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Gründungsmythen Europas In Kunst, Literatur und Musik ...

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Anne-Marie Bonnet (Bonn)<br />

Die Idee der Klassik<br />

Gilt die Idee der Klassik gemeinhin als eine jeweils als Idealität <strong>und</strong> Ordnungskategorie<br />

entwickelte Modellhaftigkeit, so wäre interessant zu ermitteln, inwieweit dies für die damit<br />

verb<strong>und</strong>enen Strukturen zutrifft. Eine institutionsgeschichtliche Untersuchung könnte sich mit der<br />

Geschichte der Idee der Akademie in Italien, Frankreich <strong>und</strong> Spanien auseinandersetzen.<br />

Weiterhin wäre z. B. die Frage zu beantworten, wie sich die Verselbständigung der Ästhetik auf<br />

den Künstler der Epoche als Extrembeispiel des ‹freien› modernen Subjekts auswirkt. Die<br />

einzelnen Betrachtungen münden in eine neue Sicht auf die <strong>Kunst</strong> als ein kulturelles System, das<br />

durch zahlreiche geistes- <strong>und</strong> sozialgeschichtliche Faktoren (Säkularität, Bürgerlichkeit u.v.m.)<br />

geprägt wird <strong>und</strong> diese zum Teil integriert. Sind innerhalb dieser Einflüsse Determinanten einer<br />

spezifischen Kultur des Mediterranen festzumachen, die insbesondere die französische,<br />

italienische <strong>und</strong> spanische <strong>Kunst</strong>geschichte miteinander verbinden?<br />

Nähere Auskünfte erteilt die Betreuerin: a.eichhoff@uni-bonn.de<br />

Michael Bernsen (Bonn)<br />

Ägypten <strong>und</strong> die Ursprünge <strong>Europas</strong><br />

Einer der über Jahrh<strong>und</strong>erte im europäischen Bewusstsein präsenten <strong>Gründungsmythen</strong> des<br />

Kontinents ist die Vorstellung von Ägypten als der Ursprungsstätte der Weisheit. Die<br />

systematische Beschäftigung mit Ägypten seit der Frühaufklärung mündet u.a. in die Description<br />

de l’Egypte nach der Expedition Napoléons. Die Erfassung der kulturellen <strong>und</strong> physischen<br />

Gegebenheiten des Landes der Description ruft ihrerseits zahlreiche Erinnerungsbilder Ägyptens<br />

in der <strong>Literatur</strong>, Malerei <strong>und</strong> der <strong>Musik</strong> des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts hervor. <strong>In</strong> einzelnen Arbeiten soll<br />

untersucht werden, welche Bilder Ägyptens im 18. <strong>und</strong> im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert entworfen werden.<br />

Nähere Auskünfte erteilt der Betreuer: michael.bernsen@uni-bonn.de<br />

Lucia Borghese (Firenze)<br />

Himmelsflüge <strong>und</strong> Hadesfahrten in der europäischen Kultur zwischen Klassizismus <strong>und</strong><br />

Romantik<br />

Von der Antike bis zur Zeit der «Querelle des Anciens et des Modernes» werden die Mythen vom<br />

Himmelsflug <strong>und</strong> von der Hadesfahrt hauptsächlich durch Ovids Metamorphosen verbreitet. <strong>In</strong> der<br />

Epoche der Französischen Revolution <strong>und</strong> der Sturm <strong>und</strong> Drang Bewegung finden sie Eingang in<br />

die Werke der Klassik <strong>und</strong> Romantik <strong>und</strong> leben in der zeitgenössischen Malerei oder in den<br />

Schriften Winckelmanns fort. Eine differenzierte Erforschung der Rezeption dieser europäischen<br />

Urmythen in den bildenden Künsten <strong>und</strong> in der <strong>Literatur</strong> des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts steht weiterhin aus.<br />

Nähere Auskünfte erteilt die Betreuerin: luciaborghese@alice.it<br />

Lucia Borghese (Florenz)<br />

Das Märchen als Degeneration <strong>und</strong> Demokratisierung des klassischen Mythos<br />

Im Zeitalter des politischen <strong>und</strong> ökonomischen Wandels der europäischen Gesellschaft beginnt<br />

mit Goethes Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten eine präzedenzlose Entwicklung <strong>und</strong><br />

wahre Peripetie des Märchens. Dieses epische Gebilde übernimmt Materialien vielfältiger<br />

Herkunft <strong>und</strong> verbindet die nördlichen mit den griechisch-orientalischen Mythen. Daher erweist<br />

sich das Märchen als eine Metamorphose des klassischen Mythos, als dessen Degeneration <strong>und</strong><br />

Demokratisierung zugleich. Zu untersuchen ist, inwieweit dem Märchen eine konstitutive Rolle für<br />

das geistige Europa der Gegenwart zuerkannt werden kann.<br />

Nähere Auskünfte erteilt die Betreuerin: luciaborghese@alice.it<br />

www.gruendungsmythen-europas.uni-bonn.de<br />

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