Nr. 215, Mai 2009 - Bündnis 90/Die Grünen Kreisverband Köln

Nr. 215, Mai 2009 - Bündnis 90/Die Grünen Kreisverband Köln Nr. 215, Mai 2009 - Bündnis 90/Die Grünen Kreisverband Köln

KÖLNER MITGLIEDERRUNDBRIEF<br />

NR. <strong>215</strong> • MAI <strong>2009</strong><br />

ACH ET alt<br />

Europa klar machen!<br />

Auftakt zum Superwahljahr<br />

Foto: Ingo Kuzia


INHALT UND EDITORIAL<br />

EDITORIAL<br />

Liebe Freundinnen und Freunde,<br />

Wir schreiben das Jahr 2004. Vollkommen euphorisch wahlkämpfen<br />

25 Länder der Europäischen Union um ihre jeweiligen<br />

Plätze im Europaparlament. <strong>Die</strong> große Ost-Erweiterungswelle<br />

ist gerade geschafft. Zwar liegt die durchschnittliche<br />

Wahlbeteiligung nur bei 43%, doch gefühlt sind es bei den<br />

<strong>Grünen</strong> mindestens 70%. Unser Ergebnis lässt uns alle düsteren<br />

Gedanken um die fehlende Mobilisierung europaweit<br />

vergessen. Im Bund stehen die <strong>Grünen</strong> bei 11,9%, in NRW bei<br />

12,9% und in <strong>Köln</strong> bei atemberaubenden 23,5%. 43 Frauen<br />

und Männer vertreten unsere Politik im Europa-Parlament, 13<br />

gehören der deutschen Landesgruppe an. <strong>Die</strong> <strong>Grünen</strong> gelten<br />

als die europäische Partei.<br />

Das ist <strong>2009</strong> die Ausgangslage. Doch das verflixte 7. Mal<br />

wirft seine Schatten voraus.<br />

Denn diesmal ist alles anders. <strong>Die</strong> Begeisterung ist der Normalität<br />

gewichen, keine Erweiterungsparty gibt uns Rückenwind.<br />

Auch das Umrechnen von DM in Euro passiert nur noch Wenigen.<br />

Trotz anstehender Europawahl reden alle über Kommunal-,<br />

Bundestags- und Landtagswahlen. <strong>Die</strong> Diskussionen<br />

um die möglichen Koalitionen in Land und Bund nehmen<br />

Europa den medialen Reiz. Ist ja auch irgendwie logisch, denn<br />

für die Menschen ist der direkte Bezug bewusster.<br />

Grüne müssen diesmal wirklich zeigen, was sie können. <strong>Die</strong><br />

Europa-Themen liegen buchstäblich auf der Straße, viele erkennen<br />

sie nur nicht als solche. Uns, den <strong>Grünen</strong>, muss es bis<br />

zum 7. Juni also gelingen klarzumachen, was unsere Wählerinnen<br />

und Wähler von dieser Wahl, von den grünen Themen<br />

und von unseren PolitikerInnen erwarten können. <strong>Die</strong>ses Heft<br />

soll ein Beitrag dazu sein. Deshalb haben wir auch den Auftakt<br />

in das Superwahljahr zum Anlass genommen, der Mach<br />

Et ein neues Layout zu verpassen. Dass es einerseits linientreu,<br />

aber trotzdem individuell geworden ist, verdanken wir dem<br />

Grafiker <strong>Die</strong>tmar Putscher.<br />

Euch wünschen wir: Motivation, Phantasie und Begeisterung<br />

für Europa. Und sehen Euch hoffentlich bei den vielen<br />

Aktionen auf der Straße. Jetzt geht’s los!<br />

<strong>Die</strong> „Mach Et“-Redaktion<br />

Christian und Christiane, Helma, Judith, Marion<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>Die</strong> MachEt ist das offizielle Magazin der <strong>Köln</strong>er <strong>Grünen</strong> und wird ehrenamtlich<br />

erstellt. Sie erscheint viermal im Jahr. Gedruckt auf holzfreiem und<br />

chlorfrei gebleichtem Papier. Auflage 2.200<br />

Anschrift: Redaktion MachEt, c/o KV-Büro Ebertplatz 23,<br />

50668 <strong>Köln</strong>, Ebertplatz 23, 50668 <strong>Köln</strong><br />

S 0221-9 72 78 88 3 0221-9 72 78 89<br />

redaktion@mach-et.de • machet@gruenekoeln.de<br />

www.gruenekoeln.de<br />

V.i.S.d.P.: Christian Schirmer<br />

Redaktion: Judith Hasselmann (CvD), Marion Lüttig, Christiane Martin,<br />

Helma Pasch, Christian Schirmer<br />

Mitarbeit an dieser Ausgabe: Kevin Liebig, dem wir ein großes<br />

Dankeschön für seine akribische Arbeit in der Endredaktion<br />

schulden<br />

Layout: <strong>Die</strong>tmar Putscher<br />

Druck: GHS Druck GmbH<br />

Preis: 1€, Mitglieder kostenlos<br />

<strong>Die</strong> Artikel spiegeln die Meinung des/der jeweiligen AutorIn wieder und<br />

nicht unbedingt die der Redaktion oder von BÜNDNIS <strong>90</strong>/DIE GRÜNEN,<br />

KV <strong>Köln</strong>. Unverlangt eingesandte Manuskripte nehmen wir gerne<br />

entgegen. Haftung wird nicht übernommen.<br />

<strong>Die</strong> Redaktion behält sich vor, eingesandte Beiträge zu kürzen.<br />

Inhalt<br />

EUROPA<br />

Starke Kommunen in einem demokratischen<br />

Europa 3<br />

.......................................................................................<br />

Mit dem <strong>Grünen</strong> New Deal aus den Krisen 4<br />

.......................................................................................<br />

<strong>Die</strong> Hälfte den Frauen! 5<br />

.......................................................................................<br />

Ein neues Lied, ein besseres Lied, oh Freunde,<br />

will ich euch dichten 7<br />

.......................................................................................<br />

Der Green NEW Deal, ein Song und ein Manifest 7<br />

.......................................................................................<br />

Europa der Frauen? Frauen für Europa! 8<br />

.......................................................................................<br />

Irland: Wir haben in den letzten achtzehn<br />

Monaten mehr erreicht .... 10<br />

ARBEITSKREISE + JUGEND<br />

AK Internationales: Grenzenlos Grün! 6<br />

.......................................................................................<br />

Grüne Jugend Europa: Europa ist jung und<br />

regional – Aktivitäten der FYEG 6<br />

.......................................................................................<br />

AK Demokratie & Recht:Bundestrojaner, Datenhandel,<br />

Stasi 2.0... 9<br />

.......................................................................................<br />

AK Umwelt: Grüner Umweltschutz in <strong>Köln</strong> 16<br />

.......................................................................................<br />

AK Schwule: Sexy und intelligent 16<br />

AUS BERLIN<br />

Für eine sozialere EU 12<br />

.......................................................................................<br />

Wie weiter in Nahost nach dem Gaza-Krieg? 13<br />

SÜRTHER AUE<br />

Der Beginn des Hafenausbaus in Godorf –<br />

Kampf gegen Naturzerstörung geht weiter 17<br />

MACHETE<br />

GehAMPEL 18<br />

.......................................................................................<br />

In <strong>Köln</strong> WUMSt es nicht! 18<br />

PARTEI INTERN<br />

Adressen 19<br />

.......................................................................................<br />

Termine 20<br />

2<br />

MACH ET • NR. <strong>215</strong> • MAI <strong>2009</strong>


EUROPA<br />

Starke Kommunen in einem<br />

demokratischen Europa<br />

von Frieder Wolf, OV Nippes<br />

Am 7. Juni finden die Wahlen zum Europäischen<br />

Parlament statt. Es gibt viele<br />

gute Gründe, wählen zu gehen, gerade<br />

aus grüner und kommunaler Sicht.<br />

Kernanliegen grüner Politik wie Umwelt-,<br />

Natur- und Klimaschutz, demokratische<br />

Selbstbestimmung und soziale Gerechtigkeit<br />

im globalisierten Wettbewerb,<br />

inter kulturelles Zusammenleben bei offenen<br />

Grenzen, internationale Solidarität<br />

und gewaltfreie Konfliktlösungen<br />

für internationale Konflikte weisen weit<br />

über den nationalstaatlichen Rahmen<br />

hinaus. Sie bedürfen einer demokratisch<br />

legitimierten, handlungsfähigen Europäischen<br />

Union. Nahezu alle kommunalen<br />

Politikbereiche werden inzwischen von<br />

europäischer Gesetzgebung tangiert,<br />

am deutlichsten in den Bereichen Umweltschutz,<br />

Energie, Verkehr, kommunale<br />

Wirtschaft und Daseinsvorsorge.<br />

Darüber hinaus können auch und gerade<br />

Kommunen von EU-Förderprogrammen<br />

profitieren.<br />

<strong>Die</strong> Integration der Nationalstaaten in die<br />

Europäische Gemeinschaft hat dem europäischen<br />

Kontinent die längste Friedensund<br />

Wohlstandsphase seiner Geschichte<br />

beschert und die nationalistischen<br />

und totalitären Irrwege des 19. und<br />

20. Jahrhunderts hoffentlich für immer<br />

überwunden. Auch daran müssen die<br />

erinnert werden, die dem europäischen<br />

Projekt ablehnend gegenüber stehen.<br />

<strong>Bündnis</strong> <strong>90</strong>/<strong>Die</strong> <strong>Grünen</strong> sind sowohl die<br />

Europa- als auch die Kommunalpartei.<br />

Es ist sicherlich kein Zufall, dass von den<br />

<strong>Köln</strong>er Ratsmitgliedern, die in europäischen<br />

Städtenetzwerken engagiert sind,<br />

die Mehrzahl aus den Reihen der Fraktion<br />

<strong>Bündnis</strong> <strong>90</strong>/<strong>Die</strong> <strong>Grünen</strong> kommt. Wir<br />

