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Ideen für die besten Jahre - GSG Oldenburg

Ideen für die besten Jahre - GSG Oldenburg

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20071<strong>GSG</strong>-Magazin<br />

10. Jahrgang · Kostenlos<br />

Bauen & Wohnen in und um <strong>Oldenburg</strong><br />

<strong>Ideen</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

<strong>besten</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Teams <strong>für</strong> alle Fälle<br />

Die Servicebüros der <strong>GSG</strong><br />

Burghof am Theater<br />

Die ersten Läden ziehen ein<br />

Werders Gedächtnis<br />

Fußballfan Carl-Gerd Buss


Aktuelles<br />

<br />

Sportsponsoring durch <strong>die</strong> <strong>GSG</strong><br />

Im Idealfall<br />

eine Win-Win-<br />

Situation<br />

Sportsponsoring hat sich bei vielen Unternehmen<br />

zu einem wichtigen Kommunikationsinstrument<br />

entwickelt. Die <strong>GSG</strong> unterstützt den <strong>Oldenburg</strong>er<br />

Sport in erheblichem Maße. Wie wichtig <strong>die</strong>se<br />

Förderung ist und was damit bewegt werden kann,<br />

erläutert Frank Lachmann, Vorsitzender des<br />

VfB <strong>Oldenburg</strong>.<br />

Frage: Herr Lachmann, <strong>die</strong> erste Fußballmannschaft<br />

des VfB <strong>Oldenburg</strong><br />

spielt in der fünften Liga. Was macht<br />

sie dennoch <strong>für</strong> Sponsoring attraktiv?<br />

Frank Lachmann: Sportsponsoring<br />

ist ja keine Einbahnstraße. Da gibt<br />

jemand Geld und das verschwindet<br />

dann in der Mannschaft oder im<br />

Umfeld. So funktioniert das nicht.<br />

Das wäre dann <strong>besten</strong>falls Mäzenatentum<br />

der ganz alten Schule. Die<br />

Verhältnisse haben sich aber geändert.<br />

Heute gehen Sport und Wirtschaft<br />

eine Partnerschaft ein, <strong>die</strong> zum Ziel<br />

hat, sich gegenseitig zu unterstützen.<br />

Man kann im Idealfall von einer Win-<br />

Win-Situation sprechen, von der alle<br />

Beteiligten profitieren. Sport verfügt<br />

in der Regel über ein positives Image.<br />

Daran können Unternehmen, <strong>die</strong> sich<br />

hier engagieren, gerne teilhaben.<br />

Von einem positiven Image konnte<br />

beim VfB <strong>Oldenburg</strong> allerdings lange<br />

Zeit keine Rede sein…<br />

Das ist richtig. In der Vergangenheit<br />

ist viel Porzellan zerschlagen worden.<br />

Da haben unsere Vorgänger Vertrauen<br />

verspielt. Aber <strong>die</strong> Entwicklung der<br />

letzten <strong>Jahre</strong> geht in eine andere<br />

Richtung. Wir haben uns im Vorstand<br />

und im gesamten Verein neu aufgestellt<br />

und versuchen nun durch harte,<br />

ehrliche Arbeit den guten Ruf des VfB<br />

wieder herzustellen. Dabei hilft uns<br />

natürlich, dass viele Unternehmen uns<br />

erst einmal eine gewisse Grundsympathie<br />

entgegenbringen.<br />

In <strong>die</strong>ser Saison ist <strong>die</strong> <strong>GSG</strong> mit ihrem<br />

Firmenlogo auf den Ärmeln der<br />

Spieler vertreten. Wie kam es dazu?<br />

Die <strong>GSG</strong> ist ein bewährter Weggefährte<br />

des VfB, hat <strong>die</strong> Geschehnisse<br />

der letzten <strong>Jahre</strong> allerdings<br />

sehr kritisch beobachtet. Eben wie<br />

ein guter Freund. Als Herr Könner<br />

Geschäftsführer wurde, schrieb er<br />

uns einen Brief, dass es keine Unterstützung<br />

mehr geben würde, weil<br />

man sich bei der <strong>GSG</strong> mit dem Verein<br />

nicht mehr identifizieren könnte.<br />

Das hat uns betroffen gemacht, aber<br />

wir haben daraus gelernt. Und dass<br />

<strong>die</strong> <strong>GSG</strong> sich nun wieder bei uns<br />

engagiert, liegt sicherlich an unserem<br />

neuen Kurs. Darauf sind wir stolz!<br />

Was zeichnet <strong>die</strong>sen neuen Kurs aus?<br />

Goldene Regel ist, dass wir nicht mehr<br />

Geld ausgeben als einnehmen. Das<br />

war hier bekanntlich schon anders.<br />

Und wir wollen den sportlichen Erfolg<br />

nicht mit der Brechstange erzwingen,<br />

sondern lieber kontinuierlich aufbauen.<br />

Bei uns werden keine Spieler<br />

mehr Reichtümer ver<strong>die</strong>nen. Aber wir<br />

können ihnen beispielsweise Ausbildung-<br />

und Arbeitsplätze verschaffen.<br />

Wie läuft das konkret?<br />

Da liefert <strong>die</strong> <strong>GSG</strong> das beste Beispiel:<br />

Unser Spieler Matthias Pahlow ist<br />

zu Beginn der laufenden Saison aus<br />

Berlin nach <strong>Oldenburg</strong> gekommen. Er<br />

macht jetzt bei der <strong>GSG</strong> eine Ausbildung<br />

zum Immobilienkaufmann.<br />

Und nun freut sich der Trainer, weil er<br />

immer trainingsfrei bekommt?<br />

Nein, so läuft das nicht. Im Gegenteil.<br />

Unser Trainer freut sich eher, dass<br />

wir gute und junge Spieler auf <strong>die</strong>se<br />

Weise absichern und ihnen eine<br />

Zukunftsperspektive außerhalb des<br />

Sports bieten können. Schließlich<br />

bringt es nicht jeder zum Nationalspieler.<br />

7


Roundtable<br />

Konzepte <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>besten</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Wohnen im Alter<br />

<br />

„Stellen Sie sich vor, es passiert etwas Schreckliches: Sie haben vorgesorgt bis 75 ... und Sie<br />

werden 85!“ Mit <strong>die</strong>sem Slogan warb <strong>die</strong> Basler Versicherungen einst <strong>für</strong> ihre Dienste. Die<br />

Vision wird Wirklichkeit. Die Menschen werden immer älter – und <strong>die</strong> Wohnungswirtschaft<br />

stellt sich darauf ein.


