärkung des ergotherapeutischen<br />

Angebotes der LSF Graz ermöglicht<br />

werden.<br />

■<br />

Bei der Übergabe eines neuen Aktivitäts- und Freizeitraumes für Patienten der LSF Graz von links:<br />

Andreas Lendl (Rotary Club Graz-Kunsthaus), Dir. Bernhard Haas (LSF-Graz), Dipl.Ing. Gerald<br />

Lackner (Präsident Rotary Club Graz-Kunsthaus), Dr. Karin Schaupp (Rotary Club Graz-Kunsthaus),<br />

Primaria Dr. Katharina Purtscher, Oberarzt Dr. Manfred Maier (beide LSF-Graz).<br />

Mit neuen Initiativen für psychisch erkrankte<br />

Menschen unterstützt das Sozialprojekt<br />

„Farbe fürs Leben“ des Rotary<br />

Club Graz Kunsthaus die Grazer Landesnervenklinik<br />

Sigmund Freud. Bereits<br />

im März wurde ein neuer<br />

Aktivitäts- und Freizeitraum für<br />

Patienten der Psychiatrie seiner<br />

Bestimmung übergeben. Damit<br />

stehen dem LSF-Therapeutenteam<br />

nun neue Betreuungsmöglichkeiten<br />

zur Verfügung, um der besonders<br />

an Wochenenden oft großen Einsamkeit und<br />

seelischen Not der Patienten zu begegnen.<br />

Mit diesem attraktiven Angebot wird eine<br />

Möglichkeit für soziale Kontakte,<br />

für ein wenig Freude<br />

und Unterhaltung geschaffen.<br />

Wichtige Notrufnummern<br />

Helfer, die Tag und Nacht für die Bevölkerung im Einsatz sind<br />

Ärztenotdienst 141<br />

Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst Graz 0316/81 81 11<br />

Zahnärztlicher Notdienst am LKH-Univ.Klinikum Graz 0316/385 - 22 48<br />

Baby-Hotline 0316/385 - 82 623<br />

Kinderärztlicher mobiler Notdienst 0316/69 15 12<br />

Apotheken-Nachtdienst Graz 0316/11 818<br />

Telefon-Seelsorge 142<br />

Sorgentelefon für Kinder, Jugendliche, Erwachsene 0 800/20 14 40<br />

Frauenhaus Graz 0316/42 99 00<br />

Tierärzte-Notdienst Graz 0316/68 11 18<br />

Helfen Sie mit – danke<br />

Sehen ohne Grenzen<br />

Spendenkonto: 2024 1075 444<br />

Bankleitzahl: 56 000 Hypo<br />

Viele Millionen Menschen in den Entwicklungsländern<br />

sind am grauen Star erkrankt<br />

und erblindet. Mit einer Routineoperation<br />

helfen ihnen österreichische Ärzte.<br />

Mehr dazu:<br />

www.sehenohnegrenzen.org<br />

Licht für die Welt<br />

(vormals Christoffel-Blindenmission)<br />

Spendenkonto: 92 011 650<br />

Bankleitzahl: 60 000 PSK<br />

50 Millionen Blinde gibt es auf der Welt.<br />

Vielen kann mit einem geringen finanziellen<br />

Aufwand geholfen werden.<br />

Mehr dazu:<br />

www.licht-fuer-die-welt.at<br />

Franziskaner gegen Armut<br />

10 Cent am Tag für die Not vor der Tür<br />

Spendenkonto: 92 044 050<br />

Bankleitzahl: 60 000 PSK<br />

Die Franziskaner für Mittel- und Osteuropa<br />

bemühen sich besonders um die Situation<br />

der ärmsten Menschen in den ehemals<br />

kommunistischen Ländern.<br />

Lepra trifft die Ärmsten<br />

Spendenkonto: 11 111 114<br />

Bankleitzahl: 58 000 Hypo<br />

Lepra muss frühzeitig erkannt und behandelt<br />

werden, damit es nicht zu Behinderungen<br />

und Verstümmelungen kommt, und<br />

ist heute heilbar. Darum bemüht sich das<br />

Österreichische Aussätzigen-Hilfswerk. ■<br />

Menschen helfen Menschen<br />

Juni 2006


12<br />

MENSCHEN HELFEN MENSCHEN<br />

Eishockeybenefizspiel 2006<br />

Mitreißende Stimmung beim sportlichen Wettkampf zwischen Ärzten und Technikern<br />

Am 10. März 2006 fand bereits zum 5.<br />

Mal ein Eishockeybenefizspiel des<br />

LKH Leoben statt. Die Atmosphäre in der<br />

neuen Leobner Eishalle war unglaublich<br />

mitreißend, als die Ärztemannschaft Bloody<br />

White Devils und die Technikermannschaft<br />

Blue Rusty Angels aufeinander trafen.<br />

Die Ärztemannschaft<br />

hatte ja eine Revanche angekündigt.<br />

Und so kam es<br />

dann auch. Die Bloody White<br />

Devils setzten sich klar mit<br />

3:0 durch.<br />

Mit der vom Organisationsteam<br />

professionell abgewickelten<br />

Veranstaltung<br />

konnte auch ein soziales Ziel<br />

umgesetzt und konnten einem<br />

behinderten Kind einige<br />

notwendige Anschaffungen<br />

ermöglicht werden. ■<br />

Die Ärztemannschaft „Bloody White Devils“ des LKH Leoben war mit 3:0<br />

erfolgreich.<br />

Die Mannschaft der Techniker „Blue Rusty Angels“ konnte sich diesmal<br />

nicht durchsetzen.<br />

Juni 2006<br />

Menschen helfen Menschen


MENSCHEN HELFEN MENSCHEN 13<br />

Mozartjahr 2006<br />

Die ganze Welt und ganz besonders Österreich feiern den 250. Geburtstag<br />

von Wolfgang Amadeus Mozart. Die Schöpferkraft dieses<br />

musikalischen Genies und sein Leben vom Wunderkind bis zu seinem<br />

frühen Tod sind derzeit allgegenwärtig. Die Steiermark als Mozartfreie<br />

Zone hat daher – außerhalb unseres Bundeslandes – beachtliches<br />

Interesse gefunden. Sogar BBC und der Spiegel haben darüber<br />

berichtet, dass sich die Steiermark einer überbordenden Mozart-Vermarktung<br />

verschließt. Natürlich gibt es den Mozart auch in der Steiermark.<br />

Zur Halbzeit nähern wir uns Mozart daher von anderen, aber<br />

dennoch ganz besonderen Seiten.<br />

Wo ist Mozart? Die Mozartbüste im Grazer<br />

Stadtpark ist verschwunden. Zurück blieb nur<br />

der Sockel.<br />

Live Mozart Now 2006<br />

für Menschen in besonders<br />

schwierigen Lebenslagen<br />

Sir Yehudi Menuhin hat 1977 die Initiative<br />

„Live Music Now“ gegründet. Dieses humanitäre<br />

Projekt bringt Live-Konzerte zu den<br />

Menschen in Spitälern, Pflege- und Geriatriezentren,<br />

Obdachlosen- und Flüchtlingsheimen<br />

und Justizanstalten. Die Musiktherapeutin<br />

Gabriela Haffner hat diese Idee gemeinsam<br />

mit Live Music Now für das<br />

Mozartjahr aufgegriffen.<br />

Im Rahmen des Projektes „Live Mozart Now<br />

2006“ bringen junge Musiker in verschiedenen<br />

Kammermusikgruppierungen Mozarts<br />

Musik zu den kranken, behinderten, alten<br />

und gefangenen Menschen. Damit wird diesen<br />

Menschen in ihren schwierigen Lebenssituationen<br />

musikalische Freude vermittelt,<br />

und auch die Künstler selbst lernen aus oft<br />

außergewöhnlichen Konzertsituationen.<br />

Mehr dazu:<br />

www.livemusicnow.at<br />

Mozart – das Ende der<br />

Familiengeschichte in der<br />

Grazer Landesnervenklinik<br />

Eines vorweg: Wolfgang Amadeus Mozart<br />

kam nie nach Graz, und seine beiden Söhne<br />

waren Mitte des 19. Jahrhunderts kinderlos<br />

verstorben. Doch die Mozartfamilie war damit<br />

noch nicht erloschen. Mozarts Schwester<br />

Nannerl (Maria Anna Mozart, † 1829) hinterließ<br />

nämlich eine Tochter namens Henriette<br />

und deren Tochter Bertha. Nannerls Schwiegersohn,<br />

Franz Forschter, der diesen beiden<br />

letzten überlebenden Nachkommen der Mozartfamilie<br />

seinen Zunamen gab, stammte<br />

aus der Gegend von Fürstenfeld und war<br />

nach seiner Pensionierung mit ihnen nach<br />

Graz übersiedelt, wo er 1871 verstarb.<br />

Aus alten Standesbüchern der Landesnervenklinik<br />

ist ersichtlich, dass Bertha Forschter<br />

in den achtziger Jahren fünfmal hintereinander<br />

als Pflegling III. Klasse in den „Feldhof“<br />

kam, zuletzt im Mai 1888. Im Juni darauf<br />

wurde auch ihre Mutter eingeliefert – mit<br />

derselben Diagnose: „Verrücktheit“. Beide<br />

Damen sollten die damals so genannte „Landes-Irrenanstalt<br />

am Feldhof“ nicht mehr lebend<br />

verlassen. Henriette starb dort am 18.<br />

Mai 1890, Bertha am 9. Jänner 1919. Das<br />

Forschter-Grab auf dem Grazer Zentralfriedhof<br />

(Feld 13a III 14) zählt zu den Ehrengräbern<br />

der Stadt.<br />

Dr. Christa Höller,<br />

Dr. Norbert Weiss<br />

Steiermark –<br />

Erinnerungen an Mozart<br />

Mozart-Gedenktafeln und -Reliefs gibt es an<br />

vielen Orten in der Steiermark. Auch<br />

Straßennamen erinnern im alltäglichen Verkehrschaos<br />

vielerorts an das musikalische<br />

Wunderkind.<br />

Im Grazer Geidorfviertel verbindet die Mozartgasse<br />

die Heinrichstraße mit der Humboldtstraße.<br />

Das am Eck, Mozartgasse 1, gelegene<br />

ehemalige Café Mozart heißt heute<br />

nach einem portugiesischen Kaffee Bica.<br />

Mozartgassen gibt es auch in einigen steirischen<br />

Bezirksstädten, wie beispielsweise in<br />

Bruck a.d. Mur, Kapfenberg oder Voitsberg.<br />

Das wohl älteste Mozart-Denkmal der Welt<br />

ist ein tempelähnlicher, achteckiger Gartenpavillon<br />

in der Grazer Schubertstraße 35.<br />

Dieser wurde 1792 vom Kunst- und Musikalienhändler<br />

Franz Carl Deyerkauf errichtet. Die<br />

Fresken vom Grazer Künstler Matthias Schiffer<br />

wurden beim Umbau 1911 zerstört.<br />

Ein jüngeres Mozart-Denkmal steht seit 1936<br />

im Grazer Stadtpark an der Kreuzung Dammallee/Robert-Stolz-Promenade.<br />

Die Bronzebüste<br />

stammt vom Bildhauer Werner Seidl. ■<br />

Interessantes rund um<br />

Mozart<br />

• Der Sohn von Leopold Mozart und seiner<br />

Frau Anna Maria kam am 25. Jänner<br />

1756 im Fürst-Erzbistum Salzburg zur<br />

Welt, das erst 1914 endgültig Österreich<br />

wurde.<br />

• Getauft wurde Mozart zwei Tage nach<br />

seiner Geburt, am 27. Jänner 1756, auf<br />

den Namen Johannes Chrysostomus<br />

Wolfgangus Theophilus. Er selbst nannte<br />

sich Zeit seines Lebens Wolfgang Amadé<br />

Mozart.<br />

• Gestorben ist Mozart am 5. Dezember<br />

1791.<br />

• Die familiären Wurzeln Mozarts führen<br />

auch ins Salzkammergut. Sein Ururgroßvater<br />

Hans Wolfgang Zaller wurde<br />

1610 in Goisern und seine Ururgroßmutter<br />

Regina, geborene Pöckl, 1613 in St.<br />

Wolfgang geboren. Mozarts Urgroßmutter<br />

Anna Sophia Altmann erblickte 1651<br />

in Hallstatt das Licht der Welt.<br />

• Infos zum Wiener Mozartjahr:<br />

www.wienmozart2006.at<br />

• Infos zum Salzburger Mozartjahr:<br />

www.mozart2006.at<br />

• Infos zum Prager Mozartjahr: www.mozartprague2006.com<br />

• Infos zum Salzkammergut Mozartfestival:<br />

www.mozartfestival.org<br />

• Mozarthaus Vienna<br />

Dorngasse 5, 1010 Wien<br />

www.mozarthausvienna.at<br />

• Mozarts Geburtshaus<br />

Getreidegasse 9, 5020 Salzburg<br />

Mozarts Wohnhaus<br />

Markartplatz 8, 5020 Salzburg<br />

www.mozarteum.at<br />

Menschen helfen Menschen<br />

Juni 2006


14<br />

PERSONALENTWICKLUNG<br />

Telearbeit in der KAGes<br />

Von der Abrechnung mit Lochkarten bis zum Teleworking in<br />

UnternehmensInformationsManagement (UIM)<br />

Bernd Schrausser,<br />

UnternehmensInformationsManagement/Abteilung<br />

I4.<br />

Seit Anfang der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts<br />

gibt es die EDV im LKH Graz.<br />

Diese lief damals in Zusammenarbeit mit<br />

dem Rechenzentrum Graz, dem Vorläufer des<br />

Joanneum Research.<br />

Steuerung der<br />

Abrechnung durch Lochkarten<br />

Eine der ersten EDV-Anwendungen war die<br />

Patientenverwaltung, die die Abrechnung mit<br />

den Krankenkassen inkludierte. Diese Abrechnung<br />

wurde durch Lochkarten gesteuert<br />

und lief in der Nacht. Bei Fehlern, wie z.B.<br />

falschen Eingaben oder falschen Steuerkarten,<br />

war es immer wieder notwendig, in der<br />

Nacht ins Rechenzentrum in die Steyrergasse<br />

zu fahren, um Korrekturen zu machen. Mit<br />

dem Aufbau einer eigenen Rechnerstruktur<br />

durch die KAGes, dem Ausbau der EDV und<br />

der damit verbundenen Notwendigkeit, dass<br />

die Systeme tagsüber ohne Einschränkung<br />

zur Verfügung stehen, wurde diese Situation<br />

noch verschärft. Nunmehr war es notwendig,<br />

Wartungsarbeiten zur Aufrechterhaltung der<br />

Rechnerstruktur und der Anwendungen in die<br />

Zeit nach der Hauptarbeitszeit der Anwender<br />

zu verlegen.<br />

Via Modem und Internet<br />

in das KAGes-Netz<br />

Anfang der 90er Jahre wurde daher die Möglichkeit<br />

geschaffen, über ein Modem in das<br />

Netzwerk der Krankenanstalten zu gelangen.<br />

Damit konnten wir von unserem Heim-PC auf<br />

die Rechner zugreifen. Da die Übertragungsgeschwindigkeit<br />

noch gering war, konnten vorerst<br />

nur einfache Arbeiten von zu Hause erledigt<br />

werden. Diese Möglichkeit der Verbindung<br />

wurde im Laufe der Jahre immer weiter ausgebaut.<br />

Heute kann man neben der Möglichkeit<br />

via Modem auch noch über das Internet in das<br />

KAGes-Netz gelangen. Dadurch sind alle Arbeiten,<br />

bei denen man nicht unmittelbar bei einem<br />

Großrechner vor Ort sein muss, auch von jedem<br />

autorisierten PC oder Laptop außerhalb des abgesicherten<br />

KAGes-Netzwerks möglich. Bei<br />

diesen externen Zugriffen wird natürlich besonders<br />

auf die Sicherheit der Verbindung geachtet.<br />

Das betrifft sowohl die Zugriffserlaubnis<br />

wie auch die Verbindung selbst. Das ist die<br />

Voraussetzung für Telearbeit.<br />

Telearbeit in UIM<br />

In UIM wird Teleworking beispielsweise in der<br />

Abteilung I4 bei der Betreuung der SAP-Rechnungswesen-<br />

und Logistiksysteme, das sind<br />

SAP-REWE, Bestellwesen, TIS, MATEKIS, VE-<br />

STA und BECOS/WACOS, eingesetzt. Vor allem<br />

die Systemtechniker nutzen, vorwiegend<br />

am Abend oder in der Nacht, an Wochenenden,<br />

aber in Notfällen auch während des Urlaubs<br />

oder während eines Krankenstandes, diese<br />

Form der Arbeit. Typische Einsätze für Teleworking<br />

sind natürlich Notfälle, wie z.B. Systemabstürze,<br />

bei denen sofort eingegriffen werden<br />

muss, um den Anwendern das Weiterarbeiten<br />

so schnell wie möglich sicherzustellen. Am<br />

häufigsten allerdings sind Wartungsarbeiten,<br />

die nur außerhalb der Hauptarbeitszeiten der<br />

Anwender in den LKHs gemacht werden können.<br />

Dazu zählt unter anderem das Verändern<br />

und anschließende Testen von Parametern der<br />

Systemsoftware, das Neustarten eines oder<br />

mehrerer Rechner und Kontrollen nach der<br />

Durchführung von Änderungen der Systemumgebung<br />

und Kontrollen bei Fehlern und deren<br />

Behebung. Aber auch Arbeiten, wie die Überprüfung<br />

der Zeitumstellung auf Sommer- und<br />

Winterzeit, wird von zu Hause erledigt.<br />

Nutzen der Telearbeit<br />

Für den Mitarbeiter fallen die Fahrzeiten vom<br />

und zum Arbeitsplatz weg. Das ermöglicht im<br />

Notfall schnelleres Reagieren, notwendige<br />

Kontrollen der Systeme können effizienter<br />

und öfter durchgeführt werden. Notwendige<br />

Wartungsarbeiten werden zu Zeitpunkten<br />

gemacht, wo möglichst wenig Anwender davon<br />

betroffen sind. Insgesamt werden dadurch<br />

die Ausfallszeiten minimiert, die EDV-<br />

Systeme stehen den Anwendern praktisch<br />

rund um die Uhr zur Verfügung. ■<br />

bernd.schrausser@kages.at<br />

Hilfreiche Telearbeit<br />

Erste Erfahrungen mit Kombination von Arbeiten in der Dienststelle und zu Hause<br />

Gerade im Anschluss an den Mutterschaftsurlaub<br />

/ Karenzurlaub bietet die<br />

Kombination von Arbeiten in der Dienststelle<br />

und Telearbeit, als Arbeitsmöglichkeit zu<br />

Hause, dem Mitarbeiter und Unternehmen<br />

einige Vorteile:<br />

• Die Übernahme von Tätigkeiten ohne zusätzlichen<br />

Zeitaufwand für Einschulungen<br />

wird erleichtert, da die Mitarbeiterin keine<br />

zu lange berufliche Abwesenheit hatte.<br />

• Gerade im Zusammenhang mit der Kinderbetreuung<br />

können unvorhersehbare Ereignisse<br />

eintreten, die eine Anwesenheit in<br />

der Dienststelle nicht möglich machen.<br />

Mittels Telearbeit können die Arbeiten<br />

auch von zu Hause erledigt werden. So<br />

spielt es keine Rolle, ob am Abend, an Wochenenden<br />

oder auf mehrere Tage verteilt<br />

gearbeitet wird.<br />

• Die Mitarbeiterin ist – trotz einem geringen<br />

Beschäftigungsausmaß – weiterhin über<br />

die Vorgänge im Unternehmen und im Arbeitsbereich<br />

auf dem Laufenden. Sie kann<br />

damit im wahrsten Sinne des Wortes bei einer<br />

Aufstockung des Beschäftigungsausmaßes<br />

„wieder einsteigen“. Gerade in Bereichen,<br />

wo sich in kurzer Zeit viele Änderungen<br />

vor allem der Arbeitsinhalte ergeben,<br />

ist dies – natürlich bei budgetärer Bedeckung<br />

– eine sinnvolle Vorgangsweise.■<br />

Margit Janisch, Personaldirektion<br />

Juni 2006<br />

Menschen helfen Menschen


PERSONALENTWICKLUNG 15<br />

Menschen helfen Menschen<br />

Juni 2006


16<br />

PERSONALENTWICKLUNG<br />

Mobbing belastet und kostet<br />

Über Mobbing, den Mobbing-Report und Anlaufstellen<br />

der Medizinischen Universität Graz<br />

Zahlreiche Frauen<br />

und Männer, egal<br />

welchen Alters, welcher<br />

Herkunft, unabhängig<br />

von ihrer Ausbildung,<br />

belastet der<br />

tägliche Gang zur Arbeit<br />

– obwohl diesen<br />

die Arbeit an sich gefällt<br />

und sie gerne arbeiten.<br />

Hinter derartigen<br />

Fällen steckt häufig<br />

Mobbing.<br />

Dr. Christine Gaster,<br />

Leiterin der<br />

GENDER:UNIT der<br />

MUG.<br />

Dazu konnten wir dankenswerterweise den<br />

folgenden Beitrag übernehmen, der unter der<br />

Überschrift „Mobbing. Kostet. Alle.“ in der<br />

NEWS XXXI - <strong>Ausgabe</strong> 1/2006 der MUG erschienen<br />

ist.<br />

Mobbing ist ... ?<br />

Mobbing beschreibt Verhaltensweisen, die<br />

über einen längeren Zeitraum bzw. wiederholt<br />

vorkommen, für betroffene Personen unerwünscht,<br />

unangebracht, entwürdigend,<br />

beleidigend oder anstößig sind und eine konfliktbelastete<br />

Arbeitsumwelt schaffen. Mobbing<br />

beeinträchtigt das persönliche Wohlbefinden<br />

und die psychische Gesundheit der<br />

Betroffenen gravierend, insofern ist es angemessen,<br />

von Psychoterror am Arbeitsplatz zu<br />

sprechen.<br />

Der Erwerbsarbeitmarkt ist jedenfalls regelmäßig<br />

Schauplatz von Mobbingvorfällen.<br />

Mobbing taucht hier in der Gestalt von Bullying,<br />

d.h. zwischen gleichrangigen Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmern, von Bossing,<br />

