PDF-Ausgabe - G´sund Online
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Erscheinungsort Graz. Verlagspostamt 8010 Graz/P.B.B. 02Z033793M – Postentgelt bar bezahlt Erfolgreicher Einsatz des Grazer Gamma-Knife auf Seite 24. Nr. 50 Juni 2006 KAGes www.kages.at
- Seite 3 und 4: Inhalt Juni 2006 AKTUELLES 4 MAHNMA
- Seite 5 und 6: AKTUELLES 5 Liebe Mitarbeiterinnen
- Seite 7 und 8: AKTUELLES 7 Region Nord-Ost Region
- Seite 9 und 10: AKTUELLES 9 regionaler Spur eine no
- Seite 11 und 12: MENSCHEN HELFEN MENSCHEN 11 Sozialp
- Seite 13 und 14: MENSCHEN HELFEN MENSCHEN 13 Mozartj
- Seite 15 und 16: PERSONALENTWICKLUNG 15 Menschen hel
- Seite 17 und 18: Gesundheitstag PERSONALENTWICKLUNG
- Seite 19 und 20: PERSONALENTWICKLUNG 19 Hospizbeglei
- Seite 21 und 22: Foto: IMC Management Center Krems R
- Seite 23 und 24: PERSONALENTWICKLUNG 23 Foto: David
- Seite 25 und 26: Univ.Prof.Dr. Reinhard Windhager mi
- Seite 27 und 28: GESUNDHEIT & FORSCHUNG 27 therapeut
- Seite 29 und 30: Kleiner Schnitt - große Operatione
- Seite 31 und 32: GESUNDHEIT & FORSCHUNG 31 Spondylol
- Seite 33 und 34: GESUNDHEIT & FORSCHUNG 33 Beste Unt
- Seite 35 und 36: GESUNDHEIT & FORSCHUNG 35 Qualität
- Seite 37 und 38: GESUNDHEIT & FORSCHUNG 37 Foto: Hon
- Seite 39 und 40: QUALITÄTSMANAGEMENT 39 LKH Stolzal
- Seite 41 und 42: QUALITÄTSMANAGEMENT 41 Gesundheits
- Seite 43 und 44: INFRASTRUKTUR & TECHNIK 43 Neues H
- Seite 45 und 46: Landespflegeheim Schwanberg Sehensw
- Seite 47 und 48: INFRASTRUKTUR & TECHNIK 47 Umweltma
- Seite 49 und 50: ORGANISATION & KOMMUNIKATION 49 Cha
- Seite 51 und 52: ORGANISATION & KOMMUNIKATION 51 Das
Erscheinungsort Graz. Verlagspostamt 8010 Graz/P.B.B. 02Z033793M – Postentgelt bar bezahlt<br />
Erfolgreicher Einsatz des<br />
Grazer Gamma-Knife<br />
auf Seite 24.<br />
Nr. 50 Juni 2006<br />
KAGes<br />
www.kages.at
Inhalt Juni 2006<br />
AKTUELLES<br />
4 MAHNMAHL. Gedenkfeier in LSF Graz<br />
5 KAGES-VORSTAND. Zwischenbilanz<br />
6 REGIONALKONFERENZEN. Im Blickpunkt<br />
MENSCHEN HELFEN MENSCHEN<br />
11 SOZIALPROJEKT. LSF Graz<br />
13 MOZART. Steirische Spuren<br />
PERSONALENTWICKLUNG<br />
14 TELEARBEIT. Erste Erfahrungen<br />
16 MOBBING. Erste Hilfestellungen<br />
18 AIGNER-ROLLETT. Erinnerungen<br />
19 STEUERTIPPS. Hubner & Allitsch<br />
20 DOKUMENTATIONSASSISTENT. Studienreise<br />
GESUNDHEIT & FORSCHUNG<br />
24 NEUROCHIRURGIE. Gamma-Knife<br />
26 HNO-KLINIK. Interdisziplinäre Betreuung<br />
27 ÄRZTEBANK. Anlegertipp<br />
30 AUENBRUGGER. Grazer Mediziner<br />
31 LKH STOLZALPE. Spondylolyse<br />
34 SODBRENNEN. Neue Volkskrankheit<br />
35 KRANKENHAUSINFEKTION. Qualitätskontrolle<br />
36 ALPHA-1. Genetischer Defekt<br />
QUALITÄTSMANAGEMENT<br />
38 GEDENKSTÄTTE. Totgeborene Kinder<br />
41 KONFERENZ. Gesundheitsfördernde Krankenhäuser<br />
42 STORYTELLING. Buchauszug<br />
INFRASTRUKTUR & TECHNIK<br />
43 GRAZ. Neues Hörsaalzentrum<br />
44 VOITSBERG. AG/REM-Station<br />
45 SCHWANBERG. Männerstation<br />
46 FÜRSTENFELD. Funktionstrakt<br />
47 MÜRZZUSCHLAG. Umweltmanagementsystem<br />
ORGANISATION & KOMMUNIKATION<br />
50 SAP BW. Datendrehscheibe<br />
51 HOTLINE. openMEDOCS<br />
52 FÜRSTENFELD. Medika-Infoportal<br />
54 openMEDOCS. Erfolgreiche Einführung<br />
PANORAMA<br />
58 AUSSICHTSWARTEN. Blick ins Land<br />
61 GASTINGER. In Graz geboren<br />
62 GRAZ. Bunte Hausfassaden<br />
63 KunstKulturTipp. Volker Wohlgemuth<br />
Titelseite-Foto:<br />
Gamma-Knife/Kollimatorhelm, von Dipl.-Ing. Clemens Keil<br />
Menschen helfen Menschen<br />
6–9<br />
26<br />
ROCHE.<br />
27<br />
32–33<br />
62<br />
REGIONALKONFERENZEN.<br />
GRAZER HAUSFASSADEN.<br />
Impressum<br />
Medieninhaber und Verleger<br />
Stmk. Krankenanstaltengesellschaft m.b.H.<br />
A-8010 Graz, Stiftingtalstraße 4-6<br />
Herausgeber<br />
Krankenanstaltenpersonalamt,<br />
A-8010 Graz, Stiftingtalstraße 4-6,<br />
DVR 0468533<br />
Geschäftsführung & Redaktionelle<br />
Leitung<br />
Dr. Reinhard Sudy<br />
Redaktionsteam<br />
Susanne Gasteiner, Hedi Grager,<br />
Mag. Katharina Kainz, Wolfgang Meditz,<br />
Mag. Helmut Meinhart, Peter Neumeister,<br />
Reingard Ragger,<br />
Petra Ritz, Ing. Klaus-Dieter Schaupp,<br />
DI Friedrich Zopf<br />
Redaktionssekretariat,<br />
Marketing & Werbung<br />
Hedi Grager, Organisationsabteilung.<br />
vox: 0316/ 340-51 21,<br />
fax: 0316/ 340-52 21,<br />
E-Mail: gsund@kages.at.<br />
Internet<br />
www.gsund.net, www.kages.at<br />
Produktion<br />
KLIPP Zeitschriften GmbH Nfg & Co KG,<br />
Graz, www.klippmagazin.at<br />
Fotos<br />
KAGes-Archiv, Hedi Grager, Albert Hütter,<br />
Helmut Meinhart, Heinz A. Pachernegg,<br />
Klaus Schaupp, Reinhard Sudy<br />
Druck<br />
Leykam Universitätsbuchdruckerei GesmbH,<br />
8054 Graz, Ankerstraße 4<br />
Auflage<br />
21.000 Exemplare, Gedruckt auf umweltfreundlichem<br />
Papier.<br />
Erscheinungsweise<br />
4 x jährlich<br />
Offenlegung nach § 25 Mediengesetz<br />
G’sund dient der umfassenden Information<br />
der Mitarbeiter der KAGes über das gesamte<br />
Unternehmen. Durch die Zusendung von<br />
G’sund an alle Mitarbeiter wird dem Recht<br />
auf Information gemäß § 7a EKUG bzw. § 15f<br />
MSchG entsprochen. Trotz sorgfältiger Bearbeitung<br />
in Wort und Bild kann für die Richtigkeit<br />
keine Gewähr übernommen werden. Mit<br />
Verfassernamen gekennzeichnete Beiträge<br />
geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers<br />
und der Redaktion wieder.<br />
Alle Rechte vorbehalten.<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit<br />
genauer Quellenangabe und Übermittlung<br />
eines Belegexemplares erlaubt.<br />
G’sund behält sich das Recht vor, die veröffentlichten<br />
Beiträge (inkl. Tabellen und Abbildungen)<br />
auf CD-ROM und ins Internet zu<br />
übertragen und zu verbreiten.<br />
Die G’sund-Redaktion ist grundsätzlich um einen<br />
geschlechtergerechten Sprachgebrauch<br />
bemüht. Im Interesse einer guten Lesbarkeit<br />
verzichten wir aber weitestgehend auf<br />
Schreibweisen wie z. B. MitarbeiterInnen oder<br />
Patienten/Innen und auf gehäufte Doppelnennungen.<br />
Wir bitten daher um Verständnis,<br />
wenn dies zu geschlechtsabstrahierenden und<br />
neutralen Formulierungen, manchmal auch zu<br />
verallgemeinernden weiblichen oder männlichen<br />
Personenbezeichnungen führt.<br />
Juni 2006<br />
KAGes<br />
www.kages.at
4<br />
AKTUELLES<br />
Mahnmal für Euthanasieopfer<br />
Gedenkfeier in der Landesnervenklinik Sigmund Freud<br />
Energie für<br />
die Seele<br />
Urlaub im Kloster und Tage<br />
der Stille<br />
Zwei informative<br />
Broschüren über<br />
interessante<br />
Erholungsformen.<br />
Foto: Peter Melbinger<br />
Bundespräsident Dr. Heinz Fischer bei seiner<br />
Gedenkrede. Rechts im Bild das Mahnmal von<br />
Univ.Prof.Dipl.Arch. János Koppándy.<br />
Der Künstler Univ.Prof.Dipl.Arch. János<br />
Koppándy hat in der Nähe der einstigen<br />
Verladestation einen kleinen Platz mit einem<br />
kontraststarken Mahnmal aus dunklem und<br />
hellem Stein geschaffen. Symbolhaft ist auch<br />
der Blick von den beiden Bänken. Von einer<br />
sieht man in das Gelände der heutigen LSF<br />
Graz, zu den Ausbildungsstätten und zur Kirche.<br />
Von der anderen Bank sieht man durch<br />
Erinnerungsplakette am Mahnmal.<br />
eine Baumreihe zur ehemaligen Verladestation,<br />
vor der heute eine „Blut-Buche“ gepflanzt<br />
ist. Damit wird dauerhaft und bildhaft der Opfer<br />
der Nazi-Euthanasie in Graz gedacht.<br />
Im Rahmen eines feierlichen Gedenkaktes<br />
sprach Bundespräsident Dr. Heinz Fischer<br />
und als sichtbares Zeichen der Versöhnung<br />
gab es ein gemeinsames christlich-jüdisches<br />
Gebet.<br />
■<br />
Foto: Sudy<br />
Ein Veranstaltungskalender<br />
des Canisiuswerks<br />
gibt einen Überblick<br />
über das vielfältige und<br />
gut geordnete Angebot<br />
der österreichischen Ordensgemeinschaften.<br />
Dieses<br />
reicht von Bibelwanderungen<br />
und Einkehrtagen<br />
bis zum Mitleben und<br />
zur Begegnung im Kloster,<br />
Reisen zu religiösen Stätten<br />
und Wallfahrten.<br />
Ein Begleitheft dazu informiert speziell über<br />
die Möglichkeiten, einen Urlaub im Kloster<br />
zu verbringen und andere Formen der Erholung<br />
und Selbstfindung.<br />
■<br />
Kontakt:<br />
Canisiuswerk<br />
Stephansplatz 6, 1010 Wien<br />
Tel. 01/512 51 07-14<br />
office@canisius.at<br />
www.canisius.at<br />
Menschenwürde bis zuletzt<br />
EU-Symposium und 3. Steirischer Hospiz- und Palliativtag<br />
Mit dieser Veranstaltung anlässlich der<br />
österreichischen EU-Präsidentschaft im<br />
Tagungszentrum Nord des Messecenters<br />
Graz erfolgt der Start einer EU-Diskussion<br />
über ethische Grundsätze<br />
und strukturelle Rahmenbedingungen.<br />
Eingebettet<br />
in den gleichzeitig stattfindenden<br />
3. Steirischen Hospiz-<br />
und Palliativtag soll<br />
die Thematik Hospizarbeit<br />
und Palliativmedizin gefördert<br />
und den nachfolgenden<br />
EU-Präsidentschaften<br />
Finnland und Deutschland<br />
ein nachhaltiger Impuls gegeben werden. Es<br />
besteht dabei die Möglichkeit, sich aus erster<br />
Hand über Hilfestellungen durch Hospizarbeit<br />
und Palliativmedizin zu informieren.<br />
Messecenter Graz, Tagungszentrum Nord<br />
Samstag 24. Juni 2006, 9.00 – 17.30 Uhr<br />
Eintritt frei<br />
Anmeldung: Koordination Palliativbetreuung<br />
Steiermark<br />
palliativbetreuung@kages.at<br />
Tel. 43 (0) 316/340-5839<br />
■<br />
Juni 2006<br />
Menschen helfen Menschen
AKTUELLES 5<br />
Liebe<br />
Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter!<br />
Übergangsbudget für 2006<br />
Mit dem Beschluss des Stmk. Landtages<br />
über den Landeshaushalt für 2006 wurde<br />
auch der Gesellschafterzuschuss für die KA-<br />
Ges festgelegt. Nach dem erklärten Willen<br />
der Regierungsparteien soll 2006 ein Übergangsjahr<br />
darstellen und ist erst für die Jahre<br />
2007 bis 2010 wiederum ein Vier-Jahresvertrag<br />
für die Finanzierung der KAGes vorgesehen.<br />
Der Zuschuss des Landes für 2006 wird in<br />
Form eines Landesdarlehens in Höhe von<br />
302 Mio. Euro aufgebracht. Dieser Betrag<br />
liegt deutlich unter den für 2005 zur Verfügung<br />
gestellten Landesmitteln. Damit können<br />
der laufende Betrieb und dringend notwendige<br />
Investitionen abgedeckt werden.<br />
Weitere Investitionen sollen durch innovative<br />
Finanzierungsmodelle ermöglicht werden,<br />
wobei interne Einsparungsmaßnahmen – Organisationsoptimierungen,<br />
Nutzen von Synergien<br />
– zur Mitfinanzierung dieser notwendig<br />
sind.<br />
Neues Dienst- und<br />
Besoldungsrecht für Ärzte<br />
Ärztekammer, die Gewerkschaft Öffentlicher<br />
Dienst und der Vorstand einigten sich, nach<br />
eineinhalb Jahren Verhandlungen, auf eine<br />
umfassende Reform des Dienst- und Besoldungsrechtes<br />
für KAGes-Ärzte. (Für die Bundesärzte<br />
im LKH Univ.-Klinikum Graz wurde<br />
ein zusätzliches Sozialpaket ausverhandelt,<br />
das noch gesondert vorgestellt wird.)<br />
Die Eckpunkte der Reform sind eine zeitgemäße<br />
und zukunftsorientierte Arbeitszeitregelung,<br />
verbunden mit einer insgesamt<br />
deutlichen – ca. 10%igen – Erhöhung der<br />
Bezahlung unserer Ärzte. Die Ziele einer<br />
höheren Patientenorientierung bei geringeren<br />
Einsatzzeiten der Ärzte, verbunden mit<br />
der Möglichkeit einer besseren Ressourcenauslastung,<br />
konnten damit erreicht werden.<br />
Neue Organisations- und Dienstplanmodelle<br />
– insbesondere im Klinikum Graz –<br />
sind Grundvoraussetzung für eine bestmögliche<br />
Nutzung/Umsetzung der neuen Potentiale<br />
daraus. Angestrebt wird eine Umsetzung<br />
mit 1. Oktober 2006.<br />
Von links: Vorstandsdirektor Ernst Hecke und Vorstandsdirektor Dipl.-Ing.<br />
Christian Kehrer.<br />
Altersaufstieg<br />
für leitende Ärzte<br />
Gleichzeitig mit dem Inkrafttreten der Dienstund<br />
Besoldungsrechtsnovelle wird bei den<br />
Arzthonoraren auch ein Altersaufstieg für Klinikvorstände,<br />
klinische Abteilungsleiter, Primarärzte<br />
und Departmentleiter eingeführt<br />
werden. Der Altersaufstieg beträgt alle drei<br />
Jahre zwei Gebührenpunkte, bei Departmentleiter<br />
einen Punkt und ist mit 12 bzw. 6 Punkten<br />
beschränkt.<br />
Neue zukunftsweisende<br />
medizinische Leistungsangebote<br />
Im LKH Fürstenfeld wurde der neue Funktionstrakt<br />
mit dem Tageschirurgischen Zentrum<br />
für die gesamte Oststeiermark in Betrieb genommen.<br />
Ein wichtiges und zukunftsweisendes<br />
Pilotprojekt für die Steiermark und ganz Österreich.<br />
Die „Chirurgiereform“ wurde damit am<br />
Standort Fürstenfeld mit den Inhalten „elektive<br />
minimalinvasive Chirurgie“, „Tagesklinik“ sowie<br />
einer „24 Stunden Akutambulanz“ umgesetzt.<br />
Im LKH Voitsberg wurde eine neu adaptierte<br />
20-Betten-Station mit dem medizinischen Leistungsangebot<br />
für „Akutgeriatrie und Remobilisation“<br />
in Betrieb genommen. Damit hat auch<br />
die Weststeiermark ein modernes und maßgeschneidertes<br />
Angebot insbesondere für „Ältere<br />
Menschen“ bei Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems,<br />
Schlaganfällen, Erkrankungen<br />
des Bewegungsapparates oder nach orthopädisch-chirurgischen<br />
Eingriffen.<br />
Neue Heimstätte für Ausund<br />
Weiterbildung<br />
Im LKH Univ.-Klinikum Graz wurde das neue<br />
Hörsaalzentrum in Betrieb genommen. Die<br />
hochwertige funktionale Architektur und die<br />
topmoderne Ausstattung bieten ideale Lehrund<br />
Lernvoraussetzungen für Lehrende und Studierende<br />
der MUG.<br />
Ernst Hecke<br />
KAGes<br />
www.kages.at<br />
Projekt openMEDOCS<br />
erfolgreich abgeschlossen<br />
Die KAGes konnte im Frühjahr 2006, als erster<br />
großer Spitalsträger Österreichs, ein einheitliches<br />
EDV-System für die gesamte Patientenadministration<br />
und für die medizinisch und pflegerische<br />
Dokumentation flächendeckend in Betrieb<br />
nehmen.<br />
Nunmehr kann in allen Spitälern der KAGes die<br />
komplette Dokumentation – einschließlich aller<br />
relevanten Daten aus Voraufenthalten in unseren<br />
Spitälern – abgerufen werden.<br />
Das neue System ermöglicht auch eine rasche<br />
und sichere elektronische Übermittlung von<br />
Arztbriefen an niedergelassene Ärzte. Von den<br />
obersteirischen KAGes-Spitälern sind bereits<br />
mehr als 400 Ärzte an dieses System angeschlossen.<br />
Ein besonderer Dank gebührt dem gesamten<br />
Team und allen Mitarbeitern, die diesen Erfolg<br />
ermöglicht haben, konnte das Projekt doch<br />
deutlich unter den veranschlagten Kosten abgerechnet<br />
werden.<br />
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, gemeinsam<br />
werden wir auch weiterhin die anstehenden<br />
Herausforderungen – auch mit knapperen<br />
finanziellen Mitteln – bewältigen. Unser<br />
Unternehmen gehört in Europa zu den besten in<br />
unserer Branche und ist mittlerweile auch regional<br />
gut vernetzt.<br />
„Menschen helfen Menschen“ bleibt unser<br />
Motto – unsere Mitarbeiter sind unser wertvollstes<br />
Kapital und die optimale Versorgung<br />
unserer Patienten hat oberste Priorität.<br />
Nutzen Sie bitte die kommenden Sommermonate<br />
um Kraft zu tanken und nehmen Sie sich<br />
auch Zeit für Ihre Familie, Freunde und sich<br />
selbst.<br />
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen bereits<br />
heute einen schönen und erholsamen Sommerurlaub.<br />
■<br />
Dipl.-Ing. Christian Kehrer<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Juni 2006
6<br />
AKTUELLES<br />
Vorsitzender der Regionalkonferenz<br />
Nord-West, Ärztlicher Direktor Prim.<br />
Univ.-Prof. Dr. Reinhard Graf:<br />
„Allein die bisher kurzen<br />
Erfahrungen haben<br />
zu krankenhausübergreifenden<br />
Kooperationen<br />
geführt.<br />
Ich erwarte mir eine<br />
optimale Nutzung der<br />
personellen und finanziellen<br />
Ressourcen durch Know-how-Transfer<br />
und gegenseitige Unterstützung bei gemeinsamen<br />
Projekten, verbesserte Detailabstimmung<br />
des medizinischen Angebotes durch<br />
Schwerpunktbildung und Spezialisierung zum<br />
Wohle der Patienten. Die Einbeziehung der<br />
Regionalkonferenzen als Fachgremium bei<br />
regionalen gesundheitspolitischen Entscheidungen<br />
wäre wünschenswert.“<br />
Region<br />
Region<br />
Nord-West<br />
Nord-West<br />
Mit großem Elan und Schwung haben die Regionalkonferenzen<br />
ihre Arbeit aufgenommen. Die ersten<br />
vorliegenden Ergebnisse stimmen dabei sehr<br />
zuversichtlich, dass dieser eingeschlagene Weg der<br />
stärkeren Regionalisierung gut und richtig ist. Wir<br />
haben wichtige Entscheidungsträger zu den<br />
Regionalkonferenzen befragt und wollten von ihnen<br />
wissen, welche Hoffnungen und Erwartungen sie an<br />
diese neue regionale Einrichtung knüpfen.<br />
Im Blickpunkt:<br />
Regionalko<br />
Vorsitzender der Regionalkonferenz<br />
Süd-West, Betriebsdirektor<br />
Bernhard Haas, MAS:<br />
„Ich erwarte mir von<br />
der Regionalkonferenz<br />
ein besseres<br />
Verstehen der Krankenhäuser<br />
der Region<br />
untereinander. Das<br />
wiederum ist die Voraussetzung<br />
für funktionierende<br />
Abstimmungen<br />
und für das Zustandekommen gelebter<br />
Kooperationen. Nur damit werden<br />
die anstehenden Herausforderungen bewältigbar<br />
sein.“<br />
Region Süd-West<br />
Region Süd-West<br />
Juni 2006<br />
Menschen helfen Menschen
AKTUELLES 7<br />
Region Nord-Ost<br />
Region Nord-Ost<br />
Vorsitzender der Regionalkonferenz<br />
Nord-Ost, Betriebsdirektor<br />
Herbert Kaplans:<br />
„Mit der Einführung<br />
der Regionalkonferenzen<br />
verbinde ich die<br />
Erwartung, dass das<br />
Verständnis für die<br />
Notwendigkeit einer<br />
anstaltsübergreifenden<br />
und in den Aufgaben<br />
abgestimmten Organisation öffentlicher<br />
Krankenanstaltspflege gefördert wird. Eine<br />
strukturierte Zusammenarbeit von Krankenhäusern<br />
innerhalb einer Region bietet auch<br />
die Chance aus vorhandenem Know-how<br />
wechselweise zu profitieren und Synergien<br />
zum gemeinsamen Vorteil zu nutzen. Nicht<br />
zuletzt ist die Einführung von Regionalkonferenzen<br />
ein Weg der Weiterentwicklung<br />
der Organisation unseres Unternehmens,<br />
ohne bewährte Strukturen in den Krankenanstalten<br />
aufzulösen.“<br />
nferenzen<br />
Region Süd-Ost<br />
Region Süd-Ost<br />
Vorsitzender der Regionalkonferenz<br />
Süd-Ost, Ärztlicher Direktor Prim. Univ.-<br />
Doz. Dr. Hannes Hofmann:<br />
„Die Steiermark hat eines<br />
der besten Gesundheitssysteme<br />
der Welt.<br />
Durch die weitere Dezentralisierung<br />
in Regionen<br />
wird das exzellente<br />
Wissen und die<br />
Erfahrung der KAGeseigenen<br />
Mitarbeiter in<br />
Synergie verwendet und zum weiteren Vorteil<br />
für die uns anvertrauten Patienten genutzt.<br />
Viele externe Beraterfirmen wären froh über<br />
dieses Know-how in ihren eigenen Firmen. Es<br />
liegt nun an dem Willen und der Kraft jedes<br />
einzelnen Mitgliedes der Regionalkonferenzen,<br />
welche weitere positive Entwicklung in den<br />
Regionen möglich sein wird. Auch Umsetzungen<br />
von Korrekturen und Änderungen im Gesundheitswesen<br />
werden Maßstab für die Effizienz<br />
der Regionen sein. In unserer Region<br />
werden vor allem im Jahr 2006 viele wesentliche<br />
Fragen zu beantworten sein. Dieser Herausforderung<br />
werden wir uns gerne stellen. Einen<br />
wesentlichen Beitrag werden alle Regionalkonferenzen<br />
zur Verbesserung der Schnittstellen<br />
zwischen Niedergelassenem Bereich<br />
und Krankenhaus leisten können.“ ■<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Juni 2006
8<br />
AKTUELLES<br />
KAGes auf<br />
Vier Regionalkonferenzen sorgen für<br />
KAGes-Regionen<br />
Ein Netzwerk entsteht<br />
Mit der Bestellung der Vorsitzenden, ihrer<br />
Stellvertreter und der Regionalausschüsse<br />
nimmt eine „sanfte regionale Ausrichtung“<br />
Gestalt an. „KAGes-neu“ wird Gegenwart.<br />
Mit der Einrichtung von vier Regionalkonferenzen<br />
für die Regionen Nord-Ost,<br />
Nord-West, Süd-Ost und Süd-West der Steiermark<br />
verbessert sich künftig die Zusammenarbeit<br />
und Vernetzung der KAGes-<br />
Spitäler untereinander.<br />
Ziele und Aufgaben<br />
Ziel der Regionalkonferenzen ist die verstärkte<br />
und auch systematisch organisierte<br />
LKH-übergreifende Zusammenarbeit im Rahmen<br />
der Leitlinien, der strategischen Vorgaben<br />
und der Richtlinien. Die Umsetzung und<br />
Feinadaptierung der medizinischen Strukturund<br />
Angebotsplanung zählt ebenso zu den<br />
Aufgaben wie beispielsweise eine gemeinsame<br />
Ressourcenoptimierung. Unberührt davon<br />
bleiben die bisherigen Aufgaben, Kompetenzen<br />
und Verantwortlichkeiten der jeweiligen<br />
Anstaltsleitungen.<br />
Spielregeln und Mitglieder<br />
Jede Regionalkonferenz verfügt über eine<br />
Geschäftsordnung, die sowohl die Zusammenarbeit<br />
in der Region als auch mit dem<br />
Vorstand der KAGes regelt. Der Regionalkonferenz<br />
gehören sämtliche Mitglieder der<br />
Anstaltsleitungen sowie jeweils ein Vertreter<br />
jedes Betriebsratskörpers je Krankenanstalt<br />
an. Als unterstützendes Gremium für<br />
den Vorsitzenden der Regionalkonferenz fungiert<br />
der Regionalausschuss.<br />
■<br />
Mehr dazu:<br />
www.kages.at ➠AKTUELLES<br />
(Archiv 2005: 21.12.2005)<br />
Region Nord-Ost<br />
Diese umfasst die Spitäler LKH Bruck a.d.<br />
Mur, LKH Leoben-Eisenerz sowie LKH Mürzzuschlag-Mariazell.<br />
Zum Vorsitzenden der Regionalkonferenz<br />
Nord-Ost wurde Betriebsdirektor Dipl. KH-<br />
Bw. Herbert Kaplans (LKH Leoben-Eisenerz)<br />
bestellt. Als Stellvertreter steht ihm Ärztl.<br />
Direktor Prim. Dr. Erich Schaflinger (LKH<br />
Mürzzuschlag-Mariazell) zur Seite.<br />
Dem Regionalausschuss gehören der Vorsitzende<br />
und dessen Stellvertreter, die Pflegedirektorin<br />
DGKS Hildegard Ruhdorfer (LKH<br />
Bruck a.d. Mur) und der Betriebsdirektor<br />
Dipl.-KH-Bw. Nikolaus Koller (LKH Bruck a.d.<br />
Mur) an.<br />
Region Nord-West<br />
Zu ihr gehören die Spitäler LKH Bad Aussee,<br />
LKH Judenburg-Knittelfeld, LKH Rottenmann<br />
sowie LKH Stolzalpe.<br />
Zum Vorsitzenden der Regionalkonferenz<br />
Nord-West wurde Ärztl. Direktor Univ.-Prof.<br />
Dr. Reinhard Graf (LKH Stolzalpe) bestellt.<br />
Als Stellvertreter steht ihm Betriebsdirektor<br />
Walter Hetzel (LKH Judenburg-Knittelfeld)<br />
zur Seite.<br />
Dem Regionalausschuss gehören der Vorsitzende<br />
und dessen Stellvertreter, die Pflegedirektorin<br />
DGKS Rosa Lemmerer (LKH Bad<br />
Aussee) und die Pflegedirektorin DGKS Ilse<br />
Löb (LKH Rottenmann) an.<br />
Region Süd-Ost<br />
Zu ihr gehören die Spitäler LKH Bad Radkersburg,<br />
LKH Feldbach, LKH Fürstenfeld,<br />
LKH Hartberg sowie LKH Weiz.<br />
Zum Vorsitzenden der Regionalkonferenz<br />
Süd-Ost wurde Ärztl. Direktor Prim.<br />
Univ.Doz. Dr. Hannes Hofmann (LKH Feldbach)<br />
bestellt. Als Stellvertreter steht ihm<br />
Betriebsdirektor Dipl. KH-Bw Ernst Fartek<br />
(LKH Weiz) zur Seite.<br />
Dem Regionalausschuss gehören der Vorsitzende<br />
und dessen Stellvertreter, der Betriebsdirektor<br />
Dipl. KH-Bw. Walter Eder-<br />
Halbedl (LKH Fürstenfeld), die Pflegedirektorin<br />
DGKS Brigitte Hahn (LKH Hartberg) und<br />
der Ärztl. Direktor Prim. Dr. Bernhard Zirm<br />
(LKH Bad Radkersburg) an.<br />
Region Süd-West<br />
Diese umfasst die Spitäler LKH Hörgas-Enzenbach,<br />
LKH Graz West, Landesnervenklinik<br />
Sigmund Freud, LKH Voitsberg, LKH<br />
Deutschlandsberg, LKH Wagna sowie Landespflegeheim<br />
Schwanberg.<br />
Zum Vorsitzenden der Regionalkonferenz<br />
Süd-West wurde Betriebsdirektor Dipl. KH-<br />
Bw. Bernhard Haas, MAS (LSF Graz) bestellt.<br />
Als Stellvertreter steht ihm Ärztl. Direktor<br />
Prim. Dr. Bernhard Bauer (LKH Hörgas-Enzenbach)<br />
zur Seite.<br />
Dem Regionalausschuss gehören der Vorsitzende<br />
und dessen Stellvertreter, die Betriebsdirektorin<br />
Dipl. KH-Bw. Caroline Buchmann-Hirschmann,<br />
MAS (LKH Wagna), Betriebsdirektor<br />
Dipl. KH-Bw Siegfried Fortmüller<br />
(LKH Graz West), die Pflegedirektorin<br />
DGKS Dorothea Konrath (LKH Voitsberg),<br />
Betriebsdirektor Dipl. KH-Bw. Franz Lienhart,<br />
MAS (LKH Deutschlandsberg) sowie<br />
der Ärztl. Direktor Dr. Klaus Theil (LPH<br />
Schwanberg) an.<br />
■<br />
www.regionalkonferenzen.kages.at<br />
Juni 2006<br />
Menschen helfen Menschen
AKTUELLES 9<br />
regionaler Spur<br />
eine noch bessere Vernetzung der steirischen LKHs<br />
KAGes-<br />
Vorstandsdirektor<br />
Ernst Hecke.<br />
„Die Regionalkonferenzen stellen<br />
eine Verbreiterung der Gestaltung<br />
des Spitalsangebotes<br />
dar. Einerseits werden die Einzelinteressen<br />
einer Berufsgruppe,<br />
jene eines Krankenhauses<br />
auf die Interessen der Region<br />
und des gesamten Unternehmens<br />
verstärkt abgestimmt, andererseits<br />
werden Schwächen<br />
abgebaut, Stärken ausgebaut<br />
und das Dienstleistungsdenken<br />
gestärkt.<br />
Aufgabe der Regionalkonferenzen<br />
wird es sein, das lokale Angebot unter dem regionalen<br />
Blickwinkel weiterzuentwickeln, Chancen für die einzelnen<br />
Standorte auch im Bereich neuer Geschäftsfelder auf<br />
dem Gesundheitsmarkt zu erblicken und wahrzunehmen.<br />
Im Mittelpunkt der Bestrebungen der Regionalkonferenzen<br />
müssen die PatientInnen, aber auch die Zufriedenheit der<br />
MitarbeiterInnen stehen.“<br />
KAGes-<br />
Vorstandsdirektor<br />
Dipl.-Ing. Christian<br />
Kehrer.<br />
„Die Einrichtung von Regionalkonferenzen<br />
ist ein weiterer<br />
wichtiger Schritt der KAGes-<br />
Restrukturierung in Richtung<br />
weitere Dezentralisierung,<br />
verbunden mit einem Verständnis<br />
der regionalen Angebotsoptimierung,<br />
unter bestmöglicher<br />
Nutzung vorhandener<br />
regionaler Ressourcen.<br />
Kompetenzen bündeln, Ressourcen<br />
optimal nutzen, Synergien<br />
suchen und Schnittstellen<br />
– nach innen und außen –<br />
optimieren steht dabei im Mittelpunkt<br />
unserer Aktivitäten.<br />
Ich erwarte mir dazu seitens der Regionalkonferenzen ein<br />
selbständiges und eigenverantwortliches Vorgehen, verbunden<br />
mit einer partnerschaftlichen Abstimmung unter den<br />
Häusern mit dem Ziel, den Patientennutzen und die Mitarbeiterzufriedenheit<br />
weiter zu erhöhen.<br />
Die Kommunikation mit allen Beteiligten und eine abgestimmte<br />
positive Öffentlichkeitsarbeit – nach innen und<br />
außen – ist dabei eine Selbstverständlichkeit. Kompetenzen<br />
und professionelles Handeln aufzeigen und Vertrauen aufbauen<br />
und festigen ist dabei wichtig.“<br />
(interim.) Finanzdirektor<br />
Mag. Dr.<br />
Edgar Starz.<br />
„Die Regionalkonferenzen sind<br />
ein wichtiger Schritt zur Vereinfachung<br />
der komplexen Entscheidungsstrukturen<br />
in der<br />
KAGes, wenn sie nach Ausweitung<br />
ihrer Kompetenzen<br />
diejenigen Entscheidungen,<br />
die sinnvollerweise vor Ort zu<br />
fällen sind, verbindlich für die<br />
Betroffenen regeln. Die Regionalkonferenzen<br />
sollen Sprachrohr<br />
der regionalen Interessen<br />
sein und diese gegenüber den<br />
Organen der KAGes vertreten.<br />
Ihr Erfolg und ihre Akzeptanz<br />
wird letztlich davon abhängen, dass ihre Lobbyingtätigkeit<br />
auch die Interessen des Gesamtunternehmens mitbedenkt.“<br />
„Mit den Regionalkonferenzen<br />
ergeben sich Chancen und<br />
Risken:<br />
Bei allen Themen, bei denen<br />
Versorgungsaufgaben standortübergreifend<br />
organisiert und koordiniert<br />
oder medizinische Angebote/Leistungen<br />
in der Region<br />
zentriert werden sollen, kann die<br />
Umsetzung in die Verantwortung<br />
der Regionalorgane gelegt<br />
(Interim.)<br />
Medizinischer werden: Kapazitätsausgleich bei<br />
Spitzenbelastungen (Verfügbarkeit<br />
von Intensivkapazitäten),<br />
Direktor Mag. Dr.<br />
August Gomsi.<br />
Angebot bestimmter Schwerpunkte<br />
(AG/R), Synergien bei<br />
Unterstützungsleistungen (Labor, Radiologie), Angebot einer regionalen<br />
Tagesklinik, Aktivitäten im Qualitätsmanagement und<br />
medizinischen Controlling (Arzneimittelkommission) u.a.<br />
Andererseits können die Regionalorgane bei notwendigen Veränderungen<br />
strukturbewahrend agieren. Wohlgemeinte Solidarisierungseffekte,<br />
„Nachbarschaftshilfen“, wechselseitige Abhängigkeiten<br />
können sich an übergeordneten Gesamtinteressen<br />
ausrichten. Insbesondere wenn Letzteres im Widerspruch zu lokalen<br />
Positionierungen steht, sind Entscheidungen von zentralen<br />
Stellen, aus genügender Entfernung, leichter durchzusetzen.<br />
Es wird unsere gemeinsame Aufgabe sein, eine Entwicklung zu<br />
fördern, die lokale und Gesamtinteressen unter einen Hut bringt.“<br />
Personaldirektor<br />
HR Dr. Johann<br />
Thanner.<br />
„Ich erwarte mir, dass die Regionalkonferenzen<br />
die Zusammenarbeit<br />
im Personalbereich<br />
fördern und intensivieren. Diese<br />
Zusammenarbeit könnte beispielsweise<br />
darin bestehen,<br />
dass bestimmte Positionen und<br />
Funktionen nicht mehr für jedes<br />
Krankenhaus, sondern nur mehr<br />
für die Region vorgesehen werden.<br />
Ein weiteres Zusammenarbeitsfeld<br />
bietet sich durch einen<br />
kurzfristigen Personalaustausch<br />
bzw. durch Aushilfe in Ausnahmesituationen<br />
(Überlastung der<br />
Spitäler, unerwartete Personalausfälle etc.) an.“<br />
Technischer Direktor<br />
Dipl.-Ing. Walter<br />
Raiger.<br />
„Im Bereich der Instandhaltung<br />
erwartet sich die Technische<br />
Direktion Synergien zwischen<br />
den Häusern. Wir werden<br />
Kooperationen fördern,<br />
um durch einheitliche Standards<br />
und Richtlinien Einsparungen<br />
zu erzielen.“ ■<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Juni 2006
10<br />
MENSCHEN HELFEN MENSCHEN<br />
Foto: Frankl<br />
Hilfe zur Selbsthilfe<br />
Land Steiermark unterstützt Entwicklungszusammenarbeit<br />
Künstler besuchen Kranke<br />
Das Podium gastierte in Enzenbach<br />
Seit über 40 Jahren bemüht sich das Podium,<br />
kranken Menschen durch Musik, Gesang<br />
und Literatur Freude zu vermitteln. In<br />
der Reihe „Die blaue Blume“ traten Künstler<br />
wie Wolfgang Müller-Lorenz, die Familie<br />
Pfeilstöcker, Hermine Zimmermann, Prof. Erwin<br />
Riegler und die Schuhplattlergruppe-TV-<br />
Von links: Die neue<br />
Beiratsvorsitzende Mag.<br />
Elisabeth Freiberger,<br />
Landeshauptmann Mag. Franz<br />
Voves und der scheidende<br />
Vorsitzende Dr. Ernst Burger.<br />
Bruck ehrenamtlich auf und unterhielten die<br />
Patienten.<br />
Die Wohltätigkeitsaktion des Jahres 2006<br />
