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Bessere Energie für unsere Zukunft<br />

—Julia Kerschbaumsteiner<br />

Wir schreiben das Jahr 1999. In der EU erreichen Erneuerbare<br />

Energien gerade 5,4 Prozent der Gesamtenergieversorgung.<br />

2010 hat sich diese Zahl mehr als<br />

verdoppelt: auf 12,4 Prozent. Im gleichen Zeitraum<br />

sanken die Treibhausgasemissionen um zehn Prozent.<br />

Die Umweltpolitik zeigt Wirkung, die Energiewende<br />

kommt allmählich in Schwung. So werden die europäischen<br />

20/20/20-Ziele vermutlich sogar übertroffen<br />

werden.<br />

Erste Erfolge, aber noch weit vom Ziel<br />

Gemeinsame Beschlüsse der EU-Mitgliedsstaaten<br />

lösten diese Entwicklung aus. Sie führte zu mehr Investitionen<br />

in den Ausbau Erneuerbarer Energien.<br />

Allerdings sehen wir auch, dass das derzeitige Tempo<br />

nicht reicht, um die Einhaltung des beschlossenen<br />

Zwei-Grad-Zieles zu gewährleisten. Laut einer Einschätzung<br />

der Europäischen Kommission wird mit der<br />

Fortsetzung der heutigen Politik eine Verringerung der<br />

CO 2<br />

-Emissionen von höchstens 40 Prozent bis 2050<br />

möglich. Das Tempo, mit dem die EU-Mitgliedsstaaten<br />

ihren CO 2<br />

-Ausstoß verringern, muss deutlich erhöht<br />

werden.<br />

*Zahlen bezogen auf den EU-Raum 2010<br />

87,6<br />

PROZENT FOSSILE<br />

ENERGIEN & ATOMENERGIE*<br />

Der Anteil<br />

Erneuerbarer<br />

Energien ist in<br />

Europa seit 1999<br />

um mehr als<br />

das Doppelte<br />

angestiegen.<br />

12,4<br />

PROZENT ERNEUERBARE<br />

ENERGIEN*<br />

Fragen an die Energiepolitik nach 2020<br />

Die bisherigen Entwicklungen intensivieren können<br />

nur ambitionierte mittelfristige Zielsetzungen. Für<br />

den Zeitraum nach 2020 gibt es aber noch kein gemeinsames<br />

Ziel, abgesehen vom Zwei-Grad-Ziel.<br />

Zwar schlägt die „Roadmap 2050“ einen Übergang zur<br />

„low carbon economy“ vor. Mit diesem Fahrplan will<br />

die Europäische Kommission eine 80-prozentige Reduktion<br />

der Treibhausgasemissionen erreichen. Doch<br />

diese Roadmap ist nicht verbindlich, sondern gibt nur<br />

die weitere Richtung an. Wie also soll die europäische<br />

Klima- und Energiepolitik unmittelbar nach 2020 aussehen?<br />

Welche Ziele verfolgt diese Politik? Und welche<br />

Maßnahmen müssen zur Zielerreichung beschlossen<br />

werden? Das sind die entscheidenden Fragen.<br />

Mehr, viel mehr Erneuerbare Energien<br />

Europaweit muss das Tempo des Ausbaus von Erneuerbaren<br />

Energien gesteigert werden. Nur so kann der<br />

aus Klimasicht notwendige, ambitionierte Kurs erreicht<br />

werden. Einzelne Staaten wie Deutschland oder<br />

Spanien haben in den vergangenen Jahren gezeigt, dass<br />

eine konsistente Klima- und Energiepolitik zu einem<br />

raschen Ausbau führen kann. Eine klare EU-Zielvorgabe<br />

für 2030 mit Zielen für die einzelnen Mitgliedsstaaten<br />

würde EU-weit eine Steigerung der Ausbaudynamik<br />

auslösen.<br />

Die Umsetzung der EU-Ziele auf nationaler Ebene<br />

kann nur ein verbindlicher politischer Rahmen leisten<br />

– und dazu gehören auch Sanktionsmöglichkeiten sowie<br />

die Umgestaltung des europäischen Strommarktes.<br />

Die Zeiten, da das europäische Stromnetz den eingespeisten<br />

Strom aus Wind oder Sonne problemlos aufgenommen<br />

hat, sind vorbei. Mit einer weiteren Zunahme<br />

der Stromeinspeisung aus fluktuierenden Quellen<br />

sind neue technische Lösungen notwendig.<br />

Schau, wer sich wieder meldet!<br />

Unter dem Begriff „low carbon technologies“ versucht<br />

sich auch eine alte Bekannte wieder ins Spiel zu bringen:<br />

die Atomenergie. Sie sei eine Maßnahme zum<br />

Klimaschutz. Ihr Lobbying betreiben Staaten, die stark<br />

von Atomenergie abhängig sind. Gegen diesen Vorstoß<br />