d.h. von Arbeitgeber/innenseite zu Arbeitnehmer/innenseite,<br />

von Staffing, von Arbeitnehmer/innen<br />

zu Arbeitgeber/innen oder<br />

auch in Mischformen auf.<br />

Mobbing-Report<br />

„Der Mobbing-Report“, eine Untersuchung<br />

der Sozialforschungsstelle in Dortmund,<br />

spricht klare Worte:<br />

• Vorgesetzte mobben in 38,2 % der Fälle<br />

alleine, in 12,8 % mit Kolleginnen/Kollegen,<br />

Kolleginnen/Kollegen mobben in rund<br />

20 % der Fälle, Staffing ist mit 2,3 % weniger<br />

häufig.<br />

• „Ein typischer Mobber ist männlich, Vorgesetzter,<br />

zwischen 35 und 54 Jahre alt<br />

und zählt zu den langfristig Beschäftigten.“<br />

• Rund 5,5 % der Erwerbstätigen sind jährlich<br />

von Mobbing betroffen.<br />

• Jede/r neunte Erwerbstätige, das sind<br />

11,3 % aller Erwerbstätigen, ist einmal<br />

von Mobbing betroffen.<br />

• „Mobbingfreie Zonen“ gibt es nicht. Mobbing<br />

kann sich im Unternehmen durch alle<br />

Bereiche, Beschäftigungsgruppen und<br />

Hierarchieebenen ziehen.<br />

• Besonders mobbinggefährdet sind Auszubildende,<br />

insbesondere bis zu einem Alter von<br />

rund 25 Jahren (Betroffenheit rund 3,7 %.<br />

Ältere sind zu durchschnittlich 2,7 % betroffen.)<br />

• Frauen sind zu rund 3,5 %, Männer zu rund<br />

2 % betroffen.<br />

Mobbing belastet und kostet<br />

Mobbing hat jedoch nicht nur auf Seite der<br />

konkret betroffenen Frauen und Männer<br />

höchst negative Auswirkungen. Für Unternehmen<br />

bedeutet Mobbing beispielsweise,<br />

dass auf Grund der beträchtlichen persönlichen<br />

Belastung auf Betroffenenseite Arbeitsleistungen<br />

qualitativ und quantitativ<br />

nachlassen, Krankenstände sich häufen,<br />

Kündigungen erfolgen, Personalabgänge<br />

Neueinstellungen und -einschulungen erfordern<br />

können. Mit Mobbing sind somit erhebliche<br />

Kosten verbunden, die auch Betriebsbudgets<br />

spürbar<br />

belasten. Mobbingfälle<br />

betreffen neben<br />

den unmittelbar Gemobbten<br />

auch mittelbar<br />

eine ganze Reihe<br />

weiterer Personen, etwa<br />

Arbeitskolleginnen<br />

und -kollegen im Mobbingumfeld,<br />

Vorgesetzte,<br />

Personalzuständige,<br />

Familienangehörige,<br />

Freundinnen<br />

und Freunde, Beratungsinstanzen,<br />

Sozialversicherungsträgerinnen,<br />

etc.<br />

Um Mobbing adäquat<br />

zu begegnen, sind<br />

Präventionsarbeit<br />

(Sensibilisierung, Information,<br />

Beratung)<br />

Zwischenmenschliche<br />

Probleme gibt es zu<br />

Hause in der Familie<br />

und auch am Arbeitsplatz.<br />

Was sind die Ursachen<br />

für Mobbing am<br />

Arbeitsplatz, zu welchen<br />

Beschwerden kann der<br />

Psychoterror führen und<br />

wo gibt es Hilfe?<br />

Eine kleine Broschüre<br />

des Seminarzentrums<br />

der KAGes mit einer<br />

Mobbing-Frageliste informiert<br />

grundlegend<br />

über die Problematik<br />

von Mobbing am Arbeitsplatz.<br />

und die Institutionalisierung von Antimobbing-Strategien<br />

erforderlich. An der Medizinischen<br />

Universität Graz sind erste Anlaufstellen<br />

bei Mobbing der Arbeitskreis für<br />

Gleichbehandlungsfragen (AkGl), die Betriebsräte<br />

(I und II) und die Schiedskommission,<br />

wobei alle genannten Gremien bei Anfragen<br />

(unmittelbar und mittelbar) Betroffener<br />

zur Verschwiegenheit verpflichtet sind. ■<br />

Kontakt:<br />

Dr.in iur. Christine Gaster<br />

GENDER:UNIT und Büro des Arbeitskreises<br />

für Gleichbehandlungsfragen<br />

der Medizinischen Universität Graz<br />

8010 Graz, Stiftingtalstraße 24 - ZMF 1<br />

Tel +43-316-385-72046<br />

Fax +43-316-385-72047<br />

E-mail: akgl-buero@meduni-graz.at<br />

http://www.meduni-graz.at/akgl/<br />

http://www.meduni-graz.at/genderunit/<br />

Literatur<br />

• Bärbel Meschkutat, Martina Stackelbeck<br />

und Georg Langenhoff: Der Mobbing-Report<br />

(Kurzfassung) der Sozialforschungsstelle<br />

Dortmund - sfs. 2002<br />

• Heinz Leimann Mobbing. Psychoterror<br />

am Arbeitsplatz und wie man sich dagegen<br />

wehren kann. 2002<br />

Juni 2006<br />

Menschen helfen Menschen


Gesundheitstag<br />

PERSONALENTWICKLUNG 17<br />

Umfangreiches Programm zur Gesundheitsförderung im LKH-Univ.Klinikum Graz<br />

Einladungsposter vom<br />

Gesundheitstag.<br />

G esundheit,<br />

Fitness, Beratung,<br />

Bewegung,<br />

Ernährung<br />

und Entspannung<br />

waren die<br />

Themen am 6.<br />

April dieses<br />

Jahres gewesen,<br />

dem Gesundheitstag<br />

im<br />

LKH-Univ.-<br />

Klinikum Graz.<br />

Dipl. Gesundheitstrainer<br />

Wolfgang<br />

Lawatsch führte durch das Programm und<br />

das umfangreiche Gesundheitsförderungsangebot,<br />

das von der Lungenfunktionstestung<br />

und Raucherberatung bis zur Lauf- und Nordic-Walking<br />

Beratung und Vorstellung von<br />

Entspannungsliegen reichte.<br />

■<br />

Lungenfunktionstest am Stand der Steirischen<br />

Gebietskrankenkasse.<br />

„Hilfreiche“ Beobachtung beim Training von<br />

Mag. Andrea Kohlwein. Von links: Mag. Bernd<br />

Pichler und Gesundheitstrainer Wolfgang<br />

Lawatsch.<br />

Die neuesten Trainingsgeräte sind vielfältig<br />

verwendbar.<br />

Aggressionsereignisse<br />

auf Notfallstationen<br />

Eine aktuelle Erhebung befasst sich mit der<br />

Häufigkeit und den Charakteristika von Gewalt<br />

durch Patienten gegenüber Mitarbeitern<br />

Häufigkeit und Charakteristika<br />

von Gewalt durch Patienten<br />

gegenüber Mitarbeitern auf Notfallstationen<br />

waren der Inhalt einer<br />

Erhebung, die auf fünf deutschschweizer<br />

Notfallstationen durchgeführt<br />

wurde. Erhoben wurden<br />

dabei die Charakteristika der Ereignisse<br />

wie Aggressor, Auslöser,<br />

Mittel, Konsequenzen und getroffene<br />

Maßnahmen, aber auch der<br />

Schweregrad der Vorfälle.<br />

In einem Erhebungszeitraum von<br />

90 Tagen kam es bei 21. 020 behandelten<br />

Patienten zu 88 Aggressionsereignissen.<br />

Die meisten<br />

Angriffe waren zwar verbaler<br />

Natur, aber in etwa 40 % der<br />

Fälle kam es zu tätlichen Übergriffen.<br />

Die meisten Aggressoren<br />

waren männlich und auch<br />

Patienten der Notfallstation.<br />

Die meisten Aggressionsereignisse<br />

fielen während der Nacht<br />

an, etwa ein Drittel passierte an<br />

Wochenenden.<br />

Das Gespräch mit der aggressiven<br />

Person war die häufigste<br />

Maßnahme, um die Situation zu<br />

beruhigen. Zentrale Maßnahmen<br />

zur Vorbeugung von Aggressionsereignissen<br />

sind Schulungen<br />

und Trainings der Mitarbeiter. ■<br />

Quelle:<br />

Steck-Egli, Ruth: Aggressionsereignisse<br />

auf Notfallstationen.<br />

Lizentiatsarbeit der Philosophischen<br />

Fakultät der Universität<br />

Zürich. Basel 2005<br />

Verhaltensregeln im<br />

Krisenfall<br />

Handbuch mit hilfreichen Tipps für die<br />

Bewältigung kritischer Ereignisse im<br />

medizinisch-pflegerischen Bereich<br />

Das KAGes-Handbuch „Krisen<br />

bewältigen“ bietet den<br />

Führungskräften und Mitarbeitern<br />

Verhaltensregeln für kritische Ereignisse,<br />

die sich aus der direkten<br />

Patientenbetreuung ergeben können.<br />

Mit geringen Anpassungen<br />

lässt es sich auch für andere Krisensituationen<br />

verwenden.<br />

In sechs Kapiteln finden sich<br />

Richtlinien für das Verhalten im<br />

Krisenfall, die Durchführung des<br />

Krisenmanagements, wichtige<br />

Adressen, Empfehlungen für den<br />

Umgang mit Medien, relevante<br />

Rechtsinformationen wie z.B. die<br />

Ausfolgung von Krankengeschichten,<br />

Anzeigepflichten bei Tod und<br />

Körperverletzung oder Verhalten<br />

bei behördlichen Vernehmungen,<br />

Das Handbuch liegt in den<br />

Spitälern auf.<br />

sowie Anleitungen für das Gespräch<br />

mit Patienten und Angehörigen<br />

im Fall des Falles. ■<br />

Menschen helfen Menschen<br />

Juni 2006


18<br />

PERSONALENTWICKLUNG<br />

Erinnerungen an Dr. Oktavia Aigner-Rollett<br />

Die erste steirische Ärztin trat vor hundert Jahren ihren Dienst am Grazer<br />

Landeskrankenhaus an<br />

Der folgende Auszug wurde dem Beitrag<br />

„Meine Herren, meine Damen“ von Dr.<br />

Norbert Weiss entnommen, der sich zum Jubiläum<br />

„100 Jahre Ärztinnen an steirischen<br />

Landesspitälern“ an die erste steirische Ärztin,<br />

Dr. Oktavia Aigner-Rollett, erinnert.<br />

„Meine Herren, meine Damen“<br />

Damit begann Dr. Oktavia Aigner-Rollett, die<br />

erste steirische Ärztin, ihre Reden. Denn sie<br />

meinte, es würde wohl die Höflichkeit gebieten,<br />

an erster Stelle die Zuhörer des anderen<br />

Geschlechts anzusprechen.<br />

Als sie vor genau 100 Jahren als erste Ärztin<br />

am Grazer Landeskrankenhaus ihren Dienst<br />

antrat, hatte sie auf dem Weg zum Arztberuf<br />

bereits vielfältige Hürden überwunden. Als<br />

Oktavia Rollett wurde sie am 23. Mai 1877<br />

an der Stelle der heutigen Vorklinik geboren,<br />

dem damaligen Dienst- und Wohnort ihres<br />

Vaters Prof.Dr. Alexander Rollett. Sie durchlebte<br />

eine Kindheit und Jugendzeit, in der die<br />

Frage des Frauenstudiums so heiß diskutiert<br />

wurde wie nie zuvor oder danach.<br />

Vom Krankenhaus zur Praxis<br />

Als erste Grazerin maturierte sie im Jahr<br />

1900 am Ersten Staatsgymnasium in Graz,<br />

dem heutigen Akademischen Gymnasium.<br />

Nach ihrer Promotion am 9. Dezember 1905<br />

begann Dr. Oktavia Rollett 1906 am Grazer<br />

LITERATURTIPPS<br />

Portrait von Dr. Oktavia Aigner-Rollett aus der<br />

Sammlung Reinhold Aigner, Graz.<br />

Landeskrankenhaus als Volontärin zu arbeiten.<br />

Die Bestimmung, dass Frauen hier nicht<br />

Sekundararzt werden durften, wurde erst<br />

1912 im Eröffnungsjahr des Grazer Krankenhausneubaues<br />

aufgehoben. Da diese Einschränkung<br />

jedoch nicht für Privatspitäler<br />

galt, konnte Dr. Oktavia Rollett im Oktober<br />

1906 als erste Frau in Österreich am Grazer<br />

Anna-Kinderspital Sekundarärztin werden.<br />

Von rechts: Oktavia Rollett und die gebürtige<br />

Wienerin Maria Schuhmeister beim<br />

gemeinsamen Laborpraktikum in Graz.<br />

Sammlung Reinhold Aigner, Graz.<br />

Die Annahme ihrer Dissertationsschrift für<br />

das Fach Chemie, zur Erlangung eines zweiten<br />

Doktorates, wurde jedoch vom zuständigen<br />

Professor 1907 abgelehnt. Es war dies<br />

das Jahr, wo sie eine eigene Privatpraxis in<br />

der Grazer Humboldtstraße 17 eröffnete, die<br />

sie durch zwei Weltkriege und über viereinhalb<br />

Jahrzehnte betrieb.<br />

Das Leben dieser ersten steirischen Ärztin,<br />

die im Alter von 82 Jahren am 22. Mai 1959<br />

starb, war geprägt von einer großen Unabhängigkeit<br />

im Denken und einer herzlichen<br />

Verbundenheit mit den Patienten. ■<br />

Weitere Informationen im Internet unter:<br />

www.gsund.net/gsundonline<br />

Frauenspezifische<br />

Medizin<br />

Johannes Huber<br />

Verlag Wilhelm Maudrich<br />

Wien 2005, € 99,–<br />

Auf 360 Seiten mit zahlreichen<br />

Abbildungen werden<br />

frauenspezifische Erkrankungen<br />

und Erklärungsmodelle<br />

dafür<br />

vorgestellt.<br />

Es ist nicht egal, wie<br />

wir geboren werden<br />

Risiko Kaiserschnitt<br />

Michel Odent<br />

Walter Verlag 2005<br />

In diesem aufrüttelnden<br />

Buch werden die Gefahren<br />

von Kaiserschnitt ohne medizinische<br />

Indikation gezeigt<br />

und engagiert für eine<br />

natürliche Geburt plädiert.<br />

Warum wir lieben<br />

Die Chemie der<br />

Leidenschaft<br />

Helen Fischer<br />

Walter Verlag 2005<br />

Die Anthropologin zeigt anschaulich,<br />

warum Verliebtheit<br />

schwerem Suchverhalten<br />

ähnelt und wie diese<br />

wunderbare Leidenschaft<br />

länger lebendig bleibt.<br />

Independence Day<br />

2005<br />

Katja Maria Knoll<br />

Cover: Heidi Kriz<br />

Lyrik: Verena Klug<br />

8661 Wartberg i. Mürztal<br />

Katja Maria Knoll schildert<br />

ihre Erlebnisse und persönliche<br />

Entwicklung in<br />

Großbritannien in liebenswürdig<br />

offener Weise.<br />

Lebe!<br />

Lebendigkeit, Ernährung,<br />

Bewegung, Entspannung<br />

Michael Ehrenberger<br />

Orac-Verlag 2005<br />

Der Autor und Ganzheitsmediziner<br />

sieht in der Lebensenergie<br />

den Schlüssel<br />

zu Gesundheit und Vitalität.<br />

Lustvolles<br />

Selbstcoaching<br />

Verein Wiener Mentalgesellschaft<br />

(Hrsg.)<br />

Leykam 2005, € 24,90<br />

Sieben Autoren haben in<br />

einer neun Monate dauernden<br />

Workshop Reihe<br />

neue Mentaltechniken<br />

entwickelt.<br />

Juni 2006<br />

Menschen helfen Menschen


PERSONALENTWICKLUNG 19<br />

Hospizbegleitung im LKH<br />

Bad Radkersburg<br />

Erfolgreiche Initiativen und Fortbildung für einen<br />

patientenorientierten Umgang mit dem Sterben<br />

Seit Februar 1976<br />

arbeite ich als<br />

Pflegehelferin im LKH<br />

Bad Radkersburg.<br />

Hospizarbeit – der<br />

Umgang mit schwerkranken<br />

und sterbenden<br />

Menschen – war<br />

mir schon immer ein<br />

Anliegen und hat<br />

mich bereits seit meiner<br />

Kindheit interessiert.<br />

Monika Benigni,<br />

LKH Bad<br />

Radkersburg.<br />

Im LKH Bad Radkersburg ist die Hospizarbeit zu einem<br />

festen Bestandteil der Patientenorientierung geworden.<br />

Grundausbildung und Praktikum<br />

1998 wurde mir von Pflegedirektorin Irene<br />

Tritscher die Möglichkeit geboten, im Rahmen<br />

meiner Dienstzeit die Hospiz-Grundausbildung<br />

und ein Praktikum auf der Palliativstation<br />

im LKH-Univ.Klinikum Graz zu absolvieren.<br />

Dies war der Start für eine intensive<br />

Beschäftigung mit Hospizarbeit.<br />

Engagement im Hospizverein<br />

1999 gründete ich mit drei weiteren Kolleginnen<br />

die Hospizgruppe Radkersburg. Seit<br />

2000 ist das Team auf 22 MitarbeiterInnen<br />

angewachsen und ich wurde zur Teamleiterin<br />

gewählt. Mir wurde schnell klar, dass ich<br />

mich persönlich noch weiter ausbilden musste,<br />

um den Herausforderungen gerecht zu<br />

werden. Ich absolvierte also die Ausbildung<br />

zur Trainerin in der Erwachsenenbildung.<br />

Mit der Umgestaltung des Hospizvereines<br />

Steiermark im Jahr 2001 wurde ich in den<br />

Vorsitz des Verwaltungsausschusses und in<br />

den Vorstand gewählt.<br />

Projekt „Jugendliche<br />

begegnen dem Tod“<br />

Mit dieser Funktion ergab sich die Möglichkeit,<br />

mein spezielles Anliegen – Kinder und<br />

Jugendliche auf Tod und Sterben vorzubereiten<br />

– umsetzen zu können. Das von mir initiierte<br />

Projekt „Jugendliche begegnen dem<br />

Tod“ wird mittlerweile steiermarkweit in Zusammenarbeit<br />

mit den Schulbehörden durchgeführt.<br />

Dafür werden von mir HospizbegleiterInnen<br />

ganz speziell ausgebildet.<br />

Hospiz-Fortbildung<br />

im LKH Bad Radkersburg<br />

Ein Höchstmaß an dankenswerter<br />

Unterstützung, Akzeptanz und Interesse<br />

durch die Pflegedienstleitung<br />

und die unmittelbaren Kolleginnen<br />

ermöglicht erst die Ausübung<br />

all dieser Aktivitäten. Über<br />

Anregung von Pflegedirektorin<br />

Irene Tritscher halte ich für unser<br />

sehr interessiertes Pflegepersonal<br />

laufend Fortbildungen ab.<br />

Diese werden sehr gut angenommen<br />

und die Inhalte auch nachweislich<br />

umgesetzt.<br />

Hospizarbeit ist mittlerweile im<br />

LKH Bad Radkersburg ein fester<br />

Bestandteil geworden. Da dieses Thema<br />

sehr sensibel und die Annahme einer Unterstützung<br />

in Ausnahmesituationen überaus<br />

schwierig ist, kommt das Angebot einer Hospizbegleitung<br />

nicht nur vom Pflegepersonal.<br />

Um den Patienten das Überwinden dieser<br />

Hürde zu erleichtern, bieten wir wöchentlich<br />

einen fixen Termin an. Aber auch in Akutfällen<br />

greifen Ärzte sowie das Pflegepersonal<br />

auf das Angebot einer Hospizbegleitung<br />

zurück.<br />

Dadurch bieten wir den Patienten in unserem<br />

Haus ein menschliches Umfeld, in dem sie<br />

mit all ihren Bedürfnissen wahrgenommen<br />

werden.<br />

■<br />

monika.benigni@lkh-badradkersburg.at<br />

Menschen helfen Menschen<br />

Juni 2006


20<br />

PERSONALENTWICKLUNG<br />

Medizinischer Dokumentationsassistent<br />

Studienreise zur Charité, dem größten europäischen Universitätsklinikum<br />

Die Berliner Charité ist das größte<br />

Universitätsklinikum Europas.<br />

Die Berliner Charité ist im<br />

deutschen Sprachraum<br />

führend beim Einsatz Medizinischer<br />

Dokumentationsassistenten.<br />

Seit einigen Jahren werden hier<br />

konkrete Modelle für den Einsatz<br />

und die Ausbildung Medizinischer<br />

Dokumentationsassistenten<br />

(MDA) erarbeitet, erprobt<br />

und in die Praxis umgesetzt.<br />

Denn mit der Einführung eines<br />

ökonomisch-medizinischen Klassifikationssystems,<br />

des DRG-<br />

Systems, war der Druck zur Verbesserung<br />

der Dokumentation<br />

riesengroß geworden, um damit<br />

die Erträge der Charité abzusichern.<br />

OA Dr. Herwig Lindner,<br />

Kurienobmann der Ärztekammer<br />

für Steiermark, und ich besuchten<br />

daher das größte Universitätsklinikum<br />

Europas, um für<br />

das Projekt „Einführung Medizinischer<br />

Dokumentationsassistenten“<br />

praktische Erfahrungen<br />

zu gewinnen.<br />

„Die MDA wollen wir<br />

nicht mehr hergeben“<br />

150 MDAs sind zur Zeit bereits<br />

in der Charité tätig. Alle Normalpflege-<br />

und Intensivstationen<br />

sowie größere<br />

OP-Bereiche verfügen<br />

über einen MDA, die<br />

unter der fachlichen Leitung<br />

des Medizin-Controllings<br />

stehen. Die<br />

MDAs entlasten Ärzte,<br />

Pflege und Verwaltung,<br />

indem sie die Codierung<br />

der Diagnosen und Prozeduren<br />

durchführen.<br />

Weiters übernehmen<br />

die MDAs die Aktenpflege<br />

einschließlich<br />

der Befunddokumentation<br />

und tragen somit<br />

Verantwortung für die<br />

ordnungsgemäße<br />

Führung der Patientenakte.<br />

Sie führen auch<br />

die administrativen Vorgänge<br />

zur Aufnahme,<br />

Verlegung und Entlassung der<br />

stationären Patienten durch und<br />

dienen darüber hinaus den Krankenversicherungen<br />

als erste<br />

kompetente Ansprechpartner bei<br />

Anfragen. Diese Entlastung<br />

konnte jedoch wirtschaftlich nur<br />

umgesetzt werden, indem auf<br />

den Stationen sowohl Ärzte als<br />

auch Pflege, Verwaltung und<br />

Technik einvernehmlich auf<br />

Dienstpostenanteile verzichtet<br />

haben. Dennoch wird auch von<br />

diesen Berufsgruppen der Einsatz<br />

von Medizinischen Dokumentationsassistenten<br />

durchwegs<br />

positiv beurteilt. „Die<br />

MDA wollen wir nicht mehr hergeben!“,<br />

lautete das Resumée<br />

einer Stationsschwester. Sie ist<br />

mir förmlich im Ohr hängen geblieben.<br />

Steirischer<br />

Projektstand<br />

In unserem Projekt werden zurzeit<br />

im Rahmen der Grundlagenermittlung<br />

die einlangenden<br />

Fragebögen mittels EDV erfasst.<br />

Die Ergebnisse werden sodann<br />

im Projektteam und Projektausschuss<br />

präsentiert und diskutiert<br />

Mag. Gerhard Mariacher und OA Dr. Herwig Lindner (von rechts) mit<br />

den leitenden Medizin-Controllern der Berliner Charité.<br />

werden. Der weitere Projektfahrplan<br />

sieht vor, über den Sommer<br />

die genauere Untersuchung jener<br />

möglichen Tätigkeitsbereiche<br />

vorzunehmen, in denen der<br />

Einsatz Medizinischer Dokumentationsassistenten<br />

besonders<br />

Abschied<br />

von Prim. DDr.<br />

Gerd Stepantschitz<br />

geeignet erscheint. Mit einem<br />

Abschluss des Projektes ist Ende<br />

2006 bzw. Anfang 2007 zu rechnen.<br />

■<br />

Mag. Gerhard Mariacher,<br />

Personaldirektion<br />

Mit dem Tod von Hofrat Prim. DDr.<br />

Gerd Stepantschitz hat die Steiermark<br />

eine große Persönlichkeit verloren. Seine politische Arbeit im<br />

Bundesrat und im Steiermärkischen Landtag war geprägt von<br />

großer Fachkompetenz und der parteienübergreifenden Zusammenarbeit<br />

zum Wohle des steirischen Gesundheitswesens. Als<br />

Primarius der 4. Medizinischen Abteilung am LKH Graz und in<br />

seiner knapp 13-jährigen Funktion als Ärztlicher Direktor hat er<br />

für die Innere Medizin und das Grazer Landeskrankenhaus-Universitätsklinikum<br />

Beachtliches geleistet. DDr. Gerd Stepantschitz<br />

war auch der erste Medizinische Direktor der Steiermärkischen<br />

Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. und hat hier mit<br />

seiner großen Erfahrung und seinem beachtlichen Weitblick<br />

mitgewirkt. Mit seinem Tod verlor das steirische Gesundheitswesen<br />

eine markante Medizinerpersönlichkeit.<br />

■<br />

Juni 2006<br />

Menschen helfen Menschen


Foto: IMC Management Center Krems<br />

Rektor Mag. Hans Lichtenwagner, Präs. DI<br />

Detlef Mostler, Dr. Christian Thoma und der<br />

wissenschaftliche Lehrgangsleiter DI Dr.<br />

Diethard Gstir bei der feierlichen Eröffnung des<br />

neuen akademischen Managementlehrganges.<br />

Vor ein paar Monaten war in meiner Post<br />

die Ausschreibung eines Wettbewerbes<br />

„Assistant of the Year 2006“ und hat spontan<br />

mein Interesse geweckt. Da die Anforderungen<br />

auf meine Sekretärin voll zutrafen,<br />

habe ich sie ermuntert, daran teilzunehmen.<br />

Frau Reingard Ragger hat spontan ja gesagt,<br />

den Fragebogen ausgefüllt, einen Test absolviert<br />

und mit Spannung und Gelassenheit<br />

das Ergebnis abgewartet.<br />

Wir haben uns beide sehr gefreut, dass sie<br />

Management und Technik<br />

Akademischer Managementlehrgang für<br />

Techniker im Gesundheitswesen<br />

Ende Februar 2005 startete der vom Österreichischen<br />

Verband für Krankenhaustechniker<br />

(ÖVKT) in Kooperation mit der IMC Fachhochschule<br />

Krems initiierte Managementlehrgang<br />

für Techniker im Gesundheitswesen.<br />

Verteilt auf drei Semester in neun Blockwochen<br />

zu je 60 Stunden werden die Betriebswirtschafts-<br />

und Managementmodule<br />

in Krems, die Technik-Module in Feldkirch,<br />

Graz, Innsbruck, Salzburg und Wien abgehalten.<br />

Abgeschlossen wird diese Ausbildung<br />

mit dem Titel „Akademischer Manager für<br />

Technik im Gesundheitswesen“.<br />

Managementmodule und Technikmodule<br />

wechseln sich in diesem innovativen Modell<br />

ab und werden miteinander verknüpft. Für den<br />

Praxisbezug, die Vernetzung der Techniker und<br />

einen fruchtbringenden Erfahrungsaustausch<br />

garantieren hochrangige Vortragende sowie<br />

Assistentin des Jahres 2006<br />

Die Aufgaben der Notfallmedizin<br />

sind, unter Einsatz von<br />

Notarztwagen und Notarzthelikopter<br />

Leben zu retten und die<br />

Folgen des vorhandenen gesundheitlichen<br />

Schadens zu limitieren. Der Notarzt<br />

analysiert die Situation, entscheidet<br />

über die Methoden der Erstversorgung<br />

und wählt weitere Versorgungsschritte<br />

sowie das Zielkrankenhaus aus. Das aus<br />

der gesetzlichen Protokollierungspflicht<br />

momentan schriftlich erstellte Notfallprotokoll<br />

wird erst im An-<br />

Studiengang<br />

Medizinische schluss an die Übergabe des<br />

Informationstechnik. Patienten verfasst, was eine<br />

unter mehr als 300 Teilnehmerinnen als<br />

Bundeslandsiegerin hervorgegangen ist.<br />

Ich schätze mich glücklich, Frau Reingard<br />

Ragger als meine engste Mitarbeiterin<br />

zu haben, und bin überzeugt, dass<br />

wir in vielen Bereichen Spitzenkräfte beschäftigt<br />

haben. Dieser Beitrag soll auch<br />

diese dazu motivieren, sich an ähnlichen<br />

Wettbewerben zu beteiligen. ■<br />

Dr. Johann Thanner, Personaldirektor<br />

optimale Vorbereitung unmöglich macht und<br />

therapeutische Maßnahmen verzögert.<br />

CANIS. Eine Kooperation zwischen Wirtschaft<br />

und Wissenschaft, genauer gesagt zwischen<br />

der FH Technikum Kärnten – Studiengang Medizinische<br />

Informationstechnik (medIT), dem Unternehmen<br />

ilogs – mobile software GmbH und<br />

der Ärztekammer Kärnten hat sich die Gestaltung<br />

eines Notarztinformationssystems zur Aufgabe<br />

gemacht. Ziel von CANIS ist die Ermöglichung<br />

und Optimierung des Informationsflusses<br />

zwischen NAW/NAH und Krankenhaus – durch<br />

die Entwicklung einer notärztlichen, mobilen<br />

und standardisierten Protokollierung aller medizinisch<br />

relevanten Ereignisse. Diese umfassen<br />

PERSONALENTWICKLUNG 21<br />

die Abhaltung der Technikmodule vor Ort in<br />

Krankenanstalten in ganz Österreich.<br />

Der Beginn des nächsten Techniker-Managementlehrgangs<br />

ist für Februar 2007 vorgesehen<br />

■<br />

Mag. (FH) Ursula Poindl, IMC Krems,<br />

Dipl.-Ing. Dr. Diethard Gstir, M.Sc., ÖVKT<br />

Kontakt:<br />

IMC Management Center Krems GmbH<br />

Piaristengasse 1, 3500 Krems<br />

Tel.: 02732/72877<br />

e-mail: weiterbildung@fh-krems.ac.at<br />

www.weiterbildung.fh-krems.ac.at<br />

Reingard Ragger ist die Bundesländersiegerin unter mehr als 300 Teilnehmerinnen<br />