Roundtable<br />

<br />

Den Rasen vor ihrem Haus mäht<br />

Gertrud Nies selbstverständlich selbst.<br />

Ehrensache. „Das lasse ich mir nicht<br />

nehmen“, sagt sie. Dabei zählt sie<br />

stolze 92 Lenze. Seit 1956 wohnt <strong>die</strong><br />

rüstige Rentnerin in der Breslauer<br />

Straße – und will da auch gar nicht<br />

mehr weg.<br />

Damit ist Gertrud Nies Trendsetterin.<br />

71 Prozent der deutschen<br />

Senioren wollen einer aktuellen<br />

Stu<strong>die</strong> der Allianz und Dresdner Bank<br />

zufolge ihre Wohnung überhaupt<br />

nicht oder nur unter bestimmten<br />

Bedingungen aufgeben. Grund ist <strong>die</strong><br />

hohe Zufriedenheit mit den Verhältnissen.<br />

Sogar 93 Prozent der älteren<br />

Menschen bevorzugen, in einer ganz<br />

normalen Wohnung zu leben. Der<br />

Bedarf an Pflegeimmobilien werde<br />

also offenbar überschätzt, heißt es<br />

im Fazit der Untersuchung. Und<br />

auch mit einem Lebensabend in<br />

einer Seniorenresidenz würden sich<br />

lediglich zwölf Prozent anfreunden<br />

wollen. Zudem sind Wohnformen<br />

wie <strong>die</strong> Seniorenwohn- oder -hausgemeinschaft<br />

nach den Allianz-<br />

Erhebungen wenig begehrt. „Vielfach<br />

wollen gerade <strong>die</strong>jenigen ehemaligen<br />

WGler, <strong>die</strong> wissen, worauf sie sich<br />

bei einer Wohngemeinschaft einlassen,<br />

nicht mehr in <strong>die</strong>se Wohnform<br />

zurück“, sagt Renate Narten vom<br />

Büro <strong>für</strong> soziaräumliche Forschung<br />

und Beratung in Hannover. Sie warnt<br />

allerdings vor Spekulationen über<br />

das zukünftige Wohnverhalten der<br />

Generation 50plus.<br />

Fest steht: Nichts ist Menschen<br />

in der zweiten Hälfte ihres Lebens<br />

– abgesehen von ihrer Gesundheit –<br />

emotional so wichtig wie <strong>die</strong> eigene<br />

Wohnung inklusive des vertrauten<br />

Umfelds. Mit steigendem Alter wird<br />

sie immer mehr zum Lebensmittelpunkt.<br />

Die Lebenserwartung hat in<br />

den letzten 160 <strong>Jahre</strong>n, so eine Stu<strong>die</strong><br />

des Rostocker Max-Planck-Instituts<br />

<strong>für</strong> demografische Forschung und<br />

der Universität Cambridge, um drei<br />

Monate per anno zugenommen.<br />

Schon heute zählt allein <strong>Oldenburg</strong><br />

26 100-Jährige in der Stadt. Und <strong>die</strong><br />

Menschen können möglicherweise<br />

weit älter werden als bislang angenommen.<br />

Es gebe keinen Grund zu<br />

glauben, dass <strong>die</strong> maximale Lebenserwartung<br />

in absehbarer Zeit erreicht<br />

sei, heißt es in der Untersuchung.<br />

Alltag im Alter heißt vor allem<br />

Wohnalltag. Die Wohnungswirtschaft<br />

muss deshalb umdenken und sich<br />

zukünftig noch stärker auf <strong>die</strong> Bedürfnisse<br />

älterer Mieter einstellen. Durch<br />

den demografischen Wandel 3<br />

in Mio.<br />

80<br />

70<br />

73,1<br />

17,4 %<br />

78,1<br />

20,0 %<br />

78,4<br />

19,4 %<br />

79,8<br />

20,4 %<br />

82,0<br />

21,0 %<br />

83,1<br />

22,4 %<br />

82,8<br />

25,6 %<br />

81,2<br />

29,2 %<br />

78,5<br />

35,3 %<br />

75,1<br />

36,8 %<br />

über 60 <strong>Jahre</strong><br />

60<br />

52,4 %<br />

48,8 %<br />

52,3 %<br />

56,5 %<br />

56,4 %<br />

56,3 %<br />

55,7 %<br />

50<br />

40<br />

53,2 %<br />

48,3 %<br />

47,1 %<br />

20 bis 60 <strong>Jahre</strong><br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

31,4 %<br />

30,2 %<br />

28,3 %<br />

23,1 % 22,6 %<br />

21,3 % 18,7 % 17,6 %<br />

16,4 % 16,1 %<br />

unter 20 <strong>Jahre</strong><br />

1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020 2030 2040 2050 Jahr<br />

