Februar 2011 - Gossner Mission

INDIEN
Im November 2010 feierte die Gemeinde
Tezpur in Assam ihr 75-
jähriges Bestehen. Tezpur ist der
Hauptsitz der Nordwest-Diözese der
Gossner Kirche. Doch wie entstanden
eigentlich die Gemeinden in Assam,
gut 1200 Kilometer von Ranchi und
dem ursprünglichen Missionsgebiet
Chotanagpur entfernt?
gefolgt
Delhi INDIEN
INDIEN
Ranchi
Lusaka
Um das Jahr 1900 mehrten sich die
Nachrichten, dass christliche Adivasi
(Ureinwohner) aus dem Gebiet Chotanagpurs
als Teearbeiter nach Assam
gingen.
Zum Hintergrund: 1839 hatte sich
die britische „Assam Tea Company“
gegründet. Da die Assamesen unter
fremden Herren nicht arbeiten wollten,
wurden Gastarbeiter aus Bengalen
und Bihar angeworben. Dieser Import
wurde durch die Kolonialregierung
durch den sogenannten „Cooly Act“
begleitet, der Grundrechte der Gastarbeiter
sichern sollte. Darin wurde eine
freiwillige Verpflichtung der Arbeiter
für vier Jahre vorgesehen, ein Mindestlohn
sowie ärztliche Behandlung und
eine Reismahlzeit. Die Perspektive des
Mindestlohnes, Reis und Arbeit war für
viele arme Adivasi attraktiv. Nach der
vierjährigen Pflichtzeit,
Assam
so erträumten sie
sich, wollten sie eine
eigene Landwirtschaft
eröffnen.
Da der Import von
weiteren Teearbeitern für
die Teepflanzer jedoch sehr teuer
war, wurden oftmals unter Druck
weitergehende Arbeitsverpflichtungen
erpresst. In den alten Ausgaben
der Gossner-Zeitschrift bemerken die
i
Aus Anlass des
Gossner-Jubiläums
wollen wir in den
vier Ausgaben 2011
vier historische Artikel
veröffentlichen
– jeder mit einem
erschütternden,
heiteren Detail.
Gossner Info 1/2011 9