Nr. 215, Mai 2009 - Bündnis 90/Die Grünen Kreisverband Köln
Nr. 215, Mai 2009 - Bündnis 90/Die Grünen Kreisverband Köln Nr. 215, Mai 2009 - Bündnis 90/Die Grünen Kreisverband Köln
KÖLNER MITGLIEDERRUNDBRIEF NR. 215 • MAI 2009 ACH ET alt Europa klar machen! Auftakt zum Superwahljahr Foto: Ingo Kuzia
- Seite 2 und 3: INHALT UND EDITORIAL EDITORIAL Lieb
- Seite 4 und 5: EUROPA Mit dem Grünen New Deal aus
- Seite 6 und 7: ARBEITSKREISE AK Internationales Gr
- Seite 8 und 9: EUROPA Europa der Frauen? Frauen f
- Seite 10 und 11: EUROPA „Wir haben in den letzten
- Seite 12 und 13: AUS BERLIN Für eine sozialere EU v
- Seite 14 und 15: AUS DEN BEZIRKEN BV Ehrenfeld Kampf
- Seite 16 und 17: ARBEITSKREISE AK Umwelt Grüner Umw
- Seite 18 und 19: MACHETE GehAMPEL Bei Rot musst Du s
- Seite 20: ACH ET alt Postvertriebsstück G 42
KÖLNER MITGLIEDERRUNDBRIEF<br />
NR. <strong>215</strong> • MAI <strong>2009</strong><br />
ACH ET alt<br />
Europa klar machen!<br />
Auftakt zum Superwahljahr<br />
Foto: Ingo Kuzia
INHALT UND EDITORIAL<br />
EDITORIAL<br />
Liebe Freundinnen und Freunde,<br />
Wir schreiben das Jahr 2004. Vollkommen euphorisch wahlkämpfen<br />
25 Länder der Europäischen Union um ihre jeweiligen<br />
Plätze im Europaparlament. <strong>Die</strong> große Ost-Erweiterungswelle<br />
ist gerade geschafft. Zwar liegt die durchschnittliche<br />
Wahlbeteiligung nur bei 43%, doch gefühlt sind es bei den<br />
<strong>Grünen</strong> mindestens 70%. Unser Ergebnis lässt uns alle düsteren<br />
Gedanken um die fehlende Mobilisierung europaweit<br />
vergessen. Im Bund stehen die <strong>Grünen</strong> bei 11,9%, in NRW bei<br />
12,9% und in <strong>Köln</strong> bei atemberaubenden 23,5%. 43 Frauen<br />
und Männer vertreten unsere Politik im Europa-Parlament, 13<br />
gehören der deutschen Landesgruppe an. <strong>Die</strong> <strong>Grünen</strong> gelten<br />
als die europäische Partei.<br />
Das ist <strong>2009</strong> die Ausgangslage. Doch das verflixte 7. Mal<br />
wirft seine Schatten voraus.<br />
Denn diesmal ist alles anders. <strong>Die</strong> Begeisterung ist der Normalität<br />
gewichen, keine Erweiterungsparty gibt uns Rückenwind.<br />
Auch das Umrechnen von DM in Euro passiert nur noch Wenigen.<br />
Trotz anstehender Europawahl reden alle über Kommunal-,<br />
Bundestags- und Landtagswahlen. <strong>Die</strong> Diskussionen<br />
um die möglichen Koalitionen in Land und Bund nehmen<br />
Europa den medialen Reiz. Ist ja auch irgendwie logisch, denn<br />
für die Menschen ist der direkte Bezug bewusster.<br />
Grüne müssen diesmal wirklich zeigen, was sie können. <strong>Die</strong><br />
Europa-Themen liegen buchstäblich auf der Straße, viele erkennen<br />
sie nur nicht als solche. Uns, den <strong>Grünen</strong>, muss es bis<br />
zum 7. Juni also gelingen klarzumachen, was unsere Wählerinnen<br />
und Wähler von dieser Wahl, von den grünen Themen<br />
und von unseren PolitikerInnen erwarten können. <strong>Die</strong>ses Heft<br />
soll ein Beitrag dazu sein. Deshalb haben wir auch den Auftakt<br />
in das Superwahljahr zum Anlass genommen, der Mach<br />
Et ein neues Layout zu verpassen. Dass es einerseits linientreu,<br />
aber trotzdem individuell geworden ist, verdanken wir dem<br />
Grafiker <strong>Die</strong>tmar Putscher.<br />
Euch wünschen wir: Motivation, Phantasie und Begeisterung<br />
für Europa. Und sehen Euch hoffentlich bei den vielen<br />
Aktionen auf der Straße. Jetzt geht’s los!<br />
<strong>Die</strong> „Mach Et“-Redaktion<br />
Christian und Christiane, Helma, Judith, Marion<br />
IMPRESSUM<br />
<strong>Die</strong> MachEt ist das offizielle Magazin der <strong>Köln</strong>er <strong>Grünen</strong> und wird ehrenamtlich<br />
erstellt. Sie erscheint viermal im Jahr. Gedruckt auf holzfreiem und<br />
chlorfrei gebleichtem Papier. Auflage 2.200<br />
Anschrift: Redaktion MachEt, c/o KV-Büro Ebertplatz 23,<br />
50668 <strong>Köln</strong>, Ebertplatz 23, 50668 <strong>Köln</strong><br />
S 0221-9 72 78 88 3 0221-9 72 78 89<br />
redaktion@mach-et.de • machet@gruenekoeln.de<br />
www.gruenekoeln.de<br />
V.i.S.d.P.: Christian Schirmer<br />
Redaktion: Judith Hasselmann (CvD), Marion Lüttig, Christiane Martin,<br />
Helma Pasch, Christian Schirmer<br />
Mitarbeit an dieser Ausgabe: Kevin Liebig, dem wir ein großes<br />
Dankeschön für seine akribische Arbeit in der Endredaktion<br />
schulden<br />
Layout: <strong>Die</strong>tmar Putscher<br />
Druck: GHS Druck GmbH<br />
Preis: 1€, Mitglieder kostenlos<br />
<strong>Die</strong> Artikel spiegeln die Meinung des/der jeweiligen AutorIn wieder und<br />
nicht unbedingt die der Redaktion oder von BÜNDNIS <strong>90</strong>/DIE GRÜNEN,<br />
KV <strong>Köln</strong>. Unverlangt eingesandte Manuskripte nehmen wir gerne<br />
entgegen. Haftung wird nicht übernommen.<br />
<strong>Die</strong> Redaktion behält sich vor, eingesandte Beiträge zu kürzen.<br />
Inhalt<br />
EUROPA<br />
Starke Kommunen in einem demokratischen<br />
Europa 3<br />
.......................................................................................<br />
Mit dem <strong>Grünen</strong> New Deal aus den Krisen 4<br />
.......................................................................................<br />
<strong>Die</strong> Hälfte den Frauen! 5<br />
.......................................................................................<br />
Ein neues Lied, ein besseres Lied, oh Freunde,<br />
will ich euch dichten 7<br />
.......................................................................................<br />
Der Green NEW Deal, ein Song und ein Manifest 7<br />
.......................................................................................<br />
Europa der Frauen? Frauen für Europa! 8<br />
.......................................................................................<br />
Irland: Wir haben in den letzten achtzehn<br />
Monaten mehr erreicht .... 10<br />
ARBEITSKREISE + JUGEND<br />
AK Internationales: Grenzenlos Grün! 6<br />
.......................................................................................<br />
Grüne Jugend Europa: Europa ist jung und<br />
regional – Aktivitäten der FYEG 6<br />
.......................................................................................<br />
AK Demokratie & Recht:Bundestrojaner, Datenhandel,<br />
Stasi 2.0... 9<br />
.......................................................................................<br />
AK Umwelt: Grüner Umweltschutz in <strong>Köln</strong> 16<br />
.......................................................................................<br />
AK Schwule: Sexy und intelligent 16<br />
AUS BERLIN<br />
Für eine sozialere EU 12<br />
.......................................................................................<br />
Wie weiter in Nahost nach dem Gaza-Krieg? 13<br />
SÜRTHER AUE<br />
Der Beginn des Hafenausbaus in Godorf –<br />
Kampf gegen Naturzerstörung geht weiter 17<br />
MACHETE<br />
GehAMPEL 18<br />
.......................................................................................<br />
In <strong>Köln</strong> WUMSt es nicht! 18<br />
PARTEI INTERN<br />
Adressen 19<br />
.......................................................................................<br />
Termine 20<br />
2<br />
MACH ET • NR. <strong>215</strong> • MAI <strong>2009</strong>
EUROPA<br />
Starke Kommunen in einem<br />
demokratischen Europa<br />
von Frieder Wolf, OV Nippes<br />
Am 7. Juni finden die Wahlen zum Europäischen<br />
Parlament statt. Es gibt viele<br />
gute Gründe, wählen zu gehen, gerade<br />
aus grüner und kommunaler Sicht.<br />
Kernanliegen grüner Politik wie Umwelt-,<br />
Natur- und Klimaschutz, demokratische<br />
Selbstbestimmung und soziale Gerechtigkeit<br />
im globalisierten Wettbewerb,<br />
inter kulturelles Zusammenleben bei offenen<br />
Grenzen, internationale Solidarität<br />
und gewaltfreie Konfliktlösungen<br />
für internationale Konflikte weisen weit<br />
über den nationalstaatlichen Rahmen<br />
hinaus. Sie bedürfen einer demokratisch<br />
legitimierten, handlungsfähigen Europäischen<br />
Union. Nahezu alle kommunalen<br />
Politikbereiche werden inzwischen von<br />
europäischer Gesetzgebung tangiert,<br />
am deutlichsten in den Bereichen Umweltschutz,<br />
Energie, Verkehr, kommunale<br />
Wirtschaft und Daseinsvorsorge.<br />
Darüber hinaus können auch und gerade<br />
Kommunen von EU-Förderprogrammen<br />
profitieren.<br />
<strong>Die</strong> Integration der Nationalstaaten in die<br />
Europäische Gemeinschaft hat dem europäischen<br />
Kontinent die längste Friedensund<br />
Wohlstandsphase seiner Geschichte<br />
beschert und die nationalistischen<br />
und totalitären Irrwege des 19. und<br />
20. Jahrhunderts hoffentlich für immer<br />
überwunden. Auch daran müssen die<br />
erinnert werden, die dem europäischen<br />
Projekt ablehnend gegenüber stehen.<br />
<strong>Bündnis</strong> <strong>90</strong>/<strong>Die</strong> <strong>Grünen</strong> sind sowohl die<br />
Europa- als auch die Kommunalpartei.<br />
Es ist sicherlich kein Zufall, dass von den<br />
<strong>Köln</strong>er Ratsmitgliedern, die in europäischen<br />
Städtenetzwerken engagiert sind,<br />
die Mehrzahl aus den Reihen der Fraktion<br />
<strong>Bündnis</strong> <strong>90</strong>/<strong>Die</strong> <strong>Grünen</strong> kommt. Wir<br />
Grüne wollen Europa, und wir können<br />
Europa, weil grüne Politik in vernetzten<br />
Zusammenhängen denkt und agiert<br />
und dabei den Begriff der Freiheit weder<br />
staatlichen Allmachtsphantasien unterwirft<br />
noch auf Marktliberalismus reduziert.<br />
Bürgernah wird die Europäische Union<br />
zum einen durch das Europäische Parlament,<br />
im Institutionengefüge der Europäischen<br />
Union die „Bürgerkammer“,<br />
zum anderen durch die Kommunen,<br />
die sich von passiven Umsetzerinnen<br />
europäischer Vorgaben zu aktiven Mitgestalterinnen<br />
im politischen Mehrebenensystem<br />
der Europäischen Union<br />
emanzipieren. Inzwischen haben die<br />
Kommunen auf der europäischen Ebene<br />
oft mehr Anhörungs- und Mitgestaltungsmöglichkeiten,<br />
als ihnen auf<br />
Landes- und Bundesebene eingeräumt<br />
werden. Auch das zeigt, dass Europa<br />
die Demokratie nicht hemmt, sondern<br />
stärkt.<br />
Das Beispiel der Feinstaubrichtlinie zeigt,<br />
dass diese Partner in der Regel eher im<br />
Europäischen Parlament zu finden sind<br />
als im Europäischen Rat, der von den<br />
Regierungen der 27 EU-Mitgliedsstaaten<br />
gebildet wird und nach wie vor das<br />
mächtigste EU-Organ ist. Statt die Automobilkonzerne<br />
endlich zu zwingen,<br />
emissionsärmere Fahrzeuge zu produzieren<br />
und damit das Problem an der<br />
Wurzel anzupacken, hat der Europäische<br />
Rat, insbesondere auf Druck der Bundesregierung,<br />
dafür gesorgt, dass entsprechende<br />
Vorschläge und Beschlüsse der<br />
EU-Kommission und des Europäischen<br />
Parlaments ins Leere liefen. <strong>Die</strong> Leidtragenden<br />
sind die Kommunen und ihre<br />
Bürgerschaft. Den Kommunen obliegt<br />
die Verantwortung, dass die Emissionen<br />
definierte Schwellenwerte nicht überschreiten.<br />
Das Instrument, das ihnen der<br />
deutsche Gesetzgeber dafür zur Verfügung<br />
gestellt hat, sind die Umweltzonen<br />
– bürokratisch aufwändig, bedingt effizient,<br />
in ihrer Insel-Mentalität ein Rückfall<br />
in Kleinstaaterei, unter den gegebenen<br />
Umständen aber leider alternativlos.<br />
Im politischen System der Europäischen<br />
Union sind die verschiedenen Ebenen,<br />
die europäische, nationale, regionale und<br />
lokale, vielfach miteinander<br />
verwoben und zugleich einem<br />
kontinuierlichen Wandel<br />
ausgesetzt. <strong>Die</strong> Modernisierung<br />
geht dabei eher<br />
von der europäischen und<br />
der lokalen Ebene als vom<br />
Bund und den Ländern aus,<br />
die noch immer in eher hierarchischen<br />
statt in vernetzten<br />
Mustern agieren.<br />
In gewisser Hinsicht schließt<br />
sich damit ein geschichtlicher<br />
Kreis: <strong>Die</strong> vornationale<br />
Geschichte Europas<br />
war städtisch geprägt. <strong>Die</strong><br />
europäische Idee als eine<br />
Idee von Demokratie, Selbstverwaltung,<br />