Bevölkerungsentwicklung<br />

und Alterstruktur<br />

Bevölkerung in absoluten Zahlen<br />

und Altersgruppen in Prozent,<br />

Deutschland 1960 bis 2050


Roundtable<br />

<br />

3<br />

nehme ihre Bedeutung als Kundengruppe<br />

deutlich zu, rechnet<br />

der Direktor des Verbandes der<br />

Wohnungswirtschaft Niedersachsen-<br />

Bremen, Bernd Meyer, vor. Spätestens<br />

ab dem Jahr 2020 werde <strong>die</strong><br />

Zahl der Haushalte abnehmen, der<br />

Bedarf an altengerechten Wohnungen<br />

aber ansteigen. Während heute in<br />

Deutschland zehn Erwerbstätigen vier<br />

Senioren gegenüberstehen, werden<br />

es nach Prognosen der Europäischen<br />

Kommission 2050 bereits acht sein.<br />

Die <strong>GSG</strong> hat <strong>die</strong> Suche nach<br />

passenden Wohnlösungen <strong>für</strong><br />

Senioren zur Chefsache gemacht. Mit<br />

dem Semperhof im neuen Stadtteil<br />

Alexanderhaus und am Bloherfelder<br />

Marktplatz entstehen zurzeit attraktive<br />

Angebote. Allein an der Bloherfelder<br />

Straße sind 21 eigenständige Wohnungen<br />

in unterschiedlichen Größen<br />

geplant. Sie sollen, so stellt Geschäftsführer<br />

Stefan Könner klar, „auch<br />

Menschen mit einem relativ kleinen<br />

monatlichen Budget erschwingliches<br />

Wohnen im Alter ermöglichen“. Am<br />

Alexanderhaus ist <strong>die</strong> <strong>GSG</strong> mit der<br />

Arbeiterwohlfahrt <strong>Oldenburg</strong> und<br />

der Einsiedel und Partner GmbH an<br />

der Umsetzung eines Konzepts mit<br />

13 Wohneinheiten beteiligt.<br />

Andernorts werden vorhandene<br />

Wohnungen so umgebaut, dass<br />

sie den Ansprüchen älterer Mieter<br />

gerecht werden – häufig sogar mit<br />

beträchtlichen Zuschüssen der<br />

Krankenkassen. Probleme tauchen<br />

etwa regelmäßig im Eingangs- und<br />

im Sanitärbereich auf. Hier ist Nachbesserung<br />

dringend vonnöten. Nach<br />

Angaben der staatlichen Kreditanstalt<br />

<strong>für</strong> Wiederaufbau (KfW) leben<br />

nämlich nur etwa fünf Prozent der<br />

Generation 50plus in <strong>für</strong> ihr Alter<br />

geeigneten Räumen. Die Architektur-<br />

Soziologin Renate Narten erkennt<br />

allerdings an, dass der normale<br />

Wohnungsbestand mit seinen<br />

Zwei- und Dreizimmer-Wohnungen<br />

„wichtige Kriterien einer altengerechten<br />

Wohnung“ erfüllt. Dazu<br />

zählen nach ihrer Ansicht „Barrierefreiheit,<br />

Geräumigkeit, Sicherheit,<br />

Vertrautheit, Integriertheit und<br />

Bezahlbarkeit“. Dabei komme es nicht<br />

darauf an, vollständig barrierefreie<br />

Räumlichkeiten zu schaffen, sondern<br />

so viele Barrieren wie möglich abzubauen.<br />

„Jede abgebaute Barriere erleichtert<br />

das Leben vieler Menschen.“


Roundtable<br />

Überlegungen, wie man später einmal<br />

wohnen möchte, sollte niemand<br />

zu lange hinausschieben, empfehlen<br />

Fachleute. Eva Tenzer, <strong>die</strong> in <strong>Oldenburg</strong><br />

ansässige Autorin des Fachbuchs<br />

„Älter werden wir jetzt“, warnt davor<br />

zu warten, „bis man keine Entscheidungen<br />

mehr treffen kann“. Im<br />

Jahrzehnt zwischen 50 und 60 sei es<br />

an der Zeit, Weichen <strong>für</strong> <strong>die</strong> eigene<br />

Zukunft zu stellen, rät der Konsumforscher<br />

Ulrich Eggert. Man sei in<br />

<strong>die</strong>ser Phase schließlich offen <strong>für</strong> neue<br />

Entwicklungen. Die Kinder sind meist<br />

aus dem Haus, neue Lebensziele<br />

werden angestrebt, neue Partnerschaften<br />

eingegangen. Zudem, so fügt<br />

David Milleker, Autor der Allianz-<br />

Stu<strong>die</strong> an, sei <strong>die</strong> Generation der<br />

neuen Alten „heute gesünder,<br />

materiell besser ausgestattet und<br />

lebensfreudiger als jede Vorgängergeneration“.<br />

Es gilt also weiterhin eine Binsenweisheit<br />

aus dem Lexikon der<br />

Floskeln: Man ist so alt, wie man sich<br />

fühlt. Die Sorge, bei zunehmendem<br />

Hilfebedarf ausreichende Unterstützung<br />

zu finden, ist dennoch<br />

immer präsent. Werden viele ältere<br />

Menschen heute noch von ihren<br />

Kindern betreut, wird es <strong>die</strong>se Form<br />

der Hilfe zukünftig immer seltener<br />

geben – weil der Nachwuchs beruflich<br />

stark beansprucht ist oder nicht am<br />

gleichen Ort wohnt wie <strong>die</strong> Eltern.<br />

Darüber hinaus haben viele Rentner<br />

gar keine Kinder. So wird sich der<br />

Wunsch vieler Senioren nach einem<br />

Leben in Mehrgenerationen-Häusern<br />

kaum erfüllen lassen. Schon jetzt<br />

leben nur sieben Prozent der über<br />

65-Jährigen mit Jüngeren unter einem<br />

Dach.<br />

Angebote im Betreuten Wohnen, wie<br />

sie am Alexanderhaus und in Bloherfelde<br />

verwirklicht werden, gewinnen<br />

so zunehmend an Bedeutung. Derartige<br />

Anlagen könnten „Defizite in<br />

den vorhandenen Wohnquartieren<br />

ausgleichen, wenn sie baulich und<br />

sozial in <strong>die</strong>se Quartiere integriert<br />

werden“, kommentiert Renate<br />

Narten. „Sie stellen eine sinnvolle<br />

Ergänzung zum normalen Wohnungsbestand<br />

dar.“ Allerdings dürften<br />

soziale Aspekte nicht vernachlässigt<br />

werden. Schließlich muss der durchschnittliche<br />

männliche Rentner in<br />

Deutschland mit 1000 Euro im Monat<br />

auskommen, <strong>die</strong> Rentnerin 3


Roundtable<br />

Henning Scherf, früher Bürgermeister, heute Buchautor<br />

„Der Ruhestand ist ein Geschenk!“<br />

10<br />

„Grau ist bunt – was im Alter möglich ist“, so hat Henning<br />

Scherf sein aktuelles Buch betitelt. Der ehemalige Bremer<br />

Bürgermeister wirbt da<strong>für</strong>, dem älteren Teil der Bevölkerung<br />

in Deutschland mehr Beachtung zu widmen.<br />

Frage: Herr Scherf, Sie sind 2005 mit<br />

68 <strong>Jahre</strong>n als Bremer Bürgermeister<br />

zurückgetreten. Vom Ruhestand sind<br />

Sie aber weit entfernt…<br />

Henning Scherf: Ja, das stimmt. Und<br />

das liegt daran, dass wir eine Chance<br />

haben, <strong>die</strong> es <strong>für</strong> unsere Eltern und<br />

Großeltern und viele Generationen<br />

davor nie auch nur ansatzweise gab.<br />

Wir haben noch 20 oder 30 <strong>Jahre</strong><br />

Leben vor uns, unter anständigen<br />

Bedingungen. Daraus muss man doch<br />

etwas machen. Man muss auch etwas<br />

<strong>für</strong> sich selbst tun, nachdem man<br />

jahrelang getan hat, was getan werden<br />

musste. Die Alten von heute sind<br />

lebendige Bürger der Gesellschaft und<br />

der Ruhestand ist ein Geschenk <strong>für</strong><br />

alle, <strong>die</strong> sich engagieren wollen.<br />

Nach Schätzungen des Familienministeriums<br />

gibt es in Deutschland<br />

etwa 4000 Senioren-Wohngemeinschaften.<br />

Sie wohnen in einer davon.<br />

Was bedeutet das <strong>für</strong> Sie?<br />

Es ist keine Wohngemeinschaft im<br />

studentischen Sinne, eher eine Hausgemeinschaft.<br />

Jeder Bewohner hat<br />

seine eigene Küche und sein Badezimmer.<br />

Als wir das Haus vor bald 20<br />

<strong>Jahre</strong>n gekauft und umgebaut haben,<br />

wollten wir uns damit erst gar keine<br />

Probleme einhandeln. Aber wir<br />

helfen uns untereinander, wo immer<br />

es geht und nötig ist.<br />

Welche Vorteile bietet <strong>die</strong>se Wohnform<br />

älteren Menschen?<br />

Wichtig war <strong>für</strong> meine Frau Luise und<br />

mich immer, selbstbestimmt leben<br />

zu können und im Alter nicht allein<br />

zu sein – bis zum letzten Moment.<br />

Ich finde, auch das Sterben ist ganz<br />

spannend. Ich bin weiterhin neugierig<br />

und will alles wissen, was mit mir<br />

passiert. Und ich möchte begleitet<br />

von Freunden meine Erfahrungen<br />

machen. Ich habe keine Angst vor<br />

dem Alter. Ich bin eher gespannt, was<br />

es mit mir noch anstellt. 7<br />

3<br />

mit 700 Euro. Das macht große<br />

finanzielle Sprünge nicht eben<br />

einfach. Kompetente Berater sind<br />

also gefragt. Renate Narten hält es<br />

deshalb unbedingt <strong>für</strong> erforderlich,<br />

vorhandene informelle Hilfesysteme<br />

zu stärken und zusätzliche ehrenamtliche<br />

und nachbarschaftliche Hilfen zu<br />

mobilisieren: „Es kommt darauf an,<br />

<strong>die</strong> verschiedenen Leistungserbringer<br />

in ein gemeinsames Angebotssystem<br />

zu integrieren.“<br />

Und <strong>die</strong> Kosten? Da müssten neue<br />

Modelle entwickelt werden. Vorbilder<br />

gibt es bereits. In Saarbrücken etwa<br />

finanziert das Land eine landesweite<br />

Fachstelle <strong>für</strong> Wohnberatung, <strong>die</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Qualifizierung der örtlichen<br />

Wohnberater verantwortlich zeichnet<br />

und aktuelles Informationsmaterial zur<br />

Verfügung stellt. Deutlich teurer wird<br />

es, wenn eine kommerzielle Senioren-<br />

Wohnberatung wie <strong>die</strong> von Angelika<br />

Karolidis im bayerischen Unterschleißheim<br />

ins Spiel kommt.<br />

Gertrud Nies in der Breslauer Straße<br />

in <strong>Oldenburg</strong> muss sich mit solchen<br />

Dingen nicht mehr herumschlagen.