fand nach dem LKH Hörgas-Enzenbach auch<br />
im Krankenhaus Elisabethinen, im Grazer Unfallkrankenhaus<br />
und LKH Graz West sowie<br />
im LKH Bruck a.d. Mur statt.<br />
■<br />
Zur Erhöhung des steirischen<br />
Beitrages für Entwicklungszusammenarbeit<br />
soll der Budgetansatz bis<br />
2010 jedes Jahr um 10 Prozent<br />
erhöht werden, bis er<br />
450.000 Euro beträgt. Des<br />
Weiteren haben sich die<br />
Steiermärkische Landesregierung<br />
und der Steiermärkische<br />
Landtag in einstimmigen<br />
Beschlüssen zur Unterstützung<br />
des „Global Marshall-Planes“<br />
bekannt.<br />
Fair-Trade-Tag<br />
Beim neuerlichen Fair-Trade-Tag des Landes<br />
Steiermark werden die steirischen NGOs<br />
(Non Governmental Organizations) und Initiativen<br />
ihre Projekte präsentieren.<br />
Beirat als Beratungsorgan<br />
Anfang März dieses Jahres hat sich der Beirat<br />
für Entwicklungszusammenarbeit neu<br />
konstituiert. Dieser wurde als Beratungsorgan<br />
der Steiermärkischen Landesregierung in<br />
Fragen der Entwicklungszusammenarbeit vor<br />
25 Jahren, am 2. Februar 1981, ins Leben gerufen.<br />
Er besteht aus 24 ehrenamtlich tätigen<br />
Mitgliedern, von denen die meisten NGOs<br />
angehören.<br />
Quelle: Presse-Information des<br />
Landespressedienstes vom 3. März 2006<br />
Der Künstler Wolfgang Müller-Lorenz, ehemals<br />
Grazer Oper, bei einer seiner<br />
temperamentvollen Darbietungen.<br />
■<br />
reinhard.sudy@kages.at<br />
Erfolg mit Hartberger Kalender<br />
Mit dem Erlös des Kalenderprojektes konnte ein Bilirubin-Check-Gerät für die<br />
Geburtenabteilung gekauft werden<br />
Einen großen Erfolg verzeichnete das von<br />
den LKH-Mitarbeitern Dietmar König,<br />
Maria Grassl, Josefine Mundl und Christian<br />
Jambrovic initiierte Kalender-Projekt im LKH<br />
Hartberg. Mit dem Erlös konnte ein modernes<br />
Bilirubin-Check-Gerät für die unblutige<br />
Bilirubinmessung für die Geburtenabteilung<br />
im Wert von 5.300 Euro erworben werden.<br />
Möglich wurde der Ankauf des Gerätes mit<br />
Hilfe zahlreicher Sponsoren, die das erste<br />
Kalenderprojekt des LKH Hartberg großzügig<br />
unterstützt haben.<br />
Prim.Dr. Kurt Resetarits, Betriebsdirektor<br />
Klaus Dietrich,<br />
Pflegedirektorin Brigitte Hahn,<br />
Oberhebamme Lydia Wiltschnigg<br />
und Stationsschwester Josefine<br />
Wilfling dankten im Rahmen<br />
einer kleinen Feier allen<br />
Sponsoren und präsentierten<br />
das neue Gerät. Auf Grund des<br />
großen Erfolges soll das Kalenderprojekt<br />
im kommenden Jahr<br />
fortgesetzt werden. ■<br />
Mitarbeiter des LKH Hartberg und Sponsoren freuten sich<br />
gemeinsam über das Kalenderprojekt zum Wohle der<br />
Neugeborenen.<br />
Juni 2006<br />
Menschen helfen Menschen
MENSCHEN HELFEN MENSCHEN 11<br />
Sozialprojekt unterstützt LSF Graz<br />
Neue Betreuungsmöglichkeiten für Patienten<br />
„Farbe fürs Leben“<br />
Unter diesem Titel hat es sich<br />
der erste gemischte Rotaryclub<br />
in Graz bei seiner Gründung 2004<br />
zum Ziel gesetzt, die soziale Situation von jugendlichen<br />
und erwachsenen Psychiatriepatienten<br />
der Landesnervenklinik Siegmund<br />
Freud Graz zu verbessern. Mit der Übergabe<br />
des Aktivitäts- und Freizeitraumes wurde das<br />
zweite Jahresprogramm dieses Sozialprojektes<br />
gestartet.<br />
Therapiegarten<br />
Mit einem Therapiegarten für Patienten soll<br />
eine weitere Stärkung des ergotherapeutischen<br />
Angebotes der LSF Graz ermöglicht<br />
werden.<br />
■<br />
Bei der Übergabe eines neuen Aktivitäts- und Freizeitraumes für Patienten der LSF Graz von links:<br />
Andreas Lendl (Rotary Club Graz-Kunsthaus), Dir. Bernhard Haas (LSF-Graz), Dipl.Ing. Gerald<br />
Lackner (Präsident Rotary Club Graz-Kunsthaus), Dr. Karin Schaupp (Rotary Club Graz-Kunsthaus),<br />
Primaria Dr. Katharina Purtscher, Oberarzt Dr. Manfred Maier (beide LSF-Graz).<br />
Mit neuen Initiativen für psychisch erkrankte<br />
Menschen unterstützt das Sozialprojekt<br />
„Farbe fürs Leben“ des Rotary<br />
Club Graz Kunsthaus die Grazer Landesnervenklinik<br />
Sigmund Freud. Bereits<br />
im März wurde ein neuer<br />
Aktivitäts- und Freizeitraum für<br />
Patienten der Psychiatrie seiner<br />
Bestimmung übergeben. Damit<br />
stehen dem LSF-Therapeutenteam<br />
nun neue Betreuungsmöglichkeiten<br />
zur Verfügung, um der besonders<br />
an Wochenenden oft großen Einsamkeit und<br />
seelischen Not der Patienten zu begegnen.<br />
Mit diesem attraktiven Angebot wird eine<br />
Möglichkeit für soziale Kontakte,<br />
für ein wenig Freude<br />
und Unterhaltung geschaffen.<br />
Wichtige Notrufnummern<br />
Helfer, die Tag und Nacht für die Bevölkerung im Einsatz sind<br />
Ärztenotdienst 141<br />
Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst Graz 0316/81 81 11<br />
Zahnärztlicher Notdienst am LKH-Univ.Klinikum Graz 0316/385 - 22 48<br />
Baby-Hotline 0316/385 - 82 623<br />
Kinderärztlicher mobiler Notdienst 0316/69 15 12<br />
Apotheken-Nachtdienst Graz 0316/11 818<br />
Telefon-Seelsorge 142<br />
Sorgentelefon für Kinder, Jugendliche, Erwachsene 0 800/20 14 40<br />
Frauenhaus Graz 0316/42 99 00<br />
Tierärzte-Notdienst Graz 0316/68 11 18<br />
Helfen Sie mit – danke<br />
Sehen ohne Grenzen<br />
Spendenkonto: 2024 1075 444<br />
Bankleitzahl: 56 000 Hypo<br />
Viele Millionen Menschen in den Entwicklungsländern<br />
sind am grauen Star erkrankt<br />
und erblindet. Mit einer Routineoperation<br />
helfen ihnen österreichische Ärzte.<br />
Mehr dazu:<br />
www.sehenohnegrenzen.org<br />
Licht für die Welt<br />
(vormals Christoffel-Blindenmission)<br />
Spendenkonto: 92 011 650<br />
Bankleitzahl: 60 000 PSK<br />
50 Millionen Blinde gibt es auf der Welt.<br />
Vielen kann mit einem geringen finanziellen<br />
Aufwand geholfen werden.<br />
Mehr dazu:<br />
www.licht-fuer-die-welt.at<br />
Franziskaner gegen Armut<br />
10 Cent am Tag für die Not vor der Tür<br />
Spendenkonto: 92 044 050<br />
Bankleitzahl: 60 000 PSK<br />
Die Franziskaner für Mittel- und Osteuropa<br />
bemühen sich besonders um die Situation<br />
der ärmsten Menschen in den ehemals<br />
kommunistischen Ländern.<br />
Lepra trifft die Ärmsten<br />
Spendenkonto: 11 111 114<br />
Bankleitzahl: 58 000 Hypo<br />
Lepra muss frühzeitig erkannt und behandelt<br />
werden, damit es nicht zu Behinderungen<br />
und Verstümmelungen kommt, und<br />
ist heute heilbar. Darum bemüht sich das<br />
Österreichische Aussätzigen-Hilfswerk. ■<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Juni 2006
12<br />
MENSCHEN HELFEN MENSCHEN<br />
Eishockeybenefizspiel 2006<br />
Mitreißende Stimmung beim sportlichen Wettkampf zwischen Ärzten und Technikern<br />
Am 10. März 2006 fand bereits zum 5.<br />
Mal ein Eishockeybenefizspiel des<br />
LKH Leoben statt. Die Atmosphäre in der<br />
neuen Leobner Eishalle war unglaublich<br />
mitreißend, als die Ärztemannschaft Bloody<br />
White Devils und die Technikermannschaft<br />
Blue Rusty Angels aufeinander trafen.<br />
Die Ärztemannschaft<br />
hatte ja eine Revanche angekündigt.<br />
Und so kam es<br />
dann auch. Die Bloody White<br />
Devils setzten sich klar mit<br />
3:0 durch.<br />
Mit der vom Organisationsteam<br />
professionell abgewickelten<br />
Veranstaltung<br />
konnte auch ein soziales Ziel<br />
umgesetzt und konnten einem<br />
behinderten Kind einige<br />
notwendige Anschaffungen<br />
ermöglicht werden. ■<br />
Die Ärztemannschaft „Bloody White Devils“ des LKH Leoben war mit 3:0<br />
erfolgreich.<br />
Die Mannschaft der Techniker „Blue Rusty Angels“ konnte sich diesmal<br />
nicht durchsetzen.<br />
Juni 2006<br />
Menschen helfen Menschen
MENSCHEN HELFEN MENSCHEN 13<br />
Mozartjahr 2006<br />
Die ganze Welt und ganz besonders Österreich feiern den 250. Geburtstag<br />
von Wolfgang Amadeus Mozart. Die Schöpferkraft dieses<br />
musikalischen Genies und sein Leben vom Wunderkind bis zu seinem<br />
frühen Tod sind derzeit allgegenwärtig. Die Steiermark als Mozartfreie<br />
Zone hat daher – außerhalb unseres Bundeslandes – beachtliches<br />
Interesse gefunden. Sogar BBC und der Spiegel haben darüber<br />
berichtet, dass sich die Steiermark einer überbordenden Mozart-Vermarktung<br />
verschließt. Natürlich gibt es den Mozart auch in der Steiermark.<br />
Zur Halbzeit nähern wir uns Mozart daher von anderen, aber<br />
dennoch ganz besonderen Seiten.<br />
Wo ist Mozart? Die Mozartbüste im Grazer<br />
Stadtpark ist verschwunden. Zurück blieb nur<br />
der Sockel.<br />
Live Mozart Now 2006<br />
für Menschen in besonders<br />
schwierigen Lebenslagen<br />
Sir Yehudi Menuhin hat 1977 die Initiative<br />
„Live Music Now“ gegründet. Dieses humanitäre<br />
Projekt bringt Live-Konzerte zu den<br />
Menschen in Spitälern, Pflege- und Geriatriezentren,<br />
Obdachlosen- und Flüchtlingsheimen<br />
und Justizanstalten. Die Musiktherapeutin<br />
Gabriela Haffner hat diese Idee gemeinsam<br />
mit Live Music Now für das<br />
Mozartjahr aufgegriffen.<br />
Im Rahmen des Projektes „Live Mozart Now<br />
2006“ bringen junge Musiker in verschiedenen<br />
Kammermusikgruppierungen Mozarts<br />
Musik zu den kranken, behinderten, alten<br />
und gefangenen Menschen. Damit wird diesen<br />
Menschen in ihren schwierigen Lebenssituationen<br />
musikalische Freude vermittelt,<br />
und auch die Künstler selbst lernen aus oft<br />
außergewöhnlichen Konzertsituationen.<br />
Mehr dazu:<br />
www.livemusicnow.at<br />
Mozart – das Ende der<br />
Familiengeschichte in der<br />
Grazer Landesnervenklinik<br />
Eines vorweg: Wolfgang Amadeus Mozart<br />
kam nie nach Graz, und seine beiden Söhne<br />
waren Mitte des 19. Jahrhunderts kinderlos<br />
verstorben. Doch die Mozartfamilie war damit<br />
noch nicht erloschen. Mozarts Schwester<br />
Nannerl (Maria Anna Mozart, † 1829) hinterließ<br />
nämlich eine Tochter namens Henriette<br />
und deren Tochter Bertha. Nannerls Schwiegersohn,<br />
Franz Forschter, der diesen beiden<br />
letzten überlebenden Nachkommen der Mozartfamilie<br />
seinen Zunamen gab, stammte<br />
aus der Gegend von Fürstenfeld und war<br />
nach seiner Pensionierung mit ihnen nach<br />
Graz übersiedelt, wo er 1871 verstarb.<br />
Aus alten Standesbüchern der Landesnervenklinik<br />
ist ersichtlich, dass Bertha Forschter<br />
in den achtziger Jahren fünfmal hintereinander<br />
als Pflegling III. Klasse in den „Feldhof“<br />
kam, zuletzt im Mai 1888. Im Juni darauf<br />
wurde auch ihre Mutter eingeliefert – mit<br />
derselben Diagnose: „Verrücktheit“. Beide<br />
Damen sollten die damals so genannte „Landes-Irrenanstalt<br />
am Feldhof“ nicht mehr lebend<br />
verlassen. Henriette starb dort am 18.<br />
Mai 1890, Bertha am 9. Jänner 1919. Das<br />
Forschter-Grab auf dem Grazer Zentralfriedhof<br />
(Feld 13a III 14) zählt zu den Ehrengräbern<br />
der Stadt.<br />
Dr. Christa Höller,<br />
Dr. Norbert Weiss<br />
Steiermark –<br />
Erinnerungen an Mozart<br />
Mozart-Gedenktafeln und -Reliefs gibt es an<br />
vielen Orten in der Steiermark. Auch<br />
Straßennamen erinnern im alltäglichen Verkehrschaos<br />
vielerorts an das musikalische<br />
Wunderkind.<br />
Im Grazer Geidorfviertel verbindet die Mozartgasse<br />
die Heinrichstraße mit der Humboldtstraße.<br />
Das am Eck, Mozartgasse 1, gelegene<br />
ehemalige Café Mozart heißt heute<br />
nach einem portugiesischen Kaffee Bica.<br />
Mozartgassen gibt es auch in einigen steirischen<br />
Bezirksstädten, wie beispielsweise in<br />
Bruck a.d. Mur, Kapfenberg oder Voitsberg.<br />
Das wohl älteste Mozart-Denkmal der Welt<br />
ist ein tempelähnlicher, achteckiger Gartenpavillon<br />
in der Grazer Schubertstraße 35.<br />
Dieser wurde 1792 vom Kunst- und Musikalienhändler<br />
Franz Carl Deyerkauf errichtet. Die<br />
Fresken vom Grazer Künstler Matthias Schiffer<br />
wurden beim Umbau 1911 zerstört.<br />
Ein jüngeres Mozart-Denkmal steht seit 1936<br />
im Grazer Stadtpark an der Kreuzung Dammallee/Robert-Stolz-Promenade.<br />
Die Bronzebüste<br />
stammt vom Bildhauer Werner Seidl. ■<br />
Interessantes rund um<br />
Mozart<br />
• Der Sohn von Leopold Mozart und seiner<br />
Frau Anna Maria kam am 25. Jänner<br />
1756 im Fürst-Erzbistum Salzburg zur<br />
Welt, das erst 1914 endgültig Österreich<br />
wurde.<br />
• Getauft wurde Mozart zwei Tage nach<br />
seiner Geburt, am 27. Jänner 1756, auf<br />
den Namen Johannes Chrysostomus<br />
Wolfgangus Theophilus. Er selbst nannte<br />
sich Zeit seines Lebens Wolfgang Amadé<br />
Mozart.<br />
• Gestorben ist Mozart am 5. Dezember<br />
1791.<br />
• Die familiären Wurzeln Mozarts führen<br />
auch ins Salzkammergut. Sein Ururgroßvater<br />
Hans Wolfgang Zaller wurde<br />
1610 in Goisern und seine Ururgroßmutter<br />
Regina, geborene Pöckl, 1613 in St.<br />
Wolfgang geboren. Mozarts Urgroßmutter<br />
Anna Sophia Altmann erblickte 1651<br />
in Hallstatt das Licht der Welt.<br />
• Infos zum Wiener Mozartjahr:<br />
www.wienmozart2006.at<br />
• Infos zum Salzburger Mozartjahr:<br />
www.mozart2006.at<br />
• Infos zum Prager Mozartjahr: www.mozartprague2006.com<br />
• Infos zum Salzkammergut Mozartfestival:<br />
www.mozartfestival.org<br />
• Mozarthaus Vienna<br />
Dorngasse 5, 1010 Wien<br />
www.mozarthausvienna.at<br />
• Mozarts Geburtshaus<br />
Getreidegasse 9, 5020 Salzburg<br />
Mozarts Wohnhaus<br />
Markartplatz 8, 5020 Salzburg<br />
www.mozarteum.at<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Juni 2006
14<br />
PERSONALENTWICKLUNG<br />
Telearbeit in der KAGes<br />
Von der Abrechnung mit Lochkarten bis zum Teleworking in<br />
UnternehmensInformationsManagement (UIM)<br />
Bernd Schrausser,<br />
UnternehmensInformationsManagement/Abteilung<br />
I4.<br />
Seit Anfang der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts<br />
gibt es die EDV im LKH Graz.<br />
Diese lief damals in Zusammenarbeit mit<br />
dem Rechenzentrum Graz, dem Vorläufer des<br />
Joanneum Research.<br />
Steuerung der<br />
Abrechnung durch Lochkarten<br />
Eine der ersten EDV-Anwendungen war die<br />
Patientenverwaltung, die die Abrechnung mit<br />
den Krankenkassen inkludierte. Diese Abrechnung<br />
wurde durch Lochkarten gesteuert<br />
und lief in der Nacht. Bei Fehlern, wie z.B.<br />
falschen Eingaben oder falschen Steuerkarten,<br />
war es immer wieder notwendig, in der<br />
Nacht ins Rechenzentrum in die Steyrergasse<br />
zu fahren, um Korrekturen zu machen. Mit<br />
dem Aufbau einer eigenen Rechnerstruktur<br />
durch die KAGes, dem Ausbau der EDV und<br />
der damit verbundenen Notwendigkeit, dass<br />
die Systeme tagsüber ohne Einschränkung<br />
zur Verfügung stehen, wurde diese Situation<br />
noch verschärft. Nunmehr war es notwendig,<br />
Wartungsarbeiten zur Aufrechterhaltung der<br />
Rechnerstruktur und der Anwendungen in die<br />
Zeit nach der Hauptarbeitszeit der Anwender<br />
zu verlegen.<br />
Via Modem und Internet<br />
in das KAGes-Netz<br />
Anfang der 90er Jahre wurde daher die Möglichkeit<br />
geschaffen, über ein Modem in das<br />
Netzwerk der Krankenanstalten zu gelangen.<br />
Damit konnten wir von unserem Heim-PC auf<br />
die Rechner zugreifen. Da die Übertragungsgeschwindigkeit<br />
noch gering war, konnten vorerst<br />
nur einfache Arbeiten von zu Hause erledigt<br />
werden. Diese Möglichkeit der Verbindung<br />
wurde im Laufe der Jahre immer weiter ausgebaut.<br />
Heute kann man neben der Möglichkeit<br />
via Modem auch noch über das Internet in das<br />
KAGes-Netz gelangen. Dadurch sind alle Arbeiten,<br />
bei denen man nicht unmittelbar bei einem<br />
Großrechner vor Ort sein muss, auch von jedem<br />
autorisierten PC oder Laptop außerhalb des abgesicherten<br />
KAGes-Netzwerks möglich. Bei<br />
diesen externen Zugriffen wird natürlich besonders<br />
auf die Sicherheit der Verbindung geachtet.<br />
Das betrifft sowohl die Zugriffserlaubnis<br />
wie auch die Verbindung selbst. Das ist die<br />
Voraussetzung für Telearbeit.<br />
Telearbeit in UIM<br />
In UIM wird Teleworking beispielsweise in der<br />
Abteilung I4 bei der Betreuung der SAP-Rechnungswesen-<br />
und Logistiksysteme, das sind<br />
SAP-REWE, Bestellwesen, TIS, MATEKIS, VE-<br />
STA und BECOS/WACOS, eingesetzt. Vor allem<br />
die Systemtechniker nutzen, vorwiegend<br />
am Abend oder in der Nacht, an Wochenenden,<br />
aber in Notfällen auch während des Urlaubs<br />
oder während eines Krankenstandes, diese<br />
Form der Arbeit. Typische Einsätze für Teleworking<br />
sind natürlich Notfälle, wie z.B. Systemabstürze,<br />
bei denen sofort eingegriffen werden<br />
muss, um den Anwendern das Weiterarbeiten<br />
so schnell wie möglich sicherzustellen. Am<br />
häufigsten allerdings sind Wartungsarbeiten,<br />
die nur außerhalb der Hauptarbeitszeiten der<br />
Anwender in den LKHs gemacht werden können.<br />
Dazu zählt unter anderem das Verändern<br />
und anschließende Testen von Parametern der<br />
Systemsoftware, das Neustarten eines oder<br />
mehrerer Rechner und Kontrollen nach der<br />
Durchführung von Änderungen der Systemumgebung<br />
und Kontrollen bei Fehlern und deren<br />
Behebung. Aber auch Arbeiten, wie die Überprüfung<br />
der Zeitumstellung auf Sommer- und<br />
Winterzeit, wird von zu Hause erledigt.<br />
Nutzen der Telearbeit<br />
Für den Mitarbeiter fallen die Fahrzeiten vom<br />
und zum Arbeitsplatz weg. Das ermöglicht im<br />
Notfall schnelleres Reagieren, notwendige<br />
Kontrollen der Systeme können effizienter<br />
und öfter durchgeführt werden. Notwendige<br />
Wartungsarbeiten werden zu Zeitpunkten<br />
gemacht, wo möglichst wenig Anwender davon<br />
betroffen sind. Insgesamt werden dadurch<br />
die Ausfallszeiten minimiert, die EDV-<br />
Systeme stehen den Anwendern praktisch<br />
rund um die Uhr zur Verfügung. ■<br />
bernd.schrausser@kages.at<br />
Hilfreiche Telearbeit<br />
Erste Erfahrungen mit Kombination von Arbeiten in der Dienststelle und zu Hause<br />
Gerade im Anschluss an den Mutterschaftsurlaub<br />
/ Karenzurlaub bietet die<br />
Kombination von Arbeiten in der Dienststelle<br />
und Telearbeit, als Arbeitsmöglichkeit zu<br />
Hause, dem Mitarbeiter und Unternehmen<br />
einige Vorteile:<br />
• Die Übernahme von Tätigkeiten ohne zusätzlichen<br />
Zeitaufwand für Einschulungen<br />
wird erleichtert, da die Mitarbeiterin keine<br />
zu lange berufliche Abwesenheit hatte.<br />
• Gerade im Zusammenhang mit der Kinderbetreuung<br />
können unvorhersehbare Ereignisse<br />
eintreten, die eine Anwesenheit in<br />
der Dienststelle nicht möglich machen.<br />
Mittels Telearbeit können die Arbeiten<br />
auch von zu Hause erledigt werden. So<br />
spielt es keine Rolle, ob am Abend, an Wochenenden<br />
oder auf mehrere Tage verteilt<br />
gearbeitet wird.<br />
• Die Mitarbeiterin ist – trotz einem geringen<br />
Beschäftigungsausmaß – weiterhin über<br />
die Vorgänge im Unternehmen und im Arbeitsbereich<br />
auf dem Laufenden. Sie kann<br />
damit im wahrsten Sinne des Wortes bei einer<br />
Aufstockung des Beschäftigungsausmaßes<br />
„wieder einsteigen“. Gerade in Bereichen,<br />
wo sich in kurzer Zeit viele Änderungen<br />
vor allem der Arbeitsinhalte ergeben,<br />
ist dies – natürlich bei budgetärer Bedeckung<br />
– eine sinnvolle Vorgangsweise.■<br />
Margit Janisch, Personaldirektion<br />
Juni 2006<br />
Menschen helfen Menschen
PERSONALENTWICKLUNG 15<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Juni 2006
16<br />
PERSONALENTWICKLUNG<br />
Mobbing belastet und kostet<br />
Über Mobbing, den Mobbing-Report und Anlaufstellen<br />
der Medizinischen Universität Graz<br />
Zahlreiche Frauen<br />
und Männer, egal<br />
welchen Alters, welcher<br />
Herkunft, unabhängig<br />
von ihrer Ausbildung,<br />
belastet der<br />
tägliche Gang zur Arbeit<br />
– obwohl diesen<br />
die Arbeit an sich gefällt<br />
und sie gerne arbeiten.<br />
Hinter derartigen<br />
Fällen steckt häufig<br />
Mobbing.<br />
Dr. Christine Gaster,<br />
Leiterin der<br />
GENDER:UNIT der<br />
MUG.<br />
Dazu konnten wir dankenswerterweise den<br />
folgenden Beitrag übernehmen, der unter der<br />
Überschrift „Mobbing. Kostet. Alle.“ in der<br />
NEWS XXXI - <strong>Ausgabe</strong> 1/2006 der MUG erschienen<br />
ist.<br />
Mobbing ist ... ?<br />
Mobbing beschreibt Verhaltensweisen, die<br />
über einen längeren Zeitraum bzw. wiederholt<br />
vorkommen, für betroffene Personen unerwünscht,<br />
unangebracht, entwürdigend,<br />
beleidigend oder anstößig sind und eine konfliktbelastete<br />
Arbeitsumwelt schaffen. Mobbing<br />
beeinträchtigt das persönliche Wohlbefinden<br />
und die psychische Gesundheit der<br />
Betroffenen gravierend, insofern ist es angemessen,<br />
von Psychoterror am Arbeitsplatz zu<br />
sprechen.<br />
Der Erwerbsarbeitmarkt ist jedenfalls regelmäßig<br />
Schauplatz von Mobbingvorfällen.<br />
Mobbing taucht hier in der Gestalt von Bullying,<br />
d.h. zwischen gleichrangigen Arbeitnehmerinnen<br />
und Arbeitnehmern, von Bossing,<br />
d.h. von Arbeitgeber/innenseite zu Arbeitnehmer/innenseite,<br />
von Staffing, von Arbeitnehmer/innen<br />
zu Arbeitgeber/innen oder<br />
auch in Mischformen auf.<br />
Mobbing-Report<br />
„Der Mobbing-Report“, eine Untersuchung<br />
der Sozialforschungsstelle in Dortmund,<br />
spricht klare Worte:<br />
• Vorgesetzte mobben in 38,2 % der Fälle<br />
alleine, in 12,8 % mit Kolleginnen/Kollegen,<br />
Kolleginnen/Kollegen mobben in rund<br />
20 % der Fälle, Staffing ist mit 2,3 % weniger<br />
häufig.<br />
• „Ein typischer Mobber ist männlich, Vorgesetzter,<br />
zwischen 35 und 54 Jahre alt<br />
und zählt zu den langfristig Beschäftigten.“<br />
• Rund 5,5 % der Erwerbstätigen sind jährlich<br />
von Mobbing betroffen.<br />
• Jede/r neunte Erwerbstätige, das sind<br />
11,3 % aller Erwerbstätigen, ist einmal<br />
von Mobbing betroffen.<br />
• „Mobbingfreie Zonen“ gibt es nicht. Mobbing<br />
kann sich im Unternehmen durch alle<br />
Bereiche, Beschäftigungsgruppen und<br />
Hierarchieebenen ziehen.<br />
• Besonders mobbinggefährdet sind Auszubildende,<br />
insbesondere bis zu einem Alter von<br />
rund 25 Jahren (Betroffenheit rund 3,7 %.<br />
Ältere sind zu durchschnittlich 2,7 % betroffen.)<br />
• Frauen sind zu rund 3,5 %, Männer zu rund<br />
2 % betroffen.<br />
Mobbing belastet und kostet<br />
Mobbing hat jedoch nicht nur auf Seite der<br />
konkret betroffenen Frauen und Männer<br />
höchst negative Auswirkungen. Für Unternehmen<br />
bedeutet Mobbing beispielsweise,<br />
dass auf Grund der beträchtlichen persönlichen<br />
Belastung auf Betroffenenseite Arbeitsleistungen<br />
qualitativ und quantitativ<br />
nachlassen, Krankenstände sich häufen,<br />
Kündigungen erfolgen, Personalabgänge<br />
Neueinstellungen und -einschulungen erfordern<br />
können. Mit Mobbing sind somit erhebliche<br />
Kosten verbunden, die auch Betriebsbudgets<br />
spürbar<br />
belasten. Mobbingfälle<br />
betreffen neben<br />
den unmittelbar Gemobbten<br />
auch mittelbar<br />
eine ganze Reihe<br />
weiterer Personen, etwa<br />
Arbeitskolleginnen<br />
und -kollegen im Mobbingumfeld,<br />
Vorgesetzte,<br />
Personalzuständige,<br />
Familienangehörige,<br />
Freundinnen<br />
und Freunde, Beratungsinstanzen,<br />
Sozialversicherungsträgerinnen,<br />
etc.<br />
Um Mobbing adäquat<br />
zu begegnen, sind<br />
Präventionsarbeit<br />
(Sensibilisierung, Information,<br />
Beratung)<br />
Zwischenmenschliche<br />
Probleme gibt es zu<br />
Hause in der Familie<br />
und auch am Arbeitsplatz.<br />
Was sind die Ursachen<br />
für Mobbing am<br />
Arbeitsplatz, zu welchen<br />
Beschwerden kann der<br />
Psychoterror führen und<br />
wo gibt es Hilfe?<br />
Eine kleine Broschüre<br />
des Seminarzentrums<br />
der KAGes mit einer<br />
Mobbing-Frageliste informiert<br />
grundlegend<br />
über die Problematik<br />
von Mobbing am Arbeitsplatz.<br />
und die Institutionalisierung von Antimobbing-Strategien<br />
erforderlich. An der Medizinischen<br />
Universität Graz sind erste Anlaufstellen<br />
bei Mobbing der Arbeitskreis für<br />
Gleichbehandlungsfragen (AkGl), die Betriebsräte<br />
(I und II) und die Schiedskommission,<br />
wobei alle genannten Gremien bei Anfragen<br />
(unmittelbar und mittelbar) Betroffener<br />
zur Verschwiegenheit verpflichtet sind. ■<br />
Kontakt:<br />
Dr.in iur. Christine Gaster<br />
GENDER:UNIT und Büro des Arbeitskreises<br />
für Gleichbehandlungsfragen<br />
der Medizinischen Universität Graz<br />
8010 Graz, Stiftingtalstraße 24 - ZMF 1<br />
Tel +43-316-385-72046<br />
Fax +43-316-385-72047<br />
E-mail: akgl-buero@meduni-graz.at<br />
http://www.meduni-graz.at/akgl/<br />
http://www.meduni-graz.at/genderunit/<br />
Literatur<br />
• Bärbel Meschkutat, Martina Stackelbeck<br />
und Georg Langenhoff: Der Mobbing-Report<br />
(Kurzfassung) der Sozialforschungsstelle<br />
Dortmund - sfs. 2002<br />
• Heinz Leimann Mobbing. Psychoterror<br />
am Arbeitsplatz und wie man sich dagegen<br />
wehren kann. 2002<br />
Juni 2006<br />
Menschen helfen Menschen
Gesundheitstag<br />
PERSONALENTWICKLUNG 17<br />
Umfangreiches Programm zur Gesundheitsförderung im LKH-Univ.Klinikum Graz<br />
Einladungsposter vom<br />
Gesundheitstag.<br />
G esundheit,<br />
Fitness, Beratung,<br />
Bewegung,<br />
Ernährung<br />
und Entspannung<br />
waren die<br />
Themen am 6.<br />
April dieses<br />
Jahres gewesen,<br />
dem Gesundheitstag<br />
im<br />
LKH-Univ.-<br />
Klinikum Graz.<br />
Dipl. Gesundheitstrainer<br />
Wolfgang<br />
Lawatsch führte durch das Programm und<br />
das umfangreiche Gesundheitsförderungsangebot,<br />
das von der Lungenfunktionstestung<br />
und Raucherberatung bis zur Lauf- und Nordic-Walking<br />
Beratung und Vorstellung von<br />
Entspannungsliegen reichte.<br />
■<br />
Lungenfunktionstest am Stand der Steirischen<br />
Gebietskrankenkasse.<br />
„Hilfreiche“ Beobachtung beim Training von<br />
Mag. Andrea Kohlwein. Von links: Mag. Bernd<br />
Pichler und Gesundheitstrainer Wolfgang<br />
Lawatsch.<br />
Die neuesten Trainingsgeräte sind vielfältig<br />
verwendbar.<br />
Aggressionsereignisse<br />
auf Notfallstationen<br />
Eine aktuelle Erhebung befasst sich mit der<br />
Häufigkeit und den Charakteristika von Gewalt<br />
durch Patienten gegenüber Mitarbeitern<br />
Häufigkeit und Charakteristika<br />
von Gewalt durch Patienten<br />
gegenüber Mitarbeitern auf Notfallstationen<br />
waren der Inhalt einer<br />
Erhebung, die auf fünf deutschschweizer<br />
Notfallstationen durchgeführt<br />
wurde. Erhoben wurden<br />
dabei die Charakteristika der Ereignisse<br />
wie Aggressor, Auslöser,<br />
Mittel, Konsequenzen und getroffene<br />
Maßnahmen, aber auch der<br />
Schweregrad der Vorfälle.<br />
In einem Erhebungszeitraum von<br />
90 Tagen kam es bei 21. 020 behandelten<br />
Patienten zu 88 Aggressionsereignissen.<br />
Die meisten<br />
Angriffe waren zwar verbaler<br />
Natur, aber in etwa 40 % der<br />
Fälle kam es zu tätlichen Übergriffen.<br />
Die meisten Aggressoren<br />
waren männlich und auch<br />
Patienten der Notfallstation.<br />
Die meisten Aggressionsereignisse<br />
fielen während der Nacht<br />
an, etwa ein Drittel passierte an<br />
Wochenenden.<br />
Das Gespräch mit der aggressiven<br />
Person war die häufigste<br />
Maßnahme, um die Situation zu<br />
beruhigen. Zentrale Maßnahmen<br />
zur Vorbeugung von Aggressionsereignissen<br />
sind Schulungen<br />
und Trainings der Mitarbeiter. ■<br />
Quelle:<br />
Steck-Egli, Ruth: Aggressionsereignisse<br />
auf Notfallstationen.<br />
Lizentiatsarbeit der Philosophischen<br />
Fakultät der Universität<br />
Zürich. Basel 2005<br />
Verhaltensregeln im<br />
Krisenfall<br />
Handbuch mit hilfreichen Tipps für die<br />
Bewältigung kritischer Ereignisse im<br />
medizinisch-pflegerischen Bereich<br />
Das KAGes-Handbuch „Krisen<br />
bewältigen“ bietet den<br />
Führungskräften und Mitarbeitern<br />
Verhaltensregeln für kritische Ereignisse,<br />
die sich aus der direkten<br />
Patientenbetreuung ergeben können.<br />
Mit geringen Anpassungen<br />
lässt es sich auch für andere Krisensituationen<br />
verwenden.<br />
In sechs Kapiteln finden sich<br />
Richtlinien für das Verhalten im<br />
Krisenfall, die Durchführung des<br />
Krisenmanagements, wichtige<br />
Adressen, Empfehlungen für den<br />
Umgang mit Medien, relevante<br />
Rechtsinformationen wie z.B. die<br />
Ausfolgung von Krankengeschichten,<br />
Anzeigepflichten bei Tod und<br />
Körperverletzung oder Verhalten<br />
bei behördlichen Vernehmungen,<br />
Das Handbuch liegt in den<br />
Spitälern auf.<br />
sowie Anleitungen für das Gespräch<br />
mit Patienten und Angehörigen<br />
im Fall des Falles. ■<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Juni 2006
18<br />
PERSONALENTWICKLUNG<br />
Erinnerungen an Dr. Oktavia Aigner-Rollett<br />
Die erste steirische Ärztin trat vor hundert Jahren ihren Dienst am Grazer<br />
Landeskrankenhaus an<br />
Der folgende Auszug wurde dem Beitrag<br />
„Meine Herren, meine Damen“ von Dr.<br />
Norbert Weiss entnommen, der sich zum Jubiläum<br />
„100 Jahre Ärztinnen an steirischen<br />
Landesspitälern“ an die erste steirische Ärztin,<br />
Dr. Oktavia Aigner-Rollett, erinnert.<br />
„Meine Herren, meine Damen“<br />
Damit begann Dr. Oktavia Aigner-Rollett, die<br />
erste steirische Ärztin, ihre Reden. Denn sie<br />
meinte, es würde wohl die Höflichkeit gebieten,<br />
an erster Stelle die Zuhörer des anderen<br />
Geschlechts anzusprechen.<br />
Als sie vor genau 100 Jahren als erste Ärztin<br />
am Grazer Landeskrankenhaus ihren Dienst<br />
antrat, hatte sie auf dem Weg zum Arztberuf<br />
bereits vielfältige Hürden überwunden. Als<br />
Oktavia Rollett wurde sie am 23. Mai 1877<br />
an der Stelle der heutigen Vorklinik geboren,<br />
dem damaligen Dienst- und Wohnort ihres<br />
Vaters Prof.Dr. Alexander Rollett. Sie durchlebte<br />
eine Kindheit und Jugendzeit, in der die<br />
Frage des Frauenstudiums so heiß diskutiert<br />
wurde wie nie zuvor oder danach.<br />
Vom Krankenhaus zur Praxis<br />
Als erste Grazerin maturierte sie im Jahr<br />
1900 am Ersten Staatsgymnasium in Graz,<br />
dem heutigen Akademischen Gymnasium.<br />
Nach ihrer Promotion am 9. Dezember 1905<br />
begann Dr. Oktavia Rollett 1906 am Grazer<br />
LITERATURTIPPS<br />
Portrait von Dr. Oktavia Aigner-Rollett aus der<br />
Sammlung Reinhold Aigner, Graz.<br />
Landeskrankenhaus als Volontärin zu arbeiten.<br />
Die Bestimmung, dass Frauen hier nicht<br />
Sekundararzt werden durften, wurde erst<br />
1912 im Eröffnungsjahr des Grazer Krankenhausneubaues<br />
aufgehoben. Da diese Einschränkung<br />
jedoch nicht für Privatspitäler<br />
