Ausgabe 4/2013 - Ghorfa

SOUQ
Interview | Sixt
„Den Ärmsten der Armen eine Zukunft geben“
Die Regine Sixt Kinderhilfe Stiftung setzt seit vielen Jahren erfolgreich Kinderhilfsprojekte in den Bereichen Gesundheit,
Fürsorge, Bildung und Notfallhilfe um. Im Interview spricht die Unternehmerin Regine Sixt mit SOUQ
über ihre persönliche Motivation für ihr Engagement sowie die Rolle von Sixt in der arabischen Welt.
Goldene Victoria
SOUQ: Frau Sixt, welche Rolle spielten Sie
persönlich für den erfolgreichen Aufbau des
Familienunternehmens Sixt, das 2012 sein
100-jähriges Jubiläum feierte?
Sixt: Als ich meinen Mann heiratete, kam
ich in den Sog des absoluten Gewinnen-
Wollens, unterstützt von meinen wunderbaren
Schwiegereltern, die mir alle Freiheiten
gegeben haben, mich selbst zu entwickeln.
Schon früh war ich in einem eigenen Büro in
New York alleine unterwegs, um Kunden zu
akquirieren, die ihre Ferien in Europa verbringen
wollten. Ich war besessen davon, das
Unternehmen mit meinem Mann zu einem
globalen Konzern aufzubauen, ohne Rücksicht
auf mich selbst.
Mein größtes Glück aber war die Geburt meiner
Kinder, die ich praktisch zwischen meinen
Arbeitszeiten zur Welt brachte. Zum 100. Jubiläum
von Sixt hielt mein 30 Jähriger Sohn
eine Ansprache. Er sagte, „I am 30 years old
now. That means, I am working for Sixt since
30 years – breakfast, lunch and dinner.”
Bereits in der Anfangszeit meines Engagements
für Sixt übernahm ich die Bereiche
Internationales Marketing und Vertrieb und
Sixt: Ganz besonders liegt mir das Hadassah
Medical Care Center in Jerusalem am Herzen.
Ich engagiere mich für dieses wunderbare
Krankenhaus so leidenschaftlich, da dort rewurde
die Marken-Botschafterin des Unternehmens.
Ständig unterwegs zu neuen
Partnern und zur Eröffnung von Filialen in
neuen Sixt-Ländern. Mein Mann und ich
wollten die Welt erobern – und wir haben es
gemeinsam getan.
SOUQ: Bereits im Jahr 2000 haben Sie die
„Regine Sixt Kinderhilfe Stiftung“ gegründet.
Wie ist diese sozial engagierte Idee entstanden,
was sind die wichtigsten Ziele des
Vereins und wie finanzieren Sie Projekte?
Sixt: Auf meinen vielen Reisen sah ich das Leid
so vieler Kinder, sei es in Kathmandu oder in
Neu Delhi. So herzzerreißend, wie sie einem
ihre kleinen schmutzigen Hände entgegen
strecken. Es hat mich so beschämt, ihnen nur
einen Dollar in die Hände zu legen und nicht
mehr tun zu können. Damals nahm ich mir vor,
meine Kraft und meine Kontakte in den Dienst
der guten Sache zu stellen und gründete den
Regine Sixt Kinderhilfe e.V., den Grundstein
für eine international tätige Hilfsorganisation.
Heute und nach Umwandlung in eine Stiftung
wird die Kinderhilfe in 105 Sixt Ländern gelebt.
Als offizielles CSR-Programm der Sixt SE
konnten wir zwischenzeitlich international 40
Projekte verwirklichen.
Wir haben uns zum Ziel gesetzt, vor allem
in den Bereichen Gesundheit, Fürsorge,
Bildung und Notfallhilfe mit Herzblut für
Kinder da zu sein. Wir unterstützen dabei
Kinderhilfsprojekte Dritter und ergreifen
weltweit selbst Initiative, um eigene Projekte
zu entwickeln und umzusetzen. National
und international wollen wir den Ärmsten
der Armen eine Zukunft geben, beispielsweise
durch Einrichtungen zur ganztägigen Kinderbetreuung
oder schulische und berufsvorbereitende
Ausbildungseinrichtungen.
Nicht zu vergessen ist unser Engagement
im gesundheitlichen Bereich. Damit wollen
wir die Überlebenschancen von Kindern erhöhen,
die angesichts bisheriger schlechter
Versorgungsstrukturen das Erwachsenenalter
häufig nicht erreichen.
SOUQ: Die Liste der von Ihnen betreuten
Projekte ist lang. Können Sie uns einige
wichtige Projekte nennen und gibt es bestimmte
Kriterien, nach denen Sie Länder
und Projekte auswählen und fördern?
Foto: Sixt
SOUQ / 4/2013
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