PDF-Ausgabe - G´sund Online
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PERSONALENTWICKLUNG 15<br />
Sie haben ihre<br />
Ausbildung bald<br />
abgeschlossen. Von<br />
links: Martina<br />
Lautischer, Sandra<br />
Schrempf und Martin<br />
Petio.<br />
Seine Wunschstation nach Abschluss der<br />
Schule: Die Palliativbetreuung – „Auf jeden<br />
Fall ein Aufgabe, wo ich direkten<br />
Kontakt zum Patienten habe, am Krankenbett<br />
also“, erklärt der junge Mann.<br />
Auch seine beiden Kolleginnen haben<br />
sich für ihre Zukunft mit der Intensivmedizin<br />
und der Anästhesie zwei Bereiche<br />
ausgesucht, „die besondere Herausforderungen<br />
stellen“, meint Annemarie Trummer,<br />
Direktorin der Schule für allgemeine<br />
Gesundheits- und Krankenpflege & Kinder-<br />
und Jugendlichenpflege. Wie fordernd,<br />
vor allem aber wie umfangreich<br />
der Pflegeberuf ist, „wissen die wenigsten“,<br />
so die Schulleiterin. Entsprechend<br />
hoch ist auch die Ausfallsquote.<br />
Erste Hürde sind die Prüfungen im ersten<br />
Ausbildungsjahr. „Aber auch der erste<br />
Praxiseinsatz zeigt vielen, ob es die richtige<br />
Berufswahl ist“, so Trummer. Eine<br />
Korrektur würde aber auch das Bild des<br />
gehobenen Dienstes für Gesundheits- und<br />
Krankenpflege nach außen hin dringend<br />
benötigen, ist die Direktorin überzeugt,<br />
„der Pflege wird ein viel zu geringer Stellenwert<br />
eingeräumt und das Personal erhält<br />
nicht die Anerkennung in der Öffentlichkeit,<br />
die es verdient“.<br />
■<br />
Herausfordernde Arbeit<br />
Gründe, die Ausbildung abzubrechen<br />
gab es für die drei Schüler nie. Schon<br />
eher Gründe es „noch besser“ zu machen.<br />
„Vor allem dann, wenn unser Berufsstand<br />
wie zuletzt durch die Vorwürfe<br />
in Lainz in Misskredit kommt“, erzählt<br />
Sandra Schrempf. Oder wenn Politiker<br />
wieder einmal die Idee präsentieren,<br />
Langzeitarbeitslose in einem Schnellsiederkurs<br />
zu Pflegern ausbilden zu lassen.<br />
„Das ist kein Job, dieser Beruf ist eine Profession“,<br />
weiß Martin Petio, der sich<br />
nach seinem Zivildiensteinsatz in einem<br />
Altenpflegeheim für den Pflegeberuf entschieden<br />
hat, „sollte mir einmal mein Idealismus<br />
ausgehen, dann weiß ich, dass<br />
ich einen anderen Beruf wählen muss“.<br />
Infobox<br />
Der gehobene Dienst für Gesundheitsund<br />
Krankenpflege gliedert sich in die<br />
Bereiche allgemeine Gesundheits- und<br />
Krankenpflege, in Kinder- und Jugendlichenpflege<br />
und in die psychiatrische<br />
Gesundheits- und Krankenpflege. Diese<br />
Bereiche umfassen die Pflege und Betreuung<br />
von Menschen aller Altersstufen<br />
bei körperlichen und psychischen Erkrankungen,<br />
die Pflege und Betreuung<br />
behinderter Menschen, Schwerkranker<br />
und Sterbender sowie die pflegerische<br />
Mitwirkung an der Rehabilitation, der<br />
primären Gesundheitsversorgung, der<br />
Förderung der Gesundheits- und der<br />
Verhütung von Krankheiten. Die Kinderund<br />
Jugendlichenpflege umfasst die Betreuung<br />
und Pflege bei Erkrankungen im<br />
Kinder- und Jugendalter.<br />
Bei allen Tätigkeiten steht der Mensch<br />
im Mittelpunkt, der unter Berücksichtigung<br />
seiner Wünsche und Bedürfnisse<br />
beraten, gepflegt und begleitet wird. ■<br />
LEONARDO DA VINCI Mobilitätsprojekt 2003<br />
Public Health in der Pflege<br />
Das Landesinternat der Krankenpflegeschulen im<br />
LKH-Univ.Klinikum Graz war Tagungsort für eine<br />
interessante Veranstaltung der Schule für allgemeine<br />
Gesundheits- und Krankenpflege und Kinder- und Jugendlichenpflege.<br />
Tief beeindruckt waren die Zuhörer<br />
beim Vortrag von Inge Ruwald, einer Lehrerin für<br />
Gesundheits- und Krankenpflege aus Dänemark,<br />
über die Pflege von Folteropfern. Am Nachmittag<br />
wurden dann die EU-Mobilitätsprojekte präsentiert.<br />
Dabei wurden ausführlich und auch originell die Situation<br />
der Gesundheitsversorgung und der Gesundheitsförderung<br />
in Großbritannien, Dänemark und Slowenien<br />
dargestellt.<br />
Das abschließende Lesecafé mit Desserts aus<br />
England, Dänemark und Slowenien war ein gelungener,<br />
kulinarisch-harmonischer Ausklang dieser<br />
Veranstaltung.<br />
■<br />
Die Projektkoordinatorin R. Langbauer (links außen) und die<br />
Direktorin A. Trummer (rechts außen) mit den europaweit<br />
eingesetzten Praktikanten.<br />
Menschen helfen Menschen Dezember 2003