Ausgabe 4/2013 - Ghorfa
Ausgabe 4/2013 - Ghorfa
Ausgabe 4/2013 - Ghorfa
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
sixt | interview<br />
SOUQ<br />
ligions- und kulturübergreifend gearbeitet<br />
wird. Es werden gleichermaßen israelische<br />
und arabische Kinder von jüdischen und muslimischen<br />
Ärzten behandelt und geheilt. Es ist<br />
ein Ort des Friedens und der Ruhe.<br />
Wir möchten einfach dort helfen, wo die Not<br />
am größten ist und Hilfe sehr dringend gebraucht<br />
wird. Aktuell engagieren wir uns im<br />
Nahen Osten und leisten humanitäre Hilfe<br />
für notleidende Kinder in Syrien, der Türkei,<br />
Jordanien, dem Libanon. Viele Menschen flohen<br />
wegen des Bürgerkriegs in die Nachbarländer<br />
Türkei, Jordanien und dem Libanon.<br />
Die Notquartiere sind überfüllt, die Grundversorgung<br />
mit Lebensmitteln und die ärztliche<br />
Versorgung wird immer schwieriger.<br />
Meine Stiftung unterstützt in der türkischen<br />
Stadt Kilis, drei Kilometer entfernt von der<br />
syrischen Grenze, eine Schule für syrische<br />
Flüchtlingskinder. Mit unseren Spenden<br />
können Kinder wieder lernen und so ein<br />
Stück Alltag erleben. Wir arbeiten hier übrigens<br />
sehr eng mit den Maltesern und dem<br />
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
und Entwicklung zusammen.<br />
SOUQ: Sie haben in den letzten Jahren mehrere<br />
Auszeichnungen erhalten, wie den „Woman<br />
of the Year Award“ und den „World Citizen<br />
Award“. Was bedeuten diese Ehrungen für Sie?<br />
Sixt: Ich mache meine Arbeit ja nicht, um<br />
Preise zu gewinnen, sondern weil ich ein<br />
Anliegen habe, eine Vision. Aber zugegeben:<br />
Natürlich freuen mich diese Anerkennungen.<br />
Denn dadurch erhalten diese wunderbaren<br />
Projekte die hohe Aufmerksamkeit,<br />
die sie verdienen. Gesellschaftliche Veranstaltungen,<br />
wie z.B. auch die Damenwiesn,<br />
bieten schließlich großartige Gelegenheiten,<br />
auf unsere Tätigkeit hinzuweisen und ande-<br />
Scheich Maktoum und Regine Sixt<br />
re Menschen zu bewegen, sich für die Ärmsten<br />
der Armen einzusetzen.<br />
Eine meiner wichtigsten Auszeichnungen<br />
liegt gar nicht lange zurück. Im letzten Monat<br />
erhielt ich vom Verband der Deutschen<br />
Zeitschriftenverleger und der Deutschlandstiftung<br />
Integration die Goldene Victoria<br />
<strong>2013</strong> für Integration. Ich erhielt diesen<br />
Preis als Anerkennung für die Übernahme<br />
gesellschaftlicher Verantwortung als Unternehmerin<br />
und für mein persönliches Engagement<br />
für Chancengleichheit, das internationale<br />
Signalwirkung habe.<br />
Für mich und mein Team ist daher jeder<br />
Preis ein Ansporn, mich noch mehr zu engagieren.<br />
Es gibt viel zu tun.<br />
SOUQ: Obwohl 55 Prozent der Mitarbeiter<br />
bei Sixt Frauen sind, sitzen im Vorstand und<br />
Aufsichtsrat nur Männer. Wie können Ihrer<br />
Meinung nach mehr Frauen an die Spitze<br />
von Unternehmen gebracht werden?<br />
Sixt: Es fällt mir schwer, pauschal Frauen Ratschläge<br />
zu erteilen. Bei Sixt nehmen zahlreiche<br />
tolle Frauen Führungspositionen ein und haben<br />
großen Anteil am Erfolg. Es gilt aber Leistung<br />
vor Geschlecht. Jede Frau muss ihren eigenen<br />
Weg zwischen Familie und Beruf finden,<br />
gesetzliche Regelungen bringen da nicht viel.<br />
Für mich persönlich habe ich beschlossen, eine<br />
modifizierte, vielleicht sogar selbstbewusstere<br />
Emanzipation zu leben. Dies hat mir den Raum<br />
gegeben, an der Seite meines Mannes, meine<br />
eigenen Pläne zu verwirklichen und meinen<br />
Teil zum Erfolg von Sixt beizutragen.<br />
SOUQ: Wie sieht das internationale Engagement<br />
von Sixt aus und wo ist Sixt in der<br />
arabischen Welt präsent?<br />
Regine Sixt<br />
Sixt: Wir sind heute ein internationaler Mobilitätsdienstleister.<br />
Schon zu Beginn der<br />
90er Jahre haben wir mit der Expansion außerhalb<br />
Deutschlands begonnen. In 20 Jahren<br />
ist es uns gelungen, die Präsenz von Sixt<br />
auf über 100 Länder auszubauen. Für die<br />
nächsten Jahre haben wir uns zum Ziel gesetzt,<br />
die internationale Expansion von Sixt<br />
mit Nachdruck voranzutreiben.<br />
Die arabische Welt ist für uns natürlich besonders<br />
wichtig. Ganz besonders für unsere<br />
Kooperation mit Emirate Airlines. Mein bester<br />
Freund ist der CSO von Emirates, Thierry<br />
Antinori, mit seiner wunderbaren Frau<br />
Senait. Darüber hinaus haben wir Kooperationen<br />
mit großen arabischen Hotelketten wie<br />
Jumeirah und weiteren Airlines wie Egypt-<br />
Air, Gulf Air, Royal Jordanien, Qatar Airways,<br />
Kuwait Airways, Middle East Airlines,<br />
Royal Air Maroc, Oman Air, Saudi Arabian<br />
Airlines, Tunisair und Ethihad.<br />
Inzwischen sind wir in vielen arabischen<br />
Ländern vertreten: Ägypten, Algerien, Bahrain,<br />
Djibouti, Irak, Jemen, Jordanien, Katar,<br />
Komoren, Kuwait, Libanon, Libyen, Marokko,<br />
Mauretanien, Oman, Palästina, Saudi-<br />
Arabien, Somalia, Sudan, Syrien, Tunesien<br />
und den VAE. Speziell für diese arabischen<br />
Länder habe ich eine eigene Uniform kreiert<br />
mit Schleier und beinbedeckenden Röcken für<br />
die Damen. Durch die Zusammenarbeit mit<br />
starken Franchisepartnern entwickelt sich das<br />
Vermietgeschäft seit Jahren sehr erfreulich.<br />
Fotos: Sixt<br />
International ist aber nicht nur das Vermietgeschäft.<br />
Über meine Stiftung unterstützt<br />
der Sixt Konzern vielfältige freiwillige soziale<br />
Engagements von Mitarbeitern und Franchise<br />
Partnern mit finanziellen Zuschüssen.<br />
Es ist mein Wunsch, mit meiner Stiftung in<br />
ebenso vielen Ländern aktiv zu sein wie Sixt.<br />
Wir sind auf einem guten Weg.<br />
37<br />
SOUQ / 4/<strong>2013</strong>