Jahresbericht - Gesundheitsserver - Land Steiermark
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Bekämpfung von Infektionskrankheiten auf WHO-, EU- und nationaler<br />
Ebene im Jahr 2004<br />
Reinhild Strauss<br />
Die Internationale Gesundheitsregeln (IHRs) der WHO<br />
Im Jahr 1969 wurden von der WHO die internationalen Gesundheitsregeln erlassen (IHRs =<br />
International Health Regulations), welche die Zusammenarbeit der WHO-Mitgliedsstaaten<br />
beim Auftreten von grenzüberschreitenden Epidemien regeln sollte [1]. Der Rechtsstatus der<br />
IHRs entspricht einem völkerrechtlichem Vertrag.<br />
Mit der Intensivierung des internationalen Reiseverkehrs, und der damit verbundenen Gefahr<br />
einer extrem schnellen Verbreitung von Epidemien wurde rasch klar, dass die IHRs einer<br />
grundlegenden Überarbeitung bedürfen. Daher wurde im Jahr 2000 Prof. Johan Giesecke<br />
(Karolinska Universität/Stockholm) von der WHO mit der Erstellung eines fachlichen<br />
Rahmenkonzeptes beauftragt, welches als Basis für eine juristische Neufassung diente.<br />
Seit 2002 liegt nun ein juristischer Text vor, welcher einerseits in regionalen Arbeitsgruppen,<br />
an denen Delegierte der Länder der jeweiligen WHO-Region und andererseits in allgemeinen<br />
Beratungsrunden, an denen Delegierte aller WHO-Regionen (IGWG - „Intergovernmental<br />
Working Groups“) teilnehmen, bearbeitet wird. Die Mitarbeit bzw. Mitbestimmung<br />
Österreichs gestaltet sich dabei folgendermaßen:<br />
• Europäische Union (EU): Die Positionen der einzelnen EU-Mitgliedstaaten werden im<br />
Rahmen diverser Ratsarbeitsgruppen abgestimmt und es wird eine einheitliche EU-<br />
Position erstellt. Österreich kann somit Änderungswünsche als Stellungnahme in die<br />
Ratsarbeitsgruppe einbringen und so auf die letztendlich einheitliche EU-Position<br />
Einfluss nehmen. Das jeweilige <strong>Land</strong>, welches die EU-Präsidentschaft ausrichtet,<br />
übernimmt dann die Repräsentation der Europäischen Union bei den WHO-<br />
Beratungen.<br />
• Europäische Kommission (EK): In Bereichen, welche in die Entscheidungskompetenz<br />
der EK fallen, erarbeiten Experten und –innen eine EK-Position. Fallweise werden<br />
hierzu Workshops mit nationalen Experten und –innen abgehalten. Diese Workshops<br />
bieten wiederum die Möglichkeit, nationale Überlegungen einfließen zu lassen.<br />
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