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Gastkolumnist Kurt Waldvogel zum Thema Direktmarketing und ...

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K O L U M N E<br />

<strong>Direktmarketing</strong> oder ein Ausflug des<br />

Braunviehzüchtervereins Amden/SG<br />

Wer mit seinem Auto ins Land hinaus<br />

fährt, trifft an den Haupt- <strong>und</strong> Nebenstrassen<br />

öfters Tafeln auf einem nett<br />

aufgemachten Wägelchen. Darauf<br />

steht vermerkt: «Zu verkaufen landwirtschaftliche<br />

Produkte direkt vom Hof».<br />

An vielen Orten wird in einem Kühlschrank<br />

frische Milch, Butter, Landeier,<br />

pasteurisierten Most angeboten.<br />

Daneben finden viele Produkte aus der<br />

Landwirtschaft wie Kartoffeln, Obst,<br />

selbstgemachte Dauerwürste <strong>und</strong><br />

Trockenfleisch ihre Abnehmer. In<br />

einem irgendwo fest verankerten<br />

Kässeli kann man den Betrag einwerfen<br />

<strong>und</strong> fährt dann wieder weiter.<br />

Diese Einrichtung hat mir als Marketingfachmann<br />

immer sehr imponiert.<br />

Um Bevölkerung <strong>und</strong> Ort meines<br />

neuen Wohnortes Amden besser<br />

kennen zu lernen, bin ich – nach einem<br />

Kurs in der Landw. Schule in Landquart<br />

– in Amden als Milchkontrolleur tätig.<br />

Diese Arbeit kann von der Saldierung<br />

her höchstens als kleiner Nebenverdienst<br />

taxiert werden. Sie gefällt mir<br />

jedoch sehr <strong>und</strong> schafft einen guten<br />

Kontakt zu den Ammler Bauern. Dank<br />

dem guten Kontakt <strong>zum</strong> Koordinator<br />

der IG Braunvieh Amden, Beat Gmür-<br />

Schubiger, werden die Milchkontrolleure<br />

zur Hauptversammlung mit einem<br />

feinen Nachtessen der IG Braunvieh<br />

Schweiz <strong>und</strong> andern Festivitäten ein -<br />

geladen. Kürzlich wurden wir zur<br />

100 Jahr-Feier dieser IG zu einer<br />

Reise nach Oberstdorf <strong>und</strong> nach Wald<br />

in Deutschland/Allgäu angeregt. In<br />

Oberstdorf wurde die Skiflugschanze<br />

besichtigt – in Schwand in einem Alpgasthof<br />

das feine Mittagessen eingenommen<br />

<strong>und</strong> so gegen Abend im<br />

Berghof in Wald/Allgäu ein Landwirtschaftsbetrieb<br />

besichtigt, der es <strong>zum</strong><br />

erklärten Ziel gemacht hatte, die<br />

Direktvermarktung Landwirtschaft –<br />

Konsument professionell zu fördern.<br />

Nach dem Zimmerbezug wurden die<br />

r<strong>und</strong> 50 Köpfe zählende Gruppe im<br />

Walder Käskuche (Sennereigebäude)<br />

mit einem heissen Kaffee <strong>und</strong> grossem<br />

Stück Kuchen begrüsst. In diesem<br />

Lokal wird eine tolle Erlebnis-Gastronomie<br />

mit r<strong>und</strong> 75 Sitzplätzen zelebriert,<br />

die hier erwähnt werden muss.<br />

Im weitern ist dort die Schaukäserei<br />

(alle Käserei-Utensilien sind aus der<br />

Schweiz), eine Brauerei <strong>und</strong> der<br />

grosse Käsekeller untergebracht. Was<br />

mir als ehemaliger Gastroprofi sofort<br />

aufgefallen war, ist die dort aufliegende<br />

Menu-Karte; auf der ersten Seite ist<br />

folgende Begrüssung ausgedruckt:<br />

«Lieber Gast,<br />

herzlich willkommen in unserer ur -<br />

gemütlichen Gaststube, in unserer<br />

Brauerei, dem Hofladen <strong>und</strong> natürlich<br />

in unserer Käserei. Eine Vision <strong>und</strong> ein<br />

Traum wurden hier Realität. Direktver-<br />

marktung ist hier kein leerer Werbespruch,<br />

sondern wird gelebt. In unserer<br />

Landwirtschaft wird gehaltvolle Milch<br />

von Braunviehkühen erzeugt <strong>und</strong> hier<br />

zu köstlichen Milch- <strong>und</strong> Käsepro -<br />

dukten verarbeitet. Marmoriertes Rindfleisch,<br />