Roundtable<br />

Intelligente Zukunftstechnik<br />

Wenn der Krückstock Hilfe ruft<br />

„Im Haus der Zukunft erleichtert Hightech<br />

Senioren das Alleinleben”, sagt Zukunftsforscher<br />

Matthias Brucke vom OFFIS.<br />

11<br />

Eine Tasse, <strong>die</strong> misst, ob ihr Besitzer<br />

genügend Flüssigkeit zu sich nimmt.<br />

Ein Gehstock, der ein Notsignal<br />

sendet, wenn er hinfällt und sein<br />

Besitzer keine Entwarnung gibt. Ein<br />

Teppich, der per Sensor erkennt, ob<br />

ein älterer Mensch nur über ihn geht<br />

oder gefallen ist und hilflos darauf<br />

liegt. Zukunftsmusik? Nein. Geht es<br />

nämlich nach Forschern und Wissenschaftlern,<br />

hält <strong>die</strong> moderne Technik<br />

bald Einzug in <strong>die</strong> Wohnungen von<br />

Senioren.<br />

„Wir arbeiten daran, <strong>die</strong> Distanz<br />

zwischen Mensch und Technik zu<br />

verringern“, erklärt Teppich-Entwickler<br />

Matthias Brucke. Er arbeitet<br />

am <strong>Oldenburg</strong>er Forschungs- und<br />

Entwicklungsinstitut <strong>für</strong> Informatik-<br />

Werkzeuge und -Systeme, kurz<br />

OFFIS. Die Wohnungen der Zukunft<br />

sehen anders aus als <strong>die</strong> Wohnungen<br />

der Gegenwart, sagt er. Ein kurzer Ruf<br />

werde genügen, damit sich der Fernseher<br />

lauter stellt und Deckenlampen<br />

anschalten. „Diese Sachen werden<br />

<strong>für</strong> Wohnbaugesellschaften oder<br />

Seniorenheime einmal ganz normal<br />

sein“, glaubt der Forscher.<br />

Was noch ein bisschen wie Science<br />

Fiction klingt, verfolgt ein konkretes<br />

Ziel: Senioren zu helfen, so lange wie<br />

möglich selbstständig zu leben. „Die<br />

Technik kann zwar nicht verhindern,<br />

dass ein älterer Mensch irgendwann<br />

einmal ins Heim muss“, meint Brucke,<br />

„sie kann den Zeitpunkt aber deutlich<br />

nach hinten verschieben“.<br />

Auch am Fraunhofer Institut <strong>für</strong><br />

Experimentelle Softwareentwicklung<br />

in Kaiserslautern ist man den Alltagshelfern<br />

von morgen auf der Spur.<br />

In einer Laborwohnung werden<br />

Erfindungen wie <strong>die</strong> „denkende“<br />

Tasse unter Realbedingungen getestet.<br />

Die Reaktionen der älteren Besucher<br />

reichten „von absoluter Ablehnung<br />

bis zu völliger Offenheit“, verrät<br />

Ingenieur Martin Becker. Hatten <strong>die</strong><br />

Besucher selbst einen Notfall erlebt,<br />

„war ihre Akzeptanz sehr groß“.<br />

Wohin es führen kann, wenn<br />

<strong>die</strong> Belange älterer Menschen<br />

unberücksichtigt bleiben, zeigt sich<br />

etwa beim Handy. Lichtschwache<br />

Displays und zu kleine Tasten<br />

machen ihnen zu schaffen. Im Auftrag<br />

der Technischen Universität<br />

Berlin prüft eine „Senior Research<br />

Group“ ehrenamtlich, ob technische<br />

Geräte <strong>für</strong> Rentner geeignet sind.<br />

Die Mängelliste ist lang: kryptische<br />

Be<strong>die</strong>nungsanleitungen, komplizierte<br />

Menüführung, Be<strong>die</strong>nelemente im<br />

Miniformat. Für Albrecht Leder ein<br />

Unding: „Es muss doch möglich sein,<br />

komplexe Technik auch <strong>für</strong> ältere<br />

Menschen be<strong>die</strong>nbar zu machen.“<br />

Der 64-Jährige sollte es wissen –<br />

er war lange Zeit als Ingenieur bei<br />

Siemens tätig. 7<br />

Die 92-Jährige freut sich des Lebens.<br />

Und wartet bereits auf den Tag, an<br />

dem sie wieder ihren Rasen mähen<br />

kann. „So lange ich das tun kann,<br />

fühle ich mich gut.“ 7<br />

Auf Einladung der <strong>GSG</strong> und der Volkshochschule<br />

referiert <strong>die</strong> Architektur-<br />

Soziologin Renate Narten vom Büro<br />

<strong>für</strong> sozialräumliche Forschung und<br />

Beratung Hannover am Samstag, dem<br />

21. April, beim Forumstag „Wohnen<br />

im Alter – zu zweit? Allein? Mit<br />

Freunden?“. Bei <strong>die</strong>ser Gelegenheit<br />

werden unter anderem verschiedene<br />

Wohnmodelle präsentiert und Finanzberatungen<br />

durchgeführt. Interessierte<br />

jeden Alters sind willkommen, <strong>für</strong> eine<br />

Kinderbetreuung ist gesorgt. Besucher<br />

können mit Hilfe eines Simulationsanzugs<br />

erfahren, wie sich Alter auf<br />

Bewegungs- und Sinnesfähigkeit auswirkt.<br />

Der Forumstag im <strong>GSG</strong>-Gebäude<br />

an der Straßburger Straße 8 dauert<br />

von 10 bis 16 Uhr. Eine Anmeldung ist<br />

nicht erforderlich. Der Unkostenbeitrag<br />

beträgt fünf Euro.