Grüne wollen Europa, und wir können<br />

Europa, weil grüne Politik in vernetzten<br />

Zusammenhängen denkt und agiert<br />

und dabei den Begriff der Freiheit weder<br />

staatlichen Allmachtsphantasien unterwirft<br />

noch auf Marktliberalismus reduziert.<br />

Bürgernah wird die Europäische Union<br />

zum einen durch das Europäische Parlament,<br />

im Institutionengefüge der Europäischen<br />

Union die „Bürgerkammer“,<br />

zum anderen durch die Kommunen,<br />

die sich von passiven Umsetzerinnen<br />

europäischer Vorgaben zu aktiven Mitgestalterinnen<br />

im politischen Mehrebenensystem<br />

der Europäischen Union<br />

emanzipieren. Inzwischen haben die<br />

Kommunen auf der europäischen Ebene<br />

oft mehr Anhörungs- und Mitgestaltungsmöglichkeiten,<br />

als ihnen auf<br />

Landes- und Bundesebene eingeräumt<br />

werden. Auch das zeigt, dass Europa<br />

die Demokratie nicht hemmt, sondern<br />

stärkt.<br />

Das Beispiel der Feinstaubrichtlinie zeigt,<br />

dass diese Partner in der Regel eher im<br />

Europäischen Parlament zu finden sind<br />

als im Europäischen Rat, der von den<br />

Regierungen der 27 EU-Mitgliedsstaaten<br />

gebildet wird und nach wie vor das<br />

mächtigste EU-Organ ist. Statt die Automobilkonzerne<br />

endlich zu zwingen,<br />

emissionsärmere Fahrzeuge zu produzieren<br />

und damit das Problem an der<br />

Wurzel anzupacken, hat der Europäische<br />

Rat, insbesondere auf Druck der Bundesregierung,<br />

dafür gesorgt, dass entsprechende<br />

Vorschläge und Beschlüsse der<br />

EU-Kommission und des Europäischen<br />

Parlaments ins Leere liefen. <strong>Die</strong> Leidtragenden<br />

sind die Kommunen und ihre<br />

Bürgerschaft. Den Kommunen obliegt<br />

die Verantwortung, dass die Emissionen<br />

definierte Schwellenwerte nicht überschreiten.<br />

Das Instrument, das ihnen der<br />

deutsche Gesetzgeber dafür zur Verfügung<br />

gestellt hat, sind die Umweltzonen<br />

– bürokratisch aufwändig, bedingt effizient,<br />

in ihrer Insel-Mentalität ein Rückfall<br />

in Kleinstaaterei, unter den gegebenen<br />

Umständen aber leider alternativlos.<br />

Im politischen System der Europäischen<br />

Union sind die verschiedenen Ebenen,<br />

die europäische, nationale, regionale und<br />

lokale, vielfach miteinander<br />

verwoben und zugleich einem<br />

kontinuierlichen Wandel<br />

ausgesetzt. <strong>Die</strong> Modernisierung<br />

geht dabei eher<br />

von der europäischen und<br />

der lokalen Ebene als vom<br />

Bund und den Ländern aus,<br />

die noch immer in eher hierarchischen<br />

statt in vernetzten<br />

Mustern agieren.<br />

In gewisser Hinsicht schließt<br />

sich damit ein geschichtlicher<br />

Kreis: <strong>Die</strong> vornationale<br />

Geschichte Europas<br />

war städtisch geprägt. <strong>Die</strong><br />

europäische Idee als eine<br />

Idee von Demokratie, Selbstverwaltung,<br />

Freiheit, Toleranz und Zusammenarbeit<br />

ist ein genuin städtisches Projekt. Keine<br />

deutsche Stadt hätte dies bis vor kurzem<br />

so eindrücklich und umfassend erzählen<br />

können wie <strong>Köln</strong>, die älteste und über<br />

viele Jahrhunderte bedeutendste deutsche<br />

Großstadt.<br />

<strong>Die</strong> europäische Geschichte als Stadtgeschichte<br />

ist noch längst nicht geschrieben.<br />

Das am 3. März zerstörte<br />

Historische Archiv der Stadt <strong>Köln</strong> war<br />

ihr wichtigstes Gedächtnis. Welch ein<br />

Wahnsinn: 1000 Jahre europäische Bürgergeschichte<br />

für drei Minuten verkürzte<br />

Fahrzeit! Es ist höchste Zeit, dass das<br />

System der Verantwortungslosigkeit,<br />

das sich in <strong>Köln</strong> breit gemacht hat und<br />

für das Desaster der Nord-Süd-Bahn<br />

ursächlich ist, ein schnelles Ende findet.<br />

<strong>Die</strong> vor uns liegenden Wahlen geben<br />

uns dafür die Gelegenheit.<br />

MACH ET • NR. <strong>215</strong> • MAI <strong>2009</strong><br />

3


EUROPA<br />

Mit dem <strong>Grünen</strong> New Deal aus den Krisen<br />

von Sven Giegold<br />

<strong>Die</strong> Globalisierung unserer westlichen<br />

Wirtschafts- und Konsumweise ist in einem<br />

Desaster von Krisen steckengeblieben.<br />

In den Schwellenländern konnten<br />

einige hundert Millionen Menschen ihre<br />

Einkommen deutlich verbessern. In China,<br />

Indien, Brasilien und Co. bildete sich<br />

eine wachsende Mittelklasse, die ähnlich<br />

viel konsumiert und verschmutzt wie wir<br />

in den Industrieländern. Im letzten Jahr<br />

explodierten darauf nicht nur die Preise<br />

für Öl und Gas, sondern auch für Metalle<br />

und vor allem Nahrungsmittel. <strong>Die</strong><br />

Armen verloren zunehmend ihr Recht<br />

auf Nahrung. Auch wenn die Preise inzwischen<br />

wieder gesunken sind, hat<br />

sich die Zahl der Hungernden weltweit<br />

dramatisch erhöht. Erstmals in der Geschichte<br />

der Menschheit hungert mehr<br />

als 1 Milliarde Menschen. <strong>Die</strong> Ausweitung<br />

des konsumistischen Lebens- und<br />

Wirtschaftsmodells führt zudem zu<br />

einem dramatischen Klimawandel, der<br />

große Teile des Planeten mit Hitze und<br />

Überflutung bedroht.<br />

Gleichzeitig geht überall auf der Welt<br />

die Schere zwischen Arm und Reich<br />

weiter auseinander. <strong>Die</strong> Armen der Welt<br />

konkurrieren miteinander um die niedrigsten<br />

Löhne, während die Bestverdienenden<br />

einen immer größeren Teil des<br />

weltweiten Reichtums anhäufen. Das<br />

internationale Finanzsystem ermöglicht<br />

es ihnen gleichzeitig, ihr Vermögen in<br />

über 50 Steueroasen einer gerechten<br />

Besteuerung zu entziehen. Zu guter<br />

Letzt platzte im Herbst 2008 endgültig<br />

eine gigantische Spekulationsblase<br />

auf den internationalen Finanzmärkten.<br />

Während die Grenzen für Banken,<br />

Hedgefonds und andere Finanzakteure<br />

weltweit geöffnet wurden, blieben die<br />

ökonomischen Regeln weitgehend national.<br />

Sie wurden sogar in einem verrückten<br />

Wettlauf der internationalen Finanzplätze<br />

immer weiter dereguliert. Das<br />

endete in massiven faulen Risiken in den<br />

Büchern fast aller großen Banken sowie<br />

in tiefen wirtschaftlichen Ungleichgewichten<br />

zwischen den wichtigsten<br />

Wirtschaftsräumen. Während die USA,<br />

Ost- und Südeuropa sich immer weiter<br />

verschuldeten, erzielten China, Japan<br />

und Deutschland gigantische Exportüberschüsse.<br />

<strong>Die</strong>se Ungleichgewichte<br />

sind nun ebenfalls geplatzt, was die<br />

Foto: European Greens<br />

Sven Giegold ist Wirtschaftswissenschaftler,<br />

Europakandidat von <strong>Bündnis</strong><br />

<strong>90</strong>/<strong>Die</strong> <strong>Grünen</strong> und Gründungsmitglied<br />

von Attac Deutschland.<br />

Finanzkrise verschärft und zur tiefsten<br />

Wirtschaftskrise seit den 1920er Jahren<br />

gemacht hat.<br />

<strong>Die</strong> Globalisierung der Krise<br />

Hinter dieser Form von wirtschaftlicher<br />

Globalisierung steht die Ideologie des<br />

Neoliberalismus, die behauptet, dass kapitalistische<br />

Märkte mit wenigen staatlichen<br />

Regeln funktionieren können.<br />

<strong>Die</strong>se Ideologie hat sich selbst in der<br />

Krise widerlegt. Nun muss es darum gehen,<br />

aus den Krisen mit einer Internationalisierung<br />

von sozialen, ökologischen<br />

und wirtschaftlichen Regeln wieder herauszukommen.<br />

Dabei können wir es uns<br />

nicht leisten, die verschiedenen Krisen<br />

gegeneinander auszuspielen. Wir können<br />

den zukünftigen Generationen nicht<br />

zumuten, bei der Bekämpfung der Wirtschaftskrise<br />

die Klimakatastrophe zu<br />

ignorieren. Wir <strong>Grünen</strong> fordern deshalb<br />

gemeinsam mit dem UN-Generalsekretär<br />

Ban Ki-Moon einen Globalen <strong>Grünen</strong><br />

New Deal. Durch massive öffentliche<br />

und private Investitionen in Energieeffizienz<br />

und Erneuerbare Energien können<br />

wir neue wirtschaftliche Dynamik erreichen.<br />

Alleine in Europa streiten wir für<br />

Investitionen von 500 Milliarden Euro<br />

in die grüne Wirtschaft über die nächsten<br />

5 Jahre, was 5 Millionen neue, gute<br />

Arbeitsplätze schaffen würde. 1 Million<br />

Arbeitsplätze entstünden so alleine in<br />

Deutschland. Wir wissen allerdings, dass<br />

alle Anstrengungen für den Klimaschutz<br />

in Europa nicht fruchten werden, wenn<br />

die Entwicklungsländer nicht mitziehen.<br />

Auch deshalb setzen wir uns für gerechte<br />

Regeln im Welthandel, für Schuldenstreichungen<br />

und faire internationale<br />

Finanzinstitutionen ein. Entwicklungsländer<br />

haben Anspruch auf Hilfe bei ihren<br />

Klimaschutzanstrengungen und bei<br />

der Bewältigung der Folgen des Klimawandels,<br />

den sie am allerwenigsten verursacht<br />

haben.<br />

<strong>Die</strong> grünen Lehren aus der<br />

Krise<br />

Damit eine solche Krise nie wieder entsteht,<br />

streiten wir außerdem für eine<br />

konsequente Regulierung der internationalen<br />

Finanzmärkte. <strong>Die</strong> Steueroasen<br />

müssen geschlossen werden. Banken<br />

müssen überall konsequent reguliert<br />

werden und ausreichend Eigenkapital<br />

aufweisen. Das gleiche gilt für alle<br />

Fonds, die bankähnliche Geschäfte machen.<br />

Alle Spekulationsgeschäfte müssen<br />

mit einer umfassenden europäischen<br />

Finanzumsatzsteuer belegt werden. Das<br />

Geld kann dann zur Bekämpfung der<br />

Armut eingesetzt werden. Für die Regulierung<br />

der Finanzmärkte, die Schließung<br />

der Steueroasen und die Besteuerung<br />

von Kapitaleinkommen will ich mich im<br />

Europaparlament besonders einsetzen.<br />

Zu unserem <strong>Grünen</strong> New Deal gehören<br />

außerdem Investitionen in soziale Gerechtigkeit<br />

in Deutschland. Wir wollen<br />

mehr Geld in Bildung, übergreifenden<br />

Mindestlohn, Lohngleicheit zwischen<br />

Frauen und Männern und in die Erhöhung<br />

von Hartz IV investieren. Falsch ist<br />

es dagegen, zig Milliarden im Rahmen<br />

des sogenannten Konjunkturprogramms<br />

in neue Straßenbauprojekte und Steuersenkungen<br />

für Gutverdienende zu versenken.<br />

Wir <strong>Grünen</strong> sind überzeugt, dass Klimaschutz,<br />

Bildung und Geschlechterdemokratie<br />

die Grundlage für neue<br />

wirtschaftliche Dynamik sind. Als wirtschaftskompetent<br />

kann nur gelten, wer<br />

wie wir ökologisch investiert und die sozialen<br />

und ökonomischen Regeln europäisch<br />

und global verankern will.<br />

Unterstützen Sie unsere europaweite<br />

Petition für einen „<strong>Grünen</strong> New Deal“:<br />

http://europeangreens.eu/petition/<br />

4<br />

MACH ET • NR. <strong>215</strong> • MAI <strong>2009</strong>


EUROPA<br />

<strong>Die</strong> Hälfte den Frauen!<br />

von Elisabeth Schroedter<br />

Der ökonomische und soziale Zusammenhalt<br />

ist das eigentliche Herzstück der<br />

Europäischen Union. <strong>Die</strong>ses Vertragsziel<br />

steht auf der einen Seite dafür, dass benachteiligten<br />

Regionen oder Stadtteilen<br />

in der EU auf die Sprünge geholfen<br />

wird. Auf der anderen Seite unterstützt<br />

es dort, wo Menschen durch Arbeitslosigkeit<br />

benachteiligt sind, und hilft, soziale<br />

Ausgrenzung zu überwinden. In der<br />

neuen Förderperiode (2007 - 2013) dienen<br />

die Strukturfonds nicht mehr allein<br />

diesem ursprünglichen Ziel, sie werden<br />

neuerdings auch zur Finanzierung der<br />

Lissabon-Strategie benutzt.<br />

<strong>Die</strong> frühere, auf Regionen bezogene<br />

Förderung wurde nur noch für die besonders<br />

benachteiligten Gebiete, die<br />

fast ausschließlich im Osten Europas liegen,<br />

beibehalten. Für die anderen gelten<br />

horizontal die Lissabonziele „Regionale<br />

Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“.<br />

In der Wirtschaftsförderung<br />

können die Bundesländer jetzt Innovationswettbewerbe<br />

ausschreiben. NRW<br />

erhält von 2007 - 2013 insgesamt 2,6<br />

Mrd. Euro. <strong>Die</strong> Landesregierung hat aus<br />

der Palette des Regionalfonds (EFRE) für<br />

die landesweite Förderung zwei Schwerpunkte<br />

gesetzt: Stärkung der unternehmerischen<br />

Basis und Förderung von<br />

Innovation und wissensbasierter Wirtschaft.<br />

Sie will damit gezielt strukturell<br />

benachteiligte Regionen und Stadtteile<br />

unterstützen.<br />

Foto: Ingo Kuzia<br />

Bei jedem Wetter unterwegs<br />

Sie erwähnt in ihrem operationellen Programm<br />

auch, dass die Förderung nach<br />

dem Querschnittsziel „Gender <strong>Mai</strong>nstreaming“<br />

ausgerichtet werden muss.<br />

Das geht auf einen Verhandlungserfolg<br />

von uns <strong>Grünen</strong> im Europäischen Parlament<br />

zurück. Wir haben in den Strukturfonds<br />

den Grundsatz des Gender <strong>Mai</strong>nstreamings,<br />

also die gleichberechtigte<br />

Berücksichtigung der spezifischen Förderansprüche<br />

von Frauen, sowohl in den<br />

Grundprinzipien als auch in einzelnen<br />

Teilen der Europäischen Strukturfonds<br />

verankert. Das gilt für alle Strukturfonds,<br />

für den Europäischen Regionalfonds<br />

(EFRE) genauso wie für den Europäischen<br />

Sozialfonds. Denn auch die Anforderungen<br />

von Frauen an eine regionale<br />

Entwicklung sind andere als die der<br />

Männer. Beispielsweise sind Frauen häufiger<br />

auf den öffentlichen Nahverkehr<br />

angewiesen, da sie immer noch eher zurückstecken,<br />

wenn sich Familien keinen<br />

Zweitwagen leisten können. Gleichzeitig<br />

sind sie überwiegend diejenigen, die den<br />

„Hol- und Bringdienst“ der Kinder aus<br />

der und in die Kindereinrichtungen mit<br />

ihrem Berufsleben vereinbaren müssen.<br />

<strong>Die</strong> Bilanz im ersten Jahresbericht zum<br />

EFRE zeigt jedoch, dass das Querschnittsziel<br />

„Gender <strong>Mai</strong>nstreaming“<br />

in NRW ein Papiertiger geblieben ist.<br />

Gerade mal zehn Prozent der eigenen<br />

Zielvorgaben bezüglich der Frauenarbeitsplätze<br />

(in direkter und indirekter<br />

Wirkung) wurden durch die von der EU<br />

geförderten Investitionen geschaffen.<br />

Keines der 2007 bezuschussten Projekte<br />

war spezifisch auf die Bedürfnisse von<br />

Frauen ausgerichtet.<br />

Immerhin hat Familienminister Laschet<br />

jetzt die Initiative ergriffen und die Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf mit<br />

