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Systemische Schulentwicklungsforschung am Beispiel des ...

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Ursula Carle<br />

<strong>Systemische</strong> <strong>Schulentwicklungsforschung</strong> <strong>am</strong> <strong>Beispiel</strong> <strong>des</strong><br />

Schulversuchs "Veränderte Schuleingangsphase an<br />

Thüringer Grundschulen"<br />

Seit März 2000 beteiligen sich 15 Grundschulen <strong>am</strong> Schulversuch "Veränderte<br />

Schuleingangsphase" in Thüringen. Sie erproben integrativen Schulanfang mit<br />

jahrgangsgemischten Klassen und entwickeln dabei arbeitsteilig Materialien für<br />

Schulen, die sich ebenfalls verändern wollen. Der folgende Artikel stellt die<br />

verschiedenen Komponenten <strong>des</strong> Unterstützungssystems und der wissenschaftlichen<br />

Begleitung vor, um an diesem <strong>Beispiel</strong> einen Weg zu systemischer<br />

<strong>Schulentwicklungsforschung</strong> zu veranschaulichen.<br />

1 Was kennzeichnet systemische<br />

<strong>Schulentwicklungsforschung</strong>?<br />

Sämtliche neueren Ergebnisse der <strong>Schulentwicklungsforschung</strong> belegen, dass Schule<br />

sich nicht deterministisch weiterentwickeln lässt. Weder angeordnete Veränderungen<br />

von oben noch die kleinen Reformen im Klassenzimmer konnten durchgreifende oder<br />

gar zügige Veränderungen <strong>des</strong> Bildungswesens hervorbringen (Forschungsüberblick:<br />

CARLE 2000a, 43ff). Zwischenstaatliche Vergleiche verschiedener Bildungswesen wie<br />

TIMSS lassen darauf schließen, dass es nicht vornehmlich die Organisationsstruktur der<br />

Bildungsgänge ist, die - wie man lange vermutete - für die Leistungsunterschiede<br />

verantwortlich gemacht werden kann. Vielmehr scheinen zusätzlich vielfältige,<br />

untereinander prozessbezogen immer wieder anders zus<strong>am</strong>menspielende, Faktoren<br />

ebenso wirks<strong>am</strong> zu sein. Sie reichen von der Wertschätzung der Schule in der<br />

Gesellschaft über den Grad der Schülerorientierung, die Erziehungsleistung der Eltern<br />

bis hin zum vorhandenen und aktuell verfügbaren Unterrichtsmaterial.<br />

Schulentwicklungsarbeit ist also höchst kompliziert und keineswegs per individueller,<br />

kollektiver oder organisationaler Anordnung zu leisten. Aber auf den konkreten<br />

Schulentwicklungsfall bezogen sind wir wider besseres Wissen immerzu in der Gefahr,<br />

traditionell deterministisch zu denken. Die Vorstellung fällt uns ausgesprochen schwer,<br />

dass gezielte Anstöße zu vielfältigen Veränderungen führen, deren Einflusskräfte<br />

Dyn<strong>am</strong>iken mit hoher Kontingenz entwickeln können. So wissen wir heute, dass<br />

pädagogische oder organisationale Zielmodelle durch Schulen nicht einfach<br />

übernommen werden. Selbst Lehrpläne lassen sich weder per Erlass noch durch<br />

Weiterbildung handlungswirks<strong>am</strong> implementieren. Schulentwicklung als Versuch einer<br />

gezielten Beeinflussung komplexer schulischer Veränderungsprozesse gleicht folglich<br />

der Bewegung auf eisglatter Bahn und erfordert vorher nicht eindeutig bestimmbare<br />

Balanceakte.<br />

<strong>Systemische</strong> <strong>Schulentwicklungsforschung</strong> ist eine konzeptionell und methodisch<br />

elaborierte Strategie zur Gewinnung überzufälligen Einflusses auf dieses komplexe,<br />

stark eigendyn<strong>am</strong>ische Entwicklungsgeschehen. Wer das Geschehen untersuchen will,<br />

muss sich mitten hinein wagen, denn der Blackbox-Blick von außen bringt keine<br />

Erkenntnisse über den Prozess aus der Innenperspektive und d<strong>am</strong>it auch keine<br />

profunden Aussagen darüber, wie dieser Prozess modellierbar ist. Wer sich hinein


egibt, verliert andererseits distanzierte Objektivität, in der klassischen<br />

Erkenntnistheorie eine Bedingung gültiger Erkenntnis. <strong>Systemische</strong><br />

