Platz <strong>für</strong> diesen großen Stuhlkreis. Vielleicht machen auch einige Kinder gerade eine Vorleserunde und die Kinder möchten sich gemütlich auf Decken und Kissen auf die Erde legen. Alle diese Möglichkeiten sollten <strong>den</strong> Kindern ruhig gegeben wer<strong>den</strong>. Hyperaktive Kinder dagegen brauchen viel Bewegungsmöglichkeiten zwischendurch. Sie wechseln vielleicht häufiger mal <strong>den</strong> Platz oder gehen zwischendurch einmal durch die Klasse, um <strong>den</strong> anderen zuzusehen. Wenn sie trotzdem mit ihrer Arbeit gut vorankommen <strong>ist</strong> das kein Problem. Wichtig <strong>für</strong> jede Klasse finde ich die Ausstattung mit Nachschlagewerken. Ich kenne einige Klassen, ja sogar ganze Schulen, in <strong>den</strong>en ich noch kein Lexikon gesehen habe, welches <strong>den</strong> SchülerInnen unmittelbar zugänglich wäre. Wenn ich be<strong>den</strong>ke, wie oft wir zuhause in einem Lexikon etwas nachschlagen, wie viel sinnvoller <strong>ist</strong> diese Möglichkeit dann <strong>für</strong> <strong>den</strong> Unterricht. Schließlich <strong>ist</strong> man als LehrerIn auch nicht allwissend. Gut fände ich auch, wenn die Klassen die Möglichkeit und die Ausstattung hätten, auch mal Experimente durchzuführen. Wenn eine interessante Frage auftaucht muss es die Möglichkeit geben, auszuprobieren, wie die Antwort lautet. Im Rahmenplan <strong>für</strong> die Grundschule Bremen 2002 / Sachunterricht sollen die Kinder am Ende des vierten Schuljahres in der Lage sein, Fragestellungen und Lösungsmöglichkeiten zu Problemen zu entwickeln, kleine Experimente zu planen und durchzuführen, technische Anwendungen und Messverfahren zu nutzen, Abläufe und Ergebnisse von Beobachtungen zu dokumentieren, Ergebnisse zu folgern und zu präsentieren. Schon im Anfangsunterricht kann man das mit kleinen Experimenten üben. Können die Kinder noch nicht ausreichend schreiben, so können sie <strong>den</strong> Versuchsaufbau malen. Wichtig <strong>ist</strong>, dass die Kinder schon sehr früh Metho<strong>den</strong> lernen ihre Ideen und Theorien zu dokumentieren, zu überprüfen, zu bestätigen, zu verwerfen oder sie zu modifizieren. Ob ein Klassenraum dagegen mit Computern ausgestattet sein muss, kommt darauf an, wie er im Unterricht genutzt wer<strong>den</strong> soll. Wenn die Lehrperson bei jedem Thema krampfhaft überlegt, was man am Computer zu diesem Thema machen kann <strong>ist</strong> es sicher nicht sehr sinnvoll. Jeder, der viel am Computer arbeitet, weiß, dass z. B. eine Internetrecherche u. U. sehr viel mehr Zeit kostet als sie Nutzen bringt (es gibt schließlich auch gute Bücher). Es <strong>ist</strong> sicher wichtig, dass die Kinder mit dem Medium Computer vertraut wer<strong>den</strong>. Es <strong>ist</strong> auch sehr sinnvoll, ein didaktisch gutes Computerprogramm <strong>den</strong> Kindern zugänglich zu machen (z. B. „Matheland“ (Cornelsen) <strong>für</strong> <strong>den</strong> Mathematikunterricht oder „Lesen durch Schreiben“ (Heinevetter-Verlag) <strong>für</strong> <strong>den</strong> Deutschunterricht). Auch zu Übungszwecken können Computer als ergänzendes Angebot im Unterricht eingesetzt wer<strong>den</strong> (Kastel & Reincke, 2002). Aber zu erwarten, dass die Kinder, weil sie in der Grundschule am Computer gesessen haben später im Berufsleben auch gut mit Computern zurechtkommen, <strong>ist</strong> sicher illusorisch. Dazu verläuft die Entwicklung auf diesem Markt viel zu schnell, zu unvorhersehbar und in zu viele verschie<strong>den</strong>e Richtungen (Windows, Unix, Linux, Mac.....). Schulangebote Ein weiteres Qualitätsmerkmal <strong>für</strong> Schule sind ein reichhaltiges Schulleben sowie die Angebote der Schule. Gibt es Wahlmöglichkeiten der Fächer? Gibt es außerschulische Angebote und Aktivitäten? Wer<strong>den</strong> Schulfeste von und mit <strong>den</strong> SchülerInnen veranstaltet? Führen auch die Lehrer mal ein Theaterstück vor? Hier <strong>ist</strong> die Palette an Möglichkeiten nahezu unbegrenzt. Früher gab es sehr viele von LehrerInnen angebotene AGs (Arbeitsgruppen zu einem bestimmten Thema, z. B. Volleyball - AG, Computer - AG etc.). Durch die Erhöhung der Stun<strong>den</strong>zahl <strong>für</strong> die Lehre- 21
Innen und die manchmal mangelnde Anerkennung dieses persönlichen Einsatzes durch Schulleitung und Elternschaft sind diese Angebote an vielen Schulen leider sehr zurück gegangen. Angebote, wie z. B. hier in Bremen auch die Teilnahme einer Klasse am Leseclub sind vielfach Einzelinitiativen von Lehrpersonen, die bei deren Weggang sofort wieder einschlafen. Hier müsste sich vielleicht die gesamte Schule mehr zuständig fühlen und die Kooperation zwischen <strong>den</strong> Lehrkräften und der Schulleitung besser wer<strong>den</strong>. 22