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„Artenschutz ist ein Kernthema<br />

von <strong>Greenpeace</strong>: Wir<br />

stellen uns zwischen die Tiere<br />

und jene, die ihnen etwas<br />

antun wollen.“<br />

»<strong>Greenpeace</strong><br />

ist die einzige<br />

völlig<br />

unabhängige<br />

Instanz in<br />

Fragen der<br />

Umwelt und<br />

Nahrungsmittelsicherheit.«<br />

heimischen Errungenschaften wie dem<br />

Ausstieg aus Atomenergie und Gentechnik gilt das<br />

besonders für den Kampf gegen japanische Walfangflotten.<br />

Da konnten wir mehrmals Fangsaisonen<br />

unterbinden. Und in letzter Zeit verzeichnen wir Erfolge<br />

in der Arktis gegen Ölbohrungen. Shell hat sich<br />

für 2013 von Bohrungen in der Arktis verabschiedet.<br />

Was ist Ihr Ziel beim Walfang?<br />

Egit: Unsere Strategie ist hier dieselbe wie beim<br />

Atomstrom: Walfang muss so teuer werden, dass er<br />

sich ökonomisch nicht mehr rentiert. Ohne Förderungen<br />

durch die japanische Regierung wäre das<br />

bereits der Fall. Unsere Strategie ist also, dass diese<br />

Förderungen aufhören, dann erledigt sich der Walfang<br />

von selbst. Wie der Atomstrom, der ohne Förderungen<br />

einfach nicht wettbewerbsfähig ist. Streich<br />

ihnen die Förderungen und sie sind am Ende …<br />

Wo sehen Sie die Verbündeten Ihrer Organisation?<br />

Egit: Mittlerweile überall. Wir arbeiten eng mit<br />

anderen Umweltschutzorganisationen zusammen.<br />

Wir finden aber auch in allen Gesellschaftsschichten,<br />

in Politik und Unternehmen, sogar in Supermarktketten<br />

Verbündete, die uns in unserer Arbeit unterstützen.<br />

Und natürlich auch bei den Medien.<br />

Was würden Sie einer Unterstützerin auf die<br />

Frage, wozu ihre Spende gut ist, sagen?<br />

Egit: <strong>Greenpeace</strong> ist eine internationale Umweltorganisation<br />

