Was ist guter Grundschulunterricht ? Qualitätsstandards für den ...
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gen) sind, sollten drei didaktische Forderungen an <strong>den</strong> Unterricht erfüllt sein: Es sollte<br />
ein 1. offenes, 2. handlungsorientiertes Lehr- und Lernangebot <strong>für</strong> die Kinder in<br />
3. altersgemischten Gruppen geben.<br />
Offener Unterricht<br />
<strong>Was</strong> aber <strong>ist</strong> „offener Unterricht“?<br />
Für die Durchführung offenen Unterrichts hat Peschel (2002/I) ein Stufenmodell entwickelt<br />
2 :<br />
Stufe 0: Die organisatorische Öffnung<br />
als Vorstufe „Geöffneter Unterricht“ – nicht „Offener Unterricht“<br />
• Organisatorische Öffnung durch „Differenzierung von oben“ (durch <strong>den</strong> Lehrer)<br />
• Arbeitsformen: freie Arbeit, Wochenplan, Werkstätten, Stationen etc.<br />
• Inhalte und Metho<strong>den</strong> wie im traditionellen Unterricht (Vorgabe des Lernwegs durch<br />
Lehrererklärungen, lehrgangsmäßige Gestaltung der Arbeitsmaterialien<br />
• Lernen muss Passung haben (lernpsychologisch – didaktische Begründung)<br />
Stufe 1: Die methodische Öffnung<br />
als Grundbedingung <strong>für</strong> je<strong>den</strong> „Offenen Unterricht“<br />
• Methodische Öffnung durch „Individualisierung von unten“ (durch <strong>den</strong> Schüler)<br />
• Arbeitsformen: Reisetagebücherunterricht (Ruf / Gallin 1998)<br />
• Freigabe des Lernwegs<br />
• Wahl der Inhalte und Problemstellungen oftmals allein durch die Lehrperson<br />
(ein Beispiel dazu: vgl. Gallin & Ruf, 1995)<br />
• Lernen <strong>ist</strong> ein eigenaktiver Konstruktionsprozess des Einzelnen (lern- und entwicklungspsychologische<br />
Begründung)<br />
Stufe 2: Die methodische und inhaltliche Öffnung<br />
als weitgehende Umsetzung eines „Offenen Unterrichts“<br />
• Zusätzlich zur methodischen auch inhaltliche Öffnung durch stoffbezogene Mit- /<br />
Selbstbestimmung des Schülers<br />
• Aufgabe der Lehrperson: Sicherung der „Lernatmosphäre“, Impulse geben, strukturieren,<br />
Lernfortschritte der Kinder verfolgen ....<br />
(Beispiel: vgl. „Die Didaktik des weißen Blattes“ von H. Zehnpfennig, 1992)<br />
• Lernen <strong>ist</strong> am effektivsten, wenn es vom Lernen<strong>den</strong> als selbstbestimmt und signifikant<br />
erlebt wird (lern- und motivationspsychologische Begründung)<br />
Stufe 3: Die soziale Öffnung<br />
<strong>ist</strong> die Öffnung des Unterrichts in Richtung Demokratie und Selbstverwaltung<br />
• Soziale / persönliche Öffnung durch Basisdemokratie und Schülermitgestaltung (Unterrichtsablauf,<br />
Rahmenbedingungen, Regelstrukturen etc.)<br />
• Arbeitsformen: „Didaktik der sozialen Integration“ (Peschel, 2002)<br />
• Ergänzung eines je<strong>den</strong> Unterrichts auf der Ebene des sozialen Miteinanders<br />
• Verwirklichung von Basisdemokratie und Schülermitgestaltung<br />
2 Die kursiv gedruckten Teile stammen direkt aus Peschel, 2002/I, die normal gedruckten sind erläuternde<br />
Ergänzungen aus Peschel (2000).<br />
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