bedarf es einer starken Gegenkraft, um die Atomenergie<br />

in Europa endgültig zu stoppen. Österreich ist hier<br />

weltweit Vorreiter – und trägt damit auch Verantwortung<br />

dafür, den Kampf gegen Atomkraft europaweit<br />

voranzutreiben. ●<br />

Illustration: Beton — Gruppe für Gestaltung<br />

Foto: John Severns<br />

Nachhaltige,<br />

biologische<br />

Landwirtschaft<br />

kann unsere<br />

Bienen schützen.<br />

Schützt die Bienen!<br />

Unterzeichnen Sie<br />

die <strong>Greenpeace</strong>-<br />

Petition zum<br />

Schutz der Bienen<br />

unter<br />

bienenschutz.at<br />

Ihr Summen darf nicht verstummen!<br />

Sagen wir es geradeheraus: Unsere Bienen sterben.<br />

Und sie sterben an uns. Die Gründe für ihren weltweiten<br />

Rückgang spüren auch Imkerinnen und Imker in<br />

Österreich.<br />

Bienen weltweit in Gefahr<br />

Krankheiten und Parasiten, Monokulturen, Klimawandel<br />

und Pestizide gefährden die Bienen. Speziell<br />

Insektizide, darunter auch Neonicotinoide, haben sich<br />

für sie als extreme Bedrohung herausgestellt.<br />

Dabei könnten vernünftige Fruchtfolgen in einer bienenfreundlichen<br />

Landwirtschaft den großräumigen<br />

Einsatz von Chemiekeulen ersetzen und die Ausbreitung<br />

von Schädlingen eindämmen. Der Schutz von<br />

intakten Ökosystemen ist ebenso wichtig, denn Bienen<br />

brauchen Hecken, Buntbrachen und Pflanzenvielfalt.<br />

Außerdem muss auch in Parks und Gärten auf<br />

Pestizide verzichtet werden.<br />

Der Wandel zur nachhaltigen Landwirtschaft<br />

So ziemlich alles, was wir unseren Kindern als gesund<br />

anpreisen, wird von Bienen und anderen Insekten bestäubt.<br />

Gäbe es diese nicht mehr, müssten wir andere<br />

Wege der Bestäubung finden – mit fatalen Folgen für<br />

die Ernteerträge. Wir brauchen die Bienen. Das derzeitige<br />

landwirtschaftliche System gefährdet sie und unsere<br />

Zukunft. Nur nachhaltige, biologische Landwirtschaft<br />

kann das Gleichgewicht zwischen Menschen<br />

und Umwelt bewahren. Der Wandel zu einer Landwirtschaft,<br />

die den Schutz der Umwelt und unsere<br />

Nahrungsmittelsicherheit zum Ziel hat, ist ein riesiger<br />

—Christine Gebeneter<br />

Schritt. Und möglich, wie die biologische Landwirtschaft<br />

beweist.<br />

Das Leiden der Wildbienen und Hummeln<br />

Wir kennen das Leid der Honigbienen eigentlich nur,<br />

weil sie gegenüber anderen Tieren einen riesigen Vorteil<br />

haben: Ihren Imkerinnen und Imkern fällt es auf,<br />

wenn sie krank sind oder sterben. Was aber ist mit<br />

den Wildbienen oder Hummeln? Wer lobbyiert für<br />

Schmetterlinge? Wer outet sich als Fürsprecher von<br />

Florfliegen oder anderen Insekten, die ebenso an der<br />

für die Landwirtschaft so wichtigen Bestäubungsleistung<br />

beteiligt sind?<br />

Genau hier herrscht dringend Handlungsbedarf. Manche<br />

Wildbienenarten sind für die Bestäubung von nur<br />

einer einzigen Wildpflanzenart zuständig. Wenn es<br />

diese Wildbiene nicht mehr gibt, kann sich auch diese<br />

Pflanze nicht mehr vermehren. So verarmt unsere<br />

Wildpflanzen- und Wildkräutervielfalt zusehends.<br />

Reagieren wir erst dann, wenn es für viele dieser Arten<br />

und Tiere bereits zu spät ist?<br />

Weg mit den Giften der Konzerne<br />

Die Gifte müssen von unseren Feldern verbannt, die<br />

für Bienen und andere Bestäuber so gefährlichen Pestizide<br />

verboten werden. Nehmen wir auf die Interessen<br />

und Profite von Agrochemie-Konzernen wie Bayer,<br />

Syngenta und Co. so viel Rücksicht wie diese auf die<br />

Bienen und Hummeln – nämlich keine. Unterstützen<br />

wir die kleine Biene gegen diese mächtigen Gegner.<br />

Damit ihr Summen nicht verstummt. ●<br />

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