Freiheit, Toleranz und Zusammenarbeit<br />
ist ein genuin städtisches Projekt. Keine<br />
deutsche Stadt hätte dies bis vor kurzem<br />
so eindrücklich und umfassend erzählen<br />
können wie <strong>Köln</strong>, die älteste und über<br />
viele Jahrhunderte bedeutendste deutsche<br />
Großstadt.<br />
<strong>Die</strong> europäische Geschichte als Stadtgeschichte<br />
ist noch längst nicht geschrieben.<br />
Das am 3. März zerstörte<br />
Historische Archiv der Stadt <strong>Köln</strong> war<br />
ihr wichtigstes Gedächtnis. Welch ein<br />
Wahnsinn: 1000 Jahre europäische Bürgergeschichte<br />
für drei Minuten verkürzte<br />
Fahrzeit! Es ist höchste Zeit, dass das<br />
System der Verantwortungslosigkeit,<br />
das sich in <strong>Köln</strong> breit gemacht hat und<br />
für das Desaster der Nord-Süd-Bahn<br />
ursächlich ist, ein schnelles Ende findet.<br />
<strong>Die</strong> vor uns liegenden Wahlen geben<br />
uns dafür die Gelegenheit.<br />
MACH ET • NR. <strong>215</strong> • MAI <strong>2009</strong><br />
3
EUROPA<br />
Mit dem <strong>Grünen</strong> New Deal aus den Krisen<br />
von Sven Giegold<br />
<strong>Die</strong> Globalisierung unserer westlichen<br />
Wirtschafts- und Konsumweise ist in einem<br />
Desaster von Krisen steckengeblieben.<br />
In den Schwellenländern konnten<br />
einige hundert Millionen Menschen ihre<br />
Einkommen deutlich verbessern. In China,<br />
Indien, Brasilien und Co. bildete sich<br />
eine wachsende Mittelklasse, die ähnlich<br />
viel konsumiert und verschmutzt wie wir<br />
in den Industrieländern. Im letzten Jahr<br />
explodierten darauf nicht nur die Preise<br />
für Öl und Gas, sondern auch für Metalle<br />
und vor allem Nahrungsmittel. <strong>Die</strong><br />
Armen verloren zunehmend ihr Recht<br />
auf Nahrung. Auch wenn die Preise inzwischen<br />
wieder gesunken sind, hat<br />
sich die Zahl der Hungernden weltweit<br />
dramatisch erhöht. Erstmals in der Geschichte<br />
der Menschheit hungert mehr<br />
als 1 Milliarde Menschen. <strong>Die</strong> Ausweitung<br />
des konsumistischen Lebens- und<br />
Wirtschaftsmodells führt zudem zu<br />
einem dramatischen Klimawandel, der<br />
große Teile des Planeten mit Hitze und<br />
Überflutung bedroht.<br />
Gleichzeitig geht überall auf der Welt<br />
die Schere zwischen Arm und Reich<br />
weiter auseinander. <strong>Die</strong> Armen der Welt<br />
konkurrieren miteinander um die niedrigsten<br />
Löhne, während die Bestverdienenden<br />
einen immer größeren Teil des<br />
weltweiten Reichtums anhäufen. Das<br />
internationale Finanzsystem ermöglicht<br />
es ihnen gleichzeitig, ihr Vermögen in<br />
über 50 Steueroasen einer gerechten<br />
Besteuerung zu entziehen. Zu guter<br />
Letzt platzte im Herbst 2008 endgültig<br />
eine gigantische Spekulationsblase<br />
auf den internationalen Finanzmärkten.<br />
Während die Grenzen für Banken,<br />
Hedgefonds und andere Finanzakteure<br />
weltweit geöffnet wurden, blieben die<br />
ökonomischen Regeln weitgehend national.<br />
Sie wurden sogar in einem verrückten<br />
Wettlauf der internationalen Finanzplätze<br />
immer weiter dereguliert. Das<br />
endete in massiven faulen Risiken in den<br />
Büchern fast aller großen Banken sowie<br />
in tiefen wirtschaftlichen Ungleichgewichten<br />
zwischen den wichtigsten<br />
Wirtschaftsräumen. Während die USA,<br />
Ost- und Südeuropa sich immer weiter<br />
verschuldeten, erzielten China, Japan<br />
und Deutschland gigantische Exportüberschüsse.<br />
<strong>Die</strong>se Ungleichgewichte<br />
sind nun ebenfalls geplatzt, was die<br />
Foto: European Greens<br />
Sven Giegold ist Wirtschaftswissenschaftler,<br />
Europakandidat von <strong>Bündnis</strong><br />
<strong>90</strong>/<strong>Die</strong> <strong>Grünen</strong> und Gründungsmitglied<br />
von Attac Deutschland.<br />
Finanzkrise verschärft und zur tiefsten<br />
Wirtschaftskrise seit den 1920er Jahren<br />
gemacht hat.<br />
<strong>Die</strong> Globalisierung der Krise<br />
Hinter dieser Form von wirtschaftlicher<br />
Globalisierung steht die Ideologie des<br />
Neoliberalismus, die behauptet, dass kapitalistische<br />
Märkte mit wenigen staatlichen<br />
Regeln funktionieren können.<br />
<strong>Die</strong>se Ideologie hat sich selbst in der<br />
Krise widerlegt. Nun muss es darum gehen,<br />
aus den Krisen mit einer Internationalisierung<br />
von sozialen, ökologischen<br />
und wirtschaftlichen Regeln wieder herauszukommen.<br />
Dabei können wir es uns<br />
nicht leisten, die verschiedenen Krisen<br />
gegeneinander auszuspielen. Wir können<br />
den zukünftigen Generationen nicht<br />
zumuten, bei der Bekämpfung der Wirtschaftskrise<br />
die Klimakatastrophe zu<br />
ignorieren. Wir <strong>Grünen</strong> fordern deshalb<br />
gemeinsam mit dem UN-Generalsekretär<br />
Ban Ki-Moon einen Globalen <strong>Grünen</strong><br />
New Deal. Durch massive öffentliche<br />
und private Investitionen in Energieeffizienz<br />
und Erneuerbare Energien können<br />
wir neue wirtschaftliche Dynamik erreichen.<br />
Alleine in Europa streiten wir für<br />
Investitionen von 500 Milliarden Euro<br />
in die grüne Wirtschaft über die nächsten<br />
5 Jahre, was 5 Millionen neue, gute<br />
Arbeitsplätze schaffen würde. 1 Million<br />
Arbeitsplätze entstünden so alleine in<br />
Deutschland. Wir wissen allerdings, dass<br />
alle Anstrengungen für den Klimaschutz<br />
in Europa nicht fruchten werden, wenn<br />
die Entwicklungsländer nicht mitziehen.<br />
Auch deshalb setzen wir uns für gerechte<br />
Regeln im Welthandel, für Schuldenstreichungen<br />
und faire internationale<br />
Finanzinstitutionen ein. Entwicklungsländer<br />
haben Anspruch auf Hilfe bei ihren<br />
Klimaschutzanstrengungen und bei<br />
der Bewältigung der Folgen des Klimawandels,<br />
den sie am allerwenigsten verursacht<br />
haben.<br />
<strong>Die</strong> grünen Lehren aus der<br />
Krise<br />
Damit eine solche Krise nie wieder entsteht,<br />
streiten wir außerdem für eine<br />
konsequente Regulierung der internationalen<br />
Finanzmärkte. <strong>Die</strong> Steueroasen<br />
müssen geschlossen werden. Banken<br />
müssen überall konsequent reguliert<br />
werden und ausreichend Eigenkapital<br />
aufweisen. Das gleiche gilt für alle<br />
Fonds, die bankähnliche Geschäfte machen.<br />
Alle Spekulationsgeschäfte müssen<br />
mit einer umfassenden europäischen<br />
Finanzumsatzsteuer belegt werden. Das<br />
Geld kann dann zur Bekämpfung der<br />
Armut eingesetzt werden. Für die Regulierung<br />
der Finanzmärkte, die Schließung<br />
der Steueroasen und die Besteuerung<br />
von Kapitaleinkommen will ich mich im<br />
Europaparlament besonders einsetzen.<br />
Zu unserem <strong>Grünen</strong> New Deal gehören<br />
außerdem Investitionen in soziale Gerechtigkeit<br />
in Deutschland. Wir wollen<br />
mehr Geld in Bildung, übergreifenden<br />
Mindestlohn, Lohngleicheit zwischen<br />
Frauen und Männern und in die Erhöhung<br />
von Hartz IV investieren. Falsch ist<br />
es dagegen, zig Milliarden im Rahmen<br />
des sogenannten Konjunkturprogramms<br />
in neue Straßenbauprojekte und Steuersenkungen<br />
für Gutverdienende zu versenken.<br />
Wir <strong>Grünen</strong> sind überzeugt, dass Klimaschutz,<br />
Bildung und Geschlechterdemokratie<br />
die Grundlage für neue<br />
wirtschaftliche Dynamik sind. Als wirtschaftskompetent<br />
kann nur gelten, wer<br />
wie wir ökologisch investiert und die sozialen<br />
und ökonomischen Regeln europäisch<br />
und global verankern will.<br />
Unterstützen Sie unsere europaweite<br />
Petition für einen „<strong>Grünen</strong> New Deal“:<br />
http://europeangreens.eu/petition/<br />
4<br />
MACH ET • NR. <strong>215</strong> • MAI <strong>2009</strong>
EUROPA<br />
<strong>Die</strong> Hälfte den Frauen!<br />
von Elisabeth Schroedter<br />
Der ökonomische und soziale Zusammenhalt<br />
ist das eigentliche Herzstück der<br />
Europäischen Union. <strong>Die</strong>ses Vertragsziel<br />
steht auf der einen Seite dafür, dass benachteiligten<br />
Regionen oder Stadtteilen<br />
in der EU auf die Sprünge geholfen<br />
wird. Auf der anderen Seite unterstützt<br />
es dort, wo Menschen durch Arbeitslosigkeit<br />
benachteiligt sind, und hilft, soziale<br />
Ausgrenzung zu überwinden. In der<br />
neuen Förderperiode (2007 - 2013) dienen<br />
die Strukturfonds nicht mehr allein<br />
diesem ursprünglichen Ziel, sie werden<br />
neuerdings auch zur Finanzierung der<br />
Lissabon-Strategie benutzt.<br />
<strong>Die</strong> frühere, auf Regionen bezogene<br />
Förderung wurde nur noch für die besonders<br />
benachteiligten Gebiete, die<br />
fast ausschließlich im Osten Europas liegen,<br />
beibehalten. Für die anderen gelten<br />
horizontal die Lissabonziele „Regionale<br />
Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“.<br />
In der Wirtschaftsförderung<br />
können die Bundesländer jetzt Innovationswettbewerbe<br />
ausschreiben. NRW<br />
erhält von 2007 - 2013 insgesamt 2,6<br />
Mrd. Euro. <strong>Die</strong> Landesregierung hat aus<br />
der Palette des Regionalfonds (EFRE) für<br />
die landesweite Förderung zwei Schwerpunkte<br />
gesetzt: Stärkung der unternehmerischen<br />
Basis und Förderung von<br />
Innovation und wissensbasierter Wirtschaft.<br />
Sie will damit gezielt strukturell<br />
benachteiligte Regionen und Stadtteile<br />
unterstützen.<br />
Foto: Ingo Kuzia<br />
Bei jedem Wetter unterwegs<br />
Sie erwähnt in ihrem operationellen Programm<br />
auch, dass die Förderung nach<br />
dem Querschnittsziel „Gender <strong>Mai</strong>nstreaming“<br />
ausgerichtet werden muss.<br />
Das geht auf einen Verhandlungserfolg<br />
von uns <strong>Grünen</strong> im Europäischen Parlament<br />
zurück. Wir haben in den Strukturfonds<br />
den Grundsatz des Gender <strong>Mai</strong>nstreamings,<br />
also die gleichberechtigte<br />
Berücksichtigung der spezifischen Förderansprüche<br />
von Frauen, sowohl in den<br />
Grundprinzipien als auch in einzelnen<br />
Teilen der Europäischen Strukturfonds<br />
verankert. Das gilt für alle Strukturfonds,<br />
für den Europäischen Regionalfonds<br />
(EFRE) genauso wie für den Europäischen<br />
Sozialfonds. Denn auch die Anforderungen<br />
von Frauen an eine regionale<br />
Entwicklung sind andere als die der<br />
Männer. Beispielsweise sind Frauen häufiger<br />
auf den öffentlichen Nahverkehr<br />
angewiesen, da sie immer noch eher zurückstecken,<br />
wenn sich Familien keinen<br />
Zweitwagen leisten können. Gleichzeitig<br />
sind sie überwiegend diejenigen, die den<br />
„Hol- und Bringdienst“ der Kinder aus<br />
der und in die Kindereinrichtungen mit<br />
ihrem Berufsleben vereinbaren müssen.<br />
<strong>Die</strong> Bilanz im ersten Jahresbericht zum<br />
EFRE zeigt jedoch, dass das Querschnittsziel<br />
„Gender <strong>Mai</strong>nstreaming“<br />
in NRW ein Papiertiger geblieben ist.<br />
Gerade mal zehn Prozent der eigenen<br />
Zielvorgaben bezüglich der Frauenarbeitsplätze<br />
(in direkter und indirekter<br />
Wirkung) wurden durch die von der EU<br />
geförderten Investitionen geschaffen.<br />
Keines der 2007 bezuschussten Projekte<br />
war spezifisch auf die Bedürfnisse von<br />
Frauen ausgerichtet.<br />
Immerhin hat Familienminister Laschet<br />
jetzt die Initiative ergriffen und die Vereinbarkeit<br />
von Familie und Beruf mit<br />
Hilfe von insgesamt 3 Millionen Euro<br />
Fördermitteln zum Thema eines Wettbewerbs<br />
gemacht. 19 Projekte wurden<br />
ausgewählt – unter ihnen innovative<br />
Ansätze –, mit denen eine aktive Vaterschaft<br />
gefördert werden soll. Unternehmensunterstützung<br />
wird von der<br />
nordrhein-westfälischen Landesregierung<br />
ganz groß geschrieben. Eine Existenzgründerinneninitiative,<br />
die sich auf<br />
die spezifischen Bedingungen für Frauen<br />
als Gründerinnen ausrichtet, ist jedoch<br />
in keinem Förderprogramm vorgesehen.<br />
Wir <strong>Grünen</strong> im Europäischen Parlament<br />
geben nicht auf und kämpfen weiter<br />
dafür, dass auch bei den Europäischen<br />
Strukturfonds Frauen die gleichen Chancen<br />
bekommen.<br />
MACH ET • NR. <strong>215</strong> • MAI <strong>2009</strong><br />