galt, konnte Dr. Oktavia Rollett im Oktober<br />
1906 als erste Frau in Österreich am Grazer<br />
Anna-Kinderspital Sekundarärztin werden.<br />
Von rechts: Oktavia Rollett und die gebürtige<br />
Wienerin Maria Schuhmeister beim<br />
gemeinsamen Laborpraktikum in Graz.<br />
Sammlung Reinhold Aigner, Graz.<br />
Die Annahme ihrer Dissertationsschrift für<br />
das Fach Chemie, zur Erlangung eines zweiten<br />
Doktorates, wurde jedoch vom zuständigen<br />
Professor 1907 abgelehnt. Es war dies<br />
das Jahr, wo sie eine eigene Privatpraxis in<br />
der Grazer Humboldtstraße 17 eröffnete, die<br />
sie durch zwei Weltkriege und über viereinhalb<br />
Jahrzehnte betrieb.<br />
Das Leben dieser ersten steirischen Ärztin,<br />
die im Alter von 82 Jahren am 22. Mai 1959<br />
starb, war geprägt von einer großen Unabhängigkeit<br />
im Denken und einer herzlichen<br />
Verbundenheit mit den Patienten. ■<br />
Weitere Informationen im Internet unter:<br />
www.gsund.net/gsundonline<br />
Frauenspezifische<br />
Medizin<br />
Johannes Huber<br />
Verlag Wilhelm Maudrich<br />
Wien 2005, € 99,–<br />
Auf 360 Seiten mit zahlreichen<br />
Abbildungen werden<br />
frauenspezifische Erkrankungen<br />
und Erklärungsmodelle<br />
dafür<br />
vorgestellt.<br />
Es ist nicht egal, wie<br />
wir geboren werden<br />
Risiko Kaiserschnitt<br />
Michel Odent<br />
Walter Verlag 2005<br />
In diesem aufrüttelnden<br />
Buch werden die Gefahren<br />
von Kaiserschnitt ohne medizinische<br />
Indikation gezeigt<br />
und engagiert für eine<br />
natürliche Geburt plädiert.<br />
Warum wir lieben<br />
Die Chemie der<br />
Leidenschaft<br />
Helen Fischer<br />
Walter Verlag 2005<br />
Die Anthropologin zeigt anschaulich,<br />
warum Verliebtheit<br />
schwerem Suchverhalten<br />
ähnelt und wie diese<br />
wunderbare Leidenschaft<br />
länger lebendig bleibt.<br />
Independence Day<br />
2005<br />
Katja Maria Knoll<br />
Cover: Heidi Kriz<br />
Lyrik: Verena Klug<br />
8661 Wartberg i. Mürztal<br />
Katja Maria Knoll schildert<br />
ihre Erlebnisse und persönliche<br />
Entwicklung in<br />
Großbritannien in liebenswürdig<br />
offener Weise.<br />
Lebe!<br />
Lebendigkeit, Ernährung,<br />
Bewegung, Entspannung<br />
Michael Ehrenberger<br />
Orac-Verlag 2005<br />
Der Autor und Ganzheitsmediziner<br />
sieht in der Lebensenergie<br />
den Schlüssel<br />
zu Gesundheit und Vitalität.<br />
Lustvolles<br />
Selbstcoaching<br />
Verein Wiener Mentalgesellschaft<br />
(Hrsg.)<br />
Leykam 2005, € 24,90<br />
Sieben Autoren haben in<br />
einer neun Monate dauernden<br />
Workshop Reihe<br />
neue Mentaltechniken<br />
entwickelt.<br />
Juni 2006<br />
Menschen helfen Menschen
PERSONALENTWICKLUNG 19<br />
Hospizbegleitung im LKH<br />
Bad Radkersburg<br />
Erfolgreiche Initiativen und Fortbildung für einen<br />
patientenorientierten Umgang mit dem Sterben<br />
Seit Februar 1976<br />
arbeite ich als<br />
Pflegehelferin im LKH<br />
Bad Radkersburg.<br />
Hospizarbeit – der<br />
Umgang mit schwerkranken<br />
und sterbenden<br />
Menschen – war<br />
mir schon immer ein<br />
Anliegen und hat<br />
mich bereits seit meiner<br />
Kindheit interessiert.<br />
Monika Benigni,<br />
LKH Bad<br />
Radkersburg.<br />
Im LKH Bad Radkersburg ist die Hospizarbeit zu einem<br />
festen Bestandteil der Patientenorientierung geworden.<br />
Grundausbildung und Praktikum<br />
1998 wurde mir von Pflegedirektorin Irene<br />
Tritscher die Möglichkeit geboten, im Rahmen<br />
meiner Dienstzeit die Hospiz-Grundausbildung<br />
und ein Praktikum auf der Palliativstation<br />
im LKH-Univ.Klinikum Graz zu absolvieren.<br />
Dies war der Start für eine intensive<br />
Beschäftigung mit Hospizarbeit.<br />
Engagement im Hospizverein<br />
1999 gründete ich mit drei weiteren Kolleginnen<br />
die Hospizgruppe Radkersburg. Seit<br />
2000 ist das Team auf 22 MitarbeiterInnen<br />
angewachsen und ich wurde zur Teamleiterin<br />
gewählt. Mir wurde schnell klar, dass ich<br />
mich persönlich noch weiter ausbilden musste,<br />
um den Herausforderungen gerecht zu<br />
werden. Ich absolvierte also die Ausbildung<br />
zur Trainerin in der Erwachsenenbildung.<br />
Mit der Umgestaltung des Hospizvereines<br />
Steiermark im Jahr 2001 wurde ich in den<br />
Vorsitz des Verwaltungsausschusses und in<br />
den Vorstand gewählt.<br />
Projekt „Jugendliche<br />
begegnen dem Tod“<br />
Mit dieser Funktion ergab sich die Möglichkeit,<br />
mein spezielles Anliegen – Kinder und<br />
Jugendliche auf Tod und Sterben vorzubereiten<br />
– umsetzen zu können. Das von mir initiierte<br />
Projekt „Jugendliche begegnen dem<br />
Tod“ wird mittlerweile steiermarkweit in Zusammenarbeit<br />
mit den Schulbehörden durchgeführt.<br />
Dafür werden von mir HospizbegleiterInnen<br />
ganz speziell ausgebildet.<br />
Hospiz-Fortbildung<br />
im LKH Bad Radkersburg<br />
Ein Höchstmaß an dankenswerter<br />
Unterstützung, Akzeptanz und Interesse<br />
durch die Pflegedienstleitung<br />
und die unmittelbaren Kolleginnen<br />
ermöglicht erst die Ausübung<br />
all dieser Aktivitäten. Über<br />
Anregung von Pflegedirektorin<br />
Irene Tritscher halte ich für unser<br />
sehr interessiertes Pflegepersonal<br />
laufend Fortbildungen ab.<br />
Diese werden sehr gut angenommen<br />
und die Inhalte auch nachweislich<br />
umgesetzt.<br />
Hospizarbeit ist mittlerweile im<br />
LKH Bad Radkersburg ein fester<br />
Bestandteil geworden. Da dieses Thema<br />
sehr sensibel und die Annahme einer Unterstützung<br />
in Ausnahmesituationen überaus<br />
schwierig ist, kommt das Angebot einer Hospizbegleitung<br />
nicht nur vom Pflegepersonal.<br />
Um den Patienten das Überwinden dieser<br />
Hürde zu erleichtern, bieten wir wöchentlich<br />
einen fixen Termin an. Aber auch in Akutfällen<br />
greifen Ärzte sowie das Pflegepersonal<br />
auf das Angebot einer Hospizbegleitung<br />
zurück.<br />
Dadurch bieten wir den Patienten in unserem<br />
Haus ein menschliches Umfeld, in dem sie<br />
mit all ihren Bedürfnissen wahrgenommen<br />
werden.<br />
■<br />
monika.benigni@lkh-badradkersburg.at<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Juni 2006
20<br />
PERSONALENTWICKLUNG<br />
Medizinischer Dokumentationsassistent<br />
Studienreise zur Charité, dem größten europäischen Universitätsklinikum<br />
Die Berliner Charité ist das größte<br />
Universitätsklinikum Europas.<br />
Die Berliner Charité ist im<br />
deutschen Sprachraum<br />
führend beim Einsatz Medizinischer<br />
Dokumentationsassistenten.<br />
Seit einigen Jahren werden hier<br />
konkrete Modelle für den Einsatz<br />
und die Ausbildung Medizinischer<br />
Dokumentationsassistenten<br />
(MDA) erarbeitet, erprobt<br />
und in die Praxis umgesetzt.<br />
Denn mit der Einführung eines<br />
ökonomisch-medizinischen Klassifikationssystems,<br />
des DRG-<br />
Systems, war der Druck zur Verbesserung<br />
der Dokumentation<br />
riesengroß geworden, um damit<br />
die Erträge der Charité abzusichern.<br />
OA Dr. Herwig Lindner,<br />
Kurienobmann der Ärztekammer<br />
für Steiermark, und ich besuchten<br />
daher das größte Universitätsklinikum<br />
Europas, um für<br />
das Projekt „Einführung Medizinischer<br />
Dokumentationsassistenten“<br />
praktische Erfahrungen<br />
zu gewinnen.<br />
„Die MDA wollen wir<br />
nicht mehr hergeben“<br />
150 MDAs sind zur Zeit bereits<br />
in der Charité tätig. Alle Normalpflege-<br />
und Intensivstationen<br />
sowie größere<br />
OP-Bereiche verfügen<br />
über einen MDA, die<br />
unter der fachlichen Leitung<br />
des Medizin-Controllings<br />
stehen. Die<br />
MDAs entlasten Ärzte,<br />
Pflege und Verwaltung,<br />
indem sie die Codierung<br />
der Diagnosen und Prozeduren<br />
durchführen.<br />
Weiters übernehmen<br />
die MDAs die Aktenpflege<br />
einschließlich<br />
der Befunddokumentation<br />
und tragen somit<br />
Verantwortung für die<br />
ordnungsgemäße<br />
Führung der Patientenakte.<br />
Sie führen auch<br />
die administrativen Vorgänge<br />
zur Aufnahme,<br />
Verlegung und Entlassung der<br />
stationären Patienten durch und<br />
dienen darüber hinaus den Krankenversicherungen<br />
als erste<br />
kompetente Ansprechpartner bei<br />
Anfragen. Diese Entlastung<br />
konnte jedoch wirtschaftlich nur<br />
umgesetzt werden, indem auf<br />
den Stationen sowohl Ärzte als<br />
auch Pflege, Verwaltung und<br />
Technik einvernehmlich auf<br />
Dienstpostenanteile verzichtet<br />
haben. Dennoch wird auch von<br />
diesen Berufsgruppen der Einsatz<br />
von Medizinischen Dokumentationsassistenten<br />
durchwegs<br />
positiv beurteilt. „Die<br />
MDA wollen wir nicht mehr hergeben!“,<br />
lautete das Resumée<br />
einer Stationsschwester. Sie ist<br />
mir förmlich im Ohr hängen geblieben.<br />
Steirischer<br />
Projektstand<br />
In unserem Projekt werden zurzeit<br />
im Rahmen der Grundlagenermittlung<br />
die einlangenden<br />
Fragebögen mittels EDV erfasst.<br />
Die Ergebnisse werden sodann<br />
im Projektteam und Projektausschuss<br />
präsentiert und diskutiert<br />
Mag. Gerhard Mariacher und OA Dr. Herwig Lindner (von rechts) mit<br />
den leitenden Medizin-Controllern der Berliner Charité.<br />
werden. Der weitere Projektfahrplan<br />
sieht vor, über den Sommer<br />
die genauere Untersuchung jener<br />
möglichen Tätigkeitsbereiche<br />
vorzunehmen, in denen der<br />
Einsatz Medizinischer Dokumentationsassistenten<br />
besonders<br />
Abschied<br />
von Prim. DDr.<br />
Gerd Stepantschitz<br />
geeignet erscheint. Mit einem<br />
Abschluss des Projektes ist Ende<br />
2006 bzw. Anfang 2007 zu rechnen.<br />
■<br />
Mag. Gerhard Mariacher,<br />
Personaldirektion<br />
Mit dem Tod von Hofrat Prim. DDr.<br />
Gerd Stepantschitz hat die Steiermark<br />
eine große Persönlichkeit verloren. Seine politische Arbeit im<br />
Bundesrat und im Steiermärkischen Landtag war geprägt von<br />
großer Fachkompetenz und der parteienübergreifenden Zusammenarbeit<br />
zum Wohle des steirischen Gesundheitswesens. Als<br />
Primarius der 4. Medizinischen Abteilung am LKH Graz und in<br />
seiner knapp 13-jährigen Funktion als Ärztlicher Direktor hat er<br />
für die Innere Medizin und das Grazer Landeskrankenhaus-Universitätsklinikum<br />
Beachtliches geleistet. DDr. Gerd Stepantschitz<br />
war auch der erste Medizinische Direktor der Steiermärkischen<br />
Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. und hat hier mit<br />
seiner großen Erfahrung und seinem beachtlichen Weitblick<br />
mitgewirkt. Mit seinem Tod verlor das steirische Gesundheitswesen<br />
eine markante Medizinerpersönlichkeit.<br />
■<br />
Juni 2006<br />
Menschen helfen Menschen
Foto: IMC Management Center Krems<br />
Rektor Mag. Hans Lichtenwagner, Präs. DI<br />
Detlef Mostler, Dr. Christian Thoma und der<br />
wissenschaftliche Lehrgangsleiter DI Dr.<br />
Diethard Gstir bei der feierlichen Eröffnung des<br />
neuen akademischen Managementlehrganges.<br />
Vor ein paar Monaten war in meiner Post<br />
die Ausschreibung eines Wettbewerbes<br />
„Assistant of the Year 2006“ und hat spontan<br />
mein Interesse geweckt. Da die Anforderungen<br />
auf meine Sekretärin voll zutrafen,<br />
habe ich sie ermuntert, daran teilzunehmen.<br />
Frau Reingard Ragger hat spontan ja gesagt,<br />
den Fragebogen ausgefüllt, einen Test absolviert<br />
und mit Spannung und Gelassenheit<br />
das Ergebnis abgewartet.<br />
Wir haben uns beide sehr gefreut, dass sie<br />
Management und Technik<br />
Akademischer Managementlehrgang für<br />
Techniker im Gesundheitswesen<br />
Ende Februar 2005 startete der vom Österreichischen<br />
Verband für Krankenhaustechniker<br />
(ÖVKT) in Kooperation mit der IMC Fachhochschule<br />
Krems initiierte Managementlehrgang<br />
für Techniker im Gesundheitswesen.<br />
Verteilt auf drei Semester in neun Blockwochen<br />
zu je 60 Stunden werden die Betriebswirtschafts-<br />
und Managementmodule<br />
in Krems, die Technik-Module in Feldkirch,<br />
Graz, Innsbruck, Salzburg und Wien abgehalten.<br />
Abgeschlossen wird diese Ausbildung<br />
mit dem Titel „Akademischer Manager für<br />
Technik im Gesundheitswesen“.<br />
Managementmodule und Technikmodule<br />
wechseln sich in diesem innovativen Modell<br />
ab und werden miteinander verknüpft. Für den<br />
Praxisbezug, die Vernetzung der Techniker und<br />
einen fruchtbringenden Erfahrungsaustausch<br />
garantieren hochrangige Vortragende sowie<br />
Assistentin des Jahres 2006<br />
Die Aufgaben der Notfallmedizin<br />
sind, unter Einsatz von<br />
Notarztwagen und Notarzthelikopter<br />
Leben zu retten und die<br />
Folgen des vorhandenen gesundheitlichen<br />
Schadens zu limitieren. Der Notarzt<br />
analysiert die Situation, entscheidet<br />
über die Methoden der Erstversorgung<br />
und wählt weitere Versorgungsschritte<br />
sowie das Zielkrankenhaus aus. Das aus<br />
der gesetzlichen Protokollierungspflicht<br />
momentan schriftlich erstellte Notfallprotokoll<br />
wird erst im An-<br />
Studiengang<br />
Medizinische schluss an die Übergabe des<br />
Informationstechnik. Patienten verfasst, was eine<br />
unter mehr als 300 Teilnehmerinnen als<br />
Bundeslandsiegerin hervorgegangen ist.<br />
Ich schätze mich glücklich, Frau Reingard<br />
Ragger als meine engste Mitarbeiterin<br />
zu haben, und bin überzeugt, dass<br />
wir in vielen Bereichen Spitzenkräfte beschäftigt<br />
haben. Dieser Beitrag soll auch<br />
diese dazu motivieren, sich an ähnlichen<br />
Wettbewerben zu beteiligen. ■<br />
Dr. Johann Thanner, Personaldirektor<br />
optimale Vorbereitung unmöglich macht und<br />
therapeutische Maßnahmen verzögert.<br />
CANIS. Eine Kooperation zwischen Wirtschaft<br />
und Wissenschaft, genauer gesagt zwischen<br />
der FH Technikum Kärnten – Studiengang Medizinische<br />
Informationstechnik (medIT), dem Unternehmen<br />
ilogs – mobile software GmbH und<br />
der Ärztekammer Kärnten hat sich die Gestaltung<br />
eines Notarztinformationssystems zur Aufgabe<br />
gemacht. Ziel von CANIS ist die Ermöglichung<br />
und Optimierung des Informationsflusses<br />
zwischen NAW/NAH und Krankenhaus – durch<br />
die Entwicklung einer notärztlichen, mobilen<br />
und standardisierten Protokollierung aller medizinisch<br />
relevanten Ereignisse. Diese umfassen<br />
PERSONALENTWICKLUNG 21<br />
die Abhaltung der Technikmodule vor Ort in<br />
Krankenanstalten in ganz Österreich.<br />
Der Beginn des nächsten Techniker-Managementlehrgangs<br />
ist für Februar 2007 vorgesehen<br />
■<br />
Mag. (FH) Ursula Poindl, IMC Krems,<br />
Dipl.-Ing. Dr. Diethard Gstir, M.Sc., ÖVKT<br />
Kontakt:<br />
IMC Management Center Krems GmbH<br />
Piaristengasse 1, 3500 Krems<br />
Tel.: 02732/72877<br />
e-mail: weiterbildung@fh-krems.ac.at<br />
www.weiterbildung.fh-krems.ac.at<br />
Reingard Ragger ist die Bundesländersiegerin unter mehr als 300 Teilnehmerinnen<br />
CANIS kann Leben retten<br />
Die Überreichung der Urkunde des Ehrenpreises<br />
erfolgte im feierlichen Rahmen. Hier im Bild die<br />
Bundeslandsiegerin Reingard Ragger und<br />
Personaldirektor Dr. Johann Thanner.<br />
Kärntner Projekt bringt Qualitätssteigerung in der Notfallmedizin<br />
Anzeige<br />
alle klinischen, von Normwerten abweichenden<br />
Vitalparameter vor Ort<br />
und auf dem Transport zum<br />
Schockraum. CANIS nimmt Daten<br />
mittels Spracherkennung und mobilen Erfassungsgeräten<br />
auf und überträgt diese mittels<br />
drahtloser Kommunikation an ein Verteilerzentrum,<br />
informiert das Notfallteam vor Ort über<br />
das am besten geeignete Krankenhaus und<br />
übermittelt die relevanten Daten an den<br />
Schockraum der medizinischen Zieleinrichtung.<br />
Dort können bereits während des Transports die<br />
erforderlichen Ressourcen – Operationssaal,<br />
Modalitäten und Ärzteteams – vorbereitet und<br />
so vielleicht Leben gerettet werden. ■<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Juni 2006
22<br />
PERSONALENTWICKLUNG<br />
IN ALLER KÜRZE<br />
Joboskar 2005 und<br />
Steirischer Gesundheitspreis<br />
2006 in Bronze für LSF Graz<br />
Anerkennung für die hervorragenden<br />
Leistungen in der betrieblichen<br />
Gesundheitsvorsorge der LSF Graz mit dem<br />
Steirischen Gesundheitspreis 2006 in Bronze.<br />
Bereits im vergangenen Dezember wurde der<br />
LSF der „JobOskar 2005“ verliehen. Dieser<br />
Preis wird von der JobAllianz Steiermark, die<br />
vom Bundessozialamt, Landesstelle Steiermark,<br />
und dem Bundesministerium für soziale<br />
Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz<br />
getragen wird, an Betriebe verliehen,<br />
die sich für die Beschäftigung von Menschen<br />
mit Behinderung besonders engagiert<br />
haben.<br />
Eine weitere Auszeichnung wurde uns am<br />
30. März 2006 mit dem „Steirischen Gesundheitspreis<br />
2006“ in Bronze verliehen. Dieser<br />
vom Land Steiermark, Gesundheitsressort,<br />
der WKO Steiermark und der Merkur Versicherung<br />
verliehene Preis wurde uns für hervorragende<br />
Leistungen in der betrieblichen<br />
Gesundheitsvorsorge in der Kategorie „Betriebe<br />
über 50 MitarbeiterInnen“ verliehen.<br />
Beide Anerkennungen sind eine Bestätigung<br />
für unser erfolgreiches Bestreben, sich besonders<br />
behinderter Mitarbeiter anzunehmen<br />
und der Gesundheitsförderung unserer<br />
MitarbeiterInnen großes Augenmerk zu<br />
schenken.<br />
■<br />
Betriebsdirektor Bernhard Haas,<br />
MAS, LSF Graz<br />
Auszeichnungen,<br />
Anerkennungen und Preise<br />
Ao. Univ.-Prof. Dr.<br />
Hans-Peter Dimai<br />
wurde für seine herausragende<br />
Reviewertätigkeit<br />
von wissenschaftlichen<br />
Manuskripten<br />
vom Herausgeber<br />
des European Journal of Radiology<br />
mit dem ELSERVER „Editor’s Recognition<br />
Award 2005“ ausgezeichnet.<br />
■<br />
Das von Univ.-Prof. Dr.<br />
Ernst Eber, Klin. Abteilung<br />
für Pulmonologie<br />
und Allergologie,<br />
Univ.-Klinik für Kinderund<br />
Jugendheilkunde,<br />
mit herausgegebene<br />
Buch „Paediatric Pulmonary<br />
Function Testing“ im Karger Verlag<br />
wurde in der „2005 British Medical Association<br />
Book Competition“ in der Kategorie „Respiratory<br />
Medicine“ ausgezeichnet („Highly<br />
Commended“).<br />
■<br />
Univ.-Prof. Dr. Gerhard<br />
Friedrich, Hals-,<br />
Nasen-, Ohren-Univ.-<br />
Klinik wurde in das advisory<br />
board des Turkish<br />
Clinical Journal of<br />
Medical Sciences gewählt.<br />
■<br />
Univ.-Prof. Dr.<br />
Günther Jürgens, Institut<br />
für Physiologische<br />
Chemie: Die Publikation<br />
„The Role of<br />
Lipid Peroxidation and<br />
Antioxidants in Oxidative<br />
Modification of<br />
LDL. H. Esterbauer, J. Gebicki, H. Puhl and G.<br />
Jürgens; Free Radic Biol Med 13, 341-390<br />
(1992)“ wurde im Rahmen einer Erhebung<br />
der meistzitierten Publikationen zum 20-<br />
jährigen Bestehen der wissenschaftlichen<br />
Zeitschrift Free Radical Biology & Medicine<br />
mit 1387 Zitierungen (bis Juni 2005) an 1.<br />
Stelle gereiht ausgewiesen.<br />
■<br />
Univ.-Prof. Dr. Dr.<br />
Michael G. Schimek,<br />
Institut für Medizinische<br />
Informatik,<br />
Statistik und Dokumentation,<br />
wurde der<br />
INNOLEC LECTURES-<br />
HIP AWARD in Anerkennung<br />
seiner Beiträge zur Curriculumentwicklung<br />
und Lehre im Fach „Biostatistics<br />
and Statistical Biocomputing“ an der Naturwissenschaftlichen<br />
Fakultät der Masaryk<br />
Universität Brünn verliehen.<br />
■<br />
Univ.-Prof. Dr. Selman<br />
Uranüs, Univ.-<br />
Klinik f. Chirurgie,<br />
wurde in das Data<br />
Mentoring Committee<br />
einer europäisch/amerikanischen<br />
mulitzentrischen Phase-III-Studie<br />
bei schwerstverletzten Traumapatienten<br />
berufen.<br />
■<br />
Neue Führungskräfte<br />
Mit 1. Mai 2006 wurde<br />
PD Dr. Alain Barth<br />
zum Klinikvorstand der<br />
Universitätsklinik für<br />
Neurochirurgie am<br />
LKH-Univ.Klinikum<br />
Graz ernannt.<br />
Damit löste er den interimistischen<br />
Leiter Univ.Prof.Dr. Hans Tritthart<br />
ab.<br />
PD Dr. Barth hat bis dahin die Abteilung für<br />
vaskuläre Neurochirurgie am Schweizer Universitätsspital<br />
Bern geleitet.<br />
■<br />
Erfahrungsaustausch an<br />
der University of Louisville<br />
Während eines Kurzurlaubs konnte der Grazer<br />
Unfallchirurg ao. Univ.Prof.Mag.Dr. Franz<br />
Von links: ao.Univ.Prof.Mag.Dr. Franz Josef<br />
Seibert und Univ.Prof.Dr. David Seligson, Leiter<br />
des Departments for Fracture Care, Erfinder der<br />
retrograden Oberschenkelmarknagelung und<br />
derzeitiger Präsident der Küntscher Society.<br />
Josef Seibert die Gastfreundschaft der University<br />
of Louisville, Kentucky, genießen. Interessante<br />
Eindrücke brachte die Besichti-<br />
Juni 2006<br />
Menschen helfen Menschen
PERSONALENTWICKLUNG 23<br />
Foto: David Reischl, MedUniGraz<br />
gung der Infrastruktur des Krankenhausclusters<br />
„University Hospital – Jewish Hospital<br />
and Norton Hospital“.<br />
Während dieser Kurzhospitation erhielt<br />
Univ.Prof. Seibert die Möglichkeit, im Rahmen<br />
des Grand Rounds – vor versammeltem<br />
akademischem Staff, der chirurgischen<br />
Mannschaft und Studenten – über die Erfahrungen<br />
der Grazer Universitätsklinik für Unfallchirurgie<br />
mit der Marknagelung am proximalen<br />
Oberschenkel zu berichten und darüber<br />
zu diskutieren.<br />
■<br />
Hohe Bundesauszeichnung für<br />
den Grazer Forscher Univ.Prof.Dr.<br />
Peter Holzer<br />
Univ.Prof.Dr. Peter Holzer vom Institut für Experimentelle<br />
und Klinische Pharmakologie<br />
Univ.Prof.Dr. Peter Holzer mit Rektor<br />
Univ.Prof.DDr. Gerhard Franz Walter.<br />
der MedUniGraz wurde das „Große Ehrenzeichen“<br />
für Verdienste um die Republik Österreich<br />
verliehen. Die Auszeichnung wurde mit<br />
den wissenschaftlichen Erfolgen um seine<br />
Forschungsarbeiten begründet. So zählt<br />
Univ.Prof.Dr. Peter Holzer zu den weltweit<br />
meistzitierten Wissenschafter. Zentraler<br />
Schwerpunkt des Leiters der Forschungseinheit<br />
für translationale Neurogastroenterologie<br />
ist die Schmerz- und Entzündungsforschung.<br />
■<br />
Haben Sie Ihren Namen<br />
oder Ihre Adresse<br />
geändert?<br />
In diesen Fällen geben Sie dies bitte dem<br />
Personalbüro Ihrer Verwaltungsdirektion<br />
bekannt. Damit ermöglichen Sie uns,<br />
Ihnen das Mitarbeitermagazin G‘sund<br />
zuzuschicken.<br />
Bildungskalender 2006 –<br />
LKH-Univ.Klinikum Graz<br />
Die kleine Broschüre enthält<br />
zahlreiche Bildungsangebote<br />
für die Mitarbeiter<br />
des LKH-Univ.Klinikum<br />
Graz. Die Anstaltsleitung<br />
und die Betriebsratsvorsitzenden<br />
wollen<br />
damit die fachliche, berufsbezogene<br />
Weiterbildung<br />
forcieren und die<br />
Persönlichkeit der Mitarbeiter<br />
stärken. ■<br />
Bildungskalender<br />
2006 des LKH-<br />
Univ.Klinikum<br />
Graz.<br />
Neuer Betriebsratsvorsitzender<br />
im LKH Graz West<br />
BRV Karlheinz Dieber, flankiert von seinen<br />
Stellvertretern OA Dr. Gerhard Schober und<br />
Anna Kohl.<br />
Bei der konstituierenden Betriebsratssitzung<br />
am 11. Mai 2006 wurde Karlheinz Dieber einstimmig<br />
zum neuen Vorsitzenden gewählt.<br />
ZBRV Manfred Wolf wies in seiner Rede besonders<br />
auf die hohe Wahlbeteiligung hin<br />
und wünschte dem neuen Betriebsratsteam<br />
für die Zukunft alles Gute.<br />
■<br />
INFO-Abend „Lungenkrebs“ im<br />
LKH Graz West<br />
OA Dr. Gerhard<br />
Ambrosch beim<br />
Vortrag.<br />
Am 31. Mai 2006 nützten<br />
mehr als 200 Gäste die Gelegenheit,<br />
sich zum Thema<br />
Lungenkrebs vom Team<br />
der Pulmologischen Tagesklinik<br />
ausführlichst informieren<br />
zu lassen. Die<br />
Wichtigkeit der Vorsorge<br />
sowie Diagnose und Therapie<br />
von Lungenkrebs<br />
stand dabei im Vordergrund.<br />
Nach den Vorträgen wurden in der<br />
anschließenden Podiumsdiskussion in bewährter<br />
Weise individuelle Fragen beantwortet. ■<br />
Mag. (FH) Elisabeth Url, LKH Graz West<br />
Servicestelle für Menschen<br />
mit Behinderungen<br />
Das Bundesbehindertengleichstellungsgesetz<br />
ist am 1. Jänner 2006 in Kraft getreten.<br />
Gleichzeitig wurden auch bedeutende Änderungen<br />
im Behinderteneinstellungsgesetz<br />
und im Bundesbehindertengesetz vorgenommen.<br />
Mit der neuen Servicestelle des Kriegsopferund<br />
Behindertenverbandes Österreich werden<br />
persönliche, telefonische und elektronische<br />
Beratung und Information über das Behindertengleichstellungspaket<br />
und Fördermöglichkeiten<br />
für den Abbau von Barrieren<br />
geboten.<br />
■<br />
Kontakt:<br />
Servicestelle für berufliche BVP<br />
Lange Gasse 53, 1080 Wien<br />
Tel. 01/406 1580-0<br />
kobvoe@kobv.at<br />
www.kobv.at<br />
Abschied<br />
von o.Univ.Prof.DDr.<br />
Helmut Lechner<br />
Wir trauern<br />
um o.Univ.-<br />
Prof.DDr. Helmut<br />
Lechner, einen<br />
der herausragendsten<br />
österreichischen<br />
Mediziner,<br />
der von seinen<br />
Patienten,<br />
Kollegen und<br />
Schülern gleichermaßen hoch geschätzt<br />
worden ist. In seiner über 24-jährigen Zeit<br />
als Vorstand der Grazer Universitätsklinik<br />
für Neurologie hat er dieser zu weltweitem<br />
Ansehen verholfen und für internationales<br />
Interesse und Anerkennung gesorgt.<br />
Nicht nur die Steiermärkische<br />
Krankenanstaltengesellschaft, sondern<br />
auch das österreichische Gesundheitswesen<br />
hat mit dem Tod von o.Univ.Prof.DDr.<br />
Helmut Lechner eine vielfach ausgezeichnete,<br />
markante Medizinerpersönlichkeit<br />
verloren. Wir werden ihm stets ein ehrendes<br />
Andenken bewahren.<br />
■<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Juni 2006
24<br />
GESUNDHEIT & FORSCHUNG<br />
Schonende Neurochirurgie<br />
mit dem „Gammamesser“<br />
Unblutig für den Patienten<br />
Am 14. Dezember 2005 erfolgte die 3000.<br />
Behandlung im Gamma Knife (d. h. Gamma-Messer)<br />
der Universitätsklinik für Neurochirurgie.<br />
Hier werden Patienten unblutig,<br />
aber sehr exakt und schonend bei verschiedenen<br />
Erkrankungen therapiert. Diese so<br />
genannte „stereotaktische Radiochirurgie“<br />
erfolgt mit 201 Cobalt-60 Quellen mit einer<br />
hohen einzeitigen punktuellen Strahlendosis.<br />
Im Unterschied zu anderen Bestrahlungsformen<br />
treten nur selten unerwünschte Nebenwirkungen<br />
auf und die Belastung des Patienten<br />
ist kurz und gering.<br />
Zahlreiche<br />
Behandlungsindikationen<br />
Die moderne Technik mit Magnetresonanzplanung<br />
und ständig verbesserten Computerplanungsprogrammen<br />
ermöglicht nicht nur<br />
die Erkennung (Diagnose), sondern mittlerweile<br />
auch Behandlung komplexer und tiefliegender<br />
Störungen des Gehirns. Neben der<br />
„offenen, d.h. blutigen“ Operation gibt es in<br />
Graz seit 1992 die unblutige Neurochirurgie.<br />
Eingeführt von o.Univ. Prof. Dr. Gerhard<br />
Pendl, dem emeritierten Vorstand der Universitätsklinik<br />
für Neurochirurgie, betrieb dann<br />
das Team um Ass.Prof.Dr. Georg Papaefthymiou,<br />
Univ.Prof.Dr. Oskar Schröttner und<br />
Univ.Prof.Dr. Frank Unger mit großem Engagement<br />
die Radiochirurgie, so dass Graz in<br />
diesem Bereich international anerkannt ist.<br />
Bösartige Tumoren wie Metastasen oder<br />
Aderhautmelanome werden ebenso wie gutartige<br />
Gewächse, z. B. des Gehörnerven<br />
(Akustikusneurinome), der Hirnhäute<br />
(Meningeome) oder Gefäßmissbildungen erfolgreich<br />
und oft in Zusammenarbeit mit anderen<br />
Kliniken (Universitäts-Augenklinik,<br />
Hals-Nasen-Ohren-Universitätsklinik, Universitätsklinik<br />
für Radiologie) behandelt.<br />
Funktionsstörungen des Gehirns<br />
Ein besonderer Forschungsschwerpunkt sind<br />
seit Anbeginn die komplexen Hirnfunktionsstörungen,<br />
die mit Schmerzen (z. B. Trigeminusneuralgie),<br />
Bewegungsstörungen (z. B. Tremor<br />
bei Parkinson) oder zerebralen Krampfanfällen<br />
(Epilepsie) einhergehen. Hier verknüpft<br />
Univ.Prof.Dr. Frank Unger sein Wissen als<br />
Neurologe und Neurochirurg mit der Erfahrung<br />
von Ass.Prof.Dr. Georg Papaefthymiou zum<br />
Wohle der Patienten. Es gibt zahlreiche Publikationen<br />
in hochrangigen Zeitschriften, internationale<br />
Kontakte wurden aufgebaut und insbesondere<br />
aus Deutschland kommen zum Thema<br />
Epilepsie zahlreiche Anfragen. So gibt es<br />
etwa bei den so genannten „Hypothalamus-<br />
Hamartomen“ kaum vertretbare chirurgische<br />
Behandlungsansätze. Hier liegt normales Gewebe<br />
an verkehrter Stelle tief im Gehirn und<br />
führt ab dem Kleinkindalter zu zahlreichen epileptischen<br />
Anfällen, geistiger Retardierung<br />
und Hormonstörungen (vorzeitiger Pubertät)<br />
und zunehmender sozialer Isolierung der kleinen<br />
Patienten. Nach sorgfältiger Abwägung,<br />
zahlreichen interdisziplinären Besprechungen<br />
(z.B. mit der Epilepsiearbeitsgruppe Neurologie)<br />
und Verlaufsbeobachtungen kann dann<br />
die Indikation zur stereotaktischen<br />
Radiochirurgie gestellt werden. Alle<br />
beteiligten Abteilungen (so auch die<br />
Neuroanästhesie) verfügen mittlerweile<br />
über ein hohes Maß an Professionalität,<br />
so dass die exakte, sichere<br />
und schonende Behandlung problemlos<br />
verläuft und für die Patienten eine<br />
Erleichterung oder Heilung bewirkt.<br />
So wird in diesen Fällen bei den kleinen<br />
Patienten eine Allgemeinnarkose<br />
eingeleitet und mit dem stereotaktischen<br />
Rahmen eine MR-Untersuchung<br />
durchgeführt. Anschließend<br />
findet wie üblich die Anlage des Behandlungsplanes<br />
in Zusammenarbeit<br />
mit dem Strahlenphysiker statt (s. Abb. 2). Die<br />
Behandlung selbst erfolgt unter kontinuierlichem<br />
Monitoring. Normalerweise, d. h. bei erwachsenen<br />
Patienten, erfolgt die Radiochirurgie<br />
in lokaler Betäubung.<br />
Bedingt durch unsere Vorsicht und Sorgfalt<br />
hat die Radiochirurgie international Maßstäbe<br />
gesetzt. Dennoch muss beachtet werden,<br />
dass nicht alle Behandlungen komplikationslos<br />
sind und eine Heilung nicht in jedem Fall<br />
möglich ist.<br />
■<br />
Kontakt:<br />
Ass. Prof. Dr. Georg Papaefthymiou /<br />
Univ.Prof. Dr. Frank Unger<br />
Gamma Knife Ambulanz (Frau Reiner)<br />
Universitätsklinik für Neurochirurgie<br />
Auenbruggerplatz 29, 8036 Graz<br />
Tel. 0316-385-3597<br />
Schema der stereotaktischen Bestrahlung im<br />
Gamma-Knife.<br />
Ass.Prof.Dr. Georg Papaefthymiou und<br />
Univ.Prof.Dr. Frank Unger im Gamma Knife.<br />
Kleine Patientin mit Kollimatorhelm.<br />
MR-Planungsbild (T-2, axial) eines<br />
Hypothalamushamartoms mit den<br />
Strahlenisodosen.<br />