mit Niederlassungen in mehr als 40<br />

Ländern. Jede einzelne Spende hilft, Umweltzerstörung<br />

zu verhindern, Verhaltensweisen zu ändern und<br />

Lösungen durchzusetzen. Wir reden nicht bloß, wir<br />

erkämpfen Lösungen für die Menschen, die Tiere<br />

und die Umwelt.<br />

Welche Rolle spielt der Tierschutz?<br />

Egit: Ziel ist, das Aussterben von Arten zu stoppen.<br />

Tiere können sich selbst ja nicht wehren, so<br />

stellen wir uns zwischen die Tiere und jene, die<br />

ihnen etwas antun wollen.<br />

Welche Gebiete werden für die Arbeit von <strong>Greenpeace</strong><br />

in Zukunft im Zentrum stehen?<br />

Egit: Klimaschutz, Meeresschutz, Schutz bedrohter<br />

Tiere wie zum Beispiel der Wale, Delfine, Eisbären<br />

und Tiger. Und der Schutz der Arktis … Sie ist ja ein<br />

Symbol für den Klimawandel. Ein wichtiger Lebensraum<br />

und ökologisch extrem sensibel – nur ein<br />

Beispiel: Wir hören von schrecklichen Ölunfällen in<br />

südlichen Meeren und man tröstet uns damit, dass<br />

die Wärme des Wassers die Ölteppiche mit der Zeit<br />

auflöst. Nur, in der Arktis ist das wegen der herrschenden<br />

Kälte ganz und gar nicht der Fall. Deshalb<br />

darf dort keinesfalls Öl gefördert werden.<br />

Und in Österreich?<br />

Egit: Das Bienensterben zeigt, dass unser landwirtschaftliches<br />

System, in dem großflächig Chemikalien<br />

eingesetzt werden, scheitert. In China werden<br />

Pflanzen handbestäubt, das wollen wir uns hier<br />

ersparen, daher unsere Kampagne für die Rettung der<br />

Bienen. Wir werden auch dafür sorgen, dass in den<br />

österreichischen Stromnetzen kein Atomstrom mehr<br />

fließt. Außerdem kämpfen wir für die Sicherheit der<br />

Konsumentinnen und Konsumenten. Menschen in<br />

Österreich sollen Gewissheit haben, was in ihren<br />

Nahrungsmitteln drinnen ist, sie sollen Sicherheit<br />

haben, dass sie für sich und ihre Kinder keine<br />

giftigen Lebensmittel oder Kleidungsstücke kaufen.<br />

In Österreich haben die Menschen mit <strong>Greenpeace</strong><br />

die einzige völlig unabhängige Instanz in all diesen<br />

Fragen. ●<br />

Fotos: Markus Mauthe/GP; Harshad Barve/GP<br />

Foto: Tomas Halasz/GP<br />

Ohne<br />

Osten<br />

geht<br />

nichts<br />

mehr<br />

—Herwig Schuster<br />

Der CEE-Raum<br />

kann die Umweltpolitik<br />

der EU<br />

aus den Fugen<br />

bringen. Dagegen<br />

kämpfen wir von<br />

<strong>Greenpeace</strong> CEE.<br />

<strong>Greenpeace</strong> CEE ist<br />

bereits in sieben<br />

Ländern außerhalb<br />

Österreichs aktiv.<br />

Vor rund 15 Jahren beschloss das Team von <strong>Greenpeace</strong><br />

Österreich, in den „Osten“ zu gehen. Viele dachten damals<br />

an die unmittelbare Umweltverschmutzung wie<br />

stinkende Schornsteine, vergiftete Flüsse und Schrottreaktoren.<br />

„Nur wenigen war schon klar“, erinnert<br />

sich Gertrud Körbler, „dass unser Ost- Engagement<br />

eine wichtige globale politische Dimension bekommen<br />

wird.“ Sie war damals Kampagnenleiterin und ist<br />

heute für Organisations- und Personalentwicklung in<br />

Zentral- und Osteuropa (CEE) zuständig.<br />

Der Einfluss des „Ostens“ wächst<br />

Das politische Gewicht der CEE-Länder bei Entscheidungen<br />

auf EU-Ebene und die wichtige Rolle der EU<br />

bei Verhandlungen über eine weltweite Umwelt- und<br />

Klimapolitik ergeben die globale Bedeutung des CEE-<br />

Raums.<br />

Wenn die Mehrheit der CEE-Länder eine progressive<br />

Umweltpolitik der EU verhindert, kann diese nicht<br />

mehr wie ehedem bei der Bekämpfung des Ozonlochs<br />

oder der Begründung des Kyoto-Klima protokolls als<br />

internationaler Umweltvorreiter agieren. Mit Kroatien<br />

kommt ein weiteres CEE-Land hinzu: Gemeinsam haben<br />

diese dann im wichtigsten Entscheidungsgremium<br />

der EU mehr Stimmen als die drei EU-Schwergewichte<br />

Deutschland, Frankreich und Großbritannien zusammen.<br />

Damit ist klar, dass in Europa ohne Osten nichts<br />

mehr geht. Unsere Hauptaufgabe in CEE heißt somit,<br />

neben etwa dem Verhindern von neuen Atomreaktoren<br />

und Kohleminen dafür zu sorgen, dass aus den CEE-<br />

Ländern eine positive Mitgestaltung der EU-Politik<br />

erfolgt.<br />

Erste Erfolge für <strong>Greenpeace</strong> CEE<br />

<strong>Greenpeace</strong> CEE ist bereits in sieben Ländern außerhalb<br />

Österreichs aktiv. Insgesamt arbeiten in Bulgarien,<br />

Kroatien, Polen, Rumänien, Slowenien, der Slowakei<br />

und Ungarn bereits mehr als sechzig Menschen<br />

fest angestellt in den lokalen Büros von <strong>Greenpeace</strong><br />

CEE. Hinzu kommen Hunderte Freiwillige, Tendenz<br />

steigend.<br />

Energiekampagne in Polen<br />

„Unser größtes Sorgenkind beim Klimaschutz?“, meint<br />

Programmdirektor Bernhard Obermayr, der ständig im<br />

CEE-Raum unterwegs ist: „Polen. Seine Stromerzeugung<br />

hängt zu 90 Prozent von der Kohle ab. Daher<br />

versucht das Land konsequent jede Verbesserung der<br />

EU-Klimapolitik zu blockieren. Doch immerhin ist<br />

es uns schon gelungen, Polen bei Abstimmungen zu<br />

isolieren.“ 2012 stimmte es als einziges Land gegen<br />

den EU-Energiefahrplan bis 2050. Er sieht einen massiven<br />

Rückgang der Kohle vor. Davor hatte Polen oft<br />

Verbündete im CEE-Raum für sich gewinnen können.<br />

Auch die Energiekampagne in Polen macht langsam<br />

Fortschritte. Gegen neue Kohleminen konnte bereits<br />

großer lokaler Widerstand aufgebaut werden. Auch<br />

gelang es schon mehrfach, den Weiterbetrieb von alten<br />

Kohlekraftwerken zu erschweren.<br />

Sieg gegen Gentechnik im Osten<br />

Bei einem anderen wichtigen Thema ist Polen mittlerweile<br />

sogar zum Öko-Vorreiter geworden: Anfang<br />

2013 wurde, wie viele Jahre davor bereits in Österreich<br />

oder Ungarn, der Anbau von Gentechnik-Pflanzen<br />

untersagt. Damit wird es für die bekannt gentechnikfreundliche<br />

EU-Kommission deutlich schwerer, neue<br />

Gentech-Sorten für ganz Europa zuzulassen.<br />

Noch vor wenigen Jahren hätten wohl auch die kühnsten<br />

Optimisten keinen Euro auf diesen Erfolg gewettet.<br />

Und wir sind uns sicher: Das war gewiss nicht der<br />

letzte Sieg für die Umwelt im „Osten“. ●<br />

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