Jahresbericht - Gesundheitsserver - Land Steiermark
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Erkrankungen durch Campylobacter, die auch österreichweit feststellbar ist, ist nicht<br />
erklärbar. Auch die Auswertung der Erhebungsbögen gibt keinen Hinweis auf<br />
besondere Auffälligkeiten, wobei angeführt werden muss, dass lediglich in 27%<br />
Angaben zum Thema mögliche Infektionsquellen bzw. verdächtige Lebensmittel<br />
gemacht worden sind. Die Problematik der fehlenden Infektionsquelle liegt<br />
möglicherweise auch darin begründet, dass zwischen Beginn der Erkrankung und<br />
Erhebung ein mitunter recht beachtlicher Zeitraum vergeht. Bei Campylobacter liegt die<br />
durchschnittliche Anzahl der Tage die zwischen Erkrankungsbeginn und Erhebung<br />
liegen, bei 13,8 Tagen, wobei es große Unterschiede zwischen den Bezirken gibt. Im<br />
günstigsten Fall liegt dieser Wert bei knapp über 10, im schlechtesten Fall bei knapp 20<br />
Tagen!! Unter diesen Umständen ist die Möglichkeit ein Nahrungsmittel zu eruieren,<br />
das für die Erkrankung verantwortlich sein könnte, doch sehr eingeschränkt. Außerdem<br />
ist sehr häufig Geflügelfleisch als Ursache vermutet worden. Eine gezielte weitere<br />
Abklärung ist in diesem Fall kaum aussichtsreich. Unsere Geflügelherden sind in einem<br />
hohen Prozentsatz mit Campylobacter besiedelt, oftmals mit unterschiedlichen<br />
Stämmen und außerdem besteht bei der Schlachtung die Möglichkeit von<br />
Kreuzkontaminationen, sodass eine Abklärung bis zum Hersteller eine sehr aufwendige<br />
Sache ist und nur bei Gemeinschaftsausbrüchen angegangen werden sollte („In Austria,<br />
at retail level 89.8% of chicken meat yielded thermotolerant campylobacter in 2004“ -<br />
EU Schwerpunktaktion A22, AGES-ILMU Wien).<br />
Rohmilch als Infektionsquelle wurde in den Erhebungsbögen relativ selten angeführt. In<br />
3 Fällen von Familienausbrüchen wurden weitere Untersuchungen initiiert. Es ist<br />
jedoch in keinem Fall gelungen die Infektionskette zu schließen. Trotzdem bleibt die<br />
Rohmilch neben Geflügel eine wichtige mögliche Infektionsquelle. Bei den bisher in<br />
der <strong>Steiermark</strong> bekannten Ausbrüchen wurde praktisch immer unpasteurisierte Milch<br />
als Infektionsquelle verdächtigt bzw. auch bestätigt.<br />
Eine weitere Auffälligkeit in der Epidemiologie der Campylobacteriose ist die<br />
monatliche Verteilung der Erkrankungen: Eine Häufung in den Sommermonaten<br />
(allerdings nicht so ausgeprägt wie bei der Salmonellose) bis in den Herbst lässt sich<br />
deutlich erkennen, doch fällt der Monat August aus unerklärlichen Gründen aus dieser<br />
Verteilung (siehe Tab.4).<br />
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