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Doch wer sind sie eigentlich, die wohl berühmtesten Nationalhelden Frankreichs aus der Feder<br />

von Alexandre Dumas? Allen voran steht natürlich der tapfere d’Artagnan, der seinen Mut immer<br />

wieder unter Beweis zu stellen vermag. D’Artagnans unbekümmerte Sorglosigkeit hat ihn schon<br />

in so manche brenzlige Lage gebracht. Gut, dass seine Freunde ihm immer aus der Patsche helfen.<br />

Doch dafür verteidigt d’Artagnan sie und sein Vaterland mit wilder Entschlossenheit und<br />

seine spontanen und verrückten Pläne sind nur allzu oft die Lösung für so manche scheinbar<br />

ausweglose Situation. D’Artagnans bester Freund ist Athos, der Edelste und zugleich Undurchschaubarste<br />

der Vier. Denn was keiner weiß: Athos’ Tugenden werden von seiner mysteriösen<br />

Vergangenheit überschattet. Wird er den Freunden sein dunkles Geheimnis preisgeben? Der<br />

Dritte im Bunde ist der schöngeistige Aramis – auf der einen Seite ein heiß begehrter Frauenschwarm,<br />

auf der anderen Seite ein frommer Geistlicher. Aramis unterstützt die Freunde lieber<br />

mit großen Taten statt vielen Worten, doch innerlich ist er vom Zwiespalt zwischen Kirche<br />

und Krone zerrissen. Hingegen ist Porthos, der vierte Musketier im Bunde, die gute Seele der<br />

Freundesbande. Seine Treue steht an erster Stelle und obwohl er nicht mit großen Geistesgaben<br />

gesegnet ist, besticht er durch seinen starken Willen und sein großes Herz.<br />

Umgeben von der imposanten Felskulisse der Greifensteine machen sich die Vier auf in den<br />

Kampf und schon von Weitem hört man ihren Schlachtruf: „Einer für Alle, Alle für Einen!“ Doch<br />

was wäre ein zünftiges Abenteuerspektakel ohne mitreißende Story?<br />

Wir schreiben das Jahr 1626. Der junge Gascogner d’Artagnan entschließt sich, mit nur 15 Talern,<br />

einem alten Gaul und einer Handvoll guter Ratschläge die Heimat zu verlassen und nach Paris<br />

zu gehen, um dort seine Fechtkünste in der Garde des Königs, bei den Musketieren, unter Beweis<br />

zu stellen. Doch d’Artagnan hat noch eine weitere Mission: In der Stadt der Liebe will er die Herzen<br />

der schönsten Frauen erobern und Ruhm, Ehre und Erfolg ernten. Endlich angekommen,<br />

beeindruckt er mit Leichtigkeit, Heldenmut und Geschicklichkeit schnell die Riege der Musketiere.<br />

Und natürlich lässt auch die ersehnte Traumfrau nicht lange auf sich warten. Die hübsche<br />

Constanze, eine enge Vertraute von Königin Anna, wendet sich an d’Artagnan und bittet ihn<br />

verzweifelt um Hilfe, denn es geht um die Ehre der Königin. Die junge Anna, gelangweilt von<br />

ihrem trägen Gatten Ludwig XIII., vergnügte sich mit dem charmanten Herzog von<br />

Buckingham und überließ ihm ein wertvolles Diamantenkollier als Liebespfand. Natürlich blieb<br />

diese verhängnisvolle Affäre nicht lange unentdeckt: Kardinal Richelieu, ein habgieriger, intriganter<br />

und doch überaus mächtiger Mann am französischen Hof, erfährt von dem Verhältnis<br />

und will sich nun den Skandal zu Nutzen machen. In scheinbarem Wohlwollen schlägt er König<br />

Ludwig vor, einen Ball zu Ehren seiner Gattin zu veranstalten. Anna soll an diesem Abend das<br />

wertvollste Schmuckstück Frankreichs vor dem versammelten Hofstaat präsentieren. Annas<br />

Schicksal scheint besiegelt: Erscheint sie ohne die funkelnden Diamanten, gilt ihre Untreue als<br />

bewiesen, sie wird vor dem gesamten Hof bloßgestellt. Doch die Musketiere lassen die Königin<br />

nicht im Stich. Frankreichs Helden machen sich auf nach England, um das wertvolle Kollier rechtzeitig<br />

zum Ball nach Frankreich zurückzubringen. Der gefährliche Kardinal gibt sich jedoch nicht<br />

so leicht geschlagen: Er legt den vier Freunden immer wieder Steine in den Weg und setzt sogar<br />

seine Geheimwaffe, die verführerische und hinterhältige Spionin Lady Winter, auf sie an. Wird<br />

es den furchtlosen Vier gelingen, die Ehre der jungen Königin Anna zu retten?<br />

