Jahresbericht - Gesundheitsserver - Land Steiermark
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Gemeldete Erkrankungen in der <strong>Steiermark</strong> im Jahr 2004<br />
Gebhard Feierl<br />
Bei der Durchsicht der gemeldeten Erkrankungen in der <strong>Steiermark</strong> fällt - wie im<br />
Vorjahr – v.a. die große Zahl an Meldungen unter dem Begriff „Bakterielle Lebensmittelvergiftung“<br />
auf. Laut vorläufigen <strong>Jahresbericht</strong> des Bundesministeriums für<br />
Gesundheit und Frauen sind in der <strong>Steiermark</strong> im Jahr 2004 unter dieser Rubrik<br />
insgesamt 1.918 Meldungen erfolgt. Im Jahr 2003 sind 1.727 Erkrankungen gemeldet<br />
worden, somit ist ein Anstieg von über 10% gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen.<br />
Vorwiegend Salmonellen (n=951) und Campylobacter (n=938) bestimmen auch 2004<br />
wieder das epidemiologische Geschehen, während die anderen Vertreter aus dieser<br />
Gruppe zahlenmäßig kaum in Erscheinung treten. Auffällig in diesem Jahr war<br />
insbesondere der starke Anstieg an Campylobacterinfektionen, während die<br />
Salmonellose eine rückläufige Tendenz zeigte.<br />
Außer dieser zahlenmäßig deutlichen Auffälligkeit konnten in diesem Jahr aber auch<br />
z.T. spektakuläre Einzelfall-Erkrankungen beobachtet werden. Eine aus Indien<br />
importierte Cholera-Erkrankung eines Wieners, der zum Zeitpunkt der Diagnosestellung<br />
in Gröbming auf Urlaub weilte, mehrere Erkrankungen an Legionellose (in<br />
einem Fall mit letalem Ausgang), eine schwer verlaufende Listeriose bei einer Patientin<br />
aus der Obersteiermark und der tragische Tollwutfall eines jungen Steirers, der in<br />
Marokko von einem Hund gebissen wurde, werden in diesem <strong>Jahresbericht</strong> gesondert<br />
behandelt.<br />
Auch dem Thema Ausbrüche sind mehrere Beiträge gewidmet. Insgesamt ist die Zahl<br />
der durch die Koordinationsstelle der <strong>Land</strong>essanitätsdirektion zu bearbeitenden<br />
Probleme gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen, was auf eine höhere<br />
Detektionsrate aufgrund der verbesserten Kommunikation innerhalb aller beteiligten<br />
Institutionen zurück geführt werden kann. Auch die Erhebungen durch die einzelnen<br />
Gesundheitsbehörden und die Dokumentation mittels Erhebungsbögen hat sich<br />
gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert und zeigt, dass nunmehr die Intention des<br />
steirischen Seuchenplans auch in der Praxis umgesetzt wird (siehe Tab.1).<br />
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