Hilfe von insgesamt 3 Millionen Euro<br />

Fördermitteln zum Thema eines Wettbewerbs<br />

gemacht. 19 Projekte wurden<br />

ausgewählt – unter ihnen innovative<br />

Ansätze –, mit denen eine aktive Vaterschaft<br />

gefördert werden soll. Unternehmensunterstützung<br />

wird von der<br />

nordrhein-westfälischen Landesregierung<br />

ganz groß geschrieben. Eine Existenzgründerinneninitiative,<br />

die sich auf<br />

die spezifischen Bedingungen für Frauen<br />

als Gründerinnen ausrichtet, ist jedoch<br />

in keinem Förderprogramm vorgesehen.<br />

Wir <strong>Grünen</strong> im Europäischen Parlament<br />

geben nicht auf und kämpfen weiter<br />

dafür, dass auch bei den Europäischen<br />

Strukturfonds Frauen die gleichen Chancen<br />

bekommen.<br />

MACH ET • NR. <strong>215</strong> • MAI <strong>2009</strong><br />

5


ARBEITSKREISE<br />

AK Internationales<br />

Grenzenlos Grün!<br />

von Patrick Kopischke<br />

Der AK Internationales wurde Anfang<br />

2003 gegründet. Seither beschäftigt er<br />

sich sowohl mit aktuellen internationalen<br />

Fragen als auch mit Themen, die weniger<br />

im Fokus der Öffentlichkeit stehen.<br />

Dazu gehören Entwicklungen in einzelnen<br />

Ländern und Regionen genauso wie<br />

übergreifende strukturelle Phänomene.<br />

Böll-Stiftung NRW im Dezember 2006<br />

und eine Diskussionsveranstaltung mit<br />

Volker Beck und dem Moskauer taz-<br />

Korrespondenten Klaus-Helge Donath<br />

im Lew-Kopelew-Forum im September<br />

2008.<br />

Darüber hinaus bemüht sich der AK Internationales,<br />

die parteiinterne Diskussion<br />

zu internationalen Fragen zu verfolgen<br />

und zu beeinflussen. So wurde<br />

2007 ein 25-seitiger Reader zum Thema<br />

„Wo beginnt Europa?“ erarbeitet und<br />

zur Diskussion gestellt. Und selbstverständlich<br />

gehört die Mitarbeit an den<br />

Wahlprogrammen der <strong>Grünen</strong> auf den<br />

verschiedensten Ebenen ebenso zu unseren<br />

Aufgaben wie die tatkräftige Unterstützung<br />

der Wahlkämpfe.<br />

ragendes Ergebnis von über 23% erreichen.<br />

<strong>Die</strong>ses Ergebnis ist uns Ansporn<br />

und Herausforderung zugleich: Um es<br />

am 7. Juni <strong>2009</strong> zu wiederholen, sind wir<br />

auf tatkräftige Unterstützung angewiesen.<br />

Der AK Internationales steht allen<br />

Interessierten offen und freut sich immer<br />

über engagierte MitstreiterInnen!<br />

Kontakt: ak-internationales@web.de<br />

Europa BDK Dortmund<br />

Foto: Ingo Kuzia<br />

Ebenso groß wie die Bandbreite der<br />

Themen ist die der Veranstaltungen, die<br />

der AK in den letzten Jahren mit einer<br />

Vielzahl von Organisationen und Akteuren<br />

organisiert hat. Highlights waren<br />

u. a. der kommunalpolitische Kongress<br />

„Europa findet Stadt“ mit der <strong>Grünen</strong><br />

Europaabgeordneten Heide Rühle im<br />

April 2005, eine international besetzte<br />

Podiumsdiskussion zum Thema „Migrationspolitiken<br />

in Europa“ im April 2006,<br />

das Bürgerforum „Europa ohne Ende?“<br />

in Zusammenarbeit mit der Heinrichvon<br />

Nilufar Sara Djami<br />

Das alte Europa, der Mythos,<br />

die Schöne, Zeus’ Liebe.<br />

EU-Kommission, EU-Richtlinien, EU-Rat<br />

und Gurkennorm klingen eher weniger<br />

spannend und faszinierend wie ein jahrhundertealter<br />

Mythos, sondern vielmehr<br />

verstaubt. Es gilt, Europa schmackhaft<br />

zu machen für nachfolgende Generationen,<br />

junge Menschen zu überzeugen<br />

und ihnen vor allem Chancen aufzuweisen,<br />

die nur durch die Auflösung der<br />

Grenzen in den Köpfen, in der Bildung<br />

und leider auch auf den Autobahnen<br />

machbar sind.<br />

Jugend im Austausch, nicht „nur“ à la<br />

„L’Auberge espagnol“, sondern auch<br />

politisch: <strong>Die</strong> Grüne Jugend als Federation<br />

of Young European Greens (FYEG)<br />

Grüne Jugend Europa<br />

Europa ist jung und regional –<br />

Aktivitäten der FYEG<br />

Ein besonderes Herzensanliegen ist<br />

uns dabei der Europawahlkampf. 2004<br />

konnten wir nicht zuletzt dank des Engagements<br />

des AK in <strong>Köln</strong> ein herausverbindet<br />

seit 20 Jahren politisch Gleichgesinnte<br />

quer über den Kontinent. Ende<br />

November 2008 veranstaltete die FYEG<br />

ein Seminar in Tolmin, Slovenien („Regionalism<br />

in Europe“), und stellte sich<br />

der Identitätskrise Europas sowie dem<br />

Verlust der Vielfalt durch weitgreifende<br />

soziale, ökonomische und ökologische<br />

Vorgänge einer unkontrollierten Globalisierung.<br />

„Regionalism is necessary, regionalism<br />

is a right“ (Regionalismus ist notwendig,<br />

Regionalismus ist ein Recht) – dieses<br />

Statement junger europäischer Grüner<br />

wirft einen Blick auf die Zukunft regionalen<br />

Handelns: progressiv, sich der Vergangenheit<br />

bewusst, sich jedoch nicht<br />

an dieser orientierend.<br />

„More Regionalism – more Europe!“<br />

(Mehr Regionalismus – mehr Europa!)<br />

<strong>Die</strong> Zeitungen machen’s vor: Sie zeigen<br />

uns, wie global alles ist – und meistens<br />

immer weit, weit weg von unserm Dörfli<br />

oder Veedel. Trotz der „Generation Auslandsaufenthalt“<br />

tritt die FYEG stark für<br />

eine Bewusstseinsstärkung gerade junger<br />

Menschen ein, um die Handlungsfähigkeiten<br />

der Kommunen gegenüber der<br />

„Festung Europa“ aufzuzeigen.<br />

Eine europäische Identität zu finden,<br />

obwohl die, die die EU formen, doch<br />

meist so weit entfernt in Brüssel oder<br />

Straßburg hocken, ist nicht unbedingt<br />

einfach. Es ist aber Voraussetzung dafür,<br />

dass der Mythos „Europa“ greifbar wird:<br />

mein Block, meine City, mein Land, mein<br />

Europa, meine Welt.<br />

Mehr davon? <strong>Mai</strong>l an:<br />

kontakt@gruene-jugend-koeln.de<br />

6<br />

MACH ET • NR. <strong>215</strong> • MAI <strong>2009</strong>


EUROPA<br />

Ein neues Lied, ein besseres Lied,<br />

oh Freunde, will ich euch dichten<br />

von Helma Pasch u. Christian Schirmer<br />

Brüssel ist politisch noch weit weg vom<br />

politischen Denken der Menschen in Europa,<br />

so ein Fazit von Rebecca Harms.<br />

Es ist eine Macht, deren Entscheidungen<br />

man spürt, auf die man aber kaum Einfluss<br />

nehmen kann. Auf nationaler Ebene<br />

wird Brüssel als einheitlicher wahrgenommen,<br />

als es der Realität entspricht.<br />

Rebecca Harms traf sich am 8. März mit<br />

Regisseur Gerd Buurmann und dem Komiker<br />

Tillmann Courth auf der Bühne des<br />

Severinsburgtheaters zum politischen<br />

Frühschoppen Theater trifft Politik.<br />

Entsprechend angeregt und heiter war<br />

die Stimmung. Zur Einstimmung wurde<br />

gemeinsam die Europa-Hymne „Ode<br />

an die Freude“ gesungen [deren Text<br />

eigentlich nicht Bestandteil der Hymne<br />

ist]. Später folgte die Präsentation eines<br />

Ausschnitts aus Heines Deutschland: Ein<br />

Wintermärchen.<br />

Grundrechte? Wie soll die EU mit Ländern<br />

umgehen, in denen Frauenrechte<br />

missachtet werden? Wie rechtfertigen<br />

die Atomstrom-Befürworter, dass sie die<br />

Menschen der nächsten 250 Millionen<br />

Jahre als Geiseln nehmen?<br />

Rebecca Harms sieht die Anti-Europa-<br />

Stimmungen in verschiedenen Mitgliedsländern<br />

häufig vor allem gegen die führenden<br />

Politiker in den betreffenden<br />

Ländern gerichtet. Insbesondere in den<br />

Bereichen Umwelt und gesundheitlicher<br />

Verbraucherschutz wird die Wirkung von<br />

Brüssel durchaus als positiv empfunden.<br />

Ein Beispiel ist das Nichtraucherschutzgesetz:<br />

Wenn sich die 27 Regierungen<br />

der EU auf dieses Gesetz einigen, kann<br />

die Tabakindustrie sehr viel schwerer<br />

etwas dagegen unternehmen, als wenn<br />

sich Einzelstaaten zu solchen Schritten<br />

entschließen.<br />

Ein Fazit, dass über die Inhalte der Veranstaltung<br />

hinausgeht: Wenn alle politischen<br />

Veranstaltungen ein so hohes<br />

Niveau hätten und so viel Spaß machten<br />

wie dieser politische Frühschoppen,<br />

dann gäbe es sicher weniger Politikverdrossenheit<br />

im Land.<br />

Fragen wurden zu einer großen Bandbreite<br />

von Themen gestellt. Warum hat<br />

Europa ein so schlechtes Marketing?<br />

Welche Stimme vertritt Brüssel nach Außen<br />

und nach Innen? Warum gibt es keine<br />

Verfassung in Bezug auf menschliche<br />

Rebecca Harms, Tillmann Courth und Gerd Buurmann im Severins-Burg-Theater<br />

Foto:Helma Pasch<br />

Der Green NEW Deal, ein Song und ein Manifest<br />

von Annalena Baerbock<br />

Der 3. EGP Kongress vom 29. - 30. März<br />

in Brüssel war voll und ganz dem Wahlkampfauftakt<br />

gewidmet. <strong>Die</strong> europäische<br />

Kampagne steht unter dem Motto:<br />

Think Big Vote Green. Den inhaltlichen<br />

Schwerpunkt bildet dabei der Green<br />

New Deal, mit dem wir ein einzigartiges<br />

grünes Projekt für den Wahlkampf<br />

haben und dem auf dem wirklich gut inszenierten<br />

Kongress entsprechend viele<br />

inhaltliche Panels und Workshops gewidmet<br />

waren.<br />

Selbst ein Song wurde dafür eigens komponiert,<br />

den die Gewinner des European<br />

Song Contests (die Band „Noah Finn“)<br />

unter viel Applaus der rund 1.000 TeilnehmerInnen<br />

auf dem Kongress zum<br />

Besten gaben. Als gemeinsames europä-<br />

isches Programm wurde ein sieben-seitiges<br />

Manifest verabschiedet, das auch<br />

unserem deutschen EP-Wahlprogramm<br />

beigefügt wird.<br />

Etwas bedauerlich war, dass von den<br />

Delegierten selbst kein wirklicher Einfluss<br />

auf den Text des Manifests genommen<br />

werden konnte, sondern die<br />

Delegierten über Änderungsanträge abstimmten,<br />

die vorab von den nationalen<br />

Parteien über die EGP Steering Group<br />

eingebracht wurden. Emotionen kamen<br />

somit im Laufe der Abstimmung erst<br />

auf, als bei einem Änderungsantrag zur<br />

organisierten Kriminalität noch während<br />

der Abstimmung plötzlich das Verfahren<br />

geändert wurde.<br />

Im Anschluss an den Kongress fand am<br />

Sonntag das Council statt. Beschlüsse/<br />

Resolutionen wurden zum Thema Menschenrechte,<br />

zur europäischen Sicherheits-<br />

und Friedenspolitik, zur Situation<br />

in Georgien, zur weiteren Arbeit der EGP<br />

Supporter und zum G-20 Gipfel gefasst.<br />

Verabschiedet wurde zudem ein Papier,<br />

mit dem man eine Wiederwahl Barrosos<br />

als Kommissionspräsident ablehnt<br />

und das vor allem auch im Wahlkampf<br />

genutzt werden soll. Das nächste EGP-<br />

Council, auf dem auch ein neuer Vorsitz<br />

gewählt wird, findet im Herbst in Schweden<br />

statt. Dort soll gemäß des diesmal<br />

abgestimmten Antrages von GroenLinks<br />

ein Papier zur Arbeitsfähigkeit der EGP<br />

beschlossen werden.<br />

Fotos, Infos und mehr unter:<br />

www.europeangreens.eu<br />

Annalena Baerbock ist Sprecherin der<br />

BAG Internationales<br />

MACH ET • NR. <strong>215</strong> • MAI <strong>2009</strong><br />

7


EUROPA<br />

Europa der Frauen?<br />

Frauen für Europa!<br />

von Judith Hasselmann<br />

und Sven Giegold<br />

Der Rückenwind aus Europa hat in den<br />

letzten Jahren nachgelassen. Nur im<br />

Schneckentempo kamen die Veränderungen<br />

hin zu einem geschlechtergerechten<br />

Europa in der letzten Legislaturperiode<br />

voran. Der starke konservative<br />

Flügel im Parlament in Kombination mit<br />

der neoliberalen Kommission blockierte<br />

die treibende Kraft der <strong>Grünen</strong>. Leidtragende<br />

waren die Frauen in Europa,<br />

denn noch immer verdienen sie viel weniger<br />

als Männer, noch immer werden<br />

sie in Vorstellungsgesprächen nach einer<br />

möglichen Schwangerschaft gefragt<br />

und noch immer wandern junge Frauen<br />

aus strukturschwachen Gebieten ab,<br />

weil wir ihnen keine Perspektiven bieten<br />

können.<br />

Es fing vor 60 Jahren ja gut an<br />

Der größte Skandal dabei ist und bleibt<br />

die unterschiedliche Bezahlung von<br />

Männern und Frauen. Wir <strong>Grünen</strong> haben<br />

diesen Schwerpunkt auch zum Internationalen<br />

Frauentag gesetzt. Dabei<br />

ist der Grundsatz gleicher Bezahlung<br />

für gleichwertige Arbeit schon seit der<br />

Unterzeichnung der römischen Verträge<br />

in der EU festgeschrieben. Leider sitzen<br />

die Mitgliedsländer das aber seit Jahren<br />

aus. Besonderes Sitzfleisch hat dabei<br />

traurigerweise Deutschland bewiesen.<br />

Dabei müssten selbst die Blockierer<br />

wissen, dass sich unterbezahlte Arbeit,<br />

Teilzeit und lange Berufsunterbrechungen<br />

nicht rechnen. <strong>Die</strong> Konsequenz sind<br />

Heerscharen von Frauen, die im Alter in<br />

der Grundsicherung landen oder selbst,<br />

wenn sie jahrelang gearbeitet haben,<br />

auf keinen grünen Zweig bei der Rente<br />

kommen. Heilsam ist da für jede/n, die<br />

oder der es nicht glauben will, sich die zu<br />

erwartende Rente ausrechnen zu lassen.<br />

Auch ein Ernährer zu Hause ist keine<br />

sichere Bank, da gerade Männerarbeitsplätze<br />

in den nächsten Jahren abgebaut<br />

werden und Trennung und Scheidung<br />

die Illusion eines sorgenfreien Lebensabends<br />

schnell zerstören.<br />

<strong>2009</strong> muss das Jahr der Frauen<br />

in Europa werden.<br />

Grüne erreichen mehr nur im Schulterschluss<br />

mit Nichtregierungsorganisationen<br />

wie zum Beispiel der European<br />

Women‘s Lobby. Eine große Unterstützung<br />

ist uns ebenfalls die UN-Frauenrechtskonvention<br />

CEDAW, die wir als<br />

Argument mit in die europäische Waagschale<br />

werfen. Grüne Frauen und Männer<br />

können so den Stier bei den Hörnern<br />

packen und eintreten für Lohngerechtigkeit<br />

in Europa und ganz besonders in<br />

Deutschland.<br />

22% Prozent Lohngefälle sind ein Skandal<br />

und der Abbau der Lohndiskrimierung<br />

erste grüne Pflicht! Deshalb<br />

müssen wir in den nächsten Monaten<br />

eine eigenständige Existenzsicherung<br />

fordern, den Mindestlohn und bessere<br />

Bezahlung für Menschen, die für Menschen<br />

arbeiten. <strong>Die</strong> Europäische Kommission<br />

kritisiert zwar das Lohngefälle,<br />

sie will es aber nicht unter Sanktionen<br />

stellen. Deshalb sollte das erste Vorhaben<br />

des neugewählten Parlamentes eine<br />

