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Was ist guter Grundschulunterricht ? Qualitätsstandards für den ...

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Diese Entscheidungen liegen allerdings, wie gesagt, nicht in der Hand der Schulen, genauso<br />

wenig wie die von Lemke <strong>für</strong> Bremen geforderte 6-jährige Grundschule (Bremer<br />

Anzeiger, 13.11.2002, S. 3), ebenfalls eine der eingangs erwähnten äußeren Rahmenbedingung.<br />

Diese Neuerung halte ich nur dann <strong>für</strong> sinnvoll, wenn sich Unterricht<br />

inhaltlich ändert, und tatsächlich alle Kinder individuell gefordert und gefördert wer<strong>den</strong>.<br />

Bleibt der Unterricht so wie er größtenteils noch <strong>ist</strong>, würde die Verlängerung der Grundschulzeit<br />

kaum Vorteile zur jetzigen Orientierungsstufe bringen, aber großen organisatorischen<br />

Aufwand bedeuten (die me<strong>ist</strong>en Grundschulen haben keinen Platz <strong>für</strong> zwei<br />

weitere Jahrgänge). Bei einer 6-jährigen Grundschule ergäbe sich dann allerdings die<br />

Möglichkeit, die ersten drei Klassen sowie die Klassen 4, 5 und 6 jeweils altersgemischt<br />

zu unterrichten.<br />

Für <strong>den</strong> Anfangsunterricht sicherlich sehr sinnvoll wäre es auch, wenn das LehrerInnen<br />

– SchülerInnen – Verhältnis sich verbessern würde. Wenn so viele Grundfertigkeiten<br />

im Anfangsunterricht erarbeitet wer<strong>den</strong> müssen, <strong>ist</strong> entweder die Möglichkeit zu zeitweisem<br />

Halbgruppenunterricht oder aber das zeitweise Vorhan<strong>den</strong>sein einer zweiten<br />

Lehrkraft eine große Hilfe. In Finnland wird Anfangsunterricht ausschließlich von zwei<br />

Lehrkräften gemeinsam gegeben (Bergk, 2002). Darauf wagt man in der Bundesrepublik<br />

Deutschland gar nicht zu hoffen.<br />

Innere Rahmenbedingungen<br />

Wenn sich die Schule dazu entschließt, offenen Unterricht in ihr Schulkonzept aufzunehmen,<br />

ergeben sich daraus notwendigerweise Änderungen in der schulinternen Admin<strong>ist</strong>ration<br />

und Organisation.<br />

Eine wichtige Änderung im normalen Schulalltag, die von der Schule selbsttätig entschie<strong>den</strong><br />

wer<strong>den</strong> kann, liegt in der Abschaffung der 45 -min – Stun<strong>den</strong>. Wenn Kinder<br />

wirklich die Möglichkeit haben sollen, konzentriert in ihrem Tempo an einer Sache zu<br />

arbeiten, kann der Gong nach einer ¾ Stunde nur störend sein (Rolff, 2002). Das eine<br />

Kind war vielleicht schon viel früher mit seiner Arbeit fertig, konnte also seine Pause<br />

früher sinnvoll einbauen – das andere Kind <strong>ist</strong> aber vielleicht gerade in einer wichtigen<br />

Arbeitsphase und hat gar keine Zeit eine Pause zu machen. Wichtig <strong>ist</strong> dann nur, dass<br />

jedes Kind bei seiner Pause darauf achtet, die anderen Kinder nicht zu stören. Dabei<br />

können die Kinder selbstverständlich nach eigener Entscheidung auch alle zusammen<br />

Pause machen, sie müssen sich aber nicht alle an einen einengen<strong>den</strong> Zeitplan halten.<br />

Wenn aber keine <strong>für</strong> alle Klassen gleichzeitigen Pausen mehr gemacht wer<strong>den</strong>, muss<br />

natürlich auch die Lehrfächerorganisation (FachlehrerInnen gibt es ja zum Teil auch<br />

schon in der ersten Klasse) daran angepasst wer<strong>den</strong>. Auch Aufsichtspläne müssen sich<br />

gänzlich ändern. Hier <strong>ist</strong> die Schulleitung gefragt, eine <strong>für</strong> alle akzeptable Lösung zu<br />

fin<strong>den</strong>. Auch der Austausch zwischen <strong>den</strong> LehrerInnen und zwischen SchülerInnen verschie<strong>den</strong>er<br />

Klassen bzw. Lerngruppen <strong>ist</strong> neu zu organisieren (Informationsweitergabe).<br />

Führung der Schule durch die Schulleitung<br />

Die Schule mit ihren Zielen und Vorstellungen muss gegenüber <strong>den</strong> übergeordneten<br />

Schulbehör<strong>den</strong> vertreten wer<strong>den</strong>. Diese Möglichkeit gibt die Kultusmin<strong>ist</strong>erin von Niedersachsen<br />

(Jürgens-Pieper) jetzt verstärkt <strong>den</strong> SchulleiterInnen. Ihrer Meinung nach<br />

sind die Schulen <strong>für</strong> <strong>den</strong> Lernerfolg der SchülerInnen verantwortlich. Somit gibt sie <strong>den</strong><br />

Schulen die Möglichkeit selbstständig zu wer<strong>den</strong>. Die SchulleiterInnen dürfen selbstständig<br />

Personal aussuchen, die LehrerInnen können bei Einhaltung ihrer Stun<strong>den</strong>ver-<br />

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