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Ausgabe 4/2013 - Ghorfa

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SOUQ Länderreport | Ägypten<br />

Das ägyptische Konjunkturprogramm beinhaltet ein Investitionsvolumen in Höhe von umgerechnet 3,2 Mrd. US-Dollar<br />

Die wirtschaftlichen Aussichten<br />

bleiben in Ägypten mittel- und<br />

langfristig gut<br />

Von Dr. Ralf Neubauer<br />

Die politischen Umwälzungen können nichts daran ändern: Die wirtschaftlichen<br />

Perspektiven bleiben in Ägypten mittel- und langfristig gut.<br />

Hohe Wachstumsraten wie vor der „Lotusblütenrevolution“<br />

hat die ägyptische<br />

Volkswirtschaft jüngst nicht mehr erreicht.<br />

Immerhin aber nahm das reale Bruttoinlandsprodukt<br />

in den Jahren 2011 und 2012<br />

um 1,8 und 2,2 Prozent zu, und auch für<br />

dieses Jahr erwartet der Internationale Währungsfonds<br />

(IWF) einen BIP-Zuwachs von<br />

1,8 Prozent (siehe Tabelle).<br />

Im Jahr 2014 soll die Wirtschaft dann schon<br />

wieder um 2,8 Prozent wachsen, und in<br />

seiner Langfristprognose für das Jahr 2018<br />

rechnet der IWF mit einem Wachstum von<br />

vier Prozent. Tatsächlich bleiben wirtschaftliche<br />

Perspektiven – politische Stabilität vorausgesetzt<br />

– mittel- und langfristig intakt.<br />

Auch Wachstumsraten von fünf Prozent<br />

oder mehr scheinen über kurz oder lang wieder<br />

möglich. Schließlich hat das Land am Nil<br />

nicht seine wirtschaftlichen Standortvorteile<br />

eingebüßt.<br />

Auch kurzfristig sei die ägyptische Übergangsregierung<br />

unter Premierminister Hazem<br />

Al Beblawi um eine wirtschaftliche<br />

Perspektive bemüht, heißt es in einer aktuellen<br />

Analyse von Germany Trade & Invest<br />

(GTAI). Mit einem Konjunkturprogramm,<br />

das sich aus Zuschüssen befreundeter arabischer<br />

Länder speist, soll der Volkswirtschaft<br />

in den acht kommenden Monaten auf die<br />

Sprünge geholfen werden.<br />

Das Programm räumt den Angaben zufolge<br />

solchen Projekten Priorität ein, die zum<br />

Abschluss einer zusätzlichen Finanzspritze<br />

bedürfen. Vor allem arbeitsintensive Vorhaben<br />

sollen so angestoßen werden, um die<br />

Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Insgesamt<br />

beinhaltet das Programm ein Investitionsvolumen<br />

in Höhe von umgerechnet 3,2 Mrd.<br />

US-Dollar. Das gesamte staatliche Investitionsbudget<br />

wird somit auf 20 Mrd. US-Dollar<br />

aufgestockt.<br />

Investiert werden soll insbesondere in Straßen<br />

und Brücken sowie in den Eisenbahnsektor.<br />

Zudem soll die Metro in Kairo ausgebaut<br />

und die Verkehrsinfrastruktur weiter<br />

verbessert werden. Das Programm für Straßen<br />

und Brücken sieht die Fertigstellung von<br />

17 Projekten unter anderem in Luxor, Beni<br />

Suef, Minya und Arish vor.<br />

Etwa 550 Bahnübergänge sollen durch elektronische<br />

Bahnschranken, Beleuchtung und<br />

Warnsignale sicherer werden. In Kairo soll<br />

der öffentliche Personennahverkehr modernisiert<br />

werden, indem die Busflotte um 600<br />

mit Erdgas betriebene Fahrzeuge ausgebaut<br />

wird. Zudem stehen 131 wasserwirtschaftliche<br />

Vorhaben auf der Agenda, davon 75 im<br />

Trinkwasser- und 56 im Abwasserbereich.<br />

Der staatliche Wohnungsbau, von dem Familien<br />

mit geringem Einkommen profitieren,<br />

wird ebenfalls in das Konjunkturprogramm<br />

einbezogen. Die Zahl der geplanten Wohnungen<br />

verdoppelt sich dadurch auf 100.000<br />

Einheiten. Außerdem ist vorgesehen, weitere<br />

800.000 Haushalte an das Erdgasnetz<br />

Foto: GARDEL Bertrand-hemis.fr<br />

SOUQ / 4/<strong>2013</strong><br />

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