CANIS kann Leben retten<br />

Die Überreichung der Urkunde des Ehrenpreises<br />

erfolgte im feierlichen Rahmen. Hier im Bild die<br />

Bundeslandsiegerin Reingard Ragger und<br />

Personaldirektor Dr. Johann Thanner.<br />

Kärntner Projekt bringt Qualitätssteigerung in der Notfallmedizin<br />

Anzeige<br />

alle klinischen, von Normwerten abweichenden<br />

Vitalparameter vor Ort<br />

und auf dem Transport zum<br />

Schockraum. CANIS nimmt Daten<br />

mittels Spracherkennung und mobilen Erfassungsgeräten<br />

auf und überträgt diese mittels<br />

drahtloser Kommunikation an ein Verteilerzentrum,<br />

informiert das Notfallteam vor Ort über<br />

das am besten geeignete Krankenhaus und<br />

übermittelt die relevanten Daten an den<br />

Schockraum der medizinischen Zieleinrichtung.<br />

Dort können bereits während des Transports die<br />

erforderlichen Ressourcen – Operationssaal,<br />

Modalitäten und Ärzteteams – vorbereitet und<br />

so vielleicht Leben gerettet werden. ■<br />

Menschen helfen Menschen<br />

Juni 2006


22<br />

PERSONALENTWICKLUNG<br />

IN ALLER KÜRZE<br />

Joboskar 2005 und<br />

Steirischer Gesundheitspreis<br />

2006 in Bronze für LSF Graz<br />

Anerkennung für die hervorragenden<br />

Leistungen in der betrieblichen<br />

Gesundheitsvorsorge der LSF Graz mit dem<br />

Steirischen Gesundheitspreis 2006 in Bronze.<br />

Bereits im vergangenen Dezember wurde der<br />

LSF der „JobOskar 2005“ verliehen. Dieser<br />

Preis wird von der JobAllianz Steiermark, die<br />

vom Bundessozialamt, Landesstelle Steiermark,<br />

und dem Bundesministerium für soziale<br />

Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz<br />

getragen wird, an Betriebe verliehen,<br />

die sich für die Beschäftigung von Menschen<br />

mit Behinderung besonders engagiert<br />

haben.<br />

Eine weitere Auszeichnung wurde uns am<br />

30. März 2006 mit dem „Steirischen Gesundheitspreis<br />

2006“ in Bronze verliehen. Dieser<br />

vom Land Steiermark, Gesundheitsressort,<br />

der WKO Steiermark und der Merkur Versicherung<br />

verliehene Preis wurde uns für hervorragende<br />

Leistungen in der betrieblichen<br />

Gesundheitsvorsorge in der Kategorie „Betriebe<br />

über 50 MitarbeiterInnen“ verliehen.<br />

Beide Anerkennungen sind eine Bestätigung<br />

für unser erfolgreiches Bestreben, sich besonders<br />

behinderter Mitarbeiter anzunehmen<br />

und der Gesundheitsförderung unserer<br />

MitarbeiterInnen großes Augenmerk zu<br />

schenken.<br />

■<br />

Betriebsdirektor Bernhard Haas,<br />

MAS, LSF Graz<br />

Auszeichnungen,<br />

Anerkennungen und Preise<br />

Ao. Univ.-Prof. Dr.<br />

Hans-Peter Dimai<br />

wurde für seine herausragende<br />

Reviewertätigkeit<br />

von wissenschaftlichen<br />

Manuskripten<br />

vom Herausgeber<br />

des European Journal of Radiology<br />

mit dem ELSERVER „Editor’s Recognition<br />

Award 2005“ ausgezeichnet.<br />

■<br />

Das von Univ.-Prof. Dr.<br />

Ernst Eber, Klin. Abteilung<br />

für Pulmonologie<br />

und Allergologie,<br />

Univ.-Klinik für Kinderund<br />

Jugendheilkunde,<br />

mit herausgegebene<br />

Buch „Paediatric Pulmonary<br />

Function Testing“ im Karger Verlag<br />

wurde in der „2005 British Medical Association<br />

Book Competition“ in der Kategorie „Respiratory<br />

Medicine“ ausgezeichnet („Highly<br />

Commended“).<br />

■<br />

Univ.-Prof. Dr. Gerhard<br />

Friedrich, Hals-,<br />

Nasen-, Ohren-Univ.-<br />

Klinik wurde in das advisory<br />

board des Turkish<br />

Clinical Journal of<br />

Medical Sciences gewählt.<br />

■<br />

Univ.-Prof. Dr.<br />

Günther Jürgens, Institut<br />

für Physiologische<br />

Chemie: Die Publikation<br />

„The Role of<br />

Lipid Peroxidation and<br />

Antioxidants in Oxidative<br />

Modification of<br />

LDL. H. Esterbauer, J. Gebicki, H. Puhl and G.<br />

Jürgens; Free Radic Biol Med 13, 341-390<br />

(1992)“ wurde im Rahmen einer Erhebung<br />

der meistzitierten Publikationen zum 20-<br />

jährigen Bestehen der wissenschaftlichen<br />

Zeitschrift Free Radical Biology & Medicine<br />

mit 1387 Zitierungen (bis Juni 2005) an 1.<br />

Stelle gereiht ausgewiesen.<br />

■<br />

Univ.-Prof. Dr. Dr.<br />

Michael G. Schimek,<br />

Institut für Medizinische<br />

Informatik,<br />

Statistik und Dokumentation,<br />

wurde der<br />

INNOLEC LECTURES-<br />

HIP AWARD in Anerkennung<br />

seiner Beiträge zur Curriculumentwicklung<br />

und Lehre im Fach „Biostatistics<br />

and Statistical Biocomputing“ an der Naturwissenschaftlichen<br />

Fakultät der Masaryk<br />

Universität Brünn verliehen.<br />

■<br />

Univ.-Prof. Dr. Selman<br />

Uranüs, Univ.-<br />

Klinik f. Chirurgie,<br />

wurde in das Data<br />

Mentoring Committee<br />

einer europäisch/amerikanischen<br />

mulitzentrischen Phase-III-Studie<br />

bei schwerstverletzten Traumapatienten<br />

berufen.<br />

■<br />

Neue Führungskräfte<br />

Mit 1. Mai 2006 wurde<br />

PD Dr. Alain Barth<br />

zum Klinikvorstand der<br />

Universitätsklinik für<br />

Neurochirurgie am<br />

LKH-Univ.Klinikum<br />

Graz ernannt.<br />

Damit löste er den interimistischen<br />

Leiter Univ.Prof.Dr. Hans Tritthart<br />

ab.<br />

PD Dr. Barth hat bis dahin die Abteilung für<br />

vaskuläre Neurochirurgie am Schweizer Universitätsspital<br />

Bern geleitet.<br />

■<br />

Erfahrungsaustausch an<br />

der University of Louisville<br />

Während eines Kurzurlaubs konnte der Grazer<br />

Unfallchirurg ao. Univ.Prof.Mag.Dr. Franz<br />

Von links: ao.Univ.Prof.Mag.Dr. Franz Josef<br />

Seibert und Univ.Prof.Dr. David Seligson, Leiter<br />

des Departments for Fracture Care, Erfinder der<br />

retrograden Oberschenkelmarknagelung und<br />

derzeitiger Präsident der Küntscher Society.<br />

Josef Seibert die Gastfreundschaft der University<br />

of Louisville, Kentucky, genießen. Interessante<br />

Eindrücke brachte die Besichti-<br />

Juni 2006<br />

Menschen helfen Menschen


PERSONALENTWICKLUNG 23<br />

Foto: David Reischl, MedUniGraz<br />

gung der Infrastruktur des Krankenhausclusters<br />

„University Hospital – Jewish Hospital<br />

and Norton Hospital“.<br />

Während dieser Kurzhospitation erhielt<br />

Univ.Prof. Seibert die Möglichkeit, im Rahmen<br />

des Grand Rounds – vor versammeltem<br />

akademischem Staff, der chirurgischen<br />

Mannschaft und Studenten – über die Erfahrungen<br />

der Grazer Universitätsklinik für Unfallchirurgie<br />

mit der Marknagelung am proximalen<br />

Oberschenkel zu berichten und darüber<br />

zu diskutieren.<br />

■<br />

Hohe Bundesauszeichnung für<br />

den Grazer Forscher Univ.Prof.Dr.<br />

Peter Holzer<br />

Univ.Prof.Dr. Peter Holzer vom Institut für Experimentelle<br />

und Klinische Pharmakologie<br />

Univ.Prof.Dr. Peter Holzer mit Rektor<br />

Univ.Prof.DDr. Gerhard Franz Walter.<br />

der MedUniGraz wurde das „Große Ehrenzeichen“<br />

für Verdienste um die Republik Österreich<br />

verliehen. Die Auszeichnung wurde mit<br />

den wissenschaftlichen Erfolgen um seine<br />

Forschungsarbeiten begründet. So zählt<br />

Univ.Prof.Dr. Peter Holzer zu den weltweit<br />

meistzitierten Wissenschafter. Zentraler<br />

Schwerpunkt des Leiters der Forschungseinheit<br />

für translationale Neurogastroenterologie<br />

ist die Schmerz- und Entzündungsforschung.<br />

■<br />

Haben Sie Ihren Namen<br />

oder Ihre Adresse<br />

geändert?<br />

In diesen Fällen geben Sie dies bitte dem<br />

Personalbüro Ihrer Verwaltungsdirektion<br />

bekannt. Damit ermöglichen Sie uns,<br />

Ihnen das Mitarbeitermagazin G‘sund<br />

zuzuschicken.<br />

Bildungskalender 2006 –<br />

LKH-Univ.Klinikum Graz<br />

Die kleine Broschüre enthält<br />

zahlreiche Bildungsangebote<br />

für die Mitarbeiter<br />

des LKH-Univ.Klinikum<br />

Graz. Die Anstaltsleitung<br />

und die Betriebsratsvorsitzenden<br />

wollen<br />

damit die fachliche, berufsbezogene<br />

Weiterbildung<br />

forcieren und die<br />

Persönlichkeit der Mitarbeiter<br />

stärken. ■<br />

Bildungskalender<br />

2006 des LKH-<br />

Univ.Klinikum<br />

Graz.<br />

Neuer Betriebsratsvorsitzender<br />

im LKH Graz West<br />

BRV Karlheinz Dieber, flankiert von seinen<br />

Stellvertretern OA Dr. Gerhard Schober und<br />

Anna Kohl.<br />

Bei der konstituierenden Betriebsratssitzung<br />

am 11. Mai 2006 wurde Karlheinz Dieber einstimmig<br />

zum neuen Vorsitzenden gewählt.<br />

ZBRV Manfred Wolf wies in seiner Rede besonders<br />

auf die hohe Wahlbeteiligung hin<br />

und wünschte dem neuen Betriebsratsteam<br />

für die Zukunft alles Gute.<br />

■<br />

INFO-Abend „Lungenkrebs“ im<br />

LKH Graz West<br />

OA Dr. Gerhard<br />

Ambrosch beim<br />

Vortrag.<br />

Am 31. Mai 2006 nützten<br />

mehr als 200 Gäste die Gelegenheit,<br />

sich zum Thema<br />

Lungenkrebs vom Team<br />

der Pulmologischen Tagesklinik<br />

ausführlichst informieren<br />

zu lassen. Die<br />

Wichtigkeit der Vorsorge<br />

sowie Diagnose und Therapie<br />

von Lungenkrebs<br />

stand dabei im Vordergrund.<br />

Nach den Vorträgen wurden in der<br />

anschließenden Podiumsdiskussion in bewährter<br />

Weise individuelle Fragen beantwortet. ■<br />

Mag. (FH) Elisabeth Url, LKH Graz West<br />

Servicestelle für Menschen<br />

mit Behinderungen<br />

Das Bundesbehindertengleichstellungsgesetz<br />

ist am 1. Jänner 2006 in Kraft getreten.<br />

Gleichzeitig wurden auch bedeutende Änderungen<br />

im Behinderteneinstellungsgesetz<br />

und im Bundesbehindertengesetz vorgenommen.<br />

Mit der neuen Servicestelle des Kriegsopferund<br />

Behindertenverbandes Österreich werden<br />

persönliche, telefonische und elektronische<br />

Beratung und Information über das Behindertengleichstellungspaket<br />

und Fördermöglichkeiten<br />

für den Abbau von Barrieren<br />

geboten.<br />

■<br />

Kontakt:<br />

Servicestelle für berufliche BVP<br />

Lange Gasse 53, 1080 Wien<br />

Tel. 01/406 1580-0<br />

kobvoe@kobv.at<br />

www.kobv.at<br />

Abschied<br />

von o.Univ.Prof.DDr.<br />

Helmut Lechner<br />

Wir trauern<br />

um o.Univ.-<br />

Prof.DDr. Helmut<br />

Lechner, einen<br />

der herausragendsten<br />

österreichischen<br />

Mediziner,<br />

der von seinen<br />

Patienten,<br />

Kollegen und<br />

Schülern gleichermaßen hoch geschätzt<br />

worden ist. In seiner über 24-jährigen Zeit<br />

als Vorstand der Grazer Universitätsklinik<br />

für Neurologie hat er dieser zu weltweitem<br />

Ansehen verholfen und für internationales<br />

Interesse und Anerkennung gesorgt.<br />

Nicht nur die Steiermärkische<br />

Krankenanstaltengesellschaft, sondern<br />

auch das österreichische Gesundheitswesen<br />

hat mit dem Tod von o.Univ.Prof.DDr.<br />

Helmut Lechner eine vielfach ausgezeichnete,<br />

markante Medizinerpersönlichkeit<br />

verloren. Wir werden ihm stets ein ehrendes<br />

Andenken bewahren.<br />

■<br />

Menschen helfen Menschen<br />

Juni 2006


24<br />

GESUNDHEIT & FORSCHUNG<br />

Schonende Neurochirurgie<br />

mit dem „Gammamesser“<br />

Unblutig für den Patienten<br />

Am 14. Dezember 2005 erfolgte die 3000.<br />

Behandlung im Gamma Knife (d. h. Gamma-Messer)<br />

der Universitätsklinik für Neurochirurgie.<br />

Hier werden Patienten unblutig,<br />

aber sehr exakt und schonend bei verschiedenen<br />

Erkrankungen therapiert. Diese so<br />

genannte „stereotaktische Radiochirurgie“<br />

erfolgt mit 201 Cobalt-60 Quellen mit einer<br />

hohen einzeitigen punktuellen Strahlendosis.<br />

Im Unterschied zu anderen Bestrahlungsformen<br />

treten nur selten unerwünschte Nebenwirkungen<br />

auf und die Belastung des Patienten<br />

ist kurz und gering.<br />

Zahlreiche<br />

Behandlungsindikationen<br />

Die moderne Technik mit Magnetresonanzplanung<br />

und ständig verbesserten Computerplanungsprogrammen<br />

ermöglicht nicht nur<br />

die Erkennung (Diagnose), sondern mittlerweile<br />

auch Behandlung komplexer und tiefliegender<br />

Störungen des Gehirns. Neben der<br />

„offenen, d.h. blutigen“ Operation gibt es in<br />

Graz seit 1992 die unblutige Neurochirurgie.<br />

Eingeführt von o.Univ. Prof. Dr. Gerhard<br />

Pendl, dem emeritierten Vorstand der Universitätsklinik<br />

für Neurochirurgie, betrieb dann<br />

das Team um Ass.Prof.Dr. Georg Papaefthymiou,<br />

Univ.Prof.Dr. Oskar Schröttner und<br />

Univ.Prof.Dr. Frank Unger mit großem Engagement<br />

die Radiochirurgie, so dass Graz in<br />

diesem Bereich international anerkannt ist.<br />

Bösartige Tumoren wie Metastasen oder<br />

Aderhautmelanome werden ebenso wie gutartige<br />

Gewächse, z. B. des Gehörnerven<br />

(Akustikusneurinome), der Hirnhäute<br />

(Meningeome) oder Gefäßmissbildungen erfolgreich<br />

und oft in Zusammenarbeit mit anderen<br />

Kliniken (Universitäts-Augenklinik,<br />

Hals-Nasen-Ohren-Universitätsklinik, Universitätsklinik<br />

für Radiologie) behandelt.<br />

Funktionsstörungen des Gehirns<br />

Ein besonderer Forschungsschwerpunkt sind<br />

seit Anbeginn die komplexen Hirnfunktionsstörungen,<br />

die mit Schmerzen (z. B. Trigeminusneuralgie),<br />

Bewegungsstörungen (z. B. Tremor<br />

bei Parkinson) oder zerebralen Krampfanfällen<br />

(Epilepsie) einhergehen. Hier verknüpft<br />

Univ.Prof.Dr. Frank Unger sein Wissen als<br />

Neurologe und Neurochirurg mit der Erfahrung<br />

von Ass.Prof.Dr. Georg Papaefthymiou zum<br />

Wohle der Patienten. Es gibt zahlreiche Publikationen<br />

in hochrangigen Zeitschriften, internationale<br />

Kontakte wurden aufgebaut und insbesondere<br />

aus Deutschland kommen zum Thema<br />

Epilepsie zahlreiche Anfragen. So gibt es<br />

etwa bei den so genannten „Hypothalamus-<br />

Hamartomen“ kaum vertretbare chirurgische<br />

Behandlungsansätze. Hier liegt normales Gewebe<br />

an verkehrter Stelle tief im Gehirn und<br />

führt ab dem Kleinkindalter zu zahlreichen epileptischen<br />

Anfällen, geistiger Retardierung<br />

und Hormonstörungen (vorzeitiger Pubertät)<br />

und zunehmender sozialer Isolierung der kleinen<br />

Patienten. Nach sorgfältiger Abwägung,<br />

zahlreichen interdisziplinären Besprechungen<br />

(z.B. mit der Epilepsiearbeitsgruppe Neurologie)<br />

und Verlaufsbeobachtungen kann dann<br />

die Indikation zur stereotaktischen<br />

Radiochirurgie gestellt werden. Alle<br />

beteiligten Abteilungen (so auch die<br />

Neuroanästhesie) verfügen mittlerweile<br />

über ein hohes Maß an Professionalität,<br />

so dass die exakte, sichere<br />

und schonende Behandlung problemlos<br />

verläuft und für die Patienten eine<br />

Erleichterung oder Heilung bewirkt.<br />

So wird in diesen Fällen bei den kleinen<br />

Patienten eine Allgemeinnarkose<br />

eingeleitet und mit dem stereotaktischen<br />

Rahmen eine MR-Untersuchung<br />

durchgeführt. Anschließend<br />

findet wie üblich die Anlage des Behandlungsplanes<br />

in Zusammenarbeit<br />

mit dem Strahlenphysiker statt (s. Abb. 2). Die<br />

Behandlung selbst erfolgt unter kontinuierlichem<br />

Monitoring. Normalerweise, d. h. bei erwachsenen<br />

Patienten, erfolgt die Radiochirurgie<br />

in lokaler Betäubung.<br />

Bedingt durch unsere Vorsicht und Sorgfalt<br />

hat die Radiochirurgie international Maßstäbe<br />

gesetzt. Dennoch muss beachtet werden,<br />

dass nicht alle Behandlungen komplikationslos<br />

sind und eine Heilung nicht in jedem Fall<br />

möglich ist.<br />

■<br />

Kontakt:<br />

Ass. Prof. Dr. Georg Papaefthymiou /<br />

Univ.Prof. Dr. Frank Unger<br />

Gamma Knife Ambulanz (Frau Reiner)<br />

Universitätsklinik für Neurochirurgie<br />

Auenbruggerplatz 29, 8036 Graz<br />

Tel. 0316-385-3597<br />

Schema der stereotaktischen Bestrahlung im<br />

Gamma-Knife.<br />

Ass.Prof.Dr. Georg Papaefthymiou und<br />

Univ.Prof.Dr. Frank Unger im Gamma Knife.<br />

Kleine Patientin mit Kollimatorhelm.<br />

MR-Planungsbild (T-2, axial) eines<br />

Hypothalamushamartoms mit den<br />

Strahlenisodosen.<br />

Juni 2006<br />

Menschen helfen Menschen


Univ.Prof.Dr. Reinhard Windhager mit<br />

Stationsschwester Heidi Schreiner.<br />

An der Grazer Universitätsklinik für Orthopädie wird<br />

erfolgreich geforscht und entwickelt.<br />

Fotos: H. A. Pachernegg<br />

Das erfolgreiche Team der Grazer<br />

Universitätsklinik für Orthopädie.<br />

Jubiläum für Grazer<br />

Universitätsklinik für Orthopädie<br />

Erfolgreiche Bilanz und Blick in die Zukunft der Patientenversorgung und Forschung<br />

Im Februar wurde die Grazer Universitätsklinik<br />

für Orthopädie fünf Jahre alt. Sie<br />

hat sich in dieser Zeit zu einem international<br />

angesehenen Zentrum entwickelt und<br />

sorgt für kräftige wissenschaftliche Impulse.<br />

Dazu gehören beispielsweise das Knie<br />

für „schwierige Fälle“, die Hüfte der Zukunft<br />

(„Future Hip“), eine noch laufende<br />

Studie über die Qualität unterschiedlicher<br />

Endoprothesen sowie internationale und<br />

„innersteirische“ wissenschaftliche Zusammenarbeit.<br />

Auch an Zukunftsthemen mangelt<br />

es nicht.<br />

Stolz weist der Vorstand der Universitätsklinik<br />

für Orthopädie, Univ.-Prof. Dr. Reinhard<br />

Windhager, darauf hin, dass „2005 insgesamt<br />

16.500 PatientInnen ambulant und stationär<br />

betreut und rund 1.800 Operationen<br />

durchgeführt wurden. Denn neben den Aufgaben<br />

in der Forschung und in der Aus- und<br />

Weiterbildung von Ärzten sind wir vor allem<br />

dazu da, die steirische Bevölkerung mit Spitzenmedizin<br />

zu versorgen“.<br />

■<br />

Kontakt:<br />

o.Univ.Prof.Dr. Reinhard Windhager<br />

Universitätsklinik für Orthopädie<br />

am LKH-Univ.Klinikum Graz<br />

Tel. +43 316 385-4807<br />

E-Mail: reinhard.windhager@meduni-graz.at<br />

Brücken zum Arzt und Patienten ...<br />

www.med.at<br />

Das neue Gesundheitsportal von Schering<br />

Wir nützen die neuesten Informations-Technologien der Kommunikation und vermitteln<br />

unsere Kompetenz und Erfahrung auch im Internet und bauen Brücken zu<br />

unseren Patienten und Kunden auf.<br />

Menschen helfen Menschen<br />

Juni 2006


26<br />

GESUNDHEIT & FORSCHUNG<br />

Interdisziplinäre bio-psycho-soziale Betreuung<br />

Erfolgreiche Patientenorientierung und höhere Mitarbeiterzufriedenheit an der<br />

Klinischen Abteilung für Phoniatrie an der Grazer HNO-Universitätsklinik<br />

Bereits seit 2000<br />

arbeitet das<br />

Team der Klinischen<br />

Abteilung für Phoniatrie<br />

am LKH-Univ.Klinikum<br />

Graz konsequent<br />

an der Umsetzung<br />

des bio-psychosozialen<br />

Modells für<br />

Univ.Prof.Dr.<br />

Gerhard Friedrich,<br />

seine Patienten. Dieses<br />

Team umfasst für Phoniatrie der<br />

Klinische Abteilung<br />

Ärzte bzw. Phoniater, Grazer HNO-<br />

Logopäden, eine Linguistin,<br />

diplomierte<br />

Universitätsklinik.<br />

Gesundheits- und<br />

Krankenschwestern, eine Psychologin/Psychotherapeutin<br />

sowie eine Physiotherapeutin,<br />

eine Diätologin und einen Manualmediziner.<br />

Patientenuntersuchung im Team<br />

In der ärztlichen Gesprächsführung wird konsequent<br />

nicht nur auf die organische, sondern<br />

auch auf die psychosoziale Ebene Bezug<br />

genommen. Die ärztlichen Mitarbeiter der<br />

Klinischen Abteilung für Phoniatrie haben zu<br />

diesem Zweck die PSY I Ausbildung der Ärztekammer<br />

absolviert bzw. stehen in der Ausbildung<br />

dazu.<br />

Die Patienten werden routinemäßig vom<br />

psychosomatischen Liaisondienst exploriert<br />

und bei Bedarf wird eine psychotherapeutische<br />

Therapie eingeleitet bzw. vermittelt.<br />

Als ein dafür geeignetes Zusatzinstrument<br />

hat sich der Stimmstörungsindex (siehe<br />

Abb.) erwiesen, der die Einschränkung der<br />

Lebensqualität bezogen auf die Stimme erfasst<br />

und als Grundlage für weitere<br />

Therapieschritte dient.<br />

Alle Patienten werden im Team gemeinsam<br />

von Ärzten, Logopäden und der Psychotherapeutin<br />

untersucht und ein gemeinsames Behandlungskonzept<br />

wird erstellt. Wenn erforderlich,<br />

wird eine physiotherapeutische Untersuchung<br />

und Betreuung bzw. manualmedizinische<br />

Therapie eingeleitet.<br />

Organisationsentwicklung<br />

und Fortbildung<br />

In den wöchentlichen Teambesprechungen<br />

werden neben Patienten auch interne Abläufe<br />

besprochen und reflektiert. In diesem Rahmen<br />

finden regelmäßig auch Supervisionen<br />

statt. In ganz- bzw. halbtägigen Klausurtagungen<br />

werden längerfristige Konzepte und<br />

strategische Ziele der Abteilung erarbeitet.<br />

2005 wurde auf der Station der phoniatrischen<br />

Abteilung eine Kardexvisite eingeführt.<br />

Zweimal wöchentlich werden gemeinsam<br />

mit Ärztinnen, Schwestern, Logopädinnen,<br />

Physiotherapeutin, Psychotherapeutin<br />

sowie TurnusärztInnen alle Patienten durchbesprochen<br />

und interdisziplinäre Therapiekonzepte<br />

erstellt.<br />

Logopädische Therapie<br />

und Tumorboard<br />

Die logopädischen Therapiemaßnahmen<br />

werden in der regelmäßigen Teambesprechung<br />

bzw. Fallsupervision mit der Psycho-<br />

Werbung<br />

Neu im Krankenhaus –<br />

von Roche Diagnostics<br />

Im Labor schon bald ein vertrauter Anblick: Reagenzpackungen im grüngelben<br />

cobas-Erscheinungsbild.<br />

Der Schweizer<br />

Healthcare-<br />

Konzern Roche<br />

stellt seit Jahresbeginn<br />

seine Diagnostica-Produkte<br />

für Labor und<br />

Krankenhaus sukzessive<br />

auf eine<br />

neue Markenbezeichnung<br />

um.<br />

Die neue Dachmarke<br />

cobas mit<br />

ihrem typisch<br />

grün-gelben Erscheinungsbild<br />

wird in Zukunft eine<br />

leichtere Kommunikation<br />

und<br />

Zuordenbarkeit der ca. 3.000 unterschiedlichen<br />

Produkte, die Roche Diagnostics für<br />

den Labor- und Krankenhausbereich anbietet,<br />

gewährleisten.<br />

■<br />

Entwickelt, designed und produziert in<br />

Österreich: Blutgasanalysator cobas b 121<br />

Juni 2006<br />

Menschen helfen Menschen


GESUNDHEIT & FORSCHUNG 27<br />

therapeutin speziell auf jeden einzelnen<br />

Patienten abgestimmt und<br />

das weitere Procedere für die Therapie<br />

festgelegt. Es wird geklärt,<br />

ob eine weiterführende Therapie<br />

an unserer Abteilung sinnvoll ist,<br />

ob dies unter stationären Bedingungen<br />

oder als ambulante Nachbetreuung<br />

durchgeführt werden<br />

soll, oder ob ein Einschleusen in eine<br />

andere Therapieform im Vordergrund<br />

steht.<br />

Onkologische Patienten werden im<br />

Rahmen des Tumorboards in Zusammenarbeit<br />

mit den anderen<br />

Abteilungen gemeinsam mit Radioonkologen<br />

und internistischen<br />

Onkologen besprochen. Bei diesen<br />

Patienten erfolgt präoperativ auch<br />

eine logopädische und psychotherapeutische<br />

Beratung sowie bei<br />

Bedarf die Kontaktaufnahme mit<br />

Selbsthilfegruppen (z.B. Kehlkopflosen-Verein).<br />

■<br />

gerhard.friedrich@meduni-graz.at<br />

Weitere Informationen im Internet unter:<br />

www.gsund.net/gsundonline<br />

Stimmstörungsindex zur Abschätzung der Einschränkung der Lebensqualität.<br />

Menschen helfen Menschen<br />

Juni 2006


28<br />

GESUNDHEIT & FORSCHUNG<br />

Transplantation von Säuglingsnieren<br />

en-bloc in das Becken des Empfängers.<br />

Das Nierenröntgen 6 Monate später zeigt<br />

bereits eine normale Ausscheidung von<br />

Kontrastmittel in Nieren, die<br />

Erwachsenengröße erreicht haben.<br />

Univ.Prof.Dr. Peter H. Petritsch, Grazer Univ.Klinik für<br />

Urologie, mit der ehemaligen, heute völlig gesunden<br />

Patientin N. Wiedner.<br />

Erfolgreiche Nierentransplantationen in Graz<br />

Spezielle Implantationstechnik von Säuglingsnieren für Erwachsene<br />

Ein überraschender Blumengruß an einem<br />

trüben Febermorgen 2006, überbracht<br />

von einer Patientin, die ich einige Jahre nicht<br />

mehr gesehen hatte, rief einerseits die Probleme<br />

von damals ins Gedächtnis zurück und<br />

andererseits das Erfolgserlebnis verbunden<br />

mit einer erfolgreichen Operation.<br />

Nierentransplantationen<br />

in Graz seit 1969<br />

Im LKH-Univ.Klinikum Graz werden seit 1969<br />

Nieren transplantiert. Funktionsraten dieser<br />

Nieren von über 20 Jahren sind keine Seltenheit.<br />

Ich treffe immer wieder mit mir unbekannt<br />

erscheinenden Menschen zusammen,<br />

denen ich vor über 20 Jahren eine Niere eingepflanzt<br />

habe. Diese lassen mich dann mit<br />

Stolz und Freude wissen, dass ihre Niere immer<br />

noch gut funktioniert. Erfreulicheres als<br />

die Bestätigung von guter Arbeit zum Wohle<br />

des Patienten und für ein lebenswertes Leben<br />

kann einem Chirurgen gar nicht passieren.<br />

Säuglingsnieren für Erwachsene<br />

Im Februar waren es 15 Jahre, dass Frau<br />

Wiedner eine Niere bekam, nachdem sie drei<br />

Jahre lang mehrmals in der Woche zur Hämodialyse<br />

gehen musste. Dies ist noch<br />

nichts Außergewöhnliches. Das Besondere<br />

bei Frau Wiedner ist, dass ihr die Nieren eines<br />

vier Wochen alten verstorbenen Säuglings<br />

eingepflanzt wurden. Dies war zum damaligen<br />

Zeitpunkt nicht nur eine Sensation,<br />

sondern auch eine chirurgische Herausforderung.<br />

Von Eurotransplant wurde damals<br />

wegen allgemein schlechter Ergebnisse die<br />

Transplantation von Säuglingsnieren in Erwachsene<br />

als nicht empfehlenswert erachtet.<br />

Aufgrund des eklatanten Organmangels<br />

entschieden wir uns 1990, auch Säuglingsnieren<br />

für Erwachsene zu akzeptieren. Dafür<br />

entwickelten wir eine spezielle Implantationstechnik.<br />

Bis heute konnten wir bereits 16<br />

Mal erfolgreich derartige Transplantationen<br />

durchführen.<br />

Rasches Wachstum<br />

Frau Wiedner ist das beste Beispiel für die<br />

Richtigkeit der Entscheidung zum damaligen<br />

Zeitpunkt diese Säuglingsnieren zu akzeptieren.<br />

Interessant war, dass die etwa<br />

drei cm großen Nieren innerhalb von sechs<br />

Monaten auf Erwachsenengröße angewachsen<br />

waren. Wir konnten es hautnah<br />

verfolgen, wie die Größe der Nieren von<br />

Woche zu Woche zunahm. Unsere damalige<br />

Patientin ist heute völlig gesund, mit normaler<br />

Nierenfunktion (Creatinin 0,9), und<br />

führt ein normales und glückliches Leben im<br />

Kreis ihrer Familie.<br />

Dank unserer Erfahrungen haben wir auf diesem<br />

Gebiet bei Eurotransplant einen exzellenten<br />

Ruf und sind eines der wenigen Transplantationszentren,<br />

die Säuglingsnieren<br />

überhaupt angeboten bekommen. ■<br />

Univ.Prof.Dr. Peter H. Petritsch, Univ.Klinik<br />

für Urologie, LKH-Univ.Klinikum Graz<br />

Forschungs-News<br />

Die Homepage www.gsund.net ist eine virtuelle Plattform für Partner, Organisationen und<br />

Firmen aus dem Gesundheits- und Spitalsbereich. Ihre übersichtliche Gestaltung erleichtert<br />

die Kommunikation über den Stand, die Entwicklungen und Forschungsergebnisse des<br />

Gesundheits- und Spitalsbereichs.<br />

Der Forschung wird dabei ein besonderer Stellenwert beigemessen. Mit aktuellen News,<br />

Veranstaltungshinweisen und einem breiten Informationsangebot über Forschung & Entwicklung<br />

