GsG sieht sich als Partner der stadt - GSG Oldenburg
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magazin 0213<br />
<strong>Oldenburg</strong> boomt / Differenziertes Wohnungsangebot erfor<strong>der</strong>lich<br />
<strong>GSG</strong> <strong>sieht</strong> <strong>sich</strong> <strong>als</strong> <strong>Partner</strong> <strong>der</strong> Stadt<br />
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Kommunale Wohnungswirtschaft<br />
Geschäftsführer Stefan Könner<br />
<strong>Oldenburg</strong>. Derzeit hat <strong>Oldenburg</strong> rund 170.000 Einwohner<br />
– Tendenz: steigend. Wie an<strong>der</strong>e prosperierende Städte<br />
gehört sie im Spiel von Binnenwan<strong>der</strong>ungen und demografischen<br />
Entwicklungen zu den Gewinnerinnen in <strong>der</strong> Region.<br />
Dies hat die bekannten Auswirkungen auf dem Wohnungsmarkt.<br />
„Seit Jahren gibt es bei <strong>der</strong> <strong>GSG</strong> jährlich etwa<br />
5000 Haushalte, die passenden Wohnraum nachfragen“,<br />
erläutert <strong>GSG</strong>-Geschäftsführer Stefan Könner, „etwa 20 Prozent<br />
davon können wir im Jahresverlauf bedienen.“ Daraus<br />
ergibt <strong>sich</strong> eine sehr günstige Leerstandsquote bei den allgemeinen<br />
Wohnungen (ohne Studenten) von unter einem<br />
Prozent. Davon ist nach <strong>GSG</strong>-Angaben etwa die Hälfte sanierungs-/verkaufsbedingt<br />
bereinigt. „Das bedeutet faktisch<br />
Vollvermietung“, betont Unternehmenssprecher Rainer Zietlow.<br />
Bei einer relativ jungen Bevölkerung korrespondiert dies<br />
mit einer Fluktuationsquote von aktuell 13,2 %.<br />
Wie an<strong>der</strong>norts auch, fehlt es in <strong>Oldenburg</strong> insbeson<strong>der</strong>e<br />
an bezahlbaren Wohnungen, wie schwammig <strong>der</strong> Begriff<br />
auch ist. Es werden vor allem Ein- und Zweizimmerwohnungen<br />
nachgefragt. Nach einer umfangreichen Portfolioanalyse<br />
hat die <strong>GSG</strong> 2011 einen Teilbestand von ca. 900 Wohnungen<br />
veräußert. Der hieraus resultierende Kapitalzufluss,<br />
ergänzt um Fremdmittel, ermöglicht es dem Unternehmen<br />
nun, ein mehrjähriges und umfangreiches Sanierungs- und<br />
Neubauprogramm zu realisieren. Erklärtes Ziel ist die qualitative<br />
Verbesserung des Bestandes.<br />
In einem Zeitrahmen von etwa fünf Jahren werden 500 bis<br />
600 neue Wohneinheiten entwickelt und an den Markt gebracht.<br />
Davon wird im laufenden Jahr die Hälfte bereits realisiert<br />
sein. „Ein enormes Pensum“, weiß Stefan Könner. Das<br />
Neubauprogramm betrifft fast ausschließlich das mittlere<br />
Preissegment. Dort will die <strong>GSG</strong> die höchsten Entlastungseffekte<br />
im örtlichen Mietmarkt erzielen.<br />
Unterstützung erhalten Investoren und Bestandshalter<br />
dabei von einem jüngst von <strong>der</strong> Kommune neu entwickelten<br />
mehrjährigen kommunalen Programm zur Wohnungsbauför<strong>der</strong>ung.<br />
In den Haushaltsjahren 2012 und 2013<br />
wurden von <strong>der</strong> Kommune dafür jeweils 1,5 Millionen Euro<br />