Juni 2006<br />
Menschen helfen Menschen
Univ.Prof.Dr. Reinhard Windhager mit<br />
Stationsschwester Heidi Schreiner.<br />
An der Grazer Universitätsklinik für Orthopädie wird<br />
erfolgreich geforscht und entwickelt.<br />
Fotos: H. A. Pachernegg<br />
Das erfolgreiche Team der Grazer<br />
Universitätsklinik für Orthopädie.<br />
Jubiläum für Grazer<br />
Universitätsklinik für Orthopädie<br />
Erfolgreiche Bilanz und Blick in die Zukunft der Patientenversorgung und Forschung<br />
Im Februar wurde die Grazer Universitätsklinik<br />
für Orthopädie fünf Jahre alt. Sie<br />
hat sich in dieser Zeit zu einem international<br />
angesehenen Zentrum entwickelt und<br />
sorgt für kräftige wissenschaftliche Impulse.<br />
Dazu gehören beispielsweise das Knie<br />
für „schwierige Fälle“, die Hüfte der Zukunft<br />
(„Future Hip“), eine noch laufende<br />
Studie über die Qualität unterschiedlicher<br />
Endoprothesen sowie internationale und<br />
„innersteirische“ wissenschaftliche Zusammenarbeit.<br />
Auch an Zukunftsthemen mangelt<br />
es nicht.<br />
Stolz weist der Vorstand der Universitätsklinik<br />
für Orthopädie, Univ.-Prof. Dr. Reinhard<br />
Windhager, darauf hin, dass „2005 insgesamt<br />
16.500 PatientInnen ambulant und stationär<br />
betreut und rund 1.800 Operationen<br />
durchgeführt wurden. Denn neben den Aufgaben<br />
in der Forschung und in der Aus- und<br />
Weiterbildung von Ärzten sind wir vor allem<br />
dazu da, die steirische Bevölkerung mit Spitzenmedizin<br />
zu versorgen“.<br />
■<br />
Kontakt:<br />
o.Univ.Prof.Dr. Reinhard Windhager<br />
Universitätsklinik für Orthopädie<br />
am LKH-Univ.Klinikum Graz<br />
Tel. +43 316 385-4807<br />
E-Mail: reinhard.windhager@meduni-graz.at<br />
Brücken zum Arzt und Patienten ...<br />
www.med.at<br />
Das neue Gesundheitsportal von Schering<br />
Wir nützen die neuesten Informations-Technologien der Kommunikation und vermitteln<br />
unsere Kompetenz und Erfahrung auch im Internet und bauen Brücken zu<br />
unseren Patienten und Kunden auf.<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Juni 2006
26<br />
GESUNDHEIT & FORSCHUNG<br />
Interdisziplinäre bio-psycho-soziale Betreuung<br />
Erfolgreiche Patientenorientierung und höhere Mitarbeiterzufriedenheit an der<br />
Klinischen Abteilung für Phoniatrie an der Grazer HNO-Universitätsklinik<br />
Bereits seit 2000<br />
arbeitet das<br />
Team der Klinischen<br />
Abteilung für Phoniatrie<br />
am LKH-Univ.Klinikum<br />
Graz konsequent<br />
an der Umsetzung<br />
des bio-psychosozialen<br />
Modells für<br />
Univ.Prof.Dr.<br />
Gerhard Friedrich,<br />
seine Patienten. Dieses<br />
Team umfasst für Phoniatrie der<br />
Klinische Abteilung<br />
Ärzte bzw. Phoniater, Grazer HNO-<br />
Logopäden, eine Linguistin,<br />
diplomierte<br />
Universitätsklinik.<br />
Gesundheits- und<br />
Krankenschwestern, eine Psychologin/Psychotherapeutin<br />
sowie eine Physiotherapeutin,<br />
eine Diätologin und einen Manualmediziner.<br />
Patientenuntersuchung im Team<br />
In der ärztlichen Gesprächsführung wird konsequent<br />
nicht nur auf die organische, sondern<br />
auch auf die psychosoziale Ebene Bezug<br />
genommen. Die ärztlichen Mitarbeiter der<br />
Klinischen Abteilung für Phoniatrie haben zu<br />
diesem Zweck die PSY I Ausbildung der Ärztekammer<br />
absolviert bzw. stehen in der Ausbildung<br />
dazu.<br />
Die Patienten werden routinemäßig vom<br />
psychosomatischen Liaisondienst exploriert<br />
und bei Bedarf wird eine psychotherapeutische<br />
Therapie eingeleitet bzw. vermittelt.<br />
Als ein dafür geeignetes Zusatzinstrument<br />
hat sich der Stimmstörungsindex (siehe<br />
Abb.) erwiesen, der die Einschränkung der<br />
Lebensqualität bezogen auf die Stimme erfasst<br />
und als Grundlage für weitere<br />
Therapieschritte dient.<br />
Alle Patienten werden im Team gemeinsam<br />
von Ärzten, Logopäden und der Psychotherapeutin<br />
untersucht und ein gemeinsames Behandlungskonzept<br />
wird erstellt. Wenn erforderlich,<br />
wird eine physiotherapeutische Untersuchung<br />
und Betreuung bzw. manualmedizinische<br />
Therapie eingeleitet.<br />
Organisationsentwicklung<br />
und Fortbildung<br />
In den wöchentlichen Teambesprechungen<br />
werden neben Patienten auch interne Abläufe<br />
besprochen und reflektiert. In diesem Rahmen<br />
finden regelmäßig auch Supervisionen<br />
statt. In ganz- bzw. halbtägigen Klausurtagungen<br />
werden längerfristige Konzepte und<br />
strategische Ziele der Abteilung erarbeitet.<br />
2005 wurde auf der Station der phoniatrischen<br />
Abteilung eine Kardexvisite eingeführt.<br />
Zweimal wöchentlich werden gemeinsam<br />
mit Ärztinnen, Schwestern, Logopädinnen,<br />
Physiotherapeutin, Psychotherapeutin<br />
sowie TurnusärztInnen alle Patienten durchbesprochen<br />
und interdisziplinäre Therapiekonzepte<br />
erstellt.<br />
Logopädische Therapie<br />
und Tumorboard<br />
Die logopädischen Therapiemaßnahmen<br />
werden in der regelmäßigen Teambesprechung<br />
bzw. Fallsupervision mit der Psycho-<br />
Werbung<br />
Neu im Krankenhaus –<br />
von Roche Diagnostics<br />
Im Labor schon bald ein vertrauter Anblick: Reagenzpackungen im grüngelben<br />
cobas-Erscheinungsbild.<br />
Der Schweizer<br />
Healthcare-<br />
Konzern Roche<br />
stellt seit Jahresbeginn<br />
seine Diagnostica-Produkte<br />
für Labor und<br />
Krankenhaus sukzessive<br />
auf eine<br />
neue Markenbezeichnung<br />
um.<br />
Die neue Dachmarke<br />
cobas mit<br />
ihrem typisch<br />
grün-gelben Erscheinungsbild<br />
wird in Zukunft eine<br />
leichtere Kommunikation<br />
und<br />
Zuordenbarkeit der ca. 3.000 unterschiedlichen<br />
Produkte, die Roche Diagnostics für<br />
den Labor- und Krankenhausbereich anbietet,<br />
gewährleisten.<br />
■<br />
Entwickelt, designed und produziert in<br />
Österreich: Blutgasanalysator cobas b 121<br />
Juni 2006<br />
Menschen helfen Menschen
GESUNDHEIT & FORSCHUNG 27<br />
therapeutin speziell auf jeden einzelnen<br />
Patienten abgestimmt und<br />
das weitere Procedere für die Therapie<br />
festgelegt. Es wird geklärt,<br />
ob eine weiterführende Therapie<br />
an unserer Abteilung sinnvoll ist,<br />
ob dies unter stationären Bedingungen<br />
oder als ambulante Nachbetreuung<br />
durchgeführt werden<br />
soll, oder ob ein Einschleusen in eine<br />
andere Therapieform im Vordergrund<br />
steht.<br />
Onkologische Patienten werden im<br />
Rahmen des Tumorboards in Zusammenarbeit<br />
mit den anderen<br />
Abteilungen gemeinsam mit Radioonkologen<br />
und internistischen<br />
Onkologen besprochen. Bei diesen<br />
Patienten erfolgt präoperativ auch<br />
eine logopädische und psychotherapeutische<br />
Beratung sowie bei<br />
Bedarf die Kontaktaufnahme mit<br />
Selbsthilfegruppen (z.B. Kehlkopflosen-Verein).<br />
■<br />
gerhard.friedrich@meduni-graz.at<br />
Weitere Informationen im Internet unter:<br />
www.gsund.net/gsundonline<br />
Stimmstörungsindex zur Abschätzung der Einschränkung der Lebensqualität.<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Juni 2006
28<br />
GESUNDHEIT & FORSCHUNG<br />
Transplantation von Säuglingsnieren<br />
en-bloc in das Becken des Empfängers.<br />
Das Nierenröntgen 6 Monate später zeigt<br />
bereits eine normale Ausscheidung von<br />
Kontrastmittel in Nieren, die<br />
Erwachsenengröße erreicht haben.<br />
Univ.Prof.Dr. Peter H. Petritsch, Grazer Univ.Klinik für<br />
Urologie, mit der ehemaligen, heute völlig gesunden<br />
Patientin N. Wiedner.<br />
Erfolgreiche Nierentransplantationen in Graz<br />
Spezielle Implantationstechnik von Säuglingsnieren für Erwachsene<br />
Ein überraschender Blumengruß an einem<br />
trüben Febermorgen 2006, überbracht<br />
von einer Patientin, die ich einige Jahre nicht<br />
mehr gesehen hatte, rief einerseits die Probleme<br />
von damals ins Gedächtnis zurück und<br />
andererseits das Erfolgserlebnis verbunden<br />
mit einer erfolgreichen Operation.<br />
Nierentransplantationen<br />
in Graz seit 1969<br />
Im LKH-Univ.Klinikum Graz werden seit 1969<br />
Nieren transplantiert. Funktionsraten dieser<br />
Nieren von über 20 Jahren sind keine Seltenheit.<br />
Ich treffe immer wieder mit mir unbekannt<br />
erscheinenden Menschen zusammen,<br />
denen ich vor über 20 Jahren eine Niere eingepflanzt<br />
habe. Diese lassen mich dann mit<br />
Stolz und Freude wissen, dass ihre Niere immer<br />
noch gut funktioniert. Erfreulicheres als<br />
die Bestätigung von guter Arbeit zum Wohle<br />
des Patienten und für ein lebenswertes Leben<br />
kann einem Chirurgen gar nicht passieren.<br />
Säuglingsnieren für Erwachsene<br />
Im Februar waren es 15 Jahre, dass Frau<br />
Wiedner eine Niere bekam, nachdem sie drei<br />
Jahre lang mehrmals in der Woche zur Hämodialyse<br />
gehen musste. Dies ist noch<br />
nichts Außergewöhnliches. Das Besondere<br />
bei Frau Wiedner ist, dass ihr die Nieren eines<br />
vier Wochen alten verstorbenen Säuglings<br />
eingepflanzt wurden. Dies war zum damaligen<br />
Zeitpunkt nicht nur eine Sensation,<br />
sondern auch eine chirurgische Herausforderung.<br />
Von Eurotransplant wurde damals<br />
wegen allgemein schlechter Ergebnisse die<br />
Transplantation von Säuglingsnieren in Erwachsene<br />
als nicht empfehlenswert erachtet.<br />
Aufgrund des eklatanten Organmangels<br />
entschieden wir uns 1990, auch Säuglingsnieren<br />
für Erwachsene zu akzeptieren. Dafür<br />
entwickelten wir eine spezielle Implantationstechnik.<br />
Bis heute konnten wir bereits 16<br />
Mal erfolgreich derartige Transplantationen<br />
durchführen.<br />
Rasches Wachstum<br />
Frau Wiedner ist das beste Beispiel für die<br />
Richtigkeit der Entscheidung zum damaligen<br />
Zeitpunkt diese Säuglingsnieren zu akzeptieren.<br />
Interessant war, dass die etwa<br />
drei cm großen Nieren innerhalb von sechs<br />
Monaten auf Erwachsenengröße angewachsen<br />
waren. Wir konnten es hautnah<br />
verfolgen, wie die Größe der Nieren von<br />
Woche zu Woche zunahm. Unsere damalige<br />
Patientin ist heute völlig gesund, mit normaler<br />
Nierenfunktion (Creatinin 0,9), und<br />
führt ein normales und glückliches Leben im<br />
Kreis ihrer Familie.<br />
Dank unserer Erfahrungen haben wir auf diesem<br />
Gebiet bei Eurotransplant einen exzellenten<br />
Ruf und sind eines der wenigen Transplantationszentren,<br />
die Säuglingsnieren<br />
überhaupt angeboten bekommen. ■<br />
Univ.Prof.Dr. Peter H. Petritsch, Univ.Klinik<br />
für Urologie, LKH-Univ.Klinikum Graz<br />
Forschungs-News<br />
Die Homepage www.gsund.net ist eine virtuelle Plattform für Partner, Organisationen und<br />
Firmen aus dem Gesundheits- und Spitalsbereich. Ihre übersichtliche Gestaltung erleichtert<br />
die Kommunikation über den Stand, die Entwicklungen und Forschungsergebnisse des<br />
Gesundheits- und Spitalsbereichs.<br />
Der Forschung wird dabei ein besonderer Stellenwert beigemessen. Mit aktuellen News,<br />
Veranstaltungshinweisen und einem breiten Informationsangebot über Forschung & Entwicklung<br />
wird dazu beigetragen.<br />
■<br />
Mehr dazu:<br />
www.gsund.net/forschung<br />
Juni 2006<br />
Menschen helfen Menschen
Kleiner Schnitt –<br />
große Operationen<br />
Tagungsteilnehmer aus Europa und den USA<br />
erörterten auf der Stolzalpe neue minimal-invasive<br />
Operationstechniken in der Knieendoprothetik<br />
Prachtwetter und<br />
wunderbarer Ausblick<br />
von der Terrasse des<br />
LKH Stolzalpe.<br />
Das Operationsteam bei einem<br />
minimalinvasiven Eingriff am Kniegelenk.<br />
Ihrer<br />
GESUNDHEIT & FORSCHUNG 29<br />
Gesundheit<br />
zuliebe<br />
Gesundes Essen<br />
schützt vor Zuckerkrankheit<br />
Kennen Sie das? Sie warten nach einer<br />
Blutabnahme beim Arzt gespannt auf das<br />
Ergebnis. Besonders der Zuckerwert (Glukose<br />
im Blut) interessiert.<br />
Hohe Blutzuckerwerte spürt man nicht und<br />
doch verursachen sie Folgekrankheiten wie<br />
z.B. Durchblutungs-, Seh- und Wundheilungsstörungen.<br />
Dabei handelt es sich um Diabetes mellitus<br />
Typ II, landläufig Alterszucker genannt. Die<br />
Ursache ist nicht nur erblich bedingt. Bewegungsarmut<br />
und falsche Ernährungsweise,<br />
die zu Übergewicht führt, sind der Motor für<br />
ein sehr frühes Auftreten dieser Erkrankung.<br />
Bekämpfen Sie daher Ihr Übergewicht:<br />
• Planen Sie täglich drei Hauptmahlzeiten<br />
– warten Sie nicht, bis Sie abends viel<br />
Zeit haben, um viel zu essen. In Heißhungerphasen<br />
isst man zu große Mengen.<br />
• Essen und naschen Sie nicht nebenbei.<br />
So vermissen Sie das angenehme Gefühl<br />
des „Sattseins“ und übersehen leicht,<br />
wie viel Sie schon gegessen haben.<br />
• Für den Hunger zwischendurch empfehlen<br />
wir Obst, ein Glas Buttermilch oder<br />
fettarmes Jogurt.<br />
• Trinken Sie ausreichend kalorienfreie Getränke<br />
wie Wasser, Tee ohne Zucker oder<br />
stark verdünnte Lightgetränke. Oft ist ein<br />
vermeintliches Hungergefühl Durst.<br />
• Nützen Sie täglich Gelegenheiten zur Bewegung.<br />
Die Beweglichkeit des Kniegelenks vier<br />
Wochen nach einer minimalinvasiven<br />
Operation.<br />
Prachtwetter<br />
und<br />
einen herrlichen<br />
Ausblick gab es beim<br />
Symposium am 21.<br />
und 22. April 2006 im<br />
LKH Stolzalpe. Experten<br />
aus 11 Ländern<br />
erörterten die minimal-invasive<br />
Technik<br />
in der Knieendoprothetik.<br />
Ein Höhepunkt<br />
war sicher die Live-<br />
Übertragung von Operationen<br />
in den Schulungsraum.<br />
„Das Feedback<br />
war überaus positiv und wir sind stolz<br />
darauf, dass wir neben London und Berlin<br />
nun auch am LKH Stolzalpe dieses internationale<br />
Symposium mit hohem Standard anbieten<br />
und so ins internationale Rampenlicht<br />
rücken“, meinten Doz. Dr. Siegfried Hofmann,<br />
Leiter des Knie-Teams am LKH Stolzalpe,<br />
und der Ärztliche Direktor Prim.Univ.-<br />
Prof.Dr. Reinhard Graf.<br />
Als ein europäisches Ausbildungszentrum<br />
für Knieendoprothetik hat das LKH Stolzalpe<br />
seit 2001 rund 800 Ärzte und 220<br />
Schwestern bei diversen Schulungen und<br />
Veranstaltungen begrüßen können. ■<br />
Kontakt:<br />
Gerlinde Kollau<br />
Allgemeines und Orthopädisches<br />
LKH Stolzalpe<br />
A-8852 Stolzalpe<br />
gerlinde.kollau@lkh-stolzalpe.at<br />
Immer aktuell!<br />
www.gsund.net<br />
www.kages.at<br />
Wussten Sie, dass …?<br />
• Diabetikerschokolade ebenso kalorienreich<br />
ist wie ganz normale Schokolade.<br />
Dasselbe gilt für Diabetikerzucker, -eis<br />
und -kekse.<br />
Genießen Sie also normale Schokolade –<br />
nicht zu oft und nicht mehr als eine Rippe.<br />
• künstlicher Süßstoff wirklich kalorienfrei<br />
ist. Gemeint sind alle flüssigen und tablettenförmigen<br />
Süßstoffe wie z.B. Natreen,<br />
Kandisin.<br />
• ein Mangel an Kohlenhydraten (zu wenig<br />
Brot, Beilagen, Obst oder zu lange<br />
Essenspausen) Heißhunger nach Süßem<br />
verursacht.<br />
■<br />
Ihr Ernährungsmedizinischer Dienst<br />
LKH-Univ. Klinikum Graz<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Juni 2006
30<br />
GESUNDHEIT & FORSCHUNG<br />
Foto: Sudy<br />
Foto: Sudy<br />
Johann Leopold Auenbrugger<br />
Auf den Spuren dieses berühmten, in Graz geborenen Mediziners<br />
Geboren am Auenbruggerplatz<br />
Nr.<br />
18 – so steht es in der<br />
Geburtsurkunde jener<br />
Steirer, die im Landeskrankenhaus-Universitätsklinikum<br />
Graz<br />
geboren worden sind.<br />
Doch die wenigsten<br />
von ihnen wissen,<br />
Mag.pharm. Dr.<br />
Bernd E. Mader,<br />
LKH-Univ.Klinikum<br />
Graz.<br />
wer Auenbrugger<br />
war. Dabei ist Johann<br />
Leopold Auenbrugger der international bekannteste<br />
Mediziner, der bisher in Graz zur<br />
Welt gekommen ist.<br />
Johann<br />
Leopold<br />
Auenbrugger<br />
mit Gattin<br />
Marianne.<br />
Der „Mohrenwirt“ in der Mariahilferstraße Nr. 16, das einstige<br />
Gasthaus des Vaters von Johann Leopold Auenbrugger.<br />
Das Geburtshaus von Johann Leopold Auenbrugger an der Ecke<br />
Südtirolerplatz / Griesgasse mit einer Gedenktafel beim<br />
Eingangstor Griesgasse Nr. 2.<br />
Foto: Dr. Regal, Wien<br />
Jugend- und Studienzeit<br />
Folgt man seinen wenigen Spuren in Graz, so<br />
kann man am Geburtshaus Griesgasse Nr. 2<br />
eine kleine Gedenktafel mit folgendem Text<br />
entdecken: „In diesem Hause wurde Leopold<br />
von Auenbrugger am 19. November 1722 geboren.“<br />
Zu dieser Zeit war sein Vater der<br />
„Mohrenwirt“, ein bekannter und auch recht<br />
wohlhabender Bürger in Graz. Sein Vater Sebastian<br />
wollte offenbar, dass Leopold „etwas<br />
Besseres“ werden sollte und so schickte<br />
er ihn aufs Jesuitengymnasium. Nach Beendigung<br />
der Gymnasialzeit ermöglichte der<br />
Vater ihm ein Medizinstudium in Wien.<br />
Aus der Studienzeit von Leopold Auenbrugger<br />
wissen wir wenig. Am 18. November 1752<br />
promovierte Leopold Auenbrugger. Nach Beendigung<br />
des Medizinstudiums blieb er in<br />
Wien und erwählte die Kaiserstadt bis zu seinem<br />
Lebensende als ständigen Wohnsitz.<br />
Entdeckung der<br />
Perkussion<br />
Seine erste Anstellung erhielt<br />
Leopold Auenbrugger im<br />
Spanischen Militärspital.<br />
1758 wurde er dort dann Primararzt,<br />
verlor jedoch 1762<br />
diese Anstellung und widmete<br />
sich von nun an ausschließlich<br />
seiner ausgedehnten<br />
Praxis.<br />
Von 1754 an beschäftigte<br />
sich Leopold Auenbrugger<br />
sieben Jahre lang mit den<br />
Schallunterschieden, die er<br />
beim Beklopfen der menschlichen<br />
Brustwand feststellen<br />
konnte. Experimentell wies<br />
er nach, dass die<br />
Schalldämpfung so weit<br />
reichte wie die darin enthaltene<br />
Flüssigkeit. Um diese<br />
Theorie zu untermauern, experimentierte<br />
er vorerst mit<br />
Fässern, die er unterschiedlich<br />
hoch mit Wasser angefüllt<br />
hatte, später waren es<br />
auch Leichen, in deren Brustkorb er Wasser<br />
injiziert hatte.<br />
All diese Versuche führten letztlich zu jener<br />
Entdeckung, die als „Perkussion“ (vom lat.<br />
percussio: Schlag, Stoß) in der medizinischen<br />
Diagnostik ihren festen Platz hat.<br />
Anekdotenhaft wird diese Entdeckung stets<br />
zusammen mit folgender Geschichte erzählt:<br />
Im elterlichen Betrieb in Graz, dem „Mohrenwirt“,<br />
habe Leopold Auenbrugger seinen Vater<br />
immer wieder beobachten können, wie<br />
dieser durch Klopfen an den Fässern Rückschlüsse<br />
auf eine noch darin vorhandene<br />
Weinmenge gewinnen wollte. Als Leopold<br />
Auenbrugger Arzt geworden war, hatte er<br />
den genialen Einfall, diese Methode auch<br />
beim Menschen anzuwenden.<br />
Doch der rege Forschungsgeist Leopold Auenbruggers<br />
hatte sich darüber hinaus mit<br />
vielen anderen medizinischen Problemen beschäftigt.<br />
1761 veröffentlichte er eine Arbeit<br />
über die Lungenkrankheiten der Steinbrucharbeiter,<br />
18 Jahre später (1779) erschien in<br />
Wien die Schrift „Heilart der epidemischen<br />
Ruhr im Jahre 1779“.<br />
■<br />
bernd.mader@klinikum-graz.at<br />
Quelle:<br />
Bernd Mader. Johann Leopold Auenbrugger,<br />
Edler von Auenbrugg (1722–1809). In:<br />
Blätter für Heimatkunde. Heft 2/3 (2005).<br />
Weitere Informationen im Internet unter:<br />
www.gsund.net/gsundonline<br />
Juni 2006<br />
Menschen helfen Menschen
GESUNDHEIT & FORSCHUNG 31<br />
Spondylolyse<br />
Die frühzeitige Behandlung dieser Erkrankungsform<br />
der Wirbelsäule bringt durchwegs Erfolge<br />
Die Spondylolyse als Ursache für einen<br />
Gleitwirbel führt häufig zu Schmerzen<br />
durch die entstehende Instabilität im betroffenen<br />
Segment. Durch eine fehlende Durchbauung<br />
der Interarticularportion des jeweiligen<br />
Wirbels, also der Verbindung zwischen<br />
dem oberen und unteren Gelenksfortsatz<br />
(Abb. 1), kann es zu einer Spondylolisthese<br />
(Gleitwirbel) kommen.<br />
Ursachen<br />
Es gibt verschiedene Thesen zur Entstehung<br />
der Spondylolyse, wie z. B. die in der Gebärmutter<br />
vorkommende (intrauterine) Fehlanlage<br />
oder das Geburtstrauma, traumatische<br />
Brüche wie auch Ermüdungs- und Stressfrakturen<br />
bei entsprechenden Arbeitsverrichtungen<br />
oder bei verschiedenen Sportarten (z.<br />
B. Stabhochsprung, Speerwerfen, Turnen<br />
oder rhythmische Sportgymnastik).<br />
Vorkommen<br />
2–4% in unserer Bevölkerung sind davon betroffen.<br />
Von diesem Bevölkerungsanteil<br />
braucht ca. 5% eine Therapie, wiederum 5%<br />
der therapiebedürftigen Patienten bedürfen<br />
einer chirurgischen Behandlung.<br />
Äußeres Erscheinungsbild<br />
In erster Linie handelt es sich um einen reinen<br />
Kreuzschmerz ohne radikuläre<br />
Ausstrahlungen. Dieser kann im<br />
Sinne von Instabilitätsschmerzen<br />
bei langem Stehen oder langem<br />
Sitzen vorkommen.<br />
In der Seitenansicht kann es je<br />
nach der sich entwickelnden<br />
Dr. Gerd M. Ivanic,<br />
Leiter des<br />
Departments für<br />
Erkrankungen der<br />
Wirbelsäule,<br />
Wirbelsäulenchirurgie<br />
und<br />
Fußchirurgie, LKH<br />
Stolzalpe.<br />
Spondylolisthese<br />
(Gleitwirbel) zu einer<br />
Hyperlordose (Hohlkreuz)<br />
über und zu einer<br />
Kyphose (Rundrücken)<br />
unter dem betroffenen<br />
Segment<br />
kommen (Abb. 2). Die<br />
Schmerzen treten in<br />
drei Häufigkeiten auf:<br />
1. im praepubertären<br />
Wachstumsschub;<br />
2. mit 30–40 Jahren,<br />
wenn die körperliche<br />
Betätigung eher abnimmt<br />
bzw. auch die<br />
Bandscheibendegeneration auf Grund der<br />
falschen Belastung zu einer Erniedrigung<br />
führt und dadurch vermehrt Schmerzen im<br />
krankhaften Bereich auftreten können.<br />
3. mit 60–70 Jahren, wenn die Patienten körperlich<br />
weniger tun und die Bandscheibe<br />
vollkommen aufgebraucht ist.<br />
Therapie und Ergebnisse<br />
Generell ist primär eine konservative Therapie<br />
anzustreben. Im Akutstadium kann eine<br />
Lumbalbandage zur Entkrampfung der verkrampften<br />
wirbelsäulennahen Muskulatur<br />
mit Hilfe von konservativen Maßnahmen wie<br />
Massagen, Moorpackungen, Strom und dergleichen<br />
von großer Hilfe sein. Durch Lumbalbandagen<br />
(Abb.3) wird auch das Bewegungsempfinden<br />
verbessert. In der obligaten<br />
Einzelheilgymnastik ist es wichtig, dem Patienten<br />
Stabilisierungsübungen beizubringen,<br />
die er täglich selbstständig durchführen<br />
kann. Sollte die physikalische Therapie zu<br />
keiner wesentlichen Beschwerdeverbesserung<br />
führen, so ist letztlich die Operation angezeigt.<br />
Die operativen Möglichkeiten reichen<br />
von der direkten Reparatur des Spaltes,<br />
z.B. mittels Morscher-Hakenschraube, bis zur<br />
Spondylodese (Fusion, Versteifung), für die<br />
es mehrere sich an den Symptomen orientierende<br />
Möglichkeiten gibt.<br />
Es handelt sich hier um große operative Eingriffe,<br />
welche nur bei ca. 5% der therapiebedürftigen<br />
Patienten notwendig werden.<br />
Wichtig ist aber, dass bei konservativer Therapieresistenz<br />
für den Patienten gute bis<br />
sehr gute Ergebnisse in bis zu 87% der Fälle<br />
möglich sind (eigene Nachuntersuchung von<br />
104 Patienten, die zwischen 1996 und 1998<br />
operiert wurden). Mittelfristige Ergebnisse<br />
nach 5 Jahren zeigen zufriedene bis sehr zufriedene<br />
Patienten in 87% der Fälle, 66%<br />
konnten wieder die praeoperativ geleistete<br />
Arbeit durchführen, wobei die Hälfte überhaupt<br />
schwer körperlich arbeitend war. ■<br />
gerd.ivanic@lkh-stolzalpe.at<br />
Weitere Informationen im Internet unter:<br />
www.gsund.net/gsundonline<br />
Lumbalbandagen, wie sie auch<br />
postoperativ zum Einsatz kommen.<br />
Nach Einbringen eines mit Eigenknochen gefüllten<br />
Käfigs wird von dorsal eine Spondylodese mittels<br />
Pedikelschrauben angebracht.<br />
In ausgeprägten Fällen kann eine<br />
Corporektomie (hier L5) notwendig werden.<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Juni 2006
32<br />
Das „Empfangskomitee“ von rechts nach links:<br />
Karoline Decker, Martina Tatzl (Fuchs | Partner)<br />
und eine der Hostessen.<br />
Ingeborg Kula, Präsidentin und Hausherrin des<br />
Golfclubs Ottenstein, mit Hofrat Dr. Reinhard<br />
Sudy (KAGes).<br />
Das Gastgeschenk: ein Körberl mit steirischen<br />
Spezialitäten.<br />
Bruno Wakonig (Mitte), einer der vielen Sieger<br />
des Abends, mit Entertainer Andi Töfferl und<br />
Ali Rosker (Golf Management).<br />
Gutes tun macht allen Freude<br />
Fuchs | Partner-Golf-Charity zugunsten alpha nova<br />
in Ottenstein (Niederösterreich)<br />
Rudolf Oberrauter: „Menschen zu helfen ist für<br />
uns immer eine zentrale Aufgabe.“<br />
Gemeinsam ist es immer etwas leichter, vor<br />
allem, wenn man das selbe Ziel verfolgt.<br />
Fuchs | Partner, die Versicherungsmakler aus<br />
Graz, unterstützen seit Jahren jene Menschen,<br />
die es schwerer haben, ihr Leben zu gestalten,<br />
als die meisten von uns. Die diesjährige<br />
Fuchs | Partner-Golf-Charity im niederösterreichischen<br />
Ottenstein erfolgte zugunsten von<br />
alpha nova. Schon beim spaßigen Charity-<br />
Event „Golf on Ice“ im Februar 2006 konnte Rudolf<br />
Oberrauter an alpha-nova-Geschäftsführer<br />
Thomas Wögerer einen Scheck von 1.500,–<br />
Euro übergeben. Diesmal sind die von den Teilnehmern<br />
gespendeten Beträge für ein spezielles<br />
Projekt gedacht. Es handelt sich um einen<br />
Deckenlift für Menschen, die mobil und motorisch<br />
beeinträchtigt sind (z.B. Rollstuhlfahrer).<br />
Dieser ermöglicht damit eine von Assistenz unabhängige<br />
Pflege. „Es ist immer gut, wenn<br />
man weiß, wofür man spendet“, sagt Hedi<br />
Grager von der G’sund-Redaktion. Sie organisierte<br />
vor zwei Jahren für MoKiDi bereits eine<br />
erfolgreiche Hilfsaktion und stellte sich in Ottenstein<br />
ebenfalls in den Dienst der guten Sache.<br />
Der besondere „Reiz“ möglichst splendid<br />
zu sein für die Turnierteilnehmer: Im Falle eines<br />
Hole in One (mit einem Schlag im Loch)<br />
winkte als Preis ein Porsche Cabrio im Wert<br />
von 120.000,– Euro. Knapp daneben ist leider<br />
auch vorbei – beinahe geschafft hätte es die<br />
Grazerin Margherita Wakonig.<br />
2.500,– Euro landeten in der Spendenbox, der<br />
Betrag wird an alpha-nova-Geschäftsführer Thomas<br />
Wögerer übergeben werden. Die Behinderten-Organisation<br />
beschäftigt 140 Mitarbeiter,<br />
die rund 300 Menschen mit Handicap ein lebenswertes<br />
Leben inmitten unserer Gesellschaft<br />
durch ihre Arbeit ermöglichen. Charities<br />
sind auch eine gute Möglichkeit, Kontakte im<br />
Berufs- und Geschäftsleben zu vertiefen oder<br />
anzubahnen. Aus manchen dieser „Zufallsbekanntschaften“<br />
entwickeln sich im Laufe der<br />
Jahre gute Geschäftskontakte, erfolgreiche Network-Partnerschaften<br />
und echte Freundschaften.<br />
Geschäftsführer Rudolf Oberrauter (Fuchs |<br />
Partner): „Das aktuelle Turnier und die Einladung<br />
zur BA-CA-Golf-Open waren die beste Gelegenheit,<br />
Partnern und Kunden Danke zu sagen<br />
für das Vertrauen und Fairplay im Geschäft, und<br />
ich denke, auch für jeden ein willkommener Anlass<br />
von den Top-Golfgrößen der Welt Anregungen<br />
fürs eigene Spiel zu holen.“<br />
■<br />
Fotos: Kolaric, Taucher<br />
Charity-Lady Hedi Grager ermunterte die Golfer dazu, die Spendenbox zu<br />
füllen, winkte doch bei einem Hole in One das 120.000,– Euro teure<br />
Porsche Cabrio.<br />
Schon im Februar gab’s<br />
bei Golf on Ice einen<br />
Scheck für alpha nova ...<br />
Juni 2006<br />
Menschen helfen Menschen
GESUNDHEIT & FORSCHUNG 33<br />
Beste Unterhaltung auch am Abend nach dem<br />
Turnier. Gerald Fuchs (Mitte) mit Freunden.<br />
Als unabhängige, international<br />
tätige Versicherungsmakler<br />
und -berater sind fuchs |<br />
partner auf alle Fragen des betrieblichen,<br />
elementaren wie<br />
strategischen Riskmanagements<br />
spezialisiert. Fragen der<br />
Finanzdienstleistung wickelt<br />
der Kooperationspartner Trend<br />
AG ab.<br />
Basierend auf einer umfassenden<br />
Bedarfsanalyse konzipieren<br />
wir innovative, spartenübergreifende<br />
Gesamtlösungen:<br />
Von der Optimierung des Versicherungsschutzes<br />
und dem Erstellen individueller Versicherungsprogramme<br />
über die jährliche Vertragspflege<br />
bis zur umfassenden Beratung im<br />
Schadensfall.<br />
Wolfgang Erber mit Frau<br />
im Fontana: von Markus<br />
Brier begeistert.<br />
Stefan Kojalek<br />
(Uniqua) brachte<br />
gute Stimmung mit.<br />
Konsequent den Weg vor Augen<br />
Fuchs | Partner: Maßkonzepte garantieren<br />
optimale Versicherungsprämien<br />
Rudolf Oberrauter: „Persönliches Interesse<br />
und Engagement, eine partnerschaftliche Beratungsbasis<br />
und fachübergreifende<br />
Kooperationen<br />
schaffen Vertrauen und<br />
schenken Sicherheit.“<br />
Firmensitz von Fuchs | Partner,<br />
Schubertstraße in Graz.<br />
Alle fuchs | partner-Berater<br />
verfügen über langjährige<br />
Branchenerfahrung. Sie<br />
kennen die unterschiedlichen<br />
internationalen<br />
„Businesskulturen“ und sichern<br />
damit die Koordination<br />
globaler Versicherungsprogramme.<br />
Laufende Fortbildungen<br />
und der Erfahrungsaustausch mit internationalen<br />
Partneragenturen sind die Basis für eine<br />
branchenspezifische und kundenorientierte<br />
Beratung.<br />
■<br />
Georg Michelatsch freute sich über einen<br />
gelungenen Abschlag.<br />
ARBÖ-Präsident Heinz Hofer – zufrieden mit<br />
seinem Spiel.<br />
Langjährige Geschäftspartner:<br />
Vorstandsdirektor Georg Tilg (Trend AG) und<br />
Rudolf Oberrauter (links).<br />
Anzeige<br />
DI Gerald Fuchs: „Individuelle Anforderungen<br />
erwarten individuelle Lösungen. Kreativität,<br />
Professionalität und innovatives Denken<br />
bestimmen den Kundennutzen.“<br />
DI Fuchs | Partner GmbH<br />
Versicherungsmakler<br />
Schubertstraße 39<br />
8010 Graz<br />
Tel.: 0316/ 322 916-0<br />
office@fup.at<br />
www.fup.at<br />
Stets konzentriert, wie auch bei der Arbeit:<br />
Prim. Walter Schellnegger aus Voitsberg.<br />
... nun folgte die zweite Tranche für die Finanzierung eines<br />
hilfreichen Deckenlifts für behinderte Menschen.<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Hausherr und langjähriger<br />
Fuchs | Partner-Geschäftsfreund:<br />
Dipl.-Kfm. Heinz Hofer-Wittmann.<br />
Auf dem Marsch zum nächsten Grün: Michael<br />
Wanz und Gerhard Neuwirt.<br />
Juni 2006
34<br />
GESUNDHEIT & FORSCHUNG<br />
Sodbrennen – Refluxkrankheit<br />
Die neue Volkskrankheit<br />
Die Refluxkrankheit<br />
(gastro-esophageal-reflux-disease<br />
GERD) ist in den modernen<br />