Überarbeitung der Richtlinie 75/117EG<br />

sein. <strong>Die</strong> <strong>Grünen</strong> stehen dann mit einer<br />

harten Forderung für diese Richtlinie<br />

parat. Wir fordern von der Kommission<br />

nicht weniger als eine neue Bewertung<br />

von Arbeit, eine strenge Überprüfung<br />

der Ursachen des Lohngefälles und eine<br />

klarere Definition für die verschiedenen<br />

Arten der Lohndiskriminierung – und natürlich<br />

wirksame Sanktionen. Wer Grüne<br />

ins EP wählt, könnte das also schon bald<br />

im Geldbeutel spüren. Und viele Frauen<br />

würden langfristig wirtschaftliche Unabhängigkeit<br />

erlangen und später würdevoll<br />

altern können. Dafür lohnt es sich,<br />

bis zum 7. Juni auf die Straße zu gehen.<br />

Für Frauen und für Männer!<br />

Judith Hasselmann,<br />

Präsidium Bundesfrauenrat<br />

Sven Giegold,<br />

EP-Kandidat<br />

Illustration: Grüne NRW<br />

8<br />

MACH ET • NR. <strong>215</strong> • MAI <strong>2009</strong>


ARBEITSKREISE<br />

AK Demokratie & Recht<br />

Bundestrojaner, Datenhandel,<br />

Stasi 2.0...<br />

von Olaf Terre und Katja Trompeter<br />

...sagt Dir das schon was oder würdest<br />

Du gerne wissen, was sich dahinter verbirgt?<br />

Möchtest Du wissen, ob deine<br />

Daten Dir gehören? Prima, denn der<br />

Arbeitskreis Demokratie & Recht sucht<br />

neugierige Interessierte und begeisterte<br />

MitstreiterInnen.<br />

Gegründet im Januar 2008, haben wir<br />

schon eine ereignisreiche Geschichte<br />

hinter uns. Im letzten Jahr haben wir<br />

uns insbesondere mit dem Thema Datenschutz<br />

in unterschiedlichen Facetten<br />

beschäftigt und dazu zwei erfolgreiche<br />

Podiumsveranstaltungen durchgeführt.<br />

Vernetzt sind wir auch – natürlich unter<br />

Anwendung der höchsten „Privat“-<br />

Einstellungen – sowohl in <strong>Köln</strong> als auch<br />

darüber hinaus.<br />

Unsere Kontakte reichen von der Landesarbeitsgemeinschaft<br />

Demokratie und<br />

Recht und der <strong>Grünen</strong> Jugend über die<br />

Landesdatenschutzbeauftragte bis zu<br />

anderen Parteien oder dem Chaos Computer<br />

Club. <strong>Die</strong>se Zusammenarbeit haben<br />

wir sowohl für unsere Veranstaltungen<br />

genutzt wie auch für unsere eigene<br />

„Weiterbildung“.<br />

Unübersehbar wird uns dieses Jahr der<br />

Wahlkampf auf allen Ebenen beschäftigen.<br />

Angesichts der kommenden Kommunalwahl<br />

haben wir uns mit Beiträgen<br />

zur Datensparsamkeit, zur Informationspflicht<br />

bei der Weitergabe von Meldedaten<br />

und entsprechenden Widerspruchsrechten<br />

am Wahlprogramm der <strong>Köln</strong>er<br />

<strong>Grünen</strong> beteiligt. Unter anderem werden<br />

wir diese Themen auch während des<br />

Wahlkampfs in der Öffentlichkeit diskutieren<br />

und vertreten. Geplant sind Akti-<br />

onen zum Europawahlkampf oder auch<br />

ein „Überwachungsspaziergang“ durch<br />

die Stadt, um auf die unterschiedlichen<br />

Aspekte der Überwachung von uns BürgerInnen<br />

aufmerksam zu machen.<br />

Und dann? Wir machen weiter – mit<br />

unserem Herzensanliegen Datenschutz<br />

und mit allen Themen, die uns als AK<br />

interessieren: Rechtsextremismus, Bürgerbeteiligung<br />

und Bürgerrechte, Fragen<br />

der Selbstverwaltung öffentlicher Einrichtungen<br />

und die ganze Palette innenund<br />

rechtspolitischer Themen.<br />

Kontakt:<br />

Olaf Terre (0172-2149578) und<br />

Katja Trompeter (0179-4784667)<br />

oder ak-dur@web.de.<br />

Weitere Infos:<br />

http://ak-demokratie.blogspot.com/<br />

SCHÜTZE DEINE DATEN!<br />

Foto: panthermedia<br />

MACH ET • NR. <strong>215</strong> • MAI <strong>2009</strong><br />

9


EUROPA<br />

„Wir haben in den letzten achtzehn<br />

Monaten mehr erreicht<br />

als in den 27 Jahren davor.“<br />

von Fergal Treanor<br />

Hintergrund: <strong>Die</strong> Grüne Partei Irlands<br />

wurde 1981 gegründet, von Menschen,<br />

die eine bessere Bauplanung und mehr<br />

Umweltschutz für Irland wünschten.<br />

Von Anfang an standen Basisdemokratie<br />

und Konsensbildung im Vordergrund.<br />

1985 wurde das erste Grüne Stadtratsmitglied<br />

gewählt, 1989 das erste Mitglied<br />

des irischen Parlaments (Dáil).<br />

Heute hat die Partei sechs Mandate in<br />

dem 166-köpfigen Dáil. Seit 2007 koalieren<br />

die <strong>Grünen</strong> mit der nationalkonservativen<br />

Fíanna Fáil (irisch für „Soldaten<br />

des Schicksals“). <strong>Die</strong> Umwelt- und<br />

Energieministerien sind grün besetzt,<br />

Umweltschutz und erneuerbare Energiequellen<br />

werden erstmals ernst genommen.<br />

Es gehörten aber auch bittere<br />

Kompromisse dazu: Der Bau einer<br />

Müllverbrennungsanlage wurde von<br />

Umweltminister Gormley genehmigt,<br />

Energieminister Ryan hat dieses Jahr die<br />

kontroverse Verstaatlichung einer maroden<br />

Bank öffentlich verteidigt. Der<br />

Preis: Parteiaustritte, Empörung der grünen<br />

Wählerschaft. Nun stehen Irlands<br />

Grüne vor dem gleichen Dilemma wie<br />

GesinnungsgefährtInnen in ganz Europa<br />

– können wir uns auf Kompromisse<br />

einlassen und dennoch uns selbst treu<br />

bleiben? Mit Kommunal- und Europawahlen<br />

vor der Tür darf die Partei diese<br />

Frage nicht ignorieren.<br />

Der Parlamentsabgeordnete Ciarán<br />

Cuffe beantwortete Fragen von Fergal<br />

Treanor.<br />

Mary White TD und Ciarán Cuffe TD<br />

Foto: Green Party of Ireland<br />

Foto: Green Party of Ireland<br />

Ciarán Cuffe TD, Parlamentsabgeordneter<br />

der irischen <strong>Grünen</strong><br />

(TD: Teachta Dáile = Mitglied des Parlaments)<br />

I N T E R V I E W<br />

Was hat Dich ursprünglich dazu bewegt,<br />

den <strong>Grünen</strong> beizutreten?<br />

Ich wollte unser Kulturerbe retten und<br />

die Umweltverschmutzung aufhalten.<br />

Das war 1982, nach den Großdemonstrationen<br />

für die Rettung des historischen<br />

Wikinger-Stadtkerns von Dublin<br />

und gerade, nachdem der ESB [Red.:<br />

Irischer Stromversorger] an der Dubliner<br />

Küste ein zweites Ölheizkraftwerk mit<br />

einem 200 Meter hohen Schornstein<br />

gebaut hatte.<br />

Wie erfolgreich ist die grüne Bewegung<br />

in Irland, verglichen mit anderen europäischen<br />

Ländern?<br />

Der Erfolg kam nicht gerade über Nacht!<br />

2007 war aber ein tolles Jahr. Wir haben<br />

jetzt zwei grüne Minister, für Umwelt<br />

und für Energie, und einige solide<br />

Verpflichtungen im Koalitionsprogramm<br />

– das ist ein bedeutender Durchbruch.<br />

Wie findet Ihr die Zusammenarbeit in<br />

der Regierung mit dem größeren Koalitionspartner<br />

Fíanna Fáil?<br />

Spannungen gibt es zwar immer, gleichzeitig<br />

sucht aber auch Fíanna Fáil neue<br />

Ideen, und genau das setzen die <strong>Grünen</strong><br />

auf die Tagesordnung. Reformen sind ein<br />

entscheidender Teil unserer Beziehung<br />

in der Koalition – in der Bauplanung, in<br />

der Finanzierung von politischen Parteien,<br />

im kontrollierten Umgang mit<br />

den Ressourcen unseres Landes.<br />

Zwei grüne Ratsmitglieder sind neulich<br />

aus der Partei ausgetreten, und Patricia<br />

McKenna, ehemalige grüne MdEP für<br />

Dublin, sagt, die Partei befinde sich<br />

im „freien Fall“. Kann man von einem<br />

Bruch zwischen Parlamentsfraktion und<br />

Parteibasis sprechen?<br />

Es gibt eine bedeutende Minderheit innerhalb<br />

der Partei, die glaubt, wir sollten<br />

zu diesem Zeitpunkt lieber nicht<br />

an dieser Regierungskoalition beteiligt<br />

sein. Persönlich bin ich der Auffassung,<br />

wir haben in den letzten achtzehn Monaten<br />

mehr erreicht als in den siebenundzwanzig<br />

Jahren davor.<br />

Wie sind die Erfolgschancen von Déirdre<br />

de Búrca bei der diesjährigen Europawahl?<br />

Es wird eine harte Wahl, da die momentan<br />

amtierenden vier Mitglieder des<br />

Europaparlaments (MdEP) um lediglich<br />

drei Sitze kämpfen müssen. Déirdre ist<br />

allerdings eine großartige Kandidatin,<br />

eine echte Kämpferin, und ich glaube,<br />

die Leute hier betrachten das Europaparlament<br />

als ein natürliches Revier der<br />

<strong>Grünen</strong>.<br />

Viele Leute neigen dazu, die EU als weit<br />

entfernt und nicht wirklich demokratisch<br />

zu sehen. Inwiefern ist diese Europawahl<br />

für irische StaatsbürgerInnen<br />

relevant?<br />

In Irland verbringen wir gerade viel Zeit<br />

damit, über unsere Beziehung zu Europa<br />

nachzudenken. Ich glaube, der Euro hat<br />

uns viel gebracht, und alle schauen besorgt<br />

über die Schulter Richtung Island.<br />

10<br />

MACH ET • NR. <strong>215</strong> • MAI <strong>2009</strong>


EUROPA<br />

Foto: Green Party of Ireland<br />

Parlamentarische Fraktion der Irischen <strong>Grünen</strong> (von links nach rechts):<br />

Ciarán Cuffe TD, Minister Trevor Sargent TD, Mary White TD, Minister John Gormley TD,<br />

Senator Deirdre de Burca, Minister Eamon Ryan TD, Senator Dan Boyle<br />

Ich halte es für sehr wichtig, dass wir<br />

Brüssel für spezielle Entscheidungen,<br />

mit denen wir nicht einverstanden sind,<br />

nicht die „Schuld“ geben (das Bananenkrümmungsargument).<br />

Wir müssen<br />

mehr Zeit damit verbringen, darüber zu<br />

reden, dass das Europaparlament (und<br />

die Kommission) eine führende Rolle<br />

bei der Gewährleistung von sauberer<br />

Luft, Wasser und Lebensmitteln gespielt<br />

hat.<br />

Was ist die Haltung der <strong>Grünen</strong> zum<br />

Vertrag von Lissabon?<br />

Das entscheiden unsere Mitglieder, was<br />

bei anderen Parteien nicht der Fall ist!<br />

Persönlich bin ich dafür, dass ein zweites<br />

Mal abgestimmt wird, schließlich<br />

haben wir zu meinen Lebzeiten dreimal<br />

über die Legalisierung der Ehescheidung<br />

abgestimmt.<br />

Vor Deiner Zeit im irischen Parlament<br />

warst Du Stadtratsmitglied in Dublin.<br />

Was war die effektivste grüne Initiative,<br />

an der Du damals teilgenommen<br />

hast?<br />

<strong>Die</strong> Kampagne für eine Stadtbahn in<br />

Dublin ist etwas, das ich als bedeutende<br />

Leistung ansehe. Damals, 1988,<br />

druckten wir Buttons mit der Aufschrift<br />

„trams not jams“ („Bahnen statt<br />

Staus”), und es hat funktioniert. 1988 –<br />

<strong>90</strong> habe ich auch mit „Students Against<br />

the Destruction of Dublin” („Studenten<br />

gegen die Zerstörung Dublins”) zusammengearbeitet,<br />

um unser architektonisches<br />

Kulturerbe zu schützen, und kurz<br />

danach wurden Gesetze verabschiedet,<br />

um zu verhindern, dass ältere Bauten<br />

einfach abgerissen werden und um sie<br />

dauerhaft unter Denkmalschutz zu stellen.<br />

Wie können Kommunen am Besten auf<br />

europäischer Ebene zusammenarbeiten,<br />

um die grüne Politik zu fördern?<br />

Ich finde, dass Kommunen ein Riesenpotenzial<br />

haben, Pläne zu entwerfen,<br />

die die Kohlenstoffemissionen mindern<br />

und den Klimawandel bekämpfen, sowohl,<br />

was die Auswirkung ihrer eigenen<br />

Handlungen auf die Umwelt angeht, als<br />

auch in der Frage, welche Anregungen<br />

den Bürgern geboten<br />

werden können. Viel<br />

zu lernen gibt es auch<br />

von der „best practice“<br />

bei den „lang -<br />

samen“ Transportmitteln<br />

wie zum Beispiel<br />

zu Fuß gehen und Rad<br />

fahren.<br />

Hast Du eine Botschaft<br />

für die grünen<br />

LeserInnen in <strong>Köln</strong>?<br />

In dieser für die irische<br />

Wirtschaft sehr<br />

unsicheren Zeit sollten<br />

wir uns Städte<br />

wie <strong>Köln</strong> anschauen,<br />

die sich in der jüngsten<br />

Geschichte aus<br />

der kompletten Zerstörung wieder auf -<br />

gebaut haben. Aus Eurer Erfahrung können<br />

wir lernen, dass es in Irland nicht so<br />

aussichtslos ist, wie manche behaupten.<br />

Meiner Überzeugung nach wird durch<br />

grüne Energie, grüne Transportmittel,<br />

grüne Landwirtschaft und grünes Bauen<br />

eine neue Wirtschaft entstehen. <strong>Die</strong>s<br />

gilt sicherlich für <strong>Köln</strong> genauso wie für<br />

Dublin. Und natürlich grüße ich Euch<br />

ganz herzlich aus Irland!<br />

Text und Fragen, Übersetzung ins Deutsche:<br />

Fergal Treanor<br />

Irisches Mitglied des neugewählten Spitzenteams:<br />

die Senatorin Deidra de Burca<br />

Foto: Green Party of Ireland<br />

MACH ET • NR. <strong>215</strong> • MAI <strong>2009</strong><br />

11


AUS BERLIN<br />

Für eine sozialere EU<br />

von Volker Beck<br />

Beim Thema Europa müssen Grüne sich<br />

dafür einsetzen, dass auf die Sorgen der<br />

Menschen intensiver eingegangen wird:<br />

Lohndumping, die Öffnung der Arbeitsmärkte<br />

mit unabsehbaren Konsequenzen<br />

für den eigenen Arbeitsplatz, der<br />

Wettlauf um die niedrigsten Steuerstandards<br />

und Arbeitsbedingungen sowie<br />

die Frage der öffentlichen Daseinsvorsorge<br />

sind Themen, die die Menschen in<br />

Europa bewegen. Europa wird von vielen<br />

als Gefahr gesehen. Dabei bietet es die<br />

Chance, in einem großen Wirtschaftsraum<br />

soziale und ökologische Standards<br />

durchzusetzen.<br />

Wir Grüne kämpfen für ein sozialeres<br />

Europa. Das Prinzip der Solidarität zwischen<br />

Menschen und Staaten ist ein wesentliches<br />

Fundament der EU, der soziale<br />

Zusammenhalt eines ihrer Ziele. Wir<br />

wollen, dass dieses Prinzip weiter ausgebaut<br />

wird und sich in der Lebenswirklichkeit<br />

der EU-Bürger niederschlägt.<br />

Keine Frage, die EU hat bereits viel für<br />

den sozialen Fortschritt erreicht: Allein<br />

um die Lebensverhältnisse der Menschen<br />

in der EU positiv einander anzugleichen<br />

gibt sie von 2007 bis 2013 rund<br />

346 Milliarden Euro aus. Das ist eine<br />

Menge. Deutschland profitiert dabei<br />

von 26,3 Milliarden Euro. Zufrieden sein<br />

können wir <strong>Grünen</strong> auch mit dem Agieren<br />

der EU in der Gleichstellungs- und<br />

Antidiskriminierungspolitik: Hier wird<br />

ein konsequenter, auf soziale Gleichheit<br />

ausgerichteter Kurs verfolgt, während<br />

unsere gegenwärtige Bundesregierung<br />

im Schneckentempo weiterhin den europäischen<br />

Standards hinterherschleicht.<br />

Foto: Ingo Kuzia<br />

Blog: http://beckstage.volkerbeck.de • Twitteraccount: http://twitter.com/Volker_Beck<br />