bereitgestellt. Nach sozialen, städtebaulichen und in <strong>der</strong><br />
Kaltmiete begrenzten Kriterien erfolgen Baukostenzuschüsse<br />
bezogen auf die Kostengruppen 200 bis 400 <strong>der</strong> DIN 276.<br />
Die Höchstgrenzen <strong>der</strong> Nettokaltmiete dürfen bei Wohnungen,<br />
die kleiner <strong>als</strong> 45 Quadratmeter sind, 6,80 Euro und bei<br />
größeren Wohnungen 6,00 Euro nicht übersteigen.<br />
Die Mietpreisbindung ist auf zehn Jahre befristet.<br />
Gleichwohl rechnet man in <strong>Oldenburg</strong> bis 2025 mit<br />
einem im unteren Marktsegment weiter angespannten<br />
Wohnungsmarkt. Um dieser Marktlücke entgegenzuwirken,<br />
werden von <strong>der</strong> <strong>GSG</strong> noch in diesem Jahr knapp 200 vor<br />
allem kleine, kostengünstige, vielfach barrierefreie bzw.<br />
-arme Wohnungen errichtet. Die Lage <strong>der</strong> Neubauten ist<br />
jeweils sehr zentral, was durch Abriss stark sanierungsbedürftiger<br />
Häuser möglich wurde.<br />
Außerdem errichtet die <strong>GSG</strong> im Stadtteil Osternburg ein<br />
weiteres zertifiziertes Haus für das Betreute Wohnen. Nahezu<br />
alle Wohnungen sind fast ein Jahr vor Bezugsfertigkeit<br />
schon vermietet. Nächstes großes Bauvorhaben ist <strong>der</strong> Bau<br />
einer Tagespflegestätte für Senioren mit darüber liegenden<br />
Wohnungen, die optional auch von den Besuchern <strong>der</strong> Tagesstätte<br />
bezogen werden könnten. Auf demselben Gelände<br />
entsteht daüber hinaus eine Kin<strong>der</strong>krippe; dort werden im<br />
Obergeschoss Familienwohnungen geschaffen.<br />
„Grundidee dieser verschieden Bauvorhaben ist, Menschen<br />
in ihren unterschiedlichen Lebenssituationen passende<br />
Wohnangebote zu machen. Eine weitestgehende<br />
Barrierefreiheit ist dabei immer ein entscheidendes Planungskriterium.<br />
Sie nützt vielen und schadet keinem“,<br />
sagt Stefanie Brinkmann-Gerdes, bei <strong>der</strong> <strong>GSG</strong> zuständig für<br />
Soziale Dienste und Wohnkonzepte.<br />
Den Abbau von Barrieren strebt die <strong>GSG</strong> nach Worten von<br />
Brinkmann-Gerdes auch im älteren, zumeist gut nachgefragten<br />
Wohnungsbestand an. Neben <strong>der</strong> energetischen Sanie-
magazin 0213<br />
magazin: <strong>Oldenburg</strong> zählt zu den aufstrebenden Städten<br />
in Norddeutschland. Man dürfte meinen, daraus ergibt <strong>sich</strong><br />
eine komfortable Situation für Wohnungsvermieter, die aufgrund<br />
<strong>der</strong> starken Nachfrage kräftig an <strong>der</strong> Preisschraube<br />
drehen können. Trifft das auch auf die <strong>GSG</strong> zu?<br />
Stefan Könner: Nein. Ganz im Gegenteil. Wir treten weiterhin<br />
sehr mo<strong>der</strong>at auf. Das hat natürlich auch mit unserem sozialen<br />
Auftrag zu tun, auch für einkommensschwächere Haushalte<br />
Wohnraum anzubieten. In diesem Marktsegment hat unsere<br />
Stadt Nachholbedarf.<br />
magazin: Sie sprechen an, dass bezahlbarer<br />
Wohnraum fehlt. Was wird in <strong>Oldenburg</strong> getan,<br />
um dieses Problem in den Griff zu bekommen?<br />