5
ARBEITSKREISE<br />
AK Internationales<br />
Grenzenlos Grün!<br />
von Patrick Kopischke<br />
Der AK Internationales wurde Anfang<br />
2003 gegründet. Seither beschäftigt er<br />
sich sowohl mit aktuellen internationalen<br />
Fragen als auch mit Themen, die weniger<br />
im Fokus der Öffentlichkeit stehen.<br />
Dazu gehören Entwicklungen in einzelnen<br />
Ländern und Regionen genauso wie<br />
übergreifende strukturelle Phänomene.<br />
Böll-Stiftung NRW im Dezember 2006<br />
und eine Diskussionsveranstaltung mit<br />
Volker Beck und dem Moskauer taz-<br />
Korrespondenten Klaus-Helge Donath<br />
im Lew-Kopelew-Forum im September<br />
2008.<br />
Darüber hinaus bemüht sich der AK Internationales,<br />
die parteiinterne Diskussion<br />
zu internationalen Fragen zu verfolgen<br />
und zu beeinflussen. So wurde<br />
2007 ein 25-seitiger Reader zum Thema<br />
„Wo beginnt Europa?“ erarbeitet und<br />
zur Diskussion gestellt. Und selbstverständlich<br />
gehört die Mitarbeit an den<br />
Wahlprogrammen der <strong>Grünen</strong> auf den<br />
verschiedensten Ebenen ebenso zu unseren<br />
Aufgaben wie die tatkräftige Unterstützung<br />
der Wahlkämpfe.<br />
ragendes Ergebnis von über 23% erreichen.<br />
<strong>Die</strong>ses Ergebnis ist uns Ansporn<br />
und Herausforderung zugleich: Um es<br />
am 7. Juni <strong>2009</strong> zu wiederholen, sind wir<br />
auf tatkräftige Unterstützung angewiesen.<br />
Der AK Internationales steht allen<br />
Interessierten offen und freut sich immer<br />
über engagierte MitstreiterInnen!<br />
Kontakt: ak-internationales@web.de<br />
Europa BDK Dortmund<br />
Foto: Ingo Kuzia<br />
Ebenso groß wie die Bandbreite der<br />
Themen ist die der Veranstaltungen, die<br />
der AK in den letzten Jahren mit einer<br />
Vielzahl von Organisationen und Akteuren<br />
organisiert hat. Highlights waren<br />
u. a. der kommunalpolitische Kongress<br />
„Europa findet Stadt“ mit der <strong>Grünen</strong><br />
Europaabgeordneten Heide Rühle im<br />
April 2005, eine international besetzte<br />
Podiumsdiskussion zum Thema „Migrationspolitiken<br />
in Europa“ im April 2006,<br />
das Bürgerforum „Europa ohne Ende?“<br />
in Zusammenarbeit mit der Heinrichvon<br />
Nilufar Sara Djami<br />
Das alte Europa, der Mythos,<br />
die Schöne, Zeus’ Liebe.<br />
EU-Kommission, EU-Richtlinien, EU-Rat<br />
und Gurkennorm klingen eher weniger<br />
spannend und faszinierend wie ein jahrhundertealter<br />
Mythos, sondern vielmehr<br />
verstaubt. Es gilt, Europa schmackhaft<br />
zu machen für nachfolgende Generationen,<br />
junge Menschen zu überzeugen<br />
und ihnen vor allem Chancen aufzuweisen,<br />
die nur durch die Auflösung der<br />
Grenzen in den Köpfen, in der Bildung<br />
und leider auch auf den Autobahnen<br />
machbar sind.<br />
Jugend im Austausch, nicht „nur“ à la<br />
„L’Auberge espagnol“, sondern auch<br />
politisch: <strong>Die</strong> Grüne Jugend als Federation<br />
of Young European Greens (FYEG)<br />
Grüne Jugend Europa<br />
Europa ist jung und regional –<br />
Aktivitäten der FYEG<br />
Ein besonderes Herzensanliegen ist<br />
uns dabei der Europawahlkampf. 2004<br />
konnten wir nicht zuletzt dank des Engagements<br />
des AK in <strong>Köln</strong> ein herausverbindet<br />
seit 20 Jahren politisch Gleichgesinnte<br />
quer über den Kontinent. Ende<br />
November 2008 veranstaltete die FYEG<br />
ein Seminar in Tolmin, Slovenien („Regionalism<br />
in Europe“), und stellte sich<br />
der Identitätskrise Europas sowie dem<br />
Verlust der Vielfalt durch weitgreifende<br />
soziale, ökonomische und ökologische<br />
Vorgänge einer unkontrollierten Globalisierung.<br />
„Regionalism is necessary, regionalism<br />
is a right“ (Regionalismus ist notwendig,<br />
Regionalismus ist ein Recht) – dieses<br />
Statement junger europäischer Grüner<br />
wirft einen Blick auf die Zukunft regionalen<br />
Handelns: progressiv, sich der Vergangenheit<br />
bewusst, sich jedoch nicht<br />
an dieser orientierend.<br />
„More Regionalism – more Europe!“<br />
(Mehr Regionalismus – mehr Europa!)<br />
<strong>Die</strong> Zeitungen machen’s vor: Sie zeigen<br />
uns, wie global alles ist – und meistens<br />
immer weit, weit weg von unserm Dörfli<br />
oder Veedel. Trotz der „Generation Auslandsaufenthalt“<br />
tritt die FYEG stark für<br />
eine Bewusstseinsstärkung gerade junger<br />
Menschen ein, um die Handlungsfähigkeiten<br />
der Kommunen gegenüber der<br />
„Festung Europa“ aufzuzeigen.<br />
Eine europäische Identität zu finden,<br />
obwohl die, die die EU formen, doch<br />
meist so weit entfernt in Brüssel oder<br />
Straßburg hocken, ist nicht unbedingt<br />
einfach. Es ist aber Voraussetzung dafür,<br />
dass der Mythos „Europa“ greifbar wird:<br />
mein Block, meine City, mein Land, mein<br />
Europa, meine Welt.<br />
Mehr davon? <strong>Mai</strong>l an:<br />
kontakt@gruene-jugend-koeln.de<br />
6<br />
MACH ET • NR. <strong>215</strong> • MAI <strong>2009</strong>
EUROPA<br />
Ein neues Lied, ein besseres Lied,<br />
oh Freunde, will ich euch dichten<br />
von Helma Pasch u. Christian Schirmer<br />
Brüssel ist politisch noch weit weg vom<br />
politischen Denken der Menschen in Europa,<br />
so ein Fazit von Rebecca Harms.<br />
Es ist eine Macht, deren Entscheidungen<br />
man spürt, auf die man aber kaum Einfluss<br />
nehmen kann. Auf nationaler Ebene<br />
wird Brüssel als einheitlicher wahrgenommen,<br />
als es der Realität entspricht.<br />
Rebecca Harms traf sich am 8. März mit<br />
Regisseur Gerd Buurmann und dem Komiker<br />
Tillmann Courth auf der Bühne des<br />
Severinsburgtheaters zum politischen<br />
Frühschoppen Theater trifft Politik.<br />
Entsprechend angeregt und heiter war<br />
die Stimmung. Zur Einstimmung wurde<br />
gemeinsam die Europa-Hymne „Ode<br />
an die Freude“ gesungen [deren Text<br />
eigentlich nicht Bestandteil der Hymne<br />
ist]. Später folgte die Präsentation eines<br />
Ausschnitts aus Heines Deutschland: Ein<br />
Wintermärchen.<br />
Grundrechte? Wie soll die EU mit Ländern<br />
umgehen, in denen Frauenrechte<br />
missachtet werden? Wie rechtfertigen<br />
die Atomstrom-Befürworter, dass sie die<br />
Menschen der nächsten 250 Millionen<br />
Jahre als Geiseln nehmen?<br />
Rebecca Harms sieht die Anti-Europa-<br />
Stimmungen in verschiedenen Mitgliedsländern<br />
häufig vor allem gegen die führenden<br />
Politiker in den betreffenden<br />
Ländern gerichtet. Insbesondere in den<br />
Bereichen Umwelt und gesundheitlicher<br />
Verbraucherschutz wird die Wirkung von<br />
Brüssel durchaus als positiv empfunden.<br />
Ein Beispiel ist das Nichtraucherschutzgesetz:<br />
Wenn sich die 27 Regierungen<br />
der EU auf dieses Gesetz einigen, kann<br />
die Tabakindustrie sehr viel schwerer<br />
etwas dagegen unternehmen, als wenn<br />
sich Einzelstaaten zu solchen Schritten<br />
entschließen.<br />
Ein Fazit, dass über die Inhalte der Veranstaltung<br />
hinausgeht: Wenn alle politischen<br />
Veranstaltungen ein so hohes<br />
Niveau hätten und so viel Spaß machten<br />
wie dieser politische Frühschoppen,<br />
dann gäbe es sicher weniger Politikverdrossenheit<br />
im Land.<br />
Fragen wurden zu einer großen Bandbreite<br />
von Themen gestellt. Warum hat<br />
Europa ein so schlechtes Marketing?<br />
Welche Stimme vertritt Brüssel nach Außen<br />
und nach Innen? Warum gibt es keine<br />
Verfassung in Bezug auf menschliche<br />
Rebecca Harms, Tillmann Courth und Gerd Buurmann im Severins-Burg-Theater<br />
Foto:Helma Pasch<br />
Der Green NEW Deal, ein Song und ein Manifest<br />
von Annalena Baerbock<br />
Der 3. EGP Kongress vom 29. - 30. März<br />
in Brüssel war voll und ganz dem Wahlkampfauftakt<br />
gewidmet. <strong>Die</strong> europäische<br />
Kampagne steht unter dem Motto:<br />
Think Big Vote Green. Den inhaltlichen<br />
Schwerpunkt bildet dabei der Green<br />
New Deal, mit dem wir ein einzigartiges<br />
grünes Projekt für den Wahlkampf<br />
haben und dem auf dem wirklich gut inszenierten<br />
Kongress entsprechend viele<br />
inhaltliche Panels und Workshops gewidmet<br />
waren.<br />
Selbst ein Song wurde dafür eigens komponiert,<br />
den die Gewinner des European<br />
Song Contests (die Band „Noah Finn“)<br />
unter viel Applaus der rund 1.000 TeilnehmerInnen<br />
auf dem Kongress zum<br />
Besten gaben. Als gemeinsames europä-<br />
isches Programm wurde ein sieben-seitiges<br />
Manifest verabschiedet, das auch<br />
unserem deutschen EP-Wahlprogramm<br />
beigefügt wird.<br />
Etwas bedauerlich war, dass von den<br />
Delegierten selbst kein wirklicher Einfluss<br />
auf den Text des Manifests genommen<br />
werden konnte, sondern die<br />
Delegierten über Änderungsanträge abstimmten,<br />
die vorab von den nationalen<br />
Parteien über die EGP Steering Group<br />
eingebracht wurden. Emotionen kamen<br />
somit im Laufe der Abstimmung erst<br />
auf, als bei einem Änderungsantrag zur<br />
organisierten Kriminalität noch während<br />
der Abstimmung plötzlich das Verfahren<br />
geändert wurde.<br />
Im Anschluss an den Kongress fand am<br />
Sonntag das Council statt. Beschlüsse/<br />
Resolutionen wurden zum Thema Menschenrechte,<br />
zur europäischen Sicherheits-<br />
und Friedenspolitik, zur Situation<br />
in Georgien, zur weiteren Arbeit der EGP<br />
Supporter und zum G-20 Gipfel gefasst.<br />
Verabschiedet wurde zudem ein Papier,<br />
mit dem man eine Wiederwahl Barrosos<br />
als Kommissionspräsident ablehnt<br />
und das vor allem auch im Wahlkampf<br />
genutzt werden soll. Das nächste EGP-<br />
Council, auf dem auch ein neuer Vorsitz<br />
gewählt wird, findet im Herbst in Schweden<br />
statt. Dort soll gemäß des diesmal<br />
abgestimmten Antrages von GroenLinks<br />
ein Papier zur Arbeitsfähigkeit der EGP<br />
beschlossen werden.<br />
Fotos, Infos und mehr unter:<br />
www.europeangreens.eu<br />
Annalena Baerbock ist Sprecherin der<br />
BAG Internationales<br />
MACH ET • NR. <strong>215</strong> • MAI <strong>2009</strong><br />
7
EUROPA<br />
Europa der Frauen?<br />
Frauen für Europa!<br />
von Judith Hasselmann<br />
und Sven Giegold<br />
Der Rückenwind aus Europa hat in den<br />
letzten Jahren nachgelassen. Nur im<br />
Schneckentempo kamen die Veränderungen<br />
hin zu einem geschlechtergerechten<br />
Europa in der letzten Legislaturperiode<br />
voran. Der starke konservative<br />
Flügel im Parlament in Kombination mit<br />
der neoliberalen Kommission blockierte<br />
die treibende Kraft der <strong>Grünen</strong>. Leidtragende<br />
waren die Frauen in Europa,<br />
denn noch immer verdienen sie viel weniger<br />
als Männer, noch immer werden<br />
sie in Vorstellungsgesprächen nach einer<br />
möglichen Schwangerschaft gefragt<br />
und noch immer wandern junge Frauen<br />
aus strukturschwachen Gebieten ab,<br />
weil wir ihnen keine Perspektiven bieten<br />
können.<br />
Es fing vor 60 Jahren ja gut an<br />
Der größte Skandal dabei ist und bleibt<br />
die unterschiedliche Bezahlung von<br />
Männern und Frauen. Wir <strong>Grünen</strong> haben<br />
diesen Schwerpunkt auch zum Internationalen<br />
Frauentag gesetzt. Dabei<br />
ist der Grundsatz gleicher Bezahlung<br />
für gleichwertige Arbeit schon seit der<br />
Unterzeichnung der römischen Verträge<br />
in der EU festgeschrieben. Leider sitzen<br />
die Mitgliedsländer das aber seit Jahren<br />
aus. Besonderes Sitzfleisch hat dabei<br />
traurigerweise Deutschland bewiesen.<br />
Dabei müssten selbst die Blockierer<br />
wissen, dass sich unterbezahlte Arbeit,<br />
Teilzeit und lange Berufsunterbrechungen<br />
nicht rechnen. <strong>Die</strong> Konsequenz sind<br />
Heerscharen von Frauen, die im Alter in<br />
der Grundsicherung landen oder selbst,<br />
wenn sie jahrelang gearbeitet haben,<br />
auf keinen grünen Zweig bei der Rente<br />
kommen. Heilsam ist da für jede/n, die<br />
oder der es nicht glauben will, sich die zu<br />
erwartende Rente ausrechnen zu lassen.<br />
Auch ein Ernährer zu Hause ist keine<br />
sichere Bank, da gerade Männerarbeitsplätze<br />
in den nächsten Jahren abgebaut<br />
werden und Trennung und Scheidung<br />
die Illusion eines sorgenfreien Lebensabends<br />
