Was ist guter Grundschulunterricht ? Qualitätsstandards für den ...
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Schulmanagement<br />
Organisation und Admin<strong>ist</strong>ration der Schule<br />
Äußere Rahmenbedingungen<br />
Die Schule sollte die Möglichkeit haben unter Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen<br />
ein eigenes Schulprofil bzw. Schulkonzept zu entwickeln. Das bedeutet, jede<br />
Schule hat die Verpflichtung, aufgrund der gelten<strong>den</strong> Lehrpläne und der äußeren<br />
Rahmenbedingungen innovative Antworten auf die heutigen Herausforderungen selber<br />
zu entwickeln (MBWW, 1999).<br />
Als äußere Rahmenbedingung ergibt sich <strong>für</strong> die Schule die Frage, ob sie eine Verlässliche<br />
Grundschule, eine Volle Halbtagsschule oder eine Ganztagsschule <strong>ist</strong>. Diese<br />
Entscheidung liegt nicht in der Hand der Schulen, sondern des übergeordneten Bildungsmin<strong>ist</strong>eriums.<br />
Dabei bedeutet Verlässliche Grundschule, dass zwischen 8.00 Uhr und 13.00 Uhr je<br />
nach Stun<strong>den</strong>plan Unterricht oder Betreuung der Kinder stattfindet. Volle Halbtagsschule<br />
bedeutet, dass die Kinder von 8 – 13 Uhr Unterricht haben und nicht nur Betreuung.<br />
Es sind genügend Lehrerkapazitäten <strong>für</strong> Vertretungsstun<strong>den</strong> im Krankheitsfalle vorhan<strong>den</strong><br />
(jetzt wer<strong>den</strong> die Kinder oft bei Krankheit ihres Lehrers auf andere Klassen aufgeteilt,<br />
so dass <strong>für</strong> alle Kinder kein vernünftiger Unterricht mehr möglich <strong>ist</strong>). Außerdem<br />
sind Doppelbesetzungen <strong>für</strong> einzelne Stun<strong>den</strong> vorgesehen, wodurch sich Differenzierungsmöglichkeiten<br />
im Unterricht ergeben. Für die Ganztagsschule gibt es unterschiedliche<br />
Konzepte. Allen gemeinsam <strong>ist</strong>, dass es von der Schule organisierte Veranstaltungsangebote<br />
auch <strong>für</strong> <strong>den</strong> Nachmittag gibt.<br />
Im Moment wird in der Bundesrepublik Deutschland die Ganztagsschule als das Modell<br />
der Zukunft angesehen und entsprechend finanziell unterstützt. Auch hier in Bremen<br />
wer<strong>den</strong> ab nächsten Sommer vier Grundschulen zu Ganztagsschulen (Weser Kurier,<br />
20.12.2002). Doch die me<strong>ist</strong>en GrundschulleiterInnen legen gegen die <strong>für</strong> Bremen<br />
geplante Form von Ganztagsschulen Protest ein, da <strong>für</strong> <strong>den</strong> Nachmittag nur Betreuungsangebote<br />
mit dementsprechend geringem Entgelt <strong>für</strong> die Betreuungskräfte geplant<br />
und finanzierbar <strong>ist</strong>. Die Angebote nachmittags sind freiwillig, wodurch themenbezogene<br />
Projekte mit ständig wechselnd teilnehmen<strong>den</strong> Kindern nicht möglich sind. Es wird<br />
vor allem kein Unterricht nachmittags stattfin<strong>den</strong> (nur an einer Schule sind verbindliche<br />
Unterrichtsanteile auch am Nachmittag vorgesehen). Das <strong>ist</strong> bei <strong>den</strong> zu Verfügung stehen<strong>den</strong><br />
Mitteln <strong>für</strong> dieses Projekt nicht bezahlbar. Nicht bezahlbar <strong>ist</strong> auch die Einführung<br />
der Ganztagsschulen an allen Bremer Schulen, womit die Forderung Klafkis<br />
(1995) nach Gleichheit der Lerninhalte und Lernformen nicht mehr gewährle<strong>ist</strong>et <strong>ist</strong>.<br />
Schon das eigentlich sehr erfolgreiche Modell der Vollen Halbtagsschule wäre eine<br />
große Verbesserung <strong>für</strong> die Ausbildungssituation an <strong>den</strong> Grundschulen. In Rheinland-<br />
Pfalz (MBWW, 1999) <strong>ist</strong> dieses Konzept der Vollen Halbtagsschule ein wichtiger Schritt<br />
zur Qualitätssicherung an Schulen: „Das Konzept der Vollen Halbtagschule zielt darauf<br />
ab, dass sich die Lernorganisation einer Schule, das Schulleben, die Unterrichtsinhalte<br />
in einem von jeder Schule selbst gesteuerten und selbst verantworteten Prozess verändern.<br />
Vielleicht wäre die Volle Halbtagsschule mit Unterstützung durch <strong>den</strong> Bund tatsächlich<br />
<strong>für</strong> alle Bremer Grundschulen finanzierbar und ein großer Schritt in die richtige<br />
Richtung. Leider wurde dieses Konzept trotz erfolgreicher Modellversuche aus Finanzgrün<strong>den</strong><br />
in Bremen zugunsten der Verlässlichen Grundschule aufgegeben.<br />
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