zartes Kalbfleisch <strong>und</strong> frische<br />

Wurstwaren kommen ebenfalls von<br />

unseren Jungrindern <strong>und</strong> Vollmilch -<br />

kälbern. Alle diese Produkte werden<br />

nicht nur an der Ladentheke ange -<br />

boten, sondern landen natürlich vor<br />

allem beim Gast auf dem Teller. Dazu<br />

unsere süffigen, selbstgebrauten Biere,<br />

<strong>und</strong> somit ist alles aus einer Hand.»<br />

Wir wurden vom Junior, dem Meisterlandwirt<br />

Tobias Babel, einem der im<br />

Betrieb arbeitenden drei Söhne von der<br />

Besitzerfamilie ganz herzlich begrüsst.<br />

Sein Papa stecke, durch eine Lieferung<br />

verursacht, noch im Stau. Etwas<br />

später kam dann der Betriebsinhaber<br />

Herbert Babel dazu <strong>und</strong> erklärte unseren<br />

Bauern – die mit ihren Gattinnen an -<br />

gereist sind – die Landwirtschaft, die<br />

halbautomatische Futtermittelmischung<br />

<strong>und</strong> die automatische Fütterung der<br />

Tiere. Dann ging es in den riesigen<br />

Freilaufstall, wo r<strong>und</strong> 65 Kühe mit r<strong>und</strong><br />

9 000 kg Jahresleistung standen. Die<br />

vollautomatische Melkanlage/Melk -<br />

roboter wurde in Funktion erklärt <strong>und</strong><br />

dann wurde noch der Jungvieh-Frei -<br />

laufstall mit 80 Jungtieren erklärt <strong>und</strong><br />

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<strong>Kurt</strong> <strong>Waldvogel</strong><br />

besichtigt. Es ist klar, dass derartige<br />

Anlagen nur in grossen Flachland -<br />

gebieten erstellt werden können.<br />

Etwas schlägt hier aber durch: Die<br />

überaus nette Begrüssung des Inhabers<br />

<strong>und</strong> dessen Professionalität der Vermarktung<br />

seines Betriebes. In der<br />

Hotelgaststube wurde das hervor -<br />

ragende Nachtessen, alles Produkte<br />

aus dem einheimischen Betrieb, ein -<br />

genommen. Der mittlere Sohn, Michael<br />

Babel, hatte eine Kochlehre im Salz -<br />

burger Land absolviert <strong>und</strong> ist heute<br />

als Küchenchef verantwortlich für die<br />

Küche sowie leitend für die Aussen -<br />

anlagen im (eigenen) Feriendorf.<br />

Der jüngste Spross, Simon Babel,<br />

absolvierte eine Lehre als Käser in<br />

der bekannten Sellthürner Käserei im<br />

Allgäu. Um sein Handwerk noch zu<br />

verfeinern, arbeitete er kürzlich fast<br />

ein Jahr lang in einer Schweizer<br />

Speziali tätenkäserei. Und schon kann<br />

er bereits stolz auf seine ersten drei<br />

DLG-Prämierungen in Gold weisen.<br />

Fazit: Die Familie Monika <strong>und</strong> Herbert<br />

Babel haben mit ihrem riesigen Betrieb<br />

eine komplett geschlossene Wertschöpfungskette<br />

geschaffen. Nicht<br />

umsonst wird dieser Musterbetrieb von<br />

vielen landwirtschaftlichen Genossenschaften<br />

aus Deutschland, Österreich,<br />

besonders aber auch aus der Schweiz<br />

besucht. Der Erfolg dieses Betriebes<br />

war derart gross, dass <strong>zum</strong> bestehenden<br />

Hotel mit grosser Wellnessanlagen<br />

noch ein Gästehaus gebaut werden<br />

musste. Auch die zusätzlichen Anlagen,<br />

wie Minigolf, ein schönes Freibad mit<br />

Kinderspielplatz machen einen Aufenthalt<br />

für Kinder <strong>zum</strong> perfekten Ferien -<br />

erlebnis. Wenn mir als Hotelfachmann<br />

vielleicht auch paar kleinere Mängel im<br />

Betrieb des Hotels aufgefallen sind,<br />

machen die Aufgeschlossenheit der<br />

Betreiberfamilie <strong>und</strong> das überaus nette<br />

Personal diese kleinen Unebenheiten<br />

noch lange wett! <strong>Kurt</strong> <strong>Waldvogel</strong>, Amden<br />

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