Industrieländern<br />
die häufigste Erkrankung<br />
des Magendarmtraktes.<br />
20–30 %<br />
der Bevölkerung sind<br />
von der Refluxerkrankung<br />
betroffen, womit<br />
A.Univ.Prof.Dr.<br />
Selman Uranüs.<br />
es zu einer Verzehnfachung innerhalb der<br />
letzten 30 Jahre gekommen ist. Bis zu 40%<br />
der Menschen leiden einmal im Monat, 14%<br />
mindestens einmal wöchentlich und 7% an<br />
täglichen Refluxbeschwerden. Jedoch bei<br />
60% dieser Betroffenen ist der endoskopische<br />
Befund (Magenspiegelung) negativ, ein<br />
Teil dieser Patienten weist sogar eine normale<br />
24-Stunden-pH-Metrie auf.<br />
Symptome<br />
Die häufigsten Symptome dieser Erkrankung<br />
sind das Sodbrennen (>50%), ein vermehrtes<br />
saures (Magensaft) oder bitteres (Galle) Aufstoßen<br />
bzw. ein dumpfer Schmerz oder Druck<br />
hinter dem Brustbein, der besonders nachts<br />
auftritt (–50%). Bei „Herzschmerzen“ ohne<br />
Hinweis auf Durchblutungsstörungen des Herzens<br />
wurde bei 10 bis 15 % der Betroffenen<br />
eine Refluxkrankheit entdeckt, so die Ergebnisse<br />
aus der Université de Montreal, Kanada.<br />
Neben diesen oesophagealen Symptomen<br />
können auch pharyngeale Symptome wie<br />
Schluckstörungen, morgendliche Heiserkeit<br />
(eine belegte Stimme) oder ein Globusgefühl<br />
(Druckgefühl im Hals) vorhanden sein. Eine<br />
Studie in der Zeitschrift GUT 2001 hat bei<br />
40% der Erkrankten einen Husten als alleiniges<br />
bzw. überwiegendes Problem festgestellt.<br />
Die Beschwerden der Patienten auch<br />
ohne Schleimhautläsionen dürfen nicht bagatellisiert<br />
werden. Die Lebensqualität wird<br />
durch Reflux stark beeinträchtigt, es treten<br />
Schlafstörungen und Leistungsverminderungen<br />
auf und der Leidensdruck ist oft erheblich.<br />
Ursachen<br />
Eine der Ursachen dieser Erkrankung stellt eine<br />
vergrößerte Lücke im Zwerchfell dar, durch<br />
die physiologischerweise die Speiseröhre<br />
durchtritt. Der Speiseröhrenschließmuskel<br />
kann durch eine vergrößerte Zwerchfelllücke<br />
(Zwerchfellbruch = Hiatushernie) in den Brustraum<br />
verlagert sein, bei sehr großen Brüchen<br />
Über vier bis fünf etwa ein cm große Schnitte<br />
in der Haut werden eine Videokamera und<br />
Operationsinstrumente in die Bauchhöhle<br />
eingebracht.<br />
können sogar Teile des Magens in diesen verlagert<br />
sein. Eine Hiatushernie liegt bei 2/3 der<br />
Patienten mit Refluxerkrankung vor. Allerdings<br />
entwickeln nur 5% der Personen mit Hiatushernie<br />
eine Refluxoesophagitis. Begünstigende<br />
Faktoren des Refluxes sind Übergewicht,<br />
Alkohol, Nikotin und stark fett- bzw. zuckerhaltige<br />
Nahrungsmittel. Auch Medikamente (Psychopharmaka,<br />
Antihypertensiva) und Hormone<br />
können den Tonus des Sphinkters herabsetzen.<br />
Die Folge von Reflux ist eine Schädigung<br />
der Schleimhaut in Form einer Speiseröhrenentzündung<br />
(= Refluxoesophagitis). Eine länger<br />
bestehende Refluxösophagitis kann in eine so<br />
genannte Barrett-Ösophagitis übergehen, welche<br />
im weiteren Verlauf ein großes Potential<br />
für eine bösartige Entwicklung aufweist.<br />
Eine vergrößerte Lücke im Zwerchfell ist eine<br />
der Erkrankungsursachen an Sodbrennen.<br />
Therapie<br />
Grundsätzlich sind heute sowohl die medikamentöse<br />
als auch die chirurgische Therapie in<br />
der Behandlung der Refluxkrankheit etabliert.<br />
Therapieziele sind eine baldige Beschwerdefreiheit<br />
und die Vermeidung von Komplikationen.<br />
Zunächst sollte der Patient einige allgemeine<br />
Maßnahmen wie Änderung der Essgewohnheiten<br />
(mehrere kleine Mahlzeiten, die<br />
letzte Mahlzeit ca. 4 Std. vor dem Schlafengehen,<br />
Vermeidung von Nikotin u. Alkohol,<br />
keine fettreichen Speisen), Erhöhung des<br />
Kopfteiles etc. befolgen. Als Indikationen<br />
zum chirurgischen Vorgehen werden ungenügende<br />
Resultate der konservativen Therapie,<br />
große Hiatushernien und pulmonale Komplikationen<br />
(chronischer Husten, Asthma) angesehen,<br />
sowie bei jungen Patienten als Alternative<br />
zur lebenslangen Tabletteneinnahme.<br />
Die chirurgische Therapie – Antirefluxoperation<br />
– wird heute nahezu ausschließlich laparoskopisch<br />
(Knopflochtechnik) durchgeführt.<br />
Über 4 bis 5 nur 1 cm große Schnitte in der<br />
Haut werden eine Videokamera und Operationsinstrumente<br />
in die Bauchhöhle eingebracht.<br />
Danach wird einerseits die große<br />
Lücke am Zwerchfell dem Durchmesser der<br />
Speiseröhre entsprechend eingeengt und andererseits<br />
aus Magengewebe eine Manschette<br />
um die Speiseröhre am Übergang in<br />
den Magen gelegt. Dadurch wird die<br />
Schließmuskelfunktion unterstützt und der<br />
Magensaft kann nicht mehr in die Speiseröhre<br />
fließen. Dieses Verfahren ist schmerzarm, der<br />
Patient kann schon am Abend des Operationstages<br />
wieder Nahrung zu sich nehmen, der<br />
stationäre Aufenthalt beträgt 2–5 Tage. ■<br />
Kontakt:<br />
A.Univ.Prof.Dr. Selman Uranüs<br />
Leiter der Sektion Chirurgische Forschung<br />
Tel.: +43/316/385-2719<br />
selman.uranues@meduni-graz.at<br />
Dr. Doris Nagele-Moser<br />
Sektion Chirurgische Forschung<br />
Universitätsklinik für Chirurgie<br />
LKH-Univ.Klinikum Graz<br />
Doris.Nagele-Moser@klinikum-graz.at<br />
Juni 2006<br />
Menschen helfen Menschen
GESUNDHEIT & FORSCHUNG 35<br />
Qualitätskontrolle bei<br />
Krankenhausinfektionen<br />
Nosokomiales Infektions-Surveillance-System (NISS)<br />
für die steirischen LKHs<br />
Top • News<br />
Bundespräsident Fischer<br />
besuchte LSF Graz<br />
Im Gedenken an die Opfer der Euthanasie –<br />
der Ermordung „lebensunwerten Lebens“<br />
durch die Nationalsozialisten – wurde im<br />
Areal der LSF ein lebendes Denkmal in Form<br />
Die Ehrengäste anlässlich der Gedenkfeier und<br />
Mahnmaleröffnung für die Opfer der<br />
Euthanasie in der LSF Graz.<br />
Anfang 2006 wurde in der KAGes das Pilotprojekt<br />
„Nosokomiales Infektions-Surveillance-System“<br />
(NISS) gestartet. Damit<br />
wird die Steiermark an das europäische<br />
HELICS, das Netzwerk der Netzwerke, mit einer<br />
europaweit einheitlichen Datenerfassung<br />
und Dateninterpretation angeschlossen sein.<br />
Vergleichende Qualitätskontrolle<br />
Dadurch ergibt sich die Möglichkeit zur Qualitätskontrolle<br />
mittels standardisierter und<br />
stratifizierter Vergleiche von eigenen Erkenntnissen<br />
mit anonymisierten Daten vergleichbarer<br />
Einheiten in der EU und den USA.<br />
Die Erfassung der Daten erfolgt mit minimalem<br />
Zeitaufwand auf der Basis einer „von-Tag-zu-<br />
Tag-Surveillance“ gemäß internationalen Kriterien.<br />
Dadurch erfolgt eine Dokumentation<br />
der Operationen, Intensivpatienten, Anwendung<br />
invasiver oder nicht invasiver Geräte und<br />
Methoden, Antibiotikatherapie, nosokomialen<br />
Infektionen und verursachenden Erreger.<br />
Risikoorientierung<br />
Um die Aussagekraft der Daten und damit<br />
auch die Wirksamkeit der Surveillance zu<br />
steigern, erfolgt im NISS eine Konzentration<br />
auf besondere Risikobereiche innerhalb des<br />
Krankenhauses und keine generelle, krankenhausweite<br />
Erfassung. Der Fokus wird auf bestimmte<br />
Patienten und ausgesuchte Stationen<br />
mit hohem Infektionsrisiko gerichtet. Für<br />
die einzelnen Module existieren jeweils spezifische<br />
Surveillance-Methoden. ■<br />
Prim.Dr. A. Bogiatzis, OA Dr. G. Linck,<br />
DI E. Stadlober<br />
NISS:<br />
Surveillance Protokolle (Module)<br />
• Intensivstationen (ITS – NISS)<br />
• Postoperative<br />
Wundinfektionen (OP – NISS)<br />
• Device Anwendungen (DEVICE – NISS )<br />
• Ambulante Operationen (AMBU – NISS)<br />
• Frühgeborenen-<br />
Intensivstationen (NEO – NISS)<br />
• Onkologie (ONKO – NISS)<br />
• Epidemiologische Surveillance der Antibiotikaresistenz<br />
(ESAR – NISS)<br />
Info<br />
Nosokomiale Infektionen (NI) sind im<br />
Krankenhaus erworbene Infektionen.<br />
Surveillance (S) bedeutet die fortlaufende,<br />
systematische Erfassung, Analyse und<br />
Interpretation der NI-Daten, die für das Planen,<br />
die Einführung und Evaluierung von<br />
medizinischen Maßnahmen notwendig<br />
sind. Dazu gehört die aktuelle Übermittlung<br />
der Daten an diejenigen, die diese Informationen<br />
benötigen.<br />
NISS ist die Abkürzung für Nosokomiales<br />
Infektions-Surveillance-System.<br />
einer Gartengestaltung sowie eine Gedenktafel<br />
nach den Plänen des Landschaftsarchitekten<br />
Univ.-Prof. Dipl.Arch. Janos Koppandy<br />
errichtet. Durch diese Initiative wird in würdevoller<br />
Weise der Opfer der Nazigräueltaten<br />
dieser Zeit gedacht. Anlässlich der offiziellen<br />
Eröffnung des Mahnmals für die Opfer<br />
der Euthanasie war Bundespräsident Dr.<br />
Heinz Fischer in der LSF Graz.<br />
Im Anschluss an den Festakt überzeugte sich<br />
Bundespräsident Fischer in der Neuropsychiatrischen<br />
Kinder- und Jugendabteilung, in<br />
der Abteilung für Neurologie und der Abteilung<br />
für Gerontopsychiatrie von unserer Leistungsfähigkeit.<br />
■<br />
Betriebsdirektor Bernhard Haas, MAS,<br />
LSF Graz<br />
Aktuelle Termine<br />
EU-Symposium<br />
Menschenwürde bis zuletzt<br />
3. Steirischer Hospiz- und Palliativtag<br />
24. Juni 2006, 9:00–17:30 Uhr<br />
Messecenter Graz – Tagungszentrum Nord<br />
6. Grazer Businesslauf 2006<br />
29. Juni 2006, 19:30 Uhr<br />
Da die Laufstrecke durch die Parkanlage der LSF<br />
Graz führt, kann jeweils ein Team eines steirischen<br />
LKHs kostenlos daran teilnehmen. ■<br />
Kontakt:<br />
Klaus Landauf, LSF Graz<br />
klaus.landauf@lsf-graz.at<br />
Tel.: 0316/2191-2446<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Juni 2006
36<br />
GESUNDHEIT & FORSCHUNG<br />
Alpha-1-Antitrypsinmangel<br />
Genetischer Defekt in den Leberzellen verursacht Lungenschwäche<br />
Mit jedem Atemzug,<br />
mit dem<br />
wir den Sauerstoff in<br />
die Lunge bringen,<br />
atmen wir Millionen<br />
von Schadstoffpartikeln<br />
und Krankheitserregern<br />
ein. Aus<br />
diesem Grund besitzen<br />
unsere Bronchien<br />
OA Dr. Norbert<br />
Kaufmann, Innere<br />
Medizin 2, LKH Graz<br />
West.<br />
ein ausgeklügeltes<br />
Reinigungssystem<br />
und die Lungenbläschen werden durch spezielle<br />
Abwehrzellen geschützt. Sie sind mit<br />
speziellen „Waffen“, nämlich mit aggressiven<br />
eiweißspaltenden Substanzen, so genannten<br />
„Proteasen“ ausgestattet, die die<br />
eindringenden Bakterien, Viren, Pilzsporen<br />
usw. nach Aufnahme in ihr Zellinneres<br />
zerstören.<br />
Schutzmechanismus der Natur<br />
Im Abwehrkampf mit den Eindringlingen<br />
gehen jedoch auch diese Abwehrzellen zugrunde.<br />
Dadurch werden ihre Proteasen freigesetzt<br />
und zerstören nun körpereigenes Gewebe.<br />
Besonders anfällig auf diese Enzyme<br />
sind die elastischen Fasern der Lunge. Die<br />
Folge wäre ein permanentes Schwinden der<br />
Lungenbläschen und die Ausbildung einer<br />
Lungenüberblähung.<br />
Um dies zu verhindern, hat uns die Natur mit<br />
einem Schutzmechanismus versehen. In den<br />
Leberzellen werden Eiweißkörper erzeugt,<br />
die in die Blutbahn abgegeben werden und<br />
so in die Lunge gelangen, wo sie diese aggressiven<br />
Proteasen rasch binden und inaktivieren<br />
können. Diese Antiproteasen verhindern<br />
damit ein vorzeitiges „Altern“ der Lunge<br />
und die Ausbildung des Lungenemphysems.<br />
Die wichtigste Antiprotease ist das<br />
„Alpha-1-Antitrypsin“.<br />
Gendefekt verursacht<br />
Lungenemphysem<br />
Bei einem Teil der Menschen jedoch kommt<br />
es aufgrund eines genetischen Defektes in<br />
den Leberzellen zur Bildung eines minderwertigen<br />
Alpha-1-Antitrypsin-Moleküls, das<br />
die Proteasen in der Lunge je nach Art des<br />
Gendefektes nur unzureichend zu binden und<br />
zu inaktivieren vermag.<br />
• In der „heterozygoten“ Form wird das defekte<br />
Chromosom nur von einem Elternteil<br />
Die hier gezeigten anatomischen Strukturen der Lunge<br />
werden bei Alpha-1-Antitrypsinmangel schrittweise<br />
zerstört. Dies führt zu einer überblähten Lunge<br />
(Lungenemphysem).<br />
weitervererbt und führt zur Ausbildung einer<br />
Schwachform der Erkrankung.<br />
• Bei der „homozygoten“ Form kommt es zu<br />
einer massiven Produktionsstörung des Alpha-1-Antitrypsins<br />
in den Leberzellen, da<br />
von beiden Elternteilen jeweils ein defektes<br />
Chromosom weitervererbt wird.<br />
Die Häufigkeit der homozygoten Form, also<br />
der vollständigen Ausprägung des Alpha-1-<br />
Antitrypsinmangels (auch als Al-Proteasen-<br />
Inhibitormangel bezeichnet) beträgt in Europa<br />
0,01–0,02 % der Bevölkerung mit einem<br />
Nord-Süd- und West-Ost-Gefälle. Er ist die<br />
häufigste genetische Ursache von Lungenemphysemen<br />
bei Erwachsenen.<br />
Lungenemphysem und<br />
Behandlungsmöglichkeiten<br />
Je nach Art des Gendefektes kommt es bei<br />
den meisten Betroffenen schon im 3. bis 4.<br />
Lebensjahrzehnt zum Schwinden<br />
der Lungenbläschen. Die<br />
Folge ist eine allmählich zunehmende<br />
Atemnot bei Belastung<br />
durch Kollaps der Bronchien<br />
während der Ausatmung<br />
und damit kommt es zu einer<br />
Überblähung der Lunge mit<br />
dem Gefühl ersticken zu müssen.<br />
Bei einem Teil der betroffenen<br />
Personen kommt es<br />
schon im Kindesalter zur Ausbildung<br />
einer Leberzirrhose<br />
(knotiger Umbau der Leber bis<br />
zur vollständigen Zerstörung).<br />
Die Ursache ist neben dem genetisch<br />
bedingten Synthesefehler<br />
zur Bildung des Alpha-1-<br />
Antitrypsins ein weiterer Erbdefekt,<br />
der verhindert, dass die<br />
fehlgebildeten Eiweißmoleküle<br />
in den Leberzellen abgebaut<br />
werden können. In seltenen<br />
Fällen können eine Entzündung des Unterhautfettgewebes,<br />
Muskelschmerzen, Leberkrebs<br />
und rheumatische Beschwerden<br />
beobachtet werden.<br />
Das Lungenemphysem wird mit den üblichen<br />
inhalativen bronchialerweiternden Medikamenten<br />
wie Betamimetika, Anticholinergika<br />
und Kortisonpräparaten behandelt. Dazu<br />
kommt eine wöchentliche intravenöse Substitutionstherapie<br />
mit dem Alpha-1-Antitrypsin.<br />
Diese Behandlung ist bis zum Lebensende<br />
durchzuführen. Zur Vermeidung von<br />
Atemwegsinfekten sollten Betroffene die<br />
nötigen Schutzimpfungen durchführen lassen.<br />
Als besonders vorteilhaft hat sich gezieltes<br />
körperliches Aufbautraining bewährt.<br />
In den fortgeschrittenen Stadien ist eine<br />
Sauerstoff-Langzeittherapie notwendig. ■<br />
norbert.kaufmann@lkh-grazwest.at<br />
Guideline für G’sund-Beiträge<br />
Diese Guideline bietet einen Überblick über die Art der Textgestaltung,<br />
Fotoqualität und -überlieferung für G’sund-Beiträge.<br />
Beispiele dienen der zusätzlichen Orientierung.<br />
■<br />
Mehr dazu:<br />
www.gsund.net ➟ G’sund online ➟ Guideline G’sund Beiträge<br />
Juni 2006<br />
Menschen helfen Menschen
GESUNDHEIT & FORSCHUNG 37<br />
Foto: Honner<br />
St. Lambrechter<br />
Tagung<br />
Gesundheit. Das Wichtigste<br />
im Leben?<br />
Von links: Univ.Prof.Dr. Peter Heintel,<br />
Univ.Prof.Dr. Willibald J. Stronegger, Mag. Dr.<br />
Irene Leonhard und Prim.Dr. Gerald Fugger.<br />
Im schönen Ambiente des obersteirischen<br />
Stiftes St. Lambrecht fand die schon traditionelle<br />
Tagung von Prim. Dr. G. Fugger statt.<br />
Heuer stand die Frage im Mittelpunkt, ob Gesundheit<br />
tatsächlich das Wichtigste in unserem<br />
Leben ist und wie ein gesundes Leben<br />
außerhalb der Medizin ausschauen kann.<br />
Frauen- und Männerwelt, Güterverteilung<br />
und Politik sowie das Innehalten als Lebensart<br />
als Themen regten zum Nachdenken und<br />
zur Diskussion an.<br />
■<br />
Weitere Informationen im Internet unter:<br />
www.gsund.net/gsundonline<br />
Alpha 1-Selbsthilfegruppe<br />
Österreichweite Aktivitäten zu angeborener<br />
Lungenschwäche gehen von Graz aus<br />
Die Aufdeckung von bislang noch nicht diagnostizierten<br />
Betroffenen und die frühzeitige<br />
Aufklärung können irreversible Spätschäden<br />
verhindern. Aus diesem Grund wurde im Mai<br />
2004 die Selbsthilfegruppe Alpha 1-Österreich<br />
e.V. gegründet, die in ganz Österreich tätig ist.<br />
Ihre Hauptaufgabe ist auf breiter Ebene Aufklärung<br />
über dieses doch nicht so seltene Erbleiden<br />
zu betreiben, aber auch betroffene Personen<br />
zu betreuen und zu informieren, die Interessen<br />
der „Alphas“ auch in öffentlichen Institutionen<br />
und Gesundheitseinrichtungen zu vertreten<br />
und die Forschung auf diesem Gebiet zu forcieren.<br />
Weitere Informationen<br />
und Kontakt<br />
• Weitere Informationen gibt es auf der Homepage<br />
www.alpha1-oesterreich.at und in der<br />
Zeitung Alpha1 - Aktuell, die auf Anfrage erhältlich<br />
und für Mitglieder kostenlos ist.<br />
• Die Jahreshauptversammlung des Vereines<br />
Alpha 1-Österreich e.V. findet vom 30. Juni<br />
2006 bis 1. Juli 2006 im Hotel Courtyard beim<br />
Schwarzlsee in Unterpremstätten statt.<br />
• Kontakt: Walter Berger<br />
Tel.: 03132/3788<br />
E-Mail: walter.berger@alpha1-oesterreich.at<br />
Walter Berger ist der Obmann der im Raum<br />
Graz gegründeten Selbsthilfegruppe für ganz<br />
Österreich, die sich in den Cluster Deutschland-Schweiz-Österreich<br />
einfügt. Von ärztlicher<br />
Seite waren OA Dr. Norbert Kaufmann<br />
vom LKH Graz West und Prim. Dr. Gert Wurzinger<br />
vom LKH Hörgas-Enzenbach wesentlich<br />
mitbeteiligt.<br />
■<br />
Flohmarkt<br />
• Bauland in Toplage in der<br />
Angermeierstraße in Hart bei St. Peter,<br />
Waltendorf, zu verkaufen. Parzelle<br />
838/22 mit ca. 1385 m 2 .<br />
Anfragen und Information unter<br />
0676/4700183 oder kaboschki@aon.at<br />
• Suche engagierten Flohmarktverkäufer,<br />
der auf guter Provisionsbasis<br />
verschiedenste Gegenstände zum<br />
Verkauf übernimmt. Anfragen unter<br />
0664/3950 171.<br />
LITERATURTIPPS<br />
Behandlungsfehler<br />
in der Medizin<br />
Karin Prutsch / Monika<br />
Ploier<br />
cauda medrecht<br />
Leykam Buchverlag 2005,<br />
€ 29,00<br />
Die Zahl der Arzthaftungsprozesse<br />
hat in den letzten<br />
Jahren stark zugenommen<br />
und das öffentliche Interesse<br />
daran ist sehr groß.<br />
Die umfassende Publikation<br />
ist auf dem aktuellsten<br />
Stand der Rechtslage und<br />
Rechtsprechung.<br />
Arzthaftungsrecht<br />
Thomas Juen<br />
Manz, Wien 2005<br />
€ 69,00<br />
Dieser wertvolle Arbeitsbehelf<br />
untersucht die aktuelle<br />
österreichische<br />
Rechtslage auf dem Gebiet<br />
der zivilrechtlichen Arzthaftung<br />
und berücksichtigt<br />
aktuelle Entwicklungen in<br />
Gesetzgebung, Judikatur<br />
und Lehre.<br />
Im Namen des Gesetzes:<br />
„Sei stad!“<br />
Erinnerungen eines Landgendarmen<br />
Franz V. E. Ginner<br />
V.F. Sammler, Graz 2006<br />
€ 19,90<br />
Heitere Geschichten über<br />
Dienst und Einsatz der<br />
Gendarmen in den 50er-<br />
Jahren, über Lausbubenstreiche<br />
und ernste<br />
Einsätze, als die Bezahlung<br />
schlecht, das Ansehen<br />
jedoch groß war.<br />
... trotzdem Ja zum<br />
Leben sagen<br />
Und ausgewählte Briefe<br />
(1945 - 1949)<br />
Band 1<br />
Viktor E. Frankl<br />
Böhlau, Wien 2005,<br />
€ 29,90<br />
Thematischer Schwerpunkt<br />
des 1. Bandes des<br />
vollständigen Werks Viktor<br />
Frankls ist die Zeit des<br />
Konzentrationslagers und<br />
der psychologischen und<br />
philosophischen Probleme<br />
der NS-Zeit.<br />
Frierkind. Roman.<br />
Andrea Rothaugg<br />
Eichborn Verlag, Frankfurt<br />
am Main 2005,<br />
€ 20,50<br />
Die in Hamburg geborene<br />
Autorin und Kulturmanagerin<br />
schildert in<br />
ihrem Romandebut in sehr<br />
facettenreicher Sprache<br />
das Beziehungsgeflecht<br />
und das Leben von Max<br />
Tinker in der Großstadt.<br />
Enzyklopädie der<br />
Alltagsqualen.<br />
Ein Trostbuch für den geplagten<br />
Zeitgenossen<br />
Hannes Stein<br />
Eichborn, Berlin 2006<br />
€ 17,90<br />
„Das Leben ist eine einzige<br />
Zumutung. Es fängt mit<br />
dem Aufstehen an und<br />
hört mit dem Schlafen gehen<br />
noch lange nicht auf“,<br />
so beginnt dieses Buch, in<br />
dem aus vollem Herzen<br />
geschimpft und gejammert<br />
wird.<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Juni 2006
38<br />
QUALITÄTSMANAGEMENT<br />
Gedenkstätte für tot geborene Kinder<br />
Am Grazer Urnenfriedhof gibt es nun eine Ruhestätte für tot- und fehlgeborene Kinder<br />
Fotos: Landespressedienst<br />
Mosaik an der Gedenkstätte: Wenn<br />
Lebensanfang und Lebensende<br />
zusammenfallen.<br />
Kürzlich wurde am Grazer Urnenfriedhof<br />
die Gedenkstätte für tot- und fehlgeborene<br />
Kinder eröffnet. Der Landeshauptmann<br />
der Steiermark unterstrich in seiner Eröffnungsrede,<br />
wie wichtig ein Ort der Trauer für<br />
die Angehörigen ist.<br />
Die Segnung der Gedenkstätte für tot- und<br />
fehlgeborene Kinder erfolgte durch Bischofsvikar<br />
Dr. Heinrich Schnuderl und Superindentent<br />
Mag. Hermann Miklas.<br />
Wenn Lebensanfang und<br />
Lebensende zusammenfallen<br />
Die Würde von totgeborenen und fehlgeborenen<br />
Kindern wurde erst jüngst gesetzlich<br />
Bei der Eröffnung<br />
der Gedenkstätte<br />
von links:<br />
Landesrätin Mag.<br />
Kristina Edlinger-<br />
Ploder, Alt-<br />
Landeshauptmann<br />
Waltraud Klasnic,<br />
zweite<br />
Landtagspräsidentin<br />
Walburga Beutl,<br />
Landtagsabgeordnete<br />
Annemarie<br />
Wicher,<br />
Landeshauptmann<br />
Mag. Franz Voves<br />
und Bürgermeister<br />
Mag. Siegfried<br />
Nagl.<br />
im Steirischen Leichenbestattungsgesetz<br />
festgeschrieben. In der Vergangenheit wurden<br />
diese Kinder bzw. Föten durch Krankenanstalten<br />
entsorgt, wenn die Eltern keine Bestattung<br />
verlangten oder sich diese nicht<br />
leisten konnten.<br />
Die Grazer Bestattung hat über Initiative der<br />
Plattform „Wenn Lebensanfang und -ende<br />
zusammenfallen“ des Hospizvereins Steiermark<br />
die von Künstlerhand gestaltete Gedenkstätte<br />
im neuen Teil des Grazer Urnenfriedhofs<br />
als erste Gedenk- und Begräbnisstätte<br />
dieser Art in der Steiermark errichtet.<br />
Sowohl die Urnenbestattung als auch die<br />
Grabstätte ist für die Hinterbliebenen kostenlos.<br />
■<br />
Pflegeprojekt in Region Süd-Ost<br />
Empfehlung zum Einsatz von Lagerungsbehelfen zur Dekubitusprophylaxe erarbeitet<br />
Die Multiplikatorinnen für Pflegeplanung<br />
und Pflegedokumentation haben nach<br />
dem Auftrag ihrer Pflegedirektoren<br />
in der Region Süd-Ost in drei<br />
Projektsitzungen eine Empfehlung<br />
zum Einsatz von Lagerungsbehelfen<br />
zur Dekubitusprophylaxe<br />
nach Braden erarbeitet. Der<br />
Arbeitskreis wurde von der Firma<br />
KCI mit Informationen und der<br />
Möglichkeit hilfreich unterstützt,<br />
die praktische Anwendung der<br />
verschiedenen Produkte zu testen.<br />
Empfehlung<br />
und Fragebogen<br />
Neben der Empfehlung zum Einsatz<br />
von Lagerungsbehelfen zur<br />
Dekubitusprophylaxe nach Braden<br />
wurde auch ein Fragebogen für die Mitarbeiter<br />
erstellt. Zweck der Empfehlung ist<br />
Von links: Katharina Doppelhofer, LKH Weiz, Marion Fastian, LKH Bad<br />
Radkersburg, Renate Kohlhauser, LKH Feldbach, Eveline Wilfinger, LKH<br />
Fürstenfeld, Anna Wels, LKH Hartberg.<br />
ein wirtschaftlicher und effizienter Einsatz<br />
von Lagerungsbehelfen, der auch „state of<br />
the art“ ist. Anhand dieses Fragebogens<br />
wird die praktische Anwendbarkeit<br />
der Empfehlung<br />
nach einer Testphase von 6 Monaten<br />
erhoben werden.<br />
Nach Auswertung der Fragebögen<br />
und bestätigter Praxistauglichkeit<br />
kann die Empfehlung gerne<br />
von den anderen steirischen<br />
LKHs übernommen werden.<br />
Dieses Projekt war das erste der<br />
Pflege in der Region Süd-Ost.<br />
Aufgrund der guten Zusammenarbeit<br />
werden sicher noch weitere<br />
Aktivitäten folgen.<br />
■<br />
Arbeitskreis der Region<br />
Süd-Ost-Pflege<br />
Juni 2006<br />
Menschen helfen Menschen
QUALITÄTSMANAGEMENT 39<br />
LKH Stolzalpe steigert<br />
Patientenzufriedenheit<br />
Neuerliche Patientenbefragung 2005 ergab in allen<br />
Kriterien eine überdurchschnittlich gute Bewertung<br />
Das Qualitätsmanagement des LKH<br />
Stolzalpe organisierte eine Befragung<br />
von über 700 Patienten für den Zeitraum<br />
von September bis November 2005. 391<br />
ausgefüllte, 9-seitige<br />
Fragebogen wurden retourniert,<br />
was einem<br />
Rücklauf von rund 55%<br />
entspricht. Die Auswertung<br />
erfolgte über die<br />
Medizinische Direktion.<br />
Mit Recht stolz auf das<br />
Ergebnis der<br />
Patientenbefragung. Von<br />
links: Betriebsdir. R.<br />
Petritsch, Pflegedir. R.<br />
Schwarz, QM R. Frank und<br />
Univ.Prof. Prim.Dr. R. Graf.<br />
Fragen in Themenblöcken<br />
Die Patientenbefragung umfasste die Themenblöcke<br />
Aufnahme, Information, Kommunikation,<br />
Kompetenz, Hotel, Entlassung und<br />
Belastungsfaktoren. Die für die Patientenzufriedenheit<br />
und das Dienstleistungsqualitätskriterium<br />
wichtige Themenfestlegung<br />
erfolgte durch die Medizinische Direktion in<br />
Zusammenarbeit mit dem Institut für Soziologie<br />
und Sozialmedizin der KFU Graz.<br />
Erfreuliches Ergebnis<br />
Sowohl auf der Internen als auch auf der Orthopädie<br />
liegt die Patientenzufriedenheit bei<br />
88% beim Thema Information und bei 95%<br />
bei den Themen Entlassung und Hotelkomponente.<br />
Im Vergleich zur letzten Befragung<br />
im Jahr 2001 konnte eine Steigerung der Patientenzufriedenheit<br />
erreicht werden. Über<br />
80% der Befragten gaben an, dass sich ihr<br />
Gesundheitszustand gebessert hat und die<br />
Erwartungen an unser Krankenhaus erfüllt<br />
werden konnten.<br />
■<br />
Kontakt:<br />
Gerlinde Kollau, LKH Stolzalpe,<br />
03532-2424-2245,<br />
Mail: gerlinde.kollau@lkh-stolzalpe.at<br />
Identitätsbänder<br />
für Patienten<br />
LKH Rottenmann steigert Qualität mit<br />
Hilfe von Riskmanagement<br />
Das<br />
„Armband“<br />
für Patienten<br />
hilft Fehlerquellen zu<br />
vermeiden.<br />
Potentielle Fehlerquellen bewusst<br />
machen und entsprechende<br />
Maßnahmen dagegensetzen<br />
– das ist gelebtes Riskmanagement.<br />
Das LKH Rottenmann<br />
geht einen großen Schritt<br />
in diese Richtung durch die Einführung<br />
der Identitätsbänder.<br />
„Armband“ für Patienten<br />
Jeder Patient erhält mit seiner Zustimmung<br />
bei der Erstuntersuchung<br />
im Rahmen der stationären<br />
Aufnahme ein Identitätsband, versehen<br />
mit Name, Geburtsdatum<br />
und Station. Eine vom individuellen<br />
Istzustand des Patienten unbeeinflusste<br />
Überprüfung der persönlichen<br />
Daten ist somit jederzeit<br />
möglich. Denn dieser kann gerade<br />
im Rahmen von Diagnostik und<br />
Therapie auf vielfältigste Weise<br />
verändert sein, z.B. durch Praemedikation,<br />
Medikation, sprachliche<br />
Barrieren oder psychische Ausnahmesituationen.<br />
Damit werden<br />
risikoorientiert Fehlerquellen vermieden<br />
und die Qualität für unsere<br />
Patienten gesteigert. ■<br />
Pflegedirektorin Ilse Löb,<br />
LKH Rottenmann<br />
Schmerz lass nach<br />
Wesentliche Hilfen durch<br />
Informationsbroschüren<br />
Patientenrechte und Patientenverantwortung<br />
sind im<br />
Gesundheits- und Sozialbereich<br />
sehr wichtig. Die Patientenombudsfrau<br />
der Steiermark und ihr<br />
Team sind bemüht, die Patienten<br />
zu vertreten und ihre Interessen<br />
wahrzunehmen. Zu ihren Anliegen<br />
gehört auch die Information<br />
über viele patientenrelevante<br />
Themen. Interessante, kurz gefasste<br />
und leicht verständliche<br />
Broschüren, wie über die Patientenrechte<br />
und Patientenverantwortung<br />
oder über den Schmerz<br />
sind dabei wesentliche Hilfen.<br />
Die folgenden Broschüren sind<br />
erhältlich bei der Patientenvertretung<br />
des Landes Steiermark,<br />
Mag. Renate Skledar, Fachabteilung<br />
8A Sanitätsrecht und Krankenanstalten,<br />
Trauttmansdorffgasse<br />
2, 8010 Graz, Tel.<br />
0316/877-4763,<br />
Mobil: 0676/86664763,<br />
Mail: renate.skledar@stmk.gv.at<br />
Patientenrechte<br />
und Patientenverantwortung<br />
im Krankenhaus<br />
Über den<br />
Schmerz. Ein<br />
Leitfaden für Patientinnen<br />
und<br />
Patienten von<br />
Angelika Böhme<br />
Über den<br />
Schmerz. Ein<br />
Leitfaden für Ärztinnen,<br />
Ärzte und<br />
Pflegende von<br />
Angelika Böhme<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Juni 2006
40<br />
QUALITÄTSMANAGEMENT<br />
Mag. Alfred Meißl,<br />
Personaldirektion.<br />
Dipl.-Ing. Siegfried<br />
Koitz, UIM.<br />
Einsatz für Qualitätsmanagement<br />
Qualitätsbeauftragte (QBs) unterstützen den Aufbau und die Weiterentwicklung<br />
eines QM-Systems in der KAGes<br />
Ende 2003 wurden nach dem Erfolg der<br />
QM-Modellspitäler in allen Krankenanstalten<br />
der KAGes Qualitätsbeauftragte<br />
(QBs) ernannt. Diese sind grundsätzlich den<br />
Anstaltsleitungen (ALs) im Sinne einer<br />
Mag. Ulrike Roth,<br />
Finanzdirektion.<br />
Mag. Isabella Riesner, Dr. Friedrich Untersweg, Brigitte Rössler, LKH<br />
Organisationsabteilung. Medizinische Direktion. Mürzzuschlag-<br />
Mariazell.<br />
Stabsstelle zugeordnet. In der Zentraldirektion<br />
sind bereits seit 1996 Qualitätsbeauftragte<br />
tätig.<br />
Über die Aufgaben der QBs und die Qualifikationserfordernisse<br />
haben wir in der September-<strong>Ausgabe</strong><br />
von G’sund bereits berichtet<br />
und einen großen Teil dieser engagierten<br />
Mitarbeiter kurz präsentiert. Wir möchten<br />
die Vorstellung der QBs in dieser G’sund-<br />
<strong>Ausgabe</strong> fortführen.<br />
■<br />
Gerhard Wolf,<br />
Zentraldirektion.<br />
DGKS Silvia Zolda,<br />
LKH Rottenmann.<br />
Hygieneplan<br />
Anlässlich des Hygienetages 2006 in<br />
Bruck a.d. Mur wurde der neue einheitliche<br />
Hygieneplan der KAGes präsentiert. Er<br />
wurde von der ARGE-Hygienefachkräfte und<br />
dem Krankenhaushygieniker der KAGes,<br />
Prim. Dr. A. Bogiatzis, neu erarbeitet und<br />
wird bereits in allen Stationen der steirischen<br />
LKHs eingeführt.<br />
Der Hygieneplan hat das Ziel, all jene Maßnahmen<br />
in schriftlicher Form festzuhalten,<br />
die der Erkennung, Verhütung und Bekämpfung<br />
von Krankenhausinfektionen sowie zum<br />
Schutz des Patienten und Personals dienen.<br />
Dabei werden ökologische und ökonomische<br />
Eugenia Müller,<br />
LKH Rottenmann.<br />
Ein KAGes-weit einheitliches Qualitätshandbuch<br />
für hygienisch-relevante Sachverhalte<br />