<strong>Schulentwicklungsforschung</strong> wird, da sie sich dem Feld nicht entziehen kann, folglich<br />

selbst zu einem Bestandteil der Entwicklungsdyn<strong>am</strong>ik, zum methodisch gestützten<br />

"Selbst"-Erkenntnisprozess.<br />

2 Die Wirkungsfelder im Schulversuch<br />

Im Thüringer Schulversuch soll eine flexible Schuleingangsphase mit integrativem,<br />

jahrgangsgemischtem Unterricht eingeführt werden. 15 Schulen wurden vom Thüringer<br />

Kultusministerium zugelassen. Sieht man nur auf diejenigen Akteursgruppen, die auf<br />

diesen Schulversuch Einfluss haben, dann lässt sich folgen<strong>des</strong> Bild zeichnen:<br />

Betriebe<br />

Kommunen<br />

Grundschulen<br />

Kindergärten<br />

Förderschulen<br />

Weiterführende<br />

Schulen<br />

Schulpsych. Dienst<br />

Freundschaften/<br />

Verwandtschaften<br />

Vereine<br />

Kirchen<br />

Medizinischer Dienst<br />

Gs im<br />

Schulversuch<br />

Klasse/St<strong>am</strong>mgruppe<br />

Eltern<br />

Schulaufsicht<br />

Schüler<br />

/ innen<br />

Studienangebote<br />

Förder-<br />

Pädag.<br />

Hort in der<br />

GS<br />

GS-L<br />

Sozial-<br />

Pädag.<br />

Wirkungsnetz Schulversuch<br />

ThILLM: GS-Te<strong>am</strong><br />

Ausbildungsseminar<br />

Elternschaft<br />

Kollegium<br />

Wissenschaftliche<br />

Begleitung<br />

TKM Referat GS<br />

Im Mittelpunkt <strong>des</strong> Schulversuchs, sozusagen im Kern <strong>des</strong> Prozesses steht das Lernen<br />

und die Entwicklung der Kinder. Ziel ist die Verbesserung der Lernmöglichkeiten aller<br />

Kinder <strong>am</strong> Schulanfang. Um diesen Kernprozess der primären Akteure <strong>des</strong><br />

Schulversuchs lassen sich Serviceprozesse denken, deren vornehmliche Aufgabe die<br />

Unterstützung der Kinder ist: Die St<strong>am</strong>mgruppe, die GrundschullehrerInnen, die<br />

FörderschullehrerInnen, sozialpädagogische Fachkräfte (z.B. HorterzieherInnen) aber<br />

auch die Eltern, die Bezugsgruppen <strong>des</strong> einzelnen Kin<strong>des</strong>, die Klasse bzw. die Schule<br />

als Lerngemeinschaft ebenso wie konkurrierende und kooperierende Institutionen<br />

(sekundäre Akteure). Ihre Vertreter bilden je einen Beirat auf lokaler Ebene und<br />

lan<strong>des</strong>weit. Einige Serviceeinrichtungen (tertiäre Akteure <strong>des</strong> Schulversuchs) beziehen<br />

sich speziell auf den Schulentwicklungsprozess: Das Thüringer Institut für<br />

Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (ThILLM), das Thüringer<br />

Kultusministerium (TKM) und die Wissenschaftliche Begleitung.<br />

Für eine systemische Sichtweise ist es kennzeichnend, dass die gegenseitigen Einflüsse<br />

der verschiedenen Akteure anerkannt werden. Entwicklung nur in einem Bereich, etwa<br />

beschränkt auf das unterrichtliche Lernen der Kinder, führt nicht zu einer nachhaltigen


Verbesserung schulischer Leistung. Nachhaltigkeit erfordert vielmehr, dass alle<br />

Beteiligten in der Auseinandersetzung mit dem Entwicklungsprozess ein höheres<br />

Tätigkeitsniveau erreichen, d. h. in ihrem Handeln reflektierter werden und zugleich<br />

neue Strukturen entwickeln, die die neuen Anforderungen <strong>des</strong> integrativen Schulanfangs<br />

kompetenter und koordinierter bewältigen helfen. Einfluss ersetzt hier Lenkung,<br />

Kooperation Gefolgschaft.<br />

3 Modellieren statt determinieren<br />

Im alltäglichen Ablauf sind die verschiedenen Akteursebenen jedoch kaum koordiniert.<br />