wird dazu beigetragen.<br />

■<br />

Mehr dazu:<br />

www.gsund.net/forschung<br />

Juni 2006<br />

Menschen helfen Menschen


Kleiner Schnitt –<br />

große Operationen<br />

Tagungsteilnehmer aus Europa und den USA<br />

erörterten auf der Stolzalpe neue minimal-invasive<br />

Operationstechniken in der Knieendoprothetik<br />

Prachtwetter und<br />

wunderbarer Ausblick<br />

von der Terrasse des<br />

LKH Stolzalpe.<br />

Das Operationsteam bei einem<br />

minimalinvasiven Eingriff am Kniegelenk.<br />

Ihrer<br />

GESUNDHEIT & FORSCHUNG 29<br />

Gesundheit<br />

zuliebe<br />

Gesundes Essen<br />

schützt vor Zuckerkrankheit<br />

Kennen Sie das? Sie warten nach einer<br />

Blutabnahme beim Arzt gespannt auf das<br />

Ergebnis. Besonders der Zuckerwert (Glukose<br />

im Blut) interessiert.<br />

Hohe Blutzuckerwerte spürt man nicht und<br />

doch verursachen sie Folgekrankheiten wie<br />

z.B. Durchblutungs-, Seh- und Wundheilungsstörungen.<br />

Dabei handelt es sich um Diabetes mellitus<br />

Typ II, landläufig Alterszucker genannt. Die<br />

Ursache ist nicht nur erblich bedingt. Bewegungsarmut<br />

und falsche Ernährungsweise,<br />

die zu Übergewicht führt, sind der Motor für<br />

ein sehr frühes Auftreten dieser Erkrankung.<br />

Bekämpfen Sie daher Ihr Übergewicht:<br />

• Planen Sie täglich drei Hauptmahlzeiten<br />

– warten Sie nicht, bis Sie abends viel<br />

Zeit haben, um viel zu essen. In Heißhungerphasen<br />

isst man zu große Mengen.<br />

• Essen und naschen Sie nicht nebenbei.<br />

So vermissen Sie das angenehme Gefühl<br />

des „Sattseins“ und übersehen leicht,<br />

wie viel Sie schon gegessen haben.<br />

• Für den Hunger zwischendurch empfehlen<br />

wir Obst, ein Glas Buttermilch oder<br />

fettarmes Jogurt.<br />

• Trinken Sie ausreichend kalorienfreie Getränke<br />

wie Wasser, Tee ohne Zucker oder<br />

stark verdünnte Lightgetränke. Oft ist ein<br />

vermeintliches Hungergefühl Durst.<br />

• Nützen Sie täglich Gelegenheiten zur Bewegung.<br />

Die Beweglichkeit des Kniegelenks vier<br />

Wochen nach einer minimalinvasiven<br />

Operation.<br />

Prachtwetter<br />

und<br />

einen herrlichen<br />

Ausblick gab es beim<br />

Symposium am 21.<br />

und 22. April 2006 im<br />

LKH Stolzalpe. Experten<br />

aus 11 Ländern<br />

erörterten die minimal-invasive<br />

Technik<br />

in der Knieendoprothetik.<br />

Ein Höhepunkt<br />

war sicher die Live-<br />

Übertragung von Operationen<br />

in den Schulungsraum.<br />

„Das Feedback<br />

war überaus positiv und wir sind stolz<br />

darauf, dass wir neben London und Berlin<br />

nun auch am LKH Stolzalpe dieses internationale<br />

Symposium mit hohem Standard anbieten<br />

und so ins internationale Rampenlicht<br />

rücken“, meinten Doz. Dr. Siegfried Hofmann,<br />

Leiter des Knie-Teams am LKH Stolzalpe,<br />

und der Ärztliche Direktor Prim.Univ.-<br />

Prof.Dr. Reinhard Graf.<br />

Als ein europäisches Ausbildungszentrum<br />

für Knieendoprothetik hat das LKH Stolzalpe<br />

seit 2001 rund 800 Ärzte und 220<br />

Schwestern bei diversen Schulungen und<br />

Veranstaltungen begrüßen können. ■<br />

Kontakt:<br />

Gerlinde Kollau<br />

Allgemeines und Orthopädisches<br />

LKH Stolzalpe<br />

A-8852 Stolzalpe<br />

gerlinde.kollau@lkh-stolzalpe.at<br />

Immer aktuell!<br />

www.gsund.net<br />

www.kages.at<br />

Wussten Sie, dass …?<br />

• Diabetikerschokolade ebenso kalorienreich<br />

ist wie ganz normale Schokolade.<br />

Dasselbe gilt für Diabetikerzucker, -eis<br />

und -kekse.<br />

Genießen Sie also normale Schokolade –<br />

nicht zu oft und nicht mehr als eine Rippe.<br />

• künstlicher Süßstoff wirklich kalorienfrei<br />

ist. Gemeint sind alle flüssigen und tablettenförmigen<br />

Süßstoffe wie z.B. Natreen,<br />

Kandisin.<br />

• ein Mangel an Kohlenhydraten (zu wenig<br />

Brot, Beilagen, Obst oder zu lange<br />

Essenspausen) Heißhunger nach Süßem<br />

verursacht.<br />

■<br />

Ihr Ernährungsmedizinischer Dienst<br />

LKH-Univ. Klinikum Graz<br />

Menschen helfen Menschen<br />

Juni 2006


30<br />

GESUNDHEIT & FORSCHUNG<br />

Foto: Sudy<br />

Foto: Sudy<br />

Johann Leopold Auenbrugger<br />

Auf den Spuren dieses berühmten, in Graz geborenen Mediziners<br />

Geboren am Auenbruggerplatz<br />

Nr.<br />

18 – so steht es in der<br />

Geburtsurkunde jener<br />

Steirer, die im Landeskrankenhaus-Universitätsklinikum<br />

Graz<br />

geboren worden sind.<br />

Doch die wenigsten<br />

von ihnen wissen,<br />

Mag.pharm. Dr.<br />

Bernd E. Mader,<br />

LKH-Univ.Klinikum<br />

Graz.<br />

wer Auenbrugger<br />

war. Dabei ist Johann<br />

Leopold Auenbrugger der international bekannteste<br />

Mediziner, der bisher in Graz zur<br />

Welt gekommen ist.<br />

Johann<br />

Leopold<br />

Auenbrugger<br />

mit Gattin<br />

Marianne.<br />

Der „Mohrenwirt“ in der Mariahilferstraße Nr. 16, das einstige<br />

Gasthaus des Vaters von Johann Leopold Auenbrugger.<br />

Das Geburtshaus von Johann Leopold Auenbrugger an der Ecke<br />

Südtirolerplatz / Griesgasse mit einer Gedenktafel beim<br />

Eingangstor Griesgasse Nr. 2.<br />

Foto: Dr. Regal, Wien<br />

Jugend- und Studienzeit<br />

Folgt man seinen wenigen Spuren in Graz, so<br />

kann man am Geburtshaus Griesgasse Nr. 2<br />

eine kleine Gedenktafel mit folgendem Text<br />

entdecken: „In diesem Hause wurde Leopold<br />

von Auenbrugger am 19. November 1722 geboren.“<br />

Zu dieser Zeit war sein Vater der<br />

„Mohrenwirt“, ein bekannter und auch recht<br />

wohlhabender Bürger in Graz. Sein Vater Sebastian<br />

wollte offenbar, dass Leopold „etwas<br />

Besseres“ werden sollte und so schickte<br />

er ihn aufs Jesuitengymnasium. Nach Beendigung<br />

der Gymnasialzeit ermöglichte der<br />

Vater ihm ein Medizinstudium in Wien.<br />

Aus der Studienzeit von Leopold Auenbrugger<br />

wissen wir wenig. Am 18. November 1752<br />

promovierte Leopold Auenbrugger. Nach Beendigung<br />

des Medizinstudiums blieb er in<br />

Wien und erwählte die Kaiserstadt bis zu seinem<br />

Lebensende als ständigen Wohnsitz.<br />

Entdeckung der<br />

Perkussion<br />

Seine erste Anstellung erhielt<br />

Leopold Auenbrugger im<br />

Spanischen Militärspital.<br />

1758 wurde er dort dann Primararzt,<br />

verlor jedoch 1762<br />

diese Anstellung und widmete<br />

sich von nun an ausschließlich<br />

seiner ausgedehnten<br />

Praxis.<br />

Von 1754 an beschäftigte<br />

sich Leopold Auenbrugger<br />

sieben Jahre lang mit den<br />

Schallunterschieden, die er<br />

beim Beklopfen der menschlichen<br />

Brustwand feststellen<br />

konnte. Experimentell wies<br />

er nach, dass die<br />

Schalldämpfung so weit<br />

reichte wie die darin enthaltene<br />

Flüssigkeit. Um diese<br />

Theorie zu untermauern, experimentierte<br />

er vorerst mit<br />

Fässern, die er unterschiedlich<br />

hoch mit Wasser angefüllt<br />

hatte, später waren es<br />

auch Leichen, in deren Brustkorb er Wasser<br />

injiziert hatte.<br />

All diese Versuche führten letztlich zu jener<br />

Entdeckung, die als „Perkussion“ (vom lat.<br />

percussio: Schlag, Stoß) in der medizinischen<br />

Diagnostik ihren festen Platz hat.<br />

Anekdotenhaft wird diese Entdeckung stets<br />

zusammen mit folgender Geschichte erzählt:<br />

Im elterlichen Betrieb in Graz, dem „Mohrenwirt“,<br />

habe Leopold Auenbrugger seinen Vater<br />

immer wieder beobachten können, wie<br />

dieser durch Klopfen an den Fässern Rückschlüsse<br />

auf eine noch darin vorhandene<br />

Weinmenge gewinnen wollte. Als Leopold<br />

Auenbrugger Arzt geworden war, hatte er<br />

den genialen Einfall, diese Methode auch<br />

beim Menschen anzuwenden.<br />

Doch der rege Forschungsgeist Leopold Auenbruggers<br />

hatte sich darüber hinaus mit<br />

vielen anderen medizinischen Problemen beschäftigt.<br />

1761 veröffentlichte er eine Arbeit<br />

über die Lungenkrankheiten der Steinbrucharbeiter,<br />

18 Jahre später (1779) erschien in<br />

Wien die Schrift „Heilart der epidemischen<br />

Ruhr im Jahre 1779“.<br />

■<br />

bernd.mader@klinikum-graz.at<br />

Quelle:<br />

Bernd Mader. Johann Leopold Auenbrugger,<br />

Edler von Auenbrugg (1722–1809). In:<br />

Blätter für Heimatkunde. Heft 2/3 (2005).<br />

Weitere Informationen im Internet unter:<br />

www.gsund.net/gsundonline<br />

Juni 2006<br />

Menschen helfen Menschen


GESUNDHEIT & FORSCHUNG 31<br />

Spondylolyse<br />

Die frühzeitige Behandlung dieser Erkrankungsform<br />

der Wirbelsäule bringt durchwegs Erfolge<br />

Die Spondylolyse als Ursache für einen<br />

Gleitwirbel führt häufig zu Schmerzen<br />

durch die entstehende Instabilität im betroffenen<br />

Segment. Durch eine fehlende Durchbauung<br />

der Interarticularportion des jeweiligen<br />

Wirbels, also der Verbindung zwischen<br />

dem oberen und unteren Gelenksfortsatz<br />

(Abb. 1), kann es zu einer Spondylolisthese<br />

(Gleitwirbel) kommen.<br />

Ursachen<br />

Es gibt verschiedene Thesen zur Entstehung<br />

der Spondylolyse, wie z. B. die in der Gebärmutter<br />

vorkommende (intrauterine) Fehlanlage<br />

oder das Geburtstrauma, traumatische<br />

Brüche wie auch Ermüdungs- und Stressfrakturen<br />

bei entsprechenden Arbeitsverrichtungen<br />

oder bei verschiedenen Sportarten (z.<br />

B. Stabhochsprung, Speerwerfen, Turnen<br />

oder rhythmische Sportgymnastik).<br />

Vorkommen<br />

2–4% in unserer Bevölkerung sind davon betroffen.<br />

Von diesem Bevölkerungsanteil<br />

braucht ca. 5% eine Therapie, wiederum 5%<br />

der therapiebedürftigen Patienten bedürfen<br />

einer chirurgischen Behandlung.<br />

Äußeres Erscheinungsbild<br />

In erster Linie handelt es sich um einen reinen<br />

Kreuzschmerz ohne radikuläre<br />

Ausstrahlungen. Dieser kann im<br />

Sinne von Instabilitätsschmerzen<br />

bei langem Stehen oder langem<br />

Sitzen vorkommen.<br />

In der Seitenansicht kann es je<br />

nach der sich entwickelnden<br />

Dr. Gerd M. Ivanic,<br />

Leiter des<br />

Departments für<br />

Erkrankungen der<br />

Wirbelsäule,<br />

Wirbelsäulenchirurgie<br />

und<br />

Fußchirurgie, LKH<br />

Stolzalpe.<br />

Spondylolisthese<br />

(Gleitwirbel) zu einer<br />

Hyperlordose (Hohlkreuz)<br />

über und zu einer<br />

Kyphose (Rundrücken)<br />

unter dem betroffenen<br />

Segment<br />

kommen (Abb. 2). Die<br />

Schmerzen treten in<br />

drei Häufigkeiten auf:<br />

1. im praepubertären<br />

Wachstumsschub;<br />

2. mit 30–40 Jahren,<br />

wenn die körperliche<br />

Betätigung eher abnimmt<br />

bzw. auch die<br />

Bandscheibendegeneration auf Grund der<br />

falschen Belastung zu einer Erniedrigung<br />

führt und dadurch vermehrt Schmerzen im<br />

krankhaften Bereich auftreten können.<br />

3. mit 60–70 Jahren, wenn die Patienten körperlich<br />

weniger tun und die Bandscheibe<br />

vollkommen aufgebraucht ist.<br />

Therapie und Ergebnisse<br />

Generell ist primär eine konservative Therapie<br />

anzustreben. Im Akutstadium kann eine<br />

Lumbalbandage zur Entkrampfung der verkrampften<br />

wirbelsäulennahen Muskulatur<br />

mit Hilfe von konservativen Maßnahmen wie<br />

Massagen, Moorpackungen, Strom und dergleichen<br />

von großer Hilfe sein. Durch Lumbalbandagen<br />

(Abb.3) wird auch das Bewegungsempfinden<br />

verbessert. In der obligaten<br />

Einzelheilgymnastik ist es wichtig, dem Patienten<br />

Stabilisierungsübungen beizubringen,<br />

die er täglich selbstständig durchführen<br />

kann. Sollte die physikalische Therapie zu<br />

keiner wesentlichen Beschwerdeverbesserung<br />

führen, so ist letztlich die Operation angezeigt.<br />

Die operativen Möglichkeiten reichen<br />

von der direkten Reparatur des Spaltes,<br />

z.B. mittels Morscher-Hakenschraube, bis zur<br />

Spondylodese (Fusion, Versteifung), für die<br />

es mehrere sich an den Symptomen orientierende<br />

Möglichkeiten gibt.<br />

Es handelt sich hier um große operative Eingriffe,<br />

welche nur bei ca. 5% der therapiebedürftigen<br />

Patienten notwendig werden.<br />

Wichtig ist aber, dass bei konservativer Therapieresistenz<br />

für den Patienten gute bis<br />

sehr gute Ergebnisse in bis zu 87% der Fälle<br />

möglich sind (eigene Nachuntersuchung von<br />

104 Patienten, die zwischen 1996 und 1998<br />

operiert wurden). Mittelfristige Ergebnisse<br />

nach 5 Jahren zeigen zufriedene bis sehr zufriedene<br />

Patienten in 87% der Fälle, 66%<br />

konnten wieder die praeoperativ geleistete<br />

Arbeit durchführen, wobei die Hälfte überhaupt<br />

schwer körperlich arbeitend war. ■<br />

gerd.ivanic@lkh-stolzalpe.at<br />

Weitere Informationen im Internet unter:<br />

www.gsund.net/gsundonline<br />

Lumbalbandagen, wie sie auch<br />

postoperativ zum Einsatz kommen.<br />

Nach Einbringen eines mit Eigenknochen gefüllten<br />

Käfigs wird von dorsal eine Spondylodese mittels<br />

Pedikelschrauben angebracht.<br />

In ausgeprägten Fällen kann eine<br />

Corporektomie (hier L5) notwendig werden.<br />

Menschen helfen Menschen<br />

Juni 2006


32<br />

Das „Empfangskomitee“ von rechts nach links:<br />

Karoline Decker, Martina Tatzl (Fuchs | Partner)<br />

und eine der Hostessen.<br />

Ingeborg Kula, Präsidentin und Hausherrin des<br />

Golfclubs Ottenstein, mit Hofrat Dr. Reinhard<br />

Sudy (KAGes).<br />

Das Gastgeschenk: ein Körberl mit steirischen<br />

Spezialitäten.<br />

Bruno Wakonig (Mitte), einer der vielen Sieger<br />

des Abends, mit Entertainer Andi Töfferl und<br />

Ali Rosker (Golf Management).<br />

Gutes tun macht allen Freude<br />

Fuchs | Partner-Golf-Charity zugunsten alpha nova<br />

in Ottenstein (Niederösterreich)<br />

Rudolf Oberrauter: „Menschen zu helfen ist für<br />

uns immer eine zentrale Aufgabe.“<br />

Gemeinsam ist es immer etwas leichter, vor<br />

allem, wenn man das selbe Ziel verfolgt.<br />

Fuchs | Partner, die Versicherungsmakler aus<br />

Graz, unterstützen seit Jahren jene Menschen,<br />

die es schwerer haben, ihr Leben zu gestalten,<br />

als die meisten von uns. Die diesjährige<br />

Fuchs | Partner-Golf-Charity im niederösterreichischen<br />

Ottenstein erfolgte zugunsten von<br />

alpha nova. Schon beim spaßigen Charity-<br />

Event „Golf on Ice“ im Februar 2006 konnte Rudolf<br />

Oberrauter an alpha-nova-Geschäftsführer<br />

Thomas Wögerer einen Scheck von 1.500,–<br />

Euro übergeben. Diesmal sind die von den Teilnehmern<br />

gespendeten Beträge für ein spezielles<br />

Projekt gedacht. Es handelt sich um einen<br />

Deckenlift für Menschen, die mobil und motorisch<br />

beeinträchtigt sind (z.B. Rollstuhlfahrer).<br />

Dieser ermöglicht damit eine von Assistenz unabhängige<br />

Pflege. „Es ist immer gut, wenn<br />

man weiß, wofür man spendet“, sagt Hedi<br />

Grager von der G’sund-Redaktion. Sie organisierte<br />

vor zwei Jahren für MoKiDi bereits eine<br />

erfolgreiche Hilfsaktion und stellte sich in Ottenstein<br />

ebenfalls in den Dienst der guten Sache.<br />

Der besondere „Reiz“ möglichst splendid<br />

zu sein für die Turnierteilnehmer: Im Falle eines<br />

Hole in One (mit einem Schlag im Loch)<br />

winkte als Preis ein Porsche Cabrio im Wert<br />

von 120.000,– Euro. Knapp daneben ist leider<br />

auch vorbei – beinahe geschafft hätte es die<br />

Grazerin Margherita Wakonig.<br />

2.500,– Euro landeten in der Spendenbox, der<br />

Betrag wird an alpha-nova-Geschäftsführer Thomas<br />

Wögerer übergeben werden. Die Behinderten-Organisation<br />

beschäftigt 140 Mitarbeiter,<br />

die rund 300 Menschen mit Handicap ein lebenswertes<br />

Leben inmitten unserer Gesellschaft<br />

durch ihre Arbeit ermöglichen. Charities<br />

sind auch eine gute Möglichkeit, Kontakte im<br />

Berufs- und Geschäftsleben zu vertiefen oder<br />

anzubahnen. Aus manchen dieser „Zufallsbekanntschaften“<br />

entwickeln sich im Laufe der<br />

Jahre gute Geschäftskontakte, erfolgreiche Network-Partnerschaften<br />

und echte Freundschaften.<br />

Geschäftsführer Rudolf Oberrauter (Fuchs |<br />

Partner): „Das aktuelle Turnier und die Einladung<br />

zur BA-CA-Golf-Open waren die beste Gelegenheit,<br />

Partnern und Kunden Danke zu sagen<br />

für das Vertrauen und Fairplay im Geschäft, und<br />

ich denke, auch für jeden ein willkommener Anlass<br />

von den Top-Golfgrößen der Welt Anregungen<br />

fürs eigene Spiel zu holen.“<br />

■<br />

Fotos: Kolaric, Taucher<br />

Charity-Lady Hedi Grager ermunterte die Golfer dazu, die Spendenbox zu<br />

füllen, winkte doch bei einem Hole in One das 120.000,– Euro teure<br />

Porsche Cabrio.<br />

Schon im Februar gab’s<br />

bei Golf on Ice einen<br />

Scheck für alpha nova ...<br />

Juni 2006<br />

Menschen helfen Menschen


GESUNDHEIT & FORSCHUNG 33<br />

Beste Unterhaltung auch am Abend nach dem<br />

Turnier. Gerald Fuchs (Mitte) mit Freunden.<br />

Als unabhängige, international<br />

tätige Versicherungsmakler<br />

und -berater sind fuchs |<br />

partner auf alle Fragen des betrieblichen,<br />

elementaren wie<br />

strategischen Riskmanagements<br />

spezialisiert. Fragen der<br />

Finanzdienstleistung wickelt<br />

der Kooperationspartner Trend<br />

AG ab.<br />

Basierend auf einer umfassenden<br />

Bedarfsanalyse konzipieren<br />

wir innovative, spartenübergreifende<br />

Gesamtlösungen:<br />

Von der Optimierung des Versicherungsschutzes<br />

und dem Erstellen individueller Versicherungsprogramme<br />

über die jährliche Vertragspflege<br />

bis zur umfassenden Beratung im<br />

Schadensfall.<br />

Wolfgang Erber mit Frau<br />

im Fontana: von Markus<br />

Brier begeistert.<br />

Stefan Kojalek<br />

(Uniqua) brachte<br />

gute Stimmung mit.<br />

Konsequent den Weg vor Augen<br />

Fuchs | Partner: Maßkonzepte garantieren<br />

optimale Versicherungsprämien<br />

Rudolf Oberrauter: „Persönliches Interesse<br />

und Engagement, eine partnerschaftliche Beratungsbasis<br />

und fachübergreifende<br />

Kooperationen<br />

schaffen Vertrauen und<br />

schenken Sicherheit.“<br />

Firmensitz von Fuchs | Partner,<br />

Schubertstraße in Graz.<br />

Alle fuchs | partner-Berater<br />

verfügen über langjährige<br />

Branchenerfahrung. Sie<br />

kennen die unterschiedlichen<br />

internationalen<br />

„Businesskulturen“ und sichern<br />

damit die Koordination<br />

globaler Versicherungsprogramme.<br />

Laufende Fortbildungen<br />

und der Erfahrungsaustausch mit internationalen<br />

Partneragenturen sind die Basis für eine<br />

branchenspezifische und kundenorientierte<br />

Beratung.<br />

■<br />

Georg Michelatsch freute sich über einen<br />

gelungenen Abschlag.<br />

ARBÖ-Präsident Heinz Hofer – zufrieden mit<br />

seinem Spiel.<br />

Langjährige Geschäftspartner:<br />

Vorstandsdirektor Georg Tilg (Trend AG) und<br />

Rudolf Oberrauter (links).<br />

Anzeige<br />

DI Gerald Fuchs: „Individuelle Anforderungen<br />

erwarten individuelle Lösungen. Kreativität,<br />

Professionalität und innovatives Denken<br />

bestimmen den Kundennutzen.“<br />

DI Fuchs | Partner GmbH<br />

Versicherungsmakler<br />

Schubertstraße 39<br />

8010 Graz<br />

Tel.: 0316/ 322 916-0<br />

office@fup.at<br />

www.fup.at<br />

Stets konzentriert, wie auch bei der Arbeit:<br />

Prim. Walter Schellnegger aus Voitsberg.<br />

... nun folgte die zweite Tranche für die Finanzierung eines<br />

hilfreichen Deckenlifts für behinderte Menschen.<br />

Menschen helfen Menschen<br />

Hausherr und langjähriger<br />

Fuchs | Partner-Geschäftsfreund:<br />

Dipl.-Kfm. Heinz Hofer-Wittmann.<br />

Auf dem Marsch zum nächsten Grün: Michael<br />

Wanz und Gerhard Neuwirt.<br />

Juni 2006


34<br />

GESUNDHEIT & FORSCHUNG<br />

Sodbrennen – Refluxkrankheit<br />

Die neue Volkskrankheit<br />

Die Refluxkrankheit<br />

(gastro-esophageal-reflux-disease<br />

GERD) ist in den modernen<br />

Industrieländern<br />

die häufigste Erkrankung<br />

des Magendarmtraktes.<br />

20–30 %<br />

der Bevölkerung sind<br />

von der Refluxerkrankung<br />

betroffen, womit<br />

A.Univ.Prof.Dr.<br />

Selman Uranüs.<br />

es zu einer Verzehnfachung innerhalb der<br />

letzten 30 Jahre gekommen ist. Bis zu 40%<br />

der Menschen leiden einmal im Monat, 14%<br />

mindestens einmal wöchentlich und 7% an<br />

täglichen Refluxbeschwerden. Jedoch bei<br />

60% dieser Betroffenen ist der endoskopische<br />

Befund (Magenspiegelung) negativ, ein<br />

Teil dieser Patienten weist sogar eine normale<br />

24-Stunden-pH-Metrie auf.<br />

Symptome<br />

Die häufigsten Symptome dieser Erkrankung<br />

sind das Sodbrennen (>50%), ein vermehrtes<br />

saures (Magensaft) oder bitteres (Galle) Aufstoßen<br />

bzw. ein dumpfer Schmerz oder Druck<br />

hinter dem Brustbein, der besonders nachts<br />

auftritt (–50%). Bei „Herzschmerzen“ ohne<br />

Hinweis auf Durchblutungsstörungen des Herzens<br />

wurde bei 10 bis 15 % der Betroffenen<br />

eine Refluxkrankheit entdeckt, so die Ergebnisse<br />

aus der Université de Montreal, Kanada.<br />

Neben diesen oesophagealen Symptomen<br />

können auch pharyngeale Symptome wie<br />

Schluckstörungen, morgendliche Heiserkeit<br />

(eine belegte Stimme) oder ein Globusgefühl<br />

(Druckgefühl im Hals) vorhanden sein. Eine<br />

Studie in der Zeitschrift GUT 2001 hat bei<br />

40% der Erkrankten einen Husten als alleiniges<br />

bzw. überwiegendes Problem festgestellt.<br />

Die Beschwerden der Patienten auch<br />

ohne Schleimhautläsionen dürfen nicht bagatellisiert<br />

werden. Die Lebensqualität wird<br />

durch Reflux stark beeinträchtigt, es treten<br />

Schlafstörungen und Leistungsverminderungen<br />

auf und der Leidensdruck ist oft erheblich.<br />

Ursachen<br />

Eine der Ursachen dieser Erkrankung stellt eine<br />

vergrößerte Lücke im Zwerchfell dar, durch<br />

die physiologischerweise die Speiseröhre<br />

durchtritt. Der Speiseröhrenschließmuskel<br />

kann durch eine vergrößerte Zwerchfelllücke<br />

(Zwerchfellbruch = Hiatushernie) in den Brustraum<br />

verlagert sein, bei sehr großen Brüchen<br />

Über vier bis fünf etwa ein cm große Schnitte<br />

in der Haut werden eine Videokamera und<br />

Operationsinstrumente in die Bauchhöhle<br />

eingebracht.<br />

können sogar Teile des Magens in diesen verlagert<br />

sein. Eine Hiatushernie liegt bei 2/3 der<br />

Patienten mit Refluxerkrankung vor. Allerdings<br />

entwickeln nur 5% der Personen mit Hiatushernie<br />

eine Refluxoesophagitis. Begünstigende<br />

Faktoren des Refluxes sind Übergewicht,<br />

Alkohol, Nikotin und stark fett- bzw. zuckerhaltige<br />

Nahrungsmittel. Auch Medikamente (Psychopharmaka,<br />

Antihypertensiva) und Hormone<br />

können den Tonus des Sphinkters herabsetzen.<br />

Die Folge von Reflux ist eine Schädigung<br />

der Schleimhaut in Form einer Speiseröhrenentzündung<br />

(= Refluxoesophagitis). Eine länger<br />

bestehende Refluxösophagitis kann in eine so<br />

genannte Barrett-Ösophagitis übergehen, welche<br />

im weiteren Verlauf ein großes Potential<br />

für eine bösartige Entwicklung aufweist.<br />

Eine vergrößerte Lücke im Zwerchfell ist eine<br />

der Erkrankungsursachen an Sodbrennen.<br />

Therapie<br />

Grundsätzlich sind heute sowohl die medikamentöse<br />

als auch die chirurgische Therapie in<br />

der Behandlung der Refluxkrankheit etabliert.<br />

Therapieziele sind eine baldige Beschwerdefreiheit<br />

und die Vermeidung von Komplikationen.<br />

Zunächst sollte der Patient einige allgemeine<br />

Maßnahmen wie Änderung der Essgewohnheiten<br />

(mehrere kleine Mahlzeiten, die<br />

letzte Mahlzeit ca. 4 Std. vor dem Schlafengehen,<br />

Vermeidung von Nikotin u. Alkohol,<br />

keine fettreichen Speisen), Erhöhung des<br />

Kopfteiles etc. befolgen. Als Indikationen<br />

zum chirurgischen Vorgehen werden ungenügende<br />

Resultate der konservativen Therapie,<br />

große Hiatushernien und pulmonale Komplikationen<br />

(chronischer Husten, Asthma) angesehen,<br />

sowie bei jungen Patienten als Alternative<br />

zur lebenslangen Tabletteneinnahme.<br />

Die chirurgische Therapie – Antirefluxoperation<br />

– wird heute nahezu ausschließlich laparoskopisch<br />

(Knopflochtechnik) durchgeführt.<br />

Über 4 bis 5 nur 1 cm große Schnitte in der<br />

Haut werden eine Videokamera und Operationsinstrumente<br />

in die Bauchhöhle eingebracht.<br />

Danach wird einerseits die große<br />

Lücke am Zwerchfell dem Durchmesser der<br />

Speiseröhre entsprechend eingeengt und andererseits<br />

aus Magengewebe eine Manschette<br />

um die Speiseröhre am Übergang in<br />

den Magen gelegt. Dadurch wird die<br />

Schließmuskelfunktion unterstützt und der<br />

Magensaft kann nicht mehr in die Speiseröhre<br />

fließen. Dieses Verfahren ist schmerzarm, der<br />

Patient kann schon am Abend des Operationstages<br />

wieder Nahrung zu sich nehmen, der<br />

stationäre Aufenthalt beträgt 2–5 Tage. ■<br />

Kontakt:<br />

A.Univ.Prof.Dr. Selman Uranüs<br />

Leiter der Sektion Chirurgische Forschung<br />

Tel.: +43/316/385-2719<br />

selman.uranues@meduni-graz.at<br />

Dr. Doris Nagele-Moser<br />

Sektion Chirurgische Forschung<br />

Universitätsklinik für Chirurgie<br />

LKH-Univ.Klinikum Graz<br />

Doris.Nagele-Moser@klinikum-graz.at<br />

Juni 2006<br />

Menschen helfen Menschen


GESUNDHEIT & FORSCHUNG 35<br />

Qualitätskontrolle bei<br />

Krankenhausinfektionen<br />

Nosokomiales Infektions-Surveillance-System (NISS)<br />

für die steirischen LKHs<br />

Top • News<br />

Bundespräsident Fischer<br />

besuchte LSF Graz<br />

Im Gedenken an die Opfer der Euthanasie –<br />

der Ermordung „lebensunwerten Lebens“<br />

durch die Nationalsozialisten – wurde im<br />

Areal der LSF ein lebendes Denkmal in Form<br />

Die Ehrengäste anlässlich der Gedenkfeier und<br />

Mahnmaleröffnung für die Opfer der<br />

Euthanasie in der LSF Graz.<br />

Anfang 2006 wurde in der KAGes das Pilotprojekt<br />

„Nosokomiales Infektions-Surveillance-System“<br />

(NISS) gestartet. Damit<br />

wird die Steiermark an das europäische<br />

HELICS, das Netzwerk der Netzwerke, mit einer<br />

europaweit einheitlichen Datenerfassung<br />

und Dateninterpretation angeschlossen sein.<br />

Vergleichende Qualitätskontrolle<br />

Dadurch ergibt sich die Möglichkeit zur Qualitätskontrolle<br />

mittels standardisierter und<br />

stratifizierter Vergleiche von eigenen Erkenntnissen<br />

mit anonymisierten Daten vergleichbarer<br />

Einheiten in der EU und den USA.<br />

Die Erfassung der Daten erfolgt mit minimalem<br />

Zeitaufwand auf der Basis einer „von-Tag-zu-<br />

Tag-Surveillance“ gemäß internationalen Kriterien.<br />

Dadurch erfolgt eine Dokumentation<br />

der Operationen, Intensivpatienten, Anwendung<br />

invasiver oder nicht invasiver Geräte und<br />

Methoden, Antibiotikatherapie, nosokomialen<br />

Infektionen und verursachenden Erreger.<br />

Risikoorientierung<br />

Um die Aussagekraft der Daten und damit<br />

auch die Wirksamkeit der Surveillance zu<br />

steigern, erfolgt im NISS eine Konzentration<br />

auf besondere Risikobereiche innerhalb des<br />

Krankenhauses und keine generelle, krankenhausweite<br />

Erfassung. Der Fokus wird auf bestimmte<br />

Patienten und ausgesuchte Stationen<br />

mit hohem Infektionsrisiko gerichtet. Für<br />

die einzelnen Module existieren jeweils spezifische<br />

Surveillance-Methoden. ■<br />

Prim.Dr. A. Bogiatzis, OA Dr. G. Linck,<br />

DI E. Stadlober<br />

NISS:<br />

Surveillance Protokolle (Module)<br />

• Intensivstationen (ITS – NISS)<br />

• Postoperative<br />

Wundinfektionen (OP – NISS)<br />

• Device Anwendungen (DEVICE – NISS )<br />

• Ambulante Operationen (AMBU – NISS)<br />

• Frühgeborenen-<br />

Intensivstationen (NEO – NISS)<br />

• Onkologie (ONKO – NISS)<br />

• Epidemiologische Surveillance der Antibiotikaresistenz<br />

(ESAR – NISS)<br />

Info<br />

Nosokomiale Infektionen (NI) sind im<br />

Krankenhaus erworbene Infektionen.<br />

Surveillance (S) bedeutet die fortlaufende,<br />

systematische Erfassung, Analyse und<br />

Interpretation der NI-Daten, die für das Planen,<br />

die Einführung und Evaluierung von<br />

medizinischen Maßnahmen notwendig<br />

sind. Dazu gehört die aktuelle Übermittlung<br />

der Daten an diejenigen, die diese Informationen<br />

benötigen.<br />

NISS ist die Abkürzung für Nosokomiales<br />

Infektions-Surveillance-System.<br />

einer Gartengestaltung sowie eine Gedenktafel<br />

nach den Plänen des Landschaftsarchitekten<br />

Univ.-Prof. Dipl.Arch. Janos Koppandy<br />

errichtet. Durch diese Initiative wird in würdevoller<br />

Weise der Opfer der Nazigräueltaten<br />

dieser Zeit gedacht. Anlässlich der offiziellen<br />

Eröffnung des Mahnmals für die Opfer<br />

der Euthanasie war Bundespräsident Dr.<br />

Heinz Fischer in der LSF Graz.<br />

Im Anschluss an den Festakt überzeugte sich<br />

Bundespräsident Fischer in der Neuropsychiatrischen<br />

Kinder- und Jugendabteilung, in<br />

der Abteilung für Neurologie und der Abteilung<br />

für Gerontopsychiatrie von unserer Leistungsfähigkeit.<br />

■<br />

Betriebsdirektor Bernhard Haas, MAS,<br />

LSF Graz<br />

Aktuelle Termine<br />

EU-Symposium<br />

Menschenwürde bis zuletzt<br />

3. Steirischer Hospiz- und Palliativtag<br />

24. Juni 2006, 9:00–17:30 Uhr<br />

Messecenter Graz – Tagungszentrum Nord<br />

6. Grazer Businesslauf 2006<br />

29. Juni 2006, 19:30 Uhr<br />

Da die Laufstrecke durch die Parkanlage der LSF<br />

Graz führt, kann jeweils ein Team eines steirischen<br />

LKHs kostenlos daran teilnehmen. ■<br />

Kontakt:<br />

Klaus Landauf, LSF Graz<br />

klaus.landauf@lsf-graz.at<br />

Tel.: 0316/2191-2446<br />

Menschen helfen Menschen<br />

Juni 2006


36<br />

GESUNDHEIT & FORSCHUNG<br />

Alpha-1-Antitrypsinmangel<br />

Genetischer Defekt in den Leberzellen verursacht Lungenschwäche<br />

Mit jedem Atemzug,<br />

mit dem<br />

wir den Sauerstoff in<br />

die Lunge bringen,<br />

atmen wir Millionen<br />

von Schadstoffpartikeln<br />

und Krankheitserregern<br />

ein. Aus<br />

diesem Grund besitzen<br />

unsere Bronchien<br />

OA Dr. Norbert<br />

Kaufmann, Innere<br />

Medizin 2, LKH Graz<br />

West.<br />

ein ausgeklügeltes<br />

Reinigungssystem<br />

und die Lungenbläschen werden durch spezielle<br />

Abwehrzellen geschützt. Sie sind mit<br />

speziellen „Waffen“, nämlich mit aggressiven<br />

eiweißspaltenden Substanzen, so genannten<br />

„Proteasen“ ausgestattet, die die<br />

eindringenden Bakterien, Viren, Pilzsporen<br />

usw. nach Aufnahme in ihr Zellinneres<br />

zerstören.<br />

Schutzmechanismus der Natur<br />

Im Abwehrkampf mit den Eindringlingen<br />

gehen jedoch auch diese Abwehrzellen zugrunde.<br />

Dadurch werden ihre Proteasen freigesetzt<br />

und zerstören nun körpereigenes Gewebe.<br />

Besonders anfällig auf diese Enzyme<br />

sind die elastischen Fasern der Lunge. Die<br />

Folge wäre ein permanentes Schwinden der<br />

Lungenbläschen und die Ausbildung einer<br />

Lungenüberblähung.<br />

Um dies zu verhindern, hat uns die Natur mit<br />

einem Schutzmechanismus versehen. In den<br />

Leberzellen werden Eiweißkörper erzeugt,<br />

die in die Blutbahn abgegeben werden und<br />

so in die Lunge gelangen, wo sie diese aggressiven<br />

Proteasen rasch binden und inaktivieren<br />

können. Diese Antiproteasen verhindern<br />

damit ein vorzeitiges „Altern“ der Lunge<br />

und die Ausbildung des Lungenemphysems.<br />

Die wichtigste Antiprotease ist das<br />

„Alpha-1-Antitrypsin“.<br />

Gendefekt verursacht<br />

Lungenemphysem<br />

Bei einem Teil der Menschen jedoch kommt<br />

es aufgrund eines genetischen Defektes in<br />

den Leberzellen zur Bildung eines minderwertigen<br />

Alpha-1-Antitrypsin-Moleküls, das<br />

die Proteasen in der Lunge je nach Art des<br />

Gendefektes nur unzureichend zu binden und<br />

zu inaktivieren vermag.<br />

• In der „heterozygoten“ Form wird das defekte<br />

Chromosom nur von einem Elternteil<br />

Die hier gezeigten anatomischen Strukturen der Lunge<br />

werden bei Alpha-1-Antitrypsinmangel schrittweise<br />

zerstört. Dies führt zu einer überblähten Lunge<br />

(Lungenemphysem).<br />

weitervererbt und führt zur Ausbildung einer<br />

Schwachform der Erkrankung.<br />

• Bei der „homozygoten“ Form kommt es zu<br />

einer massiven Produktionsstörung des Alpha-1-Antitrypsins<br />

in den Leberzellen, da<br />

von beiden Elternteilen jeweils ein defektes<br />

Chromosom weitervererbt wird.<br />

Die Häufigkeit der homozygoten Form, also<br />

der vollständigen Ausprägung des Alpha-1-<br />

Antitrypsinmangels (auch als Al-Proteasen-<br />

Inhibitormangel bezeichnet) beträgt in Europa<br />

0,01–0,02 % der Bevölkerung mit einem<br />

Nord-Süd- und West-Ost-Gefälle. Er ist die<br />

häufigste genetische Ursache von Lungenemphysemen<br />

bei Erwachsenen.<br />

Lungenemphysem und<br />

Behandlungsmöglichkeiten<br />

Je nach Art des Gendefektes kommt es bei<br />

den meisten Betroffenen schon im 3. bis 4.<br />

Lebensjahrzehnt zum Schwinden<br />

der Lungenbläschen. Die<br />

Folge ist eine allmählich zunehmende<br />

Atemnot bei Belastung<br />

durch Kollaps der Bronchien<br />

während der Ausatmung<br />

und damit kommt es zu einer<br />

Überblähung der Lunge mit<br />

dem Gefühl ersticken zu müssen.<br />

Bei einem Teil der betroffenen<br />

Personen kommt es<br />

schon im Kindesalter zur Ausbildung<br />

einer Leberzirrhose<br />

(knotiger Umbau der Leber bis<br />

zur vollständigen Zerstörung).<br />

Die Ursache ist neben dem genetisch<br />

bedingten Synthesefehler<br />

zur Bildung des Alpha-1-<br />

Antitrypsins ein weiterer Erbdefekt,<br />

der verhindert, dass die<br />

fehlgebildeten Eiweißmoleküle<br />

in den Leberzellen abgebaut<br />

werden können. In seltenen<br />

Fällen können eine Entzündung des Unterhautfettgewebes,<br />

Muskelschmerzen, Leberkrebs<br />

und rheumatische Beschwerden<br />

beobachtet werden.<br />

Das Lungenemphysem wird mit den üblichen<br />

inhalativen bronchialerweiternden Medikamenten<br />

wie Betamimetika, Anticholinergika<br />

und Kortisonpräparaten behandelt. Dazu<br />

kommt eine wöchentliche intravenöse Substitutionstherapie<br />

mit dem Alpha-1-Antitrypsin.<br />

Diese Behandlung ist bis zum Lebensende<br />

durchzuführen. Zur Vermeidung von<br />

Atemwegsinfekten sollten Betroffene die<br />

nötigen Schutzimpfungen durchführen lassen.<br />

Als besonders vorteilhaft hat sich gezieltes<br />

körperliches Aufbautraining bewährt.<br />

In den fortgeschrittenen Stadien ist eine<br />

Sauerstoff-Langzeittherapie notwendig. ■<br />

norbert.kaufmann@lkh-grazwest.at<br />

Guideline für G’sund-Beiträge<br />

Diese Guideline bietet einen Überblick über die Art der Textgestaltung,<br />

Fotoqualität und -überlieferung für G’sund-Beiträge.<br />

Beispiele dienen der zusätzlichen Orientierung.<br />

■<br />

Mehr dazu:<br />

www.gsund.net ➟ G’sund online ➟ Guideline G’sund Beiträge<br />

Juni 2006<br />

Menschen helfen Menschen


GESUNDHEIT & FORSCHUNG 37<br />

Foto: Honner<br />

St. Lambrechter<br />

Tagung<br />

Gesundheit. Das Wichtigste<br />

im Leben?<br />

Von links: Univ.Prof.Dr. Peter Heintel,<br />

Univ.Prof.Dr. Willibald J. Stronegger, Mag. Dr.<br />

Irene Leonhard und Prim.Dr. Gerald Fugger.<br />

Im schönen Ambiente des obersteirischen<br />

Stiftes St. Lambrecht fand die schon traditionelle<br />

Tagung von Prim. Dr. G. Fugger statt.<br />

Heuer stand die Frage im Mittelpunkt, ob Gesundheit<br />

tatsächlich das Wichtigste in unserem<br />

Leben ist und wie ein gesundes Leben<br />

außerhalb der Medizin ausschauen kann.<br />

Frauen- und Männerwelt, Güterverteilung<br />

und Politik sowie das Innehalten als Lebensart<br />

als Themen regten zum Nachdenken und<br />

zur Diskussion an.<br />

■<br />

Weitere Informationen im Internet unter:<br />

www.gsund.net/gsundonline<br />

Alpha 1-Selbsthilfegruppe<br />

Österreichweite Aktivitäten zu angeborener<br />

Lungenschwäche gehen von Graz aus<br />

Die Aufdeckung von bislang noch nicht diagnostizierten<br />

Betroffenen und die frühzeitige<br />

Aufklärung können irreversible Spätschäden<br />

verhindern. Aus diesem Grund wurde im Mai<br />

2004 die Selbsthilfegruppe Alpha 1-Österreich<br />

e.V. gegründet, die in ganz Österreich tätig ist.<br />

Ihre Hauptaufgabe ist auf breiter Ebene Aufklärung<br />

über dieses doch nicht so seltene Erbleiden<br />

zu betreiben, aber auch betroffene Personen<br />

zu betreuen und zu informieren, die Interessen<br />

der „Alphas“ auch in öffentlichen Institutionen<br />

und Gesundheitseinrichtungen zu vertreten<br />

und die Forschung auf diesem Gebiet zu forcieren.<br />

Weitere Informationen<br />

und Kontakt<br />

• Weitere Informationen gibt es auf der Homepage<br />

www.alpha1-oesterreich.at und in der<br />

Zeitung Alpha1 - Aktuell, die auf Anfrage erhältlich<br />

und für Mitglieder kostenlos ist.<br />

• Die Jahreshauptversammlung des Vereines<br />

Alpha 1-Österreich e.V. findet vom 30. Juni<br />

2006 bis 1. Juli 2006 im Hotel Courtyard beim<br />

Schwarzlsee in Unterpremstätten statt.<br />

• Kontakt: Walter Berger<br />

Tel.: 03132/3788<br />

E-Mail: walter.berger@alpha1-oesterreich.at<br />

Walter Berger ist der Obmann der im Raum<br />

Graz gegründeten Selbsthilfegruppe für ganz<br />

Österreich, die sich in den Cluster Deutschland-Schweiz-Österreich<br />

einfügt. Von ärztlicher<br />

Seite waren OA Dr. Norbert Kaufmann<br />

vom LKH Graz West und Prim. Dr. Gert Wurzinger<br />

vom LKH Hörgas-Enzenbach wesentlich<br />

mitbeteiligt.<br />

■<br />

Flohmarkt<br />

• Bauland in Toplage in der<br />

Angermeierstraße in Hart bei St. Peter,<br />

Waltendorf, zu verkaufen. Parzelle<br />

838/22 mit ca. 1385 m 2 .<br />

Anfragen und Information unter<br />

0676/4700183 oder kaboschki@aon.at<br />

• Suche engagierten Flohmarktverkäufer,<br />

der auf guter Provisionsbasis<br />

verschiedenste Gegenstände zum<br />

Verkauf übernimmt. Anfragen unter<br />

0664/3950 171.<br />

LITERATURTIPPS<br />

Behandlungsfehler<br />

in der Medizin<br />

Karin Prutsch / Monika<br />

Ploier<br />

cauda medrecht<br />

Leykam Buchverlag 2005,<br />

€ 29,00<br />

Die Zahl der Arzthaftungsprozesse<br />

hat in den letzten<br />

Jahren stark zugenommen<br />

und das öffentliche Interesse<br />

daran ist sehr groß.<br />

Die umfassende Publikation<br />

ist auf dem aktuellsten<br />

Stand der Rechtslage und<br />

Rechtsprechung.<br />

Arzthaftungsrecht<br />

Thomas Juen<br />

Manz, Wien 2005<br />

€ 69,00<br />

Dieser wertvolle Arbeitsbehelf<br />

untersucht die aktuelle<br />

österreichische<br />

Rechtslage auf dem Gebiet<br />

der zivilrechtlichen Arzthaftung<br />

und berücksichtigt<br />

aktuelle Entwicklungen in<br />

Gesetzgebung, Judikatur<br />

und Lehre.<br />

Im Namen des Gesetzes:<br />

„Sei stad!“<br />

Erinnerungen eines Landgendarmen<br />

Franz V. E. Ginner<br />

V.F. Sammler, Graz 2006<br />

€ 19,90<br />

Heitere Geschichten über<br />

Dienst und Einsatz der<br />

Gendarmen in den 50er-<br />

Jahren, über Lausbubenstreiche<br />

und ernste<br />

Einsätze, als die Bezahlung<br />

schlecht, das Ansehen<br />

jedoch groß war.<br />

... trotzdem Ja zum<br />

Leben sagen<br />

Und ausgewählte Briefe<br />

(1945 - 1949)<br />

Band 1<br />

Viktor E. Frankl<br />

Böhlau, Wien 2005,<br />

€ 29,90<br />

Thematischer Schwerpunkt<br />

des 1. Bandes des<br />

vollständigen Werks Viktor<br />

Frankls ist die Zeit des<br />

Konzentrationslagers und<br />

der psychologischen und<br />

philosophischen Probleme<br />

der NS-Zeit.<br />

Frierkind. Roman.<br />

Andrea Rothaugg<br />

Eichborn Verlag, Frankfurt<br />

am Main 2005,<br />

€ 20,50<br />

Die in Hamburg geborene<br />

Autorin und Kulturmanagerin<br />

schildert in<br />

ihrem Romandebut in sehr<br />

facettenreicher Sprache<br />

das Beziehungsgeflecht<br />

und das Leben von Max<br />

Tinker in der Großstadt.<br />

Enzyklopädie der<br />

Alltagsqualen.<br />

Ein Trostbuch für den geplagten<br />

Zeitgenossen<br />

Hannes Stein<br />

Eichborn, Berlin 2006<br />

€ 17,90<br />

„Das Leben ist eine einzige<br />

Zumutung. Es fängt mit<br />

dem Aufstehen an und<br />

hört mit dem Schlafen gehen<br />

noch lange nicht auf“,<br />

so beginnt dieses Buch, in<br />

dem aus vollem Herzen<br />

geschimpft und gejammert<br />

wird.<br />

Menschen helfen Menschen<br />

Juni 2006


38<br />

QUALITÄTSMANAGEMENT<br />

Gedenkstätte für tot geborene Kinder<br />

Am Grazer Urnenfriedhof gibt es nun eine Ruhestätte für tot- und fehlgeborene Kinder<br />

