Paris-Sorbonne Bonn Florenz - Gründungsmythen Europas in ...
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Werner Gephart (<strong>Bonn</strong>)<br />
<strong>Gründungsmythen</strong> und Phantasmagorien im faschistischen Europa<br />
Entgegen e<strong>in</strong>er verbreiteten Vorstellung, die vor allem e<strong>in</strong> tugendhaftes Europa<br />
er<strong>in</strong>nert, verdient das „Projekt Europa“, wie es im Nationalsozialismus und<br />
italienischen Faschismus etwa propagiert wurde, e<strong>in</strong>e erneute Aufmerksamkeit.<br />
Die Doktorarbeit hätte <strong>in</strong>sbesondere zu untersuchen, wie die bekannten<br />
Ursprungsmythen <strong>Europas</strong> für die Zwecke e<strong>in</strong>er die Welt erobernden Ideologie<br />
missbraucht wurden, um hieraus mehr über die Ambiguitäten der Idee e<strong>in</strong>es<br />
machtvollen <strong>Europas</strong> zu erfahren.<br />
Nähere Auskünfte erteilt der Betreuer: w.gephart@uni-bonn.de<br />
Danielle Chauv<strong>in</strong> (<strong>Paris</strong>)<br />
Mythos und Geschichte<br />
In e<strong>in</strong>em Themenblock, der sich mit dem Spannungsfeld von Mythos und Historie<br />
beschäftigt, könnte der Rückgriff auf Mythen <strong>in</strong> der ‚poésie engagée’ des 20.<br />
Jahrhunderts genauer untersucht werden. Es liegt nahe, <strong>in</strong> dieser von zwei<br />
Weltkriegen geprägten Epoche nach dem Verhältnis von Mythos und Krieg zu<br />
fragen und die Darstellung beider Kriege <strong>in</strong> der Dichtung nachzuzeichnen. In<br />
Bezug auf die frühere europäische Geschichte wäre <strong>in</strong>sbesondere der Mythos der<br />
Französischen Revolution sowie der Napoleon-Mythos zu erforschen. Auch wenn<br />
hierzu bereits Analysen vorliegen, lassen sich durchaus weitere Perspektiven<br />
abstecken und die Studie im H<strong>in</strong>blick auf komparatistische Fragen ausweiten.<br />
Nähere Auskünfte erteilt die Betreuer<strong>in</strong>: danchauv<strong>in</strong>@wanadoo.fr<br />
Véronique Gély (<strong>Paris</strong>)<br />
Héros/héroïne; Held/Held<strong>in</strong><br />
Das Wort „Heros“, das im antiken Griechenland entstand, bezeichnete e<strong>in</strong>e<br />
besondere Wesensart und entwickelte sich auf ganz eigenartiger Weise : es<br />
überlebte <strong>in</strong> den europäischen Sprachen, wenn es auch mit anderen Ausdrücken<br />
(wie „Held“) <strong>in</strong> Konkurrenz stand, und kennzeichnete schließlich die Hauptfigur<br />
e<strong>in</strong>es Werkes.<br />
Die weibliche Form des Wortes oder die Tatsache, das es auch für e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d oder<br />
gar e<strong>in</strong> Tier gebraucht wird, lässt e<strong>in</strong> breites Forschungsfeld offen über die<br />
Entwicklung <strong>in</strong> der europäischen Literatur des Konzepts von „Held“ und<br />
„Heldentum“ und über die Def<strong>in</strong>ition e<strong>in</strong>er „Held<strong>in</strong>“.<br />
Nahere ̈ Auskunfte ̈ erteilen die Betreuer: veronique.gely@wanadoo.fr