Es ist nur eine geringe Systemhaftigkeit feststellbar (CARLE 2000a, 364ff). Wie sollten<br />

in diesem Geflecht Entwicklungseinflüsse untersucht werden können? Gleicht ein<br />

solcher Schulversuch doch einem Dschaganathwagen, der nur kollektiv und auch nur zu<br />

einem gewissen Grade steuerbar ist, ansonsten jedoch "von spannungsreichen<br />

widersprüchlichen, hin- und herdrängenden und verschiedenartigen Einflüssen getrieben<br />

wird" (GIDDENS 1996, 174). GIDDENS bemüht dieses Bild aus der indischen Mythologie,<br />

in "Konsequenzen der Moderne".<br />

Substanzontologischer Determinismus sieht einen solchen Schulversuch demgegenüber<br />

aus der klassischen Subjekt-Objekt-Perspektive, d. h. den einheitlichen Block Schule<br />

auf der einen Seite und den eingreifenden Akteur auf der anderen Seite, <strong>des</strong>sen<br />

methodisches Einwirken den Zustand <strong>des</strong> Objektes zielorientiert verändert. Dabei ist der<br />

Eingreifende nicht zugleich Teil seines Objekts. Wir sind gewohnt, so zu denken und zu<br />

forschen. Es ist einfach, entspricht im mechanischen Feld auch der Regel, bildet in<br />

komplexen sozialen Zus<strong>am</strong>menhängen aber die absolute Ausnahme.<br />

Auch die etwas kompliziertere frühkybernetische Blackbox-Variante mit<br />

Rückkopplung, Soll-Ist-Differenzen, Stell- und Störgrößen weicht von diesem<br />

statischen Bild nur geringfügig ab. Leider folgt die Wirklichkeit auch diesem<br />

Einwirkungsmuster nicht, obwohl es sich immer noch relativ einfach untersuchen ließe.<br />

Was uns GIDDENS mit der Metapher <strong>des</strong> Dschaganatwagens zumutet, geht darüber einen<br />

weiteren - wie ich meine, dr<strong>am</strong>atischen - Schritt hinaus und trifft die Situation eines<br />

Schulversuchs bei weitem besser. Der Schicksalswagen rollt eigendyn<strong>am</strong>isch, die<br />

Schule entwickelt sich eigendyn<strong>am</strong>isch. Wir als Wissenschaftlerinnen sitzen auf dem<br />

Wagen, sind Teil dieses Entwicklungsprozesses, aber wir laufen zugleich auch vor,<br />

neben und hinter dem Wagen, immer unter der Gefahr überrollt zu werden oder ihn aus<br />

den Augen zu verlieren.<br />

Aufhalten lässt sich der Wagen <strong>des</strong> Schulversuchs allerdings nicht und wie wir<br />

zähneknirrschend eingestehen müssen, steuern lässt er sich auch nicht, obwohl wir Teil<br />

<strong>des</strong> Steuerungssystems sind.<br />

GIDDENS fordert Hoffnung, einen utopischen Realismus. Ich gehe zehn Jahre später<br />

einen Schritt weiter. Wir die primären, sekundären und tertiären Akteure <strong>des</strong><br />

institutionellen Veränderungsprozesses von Schule können unseren durchaus<br />

vorhandenen, wenn auch nicht determinierenden Einfluss auf die Bewegung der Schule<br />

bewusster machen und dazu Reflexionsmodelle nutzen. Wir können Schule im<br />

DEWEY'schen Sinne experimentell verbessern etwa durch gezielte Entwicklung von


Kompetenz, von Organisation und von Wissensmanagement. Dazu können wir<br />

komplexmethodische Instrumente nutzen. Wir können den Schulversuch auch<br />

institutionell koordinieren (Knowledge Community) und dazu Raum und Zeit mit<br />

modernen technologischen Mitteln überwinden lernen (CARLE 2000a, 381 ff). Im<br />

Schulversuchsbeispiel ist es die Kernaufgabe der Serviceeinrichtungen, die Entwicklung<br />

der Schulen in diesem Sinne zu fördern.<br />

4 Unterstützungsangebote und Wissenschaftliche Begleitung<br />

Nach außen und innen gibt es eine klare Aufgabenteilung zwischen dem Thüringer<br />

Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (ThILLM) und der<br />

Wissenschaftlichen Begleitung.<br />

Das ThILLM hat die Aufgabe übernommen, den Schulen <strong>des</strong> Schulversuchs im Prozess<br />

ihrer Entwicklung Unterstützung anzubieten. Hierfür wurde eine ganze Palette von<br />

Unterstützungsangeboten zur Schulentwicklung erarbeitet. Sie enthält Beratungs-,<br />

Begleitungs- und Qualifizierungsangebote mit zwei inhaltlichen Schwerpunkten: Zum<br />

einen zielen die Angebote auf die Ausbildung schulinterner Gruppen zur Steuerung und<br />