Fotos: Landespressedienst<br />

Mosaik an der Gedenkstätte: Wenn<br />

Lebensanfang und Lebensende<br />

zusammenfallen.<br />

Kürzlich wurde am Grazer Urnenfriedhof<br />

die Gedenkstätte für tot- und fehlgeborene<br />

Kinder eröffnet. Der Landeshauptmann<br />

der Steiermark unterstrich in seiner Eröffnungsrede,<br />

wie wichtig ein Ort der Trauer für<br />

die Angehörigen ist.<br />

Die Segnung der Gedenkstätte für tot- und<br />

fehlgeborene Kinder erfolgte durch Bischofsvikar<br />

Dr. Heinrich Schnuderl und Superindentent<br />

Mag. Hermann Miklas.<br />

Wenn Lebensanfang und<br />

Lebensende zusammenfallen<br />

Die Würde von totgeborenen und fehlgeborenen<br />

Kindern wurde erst jüngst gesetzlich<br />

Bei der Eröffnung<br />

der Gedenkstätte<br />

von links:<br />

Landesrätin Mag.<br />

Kristina Edlinger-<br />

Ploder, Alt-<br />

Landeshauptmann<br />

Waltraud Klasnic,<br />

zweite<br />

Landtagspräsidentin<br />

Walburga Beutl,<br />

Landtagsabgeordnete<br />

Annemarie<br />

Wicher,<br />

Landeshauptmann<br />

Mag. Franz Voves<br />

und Bürgermeister<br />

Mag. Siegfried<br />

Nagl.<br />

im Steirischen Leichenbestattungsgesetz<br />

festgeschrieben. In der Vergangenheit wurden<br />

diese Kinder bzw. Föten durch Krankenanstalten<br />

entsorgt, wenn die Eltern keine Bestattung<br />

verlangten oder sich diese nicht<br />

leisten konnten.<br />

Die Grazer Bestattung hat über Initiative der<br />

Plattform „Wenn Lebensanfang und -ende<br />

zusammenfallen“ des Hospizvereins Steiermark<br />

die von Künstlerhand gestaltete Gedenkstätte<br />

im neuen Teil des Grazer Urnenfriedhofs<br />

als erste Gedenk- und Begräbnisstätte<br />

dieser Art in der Steiermark errichtet.<br />

Sowohl die Urnenbestattung als auch die<br />

Grabstätte ist für die Hinterbliebenen kostenlos.<br />

■<br />

Pflegeprojekt in Region Süd-Ost<br />

Empfehlung zum Einsatz von Lagerungsbehelfen zur Dekubitusprophylaxe erarbeitet<br />

Die Multiplikatorinnen für Pflegeplanung<br />

und Pflegedokumentation haben nach<br />

dem Auftrag ihrer Pflegedirektoren<br />

in der Region Süd-Ost in drei<br />

Projektsitzungen eine Empfehlung<br />

zum Einsatz von Lagerungsbehelfen<br />

zur Dekubitusprophylaxe<br />

nach Braden erarbeitet. Der<br />

Arbeitskreis wurde von der Firma<br />

KCI mit Informationen und der<br />

Möglichkeit hilfreich unterstützt,<br />

die praktische Anwendung der<br />

verschiedenen Produkte zu testen.<br />

Empfehlung<br />

und Fragebogen<br />

Neben der Empfehlung zum Einsatz<br />

von Lagerungsbehelfen zur<br />

Dekubitusprophylaxe nach Braden<br />

wurde auch ein Fragebogen für die Mitarbeiter<br />

erstellt. Zweck der Empfehlung ist<br />

Von links: Katharina Doppelhofer, LKH Weiz, Marion Fastian, LKH Bad<br />

Radkersburg, Renate Kohlhauser, LKH Feldbach, Eveline Wilfinger, LKH<br />

Fürstenfeld, Anna Wels, LKH Hartberg.<br />

ein wirtschaftlicher und effizienter Einsatz<br />

von Lagerungsbehelfen, der auch „state of<br />

the art“ ist. Anhand dieses Fragebogens<br />

wird die praktische Anwendbarkeit<br />

der Empfehlung<br />

nach einer Testphase von 6 Monaten<br />

erhoben werden.<br />

Nach Auswertung der Fragebögen<br />

und bestätigter Praxistauglichkeit<br />

kann die Empfehlung gerne<br />

von den anderen steirischen<br />

LKHs übernommen werden.<br />

Dieses Projekt war das erste der<br />

Pflege in der Region Süd-Ost.<br />

Aufgrund der guten Zusammenarbeit<br />

werden sicher noch weitere<br />

Aktivitäten folgen.<br />

■<br />

Arbeitskreis der Region<br />

Süd-Ost-Pflege<br />

Juni 2006<br />

Menschen helfen Menschen


QUALITÄTSMANAGEMENT 39<br />

LKH Stolzalpe steigert<br />

Patientenzufriedenheit<br />

Neuerliche Patientenbefragung 2005 ergab in allen<br />

Kriterien eine überdurchschnittlich gute Bewertung<br />

Das Qualitätsmanagement des LKH<br />

Stolzalpe organisierte eine Befragung<br />

von über 700 Patienten für den Zeitraum<br />

von September bis November 2005. 391<br />

ausgefüllte, 9-seitige<br />

Fragebogen wurden retourniert,<br />

was einem<br />

Rücklauf von rund 55%<br />

entspricht. Die Auswertung<br />

erfolgte über die<br />

Medizinische Direktion.<br />

Mit Recht stolz auf das<br />

Ergebnis der<br />

Patientenbefragung. Von<br />

links: Betriebsdir. R.<br />

Petritsch, Pflegedir. R.<br />

Schwarz, QM R. Frank und<br />

Univ.Prof. Prim.Dr. R. Graf.<br />

Fragen in Themenblöcken<br />

Die Patientenbefragung umfasste die Themenblöcke<br />

Aufnahme, Information, Kommunikation,<br />

Kompetenz, Hotel, Entlassung und<br />

Belastungsfaktoren. Die für die Patientenzufriedenheit<br />

und das Dienstleistungsqualitätskriterium<br />

wichtige Themenfestlegung<br />

erfolgte durch die Medizinische Direktion in<br />

Zusammenarbeit mit dem Institut für Soziologie<br />

und Sozialmedizin der KFU Graz.<br />

Erfreuliches Ergebnis<br />

Sowohl auf der Internen als auch auf der Orthopädie<br />

liegt die Patientenzufriedenheit bei<br />

88% beim Thema Information und bei 95%<br />

bei den Themen Entlassung und Hotelkomponente.<br />

Im Vergleich zur letzten Befragung<br />

im Jahr 2001 konnte eine Steigerung der Patientenzufriedenheit<br />

erreicht werden. Über<br />

80% der Befragten gaben an, dass sich ihr<br />

Gesundheitszustand gebessert hat und die<br />

Erwartungen an unser Krankenhaus erfüllt<br />

werden konnten.<br />

■<br />

Kontakt:<br />

Gerlinde Kollau, LKH Stolzalpe,<br />

03532-2424-2245,<br />

Mail: gerlinde.kollau@lkh-stolzalpe.at<br />

Identitätsbänder<br />

für Patienten<br />

LKH Rottenmann steigert Qualität mit<br />

Hilfe von Riskmanagement<br />

Das<br />

„Armband“<br />

für Patienten<br />

hilft Fehlerquellen zu<br />

vermeiden.<br />

Potentielle Fehlerquellen bewusst<br />

machen und entsprechende<br />

Maßnahmen dagegensetzen<br />

– das ist gelebtes Riskmanagement.<br />

Das LKH Rottenmann<br />

geht einen großen Schritt<br />

in diese Richtung durch die Einführung<br />

der Identitätsbänder.<br />

„Armband“ für Patienten<br />

Jeder Patient erhält mit seiner Zustimmung<br />

bei der Erstuntersuchung<br />

im Rahmen der stationären<br />

Aufnahme ein Identitätsband, versehen<br />

mit Name, Geburtsdatum<br />

und Station. Eine vom individuellen<br />

Istzustand des Patienten unbeeinflusste<br />

Überprüfung der persönlichen<br />

Daten ist somit jederzeit<br />

möglich. Denn dieser kann gerade<br />

im Rahmen von Diagnostik und<br />

Therapie auf vielfältigste Weise<br />

verändert sein, z.B. durch Praemedikation,<br />

Medikation, sprachliche<br />

Barrieren oder psychische Ausnahmesituationen.<br />

Damit werden<br />

risikoorientiert Fehlerquellen vermieden<br />

und die Qualität für unsere<br />

Patienten gesteigert. ■<br />

Pflegedirektorin Ilse Löb,<br />

LKH Rottenmann<br />

Schmerz lass nach<br />

Wesentliche Hilfen durch<br />

Informationsbroschüren<br />

Patientenrechte und Patientenverantwortung<br />

sind im<br />

Gesundheits- und Sozialbereich<br />

sehr wichtig. Die Patientenombudsfrau<br />

der Steiermark und ihr<br />

Team sind bemüht, die Patienten<br />

zu vertreten und ihre Interessen<br />

wahrzunehmen. Zu ihren Anliegen<br />

gehört auch die Information<br />

über viele patientenrelevante<br />

Themen. Interessante, kurz gefasste<br />

und leicht verständliche<br />

Broschüren, wie über die Patientenrechte<br />

und Patientenverantwortung<br />

oder über den Schmerz<br />

sind dabei wesentliche Hilfen.<br />

Die folgenden Broschüren sind<br />

erhältlich bei der Patientenvertretung<br />

des Landes Steiermark,<br />

Mag. Renate Skledar, Fachabteilung<br />

8A Sanitätsrecht und Krankenanstalten,<br />

Trauttmansdorffgasse<br />

2, 8010 Graz, Tel.<br />

0316/877-4763,<br />

Mobil: 0676/86664763,<br />

Mail: renate.skledar@stmk.gv.at<br />

Patientenrechte<br />

und Patientenverantwortung<br />

im Krankenhaus<br />

Über den<br />

Schmerz. Ein<br />

Leitfaden für Patientinnen<br />

und<br />

Patienten von<br />

Angelika Böhme<br />

Über den<br />

Schmerz. Ein<br />

Leitfaden für Ärztinnen,<br />

Ärzte und<br />

Pflegende von<br />

Angelika Böhme<br />

Menschen helfen Menschen<br />

Juni 2006


40<br />

QUALITÄTSMANAGEMENT<br />

Mag. Alfred Meißl,<br />

Personaldirektion.<br />

Dipl.-Ing. Siegfried<br />

Koitz, UIM.<br />

Einsatz für Qualitätsmanagement<br />

Qualitätsbeauftragte (QBs) unterstützen den Aufbau und die Weiterentwicklung<br />

eines QM-Systems in der KAGes<br />

Ende 2003 wurden nach dem Erfolg der<br />

QM-Modellspitäler in allen Krankenanstalten<br />

der KAGes Qualitätsbeauftragte<br />

(QBs) ernannt. Diese sind grundsätzlich den<br />

Anstaltsleitungen (ALs) im Sinne einer<br />

Mag. Ulrike Roth,<br />

Finanzdirektion.<br />

Mag. Isabella Riesner, Dr. Friedrich Untersweg, Brigitte Rössler, LKH<br />

Organisationsabteilung. Medizinische Direktion. Mürzzuschlag-<br />

Mariazell.<br />

Stabsstelle zugeordnet. In der Zentraldirektion<br />

sind bereits seit 1996 Qualitätsbeauftragte<br />

tätig.<br />

Über die Aufgaben der QBs und die Qualifikationserfordernisse<br />

haben wir in der September-<strong>Ausgabe</strong><br />

von G’sund bereits berichtet<br />

und einen großen Teil dieser engagierten<br />

Mitarbeiter kurz präsentiert. Wir möchten<br />

die Vorstellung der QBs in dieser G’sund-<br />

<strong>Ausgabe</strong> fortführen.<br />

■<br />

Gerhard Wolf,<br />

Zentraldirektion.<br />

DGKS Silvia Zolda,<br />

LKH Rottenmann.<br />

Hygieneplan<br />

Anlässlich des Hygienetages 2006 in<br />

Bruck a.d. Mur wurde der neue einheitliche<br />

Hygieneplan der KAGes präsentiert. Er<br />

wurde von der ARGE-Hygienefachkräfte und<br />

dem Krankenhaushygieniker der KAGes,<br />

Prim. Dr. A. Bogiatzis, neu erarbeitet und<br />

wird bereits in allen Stationen der steirischen<br />

LKHs eingeführt.<br />

Der Hygieneplan hat das Ziel, all jene Maßnahmen<br />

in schriftlicher Form festzuhalten,<br />

die der Erkennung, Verhütung und Bekämpfung<br />

von Krankenhausinfektionen sowie zum<br />

Schutz des Patienten und Personals dienen.<br />

Dabei werden ökologische und ökonomische<br />

Eugenia Müller,<br />

LKH Rottenmann.<br />

Ein KAGes-weit einheitliches Qualitätshandbuch<br />

für hygienisch-relevante Sachverhalte<br />

Aspekte berücksichtigt.<br />

Der Hygieneplan ist ein „Qualitätshandbuch“<br />

für alle hygienisch<br />

relevanten Sachverhalte<br />

und wird für die sanitäre Aufsichtsbehörde<br />

evident und aktuell<br />

gehalten.<br />

■<br />

Prim. Dr. A. Bogiatzis,<br />

Institut für Krankenhaushygiene<br />

und Mikrobiologie<br />

Ein Instrument zur Umsetzung<br />

der Krankenhaushygiene und ein<br />

Abbild der laufenden<br />

Hygienearbeit.<br />

Das QM-Team der Med. Direktion von links: Mag. Sylvia Millonig, Dr.<br />

Ulrike Stark, Mag. Karin Steinkellner, Martina Leiss, Dr. Friedrich<br />

Untersweg, Mag. Edith Wagner.<br />

Juni 2006<br />

Menschen helfen Menschen


QUALITÄTSMANAGEMENT 41<br />

Gesundheitsfördernde Krankenhäuser<br />

2. gemeinsame Konferenz der deutschsprachigen Netzwerke in Berlin<br />

Hauptthema der Berliner Tagung im September<br />

2005 waren die Gesundheitsreformen<br />

und deren Auswirkungen auf Krankenhäuser.<br />

Im Eröffnungsplenum wurden<br />

die Grundzüge dieser Reformen in Deutschland,<br />

Österreich und der Schweiz und ihre<br />

möglichen Konsequenzen für Krankenhäuser<br />

dargestellt. Hochrangige Referenten<br />

wie PD Dr. Hagen Kühn, Berlin, Univ.Prof.<br />

Dr. Jürgen M. Pelikan, Wien, Univ.Prof. Dr.<br />

Rolf Rosenbrock, Berlin, und Univ.Prof. Dr.<br />

Ilona Kickbusch, Bern, präsentierten dazu<br />

ihre Beiträge.<br />

Wolfgang Lawatsch GC; Mag. Christine Foussek, DGKS<br />

Michaela Hostniker, Mag. Elisabeth Zaponig, Mag. Gudula<br />

Brandmayr, BR Manfred Lankmair.<br />

Logo vom Netzwerk der WHO.<br />

Forum für Erfahrungsaustausch<br />

Die Tagung bot ein ideales Forum für Erfahrungsaustausch,<br />

um eigene Projekte zu präsentieren,<br />

Modelle von „Good Practice“ anderer<br />

Krankenhäuser kennen zu lernen und<br />

wertvolle Kontakte zu knüpfen. Angeboten<br />

wurden insgesamt 14 Workshops und Parallelveranstaltungen<br />

sowie eine Posterausstellung<br />

zu einer breiten Themenpalette rund um<br />

Gesundheitsförderung.<br />

Grazer im Mittelpunkt<br />

Das LKH-Univ.Klinikum Graz ist seit 1998<br />

Partnerkrankenhaus im WHO-Netzwerk Gesundheitsfördernder<br />

Krankenhäuser. Es beteiligte<br />

sich bei der Berliner Tagung wiederum<br />

aktiv mit folgenden Referaten und Posterpräsentationen:<br />

• Verbesserte PatientInnenorientierung in<br />

der stationären Betreuung – im Rahmen<br />

eines österreichischen Qualitätsprojekts:<br />

Mag. Christine Foussek<br />

• Rauchfreies Krankenhaus: Mag. Elisabeth<br />

Zaponig<br />

• Das Kindersicherheitshaus im Univ. Klinikum<br />

Graz, Kinderunfallverhütung greifbar,<br />

erlebbar und nachvollziehbar gemacht:<br />

Univ. Prof. Dr. Michael E. Höllwarth, Mag.<br />

Gudula Brandmayr<br />

• Initiative zur Prävention von Krankheiten<br />

des Bewegungs- und Stützapparates –<br />

speziell der Wirbelsäule: Wolfgang Lawatsch,<br />

GC<br />

• Ein Bildungskalender der besonderen Art:<br />

BR Manfred Lankmair<br />

• Evidence based Nursing – ein Weg zur Sicherung<br />

der Pflegequalität: Mag. Chr.<br />

Foussek, Ch. Uhl<br />

• IN-Dial-Patienteninformationen im Stadium<br />

des präterminalen Nierenversagens:<br />

DGKS Michaela Hostniker, DGKP Wilhelm<br />

Puregger<br />

■<br />

Mehr dazu:<br />

www.oengk.at<br />

Kontakt:<br />

Mag. Ch. Foussek, Tel.: 0316 385 3793,<br />

email: christine.foussek@klinikum-graz.at<br />

KAGes-Hygienetag 2006<br />

Zehn Jahre Hygienefachkräfte in der KAGes<br />

Über 600 Teilnehmer nahmen am Hygienetag 2006 in der<br />

Sporthalle Bruck a.d. Mur teil.<br />

Die Krankenhaushygiene ist ein wichtiger<br />

Teil der Qualitätssicherung im Krankenhaus.<br />

Die wichtigsten Qualitätsmerkmale im<br />

Krankenhaus sind diagnostische, therapeutische<br />

und hygienische Standards,<br />

pflegerische und sozioethische<br />

Anforderungen sowie<br />

ökologische und ökonomische<br />

Gesichtspunkte. Innerhalb<br />

Bundesministerin Maria Rauch-Kallat als<br />

Überraschungsgast beim KAGes-Hygienetag in<br />

Bruck a.d. Mur.<br />

dieser Qualitätsmerkmale<br />

kommt der Krankenhaushygiene<br />

durch die hygienischen<br />

Standards eine wichtige Funktion<br />

zu.<br />

Der Hygienetag 2006 war den<br />

aktuellen Anlässen der Hygiene<br />

im Krankenhaus gewidmet.<br />

Mit dem großen Ausbildungsangebot<br />

wurde ein wesentlicher Beitrag zur<br />

Verbesserung des Hygienebewusstseins<br />

geleistet.<br />

■<br />

Menschen helfen Menschen<br />

Juni 2006


42<br />

QUALITÄTSMANAGEMENT<br />

Storytelling<br />

Dialektische Moderation in Organisationen (Teil 2)<br />

In unserer neuen G’sund-Serie präsentieren wir Ihnen<br />

exklusiv Auszüge aus dem noch unveröffentlichten<br />

Buch von Mag. Roland Schaffler: Das goldene Band des<br />

Aonghus O´Daláigh – Leadership durch Dialektik und<br />

Moderation, 2006.<br />

Francesca war neugierig geworden. Sie<br />

fragte ihn, warum er diese Aufgabe des<br />

Moderierens zu seiner gemacht habe. Er<br />

führte sie zu einer Bank in der Nähe des Turmes,<br />

von der sie die Dunmanus Bay<br />

überblicken konnten.<br />

Die Grenzen des Einzelnen<br />

„17 Jahre wäre er jetzt. Er war ein Säugling 3<br />

Tage, höchstens 4, als ich ihn kennenlernte:<br />

Der koptische Arzt in der Mission am Rande<br />

der größten Siedlung der Zabbalin, so wurden<br />

die Müllsammler in Cairo genannt, sah<br />

gleich, wie es um ihn stand. Ich nicht. Mir<br />

mussten sie erst erklären, dass das Kind todgeweiht<br />

war. Bei der Geburt auf dem<br />

schmutzigen Boden war es mit den todbringenden<br />

Miasmen in Berührung gekommen.<br />

Sein Bauch war schon hart wie Stein. Die<br />

Verabreichung der Medizin war nur mehr eine<br />

rituelle Handlung. Dann ging die traurige<br />

Mutter mit dem in Lumpen eingehüllten Kind<br />

wieder. Zurück in ihre Hütte aus Holz und<br />

Schmutz, zurück in den gesammelten Müll<br />

der großen Stadt. Wieviele Kinder hatte sie<br />

schon verloren? Die Aufzeichnungen sagten,<br />

die Mütter hier verlören 1 von 2 ihrer Kinder<br />

im ersten Lebensjahr. Die Zahlen der vielen<br />

Toten tun nicht so weh. Dieses eine Kind<br />

schon, weil ich es jetzt kenne.<br />

Die besten Ärzte Arabiens, die besten Hebammen<br />

und hilfsbereite Ordensschwestern,<br />

viel Gold für die Missionsarbeit waren vergebens<br />

und auch die sauberen Leintücher im<br />

Lager halfen nichts, wenn sie nicht zwischen<br />

die Gebärende und den Boden aus Unrat gebreitet<br />

wurden.<br />

Das goldene Band<br />

Jeder war wohl guten Willens, war gut ausgebildet<br />

und freundlich. Aber eines fehlte. Es<br />

war nicht mit Geld zu kaufen, nicht mit dem<br />

guten Willen des Einzelnen zu erreichen und<br />

nicht mit Fleiß. Es war das goldene Band, das<br />

Menschen im Tun verbindet und ihr Streben<br />

erst mit Sinn erfüllt und mit Erfolg krönt.<br />

Viele Jahre, bevor mir in Nordafrika dieses<br />

goldene Band so sehr fehlte, hatte ein Poet<br />

die folgende Begebenheit beschrieben. Er<br />

liebte diesen Kontinent und er liebte seine<br />

Menschen:<br />

Ein Wanderer kommt zu einer gigantischen<br />

Baustelle in der Wüste. Es ist noch nicht zu<br />

erkennen, was hier entsteht. So fragt er den<br />

ersten Handwerker, dem er begegnet, was<br />

er hier tue. Der antwortet, er verdiene hier<br />

seinen Lebensunterhalt.<br />

Er fragt einen zweiten, welcher – sehr erfreut<br />

über die Frage des Fremden – bereitwillig<br />

ausführt, dass er der beste Maurer des<br />

Landes sei, der die tragfähigsten, gleichmäßigsten<br />

und schönsten Mauern baue. Ja,<br />

genau das tue er hier.<br />

Der Dritte, den der Wanderer nach seinem<br />

Tun befragt, erwidert, er helfe mit, hier eine<br />

Kathedrale zu bauen.<br />

In meinem weiteren Leben sind mir sehr viele<br />

begegnet, die einfach ihren Lebensunterhalt<br />

verdienen. In höheren Stellungen und als<br />

gut ausgebildete Spezialisten fand ich zu<br />

meinem Entsetzen viele der besten Maurer.<br />

Die Kathedralenbauer waren selten. Zu selten.<br />

Heute darf ich Menschen begleiten, wenn<br />

sie zusammenkommen, um das goldene<br />

Band zu knüpfen.<br />

Und immer wenn es gelingt, lächelt er. 17<br />

Jahre ist er inzwischen.“<br />

Die Wanderer<br />

„Du sprichst vom goldenen Band, Aonghus.<br />

Was macht den Unterschied aus, wenn Menschen<br />

zusammenkommen? Was lässt sie dieses<br />

Band knüpfen?“<br />

„Im alten China erzählten Lehrer ihren<br />

Schülern das folgende Gleichnis, wenn sie<br />

diese Frage stellten:<br />

Wenn ein Wanderer einen anderen trifft und<br />

ihn dazu auffordert, ihn zu begleiten,<br />

wird er ihm Wertschätzung entgegenbringen,<br />

er wird seine Ausrüstung besehen,<br />

ihm sein eigenes Ziel erklären und dieses loben.<br />

…“<br />

China war weit. Die irische Nacht kündigte<br />

sich leise an. Es sollte aber eine Nacht mit<br />

vielen Sternen werden.<br />

■<br />

Newsletter-Service<br />

Die Redaktion von G’sund.net möchte damit mit den Leserinnen und Lesern des <strong>Online</strong>-Informationsangebotes<br />

von www.gsund.net regelmäßig kommunizieren und über die aktuellen<br />

Meldungen vor allem aus dem steirischen Gesundheits- und Sozialbereich informieren. ■<br />

Mehr dazu:<br />

www.gsund.net<br />

Juni 2006<br />

Menschen helfen Menschen


INFRASTRUKTUR & TECHNIK 43<br />

Neues Hörsaalzentrum am<br />

LKH-Univ.Klinikum Graz<br />

Ein unterirdischer, zweigeschossiger Komplex schafft<br />

Platz für Vorlesungen, Kongresse und Ausstellungen<br />

Deckenglasbänder, transpanrente<br />

Hörsaalwände und ein ausgeklügeltes<br />

Beleuchtungskonzept sorgen für<br />

größtmögliche Helligkeit.<br />

Im Zuge des Projektes LKH 2000 konnte mit<br />

der Errichtung eines Hörsaalzentrums Platz<br />

für knapp 500 Personen geschaffen werden.<br />

Für Vorlesungen, Kongresse oder Ausstellungen<br />

steht damit eine ideale Infrastruktur zur<br />

Verfügung.<br />

Beispielgebende<br />

Architekturlösung<br />

Das neue Hörsaalzentrum liegt unterirdisch<br />

im Innenhof der Universitätsklinik für Innere<br />

Medizin. Angesichts der knappen Platzverhältnisse<br />

im LKH-Univ.Klinikum Graz, der<br />

strengen Auflagen des Denkmalschutzes und<br />

der Forderung nach einer Konzentration der<br />

Hörsäle konnte mit dem zweigeschossigen<br />

unterirdischen Bauwerk eine beachtlich gute<br />

Lösung gefunden werden. Auf einer Bruttogeschossfläche<br />

von 2.600 m 2 sind im Hörsaalzentrum<br />

ein für 300 Personen ausgelegter<br />

Hörsaal sowie drei Seminarräume mit einer<br />

Fassungskapazität von je 60 Personen<br />

untergebracht.<br />

Die<br />

multifunktionalen<br />

und -medialen<br />

Hörsäle haben eine<br />

hervorragende<br />

Infrastruktur für alle<br />

Formen von<br />

Veranstaltungen.<br />

Feierliche Eröffnung mit prominenten Festgästen.<br />

Transparenz und Lichttechnik<br />

Der hohe Anteil an Lichteinfallsflächen, die<br />

ausgefeilte Lichttechnik und der hohe Anteil<br />

an Glaswänden vermitteln ein angenehmes<br />

Raumgefühl. Man betritt dieses neue Zentrum<br />

durch einen Glaskubus und gelangt<br />

über Treppen bzw. den Lift ins großzügig angelegte<br />

Foyer im 2. UG. Dieses wird über einen<br />

dreiseitig verglasten Innenhof<br />

mit Tageslicht versorgt. Die<br />

überaus helle, natürliche Belichtung<br />

wird durch Deckenglasbänder<br />

sowie transparente Hörsaalwände<br />

erreicht und durch das<br />

ausgefeilte Beleuchtungskonzept<br />

unterstützt.<br />

■<br />

Ausgefeilte Lichttechnik und zahlreiche Glaswände<br />

vermitteln ein angenehmes, transparentes<br />

Raumgefühl.<br />

Von außen weist nur ein markanter Glaskubus auf das<br />

darunter liegende Hörsaalzentrum hin.<br />

Mag. Helmut Meinhart,<br />

Medien- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit,<br />

und Dr. Christian Benque,<br />

Technische Direktion<br />

Menschen helfen Menschen<br />

Juni 2006


44<br />

INFRASTRUKTUR & TECHNIK<br />

LKH Voitsberg erhielt AG/REM-Station<br />

Die erste Station für Akutgeriatrie und Remobilisation in der Weststeiermark ist in<br />

