PDF-Version herunterladen - Greenpeace
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Vor 30 Jahren fällten die <strong>Greenpeace</strong>-Büros einen<br />
Beschluss mit weitreichenden Konsequenzen. Im Jahr<br />
zuvor hatten die 42 Antarktis-Staaten begonnen, hinter<br />
verschlossenen Türen zu verhandeln. 1991 sollte<br />
der Antarktis-Sperrvertrag auslaufen. Er verpflichtet<br />
die Staaten, die Antarktis nur für wissenschaftliche<br />
Zwecke zu nutzen. In den Verhandlungen ging es um<br />
die Ausbeutung der Bodenschätze, Ölförderanlagen,<br />
Atommülldeponien und Raketenstützpunkte. Daraufhin<br />
erklärte <strong>Greenpeace</strong> 1983 den Schutz der Antarktis<br />
zum vorrangigen Ziel.<br />
<strong>Greenpeace</strong> rettet die Antarktis<br />
Im Interesse der Menschheit sollte der Kontinent<br />
unter Schutz gestellt werden. 13 Jahre dauerte die<br />
ehrgeizige <strong>Greenpeace</strong>-Kampagne für den „Weltpark<br />
Antarktis“. Mittels einer eigenen Forschungsstation<br />
brachte <strong>Greenpeace</strong> die Umweltverbrechen der nationalen<br />
Stationen an die Öffentlichkeit: Müllhalden,<br />
Giftlacken, Altöldeponien und Sprengungen inmitten<br />
von Pinguinen. 1988 leitete der österreichische<br />
Extrembergsteiger Bruno Klausbruckner ein Jahr lang<br />
die <strong>Greenpeace</strong>-Basis in der Antarktis. Die Kombination<br />
aus wagemutigen Aktionen, wissenschaftlichen<br />
Grundlagen und politischem Druck hatte Erfolg: Der<br />
kälteste Kontinent ist heute der vor Ausbeutung geschützte<br />
Weltpark, den sich <strong>Greenpeace</strong> 1983 zum Ziel<br />
gesetzt hatte.<br />
Jetzt geht es um die Arktis<br />
30 Jahre später steht <strong>Greenpeace</strong> vor einer ähnlichen<br />
Der<br />
Kampf<br />
ums Eis<br />
—Antje Helms<br />
Nach der<br />
Rettung der<br />
Antarktis<br />
schützen wir<br />
jetzt mit<br />
vollem Einsatz<br />
die Arktis.<br />
Expedition im April 2013:<br />
<strong>Greenpeace</strong>-Aktivisten im<br />
Kampf um die Unversehrtheit<br />
der Arktis.<br />
Herausforderung. Diesmal ist die Arktis Prüfstein der<br />
internationalen Umweltschutzpolitik: Wieder drohen<br />
Rohstoffreserven – 90 Milliarden Barrel Öl – einem<br />
sensiblen Naturparadies zum Verhängnis zu werden.<br />
Die Arktis ist kein Kontinent, sondern ein riesiger, mit<br />
Eis bedeckter Ozean. Der Klimawandel lässt immer<br />
größere Gebiete im Nordpolarmeer im Sommer eisfrei<br />
zurück – die Heimat von Eisbär, Walross und Narwal<br />
droht zu schmelzen. Ölkonzerne wollen sich das zunutze<br />
machen. Ein Wettrennen ums arktische Öl hat<br />
begonnen, mit Shell und Gazprom in der Poleposition.<br />
Im Frühjahr 2012 will Shell vor Alaska mit Offshore-<br />
Bohrungen beginnen. <strong>Greenpeace</strong> ruft daraufhin<br />
eine weltweite Kampagne zum Schutz der Arktis ins<br />
Leben.<br />
Schon nach wenigen Monaten unterstützen fast drei<br />
Millionen Menschen die <strong>Greenpeace</strong>-Forderung nach<br />
einem internationalen Schutzgebiet und einem Verbot<br />
von Ölbohrungen sowie industrieller Fischerei rund<br />
um den Nordpol. Ihre Namen sind in einer <strong>Greenpeace</strong>-Kapsel<br />
eingeschlossen, die seit April am Nordpol<br />
in 4.000 Metern Tiefe liegt. Menschen sehen eben<br />
nicht nur tatenlos zu, wie kurzsichtige Politiker und<br />
Wirtschaftsbosse unsere Zukunft verjubeln. <strong>Greenpeace</strong><br />
hat die Vision, die Arktis kommenden Generationen<br />
als Naturparadies zu hinterlassen. Die Zeit<br />
dafür ist knapp. Daher zählt jetzt weltweit der Einsatz<br />
jedes Einzelnen, der sich für die Arktis einsetzt – auch<br />
in Österreich kämpft <strong>Greenpeace</strong> mit ganzer Kraft für<br />
dieses Ziel. ●<br />
www.schuetztdiearktis.at<br />
Fotos: Christian Åslund/GP (4)<br />
Foto: Daniel Beltrá/GP<br />
Flotte für<br />
den<br />
Umweltschutz<br />
—Melanie Aldrian<br />
Die „Arctic Sunrise“, eines der drei<br />
<strong>Greenpeace</strong>-Schiffe, kreuzt auf den<br />
Meeren, um vor Ort für ihren Schutz<br />
zu sorgen.<br />
Die Geschichte von <strong>Greenpeace</strong> hat auf dem Meer begonnen.<br />
Und immer noch setzen sich täglich Aktivisten<br />
in teils spektakulären Aktionen gegen Überfischung,<br />
Walfang oder Ölbohrungen auf hoher See ein. Sie<br />
schicken Bilder um die Welt, um Umweltverbrechen<br />
aufzudecken, die sonst verborgen bleiben würden.<br />
Zu Beginn von <strong>Greenpeace</strong> in den Siebzigerjahren<br />
stoppte das Gründungsteam den unterirdischen Atomtest<br />
der USA vor Amchitka. Auch den blutrünstigen<br />
Walfang dokumentierte das erste <strong>Greenpeace</strong>-Team<br />
und verbreitete die Nachrichten davon rund um die<br />
Welt – die Bilder sorgten für Empörung, der Walfang<br />
wurde zur politischen Agenda.<br />
Derzeit ist die „Arctic Sunrise“ entlang der europäischen<br />
Küsten auf Tour. Ihr Ziel: eine nachhaltige<br />
Fischerei und die Kehrtwende der „Gemeinsamen<br />
Europäischen Fischereipolitik“, die sich gerade im<br />
Reformprozess befindet. Von März bis Juni 2013 fährt<br />
das europäische <strong>Greenpeace</strong>-Team auf der „Arctic Sunrise“<br />
von Hafen zu Hafen, um kleingewerbliche Fischer<br />
zu unterstützen. Ihre Lebensgrundlage ist durch die<br />
Fischereiindustrie gefährdet. Während der Kampagne<br />
geht es auch um einen Dialog mit Politikern und der<br />
Fischereiindustrie.<br />
Es ist höchste Zeit für eine Neuordnung der Fischerei,<br />
denn die Weltmeere sind dramatisch überfischt. Einige<br />
wenige überdimensionierte europäische Fangschiffe<br />
ziehen eine Spur der Verwüstung durch die Weltmeere.<br />
So zerstören sie die Umwelt und die Lebensgrundlagen<br />
kleingewerblicher und nachhaltiger Fischer. ●<br />
Die „Arctic Sunrise“ im Gebiet der Eisbären. Derzeit tourt sie für nachhaltige Fischerei in Europa.<br />
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