WEITBLICK<br />

12<br />

Ihre Sonne scheint weiter. Marianne<br />

Langer, <strong>die</strong> sich selbst als „Kämpferin“<br />

bezeichnet, zeigt, dass sich niemand<br />

von gesundheitlichen Problemen unterkriegen<br />

lassen muss.<br />

Wenn früh am Morgen <strong>die</strong> Sonne<br />

aufgeht, steht Marianne Langer gerne<br />

am Fenster und schaut in <strong>die</strong> Ferne.<br />

„Das ist einfach ein faszinierender Anblick“,<br />

sagt <strong>die</strong> Frau, <strong>die</strong> als Kind aus<br />

Schlesien nach <strong>Oldenburg</strong> kam und<br />

seit 1977 in einer <strong>GSG</strong>-Wohnung am<br />

Hermelinweg wohnt. In dem Hochhaus,<br />

das sechs <strong>Jahre</strong> zuvor errichtet<br />

worden war, zählt sie inzwischen zu<br />

den <strong>die</strong>nstältesten Mieterinnen. Und<br />

daran, so stellt sie klar, werde sich so<br />

bald auch nichts ändern: „Ich fühle<br />

mich hier richtig wohl!“<br />

Der nahe Mardersee und <strong>die</strong> vielen<br />

Spazierwege in der Umgebung gefallen<br />

ihr. Marianne Langer hält sich<br />

gerne draußen auf, atmet <strong>die</strong> Natur<br />

und kommt mit Leuten ins Gespräch.<br />

Zudem trägt zu ihrem Wohlgefühl<br />

sicher bei, dass sie es im Alltag <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> wichtigsten Besorgungen nicht<br />

besonders weit hat. Super- und<br />

Discountmärkte liegen in der Nähe<br />

und sind mit dem Fahrrad bequem<br />

zu erreichen. Und dann sieht sie von<br />

ihrem Fenster aus ja auch noch, wieviel<br />

sich im Stadtteil tut. „Der Baufortschritt<br />

in Eversten-West ist wirklich<br />

enorm“, meint sie anerkennend. Das<br />

will sie sich im Frühjahr unbedingt<br />

einmal aus der Nähe ansehen.


Weitblick<br />

Weiter obenauf<br />

Marianne Langer betrachtet <strong>die</strong> Welt aus der Vogelperspektive.<br />

13<br />

Allerdings räumt <strong>die</strong> <strong>Oldenburg</strong>erin<br />

freimütig ein, schon seit der Jugend<br />

psychische Probleme zu haben. Aber<br />

das ist kein Grund, den Kopf hängen<br />

zu lassen. Im Gegenteil. „Ich bin eine<br />

Kämpferin!“ Sie weiß, dass sie mit<br />

ihren Schwierigkeiten nicht allein ist.<br />

Bei „Propeller“, dem in der Auguststraße<br />

angesiedelten Verein zur Förderung<br />

der psychischen Gesundheit,<br />

hat sie viele Menschen gefunden,<br />

denen es ähnlich ergeht. Hier trifft sie<br />

sich regelmäßig mit ihnen. Freundschaften<br />

haben sich entwickelt. Man<br />

spricht über <strong>die</strong> Probleme, sucht nach<br />

Lösungen, spielt und redet. „Wenn<br />

ich mich in der Wohnung verkriechen<br />

würde, wäre das der größte Fehler,<br />

den ich machen könnte“, gibt sie zu<br />

verstehen.<br />

Nur den Balkon meidet sie seit<br />

einiger Zeit. „Ich vertrage <strong>die</strong> Hitze<br />

nicht mehr.“ Stattdessen setzt sie<br />

sich lieber mit einem guten Buch aus<br />

ihrer reichhaltig bestückten Bibliothek<br />

in den Sessel. Zeit, <strong>die</strong> Welt zu<br />

vergessen. Erst am Abend, wenn <strong>die</strong><br />

Sonne langsam hinter dem Horizont<br />

verschwindet, legt sie <strong>die</strong> Lektüre beiseite<br />

und stellt sich an <strong>die</strong> Balkontür.<br />

Von dort aus kann sie nämlich auch<br />

den Sonnenuntergang beobachten. 7


Visionen<br />

16<br />

Die <strong>GSG</strong>-Servicebüros<br />

Ein Team<br />

<strong>für</strong> alle Fälle<br />

Verstopfte Toilette? Tropfender<br />

Wasserhahn? Flurlicht kaputt? Wenn<br />

schnelle Abhilfe nötig ist, lohnt sich<br />

der Weg ins nächste Servicebüro der<br />

<strong>GSG</strong>. Die Mitarbeiter sorgen dort <strong>für</strong><br />

schnelle Hilfe bei (fast) allen Problemen.<br />

So sieht Mieter-Service von<br />

heute aus.<br />

Für Jerzy Przymeski ist <strong>die</strong> Sache<br />

wichtig. Er hat sie sich lange überlegt.<br />

Das Für und Wider abgewogen.<br />

Varianten durchgespielt. Dann aber ist<br />

er losmarschiert. Direkt ins Servicebüro.<br />

Einen „Guten Morgen“ hat er<br />

gewünscht und dann gleich losgelegt:<br />

„Ich brauche eine Garage <strong>für</strong> mein<br />

Auto.“ Przymeski fährt einen Opel<br />

Astra. Wenn er zuhause am Dachsweg<br />

ist, steht der Wagen draußen<br />

an der Straße. Eine Weile war das in<br />

Ordnung, nun aber gefällt ihm das<br />

nicht mehr.<br />

Margot Heller kennt solche<br />

Wünsche nur zu gut. Sie arbeitet<br />

seit vielen <strong>Jahre</strong>n im Servicebüro der<br />

<strong>GSG</strong> in Eversten. Kürzlich ist sie mit<br />

den Kollegen Holger Kleindick und<br />

Eberhard Bittner umgezogen. „Am<br />

Dachsweg reichte der Platz einfach<br />

nicht mehr aus, das war immer ein<br />

Provisorium.“ Nun, an der Hundsmühler<br />

Straße, sieht das ganz anders<br />

aus. Sogar zwei Sessel stehen <strong>für</strong><br />

Besucher bereit, <strong>die</strong> vielleicht einen<br />

Moment warten müssen, bis ihnen<br />

geholfen werden kann.<br />

Deutschland sei auf dem Weg zur<br />

Dienstleistungsgesellschaft, vermelden<br />

<strong>die</strong> Zeitungen. Für <strong>die</strong> <strong>GSG</strong> ist das ein<br />

alter Hut. Service steht <strong>für</strong> sie schon<br />

lange auf dem Programm. Bereits<br />

1988 wurde an der Kennedystraße in<br />

Bloherfelde das erste Servicebüro eingerichtet.<br />

Vier weitere gesellten sich<br />

später dazu: am Großen Kuhlenweg in<br />

Ohmstede, am Friedrich-August-Platz<br />

in Bürgerfelde, an der Cloppenburger<br />

Straße in Kreyenbrück und eben in<br />

Eversten. Dazu kommt eine Niederlassung<br />

an der Groninger Straße, in<br />

der man sich ausschließlich um <strong>die</strong><br />

Anliegen von Studenten bemüht.<br />

Die Idee hinter dem Konzept ist<br />

heute genauso gültig wie in den<br />

Anfangstagen: Mietern, <strong>die</strong> Probleme<br />

mit ihrer Wohnung haben, sollen sie<br />

als Anlaufstellen <strong>für</strong> <strong>die</strong> schnellstmögliche<br />

