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Kamado & Tandoor<br />
<strong>Grillen</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Erdtopf</strong><br />
„Der keramische Grill vereint<br />
die Eigenschaften eines Kugelgrills<br />
mit denen eines Steinbackofens.<br />
Durch die Wärmespeicherung<br />
in der bis zu drei<br />
Zent<strong>im</strong>eter starken Keramik<br />
bietet er ein breites Spektrum<br />
von Möglichkeiten.“<br />
Matthias Otto, Geschäftsführer der Mololith<br />
Grill GmbH (www.monolith-grill.de)<br />
Der ferne Osten ist näher, als mancher denkt: Viele<br />
Terrassen, Gärten und Balkone schmückt hierzulande<br />
inzwischen ein Grillgerät, das seinen Ursprung dort<br />
hat. Aus Indien stammt der Tandoor, in Japan hat der<br />
Kamado seinen Anfang genommen. Beide bieten<br />
außergewöhnliche Möglichkeiten (René Gelin/Marius von der Forst/mw)<br />
Kamados wurden - wie hier in der japanischen<br />
Präfektur Ibaraki-ken gesichtet - direkt <strong>im</strong> Boden<br />
eingelassen. Grillgeräte wie das Big Green Egg<br />
sind heute weitaus kompakter und mobiler<br />
30 GRILL Magazin 2/2013
Kamado & Tandoor<br />
Das soll ein Grill sein? Wer an mit<br />
glühender Holzkohle gefüllte<br />
Blechschalen mit darüber angebrachtem<br />
Rost gewöhnt ist und zum ersten<br />
Mal einem der fernöstlichen Grilltypen<br />
begegnet, runzelt unweigerlich<br />
die Stirn. Tandoor- sowie Kamado-Grills<br />
erinnern zunächst<br />
an mysteriöse Rieseneier – doch<br />
dass sich dahinter hochwertige<br />
Keramikgrills aus Indien bzw.<br />
Japan verbergen, ahnen unerfahrene<br />
Zuschauer zunächst<br />
nicht.<br />
Kamado: der Alleskönner<br />
Der unter anspruchsvollen Grillern<br />
verbreitetste fernöstliche<br />
Grilltyp ist der Kamado – mit dessen<br />
oft eiförmigem Äußeren kokettiert<br />
der Hersteller des „Big Green<br />
Egg“, eines typischen Vertreters dieser<br />
Ofengattung. Der heutige Kamado hat<br />
seinen Ursprung <strong>im</strong> japanischen „Mu -<br />
shikamado“, einem großen runden Keramikofen<br />
mit Deckel, der seinerzeit vor<br />
allem zur Zubereitung von Reis verwendet<br />
wurde. Schon der Mushikamado<br />
wurde mit Holzkohle oder Holz befeuert;<br />
die Hitzeregulierung fand mithilfe<br />
von Lüftungsklappen statt. Ein<br />
amerikanischer Pilot hat dieses Prinzip<br />
Anfang der sechziger Jahre aus Japan<br />
in die USA mitgebracht. In den USA<br />
haben Entwickler das Prinzip übernommen<br />
und daraus die heute als Kamado<br />
bekannten Keramiköfen entworfen.<br />
Die Funktionsweise des Kamados<br />
Der Kamado ist ein eiförmiger Grill aus<br />
hitzebeständiger Keramik, der auf der<br />
Unterseite mit Füßen stabil auf der Erde<br />
steht. Ein passender Deckel sorgt dafür,<br />
dass der Kamado dicht geschlossen<br />
werden kann, sodass keine Hitze entweicht.<br />
Im Inneren des Kamado befindet<br />
sich unten eine Schale aus Keramik<br />
oder Edelstahl, in der die Holzkohle<br />
oder das Holz zur Befeuerung entzündet<br />
wird. Darüber befindet sich ein oder<br />
mehrere Roste für das Grillgut. Sowohl<br />
an der Unterseite als auch oben <strong>im</strong> De -<br />
„Ich grille gerne mit dem<br />
Keramikgrill , weil die Tem -<br />
peratur leicht einzustellen ist<br />
und diese auch bei regelmäßigem<br />
Öffnen des Deckels<br />
gut gehalten wird. Dadurch<br />
eignet er sich auch zum Backen<br />
von Brot und Pizza.“<br />
Arne Ingenhoff, leidenschaftlicher Hobbygriller<br />
aus Bergisch Gladbach<br />
Fotos: Big Green Egg, TANAKA Juuyoh/flickr, Rajan Manickavasagam/flickr, New Delhices/flickr,<br />
German Tandoor, Grill Dome, Monolith Grill, blog100days/flickr<br />
Tandoor-Öfen werden zumeist mit der Glut von<br />
Holzfeuern betrieben<br />
GRILL Magazin 2/2013<br />
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