Betrieb gegangen<br />

Das speziell ausgebildete interdisziplinäre Team, hier mit dem<br />

ärztlichen Direktor Prim.Dr. Walter Schellnegger, bürgt für die<br />

hochwertige Betreuung der Patienten.<br />

Es ist erfreulich, dass - nicht zuletzt dank<br />

der umfassenden medizinischen Betreuung<br />

– immer mehr Menschen in unserem<br />

Land ein hohes Lebensalter erreichen. Eine<br />

erfolgreiche Gesundheits- und Sozialpolitik<br />

ist daher um Rahmenbedingungen bemüht,<br />

die der älteren Generation ein Leben in<br />

größtmöglicher Gesundheit und Selbstbestimmung<br />

ermöglichen. Die im April dieses<br />

Jahres eröffnete Station für Akutgeriatrie<br />

und Remobilisation am LKH<br />

Voitsberg ist dazu ein wichtiger<br />

Beitrag.<br />

Viel Holz und das raumteilende<br />

Aquarium sorgen für eine genesungsfreundliche<br />

Atmosphäre.<br />

soll die weitestgehende körperliche und<br />

geistige Selbständigkeit der/s PatientIn wieder<br />

erreicht werden.<br />

Die Rahmenbedingungen für die neue 20-<br />

Betten-Station sind ideal, da das LKH Voitsberg<br />

über das komplette Diagnose- und Therapieangebot<br />

einer modernen Abteilung für<br />

Innere Medizin verfügt. Im REM-Bereich<br />

kommen Physiotherapie und Ergotherapie als<br />

Schwerpunkte hinzu.<br />

Betreuung durch<br />

interdisziplinäres Team<br />

Ein speziell ausgebildetes interdisziplinäres<br />

Team von Ärzten/innen, diplomiertem<br />

Krankenpflegepersonal,<br />

Physiotherapeuten/innen, Ergotherapeuten/innen,<br />

Psychologen/innen<br />

und Sozialarbeitern/innen sorgt für<br />

die hochwertige Betreuung der älteren<br />

Patienten. Durch die zumeist<br />

vielschichtigen (multimorbiden) Erkrankungen<br />

und die breit gefächerten<br />

Therapiemaßnahmen werden<br />

die PatientInnen rund 3 bis 4 Wochen<br />

auf der Station betreut. Danach<br />

sollten diese PatientInnen wiederum<br />

in ihre gewohnte Umgebung entlassen<br />

werden können.<br />

■<br />

Mehr dazu:<br />

www.kages.at ➠ Aktuelles<br />

Mag. Helmut Meinhart,<br />

Medien- und Öffentlichkeitsarbeit,<br />

und Anton Lipp, Technische Direktion<br />

Selbständigkeit<br />

statt Selbstaufgabe<br />

Die Ziele der Akutgeriatrie bzw.<br />

der Remobilisation sind klar<br />

umrissen. Durch umfassende<br />

therapeutische Maßnahmen<br />

soll eine drohende Pflegebedürftigkeit<br />

des Patienten vermieden<br />

und die Mobilität wieder<br />

hergestellt werden. Damit<br />

Bei der Remobilisation werden<br />

ergotherapeutisch in der neuen<br />

Küchenzeile wichtige Handgriffe des<br />

Alltages geübt.<br />

Ein erfolgreicher Schritt in die Zukunft des LKH Voitsberg ist gesetzt<br />

worden. Von links: Ärztlicher Leiter Prim.Dr. Wolfgang Schellnegger,<br />

Pflegedirektorin Dorothea Konrath, Vorstandsdirektor Ernst Hecke<br />

und Betriebsdirektor Franz Salinger.<br />

Spitalsarchitektur-Highlights<br />

Im Interesse des Patienten- und des Mitarbeiterwohls hat die KAGes bei der Planung<br />

und Umsetzung der vielen Bauprojekte neben der Funktionalität und Wirtschaftlichkeit<br />

auch den baukünstlerischen Aspekt berücksichtigt.<br />

Die schönsten und beeindruckendsten Ansichten, großartig fotografiert, sind als<br />

„Perspektiven der Architektur“ im Internet dokumentiert.<br />

■<br />

Mehr dazu:<br />

www.architektur.kages.at<br />

Juni 2006<br />

Menschen helfen Menschen


Landespflegeheim Schwanberg<br />

Sehenswerter und qualitätsvoller Um- und Zubau der Männerstation<br />

Die Fertigstellung<br />

des Um- und Zubaues<br />

der bestehenden<br />

Männerstation im<br />

Schloss Schwanberg<br />

ist Ende 2004 erfolgt.<br />

Heute beherbergt diese<br />

Station 24 geistig<br />

behinderte Männer.<br />

Dipl.-Ing. Edith<br />

Pump, Technische<br />

Direktion/LSF Graz.<br />

Klarheit und<br />

Abwechslung<br />

für Patienten<br />

Der Gestaltungsgedanke bei Gebäude und<br />

Garten berücksichtigte die Wahrnehmungsschwierigkeiten<br />

der Patienten und schuf klare,<br />

ablesbare Wege und Abwechslung.<br />

Durch den neuen Ostflügel wurde die Wohnfläche<br />

fast verdoppelt und damit an der Ecke<br />

im Südwesten ein Garten für die Bewohner<br />

eingefasst. Der Eckraum wurde zu einem<br />

großen Tagraum umgestaltet und ist nunmehr<br />

das vom Pflegestützpunkt einsehbare<br />

Zentrum der Station. Hier befindet sich auch<br />

ein speziell ausgestatteter Therapieraum.<br />

In den Gebäudeschenkeln sind die vorwiegend<br />

Zwei- und Vierbettzimmer mit Blick<br />

nach Süden in den Garten angeordnet. Die<br />

Gänge sind breit und hell und haben verschiedene<br />

Durchblicköffnungen in die Natur.<br />

Die Decken der Zimmer sind mit großformatigen<br />

farbigen Buchstaben, die für die Patienten<br />

vertraute Formen haben, gestaltet. Die<br />

Aufschrift geht quer über das Gebäude und<br />

ist ein lateinisches Zitat über<br />

das goldene Zeitalter von Ovid.<br />

Positive Veränderung<br />

bei Patienten<br />

Nach über einjährigem Betrieb<br />

wurde vom ärztlichen Leiter<br />

OA Dr. Klaus Theil eine deutliche<br />

positive Veränderung bei<br />

den Patienten festgestellt.<br />

Diese sind interessierter und<br />

zeigen einander auch mehr Zuwendung.<br />

Die Aggressionsdurchbrüche<br />

haben abgenommen,<br />

die Verabreichung beruhigender<br />

Medikamente konnte<br />

reduziert werden. Auch die<br />

mnestischen Fähigkeiten einzelner<br />

Patienten haben eine<br />

Wandlung zum Positiven erfahren.<br />

Die wesentlichste Veränderung<br />

fiel in der Kommunikationsstruktur<br />

auf. Einzelne Patienten,<br />

die bis vor zwei Jahren<br />

nicht gesprochen haben, antworten<br />

plötzlich auf gezielte<br />

Fragen.<br />

Für Pflegedirektor Franz Peinsold<br />

hat das Pflegepersonal nun die Möglichkeit,<br />

durch die neue Bewegungsfreiheit und<br />

die übersichtliche Gestaltung die Pflege optimal<br />

zu organisieren. Die Harmonie von Pflegeschwerpunkt<br />

„Wahrnehmungsförderung“<br />

INFRASTRUKTUR & TECHNIK 45<br />

Der Löschteich, ein ehemaliges ovales Schwimmbecken,<br />

wurde aus Sicherheitsgründen überplankt, bringt aber als<br />

Springbrunnen das Element Wasser in den Lebensbereich der<br />

Patienten.<br />

Der interne Gang der Männerstation ist hell gestaltet, teilweise<br />

über drei Meter breit und dient als Kommunikationsbereich.<br />

und Architektur spiegelt sich in der Mitarbeiterzufriedenheit<br />

und dem Wohlbefinden der<br />

Patienten wider.<br />

■<br />

edith.pump@kages.at<br />

Menschen helfen Menschen<br />

Juni 2006


Das individuelle Service beginnt bereits mit<br />

dem Erstkontakt. In einem Beratungsgespräch<br />

kann man sich über die Tagesklinik eingehend<br />

informieren.<br />

Mit dem neuen Funktionszubau wurde architektonisch ein weiterer<br />

beeindruckender Akzent zum bestehenden Altbau gesetzt.<br />

Funktionstrakt am LKH Fürstenfeld<br />

Medizinische Topversorgung und angenehme Betriebsatmosphäre<br />

Mit der Umsetzung des neuen medizinischen<br />

Leistungsspektrums ist das LKH<br />

Fürstenfeld auf dem Weg in eine gute Spitalszukunft.<br />

Das neue chirurgische Leistungsspektrum<br />

mit den beiden Säulen „elektive<br />

minimalinvasive Chirurgie“ und „Tagesklinik“<br />

sowie der 24-Stunden-Akutambulanz<br />

deckt den chirurgischen Bedarf der Region in<br />

hoher Qualität ab.<br />

Das neue Funktionsgebäude bietet die perfekte<br />

Infrastruktur für die Fürstenfelder Tagesklinik.<br />

Ideale Infrastruktur<br />

Durch den Funktionszubau<br />

weisen sämtliche Funktionsbereiche<br />

(Ambulanzen,<br />

OP-Säle, Intensiv- und Röntgenbereich)<br />

einen zeitgemäß<br />

hohen Standard auf.<br />

Dank der wesentlich größeren<br />

Nutzfläche, der modernen<br />

Raumausstattung und<br />

der verbesserten Haustechnik<br />

können künftig wichtige<br />

Spitalsabläufe funktioneller,<br />

sicherer und auch effizienter<br />

erfolgen.<br />

Im neuen Funktionstrakt findet die neue Tagesklinik<br />

jenes „maßgeschneiderte“ Umfeld<br />

vor, das eine Betreuung tageschirurgischer<br />

Patienten nach modernsten Gesichtspunkten<br />

ermöglicht. Spezialisiert auf bestimmte chirurgische<br />

Eingriffe, die innerhalb eines Tages<br />

durchgeführt werden, sollen jährlich knapp<br />

650 PatientInnen nach dem jeweils schonendsten<br />

Verfahren auf höchstem Niveau<br />

operiert werden.<br />

Das Management des LKH Fürstenfeld mit den Fest- und<br />

Ehrengästen anlässlich der Eröffnung des Funktionstraktes.<br />

Tageschirurgisches<br />

Leistungsspektrum<br />

Dieses umfasst Krampfadernoperationen<br />

(mit modernsten Behandlungsmethoden wie<br />

z.B. Varizenlaser, endoskopische Krampfadernunterbindung,<br />

Trivex, Shaver, Tumeszenzmethode),<br />

Bruchoperationen, Herzschrittmachereingriffe<br />

(Wechsel von Impulsgebern),<br />

Entfernung von Ganglien und Überbeinen,<br />

schnellender Finger, Hammerzehen<br />

und Carpaltunnel-Syndrom, Dickdarmspiegelungen<br />

(Coloskopien) mit Entfernung von Polypen,<br />

Ultraschall-gezielte Hämorrhoidenentfernung<br />

sowie Phimosenoperationen, Abszessspaltungen,<br />

Entfernung chirurgischer<br />

Metallimplantate und Entfernung kleiner<br />

Knoten im Brustbereich.<br />

■<br />

Mag. Helmut Meinhart,<br />

Medien- und Öffentlichkeitsarbeit,<br />

und Anton Lipp, Technische Direktion<br />

Zahlen & Fakten<br />

Nutzfläche Zubau: 2.636 m 2<br />

Bruttorauminhalt: 19.171 m 3<br />

Kosten Neubau<br />

Funktionstrakt:<br />

13,5 Mio.<br />

Kosten Anbindung<br />

Funktionstrakt – Altbau: rd. € 4 Mio.<br />

Baubeginn: März 2003<br />

Fertigstellung Neubau<br />

Funktionstrakt: März 2006<br />

Juni 2006<br />

Menschen helfen Menschen


INFRASTRUKTUR & TECHNIK 47<br />

Umweltmanagementsystem in Mürzzuschlag<br />

Anerkennung als Best-Practice-Modell im EMAS-Newsletter<br />

In feierlichem Rahmen erfolgte die<br />

Anerkennung als Best-Practice-Modell.<br />

Bereits 2002 hatte sich das LKH Mürzzuschlag-Mariazell<br />

entschlossen, am Standort<br />

Mürzzuschlag ein Umweltmanagementsystem<br />

nach EMAS und nach ISO 14 001 einzuführen.<br />

Die Umsetzung erfolgte dann 2004.<br />

EMAS<br />

EMAS ist die Abkürzung für „Eco-Management<br />

and Audit Scheme“. Damit hat sich der<br />

Standort Mürzzuschlag an einem Umweltmanagementsystem<br />

und einer Umweltbetriebsprüfung<br />

beteiligt, die europaweit auf höchstem<br />

Niveau steht. Ziel war und ist eine kontinuierliche<br />

Verbesserung der Umweltleistung<br />

unter aktiver Einbeziehung und Fortbildung<br />

der Mitarbeiter.<br />

Anerkennung im<br />

EMAS-Newsletter<br />

Nun wurde kürzlich in der europaweiten<br />

März-<strong>Ausgabe</strong> des EMAS-Newsletters über<br />

das erfolgreiche Best-Practice-Modell Mürzzuschlag<br />

berichtet. Wir bringen einen kurzen<br />

Auszug des englischen Originaltextes:<br />

„The integrated management system was<br />

started in 2002 in order to extend the of „prevention“<br />

from medical treatment to the environment”,<br />

says Director Josef Wedl. The<br />

hospital registered under EMAS in 2004 with<br />

a vision to extend its credential, „people help<br />

people”, to the impact of facility on the environment.<br />

The Health, Safety and Environment handbook<br />

of the hospital Mürzzuschlag ist considered<br />

as a best practice example in a handbook<br />

for integrated Management Systems<br />

including EMAS by the Austrian Ministry for<br />

Environment. It is available for download at<br />

http://www.emas.gv.at/filemanager/download/10038.<br />

This example of the Regional Hospital Mürzzuschlag<br />

shows that EMAS can help make a<br />

real improvement, even in a small structure,<br />

with the involvement, of staff, and the help<br />

of benchmark data available at a regional level.<br />

The Mürzzuschlag Environment statement is<br />

available on the European EMAS website:<br />

http://www.europe.eu.int/comm/<br />

environment/emas.“<br />

■<br />

Blumenwiese LKH Graz West<br />

Schulprojekt der Landwirtschaftlichen und Gärtnerischen Handelsschule<br />

Grottenhof-Hardt<br />

Mit großem Einsatz gestalteten die Schülerinnen und Schüler der Landwirtschaftlichen und<br />

Gärtnerischen Handelsschule Grottenhof-Hardt die Blumenwiese des LKH Graz West.<br />

Das LKH Graz West verfügt im südlichen<br />

Außenbereich über eine Wiese in der<br />

Größe von ca. 10.000 m 2 Fläche. Aus der ursprünglichen<br />

Idee eines Therapiegartens für<br />

Patienten ist eine ländliche Blumenwiese<br />

geworden. Schüler der Landwirtschaftlichen<br />

und Gärtnerischen Handelsschule Grottenhof-Hardt<br />

setzten dafür das erlernte Wissen<br />

praxisorientiert um.<br />

Nach einer Begehung des Areals und einer<br />

Bestandsaufnahme mit Boden- und Gräseranalyse<br />

begann im Herbst 2005 die Umsetzung<br />

des erarbeiteten Konzeptes mit Unkrautbekämpfung<br />

und der Vertikutierung des<br />

Bodens. Weitere Maßnahmen wie Lockerung<br />

des Erdreiches, Düngung, Aussaat erfolgten<br />

im Frühjahr 2006.<br />

Die Vorfreude auf den Anblick einer steirischen<br />

Blumenwiese mit all ihrer Vielfalt an<br />

Farben und ihren Düften ist groß. Sie wird sicherlich<br />

zum Wohlfühlen der Patienten und<br />

der Mitarbeiter beitragen.<br />

■<br />

Christine Leopold, LKH Graz West<br />

Fotos: Klaus Schaupp<br />

Menschen helfen Menschen<br />

Juni 2006


48<br />

INFRASTRUKTUR & TECHNIK<br />

Ordnung muss sein<br />

Abfalllogistik in der Zentraldirektion verbessert<br />

Beginnend mit dem Start ins erste Ökoprofit-Jahr<br />

wurde in der Zentraldirektion<br />

2004 die Abfalltrennung verbessert.<br />

Bestandsaufnahmen<br />

und Müllanalysen<br />

Nach umfangreichen Bestandsaufnahmen<br />

und Müllanalysen wurden in den Sozialräumen,<br />

Teeküchen und Büros neue<br />

Trennsysteme eingeführt. Vor allem<br />

am Standort Billrothgasse 18a gab es<br />

immer wieder Probleme bei der Abfallabholung<br />

durch die Entsorger. Da das<br />

Bürohaus ein gemeinsames Abfalllager<br />

mit den angrenzenden Personalwohnhäusern<br />

hatte, war auch eine exakte<br />

Mengenerfassung<br />

nicht<br />

möglich. Außerdem<br />

ließ die Optik des Abfalllagers<br />

durch die „öffentliche<br />

Nutzung“ sehr<br />

zu wünschen übrig.<br />

Ob das Abfalltrennblatt Platz hat, müssen Sie<br />

entscheiden.<br />

Neues<br />

Abfalllager<br />

Seit Jänner 2006 hat<br />

das Gebäude Billrothgasse<br />

18a nun ein eigenes Abfalllager. Dadurch<br />

ist die gesetzlich vorgeschriebene Erfassung<br />

der einzelnen Abfallfraktionen und<br />

-mengen sowie eine problemlose Abholung<br />

durch die Entsorger möglich. Mehr denn je<br />

kommt es nun auf die Mithilfe der Kolleginnen<br />

und Kollegen bei der Abfalltrennung an.<br />

Vor allem wenn im heurigen Jahr in den<br />

Büros gelbe Kübel für die Sammlung der<br />

Leichtfraktion eingeführt werden. ■<br />

Das neue Abfalllager der<br />

Zentraldirektion.<br />

Barbara Pirkheim,<br />

Umweltteam Zentraldirektion<br />

IN ALLER KÜRZE<br />

Spatenstich für Grazer „Mumuth“<br />

Das neue Haus für Musik und Musiktheater<br />

(Mumuth) in Graz wird nun Wirklichkeit.<br />

Beim Spatenstich Anfang März dieses Jahres<br />

fanden das architektonische Konzept und<br />

Eine beeindruckende spindelförmige Treppe<br />

im Inneren des Grazer Mumuth.<br />

die Bereiche für Lehre und öffentliche Aufführungen<br />

große Anerkennung. Das Projekt<br />

für das Grazer Haus für Musik und Musiktheater<br />

war bereits als österreichischer<br />

Beitrag in der Biennale in Venedig ausgestellt.<br />

■<br />

LKH Knittelfeld ins<br />

rechte Licht gerückt<br />

Anerkennung für die gelungene<br />

Spitalsarchitektur beim Zu- und Umbau am<br />

Standort Knittelfeld des LKH Judenburg-<br />

Knittelfeld.<br />

LKH Judenburg-Knittelfeld: Die Architektur<br />

des Zu- und Umbaues am Standort Knittelfeld<br />

hat den Weg in „Die Presse.com“ gefunden.<br />

Karin Tschavgova berichtete im Spektrum<br />

vom 26.11.2005 ausführlich über die<br />

gelungene, optimale Versorgung des Erweiterungsbaues<br />

mit Licht und Sonne. In ihrem<br />

Beitrag beschreibt sie in fast unnachahmlicher<br />

Weise, wie situative Nachteile produktiv<br />

genützt und vorhandene Erschwernisse zu<br />

Qualitäten für Patienten und Mitarbeiter umgeformt<br />

worden sind.<br />

■<br />

Stadtökologiekampagne<br />

„NATUR findet Stadt“<br />

Die Kleinbiotope in Siedlungsräumen sind<br />

ein wichtiger Mosaikstein im Biotopverbund.<br />

Die Kampagne des Naturschutzbundes<br />

„NATUR findet Stadt“ will dazu anregen,<br />

die Natur in der Stadt wieder zu entdecken<br />

und hier ein Netz von Lebensräumen<br />

für die pflanzlichen und tierischen Bewohner<br />

zu erhalten.<br />

■<br />

Mehr dazu:<br />

www.naturschutz.at ➠ Aktivitäten<br />

Immer aktuell!<br />

www.gsund.net<br />

www.kages.at<br />

Juni 2006<br />

Menschen helfen Menschen


ORGANISATION & KOMMUNIKATION 49<br />

Change Management (1. Teil)<br />

Grundlagen, Aufgaben und Methoden beim Durchführen von<br />

Veränderungen sowie Chancen und Risiken im medizinischen Umfeld<br />

Im Gesundheitswesen und hier auch im Spitalsbereich<br />

werden Veränderungen notwendig<br />

– Veränderungen auf<br />

Unternehmensebene und auf persönlicher<br />

Ebene. Diese Veränderungen bewusst zu<br />

machen und zu unterstützen ist die primäre<br />

Aufgabe des Change Managements.<br />

Der Begriff Change Management ist hinlänglich<br />

bekannt, als modisches Schlagwort, als<br />

die „ultimative Waffe“ der Unternehmensberatungen<br />

oder als Hoffnung für kränkelnde<br />

Betriebe und Institutionen.<br />

Veränderungsprozesse<br />

Change Management bedeutet also Veränderungsprozesse<br />

zu planen, zu realisieren, in<br />

weiterer Folge zu reflektieren und zu stabilisieren.<br />

Change Management zielt auf mittelbis<br />

langfristig wirksame Veränderungen von<br />

Verhaltensmustern und Fähigkeiten, um zielgerichtet<br />

Prozesse und Kommunikationsstrukturen<br />

innerhalb von Betrieben, wie zum<br />

Beispiel im Krankenhaus zu optimieren.<br />

Die Beteiligten fühlen sich oft von den Veränderungen<br />

überfordert und reagieren mit<br />

Hilflosigkeit, gepaart mit einem Hauch von<br />

Nostalgie, frei nach dem Motto „Früher war<br />

alles besser“, oder auch mit einer gewissen<br />

Form von Sturheit. Eine Denkensart, die wir<br />

auch im medizinischen Umfeld der Krankenhäuser<br />

finden. Die Beteiligten sind oft zu sehr<br />

mit der durchaus notwendigen und sehr wichtigen<br />

Umsetzung medizinischer Zielsetzungen<br />

und der Erfüllung des Versorgungsauftrages<br />

beschäftigt und haben wenig Zeit und teilweise<br />

mangelnde Kommunikationsstrukturen, um<br />

sich mit weit reichenden Veränderungen zu<br />

beschäftigen. Diese Veränderungen in den<br />

traditionellen Ordnungs- und Organisationsstrukturen<br />

von Krankenhäusern<br />

finden immer auf<br />

mehreren Ebenen statt.<br />

Management von<br />

Änderungsanträgen<br />

Review aller<br />

implementierten<br />

Changes<br />

Konsequenzen des Wandels und die Ebenen<br />

der Veränderungen (Sidamgrotzki).<br />

Kommunikation<br />

Dies ist einer der unverzichtbaren<br />

Grundpfeiler einer effektiven Veränderungs-Strategie.<br />

Informationen<br />

müssen umfassend sein, d.<br />

h. auch negative Nachrichten wie<br />

beispielsweise eine zu erwartende<br />

vermehrte Arbeitsbelastung<br />

während der Einführung oder eine<br />

mögliche Zuweisung eines anderen<br />

Arbeitsplatzes innerhalb des Unternehmens<br />

müssen rechtzeitig vermittelt werden.<br />

Ein wichtiger Faktor ist die frühe und ausreichende<br />

Information aller Mitarbeiter. Ehrliche<br />

Aussagen über offene und anstehende<br />

Entscheidungen müssen selbstverständlich<br />

sein. Versprochen darf nur werden, was eingehalten<br />

werden kann.<br />

Belastung der Betroffenen<br />

Veränderungsprozesse lösen bei den betroffenen<br />

anfangs sehr oft Ängste aus. Um diesen<br />

zu begegnen und Veränderungsprozesse<br />

erfolgreich zu bewältigen, müssen drei Punkte<br />

berücksichtigt werden:<br />

• Die Verantwortung für das Lösen komplexer<br />

Probleme ist von der Führung wahrzunehmen<br />

und kann nicht delegiert werden.<br />

• Komplexe Probleme können nur in Teamarbeit<br />

erfolgreich bewältigt werden.<br />

• Die Bewältigung komplexer Probleme ist<br />

ein Lernprozess für alle Beteiligten.<br />

Change<br />

Management<br />

Gesamtübersicht über<br />

die Hauptaufgaben des<br />

Change Managements<br />

(Exagon Consulting).<br />

Autorisieren und<br />

Planen von Changes<br />

Überwachen von<br />

Realisierung, Test und<br />

Implementierung von<br />

Changes<br />

Veränderungen bewirken<br />

bei Betroffenen<br />

oft typische Stresssymptome,<br />

wie bei-<br />

OA Mag.Dr.med.<br />

Günther Stark,<br />

Unternehmens-<br />

Informations-<br />

Management.<br />

spielsweise Nervosität<br />

und Reizbarkeit, zunehmende Interesselosigkeit,<br />

schlechte Stimmung und Angst,<br />

welche nicht übergangen werden dürfen.<br />

Richtiges Verhalten im Falle zunehmender<br />

Ängste und Befürchtungen ist gar nicht so<br />

schwer, wenn folgende Grundregeln beachtet<br />

werden:<br />

• Nicht erklären, sondern verstehen versuchen<br />

• Nicht argumentieren und überzeugen, sondern<br />

zuhören<br />

• Nachfragen, um genauer zu verstehen<br />

• Aussagen des anderen zutreffend mit eigenen<br />

Worten wiedergeben.<br />

Warum Veränderungen scheitern<br />

Dafür gibt es viele Gründe. Da erfahrungsgemäß<br />

aus Fehlern am besten gelernt werden<br />

kann, soll die folgende „Kleine Anleitung<br />

zum Scheitern“ zum Nachdenken anregen:<br />

• Formulieren Sie diffuse Ziele, in der Art<br />

wie: „Wir führen eine neue Struktur ein,<br />

um besser zu werden.“ Dies ermöglicht<br />

unterschiedliche Interpretationen und<br />

lässt genügend Spielraum für Spekulationen<br />

und Befürchtungen.<br />

• Führen Sie die Veränderung möglichst<br />

dann ein, wenn schon viele andere Maßnahmen<br />

laufen und stimmen Sie diese keinesfalls<br />

ab.<br />

• Halten Sie mit Informationen so lange wie<br />

möglich hinterm Berg. Lassen Sie sich<br />

nicht dreinreden und beteiligen Sie niemanden<br />

solang es irgendwie geht.<br />

• Stellen Sie im Verlauf der<br />

Umsetzung fest, dass das Design<br />

der Veränderung zu starr<br />

ist, weichen Sie unter keinen<br />

Umständen davon ab.<br />

• Sollten Sie auf Widerstände<br />

stoßen: Augen zu und durch.<br />

Unterlassen Sie den Versuch,<br />

Veränderungsresultate messbar<br />

zu machen.<br />

• Und das Schlimmste, was Sie<br />

tun können, ist, Verbesserungen<br />

aufzuzeigen. ■<br />

guenther.stark@kages.at<br />

Menschen helfen Menschen<br />

Juni 2006


50<br />

ORGANISATION & KOMMUNIKATION<br />

Business Information Warehouse (SAP BW)<br />

Die Berichts- und Informationsplattform der KAGes als Datendrehscheibe<br />

Modell der Datendrehscheibe SAP BW.<br />

Mit dem SAP Business<br />

Information<br />

Warehouse (SAP<br />

BW) steht der Steiermärkischen<br />

Krankenanstaltengesellschaft<br />

m.b.H. eine unternehmensweite<br />

Controlling-<br />

bzw. Informationsplattform<br />

zur Verfügung,<br />

welche auch als zentrale Datendrehscheibe<br />

für weitere Subsysteme dient.<br />

Um die Datenqualität zu verbessern bzw. eine<br />

einheitliche Datenbasis auch für weitere<br />

nachgelagerte Systeme anbieten zu können,<br />

wurde im Frühjahr 2005 die Festlegung getroffen,<br />

dass das SAP Business Information<br />

Warehouse als Datendrehscheibe für alle<br />

weiteren Controllinginstrumente dient. Besonders<br />

bei sich ständig ändernden Daten,<br />

wie dies beispielsweise im Bereich MEDOCS<br />

oder im internen Rechnungswesen (SUCO)<br />

der Fall ist, war es notwendig, einen einheitlichen<br />

Datenstichtag einzuhalten.<br />

Wie in der Abbildung ersichtlich werden die<br />

für das Controlling relevanten Daten aus den<br />

verschiedenen primären Datenquellen zu definierten<br />

Stichtagen ins SAP Business Information<br />

Warehouse importiert. Danach können<br />

die auf dieser Plattform bereitgestellten<br />

Daten von anderen Controllingsystemen abgeholt<br />

werden. Es ist dadurch gewährleistet,<br />

dass unternehmensweit eine einheitliche<br />

Datenbasis zur Verfügung steht.<br />

Um den hohen Standard der Datenqualität<br />

weiterhin beizubehalten, gibt es bereits eine<br />

„2-Systemlandschaft“, bestehend aus einem<br />

Test- und Produktivsystem, wobei bereits im<br />

Juni 2006<br />

Dr. Ulf Drabek,<br />

Finanzdirektion.<br />

Testsystem eine fachliche Abnahme der Daten<br />

erfolgt, bevor diese im Produktivsystem<br />

angeboten werden.<br />

Anbindung und<br />

Berichte aus MEDOCS<br />

Im Jahr 2004 wurde die erste Phase der direkten<br />

Anbindung des SAP Business Information<br />

Warehouse an MEDOCS mit der Übernahme<br />

der Betten eingeleitet. Es erfolgte ein<br />

weiterer sukzessiver Ausbau des Datenimportes<br />

von Stamm- und Bewegungsdaten im<br />

Bereich der stationären Patientenstamm-,<br />

Fall- und Bewegungsdaten. Durch die Anbindung<br />

des SAP Business Information Warehouse<br />

an alle MEDOCS-Mandanten ist es<br />

möglich, in einem Bericht die steiermarkweiten<br />

Daten darzustellen.<br />

Derzeit werden bereits einige<br />

zentrale Berichte wie die Belags-,<br />

Verweil- und Auslastungsstatistik<br />

auf Krankenanstaltenebene<br />

als auch auf fachlicher<br />

und pflegerischer Organisationsebene<br />

getrennt nach Allgemeiner<br />

Klasse und Sonderklasse<br />

im SAP Business Information<br />

Warehouse angeboten.<br />

Durch eine einfache Drill-Down-<br />

Funktionalität können die Berichte,<br />

wie in der Abbildung ersichtlich,<br />

von oberster Ebene<br />

(Unternehmensebene) bis auf<br />

Auslastungsstatistik mit<br />

Drill-Down-Funktionalität.<br />

die pflegerische Organisationseinheit aufgerissen<br />

werden.<br />

Ausblick<br />

Als weitere Ziele der Berichts- und Informationsplattform<br />

SAP Business Information<br />

Warehouse gilt es einerseits die Datenqualität<br />

weiter zu verbessern und anderseits die<br />

Anbindung an MEDOCS weiter voranzutreiben,<br />

damit zusätzliche Berichte aus dem Bereich<br />

Patientenmanagement angeboten werden<br />

können. Um den Prozess der MEDOCS-<br />

Anbindung zu optimieren ist ein Releasewechsel<br />

im SAP Business Information Warehouse<br />

von 3.0b auf 3.5 geplant.<br />

Es wird auch ein weiteres sukzessives Anbieten<br />

von Berichten in den bestehenden Modulen<br />

angestrebt.<br />

■<br />

Menschen helfen Menschen


ORGANISATION & KOMMUNIKATION 51<br />

Das engagierte Team der openMEDOCS-Hotline hilft den Anwendern aus den verschiedensten<br />