Könner: Die <strong>GSG</strong> wird stetig neue Angebote auf für<br />
Geringverdiener entwickeln. Außerdem hat die Stadt<br />
ein eigenes Wohnraumför<strong>der</strong>program aufgelegt.<br />
magazin: Was erwarten Sie von <strong>der</strong><br />
neuen Landesregierung in Hannover?<br />
Könner: Eine pragmatische För<strong>der</strong>kulisse, die <strong>sich</strong> an den<br />
Entwicklungen <strong>der</strong> Märkte orientiert. Das wichtigste Ziel ist<br />
die Schaffung von bezahlbaren Wohnungen – daran wird<br />
die Landespolitik gemessen.<br />
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Kommunale Wohnungswirtschaft<br />
An <strong>der</strong> Alexan<strong>der</strong>straße hat die <strong>GSG</strong> umfangreich saniert.<br />
Das Projekt Schinkelstraße 27 Wohneinheiten war das erste des<br />
von <strong>der</strong> <strong>GSG</strong> aufgelegten großen Neubauprogramms. Es wurde<br />
frei finanziert. Die Kaltmiete liegt zwischen 7,50 und 7,95 Euro.<br />
rung werde deshalb auch grundsätzlich geprüft, inwieweit<br />
z. B. Erdgeschosswohnungen zumindest einem barrierearmen<br />
Standard angepasst werden können.<br />
Abgeschlossene Abstellmöglichkeiten in Eingangsnähe für<br />
Fahrrä<strong>der</strong>, die nicht mehr aus dem Keller getragen werden<br />
können, für Rollatoren, Elektromobile o<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>wagen<br />
schaffen Entlastung für viele Hausbewohner. Das gilt auch<br />
für mobile Rampen: Da sie nicht von den Kassen übernommen<br />
werden, wurde bei <strong>der</strong> <strong>GSG</strong> entschieden, sie aus eigener<br />
Initiative anzuschaffen und gegen eine geringe Kaution<br />
zu verleihen. So kann Mietern, die kurzfristig o<strong>der</strong> vorübergehend<br />
erkrankt sind, die Rückkehr in die eigene Wohnung<br />
und eine Erleichterung im Alltag ermöglicht werden.<br />
Durch die Sanierung bzw. groß angelegte Umbaumaßnahme<br />
in einem Häuserblock aus den 1960er Jahren wurde<br />
eine Wohnung für das gemeinschaftliche Wohnen von neun<br />
an Demenz erkrankten Menschen geschaffen. Rund um die<br />
Uhr von Mitarbeitern <strong>der</strong> Johanniter betreut, hat jede <strong>der</strong><br />
betroffenen Personen ein mit eigenen Möbeln eingerichtetes<br />
Zimmer mit eigenem Mietvertrag. Der Großteil des Tagesablaufs<br />
findet in einem großzügigen Gemeinschaftsbereich<br />
statt. Außerdem gehört ein abgeschlossener Demenzgarten<br />
zu <strong>der</strong> Anlage.<br />
Die baulichen Maßnahmen flankiert die <strong>GSG</strong> mit einem<br />
weit reichenden sozialen Engagement. Dieses bezieht <strong>sich</strong><br />
sowohl auf interne Aufgabenbereiche, insbeson<strong>der</strong>e zum<br />
Erhalt und zur Stärkung von Kundennähe, aber ebenso auf<br />
den Austausch und die Kooperation mit vielen Vereinen,<br />
Institutionen und Initiativen.<br />
Weiterhin wird sehr viel Wert darauf gelegt, dass die Kunden<br />
gerade auch für beson<strong>der</strong>e Anliegen eine individuelle<br />
Beratung erhalten können, z. B. im Rahmen <strong>der</strong> Schuldnerberatung,<br />
Wohnberatung etc.