Hilfe <strong>die</strong>nen. Kurze Wege<br />

sind da bedeutend besser als lange<br />

Wege. Egal, ob <strong>die</strong> Heizung streikt,<br />

<strong>die</strong> Toilette verstopft ist oder der<br />

Aufzug klemmt: Stets versuchen <strong>die</strong><br />

Mitarbeiter rasch und unbürokratisch<br />

Unterstützung zu geben.<br />

So wie Margot Heller. Seit 7.30 Uhr<br />

ist sie an <strong>die</strong>sem Montag im Einsatz.<br />

Die ersten Telefonate hat sie bereits<br />

geführt. „Übers Wochenende staut<br />

sich einiges an“, weiß sie. Meldezettel<br />

wurden ausgefüllt und Handwerksbetriebe<br />

beauftragt, Schäden eiligst<br />

zu beheben. Zwischendurch hat sie<br />

neue Namensschilder <strong>für</strong> <strong>die</strong> Klingeln<br />

und Briefkästen ausgedruckt und<br />

<strong>die</strong> aktuellen Wohnungsangebote<br />

im Schaukasten vor der Eingangstür<br />

ausgehängt. Kollege Bittner ist auch<br />

schon da und berichtet vom Wochenende.<br />

Er hatte Not<strong>die</strong>nst-Bereitschaft.<br />

Besondere Vorkommnisse? „Ja, ein<br />

Mieter meldete sich, weil der Hund<br />

in der Wohnung des Nachbarn rund<br />

um <strong>die</strong> Uhr bellte.“ Vor Ort stellte sich<br />

heraus, dass Herrchen verreist war und<br />

den Vierbeiner zurückgelassen hatte.<br />

Bittner: „Wir mussten uns Zutritt zu der<br />

Wohnung verschaffen und den armen<br />

Kerl erstmal ins Tierheim bringen.“


visionen<br />

17<br />

Mieterin Karin Pohl aus dem<br />

Dachsweg schüttelt verständnislos<br />

den Kopf, als sie von der Geschichte<br />

hört: „Das geht doch nicht!“ Auch sie<br />

besitzt einen großen Hund, eine zehn<br />

<strong>Jahre</strong> alte deutsche Dogge. Sie hört<br />

auf den passenden Namen „Goliath“.<br />

Frauchen schaut nur kurz in der<br />

Hundsmühler Straße vorbei, weil sie<br />

sich das neue Servicebüro einmal ansehen<br />

will. „Schick haben Sie es hier“,<br />

meint sie zu Margot Heller und zieht<br />

frohgemut von dannen.<br />

Inzwischen ist auch Büroleiter<br />

Holger Kleindick von seiner morgendlichen<br />

Runde zurück. Er musste<br />

sich um eine Wohnungsübergabe<br />

kümmern und dabei ein paar Unklarheiten<br />

beseitigen. „Insgesamt haben<br />

wir es hier im Raum Eversten mit<br />

rund 1000 Wohnungen zu tun“,<br />

rechnet er vor. Die Kollegen im Bereich<br />

Kreyenbrück kommen sogar auf<br />

etwa 1700 Einheiten und sind deshalb<br />

zu viert. In der Regel kennen <strong>die</strong><br />

Serviceteams <strong>die</strong> meisten Mieter persönlich.<br />

„Das macht unsere Aufgabe ja<br />

gerade spannend“, erklärt Kleindick.<br />

„Jeder hat andere Vorstellungen,<br />

andere Probleme und andere <strong>Ideen</strong>.“<br />

Gelegentlich kümmern er und seine<br />

Mitarbeiter sich indes auch um<br />

Dinge, <strong>die</strong> weniger zu ihrem Aufgabenbereich<br />

gehören – Streitigkeiten<br />

zwischen Nachbarn etwa. Margot<br />

Heller: „Aber auch da vermitteln wir,<br />

wenn das möglich ist. Wir versuchen,<br />

<strong>die</strong> Schwierigkeiten bereits im Ansatz<br />

zu beseitigen und erst gar nicht groß<br />

werden zu lassen.“<br />

Jerzy Przymeski wird sie ebenfalls<br />

helfen können. Nicht sofort, aber<br />

in absehbarer Zeit. „Nach Garagen<br />

werden wir relativ oft gefragt“, antwortet<br />

sie, „da gibt es eine Warteliste“.<br />

Der gebürtige Pole, der längst<br />

über einen deutschen Pass verfügt<br />

und seit 13 <strong>Jahre</strong>n bei der <strong>GSG</strong><br />

wohnt, nickt. „Habe ich mir gedacht.<br />

Aber vergessen Sie mich bitte nicht.“<br />

Keinesfalls. Margot Heller zeigt ihm<br />

noch, wie er sein Formular ausfüllen<br />

muss, und trägt <strong>die</strong> Daten dann in<br />

den Computer ein. Vergessen ist in<br />

den Servicebüros nicht vorgesehen. 7<br />

Die Adressen und Telefonnummern<br />

aller Servicebüros<br />

finden Sie auf Seite 23 <strong>die</strong>ses<br />

<strong>GSG</strong>-Magazins.


Neues Leben in der Burg<br />

18<br />

Im April ist es soweit: In <strong>die</strong> Burgstraße<br />

zieht neues Leben ein. In<br />

bester Innenstadtlage und in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft zum Theater<br />