Europa – rückt enger zusammen<br />

In der Sozialpolitik gibt’s allerdings ein<br />

Problem: Während Unternehmen und Finanzakteure<br />

ihre Profitinteressen grenz -<br />

überschreitend verwirklichen, machen<br />

die sozialen Sicherungen viel zu oft noch<br />

an den nationalen Grenzen halt. Hier<br />

liegt die Chance für uns Grüne, aktiv zu<br />

werden: Soziale Rechte müssen grenzüberschreitend<br />

garantiert werden. Eine<br />

sozialere EU bedeutet für uns gleicher<br />

Lohn für gleiche Arbeit, eine Stärkung<br />

der europäischen Betriebsräte und Mindestlöhne<br />

in allen Mitgliedstaaten.<br />

Europa versteht sich als Raum der Freiheit,<br />

der Sicherheit und des Rechts. So<br />

soll es auch sein. Viele Probleme und<br />

Entwicklungen erfordern europäische<br />

Antworten; eine nur auf die Einzelstaaten<br />

begrenzte Innenpolitik macht in einem<br />

Europa ohne Grenzen keinen Sinn.<br />

Aber: Wir stellen an die europäische<br />

Rechts- und Innenpolitik die gleichen<br />

Anforderungen wie an die deutsche –<br />

Sicherheit darf nicht auf Kosten von Freiheitsrechten<br />

gehen und die europäische<br />

Integration darf nicht als Ausrede missbraucht<br />

werden, rechtsstaatliche Standards<br />

auszuhöhlen. Im Rahmen unseres<br />

gelungenen Fraktionskongresses anlässlich<br />

von 60 Jahren Grundgesetz kürzlich<br />

in Berlin haben wir auch über dieses Ziel<br />

intensiv gesprochen.<br />

Europa – deine Daten<br />

Foto: Stefan Kaminski<br />

Stichworte wie Vorratsdatenspeicherung<br />

oder Nackt-Scanner machen deutlich:<br />

Beim Thema Datenschutz müssen<br />

wir in Europa auf der Hut sein. Als Teil<br />

der Vorbereitung für das Stockholmer<br />

Programm wurde 2007 eine sogenannte<br />

Zukunftsgruppe eingerichtet. Was in<br />

deren Bericht als Leitlinien für den innenpolitischen<br />

Bereich steht, jagt einem<br />

kalte Schauer über den Rücken: Am<br />

Anfang steht der sorglose Umbau der<br />

Sicherheitsarchitektur. <strong>Die</strong> Kooperation<br />

von militärischen und polizeilichen Kräften<br />

wird befürwortet, und auch Geheimdienste<br />

und Polizei sollen enger verzahnt<br />

werden. Von Transparenz und Kontrolle<br />

ist dagegen nicht die Rede.<br />

Ähnlich sieht es beim Datenschutz aus.<br />

Ganz wie die Politik aus dem Hause unseres<br />

geliebten Innenministers Schäuble<br />

ist der Bericht von einer Datenbankseeligkeit<br />

geprägt, die umfassender kaum<br />

sein könnte. Ein ausgestalteter Datenschutz,<br />

etwa Hürden für die Weitergabe,<br />

Beschränkungen des Zugriffs, Zweckbindung<br />

– all das spielt nur eine Nebenrolle.<br />

Als Grüne in Europa müssen wir entschlossen<br />

den Tendenzen zur Aushöhlung<br />

des Rechtsstaates entgegentreten.<br />

Wir dürfen Europa nicht den konservativen<br />

Sicherheitspolitikern überlassen.<br />

12<br />

MACH ET • NR. <strong>215</strong> • MAI <strong>2009</strong>


AUS BERLIN<br />

Wie weiter in Nahost nach dem<br />

Gaza-Krieg?<br />

von Kerstin Müller<br />

Der jüngste Krieg im Gazastreifen mit<br />

seinen weitreichenden Zerstörungen<br />

hat eines gezeigt: Der Nahostkonflikt<br />

kann jederzeit eskalieren – ein Frieden<br />

scheint ferner denn je. <strong>Die</strong> Bilanz des<br />

Krieges ist ein Desaster: 1.440 Palästinenserinnen<br />

und Palästinenser, darunter<br />

mehr als 400 Kinder sind tot, über 5.000<br />

verletzt. Auf israelischer Seite kamen 15<br />

Menschen ums Leben, über 300 wurden<br />

verletzt. Hauptleittragend ist die Zivilbevölkerung.<br />

Bereits vor dem Krieg im<br />

Dezember 2008 erhielten in Gaza 80%<br />

der Bevölkerung direkte Nahrungsmittelhilfe.<br />

<strong>Die</strong>se katastrophale Lage hat<br />

sich nun für die 1,5 Millionen Menschen<br />

in Gaza weiter verschärft.<br />

Der unablässige Raketenbeschuss israelischer<br />

Dörfer und Städte durch die<br />

Hamas ist völlig inakzeptabel und legitimiert<br />

das israelische Recht auf Selbstverteidigung.<br />

Doch war dieser Krieg, wie<br />

kaum ein anderer zuvor und entgegen<br />

israelischer Darstellung, auch gegen die<br />

Zivilbevölkerung im Gazastreifen gerichtet.<br />

Israel darf nicht den Tod zahlreicher<br />

Zivilisten einfach in Kauf nehmen – auch<br />

wenn die Hamas in zynischer Weise ihre<br />

Raketenabschussrampen in der Nähe<br />

von Zivilisten aufstellt. Allein die hohe<br />

Zahl der Toten und Verletzten auf palästinensischer<br />

Seite zeigt: Das israelische<br />

Vorgehen war unverhältnismäßig.<br />

Zudem hat Israel seine erklärten Kriegsziele<br />

nicht erreicht: Der Raketenbeschuss<br />

wurde zwar reduziert, aber nicht<br />

beendet; die Hamas ist zwar militärisch<br />

geschwächt, politisch aber eher gestärkt;<br />

vor allem Präsident Abbas wurde<br />

durch den Konflikt noch mal mehr geschwächt;<br />

das Thema Waffenschmuggel<br />

wurde zwar internationalisiert, aber der<br />

Schmuggel ist nicht beseitigt, solange<br />

eine Lösung für die Grenzüberwachung<br />

nicht mit allen Seiten verhandelt und eine<br />

Grenzöffnung nicht umgesetzt wird.<br />

Wir Grüne haben seit Beginn der Kämpfe<br />

auf einen sofortigen Waffenstillstand<br />

gedrängt. Leider hat die EU bei den politischen<br />

Versuchen zur Vermittlung eines<br />

Waffenstillstands kläglich versagt . Auch<br />

die einseitig gegen die Hamas gerichtete<br />

Parteinahme von Bundeskanzlerin Merkel<br />

war kontraproduktiv. Statt einer einheitlich<br />

koordinierten EU-Initiative war<br />

nur ein vielstimmiger Chor zu hören.<br />

Insgesamt hat die internationale Gemeinschaft<br />

ein schlechtes Bild abgegeben:<br />

Weder wurde ein Waffenstillstand<br />

vermittelt, noch gelang es, die Konfliktparteien<br />

an einen Verhandlungstisch zu<br />

bringen.<br />

<strong>Die</strong> EU und die USA müssen jetzt endlich<br />

konkrete Schritte in Richtung einer<br />

tragfähigen und umfassenden Konfliktlösung<br />

unternehmen und einen echten<br />

Friedensprozess in Gang bringen. <strong>Die</strong><br />

letzten Jahre haben mit dem Scheitern<br />

des Annapolis-Prozesses deutlich gemacht:<br />

Eine internationale Politik, die<br />

nur Krisenmanagement betreibt, aber<br />

die Konfliktparteien nicht zu einer wirklichen<br />

Konfliktlösung drängt, führt nicht<br />

weiter.<br />

Ziel muss die Sicherheit der Zivilbevölkerung<br />

auf beiden Seiten sein. <strong>Die</strong> Öffnung<br />

der Grenzen nach Gaza ist dabei<br />

für die Palästinenserinnen und Palästinenser<br />

eine zentrale Voraussetzung. <strong>Die</strong><br />

EU muss aktiv die Versöhnung zwischen<br />

Fatah und Hamas unterstützen und<br />

eine neue Einheitsregierung einfordern,<br />

damit eine politische Perspektive für<br />

Verhandlungen eröffnet werden kann,<br />

an deren Ende eine Zweistaatenlösung<br />

und eine umfassende Friedenslösung für<br />

die Region stehen muss. Damit könnte<br />

die EU auch die Friedensbemühungen<br />

Ägyptens unterstützen.<br />

Dabei ist die Frage des Umgangs mit<br />

der Hamas eine Schlüsselfrage, denn<br />

für eine Verhandlungslösung benötigen<br />

wir einen von der palästinensischen<br />

Seite anerkannten Verhandlungspartner.<br />

Trotz der islamistischen Agenda der Hamas,<br />

die zur Erreichung ihrer Ziele immer<br />

wieder zu Gewalt greift, müssen wir die<br />

Tatsache akzeptieren, dass diese letztlich<br />

in 2006 in demokratisch legitimierten<br />

Parlamentswahlen die Fatah geschlagen<br />

hat. Und man muss zu der Erkenntnis<br />

kommen, dass ohne direkte Gespräche<br />

mit gemäßigten Vertretern der Hamas<br />

kein Ende der Gewalt erreicht werden<br />

kann. Deshalb sollte die Hamas Schritt<br />

für Schritt – ähnlich dem Dialogprozess<br />

mit der PLO – in einen tragfähigen politischen<br />

Prozess eingebunden werden.<br />

Als Voraussetzung für diesen Dialogprozess<br />

sollten außer dem Gewaltverzicht<br />

und der Bildung einer Einheitsregierung<br />

keine weiteren Bedingungen gestellt<br />

werden. Ziel muss selbstverständlich<br />

weiter die Anerkennung Israels sowie die<br />

Anerkennung der Verträge, auch durch<br />

die Hamas, sein. Aber dies muss am<br />

Ende eines solchen Prozesses und nicht<br />

am Anfang stehen.<br />

Das Paradoxe am Nahostkonflikt ist:<br />

<strong>Die</strong> Blaupausen zur Konfliktlösung liegen<br />

längst vor. <strong>Die</strong> Genfer Initiative<br />

von 2003 hat eine ausgewogene Zweistaatenlösung<br />

durchdekliniert, die beiden<br />

Parteien Kompromisse abverlangt.<br />

Doch ist das Zeitfenster für eine Zwei-<br />

Staatenlösung, die ihren Bevölkerungen<br />

Sicherheit und Wohlstand ermöglichen<br />

würde, nicht unendlich. <strong>Die</strong> USA und<br />

die EU müssen endlich wieder mehr Verantwortung<br />

für Nahost übernehmen.<br />

<strong>Die</strong> ersten Äußerungen der neuen US-<br />

Administration lassen hoffen, dass eine<br />

Lösung des Nahostkonflikts wieder stärker<br />

in den Fokus rückt.<br />

Website: www.kerstin-mueller-mdb.de<br />

MACH ET • NR. <strong>215</strong> • MAI <strong>2009</strong><br />

13


AUS DEN BEZIRKEN<br />

BV Ehrenfeld<br />

Kampf um Bäume und Fahrradstellplätze<br />

von Kirsten Reinhardt<br />

piktogramme an den Kreuzungsbereichen<br />

der Venloer Straße aufgebracht<br />

werden, damit FahrradfahrerInnen in<br />

der verbleibenden Zeit bis zum Umbau<br />

sicher auf der Straße fahren können statt<br />

auf den schlechten Fahrradwegen. Außerdem:<br />

Nach dem Umbau soll es 3<strong>90</strong><br />

Fahrradstellplätze geben (jetzt sind es<br />

213), angesichts der gemessenen 3.840<br />

FahrradfahrerInnen pro Tag halten wir<br />

diese Zahl aber nicht für ausreichend.<br />

Daher forderten wir die Umwandlung<br />

von weiteren Pkw-Parkplätzen in Fahrradstellplätze.<br />

Für diesen Antrag haben<br />

wir leider keine Mehrheit gefunden.<br />

Auch in Sachen Baumpflanzungen konnten<br />

wir einen Erfolg verbuchen, denn<br />

unser Änderungsantrag wurde angenommen,<br />

dass mindestens die gleiche<br />

Anzahl gefällter Bäume auf der Venloer<br />

Straße neu gepflanzt wird. Zur Info: <strong>Die</strong><br />

Platanen auf der Venloer Straße müssen<br />

Stichpunkt Innerer Grüngürtel:<br />

Der städtebauliche Masterplan Innenstadt<br />

sieht Neubebauungen an etlichen<br />

Stellen des Grüngürtels vor (z. B.<br />

Universität, Aachener Weiher und diverse<br />

Randbebauungen). <strong>Die</strong> geplante<br />

Grünfläche am Eifelwall stellt keinen<br />

adäquaten Ausgleich dar. Von Stadtplagefällt<br />

werden, weil ihr Stand nicht mehr<br />

sicher ist. Als nämlich in den <strong>90</strong>er Jahren<br />

die U-Bahn gebaut wurde, war Pfusch<br />

am Bau auch hier Programm. Bauschutt<br />

wurde illegal als Untergrund verbaut,<br />

sodass die Platanen ihre Wurzeln nicht<br />

tief genug verankern können. Anfang<br />

des Jahres 2010 sollen Baumfällungen<br />

und Baumaßnahmen starten.<br />

BV Innenstadt<br />

<strong>Köln</strong> im Wandel – kann die Innenstadt<br />

dabei grün bleiben?<br />

Auch im ersten Quartal <strong>2009</strong> mussten<br />

wir <strong>Grünen</strong> in der BV Ehrenfeld uns wieder<br />

für ein sicheres Verkehrskonzept auf<br />

der Venloer Straße einsetzen. <strong>Die</strong> Verwaltung<br />

legte im Januar eine neue Beschlussvorlage<br />

für den Umbau vor, die<br />

wir aus mehreren Gründen kritisierten:<br />

Der Umbau wird sich um ein weiteres<br />

Jahr verzögern. Auch sah die Planung<br />

wenig Erfreuliches vor: Mehr Autoparkplätze,<br />

geringere Außengastronomiefläche<br />

– und auch noch drei Bäume<br />

weniger als bisher! Zudem behauptete<br />

ein Vertreter der Verwaltung, dass die<br />

zeitliche Verschiebung des Baustarts<br />

auf eine mündliche Anfrage von <strong>Bündnis</strong><br />

<strong>90</strong>/<strong>Die</strong> <strong>Grünen</strong> zurückzuführen sei.<br />