Bereichen der LKHs.<br />

openMEDOCS-Hotline<br />

Erfolgreiche <strong>Online</strong>hilfe für das<br />

Krankenhausinformationssystem der KAGes durch<br />

openMEDOCS First Level Support<br />

Ein leistungsfähiges Krankenhausinformationssystem<br />

(KIS) ist heute aus einem<br />

modernen Krankenhausbetrieb wohl nicht<br />

mehr wegzudenken. So zählt das KIS der<br />

KAGes, auch bekannt unter „openMedocs“,<br />

zu einer der wichtigsten IT-Anwendungen<br />

des Unternehmens.<br />

Doch was macht der EDV-Anwender, wenn<br />

er Hilfe oder mehr Information benötigt?<br />

Wenn ein unerwartetes Problem auftritt,<br />

wenn er nicht mehr weiter weiß, wenn er<br />

die Fehlermeldung nicht versteht?<br />

Für das Krankenhausinformationssystem<br />

„openMedocs“ gibt es die „openMedocs<br />

Hotline“, die Montag bis Freitag, in der Zeit<br />

von 6.30 Uhr bis 21.00 Uhr und an Sams-,<br />

Sonn- und Feiertagen von 9 Uhr bis 12.30<br />

Uhr zur Verfügung steht. 8 Damen und Herren<br />

– ausschließlich KAGes-Mitarbeiter –<br />

helfen den Anwendern aus den verschiedensten<br />

Bereichen des Krankenhauses.<br />

Damit wird der im Sommer des vergangenen<br />

Jahres durchgeführten Benutzerumfrage<br />

zur „Betreuung openMedocs“ Rechnung<br />

getragen, in der die Unzufriedenheit der Benutzer<br />

mit der Betreuung durch den externen<br />

Dienstleister deutlich wurde. Seit 1.<br />

Jänner 2006 stehen ausschließlich diese<br />

Mitarbeiter der KAGes unter der Telefonnummer<br />

0316/340 5999 für die Anwender<br />

zur Verfügung.<br />

Um die ehrgeizig gesteckten Ziele zu erreichen,<br />

werden die Mitarbeiter nicht nur in<br />

der telefonischen Unterstützung der Anwender<br />

eingesetzt. Sie führen auch Schulungen<br />

bzw. Inbetriebnahmen von openMedocs<br />

in den Häusern durch. Dadurch bekommen<br />

sie ein besseres Verständnis für auftretende<br />

Probleme und erwerben das notwendige<br />

Hintergrundwissen, um die Prozesse<br />

in einem Krankenhaus besser verstehen<br />

zu können.<br />

Und wie erfolgt<br />

die Unterstützung?<br />

Es gibt mehrere Möglichkeiten, den open-<br />

MEDOCS First Level Support – die „open-<br />

MEDOCS-Hotline“ – zu erreichen. Die gängigste<br />

ist das Telefon. Sollten alle Mitarbeiter<br />

der Hotlinenummer 0316/340-5999 gerade<br />

besetzt sein, so kann der Benutzer seine<br />

Frage auf einen Anrufbeantworter sprechen<br />

und wird nach Freiwerden eines Mitarbeiters<br />

umgehend zurückgerufen. Ebenso<br />

kann der Benutzer außerhalb der Servicezeiten<br />

seine Anliegen auf Band sprechen.<br />

Auf fast allen PCs der KAGes besteht die<br />

Möglichkeit für den Hotline-Mitarbeiter<br />

mittels Fernwartung – selbstverständlich<br />

nur nach Zustimmung durch den Benutzer –<br />

zuzugreifen. Damit erhält er ein besseres<br />

Bild von der Problemstellung und kann bei<br />

Bedarf gemeinsam mit dem Benutzer das<br />

Problem lösen.<br />

Als zentrales Werkzeug zur Betreuung dient<br />

das so genannte CHS-System (Call Handling<br />

System), in dem Probleme und Anfragen erfasst<br />

werden. Falls nicht sofort eine Lösung<br />

gefunden werden kann, wird das Anliegen<br />

an die richtige Stelle zur Lösung weitergeleitet.<br />

Alle Problemfälle werden mit den Lösungen<br />

dokumentiert, um so auch eine Wissensdatenbank<br />

bei ähnlich gelagerten Problemen<br />

aufbauen zu können.<br />

Knapp 2000 Benutzeranfragen werden monatlich<br />

an die Mitarbeiter des First Level<br />

Supports von openMedocs gestellt.<br />

Selbstverständlich ist die Kommunikation<br />

mit den Benutzern (hier wird E-Mail zusätzlich<br />

eingebunden) einer der wichtigsten<br />

Faktoren. Ein Problem ist erst dann gelöst,<br />

wenn auch der Benutzer davon informiert<br />

wurde.<br />

Mittels fingierter Anrufe wird die Leistungsfähigkeit<br />

und die Servicequalität der<br />

openMedocs-Hotline immer wieder überprüft.<br />

Zusätzlich zu den genannten Tätigkeiten hat<br />

der First Level openMEDOCS noch andere<br />

Aufgaben. So werden die Schulungsunterlagen<br />

für openMEDOCS – abgestimmt auf<br />

Themen und Krankenhäuser – erstellt, adaptiert<br />

und verwaltet.<br />

Die Anlage und Verwaltung der mittlerweile<br />

10.800 Benutzer wird ebenfalls von den<br />

Mitarbeitern des First Level Supports durchgeführt<br />

und innerhalb von 3 Arbeitstagen<br />

garantiert.<br />

Eine Bitte haben die Mitarbeiter des First<br />

Level openMEDOCS an die geschätzten<br />

EDV-Anwender: Nicht alle Probleme, vor allem<br />

wenn sie sowohl in fachlicher als auch<br />

technischer Hinsicht komplex sind, können<br />

sofort gelöst werden. Wir bitten um ein wenig<br />

Geduld und Verständnis dafür. ■<br />

Karl Kocever und<br />

Dipl.-Ing. (FH) Hartmut Dämon,<br />

UnternehmensInformationsmanagement/I2<br />

Menschen helfen Menschen<br />

Juni 2006


52<br />

ORGANISATION & KOMMUNIKATION<br />

Medika-Infoportal<br />

Innovation aus dem LKH - Fürstenfeld<br />

Im Jahr 2004/2005 entwickelte die Projektgruppe<br />

MEDIKA-INFOPORTAL , bestehend<br />

aus Betriebsdirektor Walter Eder Halbedl,<br />

Med Depot Schwester Hedi Cugowski, Qualitätsbeauftragtem<br />

Ing. Peter Braun und Peter<br />

Essl vom UIM I4, eine Informationsplattform<br />

für Arzneimittel.<br />

Ausgangspunkt für diese neue Informationsplattform<br />

für Arzneimittel waren folgende<br />

Punkte:<br />

• Einrichten einer Medikamentenkommission<br />

• Erstellen einer Liste für Arzneimittel<br />

• Adaptierung der Medikamentenliste<br />

• Erarbeitung von Richtlinien über die Beschaffung<br />

und den Umgang mit Arzneimitteln<br />

Durch das Medika-Infoportal wurde ein<br />

Werkzeug für die übersichtliche Darstellung<br />

und Verwaltung von Arzneimitteln für das<br />

LKH geschaffen. Das Portal ist in vielen Krankenhäusern<br />

der KAGes eine wichtige Arbeitsgrundlage<br />

für die Stationen und auch für die<br />

Medikamentenkommissionen geworden.<br />

Zum Betrieb des Infoportals ist keine zusätzliche<br />

Software auf den Client-Rechnern erforderlich.<br />

Die Daten werden über den Internet-<br />

Explorer über die jeweilige Apotheke bzw.<br />

über das jeweilige Med Depot gewartet. Um<br />

unterschiedliche Arzneimittelbezeichnungen<br />

und -gruppierungen zu unterbinden, existiert<br />

eine zentrale Datenbank, wo alle Arzneimittel<br />

der KAGes gespeichert sind. Das Portal ermöglicht<br />

die Suche nach im Haus vorhandenen<br />

Arzneimitteln über Bezeichnung, Wirkstoff,<br />

Produktgruppe und Artikelnummer.<br />

Zusätzlich zur Wirkstoffinformation werden<br />

auch Informationen über die Sonderapplikation<br />

der Arzneimittel angezeigt. Diese Daten werden<br />

von Frau Mag. Heidrun Schwarzl aus dem<br />

Wir bedauern!<br />

Trotz größter<br />

Sorgfalt haben<br />

wir bei den<br />

beeindruckenden<br />

Fotos beim Interview<br />

von Hedi<br />

Grager mit Kathryn<br />

List den Fotografen<br />

Volker<br />

Wohlgemuth<br />

nicht genannt. ■<br />

Foto: Volker Wohlgemuth<br />

Volker Wohlgemuth<br />

fotografierte Kathryn List.<br />

LKH Graz-West in regelmäßigen Abständen<br />

aktualisiert. Durch diese zusätzlichen<br />

Informationen ist das Portal bereits<br />

zu einem unerlässlichen Werkzeug im<br />

Pflegebereich geworden.<br />

Als große Erleichterung wird die Cito-Anforderung<br />

gesehen. Hierbei werden die Artikel<br />

wie in einem Web-Shop mittels des Einkaufswagensymbols<br />

(rechts bei jedem Arzneimittel)<br />

auf eine Anforderungsliste gesetzt.<br />

Die Schwester auf der Station kann<br />

somit per Klick ihre Cito-Artikel in der Apotheke/Med.<br />

Depot anfordern. Diese Anforderung<br />

wird nach Absenden direkt beim Drucker der<br />

Apotheke/Med. Depot und auf der Station<br />

ausgedruckt. Artikel, welche ein schwarzes<br />

Kästchen haben (Lagerartikel), sind sofort verfügbar.<br />

Die Artikel können dann vom Transportdienst<br />

mit Übergabe des unterschriebenen<br />

Anforderungsformulars abgeholt werden. Es<br />

fallen die Probleme der unleserlichen Schrift<br />

sowie der Anforderung von Arzneimitteln,<br />

welche im Haus nicht vorhanden sind, weg. Im<br />

LKH Fürstenfeld kam es zu einer deutlichen<br />

Reduktion von Telefonaten, welche aus den<br />

vorhin angegebenen Gründen geführt werden<br />

mussten.<br />

Bei der Handhabung von nicht gelisteten<br />

Medikamenten schreibt das System einen<br />

Workflow vor. Es können per Cito-Anforderung<br />

nur gelistete Medikamente abgefasst<br />

werden. Bei nicht gelisteten Medikamenten<br />

muss ein Extraformular ausgefüllt und genehmigt<br />

werden. Da es sich hierbei um ein<br />

Modulsystem handelt, können jederzeit Optionen<br />

hinzugefügt oder deaktiviert werden.<br />

Als besondere Arbeitserleichterung wird die<br />

Austauschliste gesehen. Wird nach einem<br />

Arzneimittel gesucht, welches in der Liste<br />

Gerade bei Namen<br />

sind wir um größte<br />

Sorgfalt bemüht.<br />

Dennoch haben wir<br />

Dr. Herwig Fink bei<br />

seinem Beitrag über<br />

das Strategische Unternehmens-Controlling<br />

mit einem<br />

falschen Vornamen<br />

versehen. ■<br />

Dr. Herwig Fink,<br />

Finanzdirektion<br />

nicht vorhanden ist, so startet das System eine<br />

globale Suche und listet alle Namensähnlichen<br />

Arzneimittel auf. Mit einem Klick auf<br />

das gesuchte Arzneimittel sucht das System<br />

in der Hausliste nach einem Hauptwirkstoffähnlichen<br />

Austauschpräparat.<br />

Mittlerweile ist das Medika-Infoportal bereits<br />

ein Standardwerkzeug geworden. Folgende<br />

Häuser setzen diese Software bereits ein:<br />

• LKH Fürstenfeld<br />

• LKH Feldbach<br />

• LKH Graz West, Schwanberg, LSF<br />

• LKH Wagna<br />

• LKH Bad Aussee<br />

• LKH Stolzalpe<br />

• LKH Mürzzuschlag-Mariazell<br />

• LKH Hörgas-Enzenbach<br />

• LKH Voitsberg<br />

• LKH Weiz<br />

• LKH Univ. Klinikum Graz<br />

• LKH Bad Radkersburg<br />

• LKH Deutschlandsberg<br />

• LKH Rottenmann<br />

• LKH Judenburg<br />

Ing. Peter Braun,<br />

Qualitätsbeauftragter des LKH Fürstenfeld<br />

■<br />

Im Zuge der Endredaktionshektik<br />

haben wir den Beitrag<br />

über die „Messung der Patientenzufriedenheit“<br />

mit dem<br />

falschen Autor gekennzeichnet.<br />

Verfasst wurden die interessanten<br />

Ausführungen<br />

von Univ.Prof.Dr. Peter Gasser-Steiner<br />

vom Institut für<br />

Soziologie der Universität<br />

Graz.<br />

■<br />

Juni 2006<br />

Menschen helfen Menschen


ORGANISATION & KOMMUNIKATION 53<br />

Phänomen Korruption<br />

Mit Handbuch, Aufklärung und Dokumentation<br />

wird dagegen vorgegangen<br />

Korruption ist ein generelles, wirtschaftliches<br />

und gesellschaftspolitisches Problem.<br />

Mit unterschiedlichsten Maßnahmen<br />

und auf verschiedenen Ebenen wird versucht,<br />

dagegen anzukämpfen.<br />

Wiener Handbuch zur Korruptionsprävention:<br />

Eine Frage der Ethik<br />

Eine interdisziplinäre Projektgruppe des Magistrats<br />

Wien hat den Themenkomplex der<br />

Korruption umfassend behandelt, Maßnahmen<br />

zur Korruptionsprävention erarbeitet<br />

und in einem Handbuch zusammengefasst.<br />

Korruption wird hier definiert als ein moralisch<br />

abzulehnendes, vielfach auf persönlichen<br />

Vorteil gerichtetes Verhalten zum Schaden<br />

von Personen oder der Allgemeinheit.<br />

Neben grundsätzlichen Erläuterungen enthält<br />

dieses Wiener Handbuch zur Korruptionsprävention<br />

grundsätzliche Empfehlungen und<br />

praxisnahe Beispiele mit Lösungsansätzen.<br />

Mehr dazu:<br />

www.antikorruption.wien.at<br />

Um sich einen Einblick in die Arbeits-<br />

und Funktionsweise eines<br />

österreichischen Universitätsklinikums<br />

zu verschaffen, waren Dr.<br />

Gregor Gysi, der Vorsitzende der<br />

Fraktion DIE LINKE und Mitglied<br />

des deutschen Bundestages, mit<br />

einer Delegation zu Besuch im<br />

LKH-Univ.Klinikum Graz. Begleitet<br />

wurde diese vom Abgeordneten<br />

der KPÖ im Steiermärkischen Landtag,<br />

Ernest Kaltenegger.<br />

Im Anschluss an die offiziellen Präsentationen<br />

von LR Mag. Helmut Hirt, Vorstandsdirektor<br />

Ernst Hecke und den beiden Krankenhausdirektoren<br />

Mag. Gebhard Falzberger<br />

und Dr. Thomas Pieber wurde die Delegation<br />

United Nations Conventions<br />

against Corruption<br />

Von den Vereinten Nationen wurde eine Konvention<br />

erarbeitet, mit der die internationale<br />

Zusammenarbeit gegen Korruption verbessert<br />

werden soll. Die Unterzeichnung dieser<br />

Konvention wurde von der Generalversammlung<br />

der Vereinten Nationen zum Anlass genommen,<br />

den 9. Dezember zum weltweiten<br />

Antikorruptionstag auszurufen.<br />

Das umfassende Regelwerk „United Nations<br />

Conventions against Corruption“ befasst sich<br />

mit Prävention, Untersuchung und strafrechtlicher<br />

Verfolgung von Korruption sowie mit<br />

der Sicherstellung, Beschlagnahme, Einziehung<br />

und Rückgabe von Erträgen.<br />

Mehr dazu:<br />

www.unodc.org<br />

Weltweiter Index zur<br />

Korruptionswahrnehmung<br />

Transparency International ist eine internationale<br />

„Non Governmental Organisation<br />

(NGO)“. Sie beobachtet und bekämpft weltweit<br />

die Korruption und veröffentlicht jährlich<br />

einen Korruptionswahrnehmungsindex<br />

(Corruption Perceptions Index), der sich auf<br />

Umfragen unabhängiger Institutionen stützt.<br />

Österreich belegte hier 2004 unter 145 Staaten<br />

den 13. Rang und hat sich damit gegenüber<br />

den Vorjahren ein wenig verbessert. ■<br />

Mehr dazu:<br />

www.transparency.org<br />

Deutsche Bundestagsdelegation<br />

Besuch des LKH-Univ.Klinikums Graz<br />

Die deutsche Delegation mit Vertretern des steirischen<br />

Gesundheitswesens im LKH-Univ.Klinikum Graz.<br />

durch das Gelände des LKH-Univ.Klinikum<br />

Graz geführt.<br />

■<br />

Mag. Simone Pichler,<br />

LKH-Univ.Klinikum Graz<br />

KAGes<br />

Ein umfassender Überblick über das Unternehmen,<br />

die Leitbilder und Strategien, Rechte<br />

und Pflichten der Patienten, das Leistungsangebot<br />

in den steirischen LKHs, die<br />

Jobbörse usw.<br />

■<br />

Mehr dazu:<br />

www.kages.at<br />

marc<br />

marc, die Steiermärkische Medizinarchiv<br />

GesmbH, ist ein gemeinsames Tochter-unternehmen<br />

der Fa. Siemens und der KAGes. Als<br />

kompetenter Partner für Radiologen bietet<br />

marc mit dem weltweit größten digitalen Röntgenbildarchiv<br />

ein umfassendes Service. ■<br />

Mehr dazu:<br />

www.marc.co.at<br />

Evidence based Nursing<br />

Diese Plattform dient der Auseinandersetzung<br />

mit Evidence based Nursing (EbN)<br />

und informiert über die kritische Nutzung<br />

von Forschungsarbeiten, wissenschaftlich<br />

belegten Erfahrungen und deren patientenorientierte<br />

Integration in die tägliche<br />

Pflegepraxis.<br />

■<br />

Mehr dazu:<br />

www.ebn.at<br />

Menschen helfen Menschen<br />

Juni 2006


54<br />

ORGANISATION & KOMMUNIKATION<br />

openMEDOCS erfolgreich eingeführt<br />

Das medizinische pflegerische Dokumentations- und Kommunikationsnetzwerk<br />

gibt es nun in allen Krankenanstalten der KAGes<br />

Projekthistorie zur<br />

Auswahl, Pilotierung<br />

und Implementierung<br />

von openMEDOCS in<br />

den Krankenanstalten<br />

der KAGes.<br />

openMEDOCS das steiermärkische medizinische<br />

pflegerische Dokumentations- und Kommunikationsnetzwerk<br />

wurde nach einer zweijährigen<br />

Pilotphase an der Hals-, Nasen-, Ohren<br />

Univ.Klinik und im LKH Bruck in nur drei Jahren<br />

erfolgreich in allen Krankenanstalten der KA-<br />

Ges eingeführt. Damit steht ein einheitliches<br />

EDV-System nicht nur für die Patientenadministration,<br />

sondern auch für die medizinische und<br />

pflegerische Dokumentation zur Verfügung.<br />

Das Projekt System Struktur Neu<br />

Die Vorgeschichte von openMEDOCS begann<br />

1998 mit dem Projekt Systemstruktur Neu. In<br />

diesem Projekt wurden patientenbezogene<br />

Abläufe analysiert und auf Basis dieser<br />

Pfade die notwendigen Funktionalitäten für<br />

die EDV-gestützte Dokumentation, Terminplanung,<br />

Leistungsanforderung und Patientenweiterleitung<br />

dargestellt. In einem weiteren<br />

Schritt wurden aus sechzehn angebotenen<br />

EDV-Lösungen u. a. das Produkt<br />

i.s.h.med der Firma T-Systems ausgewählt.<br />

Pilotprojekte MEDOCS im<br />

LKH – Univ. Klinikum Graz<br />

und im LKH Bruck<br />

Gemeinsam mit einem Kommunikationsserver<br />

e-Gate für die Unterstützung von Schnittstellen<br />

zu Subsystemen, wie zum Beispiel zu<br />

dem Laborsystem und einer Archivlösung,<br />

wurde ein Softwarepaket geschnürt, welches<br />

unter dem Namen MEDOCS an der<br />

Hals-, Nasen-, Ohren – Univ.Klinik und im<br />

LKH Bruck in den Jahren 1999 bis 2001 pilotiert<br />

wurde.<br />

Die Anforderungen an das System waren<br />

hoch. Speziell soll erreicht werden:<br />

• Eine Reduktion der Anzahl patientenführender<br />

Systeme.<br />

• Schaffung eines patientenführenden<br />

Hauptsystems.<br />

• Ablöse des bestehenden KIS im LKH -<br />

Univ.Klinikum Graz und im LKH Fürstenfeld<br />

sowie der Patientenverwaltung (PVW) und<br />

des alten Radiologie-Informations-Systems<br />

(RIS)<br />

• Schaffen einer Basis für wissenschaftliche<br />

Forschung und Lehre im LKH - Univ.Klinikum<br />

Graz.<br />

• Schaffung der Rahmenbedingungen für eine<br />

Verbesserung der Datenqualität von Patientenstammdaten<br />

durch Implementierung<br />

eines KAGes-weiten Patientenregisters.<br />

• Schaffung der Rahmenbedingungen für eine<br />

Verbesserung der Dokumentationsqualität<br />

im medizinisch-pflegerischen Bereich<br />

(insbesondere Diagnosen- und Leistungsdokumentation).<br />

• Schaffung der Rahmenbedingungen für die<br />

Umsetzung der Dokumentationsverpflichtungen<br />

nach dem GuKG.<br />

• Mittelfristige Ablöse von DiaLeDo.<br />

KAGes-weite<br />

openMEDOCS-Implementierung<br />

Nach der zweijährigen Pilotphase wurde im<br />

Jänner 2002 das Rollout (darunter versteht<br />

man die Implementierung der Software in allen<br />

geplanten Institutionen) für alle Krankenanstalten<br />

der KAGes begonnen. Damit startete<br />

eines der größten EDV-Projekte im Gesundheitsbereich<br />

in Österreich.<br />

Das Programm (so bezeichnet man Projekte<br />

mit mehreren Teilprojekten) mit dem Namen<br />

openMEDOCS wurde in zahlreichen Teilprojekten<br />

von einem Programmmanagementteam<br />

geleitet.<br />

Im Programmmanagementteam waren verantwortlich:<br />

• Univ. Doz. Mag. Dr. Hubert Leitner für das<br />

Leitprojekt Strategie und Entwicklung<br />

• DI Dr. Markus Pedevilla für die Implementierung<br />

am LKH - Univ.Klinikum Graz<br />

Juni 2006<br />

Menschen helfen Menschen


ORGANISATION & KOMMUNIKATION 55<br />

• Mag. Peter Plessing für die Implementierung<br />

in den ext. Krankenanstalten der KA-<br />

Ges und<br />

• Karl Kocever für die Betriebsführung und<br />

Ablöse des alten RIS.<br />

Der Name openMEDOCS steht für die Implementierung<br />

des Softwarepaketes ME-<br />

DOCS, wobei die Bezeichnung „open“ die<br />

Öffnung des Systems zu Subsystemen bezeichnet.<br />

Bis zum ersten Quartal 2006 wurde openME-<br />

DOCS in allen KAGes-Häusern flächendeckend<br />

eingeführt. Die Anforderungen aus<br />

dem Vorprojekt Systemstruktur Neu und der<br />

Pilotphase konnten erfüllt und darüber hinaus<br />

noch weitere Funktionalitäten implementiert<br />

werden.<br />

Die im Bericht an den Aufsichtsrat 1999<br />

präliminierten Kosten wurden mit den Projektgesamtkosten<br />

von EUR 21,6 Mio. für Pilot-<br />

und Rolloutphase um ca. EUR 5 Mio. unterschritten,<br />

was bei EDV-Großprojekten<br />

eher unüblich ist und eine beachtenswerte<br />

Leistung der KAGes darstellt.<br />

Nutzen des Systems<br />

Mit openMEDOCS konnte erreicht werden,<br />

dass die Datenqualität hinsichtlich der Dokumentation<br />

wesentlich verbessert wurde. Logistische<br />

Funktionen wie Terminplanung, Leistungsanforderung<br />

und Patientenleitsystem<br />

unterstützen den Ablauf in den Krankenanstalten.<br />

Für das medizinische, pflegerische<br />

und administrative Personal entsteht eine<br />

optimale Übersicht über die Abläufe und über<br />

die medizinische Dokumentation eines Patienten<br />

im jeweiligen Krankenhaus. Das KA-<br />

Ges-weite Patientenregister erweitert diese<br />

Sicht auf alle Aufenthalte in den KAGes-<br />

Spitälern.<br />

Ausblick<br />

Mit der Implementierung von openMEDOCS<br />

ist die KAGes bereit für eHEALTH, eine in<br />

der Gesundheitsreform 2005 angepeilte<br />

EDV-Unterstützung einer integrierten Gesundheitsversorgung,<br />

die den Spitalsbereich<br />

und den niedergelassenen Bereich<br />

umfasst. Bereits jetzt werden von obersteirischen<br />

Spitälern mehr als 400 Ärzte mit<br />

elektronisch übermittelten Arztbriefen versorgt.<br />

openMEDOCS ist die wesentliche<br />

Plattform der KAGes und des steirischen<br />

Gesundheitswesens für diese zukünftigen<br />

Entwicklungen.<br />

■<br />

Dr Hubert Leitner,<br />

UnternehmensInformationsManagement<br />

Neue Internetauftritte<br />

Zielgruppenorientierung wurde aktuell gestaltet<br />

Die Homepages der<br />

LKHs und der KAGes<br />

wurden überarbeitet.<br />

Nicht nur, dass sich das<br />

„Gesicht des Unternehmens<br />

nach außen“ optisch<br />

leicht verändert<br />

hat, neu ist insbesondere<br />

die Zielgruppenorientierung.<br />

Bereits auf der<br />

ersten Seite soll sich der<br />

Homepage-Besucher als<br />

Patient/Besucher oder<br />

Health-Professional<br />

wiedererkannt fühlen.<br />

Im nächsten Schritt gelangt<br />

man direkt zur eigens<br />

für die Zielgruppe<br />

aufbereiteten Information.<br />

Die Überarbeitung<br />

der Internetauftritte<br />

bringt neben einer Angebots-Erweiterung<br />

auch<br />

eine Aktualisierung und<br />

Neu-Aufbereitung bereits<br />

bestehender Informationen.<br />

■<br />

Hongkong-Delegation<br />

Interesse an EDV-Strategie der KAGes<br />

Delegation aus Hongkong informierte sich über die EDV-Strategie der KAGes.<br />

Tief beeindruckt vom KAGes-Informationsmanagement<br />

zeigte sich eine<br />

Hongkonger Delegation. Die zehnköpfige<br />

Expertenrunde der Hospital Authority, die<br />

mit ihren 40 Krankenanstalten und 53.000<br />

Mitarbeitern ein Einzugsgebiet von 8 Millionen<br />

Menschen versorgt, informierte<br />

sich bei Dr. Leodolter und DI Koitz über die<br />

Erfahrungen in der Umsetzung der EDV-<br />

Strategie.<br />

■<br />

Foto: Mag. Helmut Meinhart<br />

Menschen helfen Menschen<br />

Juni 2006


56<br />

PANORAMA<br />

Sportweltspiele 2006<br />

Sportveranstaltung der Medizin und Gesundheit<br />

und internationales Fachsymposium<br />

Bereits seit 27 Jahren finden die Sportweltspiele<br />

für Medizin und Gesundheit<br />

statt. Heuer ist Montecatini Terme in der<br />

Toskana der Austragungsort sportlicher<br />

Wettkämpfe.<br />

Sport und Fachsymposium<br />

Die Sportweltspiele sind eine gute Gelegenheit,<br />

in einer herzlichen und kollegialen Atmosphäre<br />

zusammenzukommen und dem<br />

Lieblingssport nachzugehen. Der Bogen der<br />

24 möglichen Sportarten spannt sich von<br />

Schwimmen über Fußball, Windsurfen, Golf,<br />

Reiten, Leichtathletik, Mountainbike bis Triathlon.<br />

Zeitgleich findet ein mehrtägiges, internationales<br />

sportmedizinisches Fachsymposium<br />

statt. Die zahlreichen Fachbeiträge sind<br />

mit Erfahrungsaustauschmöglichkeiten und<br />

Workshops mit Vorführungen zur praktischen<br />

Behandlung ergänzt.<br />

Aktive KAGes-Mitarbeiter<br />

Mitarbeiter des LKH Graz<br />

West haben bereits bisher<br />

aktiv und durchaus erfolgreich<br />

bei den Sportweltspielen<br />

teilgenommen.<br />

Walter Schinzel wird heuer versuchen, seine<br />

Medaillen in Laufbewerben zu verteidigen.<br />

Dr. Norbert Kaufmann war im Tennisbewerb<br />

erfolgreich und hat bereits zahlreiche Triathlonwettkämpfe<br />

bestritten.<br />

Als passionierte Läuferin wird Mag. Heidrun<br />

Schwarzl an mehreren Laufdisziplinen<br />

teilnehmen, und Mag. Thomas Verdino hat<br />

eine Goldmedaille im Windsurfen zu verteidigen.<br />

Das Grazer Team von links: Mag. Thomas Verdino, Walter Schinzel<br />

und Dr. Norbert Kaufmann.<br />

27. Sportweltspiele der Medizin und Gesundheit:<br />

1. Juli bis 8. Juli 2006<br />

Montecatini Terme in der Toskana (Italien)<br />

Anmeldung noch bis Ende Juni möglich. ■<br />

Weitere Informationen:<br />

www.medigames.com<br />

www.sportweltspiele.de<br />

OA Dr. Norbert Kaufmann, LKH Graz West<br />

Laufstrecke durch LSF Graz<br />

Je LKH kann ein Team kostenlos am 6. Grazer<br />

Sparkassen-Businesslauf 2006 teilnehmen<br />

Start zum vorjährigen Grazer Sparkassen-Businesslauf im<br />

Shopping Center West.<br />

Der 6. Grazer Sparkassen-Businesslauf<br />

2006 führt auch heuer teilweise wieder<br />

über das Gelände der LSF Graz. Da das Areal<br />

des Shopping Center West für die 4,5 km lange<br />

Lauf- bzw. 2,5 km lange Nordic Walking-<br />

Strecke nicht ausreicht, öffnet die LSF Graz<br />

wieder ihre wunderschöne Parkanlage für die<br />

mehr als 4.000 erwarteten Teilnehmer. Dadurch<br />

ergibt sich auch für jedes<br />

Krankenhaus die Möglichkeit,<br />

dass ein Team kostenlos<br />

teilnehmen kann.<br />

Weitere Informationen zu<br />

dem am 29. Juni 2006 um<br />

19.30 Uhr stattfindenden<br />

Event, bei dem nicht nur die<br />

schnellsten Teams mit dem<br />

„Grazer Businesslauf-<br />

Award“ ausgezeichnet werden,<br />

sondern auch Sachpreise<br />

im Gesamtwert von<br />

€ 10.000,– verlost werden,<br />

finden Sie unter www.grazerbusinesslauf.at<br />

■<br />

Kontaktperson für die Anmeldung:<br />

Klaus Landauf, LSF Graz<br />

klaus.landauf@lsf-graz.at<br />

Tal. 0316/2191-2446<br />

Betriebssdirektor Bernhard Haas,<br />

MAS, LSF Graz<br />

Mobil in den Tag<br />

Mobilitätstag am LKH-<br />

Univ.Klinikum Graz<br />

Der Mobilitätstag war eine gute Gelegenheit,<br />

sein Fahrrad begutachten und servicieren zu<br />

lassen.<br />

Feinstaub, Lärm und Parkplatzengpässe<br />

waren auch für die Anstaltsleitung gemeinsam<br />

mit dem Betriebsrat Anlass, Ende<br />

April einen „Mobilitätstag“ zu veranstalten.<br />

Unter dem Motto „Mobil in den Tag“ wurden<br />

am 27. April alle jene Mitarbeiter mit einem<br />

Frühstückssackerl zur Stärkung begrüßt, die<br />

zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit einem öffentlichen<br />