Aspekte berücksichtigt.<br />
Der Hygieneplan ist ein „Qualitätshandbuch“<br />
für alle hygienisch<br />
relevanten Sachverhalte<br />
und wird für die sanitäre Aufsichtsbehörde<br />
evident und aktuell<br />
gehalten.<br />
■<br />
Prim. Dr. A. Bogiatzis,<br />
Institut für Krankenhaushygiene<br />
und Mikrobiologie<br />
Ein Instrument zur Umsetzung<br />
der Krankenhaushygiene und ein<br />
Abbild der laufenden<br />
Hygienearbeit.<br />
Das QM-Team der Med. Direktion von links: Mag. Sylvia Millonig, Dr.<br />
Ulrike Stark, Mag. Karin Steinkellner, Martina Leiss, Dr. Friedrich<br />
Untersweg, Mag. Edith Wagner.<br />
Juni 2006<br />
Menschen helfen Menschen
QUALITÄTSMANAGEMENT 41<br />
Gesundheitsfördernde Krankenhäuser<br />
2. gemeinsame Konferenz der deutschsprachigen Netzwerke in Berlin<br />
Hauptthema der Berliner Tagung im September<br />
2005 waren die Gesundheitsreformen<br />
und deren Auswirkungen auf Krankenhäuser.<br />
Im Eröffnungsplenum wurden<br />
die Grundzüge dieser Reformen in Deutschland,<br />
Österreich und der Schweiz und ihre<br />
möglichen Konsequenzen für Krankenhäuser<br />
dargestellt. Hochrangige Referenten<br />
wie PD Dr. Hagen Kühn, Berlin, Univ.Prof.<br />
Dr. Jürgen M. Pelikan, Wien, Univ.Prof. Dr.<br />
Rolf Rosenbrock, Berlin, und Univ.Prof. Dr.<br />
Ilona Kickbusch, Bern, präsentierten dazu<br />
ihre Beiträge.<br />
Wolfgang Lawatsch GC; Mag. Christine Foussek, DGKS<br />
Michaela Hostniker, Mag. Elisabeth Zaponig, Mag. Gudula<br />
Brandmayr, BR Manfred Lankmair.<br />
Logo vom Netzwerk der WHO.<br />
Forum für Erfahrungsaustausch<br />
Die Tagung bot ein ideales Forum für Erfahrungsaustausch,<br />
um eigene Projekte zu präsentieren,<br />
Modelle von „Good Practice“ anderer<br />
Krankenhäuser kennen zu lernen und<br />
wertvolle Kontakte zu knüpfen. Angeboten<br />
wurden insgesamt 14 Workshops und Parallelveranstaltungen<br />
sowie eine Posterausstellung<br />
zu einer breiten Themenpalette rund um<br />
Gesundheitsförderung.<br />
Grazer im Mittelpunkt<br />
Das LKH-Univ.Klinikum Graz ist seit 1998<br />
Partnerkrankenhaus im WHO-Netzwerk Gesundheitsfördernder<br />
Krankenhäuser. Es beteiligte<br />
sich bei der Berliner Tagung wiederum<br />
aktiv mit folgenden Referaten und Posterpräsentationen:<br />
• Verbesserte PatientInnenorientierung in<br />
der stationären Betreuung – im Rahmen<br />
eines österreichischen Qualitätsprojekts:<br />
Mag. Christine Foussek<br />
• Rauchfreies Krankenhaus: Mag. Elisabeth<br />
Zaponig<br />
• Das Kindersicherheitshaus im Univ. Klinikum<br />
Graz, Kinderunfallverhütung greifbar,<br />
erlebbar und nachvollziehbar gemacht:<br />
Univ. Prof. Dr. Michael E. Höllwarth, Mag.<br />
Gudula Brandmayr<br />
• Initiative zur Prävention von Krankheiten<br />
des Bewegungs- und Stützapparates –<br />
speziell der Wirbelsäule: Wolfgang Lawatsch,<br />
GC<br />
• Ein Bildungskalender der besonderen Art:<br />
BR Manfred Lankmair<br />
• Evidence based Nursing – ein Weg zur Sicherung<br />
der Pflegequalität: Mag. Chr.<br />
Foussek, Ch. Uhl<br />
• IN-Dial-Patienteninformationen im Stadium<br />
des präterminalen Nierenversagens:<br />
DGKS Michaela Hostniker, DGKP Wilhelm<br />
Puregger<br />
■<br />
Mehr dazu:<br />
www.oengk.at<br />
Kontakt:<br />
Mag. Ch. Foussek, Tel.: 0316 385 3793,<br />
email: christine.foussek@klinikum-graz.at<br />
KAGes-Hygienetag 2006<br />
Zehn Jahre Hygienefachkräfte in der KAGes<br />
Über 600 Teilnehmer nahmen am Hygienetag 2006 in der<br />
Sporthalle Bruck a.d. Mur teil.<br />
Die Krankenhaushygiene ist ein wichtiger<br />
Teil der Qualitätssicherung im Krankenhaus.<br />
Die wichtigsten Qualitätsmerkmale im<br />
Krankenhaus sind diagnostische, therapeutische<br />
und hygienische Standards,<br />
pflegerische und sozioethische<br />
Anforderungen sowie<br />
ökologische und ökonomische<br />
Gesichtspunkte. Innerhalb<br />
Bundesministerin Maria Rauch-Kallat als<br />
Überraschungsgast beim KAGes-Hygienetag in<br />
Bruck a.d. Mur.<br />
dieser Qualitätsmerkmale<br />
kommt der Krankenhaushygiene<br />
durch die hygienischen<br />
Standards eine wichtige Funktion<br />
zu.<br />
Der Hygienetag 2006 war den<br />
aktuellen Anlässen der Hygiene<br />
im Krankenhaus gewidmet.<br />
Mit dem großen Ausbildungsangebot<br />
wurde ein wesentlicher Beitrag zur<br />
Verbesserung des Hygienebewusstseins<br />
geleistet.<br />
■<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Juni 2006
42<br />
QUALITÄTSMANAGEMENT<br />
Storytelling<br />
Dialektische Moderation in Organisationen (Teil 2)<br />
In unserer neuen G’sund-Serie präsentieren wir Ihnen<br />
exklusiv Auszüge aus dem noch unveröffentlichten<br />
Buch von Mag. Roland Schaffler: Das goldene Band des<br />
Aonghus O´Daláigh – Leadership durch Dialektik und<br />
Moderation, 2006.<br />
Francesca war neugierig geworden. Sie<br />
fragte ihn, warum er diese Aufgabe des<br />
Moderierens zu seiner gemacht habe. Er<br />
führte sie zu einer Bank in der Nähe des Turmes,<br />
von der sie die Dunmanus Bay<br />
überblicken konnten.<br />
Die Grenzen des Einzelnen<br />
„17 Jahre wäre er jetzt. Er war ein Säugling 3<br />
Tage, höchstens 4, als ich ihn kennenlernte:<br />
Der koptische Arzt in der Mission am Rande<br />
der größten Siedlung der Zabbalin, so wurden<br />
die Müllsammler in Cairo genannt, sah<br />
gleich, wie es um ihn stand. Ich nicht. Mir<br />
mussten sie erst erklären, dass das Kind todgeweiht<br />
war. Bei der Geburt auf dem<br />
schmutzigen Boden war es mit den todbringenden<br />
Miasmen in Berührung gekommen.<br />
Sein Bauch war schon hart wie Stein. Die<br />
Verabreichung der Medizin war nur mehr eine<br />
rituelle Handlung. Dann ging die traurige<br />
Mutter mit dem in Lumpen eingehüllten Kind<br />
wieder. Zurück in ihre Hütte aus Holz und<br />
Schmutz, zurück in den gesammelten Müll<br />
der großen Stadt. Wieviele Kinder hatte sie<br />
schon verloren? Die Aufzeichnungen sagten,<br />
die Mütter hier verlören 1 von 2 ihrer Kinder<br />
im ersten Lebensjahr. Die Zahlen der vielen<br />
Toten tun nicht so weh. Dieses eine Kind<br />
schon, weil ich es jetzt kenne.<br />
Die besten Ärzte Arabiens, die besten Hebammen<br />
und hilfsbereite Ordensschwestern,<br />
viel Gold für die Missionsarbeit waren vergebens<br />
und auch die sauberen Leintücher im<br />
Lager halfen nichts, wenn sie nicht zwischen<br />
die Gebärende und den Boden aus Unrat gebreitet<br />
wurden.<br />
Das goldene Band<br />
Jeder war wohl guten Willens, war gut ausgebildet<br />
und freundlich. Aber eines fehlte. Es<br />
war nicht mit Geld zu kaufen, nicht mit dem<br />
guten Willen des Einzelnen zu erreichen und<br />
nicht mit Fleiß. Es war das goldene Band, das<br />
Menschen im Tun verbindet und ihr Streben<br />
erst mit Sinn erfüllt und mit Erfolg krönt.<br />
Viele Jahre, bevor mir in Nordafrika dieses<br />
goldene Band so sehr fehlte, hatte ein Poet<br />
die folgende Begebenheit beschrieben. Er<br />
liebte diesen Kontinent und er liebte seine<br />
Menschen:<br />
Ein Wanderer kommt zu einer gigantischen<br />
Baustelle in der Wüste. Es ist noch nicht zu<br />
erkennen, was hier entsteht. So fragt er den<br />
ersten Handwerker, dem er begegnet, was<br />
er hier tue. Der antwortet, er verdiene hier<br />
seinen Lebensunterhalt.<br />
Er fragt einen zweiten, welcher – sehr erfreut<br />
über die Frage des Fremden – bereitwillig<br />
ausführt, dass er der beste Maurer des<br />
Landes sei, der die tragfähigsten, gleichmäßigsten<br />
und schönsten Mauern baue. Ja,<br />
genau das tue er hier.<br />
Der Dritte, den der Wanderer nach seinem<br />
Tun befragt, erwidert, er helfe mit, hier eine<br />
Kathedrale zu bauen.<br />
In meinem weiteren Leben sind mir sehr viele<br />
begegnet, die einfach ihren Lebensunterhalt<br />
verdienen. In höheren Stellungen und als<br />
gut ausgebildete Spezialisten fand ich zu<br />
meinem Entsetzen viele der besten Maurer.<br />
Die Kathedralenbauer waren selten. Zu selten.<br />
Heute darf ich Menschen begleiten, wenn<br />
sie zusammenkommen, um das goldene<br />
Band zu knüpfen.<br />
Und immer wenn es gelingt, lächelt er. 17<br />
Jahre ist er inzwischen.“<br />
Die Wanderer<br />
„Du sprichst vom goldenen Band, Aonghus.<br />
Was macht den Unterschied aus, wenn Menschen<br />
zusammenkommen? Was lässt sie dieses<br />
Band knüpfen?“<br />
„Im alten China erzählten Lehrer ihren<br />
Schülern das folgende Gleichnis, wenn sie<br />
diese Frage stellten:<br />
Wenn ein Wanderer einen anderen trifft und<br />
ihn dazu auffordert, ihn zu begleiten,<br />
wird er ihm Wertschätzung entgegenbringen,<br />
er wird seine Ausrüstung besehen,<br />
ihm sein eigenes Ziel erklären und dieses loben.<br />
…“<br />
China war weit. Die irische Nacht kündigte<br />
sich leise an. Es sollte aber eine Nacht mit<br />
vielen Sternen werden.<br />
■<br />
Newsletter-Service<br />
Die Redaktion von G’sund.net möchte damit mit den Leserinnen und Lesern des <strong>Online</strong>-Informationsangebotes<br />
von www.gsund.net regelmäßig kommunizieren und über die aktuellen<br />
Meldungen vor allem aus dem steirischen Gesundheits- und Sozialbereich informieren. ■<br />
Mehr dazu:<br />
www.gsund.net<br />
Juni 2006<br />
Menschen helfen Menschen
INFRASTRUKTUR & TECHNIK 43<br />
Neues Hörsaalzentrum am<br />
LKH-Univ.Klinikum Graz<br />
Ein unterirdischer, zweigeschossiger Komplex schafft<br />
Platz für Vorlesungen, Kongresse und Ausstellungen<br />
Deckenglasbänder, transpanrente<br />
Hörsaalwände und ein ausgeklügeltes<br />
Beleuchtungskonzept sorgen für<br />
größtmögliche Helligkeit.<br />
Im Zuge des Projektes LKH 2000 konnte mit<br />
der Errichtung eines Hörsaalzentrums Platz<br />
für knapp 500 Personen geschaffen werden.<br />
Für Vorlesungen, Kongresse oder Ausstellungen<br />
steht damit eine ideale Infrastruktur zur<br />
Verfügung.<br />
Beispielgebende<br />
Architekturlösung<br />
Das neue Hörsaalzentrum liegt unterirdisch<br />
im Innenhof der Universitätsklinik für Innere<br />
Medizin. Angesichts der knappen Platzverhältnisse<br />
im LKH-Univ.Klinikum Graz, der<br />
strengen Auflagen des Denkmalschutzes und<br />
der Forderung nach einer Konzentration der<br />
Hörsäle konnte mit dem zweigeschossigen<br />
unterirdischen Bauwerk eine beachtlich gute<br />
Lösung gefunden werden. Auf einer Bruttogeschossfläche<br />
von 2.600 m 2 sind im Hörsaalzentrum<br />
ein für 300 Personen ausgelegter<br />
Hörsaal sowie drei Seminarräume mit einer<br />
Fassungskapazität von je 60 Personen<br />
untergebracht.<br />
Die<br />
multifunktionalen<br />
und -medialen<br />
Hörsäle haben eine<br />
hervorragende<br />
Infrastruktur für alle<br />
Formen von<br />
Veranstaltungen.<br />
Feierliche Eröffnung mit prominenten Festgästen.<br />
Transparenz und Lichttechnik<br />
Der hohe Anteil an Lichteinfallsflächen, die<br />
ausgefeilte Lichttechnik und der hohe Anteil<br />
an Glaswänden vermitteln ein angenehmes<br />
Raumgefühl. Man betritt dieses neue Zentrum<br />
durch einen Glaskubus und gelangt<br />
über Treppen bzw. den Lift ins großzügig angelegte<br />
Foyer im 2. UG. Dieses wird über einen<br />
dreiseitig verglasten Innenhof<br />
mit Tageslicht versorgt. Die<br />
überaus helle, natürliche Belichtung<br />
wird durch Deckenglasbänder<br />
sowie transparente Hörsaalwände<br />
erreicht und durch das<br />
ausgefeilte Beleuchtungskonzept<br />
unterstützt.<br />
■<br />
Ausgefeilte Lichttechnik und zahlreiche Glaswände<br />
vermitteln ein angenehmes, transparentes<br />
Raumgefühl.<br />
Von außen weist nur ein markanter Glaskubus auf das<br />
darunter liegende Hörsaalzentrum hin.<br />
Mag. Helmut Meinhart,<br />
Medien- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit,<br />
und Dr. Christian Benque,<br />
Technische Direktion<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Juni 2006
44<br />
INFRASTRUKTUR & TECHNIK<br />
LKH Voitsberg erhielt AG/REM-Station<br />
Die erste Station für Akutgeriatrie und Remobilisation in der Weststeiermark ist in<br />
Betrieb gegangen<br />
Das speziell ausgebildete interdisziplinäre Team, hier mit dem<br />
ärztlichen Direktor Prim.Dr. Walter Schellnegger, bürgt für die<br />
hochwertige Betreuung der Patienten.<br />
Es ist erfreulich, dass - nicht zuletzt dank<br />
der umfassenden medizinischen Betreuung<br />
– immer mehr Menschen in unserem<br />
Land ein hohes Lebensalter erreichen. Eine<br />
erfolgreiche Gesundheits- und Sozialpolitik<br />
ist daher um Rahmenbedingungen bemüht,<br />
die der älteren Generation ein Leben in<br />
größtmöglicher Gesundheit und Selbstbestimmung<br />
ermöglichen. Die im April dieses<br />
Jahres eröffnete Station für Akutgeriatrie<br />
und Remobilisation am LKH<br />
Voitsberg ist dazu ein wichtiger<br />
Beitrag.<br />
Viel Holz und das raumteilende<br />
Aquarium sorgen für eine genesungsfreundliche<br />
Atmosphäre.<br />
soll die weitestgehende körperliche und<br />
geistige Selbständigkeit der/s PatientIn wieder<br />
erreicht werden.<br />
Die Rahmenbedingungen für die neue 20-<br />
Betten-Station sind ideal, da das LKH Voitsberg<br />
über das komplette Diagnose- und Therapieangebot<br />
einer modernen Abteilung für<br />
Innere Medizin verfügt. Im REM-Bereich<br />
kommen Physiotherapie und Ergotherapie als<br />
Schwerpunkte hinzu.<br />
Betreuung durch<br />
interdisziplinäres Team<br />
Ein speziell ausgebildetes interdisziplinäres<br />
Team von Ärzten/innen, diplomiertem<br />
Krankenpflegepersonal,<br />
Physiotherapeuten/innen, Ergotherapeuten/innen,<br />
Psychologen/innen<br />
und Sozialarbeitern/innen sorgt für<br />
die hochwertige Betreuung der älteren<br />
Patienten. Durch die zumeist<br />
vielschichtigen (multimorbiden) Erkrankungen<br />
und die breit gefächerten<br />
Therapiemaßnahmen werden<br />
die PatientInnen rund 3 bis 4 Wochen<br />
auf der Station betreut. Danach<br />
sollten diese PatientInnen wiederum<br />
in ihre gewohnte Umgebung entlassen<br />
werden können.<br />
■<br />
Mehr dazu:<br />
www.kages.at ➠ Aktuelles<br />
Mag. Helmut Meinhart,<br />
Medien- und Öffentlichkeitsarbeit,<br />
und Anton Lipp, Technische Direktion<br />
Selbständigkeit<br />
statt Selbstaufgabe<br />
Die Ziele der Akutgeriatrie bzw.<br />
der Remobilisation sind klar<br />
umrissen. Durch umfassende<br />
therapeutische Maßnahmen<br />
soll eine drohende Pflegebedürftigkeit<br />
des Patienten vermieden<br />
und die Mobilität wieder<br />
hergestellt werden. Damit<br />
Bei der Remobilisation werden<br />
ergotherapeutisch in der neuen<br />
Küchenzeile wichtige Handgriffe des<br />
Alltages geübt.<br />
Ein erfolgreicher Schritt in die Zukunft des LKH Voitsberg ist gesetzt<br />
worden. Von links: Ärztlicher Leiter Prim.Dr. Wolfgang Schellnegger,<br />
Pflegedirektorin Dorothea Konrath, Vorstandsdirektor Ernst Hecke<br />
und Betriebsdirektor Franz Salinger.<br />
Spitalsarchitektur-Highlights<br />
Im Interesse des Patienten- und des Mitarbeiterwohls hat die KAGes bei der Planung<br />
und Umsetzung der vielen Bauprojekte neben der Funktionalität und Wirtschaftlichkeit<br />
auch den baukünstlerischen Aspekt berücksichtigt.<br />
Die schönsten und beeindruckendsten Ansichten, großartig fotografiert, sind als<br />
„Perspektiven der Architektur“ im Internet dokumentiert.<br />
■<br />
Mehr dazu:<br />
www.architektur.kages.at<br />
Juni 2006<br />
Menschen helfen Menschen
Landespflegeheim Schwanberg<br />
Sehenswerter und qualitätsvoller Um- und Zubau der Männerstation<br />
Die Fertigstellung<br />
des Um- und Zubaues<br />
der bestehenden<br />
Männerstation im<br />
Schloss Schwanberg<br />
ist Ende 2004 erfolgt.<br />
Heute beherbergt diese<br />
Station 24 geistig<br />
behinderte Männer.<br />
Dipl.-Ing. Edith<br />
Pump, Technische<br />
Direktion/LSF Graz.<br />
Klarheit und<br />
Abwechslung<br />
für Patienten<br />
Der Gestaltungsgedanke bei Gebäude und<br />
Garten berücksichtigte die Wahrnehmungsschwierigkeiten<br />
der Patienten und schuf klare,<br />
ablesbare Wege und Abwechslung.<br />
Durch den neuen Ostflügel wurde die Wohnfläche<br />
fast verdoppelt und damit an der Ecke<br />
im Südwesten ein Garten für die Bewohner<br />
eingefasst. Der Eckraum wurde zu einem<br />
großen Tagraum umgestaltet und ist nunmehr<br />
das vom Pflegestützpunkt einsehbare<br />
Zentrum der Station. Hier befindet sich auch<br />
ein speziell ausgestatteter Therapieraum.<br />
In den Gebäudeschenkeln sind die vorwiegend<br />
Zwei- und Vierbettzimmer mit Blick<br />
nach Süden in den Garten angeordnet. Die<br />
Gänge sind breit und hell und haben verschiedene<br />
Durchblicköffnungen in die Natur.<br />
Die Decken der Zimmer sind mit großformatigen<br />
farbigen Buchstaben, die für die Patienten<br />
vertraute Formen haben, gestaltet. Die<br />
Aufschrift geht quer über das Gebäude und<br />
ist ein lateinisches Zitat über<br />
das goldene Zeitalter von Ovid.<br />
Positive Veränderung<br />
bei Patienten<br />
Nach über einjährigem Betrieb<br />
wurde vom ärztlichen Leiter<br />
OA Dr. Klaus Theil eine deutliche<br />
positive Veränderung bei<br />
den Patienten festgestellt.<br />
Diese sind interessierter und<br />
zeigen einander auch mehr Zuwendung.<br />
Die Aggressionsdurchbrüche<br />
haben abgenommen,<br />
die Verabreichung beruhigender<br />
Medikamente konnte<br />
reduziert werden. Auch die<br />
mnestischen Fähigkeiten einzelner<br />
Patienten haben eine<br />
Wandlung zum Positiven erfahren.<br />
Die wesentlichste Veränderung<br />
fiel in der Kommunikationsstruktur<br />
auf. Einzelne Patienten,<br />
die bis vor zwei Jahren<br />
nicht gesprochen haben, antworten<br />
plötzlich auf gezielte<br />
Fragen.<br />
Für Pflegedirektor Franz Peinsold<br />
hat das Pflegepersonal nun die Möglichkeit,<br />
durch die neue Bewegungsfreiheit und<br />
die übersichtliche Gestaltung die Pflege optimal<br />
zu organisieren. Die Harmonie von Pflegeschwerpunkt<br />
„Wahrnehmungsförderung“<br />
INFRASTRUKTUR & TECHNIK 45<br />
Der Löschteich, ein ehemaliges ovales Schwimmbecken,<br />
wurde aus Sicherheitsgründen überplankt, bringt aber als<br />
Springbrunnen das Element Wasser in den Lebensbereich der<br />
Patienten.<br />
Der interne Gang der Männerstation ist hell gestaltet, teilweise<br />
über drei Meter breit und dient als Kommunikationsbereich.<br />
und Architektur spiegelt sich in der Mitarbeiterzufriedenheit<br />
und dem Wohlbefinden der<br />
Patienten wider.<br />
■<br />
edith.pump@kages.at<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Juni 2006
Das individuelle Service beginnt bereits mit<br />
dem Erstkontakt. In einem Beratungsgespräch<br />
kann man sich über die Tagesklinik eingehend<br />
informieren.<br />
Mit dem neuen Funktionszubau wurde architektonisch ein weiterer<br />
beeindruckender Akzent zum bestehenden Altbau gesetzt.<br />
Funktionstrakt am LKH Fürstenfeld<br />
Medizinische Topversorgung und angenehme Betriebsatmosphäre<br />
Mit der Umsetzung des neuen medizinischen<br />
Leistungsspektrums ist das LKH<br />
Fürstenfeld auf dem Weg in eine gute Spitalszukunft.<br />
Das neue chirurgische Leistungsspektrum<br />
mit den beiden Säulen „elektive<br />
minimalinvasive Chirurgie“ und „Tagesklinik“<br />
sowie der 24-Stunden-Akutambulanz<br />
deckt den chirurgischen Bedarf der Region in<br />
hoher Qualität ab.<br />
Das neue Funktionsgebäude bietet die perfekte<br />
Infrastruktur für die Fürstenfelder Tagesklinik.<br />
Ideale Infrastruktur<br />
Durch den Funktionszubau<br />
weisen sämtliche Funktionsbereiche<br />
(Ambulanzen,<br />
OP-Säle, Intensiv- und Röntgenbereich)<br />
einen zeitgemäß<br />
hohen Standard auf.<br />
Dank der wesentlich größeren<br />
Nutzfläche, der modernen<br />
Raumausstattung und<br />
der verbesserten Haustechnik<br />
können künftig wichtige<br />
Spitalsabläufe funktioneller,<br />
sicherer und auch effizienter<br />
erfolgen.<br />
Im neuen Funktionstrakt findet die neue Tagesklinik<br />
jenes „maßgeschneiderte“ Umfeld<br />
vor, das eine Betreuung tageschirurgischer<br />
Patienten nach modernsten Gesichtspunkten<br />
ermöglicht. Spezialisiert auf bestimmte chirurgische<br />
Eingriffe, die innerhalb eines Tages<br />
durchgeführt werden, sollen jährlich knapp<br />
650 PatientInnen nach dem jeweils schonendsten<br />
Verfahren auf höchstem Niveau<br />
operiert werden.<br />
Das Management des LKH Fürstenfeld mit den Fest- und<br />
Ehrengästen anlässlich der Eröffnung des Funktionstraktes.<br />
Tageschirurgisches<br />
Leistungsspektrum<br />
Dieses umfasst Krampfadernoperationen<br />
(mit modernsten Behandlungsmethoden wie<br />
z.B. Varizenlaser, endoskopische Krampfadernunterbindung,<br />
Trivex, Shaver, Tumeszenzmethode),<br />
Bruchoperationen, Herzschrittmachereingriffe<br />
(Wechsel von Impulsgebern),<br />
Entfernung von Ganglien und Überbeinen,<br />
schnellender Finger, Hammerzehen<br />
und Carpaltunnel-Syndrom, Dickdarmspiegelungen<br />
(Coloskopien) mit Entfernung von Polypen,<br />
Ultraschall-gezielte Hämorrhoidenentfernung<br />
sowie Phimosenoperationen, Abszessspaltungen,<br />
Entfernung chirurgischer<br />
Metallimplantate und Entfernung kleiner<br />
Knoten im Brustbereich.<br />
■<br />
Mag. Helmut Meinhart,<br />
Medien- und Öffentlichkeitsarbeit,<br />
und Anton Lipp, Technische Direktion<br />
Zahlen & Fakten<br />
Nutzfläche Zubau: 2.636 m 2<br />
Bruttorauminhalt: 19.171 m 3<br />
Kosten Neubau<br />
Funktionstrakt:<br />
13,5 Mio.<br />
Kosten Anbindung<br />
Funktionstrakt – Altbau: rd. € 4 Mio.<br />
Baubeginn: März 2003<br />
Fertigstellung Neubau<br />
Funktionstrakt: März 2006<br />
Juni 2006<br />
Menschen helfen Menschen
INFRASTRUKTUR & TECHNIK 47<br />
Umweltmanagementsystem in Mürzzuschlag<br />
Anerkennung als Best-Practice-Modell im EMAS-Newsletter<br />
In feierlichem Rahmen erfolgte die<br />
Anerkennung als Best-Practice-Modell.<br />
Bereits 2002 hatte sich das LKH Mürzzuschlag-Mariazell<br />
entschlossen, am Standort<br />
Mürzzuschlag ein Umweltmanagementsystem<br />
nach EMAS und nach ISO 14 001 einzuführen.<br />
Die Umsetzung erfolgte dann 2004.<br />
EMAS<br />
EMAS ist die Abkürzung für „Eco-Management<br />
and Audit Scheme“. Damit hat sich der<br />
Standort Mürzzuschlag an einem Umweltmanagementsystem<br />
und einer Umweltbetriebsprüfung<br />
beteiligt, die europaweit auf höchstem<br />
Niveau steht. Ziel war und ist eine kontinuierliche<br />
Verbesserung der Umweltleistung<br />
unter aktiver Einbeziehung und Fortbildung<br />
der Mitarbeiter.<br />
Anerkennung im<br />
EMAS-Newsletter<br />
Nun wurde kürzlich in der europaweiten<br />
März-<strong>Ausgabe</strong> des EMAS-Newsletters über<br />
das erfolgreiche Best-Practice-Modell Mürzzuschlag<br />
berichtet. Wir bringen einen kurzen<br />
Auszug des englischen Originaltextes:<br />
„The integrated management system was<br />
started in 2002 in order to extend the of „prevention“<br />
from medical treatment to the environment”,<br />
says Director Josef Wedl. The<br />
hospital registered under EMAS in 2004 with<br />
a vision to extend its credential, „people help<br />
people”, to the impact of facility on the environment.<br />
The Health, Safety and Environment handbook<br />
of the hospital Mürzzuschlag ist considered<br />
as a best practice example in a handbook<br />
for integrated Management Systems<br />
including EMAS by the Austrian Ministry for<br />
Environment. It is available for download at<br />
http://www.emas.gv.at/filemanager/download/10038.<br />
This example of the Regional Hospital Mürzzuschlag<br />
shows that EMAS can help make a<br />
real improvement, even in a small structure,<br />
with the involvement, of staff, and the help<br />
of benchmark data available at a regional level.<br />
The Mürzzuschlag Environment statement is<br />
available on the European EMAS website:<br />
http://www.europe.eu.int/comm/<br />
environment/emas.“<br />
■<br />
Blumenwiese LKH Graz West<br />
Schulprojekt der Landwirtschaftlichen und Gärtnerischen Handelsschule<br />
Grottenhof-Hardt<br />
Mit großem Einsatz gestalteten die Schülerinnen und Schüler der Landwirtschaftlichen und<br />
Gärtnerischen Handelsschule Grottenhof-Hardt die Blumenwiese des LKH Graz West.<br />
Das LKH Graz West verfügt im südlichen<br />
Außenbereich über eine Wiese in der<br />
Größe von ca. 10.000 m 2 Fläche. Aus der ursprünglichen<br />
Idee eines Therapiegartens für<br />
Patienten ist eine ländliche Blumenwiese<br />
geworden. Schüler der Landwirtschaftlichen<br />
und Gärtnerischen Handelsschule Grottenhof-Hardt<br />
setzten dafür das erlernte Wissen<br />
praxisorientiert um.<br />
Nach einer Begehung des Areals und einer<br />
Bestandsaufnahme mit Boden- und Gräseranalyse<br />
begann im Herbst 2005 die Umsetzung<br />
des erarbeiteten Konzeptes mit Unkrautbekämpfung<br />
und der Vertikutierung des<br />
Bodens. Weitere Maßnahmen wie Lockerung<br />
des Erdreiches, Düngung, Aussaat erfolgten<br />
im Frühjahr 2006.<br />
Die Vorfreude auf den Anblick einer steirischen<br />
Blumenwiese mit all ihrer Vielfalt an<br />
Farben und ihren Düften ist groß. Sie wird sicherlich<br />
zum Wohlfühlen der Patienten und<br />
der Mitarbeiter beitragen.<br />
■<br />
Christine Leopold, LKH Graz West<br />
Fotos: Klaus Schaupp<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Juni 2006
48<br />
INFRASTRUKTUR & TECHNIK<br />
Ordnung muss sein<br />
Abfalllogistik in der Zentraldirektion verbessert<br />
Beginnend mit dem Start ins erste Ökoprofit-Jahr<br />
wurde in der Zentraldirektion<br />
2004 die Abfalltrennung verbessert.<br />
Bestandsaufnahmen<br />
und Müllanalysen<br />
Nach umfangreichen Bestandsaufnahmen<br />
und Müllanalysen wurden in den Sozialräumen,<br />
Teeküchen und Büros neue<br />
Trennsysteme eingeführt. Vor allem<br />
am Standort Billrothgasse 18a gab es<br />
immer wieder Probleme bei der Abfallabholung<br />
durch die Entsorger. Da das<br />
Bürohaus ein gemeinsames Abfalllager<br />
mit den angrenzenden Personalwohnhäusern<br />
hatte, war auch eine exakte<br />
Mengenerfassung<br />
nicht<br />
möglich. Außerdem<br />
ließ die Optik des Abfalllagers<br />
durch die „öffentliche<br />
Nutzung“ sehr<br />
zu wünschen übrig.<br />
Ob das Abfalltrennblatt Platz hat, müssen Sie<br />
entscheiden.<br />
Neues<br />
Abfalllager<br />
Seit Jänner 2006 hat<br />
das Gebäude Billrothgasse<br />
18a nun ein eigenes Abfalllager. Dadurch<br />
ist die gesetzlich vorgeschriebene Erfassung<br />
der einzelnen Abfallfraktionen und<br />
-mengen sowie eine problemlose Abholung<br />
durch die Entsorger möglich. Mehr denn je<br />
kommt es nun auf die Mithilfe der Kolleginnen<br />
und Kollegen bei der Abfalltrennung an.<br />
Vor allem wenn im heurigen Jahr in den<br />
Büros gelbe Kübel für die Sammlung der<br />
Leichtfraktion eingeführt werden. ■<br />
Das neue Abfalllager der<br />
Zentraldirektion.<br />
Barbara Pirkheim,<br />
Umweltteam Zentraldirektion<br />
IN ALLER KÜRZE<br />
Spatenstich für Grazer „Mumuth“<br />
Das neue Haus für Musik und Musiktheater<br />
(Mumuth) in Graz wird nun Wirklichkeit.<br />
Beim Spatenstich Anfang März dieses Jahres<br />
fanden das architektonische Konzept und<br />
Eine beeindruckende spindelförmige Treppe<br />
im Inneren des Grazer Mumuth.<br />
die Bereiche für Lehre und öffentliche Aufführungen<br />
große Anerkennung. Das Projekt<br />
für das Grazer Haus für Musik und Musiktheater<br />
war bereits als österreichischer<br />
Beitrag in der Biennale in Venedig ausgestellt.<br />
■<br />
LKH Knittelfeld ins<br />
rechte Licht gerückt<br />
Anerkennung für die gelungene<br />
Spitalsarchitektur beim Zu- und Umbau am<br />
Standort Knittelfeld des LKH Judenburg-<br />
Knittelfeld.<br />
LKH Judenburg-Knittelfeld: Die Architektur<br />
des Zu- und Umbaues am Standort Knittelfeld<br />
hat den Weg in „Die Presse.com“ gefunden.<br />
Karin Tschavgova berichtete im Spektrum<br />
vom 26.11.2005 ausführlich über die<br />
gelungene, optimale Versorgung des Erweiterungsbaues<br />
mit Licht und Sonne. In ihrem<br />
Beitrag beschreibt sie in fast unnachahmlicher<br />
Weise, wie situative Nachteile produktiv<br />
genützt und vorhandene Erschwernisse zu<br />
Qualitäten für Patienten und Mitarbeiter umgeformt<br />
worden sind.<br />
■<br />
Stadtökologiekampagne<br />
„NATUR findet Stadt“<br />
Die Kleinbiotope in Siedlungsräumen sind<br />
ein wichtiger Mosaikstein im Biotopverbund.<br />
Die Kampagne des Naturschutzbundes<br />
„NATUR findet Stadt“ will dazu anregen,<br />
die Natur in der Stadt wieder zu entdecken<br />
und hier ein Netz von Lebensräumen<br />
für die pflanzlichen und tierischen Bewohner<br />
zu erhalten.<br />
■<br />
Mehr dazu:<br />
www.naturschutz.at ➠ Aktivitäten<br />
Immer aktuell!<br />
www.gsund.net<br />
www.kages.at<br />
Juni 2006<br />
Menschen helfen Menschen
ORGANISATION & KOMMUNIKATION 49<br />
Change Management (1. Teil)<br />
Grundlagen, Aufgaben und Methoden beim Durchführen von<br />
Veränderungen sowie Chancen und Risiken im medizinischen Umfeld<br />
Im Gesundheitswesen und hier auch im Spitalsbereich<br />
werden Veränderungen notwendig<br />
– Veränderungen auf<br />
Unternehmensebene und auf persönlicher<br />
Ebene. Diese Veränderungen bewusst zu<br />
machen und zu unterstützen ist die primäre<br />
Aufgabe des Change Managements.<br />
Der Begriff Change Management ist hinlänglich<br />
bekannt, als modisches Schlagwort, als<br />
die „ultimative Waffe“ der Unternehmensberatungen<br />
oder als Hoffnung für kränkelnde<br />
Betriebe und Institutionen.<br />
Veränderungsprozesse<br />
Change Management bedeutet also Veränderungsprozesse<br />
zu planen, zu realisieren, in<br />
weiterer Folge zu reflektieren und zu stabilisieren.<br />
Change Management zielt auf mittelbis<br />
langfristig wirksame Veränderungen von<br />
Verhaltensmustern und Fähigkeiten, um zielgerichtet<br />
Prozesse und Kommunikationsstrukturen<br />
innerhalb von Betrieben, wie zum<br />
Beispiel im Krankenhaus zu optimieren.<br />
Die Beteiligten fühlen sich oft von den Veränderungen<br />
überfordert und reagieren mit<br />
Hilflosigkeit, gepaart mit einem Hauch von<br />
Nostalgie, frei nach dem Motto „Früher war<br />
alles besser“, oder auch mit einer gewissen<br />
Form von Sturheit. Eine Denkensart, die wir<br />
auch im medizinischen Umfeld der Krankenhäuser<br />
finden. Die Beteiligten sind oft zu sehr<br />
mit der durchaus notwendigen und sehr wichtigen<br />
Umsetzung medizinischer Zielsetzungen<br />
und der Erfüllung des Versorgungsauftrages<br />
beschäftigt und haben wenig Zeit und teilweise<br />
mangelnde Kommunikationsstrukturen, um<br />
sich mit weit reichenden Veränderungen zu<br />
