Jahresbericht - Gesundheitsserver - Land Steiermark
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Management und Logistik vor Einweisung in die Infektionsstation nach Rückkehr von einer<br />
Fernreise in den Tropen und Subtropen:<br />
In der überwiegenden Zahl der Fälle muss man davon ausgehen, dass die begründete<br />
Verdachtsdiagnose auf das Vorliegen eines VHF erst nach Erreichen des Heimat- bzw.<br />
Aufenthaltsortes in Österreich oder häufig erst nach einer 1. medizinischen Versorgung in<br />
einem nicht auf derartige Fälle spezialisierten Krankenhaus gestellt wird. Die klinische<br />
Diagnose eines VHF im Anfangsstadium ist jedoch aufgrund der relativ unspezifischen<br />
Allgemeinsymptomatik äußerst schwierig, weshalb auf die entscheidende Rolle einer<br />
sorgfältigen Anamnese, insbesondere der Reiseanamnese hingewiesen wird (war der Patient<br />
in den letzten 3 Wochen in einem <strong>Land</strong>, in dem VHF, Pest, SARS oder Affenpocken<br />
aufgetreten sind?). Aktuelle Informationen hiezu können im Internet unter folgenden<br />
Adressen abgerufen werden: www.cdc.org-travel-outbrakes.htm oder www.who.int/diseaseoutbrake-news/.<br />
Weiters ist zu eruieren, ob der Patient direkten Kontakt zu Körperflüssigkeiten,<br />
Sekreten oder Ausscheidungen einer Person oder eines Tieres mit VHF gehabt<br />
hat, bzw. ob der Patient in einem Labor tätig war, in dem mit VHF gearbeitet wird oder<br />
wurde. Nach Abfragen einer Checkliste mit Symptomen (Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen,<br />
Konjunktivitis, Exanthem, Haut- und Schleimhautblutungen, usw.) sowie bereits möglicher<br />
vorhandener Labordaten (Lymphopenie, Thrombopenie, erhöhte Transaminasen) veranlasst<br />
der behandelnde Arzt nach Beratung mit dem klinischen Experten und mit dem jeweils<br />
zuständigen Facharzt für Hygiene eine Meldung an die <strong>Land</strong>essanitätsbehörde (Tel.Nr.<br />
0316/877-3535, außerhalb der Dienstzeit Meldung an die <strong>Land</strong>eswarnzentrale 0316/877-77).<br />
Weitere detaillierte Richtlinien bezüglich des Vorgehens bei Verdacht auf hochinfektiöse<br />
Erkrankungen sowie Kontaktadressen und laufend aktualisierte Telefonnummern können dem<br />
Steirischen Seuchenalarmplan (und seinen Updates) entnommen werden.<br />
OA. Dr. Gerhard Schober<br />
LKH- Graz West<br />
8020 Graz, Göstinger Straße 22<br />
www.lkh-grazwest.at<br />
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