schnell zerstören.<br />
<strong>2009</strong> muss das Jahr der Frauen<br />
in Europa werden.<br />
Grüne erreichen mehr nur im Schulterschluss<br />
mit Nichtregierungsorganisationen<br />
wie zum Beispiel der European<br />
Women‘s Lobby. Eine große Unterstützung<br />
ist uns ebenfalls die UN-Frauenrechtskonvention<br />
CEDAW, die wir als<br />
Argument mit in die europäische Waagschale<br />
werfen. Grüne Frauen und Männer<br />
können so den Stier bei den Hörnern<br />
packen und eintreten für Lohngerechtigkeit<br />
in Europa und ganz besonders in<br />
Deutschland.<br />
22% Prozent Lohngefälle sind ein Skandal<br />
und der Abbau der Lohndiskrimierung<br />
erste grüne Pflicht! Deshalb<br />
müssen wir in den nächsten Monaten<br />
eine eigenständige Existenzsicherung<br />
fordern, den Mindestlohn und bessere<br />
Bezahlung für Menschen, die für Menschen<br />
arbeiten. <strong>Die</strong> Europäische Kommission<br />
kritisiert zwar das Lohngefälle,<br />
sie will es aber nicht unter Sanktionen<br />
stellen. Deshalb sollte das erste Vorhaben<br />
des neugewählten Parlamentes eine<br />
Überarbeitung der Richtlinie 75/117EG<br />
sein. <strong>Die</strong> <strong>Grünen</strong> stehen dann mit einer<br />
harten Forderung für diese Richtlinie<br />
parat. Wir fordern von der Kommission<br />
nicht weniger als eine neue Bewertung<br />
von Arbeit, eine strenge Überprüfung<br />
der Ursachen des Lohngefälles und eine<br />
klarere Definition für die verschiedenen<br />
Arten der Lohndiskriminierung – und natürlich<br />
wirksame Sanktionen. Wer Grüne<br />
ins EP wählt, könnte das also schon bald<br />
im Geldbeutel spüren. Und viele Frauen<br />
würden langfristig wirtschaftliche Unabhängigkeit<br />
erlangen und später würdevoll<br />
altern können. Dafür lohnt es sich,<br />
bis zum 7. Juni auf die Straße zu gehen.<br />
Für Frauen und für Männer!<br />
Judith Hasselmann,<br />
Präsidium Bundesfrauenrat<br />
Sven Giegold,<br />
EP-Kandidat<br />
Illustration: Grüne NRW<br />
8<br />
MACH ET • NR. <strong>215</strong> • MAI <strong>2009</strong>
ARBEITSKREISE<br />
AK Demokratie & Recht<br />
Bundestrojaner, Datenhandel,<br />
Stasi 2.0...<br />
von Olaf Terre und Katja Trompeter<br />
...sagt Dir das schon was oder würdest<br />
Du gerne wissen, was sich dahinter verbirgt?<br />
Möchtest Du wissen, ob deine<br />
Daten Dir gehören? Prima, denn der<br />
Arbeitskreis Demokratie & Recht sucht<br />
neugierige Interessierte und begeisterte<br />
MitstreiterInnen.<br />
Gegründet im Januar 2008, haben wir<br />
schon eine ereignisreiche Geschichte<br />
hinter uns. Im letzten Jahr haben wir<br />
uns insbesondere mit dem Thema Datenschutz<br />
in unterschiedlichen Facetten<br />
beschäftigt und dazu zwei erfolgreiche<br />
Podiumsveranstaltungen durchgeführt.<br />
Vernetzt sind wir auch – natürlich unter<br />
Anwendung der höchsten „Privat“-<br />
Einstellungen – sowohl in <strong>Köln</strong> als auch<br />
darüber hinaus.<br />
Unsere Kontakte reichen von der Landesarbeitsgemeinschaft<br />
Demokratie und<br />
Recht und der <strong>Grünen</strong> Jugend über die<br />
Landesdatenschutzbeauftragte bis zu<br />
anderen Parteien oder dem Chaos Computer<br />
Club. <strong>Die</strong>se Zusammenarbeit haben<br />
wir sowohl für unsere Veranstaltungen<br />
genutzt wie auch für unsere eigene<br />
„Weiterbildung“.<br />
Unübersehbar wird uns dieses Jahr der<br />
Wahlkampf auf allen Ebenen beschäftigen.<br />
Angesichts der kommenden Kommunalwahl<br />
haben wir uns mit Beiträgen<br />
zur Datensparsamkeit, zur Informationspflicht<br />
bei der Weitergabe von Meldedaten<br />
und entsprechenden Widerspruchsrechten<br />
am Wahlprogramm der <strong>Köln</strong>er<br />
<strong>Grünen</strong> beteiligt. Unter anderem werden<br />
wir diese Themen auch während des<br />
Wahlkampfs in der Öffentlichkeit diskutieren<br />
und vertreten. Geplant sind Akti-<br />
onen zum Europawahlkampf oder auch<br />
ein „Überwachungsspaziergang“ durch<br />
die Stadt, um auf die unterschiedlichen<br />
Aspekte der Überwachung von uns BürgerInnen<br />
aufmerksam zu machen.<br />
Und dann? Wir machen weiter – mit<br />
unserem Herzensanliegen Datenschutz<br />
und mit allen Themen, die uns als AK<br />
interessieren: Rechtsextremismus, Bürgerbeteiligung<br />
und Bürgerrechte, Fragen<br />
der Selbstverwaltung öffentlicher Einrichtungen<br />
und die ganze Palette innenund<br />
rechtspolitischer Themen.<br />
Kontakt:<br />
Olaf Terre (0172-2149578) und<br />
Katja Trompeter (0179-4784667)<br />
oder ak-dur@web.de.<br />
Weitere Infos:<br />
http://ak-demokratie.blogspot.com/<br />
SCHÜTZE DEINE DATEN!<br />
Foto: panthermedia<br />
MACH ET • NR. <strong>215</strong> • MAI <strong>2009</strong><br />
9
EUROPA<br />
„Wir haben in den letzten achtzehn<br />
Monaten mehr erreicht<br />
als in den 27 Jahren davor.“<br />
von Fergal Treanor<br />
Hintergrund: <strong>Die</strong> Grüne Partei Irlands<br />
wurde 1981 gegründet, von Menschen,<br />
die eine bessere Bauplanung und mehr<br />
Umweltschutz für Irland wünschten.<br />
Von Anfang an standen Basisdemokratie<br />
und Konsensbildung im Vordergrund.<br />
1985 wurde das erste Grüne Stadtratsmitglied<br />
gewählt, 1989 das erste Mitglied<br />
des irischen Parlaments (Dáil).<br />
Heute hat die Partei sechs Mandate in<br />
dem 166-köpfigen Dáil. Seit 2007 koalieren<br />
die <strong>Grünen</strong> mit der nationalkonservativen<br />
Fíanna Fáil (irisch für „Soldaten<br />
des Schicksals“). <strong>Die</strong> Umwelt- und<br />
Energieministerien sind grün besetzt,<br />
Umweltschutz und erneuerbare Energiequellen<br />
werden erstmals ernst genommen.<br />
Es gehörten aber auch bittere<br />
Kompromisse dazu: Der Bau einer<br />
Müllverbrennungsanlage wurde von<br />
Umweltminister Gormley genehmigt,<br />
Energieminister Ryan hat dieses Jahr die<br />
kontroverse Verstaatlichung einer maroden<br />
Bank öffentlich verteidigt. Der<br />
Preis: Parteiaustritte, Empörung der grünen<br />
Wählerschaft. Nun stehen Irlands<br />
Grüne vor dem gleichen Dilemma wie<br />
GesinnungsgefährtInnen in ganz Europa<br />
– können wir uns auf Kompromisse<br />
einlassen und dennoch uns selbst treu<br />
bleiben? Mit Kommunal- und Europawahlen<br />
vor der Tür darf die Partei diese<br />
Frage nicht ignorieren.<br />
Der Parlamentsabgeordnete Ciarán<br />
Cuffe beantwortete Fragen von Fergal<br />
Treanor.<br />
Mary White TD und Ciarán Cuffe TD<br />
Foto: Green Party of Ireland<br />
Foto: Green Party of Ireland<br />
Ciarán Cuffe TD, Parlamentsabgeordneter<br />
der irischen <strong>Grünen</strong><br />
(TD: Teachta Dáile = Mitglied des Parlaments)<br />
I N T E R V I E W<br />
Was hat Dich ursprünglich dazu bewegt,<br />
den <strong>Grünen</strong> beizutreten?<br />
Ich wollte unser Kulturerbe retten und<br />
die Umweltverschmutzung aufhalten.<br />
Das war 1982, nach den Großdemonstrationen<br />
für die Rettung des historischen<br />
Wikinger-Stadtkerns von Dublin<br />
und gerade, nachdem der ESB [Red.:<br />
Irischer Stromversorger] an der Dubliner<br />
Küste ein zweites Ölheizkraftwerk mit<br />
einem 200 Meter hohen Schornstein<br />
gebaut hatte.<br />
Wie erfolgreich ist die grüne Bewegung<br />
in Irland, verglichen mit anderen europäischen<br />
Ländern?<br />
Der Erfolg kam nicht gerade über Nacht!<br />
2007 war aber ein tolles Jahr. Wir haben<br />
jetzt zwei grüne Minister, für Umwelt<br />
und für Energie, und einige solide<br />
Verpflichtungen im Koalitionsprogramm<br />
– das ist ein bedeutender Durchbruch.<br />
Wie findet Ihr die Zusammenarbeit in<br />
der Regierung mit dem größeren Koalitionspartner<br />
Fíanna Fáil?<br />
Spannungen gibt es zwar immer, gleichzeitig<br />
sucht aber auch Fíanna Fáil neue<br />
Ideen, und genau das setzen die <strong>Grünen</strong><br />
auf die Tagesordnung. Reformen sind ein<br />
entscheidender Teil unserer Beziehung<br />
in der Koalition – in der Bauplanung, in<br />
der Finanzierung von politischen Parteien,<br />
im kontrollierten Umgang mit<br />
den Ressourcen unseres Landes.<br />
Zwei grüne Ratsmitglieder sind neulich<br />
aus der Partei ausgetreten, und Patricia<br />
McKenna, ehemalige grüne MdEP für<br />
Dublin, sagt, die Partei befinde sich<br />
im „freien Fall“. Kann man von einem<br />
Bruch zwischen Parlamentsfraktion und<br />
Parteibasis sprechen?<br />
Es gibt eine bedeutende Minderheit innerhalb<br />
der Partei, die glaubt, wir sollten<br />
zu diesem Zeitpunkt lieber nicht<br />
an dieser Regierungskoalition beteiligt<br />
sein. Persönlich bin ich der Auffassung,<br />
wir haben in den letzten achtzehn Monaten<br />
mehr erreicht als in den siebenundzwanzig<br />
Jahren davor.<br />
Wie sind die Erfolgschancen von Déirdre<br />
de Búrca bei der diesjährigen Europawahl?<br />
Es wird eine harte Wahl, da die momentan<br />
amtierenden vier Mitglieder des<br />
Europaparlaments (MdEP) um lediglich<br />
drei Sitze kämpfen müssen. Déirdre ist<br />
allerdings eine großartige Kandidatin,<br />
eine echte Kämpferin, und ich glaube,<br />
die Leute hier betrachten das Europaparlament<br />
als ein natürliches Revier der<br />
<strong>Grünen</strong>.<br />
Viele Leute neigen dazu, die EU als weit<br />
entfernt und nicht wirklich demokratisch<br />
zu sehen. Inwiefern ist diese Europawahl<br />
für irische StaatsbürgerInnen<br />
relevant?<br />
In Irland verbringen wir gerade viel Zeit<br />
damit, über unsere Beziehung zu Europa<br />
nachzudenken. Ich glaube, der Euro hat<br />
uns viel gebracht, und alle schauen besorgt<br />
über die Schulter Richtung Island.<br />
10<br />
MACH ET • NR. <strong>215</strong> • MAI <strong>2009</strong>
EUROPA<br />
Foto: Green Party of Ireland<br />
Parlamentarische Fraktion der Irischen <strong>Grünen</strong> (von links nach rechts):<br />
Ciarán Cuffe TD, Minister Trevor Sargent TD, Mary White TD, Minister John Gormley TD,<br />
Senator Deirdre de Burca, Minister Eamon Ryan TD, Senator Dan Boyle<br />
Ich halte es für sehr wichtig, dass wir<br />
Brüssel für spezielle Entscheidungen,<br />
mit denen wir nicht einverstanden sind,<br />
nicht die „Schuld“ geben (das Bananenkrümmungsargument).<br />
Wir müssen<br />
mehr Zeit damit verbringen, darüber zu<br />
reden, dass das Europaparlament (und<br />
die Kommission) eine führende Rolle<br />
bei der Gewährleistung von sauberer<br />
Luft, Wasser und Lebensmitteln gespielt<br />
hat.<br />
Was ist die Haltung der <strong>Grünen</strong> zum<br />
Vertrag von Lissabon?<br />
Das entscheiden unsere Mitglieder, was<br />
bei anderen Parteien nicht der Fall ist!<br />
Persönlich bin ich dafür, dass ein zweites<br />
Mal abgestimmt wird, schließlich<br />
haben wir zu meinen Lebzeiten dreimal<br />
über die Legalisierung der Ehescheidung<br />
abgestimmt.<br />
Vor Deiner Zeit im irischen Parlament<br />
warst Du Stadtratsmitglied in Dublin.<br />
Was war die effektivste grüne Initiative,<br />
an der Du damals teilgenommen<br />
hast?<br />
<strong>Die</strong> Kampagne für eine Stadtbahn in<br />
Dublin ist etwas, das ich als bedeutende<br />
Leistung ansehe. Damals, 1988,<br />
druckten wir Buttons mit der Aufschrift<br />
„trams not jams“ („Bahnen statt<br />
Staus”), und es hat funktioniert. 1988 –<br />
<strong>90</strong> habe ich auch mit „Students Against<br />
the Destruction of Dublin” („Studenten<br />
gegen die Zerstörung Dublins”) zusammengearbeitet,<br />
um unser architektonisches<br />
Kulturerbe zu schützen, und kurz<br />
danach wurden Gesetze verabschiedet,<br />
um zu verhindern, dass ältere Bauten<br />
einfach abgerissen werden und um sie<br />
dauerhaft unter Denkmalschutz zu stellen.<br />
Wie können Kommunen am Besten auf<br />
europäischer Ebene zusammenarbeiten,<br />
um die grüne Politik zu fördern?<br />
Ich finde, dass Kommunen ein Riesenpotenzial<br />
haben, Pläne zu entwerfen,<br />
die die Kohlenstoffemissionen mindern<br />
und den Klimawandel bekämpfen, sowohl,<br />
was die Auswirkung ihrer eigenen<br />
Handlungen auf die Umwelt angeht, als<br />
auch in der Frage, welche Anregungen<br />
den Bürgern geboten<br />
werden können. Viel<br />
zu lernen gibt es auch<br />
von der „best practice“<br />
bei den „lang -<br />
samen“ Transportmitteln<br />