beschäftigen. Diese Veränderungen in den<br />
traditionellen Ordnungs- und Organisationsstrukturen<br />
von Krankenhäusern<br />
finden immer auf<br />
mehreren Ebenen statt.<br />
Management von<br />
Änderungsanträgen<br />
Review aller<br />
implementierten<br />
Changes<br />
Konsequenzen des Wandels und die Ebenen<br />
der Veränderungen (Sidamgrotzki).<br />
Kommunikation<br />
Dies ist einer der unverzichtbaren<br />
Grundpfeiler einer effektiven Veränderungs-Strategie.<br />
Informationen<br />
müssen umfassend sein, d.<br />
h. auch negative Nachrichten wie<br />
beispielsweise eine zu erwartende<br />
vermehrte Arbeitsbelastung<br />
während der Einführung oder eine<br />
mögliche Zuweisung eines anderen<br />
Arbeitsplatzes innerhalb des Unternehmens<br />
müssen rechtzeitig vermittelt werden.<br />
Ein wichtiger Faktor ist die frühe und ausreichende<br />
Information aller Mitarbeiter. Ehrliche<br />
Aussagen über offene und anstehende<br />
Entscheidungen müssen selbstverständlich<br />
sein. Versprochen darf nur werden, was eingehalten<br />
werden kann.<br />
Belastung der Betroffenen<br />
Veränderungsprozesse lösen bei den betroffenen<br />
anfangs sehr oft Ängste aus. Um diesen<br />
zu begegnen und Veränderungsprozesse<br />
erfolgreich zu bewältigen, müssen drei Punkte<br />
berücksichtigt werden:<br />
• Die Verantwortung für das Lösen komplexer<br />
Probleme ist von der Führung wahrzunehmen<br />
und kann nicht delegiert werden.<br />
• Komplexe Probleme können nur in Teamarbeit<br />
erfolgreich bewältigt werden.<br />
• Die Bewältigung komplexer Probleme ist<br />
ein Lernprozess für alle Beteiligten.<br />
Change<br />
Management<br />
Gesamtübersicht über<br />
die Hauptaufgaben des<br />
Change Managements<br />
(Exagon Consulting).<br />
Autorisieren und<br />
Planen von Changes<br />
Überwachen von<br />
Realisierung, Test und<br />
Implementierung von<br />
Changes<br />
Veränderungen bewirken<br />
bei Betroffenen<br />
oft typische Stresssymptome,<br />
wie bei-<br />
OA Mag.Dr.med.<br />
Günther Stark,<br />
Unternehmens-<br />
Informations-<br />
Management.<br />
spielsweise Nervosität<br />
und Reizbarkeit, zunehmende Interesselosigkeit,<br />
schlechte Stimmung und Angst,<br />
welche nicht übergangen werden dürfen.<br />
Richtiges Verhalten im Falle zunehmender<br />
Ängste und Befürchtungen ist gar nicht so<br />
schwer, wenn folgende Grundregeln beachtet<br />
werden:<br />
• Nicht erklären, sondern verstehen versuchen<br />
• Nicht argumentieren und überzeugen, sondern<br />
zuhören<br />
• Nachfragen, um genauer zu verstehen<br />
• Aussagen des anderen zutreffend mit eigenen<br />
Worten wiedergeben.<br />
Warum Veränderungen scheitern<br />
Dafür gibt es viele Gründe. Da erfahrungsgemäß<br />
aus Fehlern am besten gelernt werden<br />
kann, soll die folgende „Kleine Anleitung<br />
zum Scheitern“ zum Nachdenken anregen:<br />
• Formulieren Sie diffuse Ziele, in der Art<br />
wie: „Wir führen eine neue Struktur ein,<br />
um besser zu werden.“ Dies ermöglicht<br />
unterschiedliche Interpretationen und<br />
lässt genügend Spielraum für Spekulationen<br />
und Befürchtungen.<br />
• Führen Sie die Veränderung möglichst<br />
dann ein, wenn schon viele andere Maßnahmen<br />
laufen und stimmen Sie diese keinesfalls<br />
ab.<br />
• Halten Sie mit Informationen so lange wie<br />
möglich hinterm Berg. Lassen Sie sich<br />
nicht dreinreden und beteiligen Sie niemanden<br />
solang es irgendwie geht.<br />
• Stellen Sie im Verlauf der<br />
Umsetzung fest, dass das Design<br />
der Veränderung zu starr<br />
ist, weichen Sie unter keinen<br />
Umständen davon ab.<br />
• Sollten Sie auf Widerstände<br />
stoßen: Augen zu und durch.<br />
Unterlassen Sie den Versuch,<br />
Veränderungsresultate messbar<br />
zu machen.<br />
• Und das Schlimmste, was Sie<br />
tun können, ist, Verbesserungen<br />
aufzuzeigen. ■<br />
guenther.stark@kages.at<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Juni 2006
50<br />
ORGANISATION & KOMMUNIKATION<br />
Business Information Warehouse (SAP BW)<br />
Die Berichts- und Informationsplattform der KAGes als Datendrehscheibe<br />
Modell der Datendrehscheibe SAP BW.<br />
Mit dem SAP Business<br />
Information<br />
Warehouse (SAP<br />
BW) steht der Steiermärkischen<br />
Krankenanstaltengesellschaft<br />
m.b.H. eine unternehmensweite<br />
Controlling-<br />
bzw. Informationsplattform<br />
zur Verfügung,<br />
welche auch als zentrale Datendrehscheibe<br />
für weitere Subsysteme dient.<br />
Um die Datenqualität zu verbessern bzw. eine<br />
einheitliche Datenbasis auch für weitere<br />
nachgelagerte Systeme anbieten zu können,<br />
wurde im Frühjahr 2005 die Festlegung getroffen,<br />
dass das SAP Business Information<br />
Warehouse als Datendrehscheibe für alle<br />
weiteren Controllinginstrumente dient. Besonders<br />
bei sich ständig ändernden Daten,<br />
wie dies beispielsweise im Bereich MEDOCS<br />
oder im internen Rechnungswesen (SUCO)<br />
der Fall ist, war es notwendig, einen einheitlichen<br />
Datenstichtag einzuhalten.<br />
Wie in der Abbildung ersichtlich werden die<br />
für das Controlling relevanten Daten aus den<br />
verschiedenen primären Datenquellen zu definierten<br />
Stichtagen ins SAP Business Information<br />
Warehouse importiert. Danach können<br />
die auf dieser Plattform bereitgestellten<br />
Daten von anderen Controllingsystemen abgeholt<br />
werden. Es ist dadurch gewährleistet,<br />
dass unternehmensweit eine einheitliche<br />
Datenbasis zur Verfügung steht.<br />
Um den hohen Standard der Datenqualität<br />
weiterhin beizubehalten, gibt es bereits eine<br />
„2-Systemlandschaft“, bestehend aus einem<br />
Test- und Produktivsystem, wobei bereits im<br />
Juni 2006<br />
Dr. Ulf Drabek,<br />
Finanzdirektion.<br />
Testsystem eine fachliche Abnahme der Daten<br />
erfolgt, bevor diese im Produktivsystem<br />
angeboten werden.<br />
Anbindung und<br />
Berichte aus MEDOCS<br />
Im Jahr 2004 wurde die erste Phase der direkten<br />
Anbindung des SAP Business Information<br />
Warehouse an MEDOCS mit der Übernahme<br />
der Betten eingeleitet. Es erfolgte ein<br />
weiterer sukzessiver Ausbau des Datenimportes<br />
von Stamm- und Bewegungsdaten im<br />
Bereich der stationären Patientenstamm-,<br />
Fall- und Bewegungsdaten. Durch die Anbindung<br />
des SAP Business Information Warehouse<br />
an alle MEDOCS-Mandanten ist es<br />
möglich, in einem Bericht die steiermarkweiten<br />
Daten darzustellen.<br />
Derzeit werden bereits einige<br />
zentrale Berichte wie die Belags-,<br />
Verweil- und Auslastungsstatistik<br />
auf Krankenanstaltenebene<br />
als auch auf fachlicher<br />
und pflegerischer Organisationsebene<br />
getrennt nach Allgemeiner<br />
Klasse und Sonderklasse<br />
im SAP Business Information<br />
Warehouse angeboten.<br />
Durch eine einfache Drill-Down-<br />
Funktionalität können die Berichte,<br />
wie in der Abbildung ersichtlich,<br />
von oberster Ebene<br />
(Unternehmensebene) bis auf<br />
Auslastungsstatistik mit<br />
Drill-Down-Funktionalität.<br />
die pflegerische Organisationseinheit aufgerissen<br />
werden.<br />
Ausblick<br />
Als weitere Ziele der Berichts- und Informationsplattform<br />
SAP Business Information<br />
Warehouse gilt es einerseits die Datenqualität<br />
weiter zu verbessern und anderseits die<br />
Anbindung an MEDOCS weiter voranzutreiben,<br />
damit zusätzliche Berichte aus dem Bereich<br />
Patientenmanagement angeboten werden<br />
können. Um den Prozess der MEDOCS-<br />
Anbindung zu optimieren ist ein Releasewechsel<br />
im SAP Business Information Warehouse<br />
von 3.0b auf 3.5 geplant.<br />
Es wird auch ein weiteres sukzessives Anbieten<br />
von Berichten in den bestehenden Modulen<br />
angestrebt.<br />
■<br />
Menschen helfen Menschen
ORGANISATION & KOMMUNIKATION 51<br />
Das engagierte Team der openMEDOCS-Hotline hilft den Anwendern aus den verschiedensten<br />
Bereichen der LKHs.<br />
openMEDOCS-Hotline<br />
Erfolgreiche <strong>Online</strong>hilfe für das<br />
Krankenhausinformationssystem der KAGes durch<br />
openMEDOCS First Level Support<br />
Ein leistungsfähiges Krankenhausinformationssystem<br />
(KIS) ist heute aus einem<br />
modernen Krankenhausbetrieb wohl nicht<br />
mehr wegzudenken. So zählt das KIS der<br />
KAGes, auch bekannt unter „openMedocs“,<br />
zu einer der wichtigsten IT-Anwendungen<br />
des Unternehmens.<br />
Doch was macht der EDV-Anwender, wenn<br />
er Hilfe oder mehr Information benötigt?<br />
Wenn ein unerwartetes Problem auftritt,<br />
wenn er nicht mehr weiter weiß, wenn er<br />
die Fehlermeldung nicht versteht?<br />
Für das Krankenhausinformationssystem<br />
„openMedocs“ gibt es die „openMedocs<br />
Hotline“, die Montag bis Freitag, in der Zeit<br />
von 6.30 Uhr bis 21.00 Uhr und an Sams-,<br />
Sonn- und Feiertagen von 9 Uhr bis 12.30<br />
Uhr zur Verfügung steht. 8 Damen und Herren<br />
– ausschließlich KAGes-Mitarbeiter –<br />
helfen den Anwendern aus den verschiedensten<br />
Bereichen des Krankenhauses.<br />
Damit wird der im Sommer des vergangenen<br />
Jahres durchgeführten Benutzerumfrage<br />
zur „Betreuung openMedocs“ Rechnung<br />
getragen, in der die Unzufriedenheit der Benutzer<br />
mit der Betreuung durch den externen<br />
Dienstleister deutlich wurde. Seit 1.<br />
Jänner 2006 stehen ausschließlich diese<br />
Mitarbeiter der KAGes unter der Telefonnummer<br />
0316/340 5999 für die Anwender<br />
zur Verfügung.<br />
Um die ehrgeizig gesteckten Ziele zu erreichen,<br />
werden die Mitarbeiter nicht nur in<br />
der telefonischen Unterstützung der Anwender<br />
eingesetzt. Sie führen auch Schulungen<br />
bzw. Inbetriebnahmen von openMedocs<br />
in den Häusern durch. Dadurch bekommen<br />
sie ein besseres Verständnis für auftretende<br />
Probleme und erwerben das notwendige<br />
Hintergrundwissen, um die Prozesse<br />
in einem Krankenhaus besser verstehen<br />
zu können.<br />
Und wie erfolgt<br />
die Unterstützung?<br />
Es gibt mehrere Möglichkeiten, den open-<br />
MEDOCS First Level Support – die „open-<br />
MEDOCS-Hotline“ – zu erreichen. Die gängigste<br />
ist das Telefon. Sollten alle Mitarbeiter<br />
der Hotlinenummer 0316/340-5999 gerade<br />
besetzt sein, so kann der Benutzer seine<br />
Frage auf einen Anrufbeantworter sprechen<br />
und wird nach Freiwerden eines Mitarbeiters<br />
umgehend zurückgerufen. Ebenso<br />
kann der Benutzer außerhalb der Servicezeiten<br />
seine Anliegen auf Band sprechen.<br />
Auf fast allen PCs der KAGes besteht die<br />
Möglichkeit für den Hotline-Mitarbeiter<br />
mittels Fernwartung – selbstverständlich<br />
nur nach Zustimmung durch den Benutzer –<br />
zuzugreifen. Damit erhält er ein besseres<br />
Bild von der Problemstellung und kann bei<br />
Bedarf gemeinsam mit dem Benutzer das<br />
Problem lösen.<br />
Als zentrales Werkzeug zur Betreuung dient<br />
das so genannte CHS-System (Call Handling<br />
System), in dem Probleme und Anfragen erfasst<br />
werden. Falls nicht sofort eine Lösung<br />
gefunden werden kann, wird das Anliegen<br />
an die richtige Stelle zur Lösung weitergeleitet.<br />
Alle Problemfälle werden mit den Lösungen<br />
dokumentiert, um so auch eine Wissensdatenbank<br />
bei ähnlich gelagerten Problemen<br />
aufbauen zu können.<br />
Knapp 2000 Benutzeranfragen werden monatlich<br />
an die Mitarbeiter des First Level<br />
Supports von openMedocs gestellt.<br />
Selbstverständlich ist die Kommunikation<br />
mit den Benutzern (hier wird E-Mail zusätzlich<br />
eingebunden) einer der wichtigsten<br />
Faktoren. Ein Problem ist erst dann gelöst,<br />
wenn auch der Benutzer davon informiert<br />
wurde.<br />
Mittels fingierter Anrufe wird die Leistungsfähigkeit<br />
und die Servicequalität der<br />
openMedocs-Hotline immer wieder überprüft.<br />
Zusätzlich zu den genannten Tätigkeiten hat<br />
der First Level openMEDOCS noch andere<br />
Aufgaben. So werden die Schulungsunterlagen<br />
für openMEDOCS – abgestimmt auf<br />
Themen und Krankenhäuser – erstellt, adaptiert<br />
und verwaltet.<br />
Die Anlage und Verwaltung der mittlerweile<br />
10.800 Benutzer wird ebenfalls von den<br />
Mitarbeitern des First Level Supports durchgeführt<br />
und innerhalb von 3 Arbeitstagen<br />
garantiert.<br />
Eine Bitte haben die Mitarbeiter des First<br />
Level openMEDOCS an die geschätzten<br />
EDV-Anwender: Nicht alle Probleme, vor allem<br />
wenn sie sowohl in fachlicher als auch<br />
technischer Hinsicht komplex sind, können<br />
sofort gelöst werden. Wir bitten um ein wenig<br />
Geduld und Verständnis dafür. ■<br />
Karl Kocever und<br />
Dipl.-Ing. (FH) Hartmut Dämon,<br />
UnternehmensInformationsmanagement/I2<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Juni 2006
52<br />
ORGANISATION & KOMMUNIKATION<br />
Medika-Infoportal<br />
Innovation aus dem LKH - Fürstenfeld<br />
Im Jahr 2004/2005 entwickelte die Projektgruppe<br />
MEDIKA-INFOPORTAL , bestehend<br />
aus Betriebsdirektor Walter Eder Halbedl,<br />
Med Depot Schwester Hedi Cugowski, Qualitätsbeauftragtem<br />
Ing. Peter Braun und Peter<br />
Essl vom UIM I4, eine Informationsplattform<br />
für Arzneimittel.<br />
Ausgangspunkt für diese neue Informationsplattform<br />
für Arzneimittel waren folgende<br />
Punkte:<br />
• Einrichten einer Medikamentenkommission<br />
• Erstellen einer Liste für Arzneimittel<br />
• Adaptierung der Medikamentenliste<br />
• Erarbeitung von Richtlinien über die Beschaffung<br />
und den Umgang mit Arzneimitteln<br />
Durch das Medika-Infoportal wurde ein<br />
Werkzeug für die übersichtliche Darstellung<br />
und Verwaltung von Arzneimitteln für das<br />
LKH geschaffen. Das Portal ist in vielen Krankenhäusern<br />
der KAGes eine wichtige Arbeitsgrundlage<br />
für die Stationen und auch für die<br />
Medikamentenkommissionen geworden.<br />
Zum Betrieb des Infoportals ist keine zusätzliche<br />
Software auf den Client-Rechnern erforderlich.<br />
Die Daten werden über den Internet-<br />
Explorer über die jeweilige Apotheke bzw.<br />
über das jeweilige Med Depot gewartet. Um<br />
unterschiedliche Arzneimittelbezeichnungen<br />
und -gruppierungen zu unterbinden, existiert<br />
eine zentrale Datenbank, wo alle Arzneimittel<br />
der KAGes gespeichert sind. Das Portal ermöglicht<br />
die Suche nach im Haus vorhandenen<br />
Arzneimitteln über Bezeichnung, Wirkstoff,<br />
Produktgruppe und Artikelnummer.<br />
Zusätzlich zur Wirkstoffinformation werden<br />
auch Informationen über die Sonderapplikation<br />
der Arzneimittel angezeigt. Diese Daten werden<br />
von Frau Mag. Heidrun Schwarzl aus dem<br />
Wir bedauern!<br />
Trotz größter<br />
Sorgfalt haben<br />
wir bei den<br />
beeindruckenden<br />
Fotos beim Interview<br />
von Hedi<br />
Grager mit Kathryn<br />
List den Fotografen<br />
Volker<br />
Wohlgemuth<br />
nicht genannt. ■<br />
Foto: Volker Wohlgemuth<br />
Volker Wohlgemuth<br />
fotografierte Kathryn List.<br />
LKH Graz-West in regelmäßigen Abständen<br />
aktualisiert. Durch diese zusätzlichen<br />
Informationen ist das Portal bereits<br />
zu einem unerlässlichen Werkzeug im<br />
Pflegebereich geworden.<br />
Als große Erleichterung wird die Cito-Anforderung<br />
gesehen. Hierbei werden die Artikel<br />
wie in einem Web-Shop mittels des Einkaufswagensymbols<br />
(rechts bei jedem Arzneimittel)<br />
auf eine Anforderungsliste gesetzt.<br />
Die Schwester auf der Station kann<br />
somit per Klick ihre Cito-Artikel in der Apotheke/Med.<br />
Depot anfordern. Diese Anforderung<br />
wird nach Absenden direkt beim Drucker der<br />
Apotheke/Med. Depot und auf der Station<br />
ausgedruckt. Artikel, welche ein schwarzes<br />
Kästchen haben (Lagerartikel), sind sofort verfügbar.<br />
Die Artikel können dann vom Transportdienst<br />
mit Übergabe des unterschriebenen<br />
Anforderungsformulars abgeholt werden. Es<br />
fallen die Probleme der unleserlichen Schrift<br />
sowie der Anforderung von Arzneimitteln,<br />
welche im Haus nicht vorhanden sind, weg. Im<br />
LKH Fürstenfeld kam es zu einer deutlichen<br />
Reduktion von Telefonaten, welche aus den<br />
vorhin angegebenen Gründen geführt werden<br />
mussten.<br />
Bei der Handhabung von nicht gelisteten<br />
Medikamenten schreibt das System einen<br />
Workflow vor. Es können per Cito-Anforderung<br />
nur gelistete Medikamente abgefasst<br />
werden. Bei nicht gelisteten Medikamenten<br />
muss ein Extraformular ausgefüllt und genehmigt<br />
werden. Da es sich hierbei um ein<br />
Modulsystem handelt, können jederzeit Optionen<br />
hinzugefügt oder deaktiviert werden.<br />
Als besondere Arbeitserleichterung wird die<br />
Austauschliste gesehen. Wird nach einem<br />
Arzneimittel gesucht, welches in der Liste<br />
Gerade bei Namen<br />
sind wir um größte<br />
Sorgfalt bemüht.<br />
Dennoch haben wir<br />
Dr. Herwig Fink bei<br />
seinem Beitrag über<br />
das Strategische Unternehmens-Controlling<br />
mit einem<br />
falschen Vornamen<br />
versehen. ■<br />
Dr. Herwig Fink,<br />
Finanzdirektion<br />
nicht vorhanden ist, so startet das System eine<br />
globale Suche und listet alle Namensähnlichen<br />
Arzneimittel auf. Mit einem Klick auf<br />
das gesuchte Arzneimittel sucht das System<br />
in der Hausliste nach einem Hauptwirkstoffähnlichen<br />
Austauschpräparat.<br />
Mittlerweile ist das Medika-Infoportal bereits<br />
ein Standardwerkzeug geworden. Folgende<br />
Häuser setzen diese Software bereits ein:<br />
• LKH Fürstenfeld<br />
• LKH Feldbach<br />
• LKH Graz West, Schwanberg, LSF<br />
• LKH Wagna<br />
• LKH Bad Aussee<br />
• LKH Stolzalpe<br />
• LKH Mürzzuschlag-Mariazell<br />
• LKH Hörgas-Enzenbach<br />
• LKH Voitsberg<br />
• LKH Weiz<br />
• LKH Univ. Klinikum Graz<br />
• LKH Bad Radkersburg<br />
• LKH Deutschlandsberg<br />
• LKH Rottenmann<br />
• LKH Judenburg<br />
Ing. Peter Braun,<br />
Qualitätsbeauftragter des LKH Fürstenfeld<br />
■<br />
Im Zuge der Endredaktionshektik<br />
haben wir den Beitrag<br />
über die „Messung der Patientenzufriedenheit“<br />
mit dem<br />
falschen Autor gekennzeichnet.<br />
Verfasst wurden die interessanten<br />
Ausführungen<br />
von Univ.Prof.Dr. Peter Gasser-Steiner<br />
vom Institut für<br />
Soziologie der Universität<br />
Graz.<br />
■<br />
Juni 2006<br />
Menschen helfen Menschen
ORGANISATION & KOMMUNIKATION 53<br />
Phänomen Korruption<br />
Mit Handbuch, Aufklärung und Dokumentation<br />
wird dagegen vorgegangen<br />
Korruption ist ein generelles, wirtschaftliches<br />
und gesellschaftspolitisches Problem.<br />
Mit unterschiedlichsten Maßnahmen<br />
und auf verschiedenen Ebenen wird versucht,<br />
dagegen anzukämpfen.<br />
Wiener Handbuch zur Korruptionsprävention:<br />
Eine Frage der Ethik<br />
Eine interdisziplinäre Projektgruppe des Magistrats<br />
Wien hat den Themenkomplex der<br />
Korruption umfassend behandelt, Maßnahmen<br />
zur Korruptionsprävention erarbeitet<br />
und in einem Handbuch zusammengefasst.<br />
Korruption wird hier definiert als ein moralisch<br />
abzulehnendes, vielfach auf persönlichen<br />
Vorteil gerichtetes Verhalten zum Schaden<br />
von Personen oder der Allgemeinheit.<br />
Neben grundsätzlichen Erläuterungen enthält<br />
dieses Wiener Handbuch zur Korruptionsprävention<br />
grundsätzliche Empfehlungen und<br />
praxisnahe Beispiele mit Lösungsansätzen.<br />
Mehr dazu:<br />
www.antikorruption.wien.at<br />
Um sich einen Einblick in die Arbeits-<br />
und Funktionsweise eines<br />
österreichischen Universitätsklinikums<br />
zu verschaffen, waren Dr.<br />
Gregor Gysi, der Vorsitzende der<br />
Fraktion DIE LINKE und Mitglied<br />
des deutschen Bundestages, mit<br />
einer Delegation zu Besuch im<br />
LKH-Univ.Klinikum Graz. Begleitet<br />
wurde diese vom Abgeordneten<br />
der KPÖ im Steiermärkischen Landtag,<br />
Ernest Kaltenegger.<br />
Im Anschluss an die offiziellen Präsentationen<br />
von LR Mag. Helmut Hirt, Vorstandsdirektor<br />
Ernst Hecke und den beiden Krankenhausdirektoren<br />
Mag. Gebhard Falzberger<br />
und Dr. Thomas Pieber wurde die Delegation<br />
United Nations Conventions<br />
against Corruption<br />
Von den Vereinten Nationen wurde eine Konvention<br />
erarbeitet, mit der die internationale<br />
Zusammenarbeit gegen Korruption verbessert<br />
werden soll. Die Unterzeichnung dieser<br />
Konvention wurde von der Generalversammlung<br />
der Vereinten Nationen zum Anlass genommen,<br />
den 9. Dezember zum weltweiten<br />
Antikorruptionstag auszurufen.<br />
Das umfassende Regelwerk „United Nations<br />
Conventions against Corruption“ befasst sich<br />
mit Prävention, Untersuchung und strafrechtlicher<br />
Verfolgung von Korruption sowie mit<br />
der Sicherstellung, Beschlagnahme, Einziehung<br />
und Rückgabe von Erträgen.<br />
Mehr dazu:<br />
www.unodc.org<br />
Weltweiter Index zur<br />
Korruptionswahrnehmung<br />
Transparency International ist eine internationale<br />
„Non Governmental Organisation<br />
(NGO)“. Sie beobachtet und bekämpft weltweit<br />
die Korruption und veröffentlicht jährlich<br />
einen Korruptionswahrnehmungsindex<br />
(Corruption Perceptions Index), der sich auf<br />
Umfragen unabhängiger Institutionen stützt.<br />
Österreich belegte hier 2004 unter 145 Staaten<br />
den 13. Rang und hat sich damit gegenüber<br />
den Vorjahren ein wenig verbessert. ■<br />
Mehr dazu:<br />
www.transparency.org<br />
Deutsche Bundestagsdelegation<br />
Besuch des LKH-Univ.Klinikums Graz<br />
Die deutsche Delegation mit Vertretern des steirischen<br />
Gesundheitswesens im LKH-Univ.Klinikum Graz.<br />
durch das Gelände des LKH-Univ.Klinikum<br />
Graz geführt.<br />
■<br />
Mag. Simone Pichler,<br />
LKH-Univ.Klinikum Graz<br />
KAGes<br />
Ein umfassender Überblick über das Unternehmen,<br />
die Leitbilder und Strategien, Rechte<br />
und Pflichten der Patienten, das Leistungsangebot<br />
in den steirischen LKHs, die<br />
Jobbörse usw.<br />
■<br />
Mehr dazu:<br />
www.kages.at<br />
marc<br />
marc, die Steiermärkische Medizinarchiv<br />
GesmbH, ist ein gemeinsames Tochter-unternehmen<br />
der Fa. Siemens und der KAGes. Als<br />
kompetenter Partner für Radiologen bietet<br />
marc mit dem weltweit größten digitalen Röntgenbildarchiv<br />
ein umfassendes Service. ■<br />
Mehr dazu:<br />
www.marc.co.at<br />
Evidence based Nursing<br />
Diese Plattform dient der Auseinandersetzung<br />
mit Evidence based Nursing (EbN)<br />
und informiert über die kritische Nutzung<br />
von Forschungsarbeiten, wissenschaftlich<br />
belegten Erfahrungen und deren patientenorientierte<br />
Integration in die tägliche<br />
Pflegepraxis.<br />
■<br />
Mehr dazu:<br />
www.ebn.at<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Juni 2006
54<br />
ORGANISATION & KOMMUNIKATION<br />
openMEDOCS erfolgreich eingeführt<br />
Das medizinische pflegerische Dokumentations- und Kommunikationsnetzwerk<br />
gibt es nun in allen Krankenanstalten der KAGes<br />
Projekthistorie zur<br />
Auswahl, Pilotierung<br />
und Implementierung<br />
von openMEDOCS in<br />
den Krankenanstalten<br />
der KAGes.<br />
openMEDOCS das steiermärkische medizinische<br />
pflegerische Dokumentations- und Kommunikationsnetzwerk<br />
wurde nach einer zweijährigen<br />
Pilotphase an der Hals-, Nasen-, Ohren<br />
Univ.Klinik und im LKH Bruck in nur drei Jahren<br />
erfolgreich in allen Krankenanstalten der KA-<br />
Ges eingeführt. Damit steht ein einheitliches<br />
EDV-System nicht nur für die Patientenadministration,<br />
sondern auch für die medizinische und<br />
pflegerische Dokumentation zur Verfügung.<br />
Das Projekt System Struktur Neu<br />
Die Vorgeschichte von openMEDOCS begann<br />
1998 mit dem Projekt Systemstruktur Neu. In<br />
diesem Projekt wurden patientenbezogene<br />
Abläufe analysiert und auf Basis dieser<br />
Pfade die notwendigen Funktionalitäten für<br />
die EDV-gestützte Dokumentation, Terminplanung,<br />
Leistungsanforderung und Patientenweiterleitung<br />
dargestellt. In einem weiteren<br />
Schritt wurden aus sechzehn angebotenen<br />
EDV-Lösungen u. a. das Produkt<br />
i.s.h.med der Firma T-Systems ausgewählt.<br />
Pilotprojekte MEDOCS im<br />
LKH – Univ. Klinikum Graz<br />
und im LKH Bruck<br />
Gemeinsam mit einem Kommunikationsserver<br />
e-Gate für die Unterstützung von Schnittstellen<br />
zu Subsystemen, wie zum Beispiel zu<br />
dem Laborsystem und einer Archivlösung,<br />
wurde ein Softwarepaket geschnürt, welches<br />
unter dem Namen MEDOCS an der<br />
Hals-, Nasen-, Ohren – Univ.Klinik und im<br />
LKH Bruck in den Jahren 1999 bis 2001 pilotiert<br />
wurde.<br />
Die Anforderungen an das System waren<br />
hoch. Speziell soll erreicht werden:<br />
• Eine Reduktion der Anzahl patientenführender<br />
Systeme.<br />
• Schaffung eines patientenführenden<br />
Hauptsystems.<br />
• Ablöse des bestehenden KIS im LKH -<br />
Univ.Klinikum Graz und im LKH Fürstenfeld<br />
sowie der Patientenverwaltung (PVW) und<br />
des alten Radiologie-Informations-Systems<br />
(RIS)<br />
• Schaffen einer Basis für wissenschaftliche<br />
Forschung und Lehre im LKH - Univ.Klinikum<br />
Graz.<br />
• Schaffung der Rahmenbedingungen für eine<br />
Verbesserung der Datenqualität von Patientenstammdaten<br />
durch Implementierung<br />
eines KAGes-weiten Patientenregisters.<br />
• Schaffung der Rahmenbedingungen für eine<br />
Verbesserung der Dokumentationsqualität<br />
im medizinisch-pflegerischen Bereich<br />
(insbesondere Diagnosen- und Leistungsdokumentation).<br />
• Schaffung der Rahmenbedingungen für die<br />
Umsetzung der Dokumentationsverpflichtungen<br />
nach dem GuKG.<br />
• Mittelfristige Ablöse von DiaLeDo.<br />
KAGes-weite<br />
openMEDOCS-Implementierung<br />
Nach der zweijährigen Pilotphase wurde im<br />
Jänner 2002 das Rollout (darunter versteht<br />
man die Implementierung der Software in allen<br />
geplanten Institutionen) für alle Krankenanstalten<br />
der KAGes begonnen. Damit startete<br />
eines der größten EDV-Projekte im Gesundheitsbereich<br />
in Österreich.<br />
Das Programm (so bezeichnet man Projekte<br />
mit mehreren Teilprojekten) mit dem Namen<br />
openMEDOCS wurde in zahlreichen Teilprojekten<br />
von einem Programmmanagementteam<br />
geleitet.<br />
Im Programmmanagementteam waren verantwortlich:<br />
• Univ. Doz. Mag. Dr. Hubert Leitner für das<br />
Leitprojekt Strategie und Entwicklung<br />
• DI Dr. Markus Pedevilla für die Implementierung<br />
am LKH - Univ.Klinikum Graz<br />
Juni 2006<br />
Menschen helfen Menschen
ORGANISATION & KOMMUNIKATION 55<br />
• Mag. Peter Plessing für die Implementierung<br />
in den ext. Krankenanstalten der KA-<br />
Ges und<br />
• Karl Kocever für die Betriebsführung und<br />
Ablöse des alten RIS.<br />
Der Name openMEDOCS steht für die Implementierung<br />
des Softwarepaketes ME-<br />
DOCS, wobei die Bezeichnung „open“ die<br />
Öffnung des Systems zu Subsystemen bezeichnet.<br />
Bis zum ersten Quartal 2006 wurde openME-<br />
DOCS in allen KAGes-Häusern flächendeckend<br />
eingeführt. Die Anforderungen aus<br />
dem Vorprojekt Systemstruktur Neu und der<br />
Pilotphase konnten erfüllt und darüber hinaus<br />
noch weitere Funktionalitäten implementiert<br />
werden.<br />
Die im Bericht an den Aufsichtsrat 1999<br />
präliminierten Kosten wurden mit den Projektgesamtkosten<br />
von EUR 21,6 Mio. für Pilot-<br />
und Rolloutphase um ca. EUR 5 Mio. unterschritten,<br />
was bei EDV-Großprojekten<br />
eher unüblich ist und eine beachtenswerte<br />
Leistung der KAGes darstellt.<br />
Nutzen des Systems<br />
Mit openMEDOCS konnte erreicht werden,<br />
dass die Datenqualität hinsichtlich der Dokumentation<br />
wesentlich verbessert wurde. Logistische<br />
Funktionen wie Terminplanung, Leistungsanforderung<br />
und Patientenleitsystem<br />
unterstützen den Ablauf in den Krankenanstalten.<br />
Für das medizinische, pflegerische<br />
und administrative Personal entsteht eine<br />
optimale Übersicht über die Abläufe und über<br />
die medizinische Dokumentation eines Patienten<br />
im jeweiligen Krankenhaus. Das KA-<br />
Ges-weite Patientenregister erweitert diese<br />
Sicht auf alle Aufenthalte in den KAGes-<br />
Spitälern.<br />
Ausblick<br />
Mit der Implementierung von openMEDOCS<br />
ist die KAGes bereit für eHEALTH, eine in<br />
der Gesundheitsreform 2005 angepeilte<br />
EDV-Unterstützung einer integrierten Gesundheitsversorgung,<br />
die den Spitalsbereich<br />
und den niedergelassenen Bereich<br />
umfasst. Bereits jetzt werden von obersteirischen<br />
Spitälern mehr als 400 Ärzte mit<br />
elektronisch übermittelten Arztbriefen versorgt.<br />
openMEDOCS ist die wesentliche<br />
Plattform der KAGes und des steirischen<br />
Gesundheitswesens für diese zukünftigen<br />
Entwicklungen.<br />
■<br />
Dr Hubert Leitner,<br />
UnternehmensInformationsManagement<br />
Neue Internetauftritte<br />
Zielgruppenorientierung wurde aktuell gestaltet<br />
Die Homepages der<br />
LKHs und der KAGes<br />
wurden überarbeitet.<br />
Nicht nur, dass sich das<br />
„Gesicht des Unternehmens<br />
nach außen“ optisch<br />
leicht verändert<br />
hat, neu ist insbesondere<br />
die Zielgruppenorientierung.<br />
Bereits auf der<br />
ersten Seite soll sich der<br />
Homepage-Besucher als<br />
Patient/Besucher oder<br />
Health-Professional<br />
wiedererkannt fühlen.<br />
Im nächsten Schritt gelangt<br />
man direkt zur eigens<br />
für die Zielgruppe<br />
aufbereiteten Information.<br />
Die Überarbeitung<br />
der Internetauftritte<br />
bringt neben einer Angebots-Erweiterung<br />
auch<br />
eine Aktualisierung und<br />
Neu-Aufbereitung bereits<br />
bestehender Informationen.<br />
■<br />
Hongkong-Delegation<br />
Interesse an EDV-Strategie der KAGes<br />
Delegation aus Hongkong informierte sich über die EDV-Strategie der KAGes.<br />
Tief beeindruckt vom KAGes-Informationsmanagement<br />
zeigte sich eine<br />
Hongkonger Delegation. Die zehnköpfige<br />
Expertenrunde der Hospital Authority, die<br />
mit ihren 40 Krankenanstalten und 53.000<br />
Mitarbeitern ein Einzugsgebiet von 8 Millionen<br />
Menschen versorgt, informierte<br />
sich bei Dr. Leodolter und DI Koitz über die<br />
Erfahrungen in der Umsetzung der EDV-<br />
Strategie.<br />
■<br />
Foto: Mag. Helmut Meinhart<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Juni 2006
56<br />
PANORAMA<br />
Sportweltspiele 2006<br />
Sportveranstaltung der Medizin und Gesundheit<br />
und internationales Fachsymposium<br />
Bereits seit 27 Jahren finden die Sportweltspiele<br />
für Medizin und Gesundheit<br />