präsentiert sich hier ein Ensemble<br />

ausgesuchter Fachgeschäfte.<br />

Bei Shala Khaledi ist <strong>die</strong> Vorfreude<br />

groß. „Ich finde <strong>die</strong>ses Viertel äußerst<br />

attraktiv“, sagt <strong>die</strong> Inhaberin von<br />

Coco Accessoires. Bisher hält sie ihre<br />

in <strong>Oldenburg</strong> einmalige Auswahl an<br />

kreativen und außergewöhnlichen<br />

Geschenkideen <strong>für</strong> Kinder und junge<br />

Frauen an der Wilhelmshavener<br />

Heerstraße bereit. Anfang April<br />

wechselt sie in <strong>die</strong> Burgstraße, in den<br />

Burghof am Theater. „Der Standort ist<br />

prima, und ich kann meine Produktpalette<br />

deutlich erweitern, weil eine<br />

größere Verkaufsfläche als bisher zur<br />

Verfügung steht.“ Mehr Platz also <strong>für</strong><br />

Kuscheltiere und Plüschpuppen, <strong>für</strong><br />

Aufbewahrungskörbe und Kindermöbel,<br />

<strong>für</strong> Modeschmuck, Taschen<br />

und exklusive T-Shirts.<br />

Gleich nebenan eröffnet mit Hülle<br />

und Fülle ein guter Bekannter aus<br />

der Innenstadt. Nicole und Jens<br />

Lehmann sind mit ihrem Feinkostgeschäft<br />

bereits seit 1999 in <strong>Oldenburg</strong><br />

ansässig und waren zuletzt im<br />

Lambertihof zu finden. Ihr Angebot<br />

umfasst eine Vielzahl kulinarischer<br />

Kostbarkeiten – beginnend bei Pasta,<br />

Pesto und Antipasti über Süßwaren,<br />

Gebäck und Fruchtaufstriche bis<br />

hin zu Weinen, Kaffee und Teespezialitäten.<br />

Von den offenen Likören<br />

und anderen Spirituosen können<br />

Kunden vor Ort ebenso probieren wie<br />

von Essig und Öl. Ein Präsent- und<br />

Verpackungsservice gehört obligatorisch<br />

zum Service dazu. Auch Nicole<br />

und Jens Lehmann erhoffen sich<br />

vom Burghof einen kräftigen Schub:<br />

„Besonders gefällt uns, dass wir mehr<br />

in den Kern der Stadt kommen. Der<br />

Lambertihof lag doch eher etwas<br />

abseits.“<br />

Ihren Nachbarn bringen sie gleich<br />

mit ins neue Domizil: Auch Hermann<br />

von Harten war mit seinem von<br />

Harten Stressless Comfort-Studio bislang<br />

am Rathausmarkt ansässig. Wie<br />

seinen Betriebsleiter Holger Scholz<br />

begeistern ihn in der Burgstraße vor<br />

allem <strong>die</strong> großen Schaufenster und<br />

<strong>die</strong> Tiefgarage: „Möbel sind oft nicht<br />

leicht zu transportieren. Da ist es ganz<br />

wichtig, dass wir <strong>für</strong> unsere Kunden<br />

gut erreichbar sind. Das ist hier<br />

perfekt gelöst.“ Kleines Extra dabei:<br />

Die Parkkosten werden beim Kauf<br />

erstattet. Das Studio-Team präsentiert<br />

exklusiv in <strong>Oldenburg</strong><br />

<strong>die</strong> äußerst<br />

bequemen<br />

Produkte von<br />

Ekornes, dem<br />

größten Möbelproduzenten<br />

Skandinaviens.<br />

Die<br />

Norweger<br />

Shala Khaledi: „Ich finde<br />

<strong>die</strong>ses Viertel äußerst<br />

attraktiv!“<br />

Nicole und Jens<br />

Lehmann: „Wir<br />

freuen uns mehr an<br />

den Kern der Stadt<br />

heranzurücken!“


legen bei der Entwicklung und Herstellung<br />

großen Wert auf exzellenten<br />

Komfort und Funktionalität. Gezeigt<br />

werden Stressless-Sessel und -Sofas<br />

sowie Svane-Matratzen.<br />

Przybyllak gibt sich optimistisch: „Ich<br />

finde, wir passen hier hervorragend<br />

hin, und freue mich, dass das Konzept<br />

Servicepoint seine Premiere in <strong>Oldenburg</strong><br />

erlebt.“<br />

„Unser Bestes <strong>für</strong> <strong>die</strong> Familie“,<br />

so lautet seit der Gründung im Jahr<br />

1883 der Leitgedanke von Vorwerk.<br />

„Getreu <strong>die</strong>sem Motto eröffnen wir<br />

im Burghof am Theater erstmals in<br />

Deutschland einen eigenen Servicepoint“,<br />

erklärt Service-Center-Leiter<br />

Roder Przybyllak. Das bekannteste<br />

Produkt seines Unternehmens ist der<br />

Klassiker unter den Staubsaugern,<br />

der Vorwerk Kobold. Er hat Maßstäbe<br />

gesetzt – auch im Design. Im<br />

Servicepoint wird es ab April neben<br />

den gängigen Vorwerk-Modellen auch<br />

Zubehör und <strong>die</strong> nötigen Verbrauchsmaterialien<br />

wie etwa Filtertüten zu<br />

kaufen geben. Daneben kümmern<br />

sich <strong>die</strong> Mitarbeiter um Reparaturen<br />

und Fragen ihrer Kunden. Roder<br />

Die ersten Läden im Burghof am<br />

Theater eröffnen bereits am 2. April.<br />

Groß gefeiert wird das neue Innenstadtquartier<br />

am Wochenende<br />

14./15. April. Dann haben <strong>die</strong> Geschäfte<br />

sogar am Sonntag geöffnet. 7<br />

Roder Przybyllak:<br />

„Schön, dass das<br />

Konzept Servicepoint<br />

in <strong>Oldenburg</strong><br />

Premiere hat.“<br />

19<br />

Hermann von<br />

Harten (l.) und<br />

Holger Scholz:<br />

„Optimal, dass das<br />

Parkproblem so gut<br />

gelöst ist.“


Schöner Wohnen<br />

Graffiti<br />

„Darüber wären<br />

wir auch sauer!“<br />

20<br />

Vandalismus oder Kunst, Straftat<br />

oder pubertärer Kick – über Graffiti<br />

streiten sich <strong>die</strong> Geister. Florian<br />

Munzel und Bartosz Boron kennen<br />

<strong>die</strong> Szene der Sprayer und sagen,<br />

wie man dem Problem beikommen<br />

könnte.<br />

Das steht<br />

im Gesetz<br />

Illegale Sprühereien und Schmierereien<br />

ärgern nicht nur Hauseigentümer<br />

und Vermieter – sie kosten allein<br />

<strong>die</strong> <strong>GSG</strong> im Jahr einen hohen fünfstelligen<br />

Euro-Betrag. Geld, das sich<br />

anderswo sinnvoller einsetzen ließe.<br />

Justiz und Polizei beklagen, dass es<br />

Jugendlichen an Unrechtsbewusstsein<br />

mangele. Dabei hat der Gesetzgeber<br />

längst verdeutlicht, dass es sich beim<br />

Sprayen nicht um ein Kavaliersdelikt,<br />

sondern um eine Straftat handelt. Sachbeschädigung<br />

kann eine Freiheitsstrafe<br />

bis zu drei <strong>Jahre</strong>n nach sich<br />

ziehen. Zudem kann gegen Sprayer<br />

zivilrechtlich ein Schadensersatzanspruch<br />

entstehen.<br />

Seit zwei <strong>Jahre</strong>n gehört <strong>Oldenburg</strong><br />

zu den führenden Städten<br />

im Kampf gegen illegale Graffiti<br />

und ihre Urheber. So wird<br />

einschlägig bekannten Schmierern<br />

untersagt, nach 22 Uhr<br />

Utensilien mit sich zu führen,<br />

<strong>die</strong> sich zum Anbringen von<br />

Graffiti eignen – also etwa<br />

Farbdosen und Pinsel. Im Fall<br />

der Zuwiderhandlung droht<br />

ein Zwangsgeld von 250 Euro. Parallel<br />

dazu hat der Präventionsrat <strong>Oldenburg</strong><br />

das Projekt „Frischer Anstrich <strong>für</strong><br />

<strong>Oldenburg</strong>“ ins Leben gerufen. Daran<br />

ist neben Behörden, Organisationen,<br />

Vereinen und Verbänden auch <strong>die</strong><br />

lokale Wirtschaft beteiligt. Das Bündnis<br />

übernimmt bei Bürgern, <strong>die</strong> schnell<br />

Ja, zugegeben: Wir haben früher auf Züge gesprayt. Und fanden<br />

das cool. Wir waren Kids wie viele andere. Gerade in der<br />

Pubertät probiert man manches aus, auch wenn es nicht legal<br />

ist. Natürlich haben wir immer geglaubt, dass uns keiner erwischt.<br />

Aber das war Quatsch. Jeder wird erwischt. Und dann<br />

kommt eine ganz bittere Zeit: Polizei, Hausdurchsuchung,<br />

erkennungs<strong>die</strong>nstliche Behandlung, Gericht. Man fühlt sich wie<br />

ein Schwerverbrecher. Das war der Punkt, wo wir nachgedacht<br />

haben. Lohnt es sich, sich sein Leben so früh zu ruinieren?<br />

Oder reicht <strong>die</strong>se Lektion? Für uns war klar: Schluss jetzt.<br />

Nichts Illegales mehr.<br />

Um das klarzustellen: Von Privathäusern haben wir immer <strong>die</strong><br />