wie zum Beispiel<br />
zu Fuß gehen und Rad<br />
fahren.<br />
Hast Du eine Botschaft<br />
für die grünen<br />
LeserInnen in <strong>Köln</strong>?<br />
In dieser für die irische<br />
Wirtschaft sehr<br />
unsicheren Zeit sollten<br />
wir uns Städte<br />
wie <strong>Köln</strong> anschauen,<br />
die sich in der jüngsten<br />
Geschichte aus<br />
der kompletten Zerstörung wieder auf -<br />
gebaut haben. Aus Eurer Erfahrung können<br />
wir lernen, dass es in Irland nicht so<br />
aussichtslos ist, wie manche behaupten.<br />
Meiner Überzeugung nach wird durch<br />
grüne Energie, grüne Transportmittel,<br />
grüne Landwirtschaft und grünes Bauen<br />
eine neue Wirtschaft entstehen. <strong>Die</strong>s<br />
gilt sicherlich für <strong>Köln</strong> genauso wie für<br />
Dublin. Und natürlich grüße ich Euch<br />
ganz herzlich aus Irland!<br />
Text und Fragen, Übersetzung ins Deutsche:<br />
Fergal Treanor<br />
Irisches Mitglied des neugewählten Spitzenteams:<br />
die Senatorin Deidra de Burca<br />
Foto: Green Party of Ireland<br />
MACH ET • NR. <strong>215</strong> • MAI <strong>2009</strong><br />
11
AUS BERLIN<br />
Für eine sozialere EU<br />
von Volker Beck<br />
Beim Thema Europa müssen Grüne sich<br />
dafür einsetzen, dass auf die Sorgen der<br />
Menschen intensiver eingegangen wird:<br />
Lohndumping, die Öffnung der Arbeitsmärkte<br />
mit unabsehbaren Konsequenzen<br />
für den eigenen Arbeitsplatz, der<br />
Wettlauf um die niedrigsten Steuerstandards<br />
und Arbeitsbedingungen sowie<br />
die Frage der öffentlichen Daseinsvorsorge<br />
sind Themen, die die Menschen in<br />
Europa bewegen. Europa wird von vielen<br />
als Gefahr gesehen. Dabei bietet es die<br />
Chance, in einem großen Wirtschaftsraum<br />
soziale und ökologische Standards<br />
durchzusetzen.<br />
Wir Grüne kämpfen für ein sozialeres<br />
Europa. Das Prinzip der Solidarität zwischen<br />
Menschen und Staaten ist ein wesentliches<br />
Fundament der EU, der soziale<br />
Zusammenhalt eines ihrer Ziele. Wir<br />
wollen, dass dieses Prinzip weiter ausgebaut<br />
wird und sich in der Lebenswirklichkeit<br />
der EU-Bürger niederschlägt.<br />
Keine Frage, die EU hat bereits viel für<br />
den sozialen Fortschritt erreicht: Allein<br />
um die Lebensverhältnisse der Menschen<br />
in der EU positiv einander anzugleichen<br />
gibt sie von 2007 bis 2013 rund<br />
346 Milliarden Euro aus. Das ist eine<br />
Menge. Deutschland profitiert dabei<br />
von 26,3 Milliarden Euro. Zufrieden sein<br />
können wir <strong>Grünen</strong> auch mit dem Agieren<br />
der EU in der Gleichstellungs- und<br />
Antidiskriminierungspolitik: Hier wird<br />
ein konsequenter, auf soziale Gleichheit<br />
ausgerichteter Kurs verfolgt, während<br />
unsere gegenwärtige Bundesregierung<br />
im Schneckentempo weiterhin den europäischen<br />
Standards hinterherschleicht.<br />
Foto: Ingo Kuzia<br />
Blog: http://beckstage.volkerbeck.de • Twitteraccount: http://twitter.com/Volker_Beck<br />
Europa – rückt enger zusammen<br />
In der Sozialpolitik gibt’s allerdings ein<br />
Problem: Während Unternehmen und Finanzakteure<br />
ihre Profitinteressen grenz -<br />
überschreitend verwirklichen, machen<br />
die sozialen Sicherungen viel zu oft noch<br />
an den nationalen Grenzen halt. Hier<br />
liegt die Chance für uns Grüne, aktiv zu<br />
werden: Soziale Rechte müssen grenzüberschreitend<br />
garantiert werden. Eine<br />
sozialere EU bedeutet für uns gleicher<br />
Lohn für gleiche Arbeit, eine Stärkung<br />
der europäischen Betriebsräte und Mindestlöhne<br />
in allen Mitgliedstaaten.<br />
Europa versteht sich als Raum der Freiheit,<br />
der Sicherheit und des Rechts. So<br />
soll es auch sein. Viele Probleme und<br />
Entwicklungen erfordern europäische<br />
Antworten; eine nur auf die Einzelstaaten<br />
begrenzte Innenpolitik macht in einem<br />
Europa ohne Grenzen keinen Sinn.<br />
Aber: Wir stellen an die europäische<br />
Rechts- und Innenpolitik die gleichen<br />
Anforderungen wie an die deutsche –<br />
Sicherheit darf nicht auf Kosten von Freiheitsrechten<br />
gehen und die europäische<br />
Integration darf nicht als Ausrede missbraucht<br />
werden, rechtsstaatliche Standards<br />
auszuhöhlen. Im Rahmen unseres<br />
gelungenen Fraktionskongresses anlässlich<br />
von 60 Jahren Grundgesetz kürzlich<br />
in Berlin haben wir auch über dieses Ziel<br />
intensiv gesprochen.<br />
Europa – deine Daten<br />
Foto: Stefan Kaminski<br />
Stichworte wie Vorratsdatenspeicherung<br />
oder Nackt-Scanner machen deutlich:<br />
Beim Thema Datenschutz müssen<br />
wir in Europa auf der Hut sein. Als Teil<br />
der Vorbereitung für das Stockholmer<br />
Programm wurde 2007 eine sogenannte<br />
Zukunftsgruppe eingerichtet. Was in<br />
deren Bericht als Leitlinien für den innenpolitischen<br />
Bereich steht, jagt einem<br />
kalte Schauer über den Rücken: Am<br />
Anfang steht der sorglose Umbau der<br />
Sicherheitsarchitektur. <strong>Die</strong> Kooperation<br />
von militärischen und polizeilichen Kräften<br />
wird befürwortet, und auch Geheimdienste<br />
und Polizei sollen enger verzahnt<br />
werden. Von Transparenz und Kontrolle<br />
ist dagegen nicht die Rede.<br />
Ähnlich sieht es beim Datenschutz aus.<br />
Ganz wie die Politik aus dem Hause unseres<br />
geliebten Innenministers Schäuble<br />
ist der Bericht von einer Datenbankseeligkeit<br />
geprägt, die umfassender kaum<br />
sein könnte. Ein ausgestalteter Datenschutz,<br />
etwa Hürden für die Weitergabe,<br />
Beschränkungen des Zugriffs, Zweckbindung<br />
– all das spielt nur eine Nebenrolle.<br />
Als Grüne in Europa müssen wir entschlossen<br />
den Tendenzen zur Aushöhlung<br />
des Rechtsstaates entgegentreten.<br />
Wir dürfen Europa nicht den konservativen<br />
Sicherheitspolitikern überlassen.<br />
12<br />
MACH ET • NR. <strong>215</strong> • MAI <strong>2009</strong>
AUS BERLIN<br />
Wie weiter in Nahost nach dem<br />
Gaza-Krieg?<br />
von Kerstin Müller<br />
Der jüngste Krieg im Gazastreifen mit<br />
seinen weitreichenden Zerstörungen<br />
hat eines gezeigt: Der Nahostkonflikt<br />
kann jederzeit eskalieren – ein Frieden<br />
scheint ferner denn je. <strong>Die</strong> Bilanz des<br />
Krieges ist ein Desaster: 1.440 Palästinenserinnen<br />
und Palästinenser, darunter<br />
mehr als 400 Kinder sind tot, über 5.000<br />
verletzt. Auf israelischer Seite kamen 15<br />
Menschen ums Leben, über 300 wurden<br />
verletzt. Hauptleittragend ist die Zivilbevölkerung.<br />
Bereits vor dem Krieg im<br />
Dezember 2008 erhielten in Gaza 80%<br />
der Bevölkerung direkte Nahrungsmittelhilfe.<br />
<strong>Die</strong>se katastrophale Lage hat<br />
sich nun für die 1,5 Millionen Menschen<br />
in Gaza weiter verschärft.<br />
Der unablässige Raketenbeschuss israelischer<br />
Dörfer und Städte durch die<br />
Hamas ist völlig inakzeptabel und legitimiert<br />
das israelische Recht auf Selbstverteidigung.<br />
Doch war dieser Krieg, wie<br />
kaum ein anderer zuvor und entgegen<br />
israelischer Darstellung, auch gegen die<br />
Zivilbevölkerung im Gazastreifen gerichtet.<br />
Israel darf nicht den Tod zahlreicher<br />
Zivilisten einfach in Kauf nehmen – auch<br />
wenn die Hamas in zynischer Weise ihre<br />
Raketenabschussrampen in der Nähe<br />
von Zivilisten aufstellt. Allein die hohe<br />
Zahl der Toten und Verletzten auf palästinensischer<br />
Seite zeigt: Das israelische<br />
Vorgehen war unverhältnismäßig.<br />
Zudem hat Israel seine erklärten Kriegsziele<br />
nicht erreicht: Der Raketenbeschuss<br />
wurde zwar reduziert, aber nicht<br />
beendet; die Hamas ist zwar militärisch<br />
geschwächt, politisch aber eher gestärkt;<br />
vor allem Präsident Abbas wurde<br />
durch den Konflikt noch mal mehr geschwächt;<br />
das Thema Waffenschmuggel<br />
wurde zwar internationalisiert, aber der<br />
Schmuggel ist nicht beseitigt, solange<br />
eine Lösung für die Grenzüberwachung<br />
nicht mit allen Seiten verhandelt und eine<br />
Grenzöffnung nicht umgesetzt wird.<br />
Wir Grüne haben seit Beginn der Kämpfe<br />
auf einen sofortigen Waffenstillstand<br />
gedrängt. Leider hat die EU bei den politischen<br />
Versuchen zur Vermittlung eines<br />
Waffenstillstands kläglich versagt . Auch<br />
die einseitig gegen die Hamas gerichtete<br />
Parteinahme von Bundeskanzlerin Merkel<br />
war kontraproduktiv. Statt einer einheitlich<br />
koordinierten EU-Initiative war<br />
nur ein vielstimmiger Chor zu hören.<br />
Insgesamt hat die internationale Gemeinschaft<br />
ein schlechtes Bild abgegeben:<br />
Weder wurde ein Waffenstillstand<br />
vermittelt, noch gelang es, die Konfliktparteien<br />
an einen Verhandlungstisch zu<br />
bringen.<br />
<strong>Die</strong> EU und die USA müssen jetzt endlich<br />
konkrete Schritte in Richtung einer<br />
tragfähigen und umfassenden Konfliktlösung<br />
unternehmen und einen echten<br />
Friedensprozess in Gang bringen. <strong>Die</strong><br />
letzten Jahre haben mit dem Scheitern<br />
des Annapolis-Prozesses deutlich gemacht:<br />
Eine internationale Politik, die<br />
nur Krisenmanagement betreibt, aber<br />
die Konfliktparteien nicht zu einer wirklichen<br />
Konfliktlösung drängt, führt nicht<br />
weiter.<br />
Ziel muss die Sicherheit der Zivilbevölkerung<br />
auf beiden Seiten sein. <strong>Die</strong> Öffnung<br />
der Grenzen nach Gaza ist dabei<br />
für die Palästinenserinnen und Palästinenser<br />
eine zentrale Voraussetzung. <strong>Die</strong><br />
EU muss aktiv die Versöhnung zwischen<br />
Fatah und Hamas unterstützen und<br />
eine neue Einheitsregierung einfordern,<br />
damit eine politische Perspektive für<br />
Verhandlungen eröffnet werden kann,<br />
an deren Ende eine Zweistaatenlösung<br />
und eine umfassende Friedenslösung für<br />
die Region stehen muss. Damit könnte<br />
die EU auch die Friedensbemühungen<br />
Ägyptens unterstützen.<br />
Dabei ist die Frage des Umgangs mit<br />
der Hamas eine Schlüsselfrage, denn<br />
für eine Verhandlungslösung benötigen<br />
wir einen von der palästinensischen<br />
Seite anerkannten Verhandlungspartner.<br />
Trotz der islamistischen Agenda der Hamas,<br />
die zur Erreichung ihrer Ziele immer<br />
wieder zu Gewalt greift, müssen wir die<br />
Tatsache akzeptieren, dass diese letztlich<br />
in 2006 in demokratisch legitimierten<br />
Parlamentswahlen die Fatah geschlagen<br />
hat. Und man muss zu der Erkenntnis<br />
kommen, dass ohne direkte Gespräche<br />
mit gemäßigten Vertretern der Hamas<br />
kein Ende der Gewalt erreicht werden<br />
kann. Deshalb sollte die Hamas Schritt<br />
für Schritt – ähnlich dem Dialogprozess<br />
mit der PLO – in einen tragfähigen politischen<br />
Prozess eingebunden werden.<br />
Als Voraussetzung für diesen Dialogprozess<br />
sollten außer dem Gewaltverzicht<br />
und der Bildung einer Einheitsregierung<br />
keine weiteren Bedingungen gestellt<br />
werden. Ziel muss selbstverständlich<br />
weiter die Anerkennung Israels sowie die<br />
Anerkennung der Verträge, auch durch<br />
die Hamas, sein. Aber dies muss am<br />
Ende eines solchen Prozesses und nicht<br />
am Anfang stehen.<br />
Das Paradoxe am Nahostkonflikt ist:<br />
<strong>Die</strong> Blaupausen zur Konfliktlösung liegen<br />
längst vor. <strong>Die</strong> Genfer Initiative<br />
von 2003 hat eine ausgewogene Zweistaatenlösung<br />
durchdekliniert, die beiden<br />
Parteien Kompromisse abverlangt.<br />
Doch ist das Zeitfenster für eine Zwei-<br />
Staatenlösung, die ihren Bevölkerungen<br />
Sicherheit und Wohlstand ermöglichen<br />
würde, nicht unendlich. <strong>Die</strong> USA und<br />
die EU müssen endlich wieder mehr Verantwortung<br />
für Nahost übernehmen.<br />
<strong>Die</strong> ersten Äußerungen der neuen US-<br />
Administration lassen hoffen, dass eine<br />
Lösung des Nahostkonflikts wieder stärker<br />
in den Fokus rückt.<br />
Website: www.kerstin-mueller-mdb.de<br />
MACH ET • NR. <strong>215</strong> • MAI <strong>2009</strong><br />
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AUS DEN BEZIRKEN<br />
BV Ehrenfeld<br />
Kampf um Bäume und Fahrradstellplätze<br />
von Kirsten Reinhardt<br />
piktogramme an den Kreuzungsbereichen<br />