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20<br />
Kommunale Wohnungswirtschaft<br />
Betreutes Wohnen an <strong>der</strong> Bremer Straße<br />
Demenz-WG<br />
Im Stadtteil Ohmstede wird in diesem Jahr ein Neubauprojekt<br />
mit insgesamt 68 Wohnungen fertiggestellt.<br />
Das neue Gebäude <strong>der</strong> Volkshochschule ist seit 2010<br />
bezogen und gehört weiterhin zum <strong>GSG</strong>-Bestand.<br />
Die <strong>GSG</strong> <strong>Oldenburg</strong> im Überblick<br />
Die <strong>GSG</strong> <strong>Oldenburg</strong> Bau- und Wohngesellschaft mbH hat<br />
ihren Sitz in <strong>Oldenburg</strong>. Gegenstand <strong>der</strong> Geschäftstätigkeit<br />
ist in erster Linie die Bewirtschaftung des eigenen, überwiegend<br />
in <strong>der</strong> Stadt <strong>Oldenburg</strong> gelegenen Bestandes mit insgesamt<br />
476.000 Quadratmetern Wohn- und Gewerbefläche.<br />
Mit etwa 1100 fremd verwalteten Objekten bewirtschaftet<br />
das Unternehmen insgesamt rund 9500 Einheiten, davon<br />
gut 1100 Garagen. Gleichwohl versteht <strong>sich</strong> die <strong>GSG</strong> <strong>als</strong><br />
die Immobilienallroun<strong>der</strong>in in <strong>Oldenburg</strong>. Zum Dienstleistungsspektrum<br />
gehören des Weiteren die Planung für Dritte,<br />
das Bauträgergeschäft mit Flächenentwicklung und Grundstückshandel<br />
sowie die Wertermittlung und Maklertätigkeit<br />
ebenfalls für Privatkunden.<br />
Gesellschafter sind die Stadt <strong>Oldenburg</strong> (34 Prozent), <strong>der</strong><br />
Landkreis <strong>Oldenburg</strong>, die Landessparkasse zu <strong>Oldenburg</strong>,<br />
die Bremer Landesbank und die Deutsche Rentenver<strong>sich</strong>erung<br />
<strong>Oldenburg</strong>-Bremen. Als ehemaliges zu 100 Prozent<br />
kommunales Unternehmen <strong>sieht</strong> <strong>sich</strong> die <strong>GSG</strong> <strong>als</strong> geborener<br />
<strong>Partner</strong> <strong>der</strong> Stadt <strong>Oldenburg</strong>, was <strong>sich</strong> bis heute in zahlreichen<br />
Kooperationsprojekten von <strong>der</strong> Wohnbaulan<strong>der</strong>schließung<br />
über städtebauliche Kooperationen bis hin zu<br />
konkreten Neubauprojekten dokumentiert (Krippen, Kitas,<br />
Büroräume für Gemeinwesenarbeit, Jugendhilfehäuser etc.).<br />
Auch <strong>der</strong> Neubau <strong>der</strong> neuen VHS <strong>Oldenburg</strong> (im <strong>GSG</strong>-<br />
Bestand) gehört dazu.<br />
Portfolioentwicklung<br />
Bei <strong>der</strong> <strong>GSG</strong> wird zurzeit das Portfoliobewertungs- und Scoringmodell<br />
weiterentwickelt. Die vorhandenen Bewertungsdaten<br />
werden aktualisiert bzw. für hinzugekommene Bewertungskriterien<br />
neu erhoben. Anschließend soll das System<br />
implementiert werden. Der Bestand wird dabei systematisch<br />
analysiert und transparent. Die Ergebnisse dienen <strong>als</strong> Grundlage<br />
für die Entwicklung von nachhaltigen Strategien und<br />
den gezielten Einsatz <strong>der</strong> Investitionen. Ziel ist es, Erfolgspotenziale<br />
zu heben und die Entwicklung des Immobilienbestandes<br />
zu optimieren. Durch eine Investitionsrechnung<br />
wird dabei die Wirtschaftlichkeit <strong>der</strong> geplanten Maßnahmen<br />
überprüft.<br />
Sanierungsstrategie<br />
Jährlich investiert die <strong>GSG</strong> 15 Millionen Euro in den Bestand.<br />
Schwerpunkte sind die energetische Mo<strong>der</strong>nisierung, <strong>der</strong><br />
Anbau von Balkonen, die Sanierung von Bä<strong>der</strong>n, die Erneuerung<br />
von Dächern und Fenstern sowie die Optimierung von<br />
Heizungsanlagen.
vdwmagazin<br />
13. Juni in Wolfsburg<br />
„Kommunale Wohnungsunternehmen:<br />
<strong>Partner</strong> für integrierte Stadtentwicklung“<br />
Nachfolger von Bernd Meyer<br />
Heiner Pott wird<br />
neuer Verbandsdirektor<br />
Techniklust – Technikfrust<br />
Fachtagung „Vernetztes Wohnen II“<br />
<strong>Partner</strong> <strong>der</strong> Stadt<br />
Porträt über die <strong>GSG</strong> <strong>Oldenburg</strong><br />
vdw-Baukostentool<br />
Vergleichsdaten für Bauherren<br />
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