s'heftli - Ausgabe Januar/Februar 2014
Das aktuelle Info-Magazin für die Region Gengenbach / Ohlsbach / Berghaupten Gengenbach: Fasend-Stimmung in den Gassen
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Gengenbach: Fasend-Stimmung in den Gassen
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BERGHAUPTEN<br />
44<br />
Berghaupten<br />
Die Geschichte des Dorfes ist eng mit der Geschichte des Hauses „von Hohengeroldseck“<br />
verflochten. Bereits 1277 wird Berghaupten erstmals erwähnt<br />
und zwar in der Teilungsurkunde zwischen den Brüdern Heinrich und Walter<br />
von Geroldseck. In der Nähe des Dorfes befindet sich ein Berg, der im<br />
Volksmund „der Burgstall“ heißt. Er ist bequem von der Burg „Geroldseck“ bei<br />
Biberach zu erreichen. Auf dem Burgstall waren vermutlich die Stallungen<br />
der Geroldsecker, da sie von hier einen weiten Ausblick hatten, hinunter nach<br />
Ortenberg und hinauf ins mittlere Kinzigtal. Da sie ein Raubrittergeschlecht<br />
waren, ist anzunehmen, dass sie von hier aus vorüberziehende Handelskarawanen<br />
überfielen. Die Geroldsecker waren in ständiger Geldnot und mussten<br />
das Dorf mehrfach verlehnen und verpfänden. Nach dem Tod des letzten Erben<br />
des Geschlechts erhoben verschiedene Häuser Anspruch auf Berghaupten.<br />
Erst mit der Herrschaft derer von Schleys im Jahre 1699 kehrte Ruhe ein.<br />
Schmuckstück Berghauptens ist das<br />
Wasserschlösschen, das heute als<br />
Rathaus dient. Der erste Besitzer des<br />
Schlösschen soll im 15. Jahrhundert der<br />
Gengenbacher Schultheiß „Balthasar<br />
von Wartenberg“ gewesen sein. Das Gut<br />
galt als „Freihof“ – die Bewohner hatten<br />
zwar keine herrschaftlichen Rechte<br />
und Privilegien, waren aber auch von<br />
allen bürgerlichen Lasten befreit. Im<br />
Laufe der Jahrhunderte wechselten oft<br />
Das Rathaus<br />
die Besitzer des Schlosses, wobei immer<br />
wieder Gengenbacher Schultheiße das Schloss bewohnten.<br />
Wenn von einer Wasserburg beziehungsweise von einem Wasserschloss die<br />
Rede war, muss an die damals noch unregulierte Kinzig gedacht werden. Der<br />
Fluss brachte alljährlich, besonders bei der Schneeschmelze im Frühjahr, riesige<br />
Wassermassen, Schlamm und Geröll mit sich. So war gerade das heutige<br />
Dorfgebiet häufig überschwemmt. Aufgrund des baulichen Zustandes ließen<br />
1788 die damaligen Besitzer, die Freiherren von Schleys, das Schlösschen abreißen<br />
und errichteten ein für die damalige Zeit typisches Landhaus. Im Jahr<br />
1831 erwarb die Gemeinde Berghaupten das Gebäude und richtete es als<br />
Rathaus und Schulhaus ein. Seit 1970 ist das ehemalige Wasserschlösschen<br />
nur noch ein reines Verwaltungsgebäude.<br />
www.berghaupten.de