In einer Pressemitteilung haben wir uns<br />

gegen diese Behauptung gewehrt – mit<br />

großer Resonanz! Jetzt sollen auf unsere<br />

Initiative hin noch dieses Jahr Fahrradvon<br />

Tilman Kuhl<br />

In <strong>Köln</strong> vollzieht sich unübersehbar ein<br />

enormer Wandel. Großbauprojekte und<br />

eine Vielzahl von einzelnen Neubauten<br />

verändern den Charakter <strong>Köln</strong>s – und<br />

zwar, neben aller berechtigten Kritik,<br />

Der Rathenau Platz im Sommer<br />

durchaus auch zum Positiven. Damit<br />

einhergehend müssen wir jedoch feststellen,<br />

dass hunderte Bäume gefällt und<br />

Grünflächen umgewandelt werden. Das<br />

kann nicht in unserem Interesse sein!<br />

Stichpunkt Klingelpützpark:<br />

<strong>Die</strong> unterstützenswerten Ziele der Bildungslandschaft<br />

Nord – ein Verbund<br />

unterschiedlichster Bildungsträger am<br />

Hansaring – beansprucht zusätzlichen<br />

Raum und will diesen im Park realisieren.<br />

Wir Grüne in der Innenstadt widersprechen<br />

diesem Ansinnen massiv und zeigen<br />

andere am Bestand mögliche Nutzungen<br />

auf.<br />

nern wird das Grün in der Stadt nicht<br />

mehr mitgedacht und wertgeschätzt,<br />

es wird vielmehr als Verfügungsmasse<br />

für Hochbauten betrachtet. <strong>Die</strong>s ist ein<br />

schleichender Wertewandel: So wie man<br />

die Umgebung eines Neubaus und seine<br />

Wirkung und Beziehung zur Umgebung<br />

nicht mehr mitdenkt, so findet das<br />

Stadtgrün und damit die Aufenthaltsund<br />

Lebensqualität bei der Bauplanung<br />

nicht ausreichend Gewicht.<br />

Stichpunkt Baumfällungen:<br />

Oft kaum wahrzunehmen, fielen in der<br />

Innenstadt in den letzten Jahren und<br />

auch derzeitig am Rheinufer Hunderte<br />

von Bäumen Bauvorhaben zum Opfer.<br />

Wir Grüne suchen intelligente Alternativen<br />

zum Erhalt von Bäumen und benennen<br />

neue Standorte.<br />

Dass <strong>Köln</strong> als „Grüne Hauptstadt Europas“,<br />

wie zuletzt Hamburg und Stockholm,<br />

gewürdigt wird, ist sicherlich noch<br />

ein langer Weg – gehen wir ihn!<br />

14<br />

MACH ET • NR. <strong>215</strong> • MAI <strong>2009</strong>


AUS DEN BEZIRKEN<br />

BV Chorweiler<br />

Vorbereitungen für den Wahlkampf<br />

von Cornelie Wittsack-Junge<br />

Unsere KandidatInnen für den Bezirk<br />

Chorweiler stehen fest! <strong>Die</strong> Vorbereitungen<br />

für den Kommunalwahlkampf<br />

laufen an!<br />

Themenschwerpunkte unserer Arbeit in<br />

der BV werden natürlich auch im Wahlkampf<br />

eine Rolle spielen:<br />

• Erhalt und Ausbau der Naherholungsgebiete<br />

Fühlinger See und Zweckverband<br />

Stöckheimer Hof mit dem Escher<br />

Badesee sowie der Land- und Naturschutzbereiche<br />

in den Rheinauen<br />

• kein weiterer Flächenverbrauch durch<br />

neue Großsiedlungen<br />

• Nutzung von Wohnungsbaureserven<br />

in bestehenden Orten bei Erhalt der<br />

dörflichen Strukturen<br />

• Ausbau der Kitaplätze für Kinder unter<br />

3 Jahren und Ausbau einer hochwertigen<br />

Ganztagsbetreuung bis Ende der<br />

Sekundarstufe I<br />

• Verbesserung des ÖPNV-Angebots,<br />

d. h. primär Ausweitung des Busnetzes<br />

und Verbesserung der Taktzeiten<br />

• Einsatz von erneuerbaren Energien<br />

und Umsetzung von Energiesparmaßnahmen<br />

in öffentlichen Gebäuden sowie<br />

Einrichtung einer wohnortnahen<br />

Energie- und Umweltberatungsstelle<br />

im Bezirk<br />

• Kulturförderung im Bezirk unter Einbeziehung<br />

interkultureller Projekte<br />

• kommunale Offensive zur Einbeziehung<br />

von MigrantInnennetzwerken in<br />

die Stadtbezirksstruktur<br />

• Unterstützung von gemeinnützigem<br />

Bürgerengagement<br />

• Implementierung der Bürgerbeteiligung<br />

etwa bei Alarmplänen im Katastrophenfall<br />

• Dialog mit der Chemie<br />

<strong>Die</strong> Planung der eigentlichen Wahlkampfaktivitäten<br />

ist noch in vollem<br />

Gang. Wir werden an mehreren Orten<br />

im Bezirk mit unserem Stand präsent<br />

sein, aber es ist schwierig, in allen sechzehn<br />

Orten unseres Flächenbezirks mit<br />

über 67 Quadratkilometern präsent zu<br />

sein, weswegen wir uns auf die größeren<br />

Orte konzentrieren wollen. <strong>Die</strong> Zusammenarbeit<br />

mit der SPD im OB-Wahlkampf<br />

wird derzeit noch vorbereitet.<br />

Eine Wahlkampfveranstaltung in unserem<br />

Bezirk steht aber schon fest:<br />

Wir laden alle zu einer Wanderung durch<br />

das Naherholungsgebiet Stöckheimer<br />

Hof am Sonntag, 17. <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong> ein.<br />