Finger gelassen. Da zu sprühen oder zu taggen, ist nicht in<br />

Ordnung. Darüber wären wir als Hausbesitzer oder Mieter auch<br />

sauer. Aber das Problem wird man mit Appellen nie in den Griff<br />

kriegen. Man muss sich doch fragen, ob man <strong>die</strong> Energie der<br />

Jugendlichen nicht anders nutzen kann. Die suchen Ventile, um<br />

Aggressionen und andere Gefühle auszudrücken. Na klar, <strong>die</strong><br />

Schmierereien nerven total, aber es gibt auch Sprayer, <strong>die</strong> sind<br />

Künstler. Wir haben selbst so angefangen, weil uns schöne Buchstaben<br />

und Gesichter fasziniert haben.<br />

Es sagt ja keiner, dass er bewusst kriminell werden will.<br />

Deshalb müssen Alternativen her. Woanders geht das auch. In<br />

Bochum wurden 20 Flächen <strong>für</strong> legale Graffitis zur Verfügung<br />

gestellt. Da gab es plötzlich kaum noch illegale Sprühaktionen.<br />

Das wäre hier doch auch eine Möglichkeit. Und man muss miteinander<br />

reden – und zuhören. Auch mal Argumente akzeptieren.<br />

Einsicht ist viel wirkungsvoller, als immer mit der Strafkeule<br />

zu kommen. Am schlimmsten <strong>für</strong> Sprayer ist übrigens, wenn sie<br />

ihr Werk selbst entfernen müssen. Das ist richtig peinlich!<br />

Florian Munzel alias „sbek“<br />

Bartosz Boron alias „tosh“ (www.artilerie.com)<br />

Schmierereien von ihren Häusern<br />

entfernen lassen wollen, einen Teil der<br />

Kosten. Zudem wurde eine zentrale<br />

Hotline eingerichtet (Tel. 2 35 67),<br />

unter der sich Graffiti-Geschädigte<br />

melden können. 7


Homestory<br />

21<br />

Fußballfan Carl-Gerd Buss<br />

Werders Gedächtnis<br />

Er liest jedes Interview, stu<strong>die</strong>rt <strong>die</strong><br />

Kommentare, verschlingt <strong>die</strong> Spielberichte.<br />

Carl-Gerd Buss ist das<br />

Gedächtnis von Werder Bremen. Seit<br />

40 <strong>Jahre</strong>n entgeht dem Bewohner<br />

einer <strong>GSG</strong>-Wohnung in Kreyenbrück<br />

kein Zeitungsartikel über den Fußballbundesligisten.<br />

Weserstadion Bremen, Nordkurve,<br />

Tartanbahn, Stellplatz 32. Stammplatz<br />

von Carl-Gerd Buss. Schon<br />

eine Stunde vor dem Anpfiff der<br />

Bundesligaspiele stellt er hier seinen<br />

Rollstuhl ab. Spieler begrüßen ihn,<br />

Werder-Manager Klaus Allofs fragt<br />

nach dem Befinden. Geschäftsführer<br />

Klaus-Dieter Fischer kommt auf einen<br />

Plausch vorbei, jemand überreicht<br />

ihm vorab <strong>die</strong> Pressemitteilung mit<br />

der Aufstellung der Mannschaften.<br />

Schon entspinnen sich Diskussionen<br />

mit den Rolli-Nachbarn: „Zeig mal,<br />

wer spielt denn?“ Seit dem Meisterjahr<br />

1964/65 besucht Buss <strong>die</strong> Spiele<br />

der Bremer. „Ich war damals der erste<br />

Rollstuhlfahrer überhaupt, der im<br />

Weserstadion ein Spiel vom Innenraum<br />

aus ansehen durfte“, sagt der<br />

77-Jährige stolz.<br />

Aber Carl-Gerd Buss ist mehr als<br />

einer der vielen eingefleischten Fans,<br />

<strong>die</strong> der SV Werder auch in <strong>Oldenburg</strong><br />

hat. Der frühere Angestellte der LVA<br />

ist der wichtigste Archivar der Bremer.<br />

Kein Zeitungsausschnitt, in dem Bezug<br />

auf seine Lieblinge genommen wird,<br />

geht ihm durch <strong>die</strong> Lappen. Kicker,<br />

Bild, Weserkurier und all <strong>die</strong> überregionalen<br />

Blätter gehören zu seiner<br />

täglichen Pflichtlektüre. Angefangen<br />

hat er damit 1971. Weil <strong>die</strong> Sportteile<br />

der Zeitungen in der Pressestelle<br />

der LVA niemanden interessierten,<br />

landeten sie auf dem Schreibtisch<br />

von Carl-Gerd Buss. „Das war mein<br />

Grundstock“, erinnert er sich. Zum<br />

Dank ließ er den Kollegen regelmäßig<br />

Kaffee und Kuchen servieren.<br />

Noch immer wird jeder Artikel<br />

ausgeschnitten, aufgeklebt und<br />

säuberlich abgeheftet. Da wo früher<br />

<strong>die</strong> Kinder aufwuchsen, ist heute<br />

sein „Schnibbelzimmer“. „<strong>GSG</strong>-<br />

Wohnungen sind ja flexibel nutzbar“,<br />

sagt Buss schmunzelnd. Ordner und<br />

dicke Bücher stehen herum, Schere<br />

und Klebstoff liegen auf dem Tisch.<br />

An der Wand hängt das Trikot seines<br />

Lieblingsspielers Frank Baumann.<br />

Zu vielen Profis hält Buss Kontakt.<br />

„Das sind alles feine Kerle“, lobt der<br />

Sammler und wird ein wenig nachdenklich:<br />

„Ich hätte nie gedacht,<br />

so dicht an <strong>die</strong> heranzukommen!“<br />

Wynton Rufer und Andree Wiedener<br />

besuchten ihn bereits zuhause. Trainerlegende<br />

Otto Rehhagel chauffierte ihn<br />

höchstpersönlich nach einem Spiel<br />

in seine Wohnung an der Eidechsenstraße<br />

in Kreyenbrück. Buss wohnt<br />

hier seit 1973. Erst kürzlich hat <strong>die</strong><br />

<strong>GSG</strong> eine neue Rampe <strong>für</strong> seinen<br />

Rollstuhl installiert. „Da<strong>für</strong> bin ich<br />

wirklich sehr dankbar.“<br />

Bereits verabredet ist der nächste<br />

Besuch von Arnd Zeigler. Der Stadionsprecher<br />

und Radiomann hat kürzlich<br />

das umfangreiche Werder-Lexikon<br />

„Lebenslang grünweiß“ veröffentlicht<br />

und arbeitet bereits an einem<br />

Folgeband. Carl-Gerd Buss liefert ihm<br />

da<strong>für</strong> eine Reihe von Informationen.<br />

Seine Sammlung besitzt einen kaum<br />

abzuschätzenden Wert. 75.000 DM<br />

hat ihm vor einigen <strong>Jahre</strong>n der Sportinformations<strong>die</strong>nst<br />

geboten.<br />

Natürlich vergebens. Der <strong>Oldenburg</strong>er<br />

hat längst entschieden, dass das<br />

Archiv mit seinen mehr als 100.000<br />

Artikeln eines Tages seinem Lieblingsverein<br />

übermacht wird. Kostenlos<br />

natürlich. 7

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