Verkehrsmittel zur Arbeit kamen.<br />

Radfahrer hatten außerdem die Möglichkeit<br />

ihr Fahrrad begutachten, servicieren und von<br />

der Polizei, aufgrund der vielen Fahrraddiebstähle<br />

im Stadtgebiet, codieren zu lassen. ■<br />

Juni 2006<br />

Menschen helfen Menschen


PANORAMA 57<br />

Denksport mit Gewinnchance<br />

Schicken Sie das Lösungswort mit dem<br />

Kennwort „Denksport“an:<br />

Steiermärkische<br />

Krankenanstaltengesellschaft m.b.H.<br />

Redaktion G’sund<br />

Postfach 6, 8036 Graz<br />

Mail: gsund@kages.at<br />

Fax: 0316/340-5221<br />

Aus allen bis zum 31. Juli 2006 eingelangten<br />

Einsendungen mit der richtigen Lösung werden<br />

unter Ausschluss des Rechtsweges<br />

Buchpreise verlost. Die Gewinner werden<br />

schriftlich verständigt.<br />

Lösungswort<br />

Das G’sund-Team wünscht viel Erfolg!<br />

1 2 3 4 5 6 7 8<br />

Kunst- und Kultursplitter<br />

Mitgespielt und<br />

gewonnen!<br />

Kunstworkshop in Frohnleiten<br />

Die Initiatorinnen von links: Michaela Zingele<br />

und Eftichia Schlamadinger.<br />

styrian summer_art ‘06 - farben.formen.festival<br />

ist die Bezeichnung eines Workshops mit<br />

internationalen Künstlerinnen und Künstlern.<br />

Von Eftichia Schlamadinger und Michaela<br />

Zingerle initiiert ist die Stadt Frohnleiten vom<br />

14. bis 19. Juli 2006 Drehscheibe für 30 unterschiedlichste<br />

Workshops mit Künstlerinnen u.<br />

Künstlern, Singles u. Familien, Jung u. Alt. ■<br />

Mehr dazu:<br />

www.styriansummerart.at<br />

Schloss Hof bei<br />

Hainburg in<br />

Niederösterreich.<br />

K.u.K. Blasmusikfest<br />

auf Schloss Hof<br />

Das Festschloss Hof in der Nähe von Hainburg<br />

mit den kunstvoll gestalteten barocken<br />

Gartenanlagen ist der Rahmen für ein Kaiserlich-Königliches<br />

Blasmusikfest mit 200<br />

aktiven Musikanten. Mit einem Euro pro verkaufter<br />

Eintrittskarte wird das WdF-Klimaschutzprogramm<br />

unterstützt.<br />

■<br />

Mehr dazu:<br />

www.gerberhaus.at<br />

Info gebührenfrei 0800/60 86 18<br />

Mag. Heinz Riesner konnte einen Tag lang<br />

das richtige Bremsen, Ausweichen und<br />

Verhalten auf rutschigen Fahrbahnen<br />

trainieren.<br />

In der Weihnachtsausgabe verloste G’sund<br />

fünf Gutscheine für ein Fahrsicherheitstraining<br />

in einem der Fahrsicherheitszentren<br />

des ÖAMTC. Wir haben Mag. Heinz Riesner,<br />

einen der glücklichen Gewinner beim<br />

Fahrsicherheitstraining in Lebring, ein wenig<br />

begleitet und fotografiert. ■<br />

Menschen helfen Menschen<br />

Juni 2006


UNTERWEGS<br />

IN DER STEIERMARK<br />

Blick ins Land<br />

Aussichtswarten und Aussichtstürme<br />

Weithin sichtbar, manches Mal unvermutet<br />

oder versteckt gelegen, erheben<br />

sich die Aussichtswarten im steirischen<br />

Süden und bei unserem slowenischen Nachbarn.<br />

Wer den oft kräfteraubenden Aufstieg geschafft<br />

hat, wird meist mit traumhaften Ausblicken<br />

weit in die steirische Landschaft und<br />

nach Slowenien belohnt.<br />

Kreuzkogelwarte am Kogelberg<br />

Markant wirkt der die Baumkronen überragende<br />

Teil der Kreuzkogelwarte am Kogelberg<br />

in Kaindorf bei Leibnitz. Die Straße<br />

dorthin ist vom Fuße des Kogelbergs gleich<br />

nach dem Bauernmuseum Grottenhof gut<br />

beschildert. Von der Buschenschank Krautgasser<br />

führt ein leicht ansteigender kurzer<br />

Fußweg zur Kreuzkogelwarte. Der<br />

1847/1849 auf einer Seehöhe von 498 m<br />

gemauerte untere Teil erhielt 1988/89 ein<br />

hölzernes Stockwerk aufgesetzt. Vier Stiegenteile<br />

mit insgesamt 43 Stufen führen<br />

zur Plattform der Kreuzkogelwarte. An der<br />

Rückseite führt ein Wanderweg durch den<br />

Wald bergab und vorbei an der Silberberger<br />

Aussichtswarte bis zur Weinbauschule<br />

Silberberg.<br />

Silberberger Aussichtswarte<br />

Etwa eineinhalb Kilometer lang ist der<br />

Rundwanderweg durch den Schulweingarten<br />

der Weinbauschule Silberberg. Am<br />

Scheitelpunkt dieses Weinlehrpfades führt<br />

ein kurzer steiler Abstecher zur kleinen,<br />

1871 massiv gebauten Silberberger Aussichtswarte,<br />

von der man direkt in den<br />

Schlosshof von Seggau sieht. Etwas weiter<br />

ist der Weg auf den Kogelberg und zur<br />

Kreuzkogelwarte, für den man schon eine<br />

halbe Stunde vorsehen<br />

sollte.<br />

Die wuchtige, versteckt<br />

gelegene Silberberger<br />

Aussichtswarte.<br />

Die Holzstiegen im<br />

gemauerten Teil der<br />

Kreuzkogelwarte.<br />

Fotos: Sudy<br />

Aussichtsterrasse<br />

am Lubekogel<br />

An der südsteirischen<br />

Weinstraße erhebt sich in<br />

der Gemeinde Glanz der Lubekogel<br />

mit 570 m. An seiner<br />

höchsten Stelle wurde<br />

ein Hochwasserbehälter<br />

mit einer kleinen Aussichtsterrasse<br />

errichtet. Unmittelbar<br />

daneben steht ein<br />

mit 1747 datierter Poststein.<br />

Die Zufahrt erfolgt über eine kleine<br />

Schotterstraße, die an der südsteirischen<br />

Weinstraße beim Weingut Tschermonegg<br />

abzweigt.<br />

Schlossbergwarte am<br />

Montikogel<br />

Bereits 1912 gab es auf dem Montikogel in<br />

der Gemeinde Schlossberg eine Aussichtswarte,<br />

die in den 30er-Jahren abgetragen<br />

wurde. Die heutige Aussichtswarte ist 1995<br />

genau an dieser Stelle errichtet worden.<br />

Die Zufahrt erfolgt über Leutschach und den<br />

Ortsteil Waldried. Nach ca. 10 Minuten<br />

Fußweg und 95 Stufen steht man auf der<br />

Plattform der Schlossbergwarte am Montikogel.<br />

Mehr dazu:<br />

www.schlossberg.steiermark.at<br />

www.rebenland.at ➠ Mühlen und Warten<br />

Kreuzbergwarte in<br />

Eichberg-Trautenburg<br />

Von der 1930 hier errichteten ersten Aussichtswarte<br />

sind noch die Fundamente sichtbar.<br />

Auf einer Seehöhe von 633 m erhebt<br />

sich heute ein 30-m-Holzskelettbau. Diese<br />

1994 eröffnete neue Kreuzbergwarte wurde<br />

mit der GERAMB-Rose für gutes Bauen ausgezeichnet.<br />

Die<br />

Aussichtswarte<br />

am<br />

Demmerkogel.<br />

Die Kreuzkogelwarte am Kogelberg in<br />

Kaindorf bei Leibnitz: unten gemauert<br />

und oben eine Holzkonstruktion.<br />

Bequeme Zufahrten gibt es über Großklein<br />

(Heimschuh) und über Leutschach (Gamlitz).<br />

Mehr dazu:<br />

www.eichberg.trautenburg.at<br />

www.rebenland.at ➠ Mühlen und Warten<br />

www.grossklein-online.at/Gast/<br />

Sehenswertes<br />

Aussichtswarte<br />

am Demmerkogel<br />

Der Demmerkogel ist die höchste Erhebung<br />

des Sausaler Weinlandes. Die bereits vor<br />

der Jahrhundertwende auf einer Seehöhe<br />

von 671 m Höhe errichtete erste Aussichtswarte<br />

wurde durch einen Blitzschlag zerstört.<br />

Die 1926 eröffnete zweite Aussichtswarte<br />

wurde wegen Baufälligkeit 1974 abgetragen.<br />

1975/76 wurde dann die heutige<br />

Aussichtswarte errichtet. Sechs Stiegenteile<br />

mit insgesamt 61 Stufen führen zur Aussichtsplattform.<br />

Fahrverbote, ausgenommen Anrainer, und<br />

ein winkeliges und teilweise enges<br />

Straßennetz machen eine bequeme<br />

Annäherung mit dem Auto nicht einfach.<br />

Vom Zentrum der kleinen Ortschaft Höch<br />

führt ein halbwegs gut beschrifteter Weg<br />

bergauf, vorbei am größten Klapotetz der<br />

Welt, zur Aussichtswarte. Die Entfernungsangabe<br />

mit 1200 Metern mag durchaus<br />

stimmen, ich hatte den Eindruck, wesentlich<br />

weiter gegangen zu sein.<br />

Mehr dazu:<br />

www.st-andrae-hoech-steiermark.at/<br />

Tourismus<br />

www.kitzeck-sausal.at<br />

reinhard.sudy@kages.at<br />

Juni 2006<br />

Menschen helfen Menschen


59<br />

Wege zur Gesundheit<br />

Landesausstellung 2006 in Bruck a.d.Mur<br />

Bruck a.d. Mur steht vom 29. April bis 29.<br />

Oktober 2006 im landesweiten Mittelpunkt.<br />

Die Landesausstellung „Wege zur Gesundheit“<br />

möchte dazu beitragen, dass das<br />

Gesundheitsbewusstsein gestärkt und die<br />

Selbstverantwortung bewusst wird.<br />

Großartige Einblicke in das Wunder Mensch<br />

wie beispielsweise das hörbare Klopfen des<br />

Herzens oder erlebbare Gelenksgeräusche<br />

erwarten den Besucher. Die Medizin zeigt<br />

sich von der Technologie der Operationssäle<br />

bis zum Kräutergarten.<br />

Kulturhaus als Zentrum<br />

Hauptausstellungsort ist das eigens dafür<br />

adaptierte Kulturhaus mit Kongress- und<br />

Veranstaltungszentrum. Ein interessanter<br />

„Gesundheitsweg“ führt durch die Ausstellung,<br />

die zu jedem Themenkreis Kinderschwerpunkte<br />

hat. Weitere Standorte werden<br />

das Gesundheitszentrum und das<br />

Brucker Naherholungsgebiet Weitental sein.<br />

Rahmenprogramm<br />

und Nachhaltigkeit<br />

Themenspezifische und touristische Veranstaltungen<br />

in Form von Kongressen, Ge-<br />

sundheitsveranstaltun-<br />

gen und kulturellen Highlights<br />

bilden das Rahmenprogramm.<br />

Zur Nachhaltigkeit<br />

werden das neue<br />

Kulturhaus mit Kongressund<br />

Veranstaltungszentrum,<br />

das neue Gesundheitszentrum<br />

und der revitalisierte<br />

Schlossberg<br />

beitragen.<br />

Der „Stolzi“<br />

Der von Armin Wallner,<br />

Judenburg, gebaute und<br />

voll mit Gelenksersatzteilen,<br />

Platten und<br />

Schrauben ausgestattete<br />

Stolzi ist auf seinem tretbaren<br />

Untersatz im Rahmen<br />

der Landesausstellung<br />

äußerst aktiv unterwegs.<br />

Geburtshelfer des<br />

Stolzi.<br />

im Allgemeinen orthopädischen Landeskrankenhaus<br />

Stolzalpe geborenen „Stolzi“<br />

waren Univ.Prof.Dr. Reinhard Graf und Kilian<br />

Schwarz.<br />

■<br />

Mehr dazu:<br />

www.la2006.at<br />

www.bruckmur.at<br />

Kriminalmuseum<br />

Auf den Spuren von „Räubern, Mördern<br />

und Sittenstrolchen“<br />

Titelseite des kleinen Folders über das<br />

Hans-Gross-Kriminalmuseum.<br />

Kriminalmuseum<br />

Kellergeschoss im Innenhof<br />

des Hauptgebäudes<br />

der Karl-Franzens-Universität Graz<br />

Universitätsplatz 3, 8010 Graz<br />

(+43) 0316/380-6514<br />

kriminalmuseum@uni-graz.at<br />

www.uni-graz.at/Kriminalmuseum<br />

Geöffnet am Montag von 10 bis 15<br />

Uhr und gegen Voranmeldung.<br />

Spannende Kriminalfälle aus dem<br />

19. und 20. Jahrhundert erwarten<br />

den Besucher des Hans-Gross-Kriminalmuseums<br />

im Innenhof des Hauptgebäudes/Kellergeschoss<br />

der Karl-Franzens-Universität<br />

Graz. Tatwaffen,<br />

Schädeldecken und andere Körperteile<br />

von Opfern, Gifte, Fälschungen und Einbruchswerkzeuge<br />

sind einige der vielen<br />

corpora delicti aus aller Welt.<br />

Hans Gross, der „Vater der Kriminologie“,<br />

hatte eins eine Lehrmittelsammlung<br />

geschaffen, um angehende<br />

Juristen praxisnah ausbilden zu<br />

können. Heute wird der Besucher des<br />

Kriminalmuseums engagiert und detailliert<br />

über Verbrechen und Gaunereien<br />

informiert. Lebensnahe werden<br />

Täter und Opfer vorgestellt und spannend<br />

die Entwicklung und die Techniken<br />

der Verbrechensaufklärung geschildert.<br />

■<br />

reinhard.sudy@kages.at<br />

Räuber, Mörder,<br />

Sittenstrolche<br />

Bachhiesl - Gartler -<br />

Nessmann - Tremer<br />

37 Fälle aus dem Kriminalmuseum<br />

der KFU Graz<br />

Leykam, 2. Auflage 2004<br />

€ 14.90,–<br />

Anhand von 37 Fällen aus<br />

dem Kriminalmuseum der<br />

Karl-Franzens-Universität<br />

Graz werden unterschiedlichste<br />

Verbrechen vorgestellt.<br />

Der Leser erhält interessante<br />

Hintergrundinformationen<br />

über Täter<br />

und auch Opfer.<br />

Menschen helfen Menschen<br />

Juni 2006


60<br />

PANORAMA<br />

Grazer<br />

Kostbarkeiten<br />

Steinerne Büsten<br />

Steirische Dichter im Burghof<br />

Der kleine, versteckt gelegene Burghof<br />

Richtung Schauspielhaus war<br />

einst als "Hofratsparkplatz" bekannt.<br />

Hier steht man Aug in Aug mit den steinernen<br />

Büsten steirischer Größen, wie<br />

den Schriftstellern und Dichtern Paula<br />

Grogger und Peter Rosegger.<br />

Schule für Dichtung<br />

Über die Lehr- und Lernbarkeit des Schreibens<br />

und der Literatur<br />

Nach einer Übergangszeit von sieben<br />

Jahren gilt seit 1. August<br />

2005 für alle die neue Rechtschreibung.<br />

Dennoch bleibt unsere Rechtschreibung<br />

schwierig und finde ich<br />

ein Wörterbuch oft sehr hilfreich. Die<br />

derzeit diskutierte neuerliche Reform<br />

macht es nicht einfacher. Unsere<br />

Schüler, Lehrer, Autoren und Dichter<br />

sind also nicht zu beneiden.<br />

Robert Hamerling. Detail des<br />

Denkmals im Grazer Stadtpark.<br />

Fotos: Sudy<br />

Fotos: Sudy<br />

Paula Grogger. Steirische Schriftstellerin<br />

(12.7.1892 bis 1.1.1984). Büste (1994) von<br />

Margarethe Wilburg.<br />

Büste am Grabmal des<br />

Dichters Robert<br />

Hamerling, 1830 - 1889,<br />

im Grazer .<br />

Denkmal von Robert Hamerling<br />

im südlichen Teil des Grazer<br />

Stadtparks.<br />

In der Billrothgasse 6 ist Robert Hamerling gestorben.<br />

Robert Hamerlings<br />

Spuren in Graz<br />

Auch ohne Dichterschule erfolgreich<br />

war der im niederösterreichischen<br />

Kirchberg am Walde geborene<br />

Gymnasiallehrer, Dichter und<br />

Philosoph Robert Hamerling. Eine<br />

von Hans Brandstetter aus Laaser<br />

Marmor geschaffene Büste auf<br />

seinem Grabmal im Grazer St.<br />

Leonhard Friedhof vermittelt uns<br />

das Aussehen von Robert Hamerling.<br />

In unmittelbarer Nähe des<br />

LKH-Univ.Klinikum Graz liegt auch<br />

sein Sterbehaus. Eine kleine Gedenktafel<br />

über dem Eingangstor<br />

des Gebäudes Billrothgasse 6 erinnert<br />

an den Todestag dieses<br />

großen Dichters am 13. Juli 1889.<br />

Bekannter ist aber wohl die nach<br />

ihm benannte Hamerling-Gasse,<br />

eine Verbindung zwischen der<br />

Hans-Sachs-Gasse und dem<br />

Opernring, oder das von Carl<br />

Kundmann geschaffene Denkmal<br />

im Grazer Stadtpark. ■<br />

Peter Rosegger. Dichter der Waldheimat<br />

(geb. 1843 Alpl, gest. 1918 Krieglach).<br />

Dichterschule<br />

Mit der Lehr- und Lernbarkeit des Schreibens<br />

und dem Berufsbild Autor setzte sich Hedwig<br />

Schuss in „Die Presse“ vom 30. Juli 2005<br />

auseinander. Eine in Wien beheimatete<br />

Schule für Dichtung vermittelt das „Handwerk<br />

Schreiben“ als Umsetzung und schriftliche<br />

Produktion von Ideen jeder Art. Vor allem<br />

in multimedialen Klassen wird hier von arrivierten<br />

Autoren vermittelt, wie man eine Geschichte<br />

richtig recherchiert und erzählt.<br />

reinhard.sudy@kages.at<br />

Schule für Dichtung<br />

Schule für Dichtung in Wien –<br />

Vienna Poetry Academy<br />

Mariahilferstraße 881/III/7, 1070 Wien<br />

Tel. +43-1-5223526<br />

Mail: sfd@sfd.at<br />

www.sfd.at<br />

Juni 2006<br />

Menschen helfen Menschen


Unsere Bundesministerin für Justiz ist eine<br />

gebürtige Grazerin – Ein Interview mit Mag. Karin Gastinger<br />

Seit 25. Juni 2004 ist<br />

Mag. Karin Gastinger<br />

Bundesministerin für Justiz.<br />

Nach dem Studium der<br />

Rechtswissenschaften in<br />

Innsbruck, dem Gerichtspraktikum<br />

in Villach und<br />

Klagenfurt und der Arbeit<br />

als Rechtsanwaltsanwärterin<br />

in Klagenfurt war sie ab<br />

1991 im Amt der Kärntner<br />

Landesregierung tätig, zuletzt<br />

als Leiterin der Abteilung<br />

für Wasserrecht.<br />

G’sund: Was ist das für<br />

ein Gefühl, wenn man<br />

einen Anruf bekommt<br />

und gefragt wird, ob<br />

man „Justizministerin“<br />

werden will?<br />

BM Gastinger: Es ist<br />

ein unglaubliches Gefühl,<br />

vor allem weil ich<br />

wusste, dass mir dies<br />

nur einmal in meinem<br />

Leben passieren wird.<br />

Aber ich wusste, dass<br />

ich es schaffen kann,<br />

und habe mich sehr auf<br />

meine neuen Aufgaben<br />

gefreut. Nach einem<br />

Gespräch mit meiner<br />

Die Bundesministerin<br />

für<br />

Justiz Mag.<br />

Karin<br />

Gastinger.<br />

Familie und meinem damals noch<br />

zukünftigen Mann habe ich innerhalb<br />

von nicht mal 12 Stunden meine Entscheidung<br />

getroffen. Und innerhalb von 36<br />

Stunden war ich angelobt.<br />

Die damals noch parteifreie Bundesministerin<br />

ist nun seit April 2005 Stellvertreterin des<br />

Obmannes des BZÖ. Auch privat gab es eine<br />

Veränderung. Mag. Karin Gastinger heiratete<br />

am 23. Juli 2005 Heinz Gastinger, einen Mitarbeiter<br />

der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft<br />

m.b.H., und nahm seinen<br />

Namen an. Zur Bundesministerin wurde sie<br />

noch mit dem Namen Karin Miklautsch bestellt.<br />

Erfreulich, im August 2006 erwarten<br />

die beiden ihr erstes gemeinsames Kind.<br />

G’sund: Wie geht es Ihnen als junge Bundesministerin<br />

mit den Traditionen eines Bundesministeriums?<br />

BM Gastinger: Ich lache gerne mit meinen<br />

Mitarbeitern und ich freue mich über die<br />

Aussage, dass es im Justizministerium<br />

„menschelt“, seitdem ich hier bin.<br />

G’sund: Sie hatten zu Beginn der Zeit als<br />

Bundesministerin mit schlimmen Angriffen<br />

durch die Medien zu kämpfen. Wie geht man<br />

damit um?<br />

BM Gastinger: Meine Antwort damals auch<br />

Journalisten gegenüber war: Ich lese diese<br />

Artikel nicht. Ich lese Artikel über mich erst<br />

dann, wenn der jeweilige Autor mit mir vorher<br />

ein Gespräch geführt hat. Ich freue mich<br />

aber, dass ich mittlerweile auch in den Medien<br />

ein sehr gutes Standing habe.<br />

PANORAMA 61<br />

G’sund: Sie sind in Ihren Ansichten<br />

eher sehr liberal.<br />

Dies zeigt sich beispielsweise<br />

an Ihrer Einstellung zur<br />

Anpassung der rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen gleichgeschlechtlicher<br />

Partnerschaften<br />

oder gegen traditionsbedingte<br />

Gewalt. Sie engagieren<br />

sich auch für Familienzusammenführung<br />

in Gefängnissen.<br />

BM Gastinger: Ja, ich weiß,<br />

dass ich damit nicht die<br />

Mehrheitsmeinung treffe.<br />

Aber das ist für mich nicht<br />

vorrangig. Wichtig für mich<br />

ist, dass auch diese heiklen<br />

Mag. Karin Gastinger mit ihrem Mann Heinz Gastinger. Themen angesprochen und<br />

behandelt werden. Es gibt<br />

noch weitere aktuelle Themen<br />

wie beispielsweise Patchwork-<br />

Familien – hier gibt es eine Enquete<br />

im Justizministerium am<br />

15. Mai 2006, im Bereich der<br />

Sachwalterschaft die Einführung<br />

der Möglichkeit der Vorsorgevollmacht<br />

oder die Patientenverfügung.<br />

Hedi Grager im Interview mit der<br />

Bundesministerin Mag. Karin Gastinger.<br />

Ablehnung bekam die Bundesministerin<br />

zuerst zu ihrem Vorschlag,<br />

zur Entlastung der Justizwache<br />

in Gefängnissen Präsenzdiener<br />

des Bundesheeres zum Assistenzeinsatz<br />

heranzuziehen.<br />

Mittlerweile ist dieser Vorschlag in die Tat<br />

umgesetzt.<br />

Ein Quantensprung bei der Bekämpfung des<br />

Asylmissbrauchs erfolgte aus ihrer Sicht mit<br />

dem neuen Asylgesetz. Durch die nunmehr<br />

mögliche Verfahrensbeschleunigung werden<br />

wirklich hilfsbedürftige Menschen schneller<br />

als zuvor Hilfe bekommen.<br />

Stolz kann Mag. Karin Gastinger auf das Projekt<br />

„Umstellung der Urkundensammlungen<br />

der Firmenbuchgerichte – Nutzung von cyberDOC“<br />

sein. Damit erhielt das Justizministerium<br />

in der Kategorie „Spezialpreis E-Government“<br />

den ersten Preis „Amtsmanager<br />

2006“, einem von der Wirtschaftskammer<br />

Österreich initiierten Wettbewerb. ■<br />

hedi.grager@kages.at<br />

Menschen helfen Menschen<br />

Juni 2006


62<br />

PANORAMA<br />

Bunte Hausfassaden<br />

Beim Spazieren oder Einkaufen<br />

in einer uns vertrauten<br />

Stadt ist unsere Blickhöhe<br />

meist auf die Schaufenster<br />

oder die uns begegnenden<br />

Menschen gerichtet. Ich bin<br />

für Sie mit erhobenem Blick<br />

durch Graz gestreift, um<br />

außergewöhnliche Gebäudefassaden<br />

zu entdecken.<br />

Kräftige Farben<br />

Einige Grazer Gebäude sind<br />

mit außerordentlich kräftigen,<br />

Unterwegs in GRAZ<br />

Haben Sie je auf die in kräftigen Farben bemalten, vergoldeten oder schön<br />

verzierten Grazer Gebäudefronten geachtet?<br />

Fotos: Sudy<br />

raumhohe, transparente<br />

Glasfront und der<br />

großflächig-goldene Fassadenbereich<br />

sind im wahrsten<br />

Sinn des Wortes ein Lichtblick<br />

in dieser verkehrsreichen<br />

Straße.<br />

Bemaltes Haus<br />

Am bekanntesten ist wohl<br />

die Bemalung der Hausfassade<br />

Herrengasse 16 aus dem<br />

Details der Kunstfassade,<br />

Neubaugasse 22.<br />

Mit<br />

„Unterwegs“<br />

in Graz<br />

oder in der Steiermark<br />

möchte ich Ihnen<br />

verborgene Sehenswürdigkeiten<br />

näher bringen und<br />

über interessante<br />

Besonderheiten berichten.<br />

Auf meinen Streifzügen durch die<br />

Steiermark stoße ich<br />

oftmals auf Vertrautes<br />

und Bekanntes, manches<br />

Mal auf Außergewöhnliches<br />

und Überraschendes.<br />

Wenn auch Sie Anregungen<br />

und Hinweise<br />

haben, rufen Sie mich<br />

bitte einfach an oder schreiben Sie mir.<br />

Detail der Fassade des roten Hauses.<br />

Redaktion G’sund,<br />

Stmk. Krankenanstaltengesellschaft m.b.H.,<br />

Stiftingtalstraße 4–6, 8010 Graz,<br />

E-Mail: gsund@kages.at<br />

Tel. 0316/340-5120, Fax: 0316/340-5221<br />

Ihr Reinhard A. Sudy<br />

Detailbild der Stuckfassade<br />

des Luegg-Hauses.<br />

auffallenden Farben bemalt.<br />

So beispielsweise<br />

das rote Haus an der Ecke<br />

Mandellstraße und Sparbersbachgasse,<br />

das bereits<br />

zu einem Orientierungspunkt<br />

geworden ist.<br />

Goldene Platten<br />

Das goldene Haus in der<br />

Grazbachgasse 67 hat eine<br />

der auffälligsten, extravagant-modernen<br />

Fassaden<br />

der Stadt. Die teilweise<br />

Juni 2006<br />

Gemütliche Kaffeehauskultur vor dem<br />

bemalten Haus in der Herrengasse 16.<br />

Jahre 1742. Sie stammt vom Barockmaler<br />

Johann Mayer. Die<br />

gesamte Fassade ist voll<br />

mit Fresken, die Götter der<br />

griechisch-römischen Mythologie<br />

darstellen.<br />

Mehr dazu:www.graztourismus.at<br />

➠ Sehenswertes<br />

Stuckfassade<br />

Der Grazer Hauptplatz ist<br />

mit der Weikhart-Uhr nach<br />

wie vor der beliebteste<br />

Treffpunkt der Grazer. Unmittelbar<br />

daneben beginnen<br />

die Laubengänge der<br />

Das goldene Haus in der<br />

Grazbachgasse 67.<br />

beiden Luegg-Häuser. Ein besonders schöner<br />

Blickfang ist die aus dem 17. Jahrhundert<br />

stammende prächtige Stuckfassade des Luegg-<br />

Hauses am Eck Hauptplatz 11 und Sporgasse.<br />

Form und Struktur<br />

Fahren Sie gelegentlich oder öfter durch die<br />

Merangasse und die Plüddemanngasse?<br />

Eine interessante, stark verwitterte Fassade<br />

hat die ehemalige Bau- u. Kunstschlosserei<br />

Gebrueder Kerl. Dieses Gebäude in der Merangasse<br />

35 wird geprägt von der geometrischen<br />

Fassadenstruktur und den beiden hoch<br />

aufragenden Stahlportalen.<br />

Moderne Beispiele gelungener Fassadengestaltung<br />

gibt es in der Neubaugasse 22 und<br />

in der Plüddemanngasse 35. Die moderne<br />

mosaikartige Kunstfassade stammt in beiden<br />

Fällen von Friedrich Legenstein. ■<br />

reinhard.sudy@kages.at<br />

Menschen helfen Menschen


K unstK ulturT ipp<br />

PANORAMA 63<br />

K UNSTR AUMKAGES<br />

Denkmal für<br />

Octavia Aigner-Rollett<br />

Zwei halbe Ehrenringskulpturen an unterschiedlichen<br />

Standorten ergeben zusammen<br />

Fotos: Sudy<br />

Von Barbara Baur-Edlinger wurde 1997 das<br />

zweiteilige Ehrenring-Denkmal für Oktavia<br />

Aigner-Rollett geschaffen. Oben die eine Denkmalhälfte<br />

in noch winterlicher Landschaft vor<br />

dem äußeren Paulustor.<br />

das Denkmal für Oktavia Aigner-Rollett, die<br />

erste Ärztin in Graz. Der Standort der einen<br />

Denkmalhälfte ist die Vorklinik der Karl-Franzens-Universität<br />

Graz, an der sie studierte.<br />

Vor dem äußeren Paulustor in der Nähe ihrer<br />

ehemaligen Wirkungsstätte, dem Allgemeinen<br />

Krankenhaus, steht die andere Denkmalhälfte.<br />

■<br />

reinhard.sudy@kages.at<br />

Wolfgang Huhs in der Galerie im<br />

Klinikum: Land und Leute<br />

Der Künstler Wolfgang Huhs sieht die Natur<br />

perfekt und in Harmonie. Er braucht ihr also<br />

Der<br />

Künstler<br />

Wolfgang Huhs vor seinen Bildern.<br />

nichts hinzuzufügen, sondern „kann nur versuchen,<br />

sie so lebendig wie möglich wiederzugeben“.<br />

■<br />

Gabi Troester im LKH Weiz<br />

Für die musikalische Umrahmung bei der<br />

Vernissage sorgte der Kinderchor Weiz unter<br />

der Leitung von Mag. Hannes Steinwender.<br />

Einen bunten Abend mit Bildern und Musik<br />

gab es Ende April im LKH Weiz. Die Gleisdorfer<br />

Künstlerin Gabi Tröster stellte ihre farbkräftigen<br />

und von strukturierter Klarheit geprägten<br />

Bilder aus.<br />

Musikalischen Kunstgenuss gab es durch den<br />

Kinderchor Weiz. Ein außergewöhnliches Buffet<br />

überraschte mit gesunden Schmankerln<br />

mit Sprossen und Keimlingen.<br />

■<br />

Sonja Schiefer im LKH Feldbach<br />

Bereits in ihrer Jugendzeit hat die Grazer<br />

Künstlerin Sonja Schiefer für Schulausstellungen<br />

gemalt. Mit den unterschiedlichsten<br />

Materialien vermittelt sie ihre Empfindungen.<br />

Anlässlich der Vernissage im<br />

Institut für Medizinische Radiologie - Diagnostik<br />

des LKH Feldbach wurde eines der<br />

Bilder der im LKH-Univ.Klinikum Graz beschäftigten<br />

Künstlerin für soziale Zwecke<br />

versteigert.<br />

■<br />

Grander-Wasser für Deutschlandsberger<br />

LKH-Patienten<br />

Im Ambulanzbereich des LKH Deutschlandsberg<br />

gestaltete die Künstlerin Elke Huala einen<br />

Brunnen aus Steingut und Nirosta. Mit<br />

der Gestaltungsform möchte die Künstlerin<br />

Die Festgäste labten sich mit Grander-Wasser<br />

des Wasserkunstwerkes.<br />

das wertvolle Gut Wasser wie ein Kind im<br />

Bauch der Mutter schützen. Dass diese, wie<br />

ein Patient, auf der Durchreise ist, wird<br />

durch den kofferähnlichen Abfallbehälter<br />

symbolisiert.<br />

An dem Grander-Wasser können sich in Zukunft<br />

die vielen ambulanten Patienten laben.■<br />

Volker Wohlgemuth<br />

Viele fotografieren. Einige schaffen mit<br />

ihren Fotos Kunstwerke. Zu diesen Fotografen<br />

gehört Volker Wohlgemuth. Ob Porträts,<br />

Aktfotografien oder Landschaftsfotos,<br />

Volker Wohlgemuth ist immer um das beste<br />

Licht, den besten Winkel bemüht.<br />

Die Leidenschaft zur Fotografie hat Volker<br />

Wohlgemuth von seinem Vater geerbt, einem<br />

leidenschaftlichen Hobbyfotografen.<br />

Mit neun Jahren machte Volker Wohlgemuth<br />

seine ersten Polaroidfotos. Schon damals<br />

waren „schöne Frauen“ seine Lieblingsmotive<br />

und daran hat sich bis heute<br />

nichts geändert.<br />

Volker Wohlgemuth ist in Wien geboren.<br />

Seine Fotografenlehre machte er in Graz. In<br />

vielen Seminaren bildete er sich immer wieder<br />

weiter und zeigte mittlerweile seine Fotos<br />

in einigen Grazer Ausstellungen. 2003<br />

machte er sich als Pressefotograf und als<br />

Betreiber einer Werbeagentur selbständig.<br />

Sofern er noch ein paar freie Minuten hat,<br />

entspannt er sich bei Musik und bei schönen<br />

Reisen.<br />

■<br />

Kontakt:<br />

Mail: volker_wohlgemuth@hotmail.com<br />

www. ianus-arts-gallery.at<br />

Menschen helfen Menschen<br />

Juni 2006<br />

Ihre Hedi Grager

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