Die Klinge schwingen wie d’Artagnan<br />

Der Degen gehört zu einem Musketier wie das Instrument zu einem Musiker. D’Artagnan, Porthos,<br />

Aramis und Athos sind Meister im Umgang mit Degen, Florett und Säbel. Doch wussten<br />

Sie, dass der Fechtsport weit in die Geschichte der Menschheit zurückreicht und in seinen Ursprüngen<br />

als der älteste bewaffnete Sportwettkampf der Welt gilt? Der Gründungsvater des Fechtens<br />

als Sportart war der Franzose Henri Saint Didier, der 1570 ein Regelwerk zum Ablauf der<br />

verschiedenen Schrittfolgen und Techniken verfasste. Deshalb ist die offizielle Wettkampfsprache<br />

auch heute noch Französisch. 1896 war Fechten eine der Gründungssportarten der ersten<br />

Olympischen Spiele seit der Antike in Athen. In Deutschland entwickelte sich der Fechtsport als<br />

festes Ritual der Studentenvereinigungen und Burschenschaften an Universitäten und erfreute<br />

sich schon bald als Jugendsport immer größerer Beliebtheit. Schließlich geht es beim Fechten<br />

nicht nur um Koordination, Schnelligkeit und Reaktionsvermögen, sondern auch um Nervenkitzel<br />

und einen ordentlichen Adrenalinkick. Um die „Drei Musketiere“ auf den Greifensteinen<br />

im Kampf gegen das Böse ordentlich zu unterstützen, veranstaltete das Eduard-von-Winterstein-Theater<br />

letztes Jahr ein großes Fechtcasting, wo jeder, der Spaß am Degensport hat, teilnehmen<br />

konnte. Die Besten wurden mit einer Statistenrolle im Stück belohnt. Aufgrund der<br />

vielen talentierten Fechterinnen, die am Casting teilnahmen, wurde in die Freiluftversion der<br />

„Drei Musketiere“ extra eine weibliche Garde dazu geschrieben, die in den Aufführungen jeden<br />

Bösewicht mit dem Degen und ihren weiblichen Reizen entwaffnen.<br />

4<br />

D I E D R E I M U S K E T I E R E<br />

Nachgefragt:<br />

Daniel Koch – der d’Artagnan der Greifensteine<br />

Schon zum zweiten Mal spielt Daniel Koch den jungen Gascognier<br />

d’Artagnan auf der Freiluftbühne der Greifensteine. Daniel Koch war<br />

bereits drei Jahre fest am Annaberger Theater engagiert und ist nun<br />

in Gastrollen auf den Greifensteinen zu sehen. Wir haben Daniel Koch<br />

zum Thema „Drei Musketiere“ ein wenig ausgefragt.<br />

Was bedeutet es für Sie, den Part des d’Artagnan zu übernehmen?<br />

Daniel Koch: Es ist schon ein bisschen wie ein Jugendtraum. D’Artagnan<br />

zu spielen ist ganz schön anstrengend, aber es macht auch einen<br />

Riesenspaß!<br />

Als d’Artagnan sind Sie oft hoch zu Ross – sind Sie ein Naturtalent<br />

oder haben Sie sich das Reiten hart erarbeiten müssen?<br />

Daniel Koch: Schon als Kind bin ich öfters reiten gegangen, doch für<br />

die Rolle hat das nicht gereicht, ich habe im Reitunterricht meine Fähigkeiten<br />

ordentlich auffrischen müssen. Und dann bin ich mit einem<br />

Pferd so sehr gestürzt, dass es sich erstmal wieder kurieren musste.<br />

Die Musketiere auf den Greifensteinen – was ist Ihre Meinung?<br />

Daniel Koch: Also, dem Applaus der Zuschauer nach zu urteilen, denke<br />

ich, dass es ihnen auf jeden Fall gefallen hat. Nach so einer actiongeladenen<br />

Vorstellung ist man als Schauspieler natürlich erstmal<br />

geschafft, aber doch glücklich.<br />

1 Zu viert sind sie unschlagbar: d'Artagnan und die drei Musketiere.<br />

2 Hoch zu Ross auf der Naturtheaterbühne.<br />

3 Auf ihrer Reise treffen die Musketiere auf fröhliche Gaukler.<br />

4 Mit Säbel und Florett – die Musketiere sind Meister im Fechten.<br />

N A T U R T H E A T E R G R E I F E N S T E I N E<br />

11

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