Was ist guter Grundschulunterricht ? Qualitätsstandards für den ...

pflichtung eigene Teilzeitmodelle entwickeln und die Schulleitung verwaltet selbstständig
das Budget für Sachmittel, Reisekosten und u. U. Assistenzkräfte. Dafür müssen die
Schulen nachweislich die Qualität ihrer Ausbildung verbessern. Diese Qualität soll jährlich
überprüft werden. Die Art der Qualitätsprüfung ist nicht näher erläutert (Weser Kurier,
4.12.2002).
Auch die IHK Koblenz (2002) erhebt ähnliche Forderungen zur Ausweitung der SchulleiterInnenkompetenzen.
Nach ihrer Meinung vertragen sich die starren Regeln des öffentlichen
Dienstrechts nicht mit der Forderung nach mehr Eigenverantwortung und damit
Gestaltungsfreiheit für die Schulen. Sie fordert daher, dass die Schulleitung
• selbstständig über Einstellungen, Beförderungen etc. der Lehrkräfte entscheiden
und die LehrerInnen leistungsorientiert vergüten kann
• Budgets zum Einkauf von Dienstleistungen (z. B. DV-Betreuung) eigenverantwortlich
verwaltet, aber u. U. damit LehrerInnenstunden bezahlt
• freie Hand hat bei der Unterrichtsorganisation und der Wahl des pädagogischen
Konzeptes.
Damit sind schon einige Aufgaben der Schulleitung genannt worden. Doch die Schulleitung
hat noch mehr zu tun. Sie ist für ein gutes Klima und viel Austausch mit SchülerInnen,
LehrerInnen, nicht-lehrendem Personal, Eltern, der Schulbehörde und anderen
außerschulischen Institutionen verantwortlich. Sie muss in der Lage sein, Spannungen
wo möglich auszugleichen, zugunsten der Schule aber auch mal auszuhalten. Die
Schulleitung muss für die LehrerInnen und das andere Personal Lob und Anerkennung
zum Ausdruck bringen, aber auch mal offen Kritik üben können. Vor allem muss sie motivieren
können.
Sie muss die Qualität des Unterrichts und der Ausstattung der Schule im Blick haben.
Hier gibt es jetzt in Bremen eine Kooperation zwischen Vertretern von Unternehmensund
Schulleiterverbänden zusammen mit Bildungssenator Lemke zur Qualitätssicherung
an Schulen (Weser Kurier, 7.12.2002, S.16). Danach sollen die Schulen den Prozess
der Qualitätssicherung selbstständig gestalten und umsetzen. Auch wirtschaftlich
muss die Schulleitung kompetent sein, da sie z. T. große finanzielle Mittel zu verwalten
hat.
Auch für die Öffnung der Schule nach außen ist die Schulleitung verantwortlich. E-
benso dafür, dass zu allen Beteiligten und Interessierten Informationen fließen. Darüber
hinaus muss die Schulleitung neue Impulse an alle Schulbeteiligten geben und
bereit sein, Impulsen von anderen offen gegenüber zu stehen.
Die Schulleitung muss in der Lage sein Entscheidungen zu treffen und dazu zu stehen.
Sie muss Fortbildungen für die LehrerInnen organisieren und auch selber an eigener
Fortbildung interessiert sein.
Somit erfordert die Stellung eines Schulleiters oder einer Schulleiterin viele Kompetenzen,
die man als LehrerIn vorher nicht erworben hat. Daher ist es wichtig, dass mit der
Berufung oder Ernennung zum Schulleiter auch eine Ausbildung einher geht, die das
nötige Know-how für diese vielen Tätigkeiten vermittelt. Im Lande Niedersachsen wird
seit neuestem die Aufgabe der Schulleitung als eigenständiger Beruf anerkannt
(Weser Kurier, 7.12.2002). Dafür wird den SchulleiterInnen je nach Größe der Schule
„Leitungszeit“ anerkannt. Zusätzlich nehmen die SchulleiterInnen an einem Qualifizierungsprogramm
teil. Gerade diese „Leitungszeit“ wird häufig von Seiten der Bildungsministerien
unterschätzt und dafür den SchulleiterInnen zuwenig Zeit zugestanden. Ein
gut geführter Betrieb, also auch eine gute Schule braucht aber eine gute Leitung, und
diese kostet Zeit.
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