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Ausgabe 4/2013 - Ghorfa

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Agrarwirtschaft | Branchen<br />

SOUQ<br />

Erwartet wird, dass die Nahrungsmittelnachfrage<br />

in den GCC-Staaten im Zeitraum 2012<br />

bis 2017 jährlich um durchschnittlich 3,1 Prozent<br />

wachsen und 2017 ein Niveau von 49,1<br />

Mio. Tonnen erreichen wird. Zum Vergleich:<br />

Im Jahr 2004 belief sich der Nahrungsmittelverbrauch<br />

in der Region auf 31,2 Mio. Tonnen<br />

und im Jahr 2010 auf 38,8 Mio. Tonnen.<br />

Foto: brongaeh<br />

Für die künftige Entwicklung nennt die Studie<br />

im Wesentlichen drei Bestimmungsgründe.<br />

Zum einen werden die Einkommen in der<br />

Region deutlich zunehmen. Das Bruttoinlandsprodukt<br />

pro Kopf steigt voraussichtlich<br />

von gut 27.000 US-Dollar (2010) auf rund<br />

37.000 US-Dollar.<br />

Saudi-Arabien weist unter den GCC-Ländern den höchsten Selbstversorgungsgrad bei Lebensmitteln auf<br />

Zugleich wird die Zahl der Einwohner in den<br />

Golfstaaten erheblich expandieren – und zwar<br />

von 41,7 Mio. (2010) auf 49,9 Mio. Menschen<br />

(2017). Getrieben wird die Nahrungsmittelnachfrage<br />

zudem von der wachsenden Zahl<br />

ausländischer Touristen. Auch ist der Nahrungsmittelverbrauch<br />

in der Region pro Kopf<br />

derzeit noch deutlich geringer als in den entwickelten<br />

Ländern, und es wird vorausgesagt,<br />

dass sich die Verhältnisse zunehmend angleichen.<br />

Mit Abstand größter Verbraucher von Nahrungsmitteln<br />

in den Golfstaaten ist Saudi-<br />

Arabien mit einem Anteil am Gesamtverbrauch<br />

von 62 Prozent (2010). Es folgen die<br />

Vereinigten Arabischen Emirate (20 Prozent),<br />

Oman (7,1 Prozent), Kuwait (5,9 Prozent),<br />

Katar (3,7 Prozent) und Bahrain (1,3 Prozent).<br />

Der höchste Pro-Kopf-Verbrauch wird<br />

in den VAE registriert, was in erster Linie<br />

darauf zurückzuführen ist, dass das Land die<br />

meisten ausländischen Besucher in den GCC-<br />

Staaten aufweist.<br />

Saudi-Arabien ist indes auch bei der Nahrungsmittelproduktion<br />

im Vergleich der<br />

Golfstaaten mit weitem Vorsprung führend.<br />

Im Jahr 2010 belief sich die Erzeugung auf<br />

rund 8,4 Mio. Tonnen (siehe Tabelle). Der<br />

Anteil an der gesamten GCC-Nahrungsmittelproduktion<br />

lag damit bei 74 Prozent.<br />

Zugleich wies das Königreich mit 34,9 Prozent<br />

im Jahr 2010 den höchsten Selbstversorgungsgrad<br />

bei Lebensmitteln auf – mit beachtlichen<br />

Werten bei einzelnen Produktgruppen:<br />

Gemüse (72,8 Prozent), Obst (46,8 Prozent),<br />

Milch (54,6 Prozent) und Fleisch (60,4 Prozent).<br />

Dagegen lag der saudische Selbstversorgungsgrad<br />

bei Getreide der Studie zufolge<br />

im Jahr 2010 bei lediglich 11,6 Prozent.<br />

Obwohl Saudi-Arabien in bedeutendem<br />

Umfang Nahrungsmittel produziert, ist der<br />

bevölkerungsreichste GCC-Staat gleichzeitig<br />

der größte Nahrungsmittelimporteur in<br />

der Region. Im Jahr 2011 entfielen 63 Prozent<br />

der GCC-Nahrungsmitteleinfuhren auf<br />

das Königreich. Allerdings ist nicht bekannt,<br />

in welchem Umfang diese Importe aus<br />

den saudischen Produktionen im Ausland<br />

stammten.<br />

Einer Studie der Economist Intelligence Unit<br />

(EIU) zufolge werden die Nahrungsmittelimporte<br />

der GCC-Staaten im Zeitraum 2011<br />

bis 2020 durchschnittlich um acht Prozent<br />

expandieren. Wertmäßig werden sie von 27,5<br />

Mrd. US-Dollar (2011) auf 53,1 Mrd. US-<br />

Dollar (2020) zunehmen und sich damit fast<br />

verdoppeln.<br />

Für ausländische Anbieter von Nahrungsmitteln<br />

eröffnen sich vor diesem Hintergrund<br />

exzellente geschäftliche Chancen. Das<br />

gilt indes auch für Anbieter von Vorerzeugnissen<br />

und von Maschinen für die Agroindustrie.<br />

Denn diese Branche wächst in den<br />

GCC-Staaten – vor allem in Saudi-Arabien –<br />

ebenfalls.<br />

2002 2004 2006 2008 2010<br />

Selbstversorgungsgrad<br />

im<br />

Jahr 2010<br />

Bahrain 0,049 0,041 0,054 0,047 0,050 9,7 %<br />

Katar 0,095 0,086 0,085 0,094 0,104 7,2 %<br />

Kuwait 0,310 0,350 0,380 0,390 0,500 22,2 %<br />

Oman 0,640 0,670 0,630 0,690 0,910 32,8 %<br />

VAE 1,367 1,399 1,152 1,239 1,371 17,7 %<br />

Saudi-Arabien 7,100 8,300 8,600 8,500 8,400 34,9 %<br />

Quelle: Alpen Capital Mai <strong>2013</strong><br />

Nahrungsmittelproduktion in den GCC-Staaten 2002 bis 2010 (Mio. Tonnen)<br />

27<br />

SOUQ / 4/<strong>2013</strong>

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