der Venloer Straße aufgebracht<br />
werden, damit FahrradfahrerInnen in<br />
der verbleibenden Zeit bis zum Umbau<br />
sicher auf der Straße fahren können statt<br />
auf den schlechten Fahrradwegen. Außerdem:<br />
Nach dem Umbau soll es 3<strong>90</strong><br />
Fahrradstellplätze geben (jetzt sind es<br />
213), angesichts der gemessenen 3.840<br />
FahrradfahrerInnen pro Tag halten wir<br />
diese Zahl aber nicht für ausreichend.<br />
Daher forderten wir die Umwandlung<br />
von weiteren Pkw-Parkplätzen in Fahrradstellplätze.<br />
Für diesen Antrag haben<br />
wir leider keine Mehrheit gefunden.<br />
Auch in Sachen Baumpflanzungen konnten<br />
wir einen Erfolg verbuchen, denn<br />
unser Änderungsantrag wurde angenommen,<br />
dass mindestens die gleiche<br />
Anzahl gefällter Bäume auf der Venloer<br />
Straße neu gepflanzt wird. Zur Info: <strong>Die</strong><br />
Platanen auf der Venloer Straße müssen<br />
Stichpunkt Innerer Grüngürtel:<br />
Der städtebauliche Masterplan Innenstadt<br />
sieht Neubebauungen an etlichen<br />
Stellen des Grüngürtels vor (z. B.<br />
Universität, Aachener Weiher und diverse<br />
Randbebauungen). <strong>Die</strong> geplante<br />
Grünfläche am Eifelwall stellt keinen<br />
adäquaten Ausgleich dar. Von Stadtplagefällt<br />
werden, weil ihr Stand nicht mehr<br />
sicher ist. Als nämlich in den <strong>90</strong>er Jahren<br />
die U-Bahn gebaut wurde, war Pfusch<br />
am Bau auch hier Programm. Bauschutt<br />
wurde illegal als Untergrund verbaut,<br />
sodass die Platanen ihre Wurzeln nicht<br />
tief genug verankern können. Anfang<br />
des Jahres 2010 sollen Baumfällungen<br />
und Baumaßnahmen starten.<br />
BV Innenstadt<br />
<strong>Köln</strong> im Wandel – kann die Innenstadt<br />
dabei grün bleiben?<br />
Auch im ersten Quartal <strong>2009</strong> mussten<br />
wir <strong>Grünen</strong> in der BV Ehrenfeld uns wieder<br />
für ein sicheres Verkehrskonzept auf<br />
der Venloer Straße einsetzen. <strong>Die</strong> Verwaltung<br />
legte im Januar eine neue Beschlussvorlage<br />
für den Umbau vor, die<br />
wir aus mehreren Gründen kritisierten:<br />
Der Umbau wird sich um ein weiteres<br />
Jahr verzögern. Auch sah die Planung<br />
wenig Erfreuliches vor: Mehr Autoparkplätze,<br />
geringere Außengastronomiefläche<br />
– und auch noch drei Bäume<br />
weniger als bisher! Zudem behauptete<br />
ein Vertreter der Verwaltung, dass die<br />
zeitliche Verschiebung des Baustarts<br />
auf eine mündliche Anfrage von <strong>Bündnis</strong><br />
<strong>90</strong>/<strong>Die</strong> <strong>Grünen</strong> zurückzuführen sei.<br />
In einer Pressemitteilung haben wir uns<br />
gegen diese Behauptung gewehrt – mit<br />
großer Resonanz! Jetzt sollen auf unsere<br />
Initiative hin noch dieses Jahr Fahrradvon<br />
Tilman Kuhl<br />
In <strong>Köln</strong> vollzieht sich unübersehbar ein<br />
enormer Wandel. Großbauprojekte und<br />
eine Vielzahl von einzelnen Neubauten<br />
verändern den Charakter <strong>Köln</strong>s – und<br />
zwar, neben aller berechtigten Kritik,<br />
Der Rathenau Platz im Sommer<br />
durchaus auch zum Positiven. Damit<br />
einhergehend müssen wir jedoch feststellen,<br />
dass hunderte Bäume gefällt und<br />
Grünflächen umgewandelt werden. Das<br />
kann nicht in unserem Interesse sein!<br />
Stichpunkt Klingelpützpark:<br />
<strong>Die</strong> unterstützenswerten Ziele der Bildungslandschaft<br />
Nord – ein Verbund<br />
unterschiedlichster Bildungsträger am<br />
Hansaring – beansprucht zusätzlichen<br />
Raum und will diesen im Park realisieren.<br />
Wir Grüne in der Innenstadt widersprechen<br />
diesem Ansinnen massiv und zeigen<br />
andere am Bestand mögliche Nutzungen<br />
auf.<br />
nern wird das Grün in der Stadt nicht<br />
mehr mitgedacht und wertgeschätzt,<br />
es wird vielmehr als Verfügungsmasse<br />
für Hochbauten betrachtet. <strong>Die</strong>s ist ein<br />
schleichender Wertewandel: So wie man<br />
die Umgebung eines Neubaus und seine<br />
Wirkung und Beziehung zur Umgebung<br />
nicht mehr mitdenkt, so findet das<br />
Stadtgrün und damit die Aufenthaltsund<br />
Lebensqualität bei der Bauplanung<br />
nicht ausreichend Gewicht.<br />
Stichpunkt Baumfällungen:<br />
Oft kaum wahrzunehmen, fielen in der<br />
Innenstadt in den letzten Jahren und<br />
auch derzeitig am Rheinufer Hunderte<br />
von Bäumen Bauvorhaben zum Opfer.<br />
Wir Grüne suchen intelligente Alternativen<br />
zum Erhalt von Bäumen und benennen<br />
neue Standorte.<br />
Dass <strong>Köln</strong> als „Grüne Hauptstadt Europas“,<br />
wie zuletzt Hamburg und Stockholm,<br />
gewürdigt wird, ist sicherlich noch<br />
ein langer Weg – gehen wir ihn!<br />
14<br />
MACH ET • NR. <strong>215</strong> • MAI <strong>2009</strong>
AUS DEN BEZIRKEN<br />
BV Chorweiler<br />
Vorbereitungen für den Wahlkampf<br />
von Cornelie Wittsack-Junge<br />
Unsere KandidatInnen für den Bezirk<br />
Chorweiler stehen fest! <strong>Die</strong> Vorbereitungen<br />
für den Kommunalwahlkampf<br />
laufen an!<br />
Themenschwerpunkte unserer Arbeit in<br />
der BV werden natürlich auch im Wahlkampf<br />
eine Rolle spielen:<br />
• Erhalt und Ausbau der Naherholungsgebiete<br />
Fühlinger See und Zweckverband<br />
Stöckheimer Hof mit dem Escher<br />
Badesee sowie der Land- und Naturschutzbereiche<br />
in den Rheinauen<br />
• kein weiterer Flächenverbrauch durch<br />
neue Großsiedlungen<br />
• Nutzung von Wohnungsbaureserven<br />
in bestehenden Orten bei Erhalt der<br />
dörflichen Strukturen<br />
• Ausbau der Kitaplätze für Kinder unter<br />
3 Jahren und Ausbau einer hochwertigen<br />
Ganztagsbetreuung bis Ende der<br />
Sekundarstufe I<br />
• Verbesserung des ÖPNV-Angebots,<br />
d. h. primär Ausweitung des Busnetzes<br />
und Verbesserung der Taktzeiten<br />
• Einsatz von erneuerbaren Energien<br />
und Umsetzung von Energiesparmaßnahmen<br />
in öffentlichen Gebäuden sowie<br />
Einrichtung einer wohnortnahen<br />
Energie- und Umweltberatungsstelle<br />
im Bezirk<br />
• Kulturförderung im Bezirk unter Einbeziehung<br />
interkultureller Projekte<br />
• kommunale Offensive zur Einbeziehung<br />
von MigrantInnennetzwerken in<br />
die Stadtbezirksstruktur<br />
• Unterstützung von gemeinnützigem<br />
Bürgerengagement<br />
• Implementierung der Bürgerbeteiligung<br />
etwa bei Alarmplänen im Katastrophenfall<br />
• Dialog mit der Chemie<br />
<strong>Die</strong> Planung der eigentlichen Wahlkampfaktivitäten<br />
ist noch in vollem<br />
Gang. Wir werden an mehreren Orten<br />
im Bezirk mit unserem Stand präsent<br />
sein, aber es ist schwierig, in allen sechzehn<br />
Orten unseres Flächenbezirks mit<br />
über 67 Quadratkilometern präsent zu<br />
sein, weswegen wir uns auf die größeren<br />
Orte konzentrieren wollen. <strong>Die</strong> Zusammenarbeit<br />
mit der SPD im OB-Wahlkampf<br />
wird derzeit noch vorbereitet.<br />
Eine Wahlkampfveranstaltung in unserem<br />
Bezirk steht aber schon fest:<br />
Wir laden alle zu einer Wanderung durch<br />
das Naherholungsgebiet Stöckheimer<br />
Hof am Sonntag, 17. <strong>Mai</strong> <strong>2009</strong> ein.<br />
Treffpunkt ist der Dorfplatz in Auweiler<br />
um 12 Uhr. Nach der Wanderung durch<br />
das Naturschutzgebiet wollen wir den<br />
Tag bei einem Kölsch im Biergarten ausklingen<br />
lassen.<br />
Gruppenbild mit Dame – unsere KandidatInnen<br />
für den Bezirk Chorweiler<br />
BV Nippes<br />
Gesunde Stadt – grüner Stadtbezirk Nippes<br />
von Friedel Steinforth<br />
und Herbert Clasen<br />
Unser Stadtbezirk liegt uns <strong>Grünen</strong> in<br />
Nippes am Herzen; er ist an vielen Stellen<br />
noch unansehnlich, erscheint manchmal<br />
vernachlässigt und ungepflegt. Wir<br />
möchten einen Stadtbezirk, der sich<br />
attraktiv, anziehend und auf Großstadtniveau<br />
präsentiert. Dafür stehen wir im<br />
Mandat!<br />
Dabei bedeutet „Gesunde Stadt“ für<br />
uns, den lebenswerten urbanen Raum zu<br />
erhalten und zu verbessern. Wir sind uns<br />
über die Bedeutung der radialen Straßen<br />
für den Bezirk bewusst und stellen deren<br />
Begrünung bewusst in den Vordergrund<br />
unserer Anträge. Hier hat der Erhalt und<br />
Ersatz der Alleebäume auf der Neusser<br />
Straße immer wieder zu Anträgen und<br />
Beschlüssen in der BV geführt.<br />
<strong>Die</strong> Bezirksvertreter der <strong>Grünen</strong> wirken<br />
außerdem aktiv mit an der Verbesserung<br />
der Einkaufstruktur auf der Neußer<br />
Straße.<br />
Ideenreich wird auch an der Umgestaltung<br />
der Kempener Straße gearbeitet.<br />
Immer wieder gibt es von uns Vorstöße<br />
zur Entsiegelung, zur Einrichtung von<br />
Fahrradparkplätzen an den Kopfenden<br />
der Kreuzungen.<br />
Schließlich arbeitet die Fraktion an den<br />
Plänen für die Niehler Straße, die durch<br />
die Erschießung des Clouth-Geländes zu<br />
einer attraktiven und anwohnerfreundlichen<br />
Radiale umgestaltet werden muss.<br />
Zur Verbesserung der Sicherheit unserer<br />
Mitbewohner gehört auch die Umgestaltung<br />
einiger U-Bahnhöfe, die nicht<br />
nur freundlicher und angstfrei gestaltet<br />
werden müssen, sondern auch behindertengerecht.<br />
Vorfahrt für den Schwächeren ist ein<br />
Leitsatz Grüner Nippeser Arbeit. Das gilt<br />
bei uns für Schulwege, Querungen gefährlicher<br />
Straßen und vor allem für den<br />
Radverkehr in und zwischen den Stadtteilen.<br />
Gemeinsam mit dem ADFC haben<br />
wir gefährliche Punkte in Augenschein<br />
genommen und der ADFC hat viele Gefahrenpunkte<br />
ermittelt. Ein gemeinsames<br />
Radwegekonzept ist unser Ziel.<br />
<strong>Die</strong> Grüne Fraktion hat bisher mit einem<br />
gemeinsamen Programm mit der Fraktion<br />
der SPD in der Bezirksvertretung<br />
koaliert. Eine neue Koalitionsaussage<br />
für den Wahlkampf wird es nicht geben,<br />
denn eine Entscheidung blieb auch im<br />
gemeinsamen Programm ein wichtiger<br />
Streit- und Dissenspunkt: Stoppt den<br />
Gürtelausbau!<br />
Kempener Straße<br />
MACH ET • NR. <strong>215</strong> • MAI <strong>2009</strong><br />
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ARBEITSKREISE<br />
AK Umwelt<br />
Grüner Umweltschutz in <strong>Köln</strong><br />
von Matthias Welpmann<br />
Wozu gibt‘s den AK Umwelt?<br />
Der Fraktionsarbeitskreis Umwelt dient<br />
der Diskussion von Verwaltungsvorlagen<br />
für den Ausschuss „Umweltschutz, Gesundheit<br />
und Grün“ und der Konzeption<br />
eigener Anträge und Anfragen. Da es<br />
derzeit in <strong>Köln</strong> keinen Parteiarbeitskreis<br />
für Ökologie und Umwelt gibt, ist der<br />
AK Umwelt gleichzeitig die geeignete<br />
Plattform für ökologische Themen und<br />
Grüne Initiativen, die nicht oder noch<br />
nicht auf der Agenda des Rates und der<br />
Ausschüsse auftauchen.<br />
Wer kann mitmachen?<br />
„Geborene“ Mitglieder des Arbeitskreises<br />
sind die in den Ausschuss entsandten<br />
Ratsmitglieder (derzeit Sabine Müller<br />
und Gerd Brust) und sachkundige Einwohner<br />
(Ralf Bilke) sowie die Fraktionsreferentin<br />
für diesen Themenbereich,<br />
Regina Kobold. Regelmäßig dabei ist<br />
auch die Umweltdezernentin Marlis Bredehorst.<br />
Der AK ist darüber hinaus offen<br />
für alle Leute aus der Partei oder dem<br />
<strong>Grünen</strong> Umfeld, die sich ganz allgemein<br />
für ökologische Themen oder spezielle<br />
Initiativen interessieren. Besonders willkommen<br />
sind Menschen, die sich bereits<br />
politisch, beruflich oder privat mit ökologischen<br />
Fragen beschäftigt haben und<br />
gezielte Anregungen für kommunalpolitische<br />
Initiativen in <strong>Köln</strong> geben können.<br />
Wie arbeitet der AK Umwelt?<br />
gungen, die eine genauere Betrachtung<br />
verdienen. Gelegentlich sind Fachleute<br />
z. B. aus der Verwaltung oder städtischen<br />
Unternehmen zu Gast, die dem<br />
AK für Fragen und Diskussionen zur<br />
Verfügung stehen. Damit wir die ganzen<br />
Dinge nicht nur auf dem Papier zu sehen<br />
bekommen, machen wir ab und zu auch<br />
mal eine Exkursion in die unbekannten<br />
Weiten des Stadtgebiets.<br />
Kontakt: Regina Kobold,<br />
Tel. 0221-221-25917 oder<br />
regina.kobold@stadt-koeln.de<br />
Foto: <strong>Die</strong>tmar Putscher<br />
