01.01.2014 Aufrufe

FACTS & STORIES 1/2014

FACTS & STORIES ist ein Comic- und Wissensmagazin mit verschiedenen Themen. Im ersten Heft geht es um Prä-Astronautik und Erich von Däniken, Außerirdische und Kontakt in Vergangenheit und Gegenwart sowie das Thema Brasilien. Außerdem gibt es Short-Stories...

FACTS & STORIES ist ein Comic- und Wissensmagazin mit verschiedenen Themen. Im ersten Heft geht es um Prä-Astronautik und Erich von Däniken, Außerirdische und Kontakt in Vergangenheit und Gegenwart sowie das Thema Brasilien. Außerdem gibt es Short-Stories...

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Nach einer halben Minute tönt es aus dem Hörer: „Ja, Herr Schmitt, das mit der Karte hat seine Richtigkeit.<br />

Wir dürfen Ihnen zu Ihrer Reise in die Karibik gratulieren.<br />

Und Sie dürfen ja noch jemanden mitnehmen. Am Samstag in zwei Wochen geht es los. Abfahrt ist..<br />

.Mooooomennnt… am Rostocker Überseehafen um 6 Uhr 15. Die restlichen Informationen schicken wir<br />

Ihnen in Kürze zu. Einen schönen Tag noch, Herr Schmitt.“ Etwa 30 Sekunden,<br />

nachdem die Dame aufgelegt hat, lege auch ich endlich auf, so perplex hat mich die ganze Sache<br />

gemacht In zwei Wochen sind Semesterferien, also wäre das schon mal kein Problem. Da stellt sich nur<br />

noch die Frage, wen ich denn mitnehmen soll. Ich nehme den Hörer wieder ab und wähle Muttis<br />

Nummer. „Ja, Schmitt?“ – „Hallo, Mutti, hier ist Stefan. Hör zu ich muss dir was sagen: Ich hab ne Reise<br />

in die Karibik gewonnen und kann noch jemanden mitnehmen. Am Samstag in zwei Wochen geht es los.<br />

Hast du nicht Lust, mitzukommen?“ – „Na ja Lust schon, aber ich muss mal in meinen Terminkalender<br />

schauen…hmmm… oh, in zwei Wochen habe ich einen wichtigen Termin in Berlin, aber danke, dass du<br />

mich gefragt hast, Jung’!“ – „Keine Ursache. Bis bald, Mutti.“ – „Ja, bis bald, Jung’!“ Die nächste Nummer,<br />

die ich wähle, lässt ein Telefon in Rostock-Hansaviertel klingeln. „Ja?“ „Moin,<br />

Jens, ich bin’s. Sag’ mal, hast du nicht Lust, mit in die Karibik zu kommen? Du bist natürlich<br />

eingeladen. Hab nämlich ne Reise für zwei gewonnen. In zwei Wochen soll’s losgehen.“ – „In die Karibik?<br />

Geil! Aber in zweieinhalb Wochen haben wir vom PSV ein wichtiges Punktspiel, da darf ich auf keinen<br />

Fall fehlen, sorry. Da musst du wohl jemand anders fragen.“ – „Ja, sieht so aus.<br />

Also, ich meld mich wieder. Bis dann. Tschau.“ –„Ja, tschau.“ Nun wird es kompliziert. Ronny muss<br />

arbeiten, Markus besucht seine Großtante in den Staaten, Mathias ist in München und Alex fährt mit<br />

seiner Freundin in die Tschechei. Bleibt nur noch eine Variante. Ich zögere...Soll ich wirklich?<br />

Doch schließlich ringe ich mich doch durch. Eine zarte Mädchenstimme am anderen Ende der Leitung.<br />

Ich hätte sie unter Tausenden wiedererkannt: „Ja?“ – „Ähm… Jenny?“ – Ich höre einen Seufzer,<br />

dann: „Stefan...ich habe dir doch gesagt, du sollst erst mal nicht mehr anrufen!“ – „Das<br />

stimmt, aber ich dachte, wir könnten vielleicht Freunde bleiben und unsere Freundschaft mit<br />

einer Reise in die Karibik besiegeln, die ich gewonnen habe. Am Samstag in zwei Wochen soll es losgehen.“<br />

Überraschtes Schweigen am anderen Ende der Leitung, dann schließlich: „Okay, ich komme mit. In zwei<br />

Wochen sind sowieso Ferien. Aber mach dir nicht wieder irgendwelche Hoffnungen, okay?“ – „Ja,<br />

versprochen.“ – „Gut, also, dann bis bald.“ – „Ja, tschüs.“<br />

Ein neuer Tag bricht an. Langsam erwacht die Stadt wieder zum Leben. Jenny und ich stehen nebeneinander<br />

an der Reling des Luxus-Liners „Andrea Doria“ und beobachten die Sonne, ein orangfarbener<br />

Kreis, der eben am Horizont aufzusteigen beginnt. Langsam und schwerfällig setzt sich das Schiff<br />

in Bewegung, Ziel: Karibik. Ich stoße Jenny sachte an. „Ich gehe was essen, kommst du mit?“ –<br />

„Nein, ich muss nachdenken.“ Also mache ich mich allein auf den Weg zum Essenssaal. Die Fahrt<br />

verläuft ohne Zwischenfälle, bis plötzlich...<br />

Ich stehe vor dem Spiegel im Badezimmer meiner Kabine und bereite mich auf den Mittagstisch um<br />

12 Uhr vor. Ein ohrenbetäubender Krach und das darauffolgende Beben, dass das gesamte Schiff<br />

erfasst, lassen mich aufschrecken. Dann bemerke ich die Schräglage in der sich das Schiff befindet<br />

Ein Wasserglas und mein Kosmetikkram fallen zu Boden. Ich stürze aus der Kabine. Draußen auf<br />

dem Gang herrscht ein großes Chaos. Menschen laufen schreiend durcheinander, Geschirr fällt<br />

scheppernd auf den Boden. Drei Leute in Uniform, offensichtlich von der Besatzung, versuchen<br />

vergeblich die aufgebrachten Passagiere zu beruhigen. Jenny entdecke ich in diesem Durchinander<br />

nicht. Ich laufe an Deck und auf die Reling zu. Das Schiff hat sich inzwischen stark nach backbord<br />

geneigt. Von unten höre ich Jennys Stimme: „Hiiilfe!!!<br />

Stefan, wo bist duuu?!“ Ich schaue hinunter aufs Wasser und sehe sie winken. Ohne lange zu<br />

überlegen, springe ich todesmutig ins Wasser.<br />

Bald schwimme ich neben ihr und blicke mich um. Überall schreiende Menschen und Trümmer,<br />

Rettungsboote werden zu Wasser gelassen.<br />

Einige Seemeilen voraus entdecke ich eine Insel. „Jenny, schaffst du’snoch?“ – „Geht schon“,

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