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Was ist guter Grundschulunterricht ? Qualitätsstandards für den ...

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Forderungen an <strong>den</strong> Unterricht<br />

Unterricht hat, um Klafkis Forderungen gerecht zu wer<strong>den</strong>, heute ganz neue Ansprüche:<br />

Eine Lehrperson bereitet nicht mehr einen Unterricht <strong>für</strong> alle Kinder vor, sie kann<br />

aber auch nicht <strong>für</strong> 25 – 30 Kinder jeweils eigene Angebote machen, um die unterschiedlichen<br />

Lernvoraussetzungen (soziale, ge<strong>ist</strong>ige, motorische ...) der SchülerInnen<br />

individuell zu berücksichtigen. Damit wäre jede Lehrperson überfordert (Carle, 2001).<br />

Trotzdem <strong>ist</strong> laut Brügelmann (2001/I) die Integration und individuelle Förderung die<br />

zentrale pädagogische Aufgabe der Grundschule und vor allem eine Anforderung an<br />

<strong>den</strong> Anfangsunterricht („Bildung <strong>für</strong> alle“ <strong>ist</strong> eine Forderung Klafkis, 1995). Eine Differenzierung<br />

„von oben“ überfordert die Lehrperson nicht nur vom Aufwand (<strong>den</strong> didaktischen<br />

Möglichkeiten), sondern auch von ihrer Diagnosefähigkeit her. Eine Individualisierung<br />

muss also „von unten“, durch die SchülerInnen passieren, indem ihnen<br />

Wahlmöglichkeiten <strong>für</strong> verschie<strong>den</strong>e Inhalte, Anspruchsniveaus und Wege des Lernens<br />

geboten wer<strong>den</strong>: Der Unterricht muss geöffnet wer<strong>den</strong>. Das Konzept der Öffnung<br />

basiert laut Brügelmann (2001/I) auf drei Annahmen:<br />

• Die Unterschiedlichkeit der Kinder erlaubt keinen gleichschrittigen Unterricht.<br />

• Lernen lässt sich von außen nicht steuern und kontrollieren, sondern nur anregen<br />

und stützen.<br />

• Die Rechte der Kinder begrenzen <strong>den</strong> pädagogischen Anspruch der Erwachsenen.<br />

Unterrichtsvorbereitung<br />

Durch die Öffnung des Unterrichts wird die Vorbereitung <strong>für</strong> <strong>den</strong> Unterricht stark verändert.<br />

Offener Unterricht <strong>ist</strong> nicht planbar wie herkömmlicher Unterricht. Planung <strong>ist</strong> aber<br />

auch kein Widerspruch zu Offenheit, wenn die Planung selber offen bleibt. Nach Zehnpfennig<br />

et al. (2002) <strong>ist</strong> Planung offen, „wenn sie<br />

• von einer ungeplant eingetretenen „zufälligen“ Situation aus weiterplant, aber<br />

mögliche Abläufe nicht festlegt, sondern als Alternativen bereithält<br />

• mit Beteiligung aller Plansubjekte (dazu gehören auch die Kinder!) verändert<br />

wer<strong>den</strong> kann.“<br />

Dabei umfasst die Planung durch die Lehrperson überwiegend die Materialbeschaffung<br />

und –bereitstellung sowie die Vorbereitung von Impulsen, die <strong>den</strong> Lernweg der Kinder,<br />

sofern es die Kinder anspricht, in eine bestimmte Richtung lenken und erweitern können.<br />

Diese Art von Unterrichtsplanung erfordert von der Lehrperson sehr viel Flexibilität<br />

und Spontanität.<br />

Didaktik des integrativen Anfangsunterrichts<br />

Die nach Klafki (1995) zu erwerben<strong>den</strong> Kompetenzen der Kinder beruhen vor allem<br />

darauf, dass die Kinder eigenständig und eigenverantwortlich zu Lernen lernen. Da die<br />

Interessen, das Vorwissen und die Fähigkeiten der Kinder so unterschiedlich (hetero-<br />

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