Treffpunkt ist der Dorfplatz in Auweiler<br />

um 12 Uhr. Nach der Wanderung durch<br />

das Naturschutzgebiet wollen wir den<br />

Tag bei einem Kölsch im Biergarten ausklingen<br />

lassen.<br />

Gruppenbild mit Dame – unsere KandidatInnen<br />

für den Bezirk Chorweiler<br />

BV Nippes<br />

Gesunde Stadt – grüner Stadtbezirk Nippes<br />

von Friedel Steinforth<br />

und Herbert Clasen<br />

Unser Stadtbezirk liegt uns <strong>Grünen</strong> in<br />

Nippes am Herzen; er ist an vielen Stellen<br />

noch unansehnlich, erscheint manchmal<br />

vernachlässigt und ungepflegt. Wir<br />

möchten einen Stadtbezirk, der sich<br />

attraktiv, anziehend und auf Großstadtniveau<br />

präsentiert. Dafür stehen wir im<br />

Mandat!<br />

Dabei bedeutet „Gesunde Stadt“ für<br />

uns, den lebenswerten urbanen Raum zu<br />

erhalten und zu verbessern. Wir sind uns<br />

über die Bedeutung der radialen Straßen<br />

für den Bezirk bewusst und stellen deren<br />

Begrünung bewusst in den Vordergrund<br />

unserer Anträge. Hier hat der Erhalt und<br />

Ersatz der Alleebäume auf der Neusser<br />

Straße immer wieder zu Anträgen und<br />

Beschlüssen in der BV geführt.<br />

<strong>Die</strong> Bezirksvertreter der <strong>Grünen</strong> wirken<br />

außerdem aktiv mit an der Verbesserung<br />

der Einkaufstruktur auf der Neußer<br />

Straße.<br />

Ideenreich wird auch an der Umgestaltung<br />

der Kempener Straße gearbeitet.<br />

Immer wieder gibt es von uns Vorstöße<br />

zur Entsiegelung, zur Einrichtung von<br />

Fahrradparkplätzen an den Kopfenden<br />

der Kreuzungen.<br />

Schließlich arbeitet die Fraktion an den<br />

Plänen für die Niehler Straße, die durch<br />

die Erschießung des Clouth-Geländes zu<br />

einer attraktiven und anwohnerfreundlichen<br />

Radiale umgestaltet werden muss.<br />

Zur Verbesserung der Sicherheit unserer<br />

Mitbewohner gehört auch die Umgestaltung<br />

einiger U-Bahnhöfe, die nicht<br />

nur freundlicher und angstfrei gestaltet<br />

werden müssen, sondern auch behindertengerecht.<br />

Vorfahrt für den Schwächeren ist ein<br />

Leitsatz Grüner Nippeser Arbeit. Das gilt<br />

bei uns für Schulwege, Querungen gefährlicher<br />

Straßen und vor allem für den<br />

Radverkehr in und zwischen den Stadtteilen.<br />

Gemeinsam mit dem ADFC haben<br />

wir gefährliche Punkte in Augenschein<br />

genommen und der ADFC hat viele Gefahrenpunkte<br />

ermittelt. Ein gemeinsames<br />

Radwegekonzept ist unser Ziel.<br />

<strong>Die</strong> Grüne Fraktion hat bisher mit einem<br />

gemeinsamen Programm mit der Fraktion<br />

der SPD in der Bezirksvertretung<br />

koaliert. Eine neue Koalitionsaussage<br />

für den Wahlkampf wird es nicht geben,<br />

denn eine Entscheidung blieb auch im<br />

gemeinsamen Programm ein wichtiger<br />

Streit- und Dissenspunkt: Stoppt den<br />

Gürtelausbau!<br />

Kempener Straße<br />

MACH ET • NR. <strong>215</strong> • MAI <strong>2009</strong><br />

15


ARBEITSKREISE<br />

AK Umwelt<br />

Grüner Umweltschutz in <strong>Köln</strong><br />

von Matthias Welpmann<br />

Wozu gibt‘s den AK Umwelt?<br />

Der Fraktionsarbeitskreis Umwelt dient<br />

der Diskussion von Verwaltungsvorlagen<br />

für den Ausschuss „Umweltschutz, Gesundheit<br />

und Grün“ und der Konzeption<br />

eigener Anträge und Anfragen. Da es<br />

derzeit in <strong>Köln</strong> keinen Parteiarbeitskreis<br />

für Ökologie und Umwelt gibt, ist der<br />

AK Umwelt gleichzeitig die geeignete<br />

Plattform für ökologische Themen und<br />

Grüne Initiativen, die nicht oder noch<br />

nicht auf der Agenda des Rates und der<br />

Ausschüsse auftauchen.<br />

Wer kann mitmachen?<br />

„Geborene“ Mitglieder des Arbeitskreises<br />

sind die in den Ausschuss entsandten<br />

Ratsmitglieder (derzeit Sabine Müller<br />

und Gerd Brust) und sachkundige Einwohner<br />

(Ralf Bilke) sowie die Fraktionsreferentin<br />

für diesen Themenbereich,<br />

Regina Kobold. Regelmäßig dabei ist<br />

auch die Umweltdezernentin Marlis Bredehorst.<br />

Der AK ist darüber hinaus offen<br />

für alle Leute aus der Partei oder dem<br />

<strong>Grünen</strong> Umfeld, die sich ganz allgemein<br />

für ökologische Themen oder spezielle<br />

Initiativen interessieren. Besonders willkommen<br />

sind Menschen, die sich bereits<br />

politisch, beruflich oder privat mit ökologischen<br />

Fragen beschäftigt haben und<br />

gezielte Anregungen für kommunalpolitische<br />

Initiativen in <strong>Köln</strong> geben können.<br />

Wie arbeitet der AK Umwelt?<br />

gungen, die eine genauere Betrachtung<br />

verdienen. Gelegentlich sind Fachleute<br />

z. B. aus der Verwaltung oder städtischen<br />

Unternehmen zu Gast, die dem<br />

AK für Fragen und Diskussionen zur<br />

Verfügung stehen. Damit wir die ganzen<br />

Dinge nicht nur auf dem Papier zu sehen<br />

bekommen, machen wir ab und zu auch<br />

mal eine Exkursion in die unbekannten<br />

Weiten des Stadtgebiets.<br />

Kontakt: Regina Kobold,<br />

Tel. 0221-221-25917 oder<br />

regina.kobold@stadt-koeln.de<br />

Foto: <strong>Die</strong>tmar Putscher<br />

AK Schwule<br />

Sexy und intelligent<br />

von Andreas Wolter<br />

Der AK Schwule trifft sich mehrmals im<br />

Jahr, um aktuelle politische Fragen zu<br />

erörtern, die in erster Linie kommunalpolitische<br />

Fragen betreffen. Es stehen<br />

aber auch landes- oder bundespolitische<br />

Themen auf der Tagesordnung. Inhaltlich<br />

beschäftigt sich der AK Schwule mit<br />

Fragen der Präventionsarbeit, mit den<br />

gesellschaftspolitischen Querschnittsaufgaben<br />

(Jugend, Migranten, Altenarbeit<br />

etc.) oder den Themen der Stadtarbeitsgemeinschaft<br />

„Lesben, Schwule,<br />

Transgender“, die auf grüne Initiative<br />

entstanden ist. Themen, die nicht rein<br />

schwulenspezifischer Natur sind, werden<br />

in den gemeinsamen Terminen mit dem<br />

Arbeitskreis Lesben besprochen und abgestimmt.<br />

<strong>Die</strong> Mitorganisation des Wagens zum<br />

CSD, der gemeinsam mit der „Landesarbeitsgemeinschaft<br />

Queer“ organisiert<br />

Der AK trifft sich üblicherweise zweimal<br />

vor jeder Ausschusssitzung, so dass die<br />

jeweilige Tagesordnung ausführlich vorbesprochen<br />

und diskutiert werden kann.<br />

Neben den Terminen zur Ausschussvorbereitung<br />

gibt es pro Sitzungsturnus<br />

noch mindestens ein weiteres Treffen,<br />

bei dem komplexere Einzelthemen, längerfristige<br />

Initiativen oder etwa das<br />

Wahlprogramm konzipiert und besprochen<br />

werden. Auch aus dem Bürgerhaushalt<br />

ergeben sich manche Anrewird,<br />

zählt zu den organisatorischen<br />

Herausforderungen des Arbeitskreises<br />

Schwule, zumal viele Mitglieder durch<br />

terminliche Verpflichtungen im Vorfeld<br />

und während des CSDs ausfallen. Trotz-<br />

Lino Hammer, CSD 2008<br />

Foto: Youdid<br />

dem ist es bislang jedes Mal gelungen,<br />

mit einem schmucken Wagen an der<br />

Parade teilzunehmen, auf dem bekannte<br />

Grüne wie Volker Beck, Claudia Roth,<br />

Kerstin Müller, Arndt Klocke u. v. m. gerne<br />

mitfahren. Nicht nur im „Beck-Team“<br />

organisiert der Arbeitskreis Schwule die<br />

Kneipenwahlkämpfe in den Szenekneipen.<br />

Ansprechpartner und Organisatoren des<br />

Arbeitskreises sind:<br />

Christoph Goormann<br />

(christoph.goormann@stadt-koeln.de),<br />

Christian Rahmfeld<br />

(christian.rahmfeld@stadt-koeln.de) und<br />

Andreas Wolter<br />

(andreas.wolter@stadt-koeln.de).<br />

Wir freuen uns über jedes neue Gesicht,<br />

das mit uns diskutiert, und jede helfende<br />

Hand, die beim CSD mithilft, die Aufkleber<br />

„sexy und intelligent“ an die Frau<br />

oder den Mann zu bringen.<br />

16<br />

MACH ET • NR. <strong>215</strong> • MAI <strong>2009</strong>


SÜRTHER AUE<br />

Der Beginn des Hafenausbaus in Godorf –<br />

Kampf gegen Naturzerstörung geht weiter<br />

von Manfred Giesen, OV Rodenkirchen<br />

Das Naturschutzgebiet „Sürther Aue“<br />

ist bis auf einen Rest, der außerhalb der<br />

geplanten Erweiterung des Godorfer<br />

Hafens liegt, komplett gerodet! Statt<br />

sattem Grün nur noch nackte Erde, statt<br />

vielfältigem Leben nur noch Ödnis.<br />

Mit einer von der „Aktionsgemeinschaft<br />

Contra Hafenerweiterung“ organisierten<br />

Mahnwache konnten wir das zerstörerische<br />

Werk der Häfen- und Güterverkehr<br />

<strong>Köln</strong> AG (HGK) einige Tage aufhalten.<br />

Letztlich mussten wir aber die durch das<br />

entsprechende Planfeststellungsverfahren<br />

der Bezirksregierung legitimierten<br />

ritz, Stefan Peil und Sabine Müller vor<br />

Ort Flagge gezeigt und unsere Basis<br />

erweitert: zusätzliche UnterstützerInnen<br />

gewonnen, neue Mitglieder geworben,<br />

gute KandidatInnen für unsere BV-Liste<br />

gefunden. Und natürlich setzen wir uns<br />

auch weiterhin unbeirrt und konsequent<br />

für ein sinnvolles, weil vorhandene Ressourcen<br />

nutzendes, gesamtstädtisches<br />

Hafenkonzept ein.<br />

Aktuell haben wir, finanziert von der Aktionsgemeinschaft<br />

und den <strong>Grünen</strong>, die<br />

Bezirksregierung über unseren Rechtsanwalt<br />

auf die mittlerweile offiziell nicht<br />

mehr bestrittene Tatsache hingewiesen,<br />

dass es im Niehler Hafen beträchtliche<br />

Grüne Fahne an der Mahnwache<br />

Foto: <strong>Die</strong>tmar Putscher<br />

Der Schwerpunkt unserer weiteren Aktivitäten<br />

wird dann der Kommunalwahlkampf<br />

sein, in den wir massiv mit der<br />

Parole „Keine Stimme für Hafenausbau-<br />

Befürworter“ eingreifen werden.<br />

Demonstration vor dem Rathaus am 26.3.<strong>2009</strong><br />

Foto: <strong>Die</strong>tmar Putscher<br />

Für uns Grüne bedeutet dies aber auch,<br />

dass wir dieses Thema nach der Wahl –<br />

falls man uns fragen sollte – nicht koalitionstaktischen<br />

Überlegungen opfern<br />

dürfen.<br />

Für mehr Infos gibt es auf unserer Homepage<br />

eine Langfassung zu der Chronologie<br />

der Ereignisse: www.gruenekoeln.de<br />

Abholzungsaktivitäten hinnehmen, zumal<br />

diese mit einem massiven Polizeiaufgebot<br />

abgesichert wurden.<br />

Somit alles verloren? – Mitnichten! Wir<br />

Grüne haben uns durch unseren Einsatz<br />

vor Ort bei der örtlichen Bevölkerung<br />

weitere Sympathien erarbeitet, mit prominenten<br />

Vertretern wie Barbara Mo-<br />

Reserveflächen für Containerumschlag<br />

gibt. Wir fordern vom RP, dass er seinen<br />

diesbezüglichen Planfeststellungsbeschluss,<br />

der u. a. auf der HGK-Aussage<br />

„Der Niehler Hafen ist voll!“ beruht, revidiert,<br />

zumindest aber überdenkt und<br />

zunächst die sofortige Vollziehung aussetzt.<br />

Website: www.suerther-aue-retten.de<br />

Sonntags: 14-18 Uhr „Auencafé” an der<br />

Sürther Aue – für alle Interessierten<br />

29.5. Aktion und Demo anlässlich der<br />

HGK-Einladung zum 1.Spatenstich –<br />

bitte vormerken!<br />

Foto: <strong>Die</strong>tmar Putscher<br />

Foto: <strong>Die</strong>tmar Putscher<br />

Naturschutzgebiet Sürther Aue am 19.10.2008 Naturschutzgebiet Sürther Aue am 8.3.<strong>2009</strong><br />