Gestaltung <strong>des</strong> Entwicklungsprozesses. Zum anderen bieten sie ein prozessbegleiten<strong>des</strong><br />

Training für integrativen jahrgangsgemischten Unterricht in einer flexiblen<br />

Schuleingangsphase. Diese Konzeption wird durch Prinzipien getragen, die sich in der<br />

Arbeit mit Schulen als wesentlich und hilfreich herausgestellt haben (CARLE/HAHN<br />

2000): Entwicklung gelingt dann besser, wenn die an der Schule Tätigen fördernde<br />

Faktoren kennen, initiieren oder stärken und hemmende systematisch reflektieren und<br />

verändern.<br />

Schulversuche haben Modellcharakter und daher den Auftrag, ihre Erkenntnisse und<br />

Arbeitsergebnisse anderen Schulen und der interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu<br />

machen. Dabei gehen sie arbeitsteilig und schwerpunktmäßig vor. Jede Schule<br />

entwickelt in ihrem Schwerpunkt Handreichungen für die anderen Schulen <strong>des</strong><br />

Schulversuchs. Das ThILLM unterstützt die Schulen auch gezielt in diesen<br />

Schwerpunkten bei der Erarbeitung <strong>des</strong> Materials.<br />

Die wissenschaftliche Begleitung dokumentiert den Entwicklungsprozess aller 15<br />

Schulen und schreibt jährlich einen Bericht über die Fortschritte <strong>des</strong> Ges<strong>am</strong>tversuchs an<br />

das Kultusministerium. Es geht nicht darum, die einzelnen Schulen zu bewerten oder<br />

gar in Konkurrenz zu einander zu vergleichen. <strong>Systemische</strong> Schulentwicklung<br />

anerkennt ja gerade, dass es nicht die Schulen alleine sind, schon gar nicht einzelne<br />

Lehrerinnen und Lehrer, die den Entwicklungsprozess zu tragen haben. Vielmehr<br />

handelt es sich um vielfältige hin- und herdrängende Kräfte, die im Laufe <strong>des</strong> Prozesses<br />

ihre Wirkung entfalten - mehr oder weniger einflussreich.<br />

Die Dokumentation dieses komplexen Prozesses gelingt nur, mit vielfältigen Methoden<br />

der Bewusstmachung. Im ersten Jahr lag der Fokus auf einer Erhebung der<br />

Ausgangslage. An jeder Schule wurden zus<strong>am</strong>men mit dem Kollegium Chancen und<br />

Risiken für den Schulversuch herausgearbeitet (SWOT-Analysen). Es folgte eine<br />

schriftliche Befragung zu offengebliebenen Details und ein abschließen<strong>des</strong><br />

Telefoninterview mit jeder Schulleitung bzw. Steuergruppe. In den beiden Folgejahren<br />

sollen Engpassanalysen Einblick in den Prozess, seine Wege und Stockungen bringen.


Wir wollen auch lernen, wie von Schulen erarbeitetes Material für andere Schulen<br />

handhabbar gestaltet werden kann, wie also die Erfahrungen von Schulen anderen auch<br />

außerhalb gegenseitiger Besuche nutzbar gemacht werden können. Die Unterstützung<br />

<strong>des</strong> Materialentwicklungsprozesses der Schulen in ihren dafür gewählten<br />

Schwerpunkten verspricht Einblick in didaktische und pädagogische Arbeits- und<br />

Denkweisen. Aus den systematischen reflexionsfördernden Erhebungen an den Schulen<br />

und aus der Unterstützung ihrer Arbeit, so unsere These, lassen sich Schlüsse für eine<br />

effektivere Modellierung <strong>des</strong> Entwicklungsprozesses ziehen. Im letzten Jahr <strong>des</strong><br />

Schulversuchs wird dann wieder eine SWOT-Analyse eingesetzt, um die Chancen und<br />

Risiken für eine nachhaltige Fortführung der Errungenschaften <strong>des</strong> Schulversuchs zu<br />