AK Schwule<br />
Sexy und intelligent<br />
von Andreas Wolter<br />
Der AK Schwule trifft sich mehrmals im<br />
Jahr, um aktuelle politische Fragen zu<br />
erörtern, die in erster Linie kommunalpolitische<br />
Fragen betreffen. Es stehen<br />
aber auch landes- oder bundespolitische<br />
Themen auf der Tagesordnung. Inhaltlich<br />
beschäftigt sich der AK Schwule mit<br />
Fragen der Präventionsarbeit, mit den<br />
gesellschaftspolitischen Querschnittsaufgaben<br />
(Jugend, Migranten, Altenarbeit<br />
etc.) oder den Themen der Stadtarbeitsgemeinschaft<br />
„Lesben, Schwule,<br />
Transgender“, die auf grüne Initiative<br />
entstanden ist. Themen, die nicht rein<br />
schwulenspezifischer Natur sind, werden<br />
in den gemeinsamen Terminen mit dem<br />
Arbeitskreis Lesben besprochen und abgestimmt.<br />
<strong>Die</strong> Mitorganisation des Wagens zum<br />
CSD, der gemeinsam mit der „Landesarbeitsgemeinschaft<br />
Queer“ organisiert<br />
Der AK trifft sich üblicherweise zweimal<br />
vor jeder Ausschusssitzung, so dass die<br />
jeweilige Tagesordnung ausführlich vorbesprochen<br />
und diskutiert werden kann.<br />
Neben den Terminen zur Ausschussvorbereitung<br />
gibt es pro Sitzungsturnus<br />
noch mindestens ein weiteres Treffen,<br />
bei dem komplexere Einzelthemen, längerfristige<br />
Initiativen oder etwa das<br />
Wahlprogramm konzipiert und besprochen<br />
werden. Auch aus dem Bürgerhaushalt<br />
ergeben sich manche Anrewird,<br />
zählt zu den organisatorischen<br />
Herausforderungen des Arbeitskreises<br />
Schwule, zumal viele Mitglieder durch<br />
terminliche Verpflichtungen im Vorfeld<br />
und während des CSDs ausfallen. Trotz-<br />
Lino Hammer, CSD 2008<br />
Foto: Youdid<br />
dem ist es bislang jedes Mal gelungen,<br />
mit einem schmucken Wagen an der<br />
Parade teilzunehmen, auf dem bekannte<br />
Grüne wie Volker Beck, Claudia Roth,<br />
Kerstin Müller, Arndt Klocke u. v. m. gerne<br />
mitfahren. Nicht nur im „Beck-Team“<br />
organisiert der Arbeitskreis Schwule die<br />
Kneipenwahlkämpfe in den Szenekneipen.<br />
Ansprechpartner und Organisatoren des<br />
Arbeitskreises sind:<br />
Christoph Goormann<br />
(christoph.goormann@stadt-koeln.de),<br />
Christian Rahmfeld<br />
(christian.rahmfeld@stadt-koeln.de) und<br />
Andreas Wolter<br />
(andreas.wolter@stadt-koeln.de).<br />
Wir freuen uns über jedes neue Gesicht,<br />
das mit uns diskutiert, und jede helfende<br />
Hand, die beim CSD mithilft, die Aufkleber<br />
„sexy und intelligent“ an die Frau<br />
oder den Mann zu bringen.<br />
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MACH ET • NR. <strong>215</strong> • MAI <strong>2009</strong>
SÜRTHER AUE<br />
Der Beginn des Hafenausbaus in Godorf –<br />
Kampf gegen Naturzerstörung geht weiter<br />
von Manfred Giesen, OV Rodenkirchen<br />
Das Naturschutzgebiet „Sürther Aue“<br />
ist bis auf einen Rest, der außerhalb der<br />
geplanten Erweiterung des Godorfer<br />
Hafens liegt, komplett gerodet! Statt<br />
sattem Grün nur noch nackte Erde, statt<br />
vielfältigem Leben nur noch Ödnis.<br />
Mit einer von der „Aktionsgemeinschaft<br />
Contra Hafenerweiterung“ organisierten<br />
Mahnwache konnten wir das zerstörerische<br />
Werk der Häfen- und Güterverkehr<br />
<strong>Köln</strong> AG (HGK) einige Tage aufhalten.<br />
Letztlich mussten wir aber die durch das<br />
entsprechende Planfeststellungsverfahren<br />
der Bezirksregierung legitimierten<br />
ritz, Stefan Peil und Sabine Müller vor<br />
Ort Flagge gezeigt und unsere Basis<br />
erweitert: zusätzliche UnterstützerInnen<br />
gewonnen, neue Mitglieder geworben,<br />
gute KandidatInnen für unsere BV-Liste<br />
gefunden. Und natürlich setzen wir uns<br />
auch weiterhin unbeirrt und konsequent<br />
für ein sinnvolles, weil vorhandene Ressourcen<br />
nutzendes, gesamtstädtisches<br />
Hafenkonzept ein.<br />
Aktuell haben wir, finanziert von der Aktionsgemeinschaft<br />
und den <strong>Grünen</strong>, die<br />
Bezirksregierung über unseren Rechtsanwalt<br />
auf die mittlerweile offiziell nicht<br />
mehr bestrittene Tatsache hingewiesen,<br />
dass es im Niehler Hafen beträchtliche<br />
Grüne Fahne an der Mahnwache<br />
Foto: <strong>Die</strong>tmar Putscher<br />
Der Schwerpunkt unserer weiteren Aktivitäten<br />
wird dann der Kommunalwahlkampf<br />
sein, in den wir massiv mit der<br />
Parole „Keine Stimme für Hafenausbau-<br />
Befürworter“ eingreifen werden.<br />
Demonstration vor dem Rathaus am 26.3.<strong>2009</strong><br />
Foto: <strong>Die</strong>tmar Putscher<br />
Für uns Grüne bedeutet dies aber auch,<br />
dass wir dieses Thema nach der Wahl –<br />
falls man uns fragen sollte – nicht koalitionstaktischen<br />
Überlegungen opfern<br />
dürfen.<br />
Für mehr Infos gibt es auf unserer Homepage<br />
eine Langfassung zu der Chronologie<br />
der Ereignisse: www.gruenekoeln.de<br />
Abholzungsaktivitäten hinnehmen, zumal<br />
diese mit einem massiven Polizeiaufgebot<br />
abgesichert wurden.<br />
Somit alles verloren? – Mitnichten! Wir<br />
Grüne haben uns durch unseren Einsatz<br />
vor Ort bei der örtlichen Bevölkerung<br />
weitere Sympathien erarbeitet, mit prominenten<br />
Vertretern wie Barbara Mo-<br />
Reserveflächen für Containerumschlag<br />
gibt. Wir fordern vom RP, dass er seinen<br />
diesbezüglichen Planfeststellungsbeschluss,<br />
der u. a. auf der HGK-Aussage<br />
„Der Niehler Hafen ist voll!“ beruht, revidiert,<br />
zumindest aber überdenkt und<br />
zunächst die sofortige Vollziehung aussetzt.<br />
Website: www.suerther-aue-retten.de<br />
Sonntags: 14-18 Uhr „Auencafé” an der<br />
Sürther Aue – für alle Interessierten<br />
29.5. Aktion und Demo anlässlich der<br />
HGK-Einladung zum 1.Spatenstich –<br />
bitte vormerken!<br />
Foto: <strong>Die</strong>tmar Putscher<br />
Foto: <strong>Die</strong>tmar Putscher<br />
Naturschutzgebiet Sürther Aue am 19.10.2008 Naturschutzgebiet Sürther Aue am 8.3.<strong>2009</strong><br />
MACH ET • NR. <strong>215</strong> • MAI <strong>2009</strong><br />
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MACHETE<br />
GehAMPEL<br />
Bei Rot musst Du stehen, bei Grün darfst<br />
Du gehen. In dem allseits bekannten<br />
Kindervers kommt bekanntlich die Farbe<br />
Gelb gar nicht vor. <strong>Die</strong> gelbe Farbe<br />
kommt bei der Ampel für FußgängerInnen<br />
nur in Form eines gelben Balkens<br />
vor, man kann es auch als gelbes Brett<br />
vor dem Kopf deuten. Rot und Grün<br />
sind Komplementärfarben. Gelb ist alles,<br />
was nicht Grün ist. Also zum Beispiel<br />
einseitige Eliteförderung, Freiheit für Armut,<br />
Geld regiert die Welt, Gier ist geil,<br />
Vorfahrt für Umweltstinker, Bildung nur<br />
für Reiche, mehr Geld für Gutbetuchte,<br />
Gleichberechtigung als Kosmetik,<br />
entfesselte Märkte und JedeR ist seines<br />
Glückes Schmied. Das alles ist sehr Gelb.<br />
Grün ist das genaue Gegenteil. Gelb ist<br />
also völlig entbehrlich, wenn nicht sogar<br />
überflüssig.<br />
Entbehrlich war und ist auch die Diskussion<br />
um eine mögliche Ampelkoalition<br />
(rot, gelb, grün) nach der Bundestagswahl,<br />
sie ist eigentlich sogar überflüssig.<br />
So überflüssig wie das schon zitierte Brett<br />
vor dem Kopf. Ein harmonischer Dreiklang<br />
wird sich aus diesen drei Farben<br />
nie ergeben, er hört sich auch nicht besser<br />
an, nur weil man weiß, dass Schwarzgrün-gelb<br />
noch grausiger, dissonanter<br />
und schräger wäre. <strong>Die</strong> Ampel an sich<br />
braucht man ja sowieso nur, wenn man<br />
der Meinung ist, dass der Stärkere immer<br />
freie Fahrt hat und der Schwächere<br />
im Straßenverkehr deshalb auf Knopfdruck<br />
diese Freiheit temporär für eine<br />
kurze Phase unterbrechen darf. Ist das<br />
schon die Freiheit, die wir meinen? Keine<br />
Ampel. Kein Ampelwahlkampf, keine<br />
grüne Welle mit Westerwelle.<br />
<strong>Die</strong> vielbeschworene Basis ist sich da<br />
ziemlich einig und zwar nicht, weil sie<br />
die Wahrheit nicht hören will oder auch<br />
nicht weil sie Wahrscheinlichkeiten verdrängt.<br />
Wie schnell sich die Optionen<br />
ändern, kann man z. B. in <strong>Köln</strong> sehen.<br />
Ein OB, der unantastbar als größter Jeck<br />
der Jecken residiert, und dessen größte<br />
Qualität im kölschen „Et hätt noch immer<br />
jot jejange“ besteht. Sitzen bleiben,<br />
ausharren, abwarten und Kölsch trinken.<br />
Und jetzt ist es eben nicht mehr gut gegangen.<br />
<strong>Die</strong> ganze schöne heile Welt fiel<br />
in ein riesiges Loch am Waidmarkt und<br />
die Welt ist entsetzt. Entsetzt von einem<br />
OB, der anscheinend sein Amt gar nicht<br />
begriffen hat. Und damit er nicht die gesamte<br />
CDU im Lande in das schwarze<br />
Loch hineinzieht, musste er jetzt leider<br />
gehen.<br />
Wie dem auch sei, die <strong>Grünen</strong> sind eine<br />
basisdemokratische Partei, anno IV post<br />
Joschka mehr denn je. Und dieser Partei<br />
geht es um Inhalte. Inhalte sind das, was<br />
den Menschen zu Parteien einfällt, wenn<br />
es nicht um Köpfe oder Posten geht.<br />
Also die Botschaft, das Anliegen oder<br />
auch die Vision. <strong>Die</strong> Menschen überzeugen,<br />
wie wichtig Grüne Politik gerade in<br />
der Finanzkrise, gerade in der Globalisierung<br />
und gerade beim Klimawandel ist.<br />
Regierungsoptionen sind schön und gut.<br />
Grünes Licht für Regierungsverantwortung<br />
kann es aber nur für viele Grüne<br />
Ideen in einem Koalitionsvertrag geben.<br />
Und welche davon für uns ein unbedingtes<br />
Muss sind, entscheiden wir nach guter<br />
alter Tradition auf Parteitagen. Und<br />
zwar nach der Bundestagswahl. Und die<br />
Straße überqueren wir nur mit denen,<br />
die mit uns in die gleiche Richtung gehen.<br />
Basta.<br />
In <strong>Köln</strong> WUMSt es nicht!<br />
In seiner unendlichen Weisheit hat der<br />
Bundesverband in Berlin für die Europaplakate<br />
auf Effekthascherei gesetzt.<br />
Lautmalerei, Akronyme, Comicstrip. Zugegeben:<br />
Wirtschaft, Umwelt, menschlich<br />
und sozial ist nicht der Brüller und es<br />
gibt schon die Ersten, die den Slogan genüsslich<br />
durch den Kakao ziehen. Auch<br />
erschienen vor dem geistigen Auge der<br />
WahlkämpferInnen Heerscharen von<br />
pubertierenden Jugendlichen, die mit<br />
einem dicken Edding aus dem W ein B<br />
machen. Oder etwa auch ein explodierendes<br />
Atomkraftwerk daneben malen...<br />
was ja schon eine ziemlich weitgehende<br />
kreative Leistung wäre.<br />
In seiner unendlichen Weisheit hat der<br />
<strong>Köln</strong>er <strong>Kreisverband</strong> entschieden, diese<br />
Linie nicht zu plakatieren, sondern die<br />
Motive der Europäischen <strong>Grünen</strong> zu<br />
verwenden. <strong>Die</strong> ergießen auf das staunende<br />
Wahlvolk unglaublich aufregende<br />
Botschaften, wie ‚Mehr Busse und<br />
Bahnen für Europa’ da könnten wir ja<br />
gleich ‚Jetzt Grün wählen’ nehmen und<br />
den gleichen aufrüttelnden Effekt erzielen<br />
wie die Verkündigung, dass Grüne<br />
Windenergie gut finden.<br />
Wollen wir also unsinnig oder langweilig<br />
für die Europawahl werben? Wollen wir<br />
in <strong>Köln</strong> auf Biegen und Brechen anders<br />
sein oder sind wir die Robin Hoods der<br />
einheitlichen Europäischen Wahlkampflinie?<br />
Wollen wir Experimente mit unbestimmtem<br />
Ausgang oder wollen wir<br />
Gähnen mit bestimmtem Ausgang?<br />
Hallo?! Jetzt ist Wahlkampf! Der Kampf<br />
um Aufmerksamkeit, Themen, Köpfe<br />
und Botschaften. Wir brauchen alle<br />
Kraft, um überhaupt die Leute dazu zu<br />
bringen, ihr Kreuz für Europa zu machen.<br />
Nervenaufreibende Auseinandersetzungen<br />
um Plakate, die alle eins sind:<br />
nämlich grün, können wir uns gar nicht<br />
leisten.<br />
Adrenalin für die Straße, Feuer für Grüne<br />
Ideen, Leidenschaft für Europa.<br />
Das ist es, was wir jetzt brauchen!<br />
18<br />
MACH ET • NR. <strong>215</strong> • MAI <strong>2009</strong>
ADRESSEN<br />
<strong>Kreisverband</strong> <strong>Köln</strong> (KV)<br />
...............................................................<br />
Y Ebertplatz 23 • 50668 <strong>Köln</strong><br />