MACH ET • NR. <strong>215</strong> • MAI <strong>2009</strong><br />

17


MACHETE<br />

GehAMPEL<br />

Bei Rot musst Du stehen, bei Grün darfst<br />

Du gehen. In dem allseits bekannten<br />

Kindervers kommt bekanntlich die Farbe<br />

Gelb gar nicht vor. <strong>Die</strong> gelbe Farbe<br />

kommt bei der Ampel für FußgängerInnen<br />

nur in Form eines gelben Balkens<br />

vor, man kann es auch als gelbes Brett<br />

vor dem Kopf deuten. Rot und Grün<br />

sind Komplementärfarben. Gelb ist alles,<br />

was nicht Grün ist. Also zum Beispiel<br />

einseitige Eliteförderung, Freiheit für Armut,<br />

Geld regiert die Welt, Gier ist geil,<br />

Vorfahrt für Umweltstinker, Bildung nur<br />

für Reiche, mehr Geld für Gutbetuchte,<br />

Gleichberechtigung als Kosmetik,<br />

entfesselte Märkte und JedeR ist seines<br />

Glückes Schmied. Das alles ist sehr Gelb.<br />

Grün ist das genaue Gegenteil. Gelb ist<br />

also völlig entbehrlich, wenn nicht sogar<br />

überflüssig.<br />

Entbehrlich war und ist auch die Diskussion<br />

um eine mögliche Ampelkoalition<br />

(rot, gelb, grün) nach der Bundestagswahl,<br />

sie ist eigentlich sogar überflüssig.<br />

So überflüssig wie das schon zitierte Brett<br />

vor dem Kopf. Ein harmonischer Dreiklang<br />

wird sich aus diesen drei Farben<br />

nie ergeben, er hört sich auch nicht besser<br />

an, nur weil man weiß, dass Schwarzgrün-gelb<br />

noch grausiger, dissonanter<br />

und schräger wäre. <strong>Die</strong> Ampel an sich<br />

braucht man ja sowieso nur, wenn man<br />

der Meinung ist, dass der Stärkere immer<br />

freie Fahrt hat und der Schwächere<br />

im Straßenverkehr deshalb auf Knopfdruck<br />

diese Freiheit temporär für eine<br />

kurze Phase unterbrechen darf. Ist das<br />

schon die Freiheit, die wir meinen? Keine<br />

Ampel. Kein Ampelwahlkampf, keine<br />

grüne Welle mit Westerwelle.<br />

<strong>Die</strong> vielbeschworene Basis ist sich da<br />

ziemlich einig und zwar nicht, weil sie<br />

die Wahrheit nicht hören will oder auch<br />

nicht weil sie Wahrscheinlichkeiten verdrängt.<br />

Wie schnell sich die Optionen<br />

ändern, kann man z. B. in <strong>Köln</strong> sehen.<br />

Ein OB, der unantastbar als größter Jeck<br />

der Jecken residiert, und dessen größte<br />

Qualität im kölschen „Et hätt noch immer<br />

jot jejange“ besteht. Sitzen bleiben,<br />

ausharren, abwarten und Kölsch trinken.<br />

Und jetzt ist es eben nicht mehr gut gegangen.<br />

<strong>Die</strong> ganze schöne heile Welt fiel<br />

in ein riesiges Loch am Waidmarkt und<br />

die Welt ist entsetzt. Entsetzt von einem<br />

OB, der anscheinend sein Amt gar nicht<br />

begriffen hat. Und damit er nicht die gesamte<br />

CDU im Lande in das schwarze<br />

Loch hineinzieht, musste er jetzt leider<br />

gehen.<br />

Wie dem auch sei, die <strong>Grünen</strong> sind eine<br />

basisdemokratische Partei, anno IV post<br />

Joschka mehr denn je. Und dieser Partei<br />

geht es um Inhalte. Inhalte sind das, was<br />

den Menschen zu Parteien einfällt, wenn<br />

es nicht um Köpfe oder Posten geht.<br />

Also die Botschaft, das Anliegen oder<br />

auch die Vision. <strong>Die</strong> Menschen überzeugen,<br />

wie wichtig Grüne Politik gerade in<br />

der Finanzkrise, gerade in der Globalisierung<br />

und gerade beim Klimawandel ist.<br />

Regierungsoptionen sind schön und gut.<br />

Grünes Licht für Regierungsverantwortung<br />

kann es aber nur für viele Grüne<br />

Ideen in einem Koalitionsvertrag geben.<br />

Und welche davon für uns ein unbedingtes<br />

Muss sind, entscheiden wir nach guter<br />

alter Tradition auf Parteitagen. Und<br />

zwar nach der Bundestagswahl. Und die<br />

Straße überqueren wir nur mit denen,<br />

die mit uns in die gleiche Richtung gehen.<br />

Basta.<br />

In <strong>Köln</strong> WUMSt es nicht!<br />

In seiner unendlichen Weisheit hat der<br />

Bundesverband in Berlin für die Europaplakate<br />

auf Effekthascherei gesetzt.<br />

Lautmalerei, Akronyme, Comicstrip. Zugegeben:<br />

Wirtschaft, Umwelt, menschlich<br />

und sozial ist nicht der Brüller und es<br />

gibt schon die Ersten, die den Slogan genüsslich<br />

durch den Kakao ziehen. Auch<br />

erschienen vor dem geistigen Auge der<br />

WahlkämpferInnen Heerscharen von<br />

pubertierenden Jugendlichen, die mit<br />

einem dicken Edding aus dem W ein B<br />

machen. Oder etwa auch ein explodierendes<br />

Atomkraftwerk daneben malen...<br />

was ja schon eine ziemlich weitgehende<br />

kreative Leistung wäre.<br />

In seiner unendlichen Weisheit hat der<br />

<strong>Köln</strong>er <strong>Kreisverband</strong> entschieden, diese<br />

Linie nicht zu plakatieren, sondern die<br />

Motive der Europäischen <strong>Grünen</strong> zu<br />

verwenden. <strong>Die</strong> ergießen auf das staunende<br />

Wahlvolk unglaublich aufregende<br />

Botschaften, wie ‚Mehr Busse und<br />

Bahnen für Europa’ da könnten wir ja<br />

gleich ‚Jetzt Grün wählen’ nehmen und<br />

den gleichen aufrüttelnden Effekt erzielen<br />

wie die Verkündigung, dass Grüne<br />

Windenergie gut finden.<br />

Wollen wir also unsinnig oder langweilig<br />

für die Europawahl werben? Wollen wir<br />

in <strong>Köln</strong> auf Biegen und Brechen anders<br />

sein oder sind wir die Robin Hoods der<br />

einheitlichen Europäischen Wahlkampflinie?<br />

Wollen wir Experimente mit unbestimmtem<br />

Ausgang oder wollen wir<br />

Gähnen mit bestimmtem Ausgang?<br />

Hallo?! Jetzt ist Wahlkampf! Der Kampf<br />

um Aufmerksamkeit, Themen, Köpfe<br />

und Botschaften. Wir brauchen alle<br />

Kraft, um überhaupt die Leute dazu zu<br />

bringen, ihr Kreuz für Europa zu machen.<br />

Nervenaufreibende Auseinandersetzungen<br />

um Plakate, die alle eins sind:<br />

nämlich grün, können wir uns gar nicht<br />

leisten.<br />

Adrenalin für die Straße, Feuer für Grüne<br />

Ideen, Leidenschaft für Europa.<br />

Das ist es, was wir jetzt brauchen!<br />

18<br />

MACH ET • NR. <strong>215</strong> • MAI <strong>2009</strong>


ADRESSEN<br />

<strong>Kreisverband</strong> <strong>Köln</strong> (KV)<br />

...............................................................<br />

Y Ebertplatz 23 • 50668 <strong>Köln</strong><br />

º Mo. 14 -19, Di.-Do. 10-17, Fr. 10-14 Uhr<br />

7 buero@gruenekoeln.de<br />

< www.gruenekoeln.de<br />

Bank für Sozialwirtschaft<br />

BLZ 370 205 00, Kontonr. 81 44 300<br />

Geschäftsführerin: Dr. Diana Siebert<br />

7 buero@gruenekoeln.de<br />

S 0221-97 27 888<br />

Wahlkampfmanager: Marc Schulz<br />

7 wahlkampf@gruenekoeln.de<br />

S 0221-73 29 856<br />

Mitgliederbetreuung: Kevin Liebig,<br />

7 adressen@gruenekoeln.de<br />

S 0221-73 29 855, Mo.-Do. 10:30-14 Uhr<br />

Vorstand<br />

E-<strong>Mai</strong>l: vorname.nachname@gruenekoeln.de<br />

Kerstin Ciba S 0176-24 12 96 83<br />

Stefan Peil S 0173-25 00 588<br />

Manfred Waddey S 0173-932 03 64<br />

Katharina Dröge S 0151-55 62 70 97<br />

Kirsten Jahn S 0176-666 951 59<br />

Christian Schirmer S 0221-94 64 30 82<br />

Delegiertenrat<br />

8 Mo., 19.30 Uhr, Grünes Zentrum<br />

Ortsverbände (OV)<br />

................................................................<br />

Website immer www.gruenekoeln.de/bezirke/bezirkX,<br />

z.B.: www.gruenekoeln.de/bezirke/bezirk1<br />

OV 1: Innenstadt / Deutz<br />

Marc Müller 7 marc.mueller@gruenekoeln.de<br />

S 0221-999 00 75<br />

OV 2: Rodenkirchen<br />

Karsten Witt 7 wittkohl@web.de,<br />

Regine Icking S 02232-94 98 48<br />

OV 3: Lindenthal / Sülz<br />

Sabine Pakulat<br />

7 pakulat@gruene-koeln.npo-net.de<br />

OV 4: Ehrenfeld<br />

Matthias Welpmann S 0221-95 45 382<br />

7 welpmann@web.de<br />

OV 5: Nippes<br />

Marion Lüttig S 0179/ 670 8207<br />

7 maluettig@web.de<br />

OV 6: <strong>Köln</strong>-Nord / Chorweiler<br />

Wolfgang Kleinjans S 0221-79 42 58<br />

7 nc-kleinjwo@netcologne.de<br />

OV 7: Porz / Poll<br />

Helga Perseke S 0221-62 02 544<br />

7 h.perseke@web.de<br />

OV 8: Kalk<br />

Karin Schmidt S 0177-398 50 89<br />

7 alhambra-karin@web.de<br />

OV 9: Mülheim<br />

Manfred Winnen S 0172-<strong>90</strong> 30 295<br />

7 gruene9@yahoo.de<br />

Parteiarbeitskreise<br />

................................................................<br />

Internationales<br />

Patrick Kopischke S 0221-47 42 043<br />

7 ak-internationales@web.de<br />

Konsum<br />

Sabine Lydia Müller S 0172-8 87 08 87<br />

7 info@konsum-ist-macht.de<br />

Lesben<br />

Regina Kobold S 0221-221-25 917<br />

7 regina.kobold@stadt-koeln.de<br />

Schwule<br />

Andreas Wolter S 0179-54 71 119<br />

7 andreas.wolter@netcologne.de<br />

Wirtschaftspolitik<br />

<strong>Die</strong>ter Schöffmann<br />

7 ak-wirtschaft@gruenekoeln.de<br />

Demokratie und Recht<br />

Olaf Terre S 0172-21 49 578<br />

< www.ak-demokratie.blogspot.com<br />

Grüne Jugend<br />

................................................................<br />

Nilufar Djami, Lino Hammer<br />

7 kontakt@gruene-jugend-koeln.de<br />

< www.gruene-jugend-koeln.de<br />

Ratsfraktion<br />

................................................................<br />

Y Gülichplatz 3 • 50667 <strong>Köln</strong><br />

º Mo.-Fr. 9-12, Mo., Di., Do. 13-16 Uhr,<br />

Mi. 13-19 Uhr, S 0221-25 919 3 0221-24 555<br />

7 gruene-fraktion@stadt-koeln.de<br />

8 jeden Mi. 19.00 Uhr, Ratsfraktion<br />

(„Mittwochskreis“)<br />

Ratsarbeitskreise<br />

................................................................<br />

Erläuterungen: Alle Arbeitskreise sind auch über<br />

gruene-fraktion@stadt-koeln.de erreichbar.<br />

MdR = Mitglied des Rates<br />

Allgemeine Verwaltung<br />

Andreas Wolter MdR S 0179-547 11 19<br />

7 andreas.wolter@netcologne.de<br />

Bauen & Wohnen<br />

Gerd Brust 7 g.brust@netcologne.de<br />

Finanzen & Haushalt<br />

Jörg Frank 7 joerg.frank@stadt-koeln.de<br />

Frauen<br />

Brigitta von Bülow MdR S 0176-221 59 725<br />

7 buelow@netcologne.de<br />

Gesundheit<br />

Arif Ünal MdR S 0221-95 15 42 31<br />

7 arif.uenal@paritaet-nrw.org<br />

Jugend<br />

Gaby Schlitt MdR S 0177-57 31 019<br />

7 g.schlitt@netcologne.de<br />

Kunst und Kultur<br />

Angela Spizig MdR S 0221-26 063<br />

7 ah.spizig@t-online.de<br />

Liegenschaften<br />

Peter Sörries MdR S 0221-25 915<br />

7 Peter.soerries@koeln.de<br />

Rechnungsprüfung<br />

Peter Sörries MdR S 0179-204 53 06<br />

7 peter.soerries@stadt-koeln.de<br />

Schule und Bildung<br />

Sabine Ulke MdR S + 3 0221-96 41 257<br />

7 hermkes-ulke@t-online.de<br />

Soziales<br />

Ossi Helling MdR<br />

7 ossi.helling@stadt-koeln.de<br />

Sport<br />

Elisabeth Thelen MdR<br />

7 elisabeth.thelen@stadt-koeln.de<br />

Stadtentwicklung<br />

Barbara Moritz MdR S 0221-32 72 11<br />

7 barbara.moritz@stadt-koeln.de<br />

Stellenplan & Personal<br />

Brigitta von Bülow MdR S 0176-22 159 725<br />

7 buelow@netcologne.de<br />

Umwelt<br />

Sabine Müller MdR S 0221-25 917<br />

7 sabine.mueller63@freenet.de<br />

Verkehr<br />

Bettina Tull MdR S 0211-884-2887<br />

7 mail@bettina-tull.de<br />

Wirtschaft<br />

Jörg Frank, MdR S 0221-41 71 57 3 -42 01 147<br />

7 joerg.frank@stadt-koeln.de<br />

Bürgermeisterin Angela Spizig MdR<br />

................................................................<br />

Y Rathaus, Spanischer Bau • 50667 <strong>Köln</strong><br />

S 0221-26 063<br />

7 angela.spizig@stadt-koeln.de<br />

Bundesverband<br />

................................................................<br />

Geschäftsstelle<br />

Y Platz vor dem Neuen Tor 1 • 10115 Berlin<br />

S 030-28 442-0 3 030-28 442-210<br />

7 info@gruene.de www.gruene.de<br />

Bundestagsfraktion<br />

................................................................<br />

Y Platz der Republik 1 • 11011 Berlin<br />

S 030-227-555 18 3 030-227-565 52<br />

< www.gruene.de<br />

Regional- und Wahlkreisbüros<br />

Y Ebertplatz 23 • 50668 <strong>Köln</strong><br />

Volker Beck, MdB<br />

7 volker.beck@bundestag.de<br />

S 030/227-71 511 3 -76 880<br />

Kerstin Müller, MdB<br />

7 kerstin.mueller@wk.bundestag.de<br />

Judith Hasselmann S 0221-7220369 3-9725710<br />

º Mo.-Do. 10-15 Uhr<br />

Landesverband NRW<br />

................................................................<br />

Y Jahnstraße 52 • 40<strong>215</strong> Düsseldorf<br />

S 0211-38 666-0 3 0211-38 666-99<br />

7 info@gruene-nrw.de<br />

< www.gruene-nrw.de<br />

Landtagsfraktion NRW<br />

................................................................<br />

Y Platz des Landtags 1 • 40221 Düsseldorf<br />

S 0211-884-2860 3 0211-884-2870<br />

7 gruene@landtag.nrw.de<br />

< www.gruene.landtag.nrw.de<br />

Andrea Asch, MdL<br />

7 andrea.asch@landtag.nrw.de<br />

Tilman Kuhl S 0211-884-2866<br />

3 0211-884-3505<br />

Fraktion im Landschaftsverband<br />

Rheinland<br />

................................................................<br />

Y Kennedy-Ufer 2 • 50663 <strong>Köln</strong><br />

Geschäftsführer: Ralf Klemm<br />

S 0221-809-3369 3 0221-809-2560<br />

7 ralf.klemm@lvr.de<br />

................................................................<br />

Erläuterungen:<br />

º Öffnungszeiten, 8 Treffen, Y Postanschrift,<br />

S Telefon, 3 Fax, 7 E-<strong>Mai</strong>l, < Homepage,<br />

MdB: Mitglied des Bundestags, MdL: Mitglied des Landtags,<br />

MdR: Mitglied des Rates, BV: BezirksvertreterIn,<br />

SB: SachkundieR BürgerIn, SE: SachkundigeR EinwohnerIn<br />

In den Schulferien, an Feiertagen und bei besonderen<br />

Anlässen können die jeweiligen Treffen ausfallen. Deshalb<br />

empfiehlt es sich immer, bei den Ansprechpersonen<br />

nachzufragen.<br />

Alle Treffen sind öffentlich, können also von Jeder und<br />

Jedem besucht werden.<br />

MACH ET • NR. <strong>215</strong> • MAI <strong>2009</strong><br />

19


ACH ET alt<br />

Postvertriebsstück G 4224 • Entgelt bezahlt<br />

<strong>Bündnis</strong> <strong>90</strong> / <strong>Die</strong> <strong>Grünen</strong>, <strong>Kreisverband</strong> <strong>Köln</strong><br />

Ebertplatz 23 • 50668 <strong>Köln</strong><br />

TERMINKALENDER<br />

Fr. 01.05.<br />

Mo. 04.05.<br />

Mo. 04.05.<br />

DGB-Demo, Treffpunkt: Hans-Böckler-Platz<br />

(DGB), 9:00 h<br />

Kundgebung und Infostand am Heumarkt,<br />

ab 11:00 h<br />

Arbeitskreis Kultur, Rathaus, Spanischer Bau,<br />

Z. 137, 17:00 h<br />

Wahlkampfschulung zur Europawahl<br />

mit dem AK Internationales, mit Frieder Wolf<br />

und Peter Alberts, Grünes Zentrum,<br />

Ebertplatz 23, 18:00-20:00 h<br />

Fr. 08.05. – So. 10.05. Bundesdelegiertenkonferenz<br />

von <strong>Bündnis</strong> <strong>90</strong> / <strong>Die</strong> <strong>Grünen</strong> in Berlin<br />

Fr. 08.05.<br />

Sa. 09.05.<br />

Sa. 09.05.<br />

Mo. 11.05.<br />

Kongress gegen rechts - mit dem DGB,<br />

Gürzenich, Gürzenichstraße, 15:00-18:00 h<br />

Kundgebung gegen den Antiislamkongress<br />

von „Pro“ <strong>Köln</strong>, Heumarkt, 10:00 h<br />

Europatag der Stadt <strong>Köln</strong>: unter Anderem<br />

Dany Cohn-Bendit, Roncalliplatz, 12:30 h<br />

Wahlkampfschulung zur Europawahl<br />

mit dem AK Internationales, Grünes Zentrum,<br />

Ebertplatz 23, 18:00-20:00 h<br />

Di. 12.05. Arbeitskreis Frauen, Gülichplatz 3,<br />

Haus Neuerburg, Raum 311, 18:00 h<br />

Di. 12.05.<br />

Di. 12.05.<br />

Sa. 16.05.<br />

Mo. 18.05.<br />

Mo. 18.05.<br />

Di. 19.05.<br />

Arbeitskreis Demokratie und Recht,<br />

Grünes Zentrum, Ebertplatz 23, 19:00 h<br />

Grün-Offene Liste zur Integrationsratswahl:<br />

Festlegen der inhaltlichen Kernaussagen,<br />

Grünes Zentrum, Ebertplatz 23, 19:30 h<br />

Nächster Halt: Bürgerbahn – Europäische<br />

Konferenz zur Zukunft der Bahn, mit Horst<br />

Becker MdL – Deutz, LVR , 9:00 -19:30 h<br />

Arbeitskreis Kultur,<br />

Rathaus, Spanischer Bau, Z. 137, 17:00 h<br />

Film „Let‘s make money“<br />

mit Europakandidat Sven Giegold, Filmpalette,<br />

Lübecker Straße, 19:00 h<br />

Diskussion des Friedensbildungswerks,<br />

unter dem Thema „Vorrang für Zivil – auch in<br />

Europa?“ für die <strong>Grünen</strong> nimmt Europakandidat<br />

Peter Alberts teil. Obenmarspforten 7-11,<br />

20:00 h<br />

Di. 19.05. Wer wir sind und was wir wollen –<br />

Treffen für NeueinsteigerInnen,<br />

Grünes Zentrum, Ebertplatz 23, 20:00 h<br />

Mo. 25.05.<br />

Di. 26.05.<br />

Fr. 29.05.<br />

Fr. 29.05.<br />

Fr. 29.05.<br />

Fr. 29.05.<br />

Arbeitskreis Soziales, Gülichplatz 3, 17:00 h<br />

Arbeitskreis Schwule, Gülichplatz 3, 18:00 h<br />

Beginn des Lesbenpfingsttreffens<br />

Europa war ein Alphamädchen?! - feministisches<br />

Trio mit Mann. Mit Susanne Klingner,<br />

Autorin, Franziska Brantner, grüne Europakandidatin,<br />

Kerstin Müller , <strong>Köln</strong>er Bundestagsabgeordnete,<br />

Sven Lehmann, Salon Freiraum,<br />

Gottesweg 116a, 50939 <strong>Köln</strong>-Sülz, 19:30 h<br />

Europakandidatin Franziska Brantner in der<br />

Sülzburgstraße 116, Galerie Freiraum, abends<br />

Aktion und Demo anlässlich des 1.Spatenstichs<br />

zum Bau des Godorfer Hafens,<br />

Mühlenhof (am Rhein), Godorf, ab 10:30 h<br />

Sa. 30.05. – Mo. 01.06. Reinhard Bütikofer, Renate<br />

Künast, Ska Keller und Kathrin Henneberger<br />

beteiligen sich an den Aktivitäten zum Bonner<br />

Klimagipfel in <strong>Köln</strong><br />

Sa. 06.06.<br />

So. 07.06.<br />

So. 07.06.<br />

Mo. 08.06.<br />

Mo. 08.06.<br />

Di. 09.06.<br />

Sa. 13.06.<br />

Mo. 15.06.<br />

Kneipentour mit Cem Özdemir in <strong>Köln</strong>,<br />

ab 20:00 h<br />

Europawahl: Grün wählen, 8:00-18:00 h<br />

Europawahlfete der <strong>Grünen</strong>, 17:45 h<br />

Arbeitskreis Stadtentwicklung,<br />

Gülichplatz 3, 16:30 h<br />

Arbeitskreis Wirtschaft und Liegenschaften<br />

(Fraktion), Gülichplatz 3, 18:30 h<br />

Arbeitskreis Umwelt – thematisch und Ausschussvorbereitung,<br />

Gülichplatz 3, 18:30 h<br />

Plakate müssen wieder abgehangen sein<br />

Arbeitskreis Verkehr,<br />

Ausschussvorbereitung, Gülichplatz 3, 17:00 h<br />

Mo. 15.06. Mitgliederversammlung der <strong>Köln</strong>er <strong>Grünen</strong> –<br />

Alte Feuerwache, Melchiorstraße 1-3, 19:00 h<br />

Di. 16.06.<br />

Di. 16.06.<br />

Mo. 22.06.<br />

Di. 23.06.<br />

Di. 23.06.<br />

So. 05.07.<br />

Arbeitskreis Umwelt – Ausschussvorbereitung,<br />

Gülichplatz 3, 18:30 h<br />

Arbeitskreis Demokratie und Recht,<br />

Grünes Zentrum, Ebertplatz 23, 19:00 h<br />

Arbeitskreis Soziales, Gülichplatz 3, 17:00 h<br />

Arbeitskreis Umwelt - thematisch,<br />

Gülichplatz 3, 18:30 h<br />

Arbeitskreis Schwule, Gülichplatz 3, 18:00 h<br />

CSD-Parade<br />

Alle Termine findet ihr auch auf der website<br />

www.gruenekoeln.de im Terminkalender

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