erheben.<br />

Koordination von Unterstützung und<br />

Wissenschaftlicher Begleitung<br />

Zentrale<br />

Fortb./Werkst.<br />

Schulentwicklung<br />

Wiss.<br />

Begleitung<br />

Schriftspracherwerb<br />

Projektmanagement<br />

1 u. 2<br />

Mathe 2000<br />

Videodokumentationen<br />

Angebote <strong>des</strong> ThILLM:<br />

Schulbegleitung<br />

Schulbegleitung<br />

Schulbegleitung<br />

Schulbegleitung<br />

Schulbegleitung<br />

Interviews<br />

Klassenkorrespondenzen<br />

Unterrichtshospitationen<br />

Engpassanalysen<br />

• Schulbegleitung zur Unterrichts- und<br />

Organisationsentwicklung<br />

• Zentrale Werkstätten zur Unterrichts- und Schulbegleitung<br />

• Zentrale Fortbildungen<br />

Einführungsveranstaltung<br />

Leistungsdukumentation<br />

Leitfäden<br />

SWOT-<br />

Analysen<br />

Trotz klarer Zuständigkeiten arbeiten Wissenschaftliche Begleitung und das<br />

Unterstützungste<strong>am</strong> <strong>des</strong> ThILLM kooperativ. Zeitlich und inhaltlich sind alle Aktionen<br />

koordiniert. Hierzu dienen regelmäßige Planungssitzungen. Alle zentralen Angebote <strong>des</strong><br />

ThILLM werden ebenfalls dokumentiert und mit den Veranstalterinnen validiert.<br />

Beiratssitzungen erweitern das Spektrum an Perspektiven und geben Signale, in welche<br />

Richtungen Unterstützung gebraucht wird.<br />

5 Vorläufiges Fazit<br />

<strong>Systemische</strong> Schulentwicklung braucht genauso wie systemische<br />

<strong>Schulentwicklungsforschung</strong> vor allem dreierlei:


- Kooperation über die Professionsgrenzen hinweg<br />

- Persönliches Engagement aller Beteiligten für die Ziele <strong>des</strong> Schulversuchs<br />

- Mut zur Erprobung neuer reflexionssteigernder und wissensgenerierender Methoden<br />

Da bekannt ist, dass Schulversuche nie schief gehen können, weil sie immer<br />

Entwicklungszuwächse zu verzeichnen haben, muss systemische<br />

<strong>Schulentwicklungsforschung</strong> über die bloße Erfassung <strong>des</strong> Fortschritts hinaus auch<br />

Aussagen zu der Frage anstreben, wie der Fortschritt zustande k<strong>am</strong>. Sie sollte<br />

begründete Aussagen darüber machen können, wie die neuen Erkenntnisse und<br />

Kompetenzen über die <strong>am</strong> Schulversuch Beteiligten hinaus in die Breite <strong>des</strong><br />

Bildungswesens hineinwirken können und wie eine nachhaltige Verbesserung erreicht<br />

werden kann.<br />

6 Literatur<br />

CARLE, U. (2000a): Was bewegt die Schule? Internationale Bilanz - praktische<br />

Erfahrungen - neue systemische Möglichkeiten für Schulreform, Lehrerbildung,<br />

Schulentwicklung und Qualitätssteigerung. Baltmannsweiler: Schneider Hohengehren<br />

Carle, U. (2000b): Der bildungspolitische und pädagogische Kontext <strong>des</strong> Thüringer<br />

Schulversuchs zur Neugestaltung der Schuleingangsphase. In: Thüringer Institut für<br />

Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien<br />

CARLE, U. (2001): Neustrukturierung <strong>des</strong> Schulanfangs - Inhalte <strong>des</strong> Konzepts und<br />

Stand der Forschung. In: Grundschulforschung Bd. 4 (im Erscheinen)<br />

CARLE, U./ HAHN, H. (2000): <strong>Systemische</strong> Unterstützung der Schulen im Schulversuch.<br />

In: Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien<br />

CARLE, U./ HENSCHEL, M./ KLOSE, S. (2000): Fragenkatalog zur SWOT-Analyse. In:<br />

Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien<br />

DEWEY, J (1993): Demokratie und Erziehung. Eine Einleitung in die philosophische<br />

Pädagogik. Weinheim: Beltz (3. Aufl., 1. Dt. Aufl. 1930; engl. Orig. 1916: Democracy<br />

and Education. An Introduction to the Philosophy of Education)<br />

DEWEY, J. (1998): Die Suche nach Gewissheit. Eine Untersuchung <strong>des</strong> Verhältnisses<br />

von Erkenntnis und Handeln. Frankfurt / Main: Suhrk<strong>am</strong>p (engl. Orig. 1929: The Quest<br />

for Certainty)<br />

GIDDENS, A. (1996): Konsequenzen der Moderne. Frankfurt / Main: Suhrk<strong>am</strong>p (engl.<br />

Orig. 1990: The Consequences of Modernity)<br />

Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (Hrsg.)<br />

(2000): Veränderte Schuleingangsphase an Thüringer Grundschulen -<br />

Entwicklungsstand und Perspektiven eines Schulversuchs. - Reihe Impulse - Bad Berka:<br />

ThILLM (im Erscheinen)

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