º Mo. 14 -19, Di.-Do. 10-17, Fr. 10-14 Uhr<br />
7 buero@gruenekoeln.de<br />
< www.gruenekoeln.de<br />
Bank für Sozialwirtschaft<br />
BLZ 370 205 00, Kontonr. 81 44 300<br />
Geschäftsführerin: Dr. Diana Siebert<br />
7 buero@gruenekoeln.de<br />
S 0221-97 27 888<br />
Wahlkampfmanager: Marc Schulz<br />
7 wahlkampf@gruenekoeln.de<br />
S 0221-73 29 856<br />
Mitgliederbetreuung: Kevin Liebig,<br />
7 adressen@gruenekoeln.de<br />
S 0221-73 29 855, Mo.-Do. 10:30-14 Uhr<br />
Vorstand<br />
E-<strong>Mai</strong>l: vorname.nachname@gruenekoeln.de<br />
Kerstin Ciba S 0176-24 12 96 83<br />
Stefan Peil S 0173-25 00 588<br />
Manfred Waddey S 0173-932 03 64<br />
Katharina Dröge S 0151-55 62 70 97<br />
Kirsten Jahn S 0176-666 951 59<br />
Christian Schirmer S 0221-94 64 30 82<br />
Delegiertenrat<br />
8 Mo., 19.30 Uhr, Grünes Zentrum<br />
Ortsverbände (OV)<br />
................................................................<br />
Website immer www.gruenekoeln.de/bezirke/bezirkX,<br />
z.B.: www.gruenekoeln.de/bezirke/bezirk1<br />
OV 1: Innenstadt / Deutz<br />
Marc Müller 7 marc.mueller@gruenekoeln.de<br />
S 0221-999 00 75<br />
OV 2: Rodenkirchen<br />
Karsten Witt 7 wittkohl@web.de,<br />
Regine Icking S 02232-94 98 48<br />
OV 3: Lindenthal / Sülz<br />
Sabine Pakulat<br />
7 pakulat@gruene-koeln.npo-net.de<br />
OV 4: Ehrenfeld<br />
Matthias Welpmann S 0221-95 45 382<br />
7 welpmann@web.de<br />
OV 5: Nippes<br />
Marion Lüttig S 0179/ 670 8207<br />
7 maluettig@web.de<br />
OV 6: <strong>Köln</strong>-Nord / Chorweiler<br />
Wolfgang Kleinjans S 0221-79 42 58<br />
7 nc-kleinjwo@netcologne.de<br />
OV 7: Porz / Poll<br />
Helga Perseke S 0221-62 02 544<br />
7 h.perseke@web.de<br />
OV 8: Kalk<br />
Karin Schmidt S 0177-398 50 89<br />
7 alhambra-karin@web.de<br />
OV 9: Mülheim<br />
Manfred Winnen S 0172-<strong>90</strong> 30 295<br />
7 gruene9@yahoo.de<br />
Parteiarbeitskreise<br />
................................................................<br />
Internationales<br />
Patrick Kopischke S 0221-47 42 043<br />
7 ak-internationales@web.de<br />
Konsum<br />
Sabine Lydia Müller S 0172-8 87 08 87<br />
7 info@konsum-ist-macht.de<br />
Lesben<br />
Regina Kobold S 0221-221-25 917<br />
7 regina.kobold@stadt-koeln.de<br />
Schwule<br />
Andreas Wolter S 0179-54 71 119<br />
7 andreas.wolter@netcologne.de<br />
Wirtschaftspolitik<br />
<strong>Die</strong>ter Schöffmann<br />
7 ak-wirtschaft@gruenekoeln.de<br />
Demokratie und Recht<br />
Olaf Terre S 0172-21 49 578<br />
< www.ak-demokratie.blogspot.com<br />
Grüne Jugend<br />
................................................................<br />
Nilufar Djami, Lino Hammer<br />
7 kontakt@gruene-jugend-koeln.de<br />
< www.gruene-jugend-koeln.de<br />
Ratsfraktion<br />
................................................................<br />
Y Gülichplatz 3 • 50667 <strong>Köln</strong><br />
º Mo.-Fr. 9-12, Mo., Di., Do. 13-16 Uhr,<br />
Mi. 13-19 Uhr, S 0221-25 919 3 0221-24 555<br />
7 gruene-fraktion@stadt-koeln.de<br />
8 jeden Mi. 19.00 Uhr, Ratsfraktion<br />
(„Mittwochskreis“)<br />
Ratsarbeitskreise<br />
................................................................<br />
Erläuterungen: Alle Arbeitskreise sind auch über<br />
gruene-fraktion@stadt-koeln.de erreichbar.<br />
MdR = Mitglied des Rates<br />
Allgemeine Verwaltung<br />
Andreas Wolter MdR S 0179-547 11 19<br />
7 andreas.wolter@netcologne.de<br />
Bauen & Wohnen<br />
Gerd Brust 7 g.brust@netcologne.de<br />
Finanzen & Haushalt<br />
Jörg Frank 7 joerg.frank@stadt-koeln.de<br />
Frauen<br />
Brigitta von Bülow MdR S 0176-221 59 725<br />
7 buelow@netcologne.de<br />
Gesundheit<br />
Arif Ünal MdR S 0221-95 15 42 31<br />
7 arif.uenal@paritaet-nrw.org<br />
Jugend<br />
Gaby Schlitt MdR S 0177-57 31 019<br />
7 g.schlitt@netcologne.de<br />
Kunst und Kultur<br />
Angela Spizig MdR S 0221-26 063<br />
7 ah.spizig@t-online.de<br />
Liegenschaften<br />
Peter Sörries MdR S 0221-25 915<br />
7 Peter.soerries@koeln.de<br />
Rechnungsprüfung<br />
Peter Sörries MdR S 0179-204 53 06<br />
7 peter.soerries@stadt-koeln.de<br />
Schule und Bildung<br />
Sabine Ulke MdR S + 3 0221-96 41 257<br />
7 hermkes-ulke@t-online.de<br />
Soziales<br />
Ossi Helling MdR<br />
7 ossi.helling@stadt-koeln.de<br />
Sport<br />
Elisabeth Thelen MdR<br />
7 elisabeth.thelen@stadt-koeln.de<br />
Stadtentwicklung<br />
Barbara Moritz MdR S 0221-32 72 11<br />
7 barbara.moritz@stadt-koeln.de<br />
Stellenplan & Personal<br />
Brigitta von Bülow MdR S 0176-22 159 725<br />
7 buelow@netcologne.de<br />
Umwelt<br />
Sabine Müller MdR S 0221-25 917<br />
7 sabine.mueller63@freenet.de<br />
Verkehr<br />
Bettina Tull MdR S 0211-884-2887<br />
7 mail@bettina-tull.de<br />
Wirtschaft<br />
Jörg Frank, MdR S 0221-41 71 57 3 -42 01 147<br />
7 joerg.frank@stadt-koeln.de<br />
Bürgermeisterin Angela Spizig MdR<br />
................................................................<br />
Y Rathaus, Spanischer Bau • 50667 <strong>Köln</strong><br />
S 0221-26 063<br />
7 angela.spizig@stadt-koeln.de<br />
Bundesverband<br />
................................................................<br />
Geschäftsstelle<br />
Y Platz vor dem Neuen Tor 1 • 10115 Berlin<br />
S 030-28 442-0 3 030-28 442-210<br />
7 info@gruene.de www.gruene.de<br />
Bundestagsfraktion<br />
................................................................<br />
Y Platz der Republik 1 • 11011 Berlin<br />
S 030-227-555 18 3 030-227-565 52<br />
< www.gruene.de<br />
Regional- und Wahlkreisbüros<br />
Y Ebertplatz 23 • 50668 <strong>Köln</strong><br />
Volker Beck, MdB<br />
7 volker.beck@bundestag.de<br />
S 030/227-71 511 3 -76 880<br />
Kerstin Müller, MdB<br />
7 kerstin.mueller@wk.bundestag.de<br />
Judith Hasselmann S 0221-7220369 3-9725710<br />
º Mo.-Do. 10-15 Uhr<br />
Landesverband NRW<br />
................................................................<br />
Y Jahnstraße 52 • 40<strong>215</strong> Düsseldorf<br />
S 0211-38 666-0 3 0211-38 666-99<br />
7 info@gruene-nrw.de<br />
< www.gruene-nrw.de<br />
Landtagsfraktion NRW<br />
................................................................<br />
Y Platz des Landtags 1 • 40221 Düsseldorf<br />
S 0211-884-2860 3 0211-884-2870<br />
7 gruene@landtag.nrw.de<br />
< www.gruene.landtag.nrw.de<br />
Andrea Asch, MdL<br />
7 andrea.asch@landtag.nrw.de<br />
Tilman Kuhl S 0211-884-2866<br />
3 0211-884-3505<br />
Fraktion im Landschaftsverband<br />
Rheinland<br />
................................................................<br />
Y Kennedy-Ufer 2 • 50663 <strong>Köln</strong><br />
Geschäftsführer: Ralf Klemm<br />
S 0221-809-3369 3 0221-809-2560<br />
7 ralf.klemm@lvr.de<br />
................................................................<br />
Erläuterungen:<br />
º Öffnungszeiten, 8 Treffen, Y Postanschrift,<br />
S Telefon, 3 Fax, 7 E-<strong>Mai</strong>l, < Homepage,<br />
MdB: Mitglied des Bundestags, MdL: Mitglied des Landtags,<br />
MdR: Mitglied des Rates, BV: BezirksvertreterIn,<br />
SB: SachkundieR BürgerIn, SE: SachkundigeR EinwohnerIn<br />
In den Schulferien, an Feiertagen und bei besonderen<br />
Anlässen können die jeweiligen Treffen ausfallen. Deshalb<br />
empfiehlt es sich immer, bei den Ansprechpersonen<br />
nachzufragen.<br />
Alle Treffen sind öffentlich, können also von Jeder und<br />
Jedem besucht werden.<br />
MACH ET • NR. <strong>215</strong> • MAI <strong>2009</strong><br />
19
ACH ET alt<br />
Postvertriebsstück G 4224 • Entgelt bezahlt<br />
<strong>Bündnis</strong> <strong>90</strong> / <strong>Die</strong> <strong>Grünen</strong>, <strong>Kreisverband</strong> <strong>Köln</strong><br />
Ebertplatz 23 • 50668 <strong>Köln</strong><br />
TERMINKALENDER<br />
Fr. 01.05.<br />
Mo. 04.05.<br />
Mo. 04.05.<br />
DGB-Demo, Treffpunkt: Hans-Böckler-Platz<br />
(DGB), 9:00 h<br />
Kundgebung und Infostand am Heumarkt,<br />
ab 11:00 h<br />
Arbeitskreis Kultur, Rathaus, Spanischer Bau,<br />
Z. 137, 17:00 h<br />
Wahlkampfschulung zur Europawahl<br />
mit dem AK Internationales, mit Frieder Wolf<br />
und Peter Alberts, Grünes Zentrum,<br />
Ebertplatz 23, 18:00-20:00 h<br />
Fr. 08.05. – So. 10.05. Bundesdelegiertenkonferenz<br />
von <strong>Bündnis</strong> <strong>90</strong> / <strong>Die</strong> <strong>Grünen</strong> in Berlin<br />
Fr. 08.05.<br />
Sa. 09.05.<br />
Sa. 09.05.<br />
Mo. 11.05.<br />
Kongress gegen rechts - mit dem DGB,<br />
Gürzenich, Gürzenichstraße, 15:00-18:00 h<br />
Kundgebung gegen den Antiislamkongress<br />
von „Pro“ <strong>Köln</strong>, Heumarkt, 10:00 h<br />
Europatag der Stadt <strong>Köln</strong>: unter Anderem<br />
Dany Cohn-Bendit, Roncalliplatz, 12:30 h<br />
Wahlkampfschulung zur Europawahl<br />
mit dem AK Internationales, Grünes Zentrum,<br />
Ebertplatz 23, 18:00-20:00 h<br />
Di. 12.05. Arbeitskreis Frauen, Gülichplatz 3,<br />
Haus Neuerburg, Raum 311, 18:00 h<br />
Di. 12.05.<br />
Di. 12.05.<br />
Sa. 16.05.<br />
Mo. 18.05.<br />
Mo. 18.05.<br />
Di. 19.05.<br />
Arbeitskreis Demokratie und Recht,<br />
Grünes Zentrum, Ebertplatz 23, 19:00 h<br />
Grün-Offene Liste zur Integrationsratswahl:<br />
Festlegen der inhaltlichen Kernaussagen,<br />
Grünes Zentrum, Ebertplatz 23, 19:30 h<br />
Nächster Halt: Bürgerbahn – Europäische<br />
Konferenz zur Zukunft der Bahn, mit Horst<br />
Becker MdL – Deutz, LVR , 9:00 -19:30 h<br />
Arbeitskreis Kultur,<br />
Rathaus, Spanischer Bau, Z. 137, 17:00 h<br />
Film „Let‘s make money“<br />
mit Europakandidat Sven Giegold, Filmpalette,<br />
Lübecker Straße, 19:00 h<br />
Diskussion des Friedensbildungswerks,<br />
unter dem Thema „Vorrang für Zivil – auch in<br />
Europa?“ für die <strong>Grünen</strong> nimmt Europakandidat<br />
Peter Alberts teil. Obenmarspforten 7-11,<br />
20:00 h<br />
Di. 19.05. Wer wir sind und was wir wollen –<br />
Treffen für NeueinsteigerInnen,<br />
Grünes Zentrum, Ebertplatz 23, 20:00 h<br />
Mo. 25.05.<br />
Di. 26.05.<br />
Fr. 29.05.<br />
Fr. 29.05.<br />
Fr. 29.05.<br />
Fr. 29.05.<br />
Arbeitskreis Soziales, Gülichplatz 3, 17:00 h<br />
Arbeitskreis Schwule, Gülichplatz 3, 18:00 h<br />
Beginn des Lesbenpfingsttreffens<br />
Europa war ein Alphamädchen?! - feministisches<br />
Trio mit Mann. Mit Susanne Klingner,<br />
Autorin, Franziska Brantner, grüne Europakandidatin,<br />
Kerstin Müller , <strong>Köln</strong>er Bundestagsabgeordnete,<br />
Sven Lehmann, Salon Freiraum,<br />
Gottesweg 116a, 50939 <strong>Köln</strong>-Sülz, 19:30 h<br />
Europakandidatin Franziska Brantner in der<br />
Sülzburgstraße 116, Galerie Freiraum, abends<br />
Aktion und Demo anlässlich des 1.Spatenstichs<br />
zum Bau des Godorfer Hafens,<br />
Mühlenhof (am Rhein), Godorf, ab 10:30 h<br />
Sa. 30.05. – Mo. 01.06. Reinhard Bütikofer, Renate<br />
Künast, Ska Keller und Kathrin Henneberger<br />
beteiligen sich an den Aktivitäten zum Bonner<br />
Klimagipfel in <strong>Köln</strong><br />
Sa. 06.06.<br />
So. 07.06.<br />
So. 07.06.<br />
Mo. 08.06.<br />
Mo. 08.06.<br />
Di. 09.06.<br />
Sa. 13.06.<br />
Mo. 15.06.<br />
Kneipentour mit Cem Özdemir in <strong>Köln</strong>,<br />
ab 20:00 h<br />
Europawahl: Grün wählen, 8:00-18:00 h<br />
Europawahlfete der <strong>Grünen</strong>, 17:45 h<br />
Arbeitskreis Stadtentwicklung,<br />
Gülichplatz 3, 16:30 h<br />
Arbeitskreis Wirtschaft und Liegenschaften<br />
(Fraktion), Gülichplatz 3, 18:30 h<br />
Arbeitskreis Umwelt – thematisch und Ausschussvorbereitung,<br />
Gülichplatz 3, 18:30 h<br />
Plakate müssen wieder abgehangen sein<br />
Arbeitskreis Verkehr,<br />
Ausschussvorbereitung, Gülichplatz 3, 17:00 h<br />
Mo. 15.06. Mitgliederversammlung der <strong>Köln</strong>er <strong>Grünen</strong> –<br />
Alte Feuerwache, Melchiorstraße 1-3, 19:00 h<br />
Di. 16.06.<br />
Di. 16.06.<br />
Mo. 22.06.<br />
Di. 23.06.<br />
Di. 23.06.<br />
So. 05.07.<br />
Arbeitskreis Umwelt – Ausschussvorbereitung,<br />
Gülichplatz 3, 18:30 h<br />
Arbeitskreis Demokratie und Recht,<br />
Grünes Zentrum, Ebertplatz 23, 19:00 h<br />
Arbeitskreis Soziales, Gülichplatz 3, 17:00 h<br />
Arbeitskreis Umwelt - thematisch,<br />
Gülichplatz 3, 18:30 h<br />
Arbeitskreis Schwule, Gülichplatz 3, 18:00 h<br />
CSD-Parade<br />
Alle Termine findet ihr auch auf der website<br />
www.gruenekoeln.de im Terminkalender