statt. Heuer ist Montecatini Terme in der<br />
Toskana der Austragungsort sportlicher<br />
Wettkämpfe.<br />
Sport und Fachsymposium<br />
Die Sportweltspiele sind eine gute Gelegenheit,<br />
in einer herzlichen und kollegialen Atmosphäre<br />
zusammenzukommen und dem<br />
Lieblingssport nachzugehen. Der Bogen der<br />
24 möglichen Sportarten spannt sich von<br />
Schwimmen über Fußball, Windsurfen, Golf,<br />
Reiten, Leichtathletik, Mountainbike bis Triathlon.<br />
Zeitgleich findet ein mehrtägiges, internationales<br />
sportmedizinisches Fachsymposium<br />
statt. Die zahlreichen Fachbeiträge sind<br />
mit Erfahrungsaustauschmöglichkeiten und<br />
Workshops mit Vorführungen zur praktischen<br />
Behandlung ergänzt.<br />
Aktive KAGes-Mitarbeiter<br />
Mitarbeiter des LKH Graz<br />
West haben bereits bisher<br />
aktiv und durchaus erfolgreich<br />
bei den Sportweltspielen<br />
teilgenommen.<br />
Walter Schinzel wird heuer versuchen, seine<br />
Medaillen in Laufbewerben zu verteidigen.<br />
Dr. Norbert Kaufmann war im Tennisbewerb<br />
erfolgreich und hat bereits zahlreiche Triathlonwettkämpfe<br />
bestritten.<br />
Als passionierte Läuferin wird Mag. Heidrun<br />
Schwarzl an mehreren Laufdisziplinen<br />
teilnehmen, und Mag. Thomas Verdino hat<br />
eine Goldmedaille im Windsurfen zu verteidigen.<br />
Das Grazer Team von links: Mag. Thomas Verdino, Walter Schinzel<br />
und Dr. Norbert Kaufmann.<br />
27. Sportweltspiele der Medizin und Gesundheit:<br />
1. Juli bis 8. Juli 2006<br />
Montecatini Terme in der Toskana (Italien)<br />
Anmeldung noch bis Ende Juni möglich. ■<br />
Weitere Informationen:<br />
www.medigames.com<br />
www.sportweltspiele.de<br />
OA Dr. Norbert Kaufmann, LKH Graz West<br />
Laufstrecke durch LSF Graz<br />
Je LKH kann ein Team kostenlos am 6. Grazer<br />
Sparkassen-Businesslauf 2006 teilnehmen<br />
Start zum vorjährigen Grazer Sparkassen-Businesslauf im<br />
Shopping Center West.<br />
Der 6. Grazer Sparkassen-Businesslauf<br />
2006 führt auch heuer teilweise wieder<br />
über das Gelände der LSF Graz. Da das Areal<br />
des Shopping Center West für die 4,5 km lange<br />
Lauf- bzw. 2,5 km lange Nordic Walking-<br />
Strecke nicht ausreicht, öffnet die LSF Graz<br />
wieder ihre wunderschöne Parkanlage für die<br />
mehr als 4.000 erwarteten Teilnehmer. Dadurch<br />
ergibt sich auch für jedes<br />
Krankenhaus die Möglichkeit,<br />
dass ein Team kostenlos<br />
teilnehmen kann.<br />
Weitere Informationen zu<br />
dem am 29. Juni 2006 um<br />
19.30 Uhr stattfindenden<br />
Event, bei dem nicht nur die<br />
schnellsten Teams mit dem<br />
„Grazer Businesslauf-<br />
Award“ ausgezeichnet werden,<br />
sondern auch Sachpreise<br />
im Gesamtwert von<br />
€ 10.000,– verlost werden,<br />
finden Sie unter www.grazerbusinesslauf.at<br />
■<br />
Kontaktperson für die Anmeldung:<br />
Klaus Landauf, LSF Graz<br />
klaus.landauf@lsf-graz.at<br />
Tal. 0316/2191-2446<br />
Betriebssdirektor Bernhard Haas,<br />
MAS, LSF Graz<br />
Mobil in den Tag<br />
Mobilitätstag am LKH-<br />
Univ.Klinikum Graz<br />
Der Mobilitätstag war eine gute Gelegenheit,<br />
sein Fahrrad begutachten und servicieren zu<br />
lassen.<br />
Feinstaub, Lärm und Parkplatzengpässe<br />
waren auch für die Anstaltsleitung gemeinsam<br />
mit dem Betriebsrat Anlass, Ende<br />
April einen „Mobilitätstag“ zu veranstalten.<br />
Unter dem Motto „Mobil in den Tag“ wurden<br />
am 27. April alle jene Mitarbeiter mit einem<br />
Frühstückssackerl zur Stärkung begrüßt, die<br />
zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit einem öffentlichen<br />
Verkehrsmittel zur Arbeit kamen.<br />
Radfahrer hatten außerdem die Möglichkeit<br />
ihr Fahrrad begutachten, servicieren und von<br />
der Polizei, aufgrund der vielen Fahrraddiebstähle<br />
im Stadtgebiet, codieren zu lassen. ■<br />
Juni 2006<br />
Menschen helfen Menschen
PANORAMA 57<br />
Denksport mit Gewinnchance<br />
Schicken Sie das Lösungswort mit dem<br />
Kennwort „Denksport“an:<br />
Steiermärkische<br />
Krankenanstaltengesellschaft m.b.H.<br />
Redaktion G’sund<br />
Postfach 6, 8036 Graz<br />
Mail: gsund@kages.at<br />
Fax: 0316/340-5221<br />
Aus allen bis zum 31. Juli 2006 eingelangten<br />
Einsendungen mit der richtigen Lösung werden<br />
unter Ausschluss des Rechtsweges<br />
Buchpreise verlost. Die Gewinner werden<br />
schriftlich verständigt.<br />
Lösungswort<br />
Das G’sund-Team wünscht viel Erfolg!<br />
1 2 3 4 5 6 7 8<br />
Kunst- und Kultursplitter<br />
Mitgespielt und<br />
gewonnen!<br />
Kunstworkshop in Frohnleiten<br />
Die Initiatorinnen von links: Michaela Zingele<br />
und Eftichia Schlamadinger.<br />
styrian summer_art ‘06 - farben.formen.festival<br />
ist die Bezeichnung eines Workshops mit<br />
internationalen Künstlerinnen und Künstlern.<br />
Von Eftichia Schlamadinger und Michaela<br />
Zingerle initiiert ist die Stadt Frohnleiten vom<br />
14. bis 19. Juli 2006 Drehscheibe für 30 unterschiedlichste<br />
Workshops mit Künstlerinnen u.<br />
Künstlern, Singles u. Familien, Jung u. Alt. ■<br />
Mehr dazu:<br />
www.styriansummerart.at<br />
Schloss Hof bei<br />
Hainburg in<br />
Niederösterreich.<br />
K.u.K. Blasmusikfest<br />
auf Schloss Hof<br />
Das Festschloss Hof in der Nähe von Hainburg<br />
mit den kunstvoll gestalteten barocken<br />
Gartenanlagen ist der Rahmen für ein Kaiserlich-Königliches<br />
Blasmusikfest mit 200<br />
aktiven Musikanten. Mit einem Euro pro verkaufter<br />
Eintrittskarte wird das WdF-Klimaschutzprogramm<br />
unterstützt.<br />
■<br />
Mehr dazu:<br />
www.gerberhaus.at<br />
Info gebührenfrei 0800/60 86 18<br />
Mag. Heinz Riesner konnte einen Tag lang<br />
das richtige Bremsen, Ausweichen und<br />
Verhalten auf rutschigen Fahrbahnen<br />
trainieren.<br />
In der Weihnachtsausgabe verloste G’sund<br />
fünf Gutscheine für ein Fahrsicherheitstraining<br />
in einem der Fahrsicherheitszentren<br />
des ÖAMTC. Wir haben Mag. Heinz Riesner,<br />
einen der glücklichen Gewinner beim<br />
Fahrsicherheitstraining in Lebring, ein wenig<br />
begleitet und fotografiert. ■<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Juni 2006
UNTERWEGS<br />
IN DER STEIERMARK<br />
Blick ins Land<br />
Aussichtswarten und Aussichtstürme<br />
Weithin sichtbar, manches Mal unvermutet<br />
oder versteckt gelegen, erheben<br />
sich die Aussichtswarten im steirischen<br />
Süden und bei unserem slowenischen Nachbarn.<br />
Wer den oft kräfteraubenden Aufstieg geschafft<br />
hat, wird meist mit traumhaften Ausblicken<br />
weit in die steirische Landschaft und<br />
nach Slowenien belohnt.<br />
Kreuzkogelwarte am Kogelberg<br />
Markant wirkt der die Baumkronen überragende<br />
Teil der Kreuzkogelwarte am Kogelberg<br />
in Kaindorf bei Leibnitz. Die Straße<br />
dorthin ist vom Fuße des Kogelbergs gleich<br />
nach dem Bauernmuseum Grottenhof gut<br />
beschildert. Von der Buschenschank Krautgasser<br />
führt ein leicht ansteigender kurzer<br />
Fußweg zur Kreuzkogelwarte. Der<br />
1847/1849 auf einer Seehöhe von 498 m<br />
gemauerte untere Teil erhielt 1988/89 ein<br />
hölzernes Stockwerk aufgesetzt. Vier Stiegenteile<br />
mit insgesamt 43 Stufen führen<br />
zur Plattform der Kreuzkogelwarte. An der<br />
Rückseite führt ein Wanderweg durch den<br />
Wald bergab und vorbei an der Silberberger<br />
Aussichtswarte bis zur Weinbauschule<br />
Silberberg.<br />
Silberberger Aussichtswarte<br />
Etwa eineinhalb Kilometer lang ist der<br />
Rundwanderweg durch den Schulweingarten<br />
der Weinbauschule Silberberg. Am<br />
Scheitelpunkt dieses Weinlehrpfades führt<br />
ein kurzer steiler Abstecher zur kleinen,<br />
1871 massiv gebauten Silberberger Aussichtswarte,<br />
von der man direkt in den<br />
Schlosshof von Seggau sieht. Etwas weiter<br />
ist der Weg auf den Kogelberg und zur<br />
Kreuzkogelwarte, für den man schon eine<br />
halbe Stunde vorsehen<br />
sollte.<br />
Die wuchtige, versteckt<br />
gelegene Silberberger<br />
Aussichtswarte.<br />
Die Holzstiegen im<br />
gemauerten Teil der<br />
Kreuzkogelwarte.<br />
Fotos: Sudy<br />
Aussichtsterrasse<br />
am Lubekogel<br />
An der südsteirischen<br />
Weinstraße erhebt sich in<br />
der Gemeinde Glanz der Lubekogel<br />
mit 570 m. An seiner<br />
höchsten Stelle wurde<br />
ein Hochwasserbehälter<br />
mit einer kleinen Aussichtsterrasse<br />
errichtet. Unmittelbar<br />
daneben steht ein<br />
mit 1747 datierter Poststein.<br />
Die Zufahrt erfolgt über eine kleine<br />
Schotterstraße, die an der südsteirischen<br />
Weinstraße beim Weingut Tschermonegg<br />
abzweigt.<br />
Schlossbergwarte am<br />
Montikogel<br />
Bereits 1912 gab es auf dem Montikogel in<br />
der Gemeinde Schlossberg eine Aussichtswarte,<br />
die in den 30er-Jahren abgetragen<br />
wurde. Die heutige Aussichtswarte ist 1995<br />
genau an dieser Stelle errichtet worden.<br />
Die Zufahrt erfolgt über Leutschach und den<br />
Ortsteil Waldried. Nach ca. 10 Minuten<br />
Fußweg und 95 Stufen steht man auf der<br />
Plattform der Schlossbergwarte am Montikogel.<br />
Mehr dazu:<br />
www.schlossberg.steiermark.at<br />
www.rebenland.at ➠ Mühlen und Warten<br />
Kreuzbergwarte in<br />
Eichberg-Trautenburg<br />
Von der 1930 hier errichteten ersten Aussichtswarte<br />
sind noch die Fundamente sichtbar.<br />
Auf einer Seehöhe von 633 m erhebt<br />
sich heute ein 30-m-Holzskelettbau. Diese<br />
1994 eröffnete neue Kreuzbergwarte wurde<br />
mit der GERAMB-Rose für gutes Bauen ausgezeichnet.<br />
Die<br />
Aussichtswarte<br />
am<br />
Demmerkogel.<br />
Die Kreuzkogelwarte am Kogelberg in<br />
Kaindorf bei Leibnitz: unten gemauert<br />
und oben eine Holzkonstruktion.<br />
Bequeme Zufahrten gibt es über Großklein<br />
(Heimschuh) und über Leutschach (Gamlitz).<br />
Mehr dazu:<br />
www.eichberg.trautenburg.at<br />
www.rebenland.at ➠ Mühlen und Warten<br />
www.grossklein-online.at/Gast/<br />
Sehenswertes<br />
Aussichtswarte<br />
am Demmerkogel<br />
Der Demmerkogel ist die höchste Erhebung<br />
des Sausaler Weinlandes. Die bereits vor<br />
der Jahrhundertwende auf einer Seehöhe<br />
von 671 m Höhe errichtete erste Aussichtswarte<br />
wurde durch einen Blitzschlag zerstört.<br />
Die 1926 eröffnete zweite Aussichtswarte<br />
wurde wegen Baufälligkeit 1974 abgetragen.<br />
1975/76 wurde dann die heutige<br />
Aussichtswarte errichtet. Sechs Stiegenteile<br />
mit insgesamt 61 Stufen führen zur Aussichtsplattform.<br />
Fahrverbote, ausgenommen Anrainer, und<br />
ein winkeliges und teilweise enges<br />
Straßennetz machen eine bequeme<br />
Annäherung mit dem Auto nicht einfach.<br />
Vom Zentrum der kleinen Ortschaft Höch<br />
führt ein halbwegs gut beschrifteter Weg<br />
bergauf, vorbei am größten Klapotetz der<br />
Welt, zur Aussichtswarte. Die Entfernungsangabe<br />
mit 1200 Metern mag durchaus<br />
stimmen, ich hatte den Eindruck, wesentlich<br />
weiter gegangen zu sein.<br />
Mehr dazu:<br />
www.st-andrae-hoech-steiermark.at/<br />
Tourismus<br />
www.kitzeck-sausal.at<br />
reinhard.sudy@kages.at<br />
Juni 2006<br />
Menschen helfen Menschen
59<br />
Wege zur Gesundheit<br />
Landesausstellung 2006 in Bruck a.d.Mur<br />
Bruck a.d. Mur steht vom 29. April bis 29.<br />
Oktober 2006 im landesweiten Mittelpunkt.<br />
Die Landesausstellung „Wege zur Gesundheit“<br />
möchte dazu beitragen, dass das<br />
Gesundheitsbewusstsein gestärkt und die<br />
Selbstverantwortung bewusst wird.<br />
Großartige Einblicke in das Wunder Mensch<br />
wie beispielsweise das hörbare Klopfen des<br />
Herzens oder erlebbare Gelenksgeräusche<br />
erwarten den Besucher. Die Medizin zeigt<br />
sich von der Technologie der Operationssäle<br />
bis zum Kräutergarten.<br />
Kulturhaus als Zentrum<br />
Hauptausstellungsort ist das eigens dafür<br />
adaptierte Kulturhaus mit Kongress- und<br />
Veranstaltungszentrum. Ein interessanter<br />
„Gesundheitsweg“ führt durch die Ausstellung,<br />
die zu jedem Themenkreis Kinderschwerpunkte<br />
hat. Weitere Standorte werden<br />
das Gesundheitszentrum und das<br />
Brucker Naherholungsgebiet Weitental sein.<br />
Rahmenprogramm<br />
und Nachhaltigkeit<br />
Themenspezifische und touristische Veranstaltungen<br />
in Form von Kongressen, Ge-<br />
sundheitsveranstaltun-<br />
gen und kulturellen Highlights<br />
bilden das Rahmenprogramm.<br />
Zur Nachhaltigkeit<br />
werden das neue<br />
Kulturhaus mit Kongressund<br />
Veranstaltungszentrum,<br />
das neue Gesundheitszentrum<br />
und der revitalisierte<br />
Schlossberg<br />
beitragen.<br />
Der „Stolzi“<br />
Der von Armin Wallner,<br />
Judenburg, gebaute und<br />
voll mit Gelenksersatzteilen,<br />
Platten und<br />
Schrauben ausgestattete<br />
Stolzi ist auf seinem tretbaren<br />
Untersatz im Rahmen<br />
der Landesausstellung<br />
äußerst aktiv unterwegs.<br />
Geburtshelfer des<br />
Stolzi.<br />
im Allgemeinen orthopädischen Landeskrankenhaus<br />
Stolzalpe geborenen „Stolzi“<br />
waren Univ.Prof.Dr. Reinhard Graf und Kilian<br />
Schwarz.<br />
■<br />
Mehr dazu:<br />
www.la2006.at<br />
www.bruckmur.at<br />
Kriminalmuseum<br />
Auf den Spuren von „Räubern, Mördern<br />
und Sittenstrolchen“<br />
Titelseite des kleinen Folders über das<br />
Hans-Gross-Kriminalmuseum.<br />
Kriminalmuseum<br />
Kellergeschoss im Innenhof<br />
des Hauptgebäudes<br />
der Karl-Franzens-Universität Graz<br />
Universitätsplatz 3, 8010 Graz<br />
(+43) 0316/380-6514<br />
kriminalmuseum@uni-graz.at<br />
www.uni-graz.at/Kriminalmuseum<br />
Geöffnet am Montag von 10 bis 15<br />
Uhr und gegen Voranmeldung.<br />
Spannende Kriminalfälle aus dem<br />
19. und 20. Jahrhundert erwarten<br />
den Besucher des Hans-Gross-Kriminalmuseums<br />
im Innenhof des Hauptgebäudes/Kellergeschoss<br />
der Karl-Franzens-Universität<br />
Graz. Tatwaffen,<br />
Schädeldecken und andere Körperteile<br />
von Opfern, Gifte, Fälschungen und Einbruchswerkzeuge<br />
sind einige der vielen<br />
corpora delicti aus aller Welt.<br />
Hans Gross, der „Vater der Kriminologie“,<br />
hatte eins eine Lehrmittelsammlung<br />
geschaffen, um angehende<br />
Juristen praxisnah ausbilden zu<br />
können. Heute wird der Besucher des<br />
Kriminalmuseums engagiert und detailliert<br />
über Verbrechen und Gaunereien<br />
informiert. Lebensnahe werden<br />
Täter und Opfer vorgestellt und spannend<br />
die Entwicklung und die Techniken<br />
der Verbrechensaufklärung geschildert.<br />
■<br />
reinhard.sudy@kages.at<br />
Räuber, Mörder,<br />
Sittenstrolche<br />
Bachhiesl - Gartler -<br />
Nessmann - Tremer<br />
37 Fälle aus dem Kriminalmuseum<br />
der KFU Graz<br />
Leykam, 2. Auflage 2004<br />
€ 14.90,–<br />
Anhand von 37 Fällen aus<br />
dem Kriminalmuseum der<br />
Karl-Franzens-Universität<br />
Graz werden unterschiedlichste<br />
Verbrechen vorgestellt.<br />
Der Leser erhält interessante<br />
Hintergrundinformationen<br />
über Täter<br />
und auch Opfer.<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Juni 2006
60<br />
PANORAMA<br />
Grazer<br />
Kostbarkeiten<br />
Steinerne Büsten<br />
Steirische Dichter im Burghof<br />
Der kleine, versteckt gelegene Burghof<br />
Richtung Schauspielhaus war<br />
einst als "Hofratsparkplatz" bekannt.<br />
Hier steht man Aug in Aug mit den steinernen<br />
Büsten steirischer Größen, wie<br />
den Schriftstellern und Dichtern Paula<br />
Grogger und Peter Rosegger.<br />
Schule für Dichtung<br />
Über die Lehr- und Lernbarkeit des Schreibens<br />
und der Literatur<br />
Nach einer Übergangszeit von sieben<br />
Jahren gilt seit 1. August<br />
2005 für alle die neue Rechtschreibung.<br />
Dennoch bleibt unsere Rechtschreibung<br />
schwierig und finde ich<br />
ein Wörterbuch oft sehr hilfreich. Die<br />
derzeit diskutierte neuerliche Reform<br />
macht es nicht einfacher. Unsere<br />
Schüler, Lehrer, Autoren und Dichter<br />
sind also nicht zu beneiden.<br />
Robert Hamerling. Detail des<br />
Denkmals im Grazer Stadtpark.<br />
Fotos: Sudy<br />
Fotos: Sudy<br />
Paula Grogger. Steirische Schriftstellerin<br />
(12.7.1892 bis 1.1.1984). Büste (1994) von<br />
Margarethe Wilburg.<br />
Büste am Grabmal des<br />
Dichters Robert<br />
Hamerling, 1830 - 1889,<br />
im Grazer .<br />
Denkmal von Robert Hamerling<br />
im südlichen Teil des Grazer<br />
Stadtparks.<br />
In der Billrothgasse 6 ist Robert Hamerling gestorben.<br />
Robert Hamerlings<br />
Spuren in Graz<br />
Auch ohne Dichterschule erfolgreich<br />
war der im niederösterreichischen<br />
Kirchberg am Walde geborene<br />
Gymnasiallehrer, Dichter und<br />
Philosoph Robert Hamerling. Eine<br />
von Hans Brandstetter aus Laaser<br />
Marmor geschaffene Büste auf<br />
seinem Grabmal im Grazer St.<br />
Leonhard Friedhof vermittelt uns<br />
das Aussehen von Robert Hamerling.<br />
In unmittelbarer Nähe des<br />
LKH-Univ.Klinikum Graz liegt auch<br />
sein Sterbehaus. Eine kleine Gedenktafel<br />
über dem Eingangstor<br />
des Gebäudes Billrothgasse 6 erinnert<br />
an den Todestag dieses<br />
großen Dichters am 13. Juli 1889.<br />
Bekannter ist aber wohl die nach<br />
ihm benannte Hamerling-Gasse,<br />
eine Verbindung zwischen der<br />
Hans-Sachs-Gasse und dem<br />
Opernring, oder das von Carl<br />
Kundmann geschaffene Denkmal<br />
im Grazer Stadtpark. ■<br />
Peter Rosegger. Dichter der Waldheimat<br />
(geb. 1843 Alpl, gest. 1918 Krieglach).<br />
Dichterschule<br />
Mit der Lehr- und Lernbarkeit des Schreibens<br />
und dem Berufsbild Autor setzte sich Hedwig<br />
Schuss in „Die Presse“ vom 30. Juli 2005<br />
auseinander. Eine in Wien beheimatete<br />
Schule für Dichtung vermittelt das „Handwerk<br />
Schreiben“ als Umsetzung und schriftliche<br />
Produktion von Ideen jeder Art. Vor allem<br />
in multimedialen Klassen wird hier von arrivierten<br />
Autoren vermittelt, wie man eine Geschichte<br />
richtig recherchiert und erzählt.<br />
reinhard.sudy@kages.at<br />
Schule für Dichtung<br />
Schule für Dichtung in Wien –<br />
Vienna Poetry Academy<br />
Mariahilferstraße 881/III/7, 1070 Wien<br />
Tel. +43-1-5223526<br />
Mail: sfd@sfd.at<br />
www.sfd.at<br />
Juni 2006<br />
Menschen helfen Menschen
Unsere Bundesministerin für Justiz ist eine<br />
gebürtige Grazerin – Ein Interview mit Mag. Karin Gastinger<br />
Seit 25. Juni 2004 ist<br />
Mag. Karin Gastinger<br />
Bundesministerin für Justiz.<br />
Nach dem Studium der<br />
Rechtswissenschaften in<br />
Innsbruck, dem Gerichtspraktikum<br />
in Villach und<br />
Klagenfurt und der Arbeit<br />
als Rechtsanwaltsanwärterin<br />
in Klagenfurt war sie ab<br />
1991 im Amt der Kärntner<br />
Landesregierung tätig, zuletzt<br />
als Leiterin der Abteilung<br />
für Wasserrecht.<br />
G’sund: Was ist das für<br />
ein Gefühl, wenn man<br />
einen Anruf bekommt<br />
und gefragt wird, ob<br />
man „Justizministerin“<br />
werden will?<br />
BM Gastinger: Es ist<br />
ein unglaubliches Gefühl,<br />
vor allem weil ich<br />
wusste, dass mir dies<br />
nur einmal in meinem<br />
Leben passieren wird.<br />
Aber ich wusste, dass<br />
ich es schaffen kann,<br />
und habe mich sehr auf<br />
meine neuen Aufgaben<br />
gefreut. Nach einem<br />
Gespräch mit meiner<br />
Die Bundesministerin<br />
für<br />
Justiz Mag.<br />
Karin<br />
Gastinger.<br />
Familie und meinem damals noch<br />
zukünftigen Mann habe ich innerhalb<br />
von nicht mal 12 Stunden meine Entscheidung<br />
getroffen. Und innerhalb von 36<br />
Stunden war ich angelobt.<br />
Die damals noch parteifreie Bundesministerin<br />
ist nun seit April 2005 Stellvertreterin des<br />
Obmannes des BZÖ. Auch privat gab es eine<br />
Veränderung. Mag. Karin Gastinger heiratete<br />
am 23. Juli 2005 Heinz Gastinger, einen Mitarbeiter<br />
der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft<br />
m.b.H., und nahm seinen<br />
Namen an. Zur Bundesministerin wurde sie<br />
noch mit dem Namen Karin Miklautsch bestellt.<br />
Erfreulich, im August 2006 erwarten<br />
die beiden ihr erstes gemeinsames Kind.<br />
G’sund: Wie geht es Ihnen als junge Bundesministerin<br />
mit den Traditionen eines Bundesministeriums?<br />
BM Gastinger: Ich lache gerne mit meinen<br />
Mitarbeitern und ich freue mich über die<br />
Aussage, dass es im Justizministerium<br />
„menschelt“, seitdem ich hier bin.<br />
G’sund: Sie hatten zu Beginn der Zeit als<br />
Bundesministerin mit schlimmen Angriffen<br />
durch die Medien zu kämpfen. Wie geht man<br />
damit um?<br />
BM Gastinger: Meine Antwort damals auch<br />
Journalisten gegenüber war: Ich lese diese<br />
Artikel nicht. Ich lese Artikel über mich erst<br />
dann, wenn der jeweilige Autor mit mir vorher<br />
ein Gespräch geführt hat. Ich freue mich<br />
aber, dass ich mittlerweile auch in den Medien<br />
ein sehr gutes Standing habe.<br />
PANORAMA 61<br />
G’sund: Sie sind in Ihren Ansichten<br />
eher sehr liberal.<br />
Dies zeigt sich beispielsweise<br />
an Ihrer Einstellung zur<br />
Anpassung der rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen gleichgeschlechtlicher<br />
Partnerschaften<br />
oder gegen traditionsbedingte<br />
Gewalt. Sie engagieren<br />
sich auch für Familienzusammenführung<br />
in Gefängnissen.<br />
BM Gastinger: Ja, ich weiß,<br />
dass ich damit nicht die<br />
Mehrheitsmeinung treffe.<br />
Aber das ist für mich nicht<br />
vorrangig. Wichtig für mich<br />
ist, dass auch diese heiklen<br />
Mag. Karin Gastinger mit ihrem Mann Heinz Gastinger. Themen angesprochen und<br />
behandelt werden. Es gibt<br />
noch weitere aktuelle Themen<br />
wie beispielsweise Patchwork-<br />
Familien – hier gibt es eine Enquete<br />
im Justizministerium am<br />
15. Mai 2006, im Bereich der<br />
Sachwalterschaft die Einführung<br />
der Möglichkeit der Vorsorgevollmacht<br />
oder die Patientenverfügung.<br />
Hedi Grager im Interview mit der<br />
Bundesministerin Mag. Karin Gastinger.<br />
Ablehnung bekam die Bundesministerin<br />
zuerst zu ihrem Vorschlag,<br />
zur Entlastung der Justizwache<br />
in Gefängnissen Präsenzdiener<br />
des Bundesheeres zum Assistenzeinsatz<br />
heranzuziehen.<br />
Mittlerweile ist dieser Vorschlag in die Tat<br />
umgesetzt.<br />
Ein Quantensprung bei der Bekämpfung des<br />
Asylmissbrauchs erfolgte aus ihrer Sicht mit<br />
dem neuen Asylgesetz. Durch die nunmehr<br />
mögliche Verfahrensbeschleunigung werden<br />
wirklich hilfsbedürftige Menschen schneller<br />
als zuvor Hilfe bekommen.<br />
Stolz kann Mag. Karin Gastinger auf das Projekt<br />
„Umstellung der Urkundensammlungen<br />
der Firmenbuchgerichte – Nutzung von cyberDOC“<br />
sein. Damit erhielt das Justizministerium<br />
in der Kategorie „Spezialpreis E-Government“<br />
den ersten Preis „Amtsmanager<br />
2006“, einem von der Wirtschaftskammer<br />
Österreich initiierten Wettbewerb. ■<br />
hedi.grager@kages.at<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Juni 2006
62<br />
PANORAMA<br />
Bunte Hausfassaden<br />
Beim Spazieren oder Einkaufen<br />
in einer uns vertrauten<br />
Stadt ist unsere Blickhöhe<br />
meist auf die Schaufenster<br />
oder die uns begegnenden<br />
Menschen gerichtet. Ich bin<br />
für Sie mit erhobenem Blick<br />
durch Graz gestreift, um<br />
außergewöhnliche Gebäudefassaden<br />
zu entdecken.<br />
Kräftige Farben<br />
Einige Grazer Gebäude sind<br />
mit außerordentlich kräftigen,<br />
Unterwegs in GRAZ<br />
Haben Sie je auf die in kräftigen Farben bemalten, vergoldeten oder schön<br />
verzierten Grazer Gebäudefronten geachtet?<br />
Fotos: Sudy<br />
raumhohe, transparente<br />
Glasfront und der<br />
großflächig-goldene Fassadenbereich<br />
sind im wahrsten<br />
Sinn des Wortes ein Lichtblick<br />
in dieser verkehrsreichen<br />
Straße.<br />
Bemaltes Haus<br />
Am bekanntesten ist wohl<br />
die Bemalung der Hausfassade<br />
Herrengasse 16 aus dem<br />
Details der Kunstfassade,<br />
Neubaugasse 22.<br />
Mit<br />
„Unterwegs“<br />
in Graz<br />
oder in der Steiermark<br />
möchte ich Ihnen<br />
verborgene Sehenswürdigkeiten<br />
näher bringen und<br />
über interessante<br />
Besonderheiten berichten.<br />
Auf meinen Streifzügen durch die<br />
Steiermark stoße ich<br />
oftmals auf Vertrautes<br />
und Bekanntes, manches<br />
Mal auf Außergewöhnliches<br />
und Überraschendes.<br />
Wenn auch Sie Anregungen<br />
und Hinweise<br />
haben, rufen Sie mich<br />
bitte einfach an oder schreiben Sie mir.<br />
Detail der Fassade des roten Hauses.<br />
Redaktion G’sund,<br />
Stmk. Krankenanstaltengesellschaft m.b.H.,<br />
Stiftingtalstraße 4–6, 8010 Graz,<br />
E-Mail: gsund@kages.at<br />
Tel. 0316/340-5120, Fax: 0316/340-5221<br />
Ihr Reinhard A. Sudy<br />
Detailbild der Stuckfassade<br />
des Luegg-Hauses.<br />
auffallenden Farben bemalt.<br />
So beispielsweise<br />
das rote Haus an der Ecke<br />
Mandellstraße und Sparbersbachgasse,<br />
das bereits<br />
zu einem Orientierungspunkt<br />
geworden ist.<br />
Goldene Platten<br />
Das goldene Haus in der<br />
Grazbachgasse 67 hat eine<br />
der auffälligsten, extravagant-modernen<br />
Fassaden<br />
der Stadt. Die teilweise<br />
Juni 2006<br />
Gemütliche Kaffeehauskultur vor dem<br />
bemalten Haus in der Herrengasse 16.<br />
Jahre 1742. Sie stammt vom Barockmaler<br />
Johann Mayer. Die<br />
gesamte Fassade ist voll<br />
mit Fresken, die Götter der<br />
griechisch-römischen Mythologie<br />
darstellen.<br />
Mehr dazu:www.graztourismus.at<br />
➠ Sehenswertes<br />
Stuckfassade<br />
Der Grazer Hauptplatz ist<br />
mit der Weikhart-Uhr nach<br />
wie vor der beliebteste<br />
Treffpunkt der Grazer. Unmittelbar<br />
daneben beginnen<br />
die Laubengänge der<br />
Das goldene Haus in der<br />
Grazbachgasse 67.<br />
beiden Luegg-Häuser. Ein besonders schöner<br />
Blickfang ist die aus dem 17. Jahrhundert<br />
stammende prächtige Stuckfassade des Luegg-<br />
Hauses am Eck Hauptplatz 11 und Sporgasse.<br />
Form und Struktur<br />
Fahren Sie gelegentlich oder öfter durch die<br />
Merangasse und die Plüddemanngasse?<br />
Eine interessante, stark verwitterte Fassade<br />
hat die ehemalige Bau- u. Kunstschlosserei<br />
Gebrueder Kerl. Dieses Gebäude in der Merangasse<br />
35 wird geprägt von der geometrischen<br />
Fassadenstruktur und den beiden hoch<br />
aufragenden Stahlportalen.<br />
Moderne Beispiele gelungener Fassadengestaltung<br />
gibt es in der Neubaugasse 22 und<br />
in der Plüddemanngasse 35. Die moderne<br />
mosaikartige Kunstfassade stammt in beiden<br />
Fällen von Friedrich Legenstein. ■<br />
reinhard.sudy@kages.at<br />
Menschen helfen Menschen
K unstK ulturT ipp<br />
PANORAMA 63<br />
K UNSTR AUMKAGES<br />
Denkmal für<br />
Octavia Aigner-Rollett<br />
Zwei halbe Ehrenringskulpturen an unterschiedlichen<br />
Standorten ergeben zusammen<br />
Fotos: Sudy<br />
Von Barbara Baur-Edlinger wurde 1997 das<br />
zweiteilige Ehrenring-Denkmal für Oktavia<br />
Aigner-Rollett geschaffen. Oben die eine Denkmalhälfte<br />
in noch winterlicher Landschaft vor<br />
dem äußeren Paulustor.<br />
das Denkmal für Oktavia Aigner-Rollett, die<br />
erste Ärztin in Graz. Der Standort der einen<br />
Denkmalhälfte ist die Vorklinik der Karl-Franzens-Universität<br />
Graz, an der sie studierte.<br />
Vor dem äußeren Paulustor in der Nähe ihrer<br />
ehemaligen Wirkungsstätte, dem Allgemeinen<br />
Krankenhaus, steht die andere Denkmalhälfte.<br />
■<br />
reinhard.sudy@kages.at<br />
Wolfgang Huhs in der Galerie im<br />
Klinikum: Land und Leute<br />
Der Künstler Wolfgang Huhs sieht die Natur<br />
perfekt und in Harmonie. Er braucht ihr also<br />
Der<br />
Künstler<br />
Wolfgang Huhs vor seinen Bildern.<br />
nichts hinzuzufügen, sondern „kann nur versuchen,<br />
sie so lebendig wie möglich wiederzugeben“.<br />
■<br />
Gabi Troester im LKH Weiz<br />
Für die musikalische Umrahmung bei der<br />
Vernissage sorgte der Kinderchor Weiz unter<br />
der Leitung von Mag. Hannes Steinwender.<br />
Einen bunten Abend mit Bildern und Musik<br />
gab es Ende April im LKH Weiz. Die Gleisdorfer<br />
Künstlerin Gabi Tröster stellte ihre farbkräftigen<br />
und von strukturierter Klarheit geprägten<br />
Bilder aus.<br />
Musikalischen Kunstgenuss gab es durch den<br />
Kinderchor Weiz. Ein außergewöhnliches Buffet<br />
überraschte mit gesunden Schmankerln<br />
mit Sprossen und Keimlingen.<br />
■<br />
Sonja Schiefer im LKH Feldbach<br />
Bereits in ihrer Jugendzeit hat die Grazer<br />
Künstlerin Sonja Schiefer für Schulausstellungen<br />
gemalt. Mit den unterschiedlichsten<br />
Materialien vermittelt sie ihre Empfindungen.<br />
Anlässlich der Vernissage im<br />
Institut für Medizinische Radiologie - Diagnostik<br />
des LKH Feldbach wurde eines der<br />
Bilder der im LKH-Univ.Klinikum Graz beschäftigten<br />
Künstlerin für soziale Zwecke<br />
versteigert.<br />
■<br />
Grander-Wasser für Deutschlandsberger<br />
LKH-Patienten<br />
Im Ambulanzbereich des LKH Deutschlandsberg<br />
gestaltete die Künstlerin Elke Huala einen<br />
Brunnen aus Steingut und Nirosta. Mit<br />
der Gestaltungsform möchte die Künstlerin<br />
Die Festgäste labten sich mit Grander-Wasser<br />
des Wasserkunstwerkes.<br />
das wertvolle Gut Wasser wie ein Kind im<br />
Bauch der Mutter schützen. Dass diese, wie<br />
ein Patient, auf der Durchreise ist, wird<br />
durch den kofferähnlichen Abfallbehälter<br />
symbolisiert.<br />
An dem Grander-Wasser können sich in Zukunft<br />
die vielen ambulanten Patienten laben.■<br />
Volker Wohlgemuth<br />
Viele fotografieren. Einige schaffen mit<br />
ihren Fotos Kunstwerke. Zu diesen Fotografen<br />
gehört Volker Wohlgemuth. Ob Porträts,<br />
Aktfotografien oder Landschaftsfotos,<br />
Volker Wohlgemuth ist immer um das beste<br />
Licht, den besten Winkel bemüht.<br />
Die Leidenschaft zur Fotografie hat Volker<br />
Wohlgemuth von seinem Vater geerbt, einem<br />
leidenschaftlichen Hobbyfotografen.<br />
Mit neun Jahren machte Volker Wohlgemuth<br />
seine ersten Polaroidfotos. Schon damals<br />
waren „schöne Frauen“ seine Lieblingsmotive<br />
und daran hat sich bis heute<br />
nichts geändert.<br />
Volker Wohlgemuth ist in Wien geboren.<br />
Seine Fotografenlehre machte er in Graz. In<br />
vielen Seminaren bildete er sich immer wieder<br />
weiter und zeigte mittlerweile seine Fotos<br />
in einigen Grazer Ausstellungen. 2003<br />
machte er sich als Pressefotograf und als<br />
Betreiber einer Werbeagentur selbständig.<br />
Sofern er noch ein paar freie Minuten hat,<br />
entspannt er sich bei Musik und bei schönen<br />
Reisen.<br />
■<br />
Kontakt:<br />
Mail: volker_wohlgemuth@hotmail.com<br />
www. ianus-arts-gallery.at<br />
Menschen helfen Menschen<br />
Juni 2006<br />
Ihre Hedi Grager