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Paris-Sorbonne Bonn Florenz - Gründungsmythen Europas in ...

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6. Er<strong>in</strong>nerung, Vergessen, Distanzierung<br />

Michel Delon (<strong>Paris</strong>)<br />

Der Schriftsteller im Pantheon<br />

Bei der Konstitution der nationalen Kulturen <strong>in</strong> der Romantik s<strong>in</strong>d bislang e<strong>in</strong>ige<br />

Aspekte nicht zue<strong>in</strong>ander <strong>in</strong> Bezug gesetzt worden: Inwieweit verlaufen die<br />

‚Erf<strong>in</strong>dung’ von Shakespeare und Dante, von Voltaire oder Goethe parallel zur<br />

Errichtung der Er<strong>in</strong>nerungsorte wie Westm<strong>in</strong>ster Abbey, des Pantheon <strong>in</strong> Rom<br />

und <strong>in</strong> <strong>Paris</strong>, der Kirche Sante Croce <strong>in</strong> <strong>Florenz</strong>?<br />

Nähere Auskünfte erteilt der Betreuer: secretariat.litterature-francaise@parissorbonne.fr<br />

Paul Geyer (<strong>Bonn</strong>)<br />

Selbstironie und Musealisierung als europäische Denkfiguren<br />

Die europäische Kultur ist die e<strong>in</strong>zige Weltkultur, die e<strong>in</strong> ironischsentimentalisches<br />

Verhältnis zu ihrem kulturellen Erbe entwickelt hat. Als<br />

moderner Europäer steht man immer zugleich <strong>in</strong>nerhalb wie auch außerhalb<br />

se<strong>in</strong>er (eigenen) kulturellen Tradition. Dieses Selbstverständnis der europäischen<br />

Kultur zeichnet sich seit dem Spätmittelalter ab, vertieft sich <strong>in</strong> der Renaissance<br />

und <strong>in</strong> der Aufklärung, bis die Romantik im Begriff der romantischen Ironie, des<br />

Sentimentalischen und der Neuen Mythologie diese e<strong>in</strong>zigartige kulturelle<br />

Konfiguration kritisch reflektiert und die Musealisierung der europäischen Kultur<br />

e<strong>in</strong>leitet. Da dieses Sujet den <strong>in</strong>nersten Bereich der Identität <strong>Europas</strong> bzw. se<strong>in</strong>er<br />

Selbst-Differenz betrifft, wären hier mehrere E<strong>in</strong>zelstudien wünschenswert.<br />

Nähere Auskünfte erteilt der Betreuer: paul.geyer@uni-bonn.de<br />

Werner Gephart (<strong>Bonn</strong>)<br />

Europa als ambivalente Er<strong>in</strong>nerungsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

Auch wenn <strong>in</strong> den Gründungsabsichten der Europäischen Institutionen e<strong>in</strong> Reflex<br />

auf die Katastrophen des 20. Jahrhunderts zu f<strong>in</strong>den ist, bleiben die Bezüge auf<br />

e<strong>in</strong>e Vergangenheit des Schreckens ambivalent. Inwieweit sich aus e<strong>in</strong>er<br />

zum<strong>in</strong>dest für die Deutschen negativen Er<strong>in</strong>nerungslogik Geme<strong>in</strong>samkeitsglaube<br />

stiften lässt, gehört zu den schwierigen Fragen nach der Entwicklung e<strong>in</strong>es<br />

europäischen Identitätsgefüges.<br />

Nähere Auskünfte erteilt der Betreuer: w.gephart@